Umbara

[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Bru-Th Agoch, Republikanische Delegation unter Quún, Imperiale Delegation unter Allegious, Alkarin Scarwai


Dass sein zugegebenermaßen plötzlicher Aufschrei für allgemeines Kopfschütteln auf Seiten der Diplomaten gesorgt hatte und selbst Jedi Rätin Joseline sich aufgrund seines vermeintlich unangemessenen, nein gar peinlichen Ausrutschers genötigt sah, im Namen des Friedens zu intervenieren, ließ Bru-Th erneut daran zweifeln, ob seine Berufung zu diesen Verhandlungen wirklich eine kluge Entscheidung gewesen war. "Wer hat das überhaupt entschieden?", kam es ihm sogleich in den Sinn. Der Jedi Meister wahrte seine Miene und verschränkte stoisch die Arme vor der Brust, selbst als sich die Augen der Delegierten langsam wieder von ihm abwandten. Den empörten Senator (Vilnor Moor) ignorierte der Jedi Kommandant, doch an Joseline adressiert, murrte Bru-Th:

"Wie soll in der Galaxis jemals Frieden herrschen, solange die Sith mit ihrer lebensverneinenden Ideologie weiterhin existieren. Der Kanzler sollte den Imperator verhaften lassen und ihn den Jedi überstellen, das würde einen echten Frieden bringen."

Ob Joseline seiner Sichtweise zustimmte, vermochte Bru-Th nicht zu sagen, doch es war ebenso klar, dass Gedanken und Handeln in einer diplomatisch prekären Situation nicht einerlei sein durften. Natürlich würde er nicht nach vorne stürmen, um den kybernetischen Noghri vor ein Standgericht der Jedi zu zwingen, doch seine skeptische Haltung in Bezug auf die Verhandlungen behielt sich der erst neulich ernannte Captain bei.
Umso erstaunter war Bru-Th, als er die wahrhaft weisen Worte, in dieser Hinsicht musste er dem Senator von Vinsoth zustimmen, von Kanzler Quún vernahm. Es war gut, dass der alte Mon Calamari nicht auf das Süßholzgeraspel des fast naiv erscheinenden Imperators hereinfiel und höflich, jedoch auch bestimmt die allzu anbiedernden Annäherungsversuche abwehrte. Eines durfte man bei aller Euphorie über die Realität gewordenen Verhandlungen nicht vergessen, glaubte Bru-Th: Diese Verhandlungen waren nicht die einzige Option und ein Gelingen durfte keinesfalls als alternativlos angesehen werden. Die Republik hatte sich in den vergangenen Schlachten, insbesondere bei Denon hervorragend geschlagen und das Imperium deutlich in sein Kerngebiet zurückgedrängt. Ein Sieg auf konventionellem Weg war denkbar! Unweigerlich entschwanden Bru-Ths Gedanken der Situation, vielleicht weil er den Worten Vilnok Moors nicht folgen wollte, vielleicht aber auch, weil sich eines der Gespräche mit Captain Ven zurück in sein Bewusstsein kämpfte. In diesem hatte Bru-Th eine nahezu pazifistische Position vertreten, hingegen der Twi'lek Captain eine Lösung des galaktischen Konflikts nur in der militärischen Bezwingung des Gegners sah. Wäre der Sachverhalt nicht ein derart ernster gewesen, hätte Bru-Th über diesen Wandel seiner Ansicht wohl schmunzeln können, so jedoch verspürte der Jedi Meister nur die bittere Last der Wahrheit auf seinen Schultern.

Als Moor mit seiner Ansprache endete, ergriff Bru-Th geistesgegenwärtig selbst das Wort. Zwar stand er bestenfalls in zweiter Reihe, doch seine knapp zwei Meter Größe gestatteten ihm dennoch Blickkontakt zu den meisten Anwesenden.


"Da die offizielle Begrüßung nun erfolgte, sehe ich keinen weiteren Grund, warum dieses Gremium seine Arbeit nicht auch unverzüglich aufnehmen sollte. Wie Senator Moor und Kanzler Quún bereits herausgestellt haben, gibt es genügend strittige Punkte, die einer genaueren Erörterung bedürfen. Wenn also niemand begründete Einwände vorweisen kann, schlage ich vor, dass die unterschiedlichen Ausschüsse sich zu ihrer konstituierenden Sitzung in etwa zwanzig Minuten einfinden. Es ist Zeit, einen möglichen Frieden auf die Probe zu stellen." Ein wenig leiser fügte der blondhaarige Corellianer hinzu: "Möge die Macht mit uns sein."

Mit wem genau er sich zusammensetzen musste, konnte Bru-Th nicht mehr genau sagen. Er hatte die Namen zwar gelesen, doch war ihm lediglich im Gedächtnis geblieben, dass sich eine gewisse Gouverneurin von Bacrana (Larissa Dysart) darunter befand, doch diese kannte er auch nicht einmal vom Sehen her. Die Vorbereitungen hatte ihn bis zu den letzten Minuten mehr als beschäftigt, sodass er diesen Mangel an Weitsicht genau in diesem Moment bitter bereute. Dennoch versprachen die Gespräche interessant zu werden, denn es war ausdrücklich darauf geachtet worden gemischte Gruppen zusammenzustellen, welche eine möglichst ambivalente Sicht auf die Problemlage ermöglichen sollte. Suchend schaute er sich um.


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Als erstes vernahm Allegious die Worte eines Jedi's. Der Mensch alles in allem von äußerst unscheinbarer und durchschnittlicher Natur, hatte seine Gefühle nicht unter Kontrolle. Allegious erschien dieses Verhalten ganz und garnicht jedi-konform und vernahm dieses Verhalten einmal mehr als Bestätigung dass der Jedi-Orden nicht lebensfähig war. Der Mann selbst hatte damit alle Karten verspielt irgendwie durch List und Tücke zu einem Ziel zu gelangen. Indem er ganz offen seine Ablehnung zur Schau gab, gab er auch gleichzeitig die Möglichkeit einer Interaktion mit ihm preis. Diesen Jedi zu manipulieren würde erheblich einfacher zu sein, als bei solchen die ihre Gedanken gleich welcher Natur auch verbargen. Man konnte ihn provozieren, an seiner ablehnenden Haltung packen und ihn in jedwedige Richtung arretieren.

Auch die Zurechtweisung des Chevins war interessant. Denn auch dieser offenbarte damit den Wunsch des Senatoren und dessen Verständnis von einer möglichen Zukunft. Moor, so spielte es ihm der Geheimdienst gerade auf seinen Teil des künstlichen Gehirnes auf, schien allein aufgrund der Tatsache dass er von dem historischen Augenblick sprach, durchaus deutlich zu machen dass er den Friedensschluss begrüßte. Doch nach wie vor war da etwas an ihm dass nicht so rechts in Bild passte. Nicht immer standen unterschiedliche Individuen aus den gleichen Gründen für einen Frieden ein, zumindest war es das was ihm sein Verstand in dem Moment glauben ließ. Der Imperator würde offenen Ohres weiterhorchen was der Senator von sich geben würde.

Eine weitere Jedi ergriff daraufhin das Wort. Tadelnd belehrte sie den unscheinbaren Jedi. Sie schien wesentlich rationaler auf das eigentliche Anliegen beider Parteien fixiert zu sein. Der letzte Satz war entscheidend. Ihr ging es um den Frieden. Sie wollte ihn. Erneut zeigte sich für ihn eine Möglichkeit jemandem am Kragen zu packen und mit ihr zu spielen so wie ein Puppenspieler dies mit seinen Marionetten tat. Ein Jedi der den Frieden ablehnte, eine die ihn um jeden Preis wollte- es würde einfach sein diese gegeneinander auszuspielen. Sie würden sich gegenseitig behindern und im Weg stehen. Der Jedi-Orden indes war also gespalten ob der Möglichkeit eines künftigen Friedens. Es war untypisch für einen Jedi, Frieden abzulehnen und der Imperator fragte sich ob das vielleicht gar so eine Schwäche war dass es ihm möglich wäre diesen Jedi auf der dunkle Seite der Macht zu ziehen. Auf der anderen Seite würde ihm dieser hitzköpfige Jedi mehr dienen wenn er immer wieder Unruhe in den Orden brächte, ehe die Republik schließlich endgültig aufgelöst haben würde.

Dann erhob der Kanzler endlich seine Stimme. Zunächst fiel ihm auf, dass er es vermied ihn mit seinem wahren Titel, Imperator, anzusprechen, ganz im Gegensatz zu dem Imperator selbst der es vorzog sein Gegenüber mit "Kanzler" anzusprechen auch um den Anschein zu erwecken er würde die Regierung der Republik als legal anerkennen und von Oberhaupt zu Oberhaupt sprechen. Offensichtlich sah dies der Kanzler anders. Die Stimmen in Allegious' Schädel schrien auf, forderten Vergeltung und verlangten dass der Kopf des Kanzlers über den Verhandlungsraum rollte und jedem der Anwesenden zeigte was der einzig wahre Sith von diesen Heuchlern oder Selbstmördern hielt. Lediglich der kleine Finger des Imperators zuckte einmal als der Kanzler den Handschlag ablehnte. Innerlich- ganz tief im Imperator, versteckt und abgeschirmt vor den Augen aller, gärte es in dem Sith. Es wäre ihm ein leichtes gewesen alle hier Anwesenden alleine zu töten. Doch der Imperator verfolgte ein größeres Ziel. Er sah den Untergang der gesamten Republik. Den Fall von Millionen überzeugter Repubikaner. Die Stimmen in ihm verstummten bei dem wissen dass jene noch große Töne spucken mochten aber in Bälde schon tot zu seinen Füßen liegen würden. Er zog die Hand zurück verschränkte diese hinter dem Rücken mit der anderen.


Dann werden die Geschichtsschreiber festhalten dass es die Republik war die den Handschlag ablehnte. Es wird überdies hinaus die Republik sein die in den Büchern als die Partei festgehalten wird, die mit der Weigerung einer symbolischen Geste leichtfertig einen andauernden Friedensprozess aufs Spiel gesetzt hat, und dass nur dank des Imperiums dieser weiter ging. Ich erachte derlei diplomatische Ungeschicktheiten als missgünstig. Gerade von einem Mann wie euch habe ich hinsichtlich eures Demokratieverständnisses mehr erwartet. Und doch entsprecht ihr somit einmal mehr dem Bild der Demokratie zu dem ihr seit Jahrhunderten unwillkürlich im Imperium beitragt. Doch das ist ein Thema das sicherlich weiter hinten ansteht. Es geht nicht darum ob die Völker ihn brauchen, sondern darum dass das Imperium den Frieden will.

Der Senator ergriff erneut das Wort. Er faselte irgendetwas von Selbstbestimmungsrecht, Häftlingen und dergleichen.Glücklicherweise würde das Imperium nur wenig Gefangene rausrücken müssen da die meisten bereits vor ein Militärgericht gestellt worden waren und danach konform imperialen Recht liquidiert worden waren. Selbstbestimmung. Die Selbstbestimmung der Völker hörte ab der Möglichkeit des Imperiums auf diese zu besetzen. Aber sicherlich, sie sollten ihre paar dutzend Welten wieder haben, gerne auch über ein Referendum um einen pseudo-demokratischen Anschein zu wahren, es würde nur Wochen dauern bis das Imperium als einzige Großmacht wiederkommen würde um sich den großen Kuchen endgültig einzuverleiben.

Erneut meldete sich der Anti-Jedi zu Wort. Mittlerweile hatte er erfahren dass es sich dabei um Bru-Th Agoch handelte. Weitere Informationen neben der dass er Mitglied des Militärs der Republik und des Jedi-Ordens war, würden noch folgen. Er schien von Arbeitsgruppen auszugehen. In zwanzig Minuten sollten sich die festgelegten Ausschüsse zu miteinander abgesprochenen Fragestellungen einfinden. Allegious erhob das Wort.


Ich stimme dem Vorschlag des Commanders zu.

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[ Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai – Hauptsaal ] Alkarin, oberster Kanzler Quùn, Imperator Allegious, beide Delegationen

Endlich kam Bewegung in die Verhandlungen, als der relativ kleine Noghri anfing, eine kleine Einstiegsrede zu halten. Seine Worte gedachten dem vorangegangenen Krieg und beschönigten auch nicht die Gewalt, die von beiden Seiten ausgegangen war. Wieso kämpften sie dann nicht einfach weiter und ließen die kleineren Reiche wie die umbaranische Regierung ihren Nutzen daraus ziehen? Zugegeben, die Nachfrage nach Luxusgütern war zuletzt stark zurückgegangen, da nun insbesondere die reichen Systeme in der Core Region vom Krieg heimgesucht wurden. Doch hatte Umbara noch andere Dinge zu liefern als feine Seide und Umhänge. Außerdem bewahrte man seine Unabhängigkeit, wenn die großen Parteien nur auf sich selbst schauten. Leider schien damit nun Schluss zu sein. Ein Grund mehr, warum die umbaranische Regierung nun dafür sorgen musste, zu beiden Parteien ein ausgeglichenes Verhältnis aufzubauen.

Der Imperator schwafelte über die Ernsthaftigkeit des imperialen Friedensangebots und untermauerte die Bedeutung dieses Treffens mit seinen pathetischen Worten. Doch obwohl Alkarin nicht versuchte, in seine Gedanken einzudringen und dies wohl auch nie geschafft hätte, war ihm klar, dass das mächtigste Lebewesen in der Galaxis in diesem Moment klare Lügen auftischte. Fast war er versucht, seine Stimme zu heben, um den Lügner bloßzustellen, doch hielt er sich selbstverständlich zurück. Er war neutral, vollkommen unabhängig. Ihm stand es nicht zu, die Reden der beiden Parteien zu kommentieren. Er musste nur moderieren.

Eine Aufgabe, die sich schon als schwer genug herausstellen sollte. Wenn die Delegationsmitglieder nämlich nicht verstanden, wann es besser war zu schweigen als seine eigenen Gefühle freien Lauf zu lassen, konnte er auch nicht mehr eingreifen, um die Situation zu retten. Ein männlicher Teilnehmer der Republik schrie in dem Moment, in dem der Imperator seinem demokratisch gewählten Gegenspieler die Hand reichen wollte, laut dazwischen. Er entstammte der Uniform nach zu urteilen der Flotte, doch ein rascher Blick auf die Datapads vor ihm offenbarte dem Außenminister, dass der Mensch zudem noch Angehöriger des Jediordens war. Ein Angehöriger der Seite also, die zehntausende Jahre lang gegen die Herrschaft des Imperators gekämpft hatte und dabei unzählige Mitglieder verloren hatte. Wäre diese Handlung nicht ganz abscheulich dumm gewesen, hätte Alkarin den Jedioffizier sogar verstehen können.

Ganz abscheulich war natürlich auch das monströse Etwas, was in seiner Rolle als Senator dazwischen eilte, um das diplomatische Fiasko zu retten. Seinen massigen Körper in Position bringend beschwor es den Menschen mit einer beschwichtigenden Geste, Ruhe zu wahren und nicht seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Eigentlich ganz interessant, diese Entwicklung der Geschehnisse. Ein Jedi, der eigentlich darauf trainiert wurde, Gefühle wie Hass, Neid und Gier zu verdrängen, schaffte dies in diesem Moment augenscheinlich nicht. Nichtsdestotrotz war dies wirklich peinlich und die Entrüstung, die sich innerhalb der imperialen Delegation kurz ausgebreitet hatte und dann wie eine in sich an den Ufern des Meeres brechende Welle verebbt war, gut nachvollziehbar. Die Wirkung hatte der Aufschrei des Jedi offenbar jedoch nicht verfehlt. Der Kanzler nahm die entgegengestreckte Hand nicht entgegen, sondern begnügte sich mit einer knappen Verbeugung. Für viele Verhandlungen hätte dies bestimmt das Ende bedeutet, Alkarins historische Aufgabe wäre schon im frühesten Stadium gescheitert und seine innenpolitische Situation endgültig untragbar geworden. Dieser Konferenz setzte die Reaktion der republikanischen Delegation jedoch nicht den Todesstoß: Der unheimliche, mächtige Noghri begnügte sich damit, auf die Geschichtsschreibung zu verweisen, die in dem verweigerten Handschlag bestimmt eine fehlerhafte Handlung der Republik sehen würde. Recht würde er damit bestimmt behalten. Der Umbaraner fragte sich, wie leichtsinnig es von Seiten der demokratisch legitimierten Delegation war, darauf zu vertrauen, dass das Imperium trotzdem einfach weiterverhandeln würde. Wirkliches Fingerspitzengefühl schien sie nicht an den Tag zu legen.

Um die peinliche Situation schnellstmöglich ungeschehen zu machen, meldete sich das Monstrum wieder zu Wort. Es lobte die Worte der vorangegangenen Redner, zeigte aber dennoch auf, wie viele Einzelfragen noch geklärt werden mussten, um einen akzeptablen Frieden zu erreichen. Dieses fette Vieh schien wirklich pragmatisch und sachorientiert zu sein. Eine Eigenschaft, die offensichtlich hier nicht wirklich vorherrschend war, die der Schattenmensch jedoch so sehr liebte.

Zum wiederholten Male begann nun der Jedioffizier, schon wieder ins Gespräch zu platzen. Fast war der oberste Minister des Äußeren davor, den Störenfried anzufauchen und ihm zu sagen, dass man ältere Leute nicht bei den Erwachsenengeschäften belästigte. Natürlich war sein Verstand mal wieder stärker als seine Emotionen. Wenn dem nicht so wäre, könnte er mit dem Jedi zusammen schon in die Kinderstube gehen. So lauschte er dessen Worten und musste sogar widerstrebend anerkennen, dass er die Situation doch wohl noch retten und voranbringen wollte. Mit seiner beachtlichen Größe war er ein weithin sichtbarer Punkt in der Masse der republikanischen Gesandschaft und würde somit nicht wirklich in eine Kinderstube passen. Er erwähnte, dass nun wohl die beste Zeit gekommen war, um sich in die kleineren Gremien zu setzen, um die Einzelheiten des Vertrages auszuformulieren und auszudiskutieren. So würden sich die Delegationen untereinander wohl besser kennen lernen und keine so feindliche Drohkulisse aufbauen, wie das im Moment der Fall war. Die Gelegenheit am Schopfe packend, richtete sich Alkarin auf. Nachdem der Imperator seinen Segen für den Vorschlag des Jedi gegeben hatte, richtete er seine Stimme an die versammelten Wesen.

"Ich stimme ebenfalls zu. Jedes einzelne Gremium ist frei, sich seinen Verhandlungsort zu suchen. An den Seiten dieses Saales ist wohl ebenso genug Gelegenheit für einige vertrauliche Gespräche wie in den umliegenden Sälen und Gebäuden. Auch der großzügig angelegte Garten ist für Sie hergerichtet. Falls Sie nach der langen Anreise schon Hunger verspüren sollten, ist im angrenzenden Raum ein Buffet aufgestellt, an dem Sie sich gütig tun können. Falls Sie sonstige Wünsche haben, zögern Sie nicht und wenden sich an die immer hilfsbereiten Diener!"

Er entfernte sich von seinem Sessel und bedeutete somit, dass das erste große Treffen nun beendet war. Noch etwas unschlüssig standen die so verschiedenen Seiten herum. Niemand schien gewillt, dem anderen zu zeigen, dass er Hunger verspürte oder an die frische Luft wollte. Erst allmählich setzte man sich in Bewegung. Alkarin beobachtete das Geschehen amüsiert, als er durch die Menge hindurchging, im Schlepptau seinen engsten Mitarbeiter. Er musste noch etwas vorbereiten und noch einige wichtige Gespräche zu führen. Zielstrebig steuerte er auf den Imperator zu. Von nahem wirkte sein fratzenhaftes Gesicht noch diabolischer und der Außenminister bereute seine Entscheidung sofort, zu diesem hingeeilt zu sein. Nichtsdestotrotz wollte er noch einmal zeigen, auf wessen Seite er eher stand.

"Eure Majestät, ich hatte noch nicht die Gelegenheit, Euch persönlich hier auf diesem Planeten willkommen zu heißen. Es freut mich wirklich, dass Ihr unser bescheidenes System als Austragungsort auserwählt habt."

Einige hohe Offizielle des Imperiums umringten sie beide. Alkarins Lächeln blieb trotz der für ihn nicht gerade komfortablen Situation stabil und änderte sich nicht.

"Wenn ich irgendetwas für Euch tun kann, lasst es mich umgehend wissen!"

Er deutete eine kleine Verbeugung an. Die gleichen Worte musste er wohl gleich auch zu dem hohen Kanzler der Republik sprechen, doch war es ihm darauf angekommen, zuerst zu der von ihm favorisierten Seite zu gehen. Eigentlich brauchte er vor dieser auch deutlich weniger Angst zu haben. Dass der Noghri seine Gedanken lesen würde können, bezweifelte er stark. Schließlich war er in solchen Dingen ziemlich erfahren und wenn er es schon verstand, in andere Gedanken einzudringen, war es für ihn nicht besonders schwer, seine eigenen abzuschirmen. Trotzdem war die Aura des Imperators mächtig, das konnte er selbst als Nichtmachtbegabter spüren. Den Blick des anderen Mannes würde er nicht allzu lange aushalten.


[ Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai – Hauptsaal ] Alkarin, oberster Kanzler Quùn, Imperator Allegious, beide Delegationen
 
(Jedi / Ahna Rigby)

- Umbara - Versammlungsort - großer Saal – Mit Bru-Th, Vilnok Moor, Joseline, Quún, Pietr Jexon, Sylvar, Lur, Scarwai, Allegious –

Dass der Kanzler nicht auf die übertriebene Geste des Imperators einging, ihm die Hand zu reichen, konnte Ahna Rigby nur befürworten. Sie befanden sich ganz zu Beginn einer langen, anstrengenden Verhandlung. Noch war nichts erreicht, kein Fortschritt gemacht und kein Wort gesprochen worden, das die Zukunft der Galaxis verändern würde. Wenn sie die Zusammenkunft auf Umbara mit dem Anstieg eines Berges verglichen, so befanden sie sich noch ganz unten am Fuße eines fast unbezwingbaren Riesen. Qúun hatte gut daran getan, diesen Fakt nicht zu vergessen, statt übereifrig auf Gesten zu reagieren, die Imperator Allegious kaum ernst meinen konnte. Er war ein Sith, eine widerwärtige Kreatur. Es war unmöglich auch nur in Erwägung zu ziehen, er könne die auch noch so kleinste Geste aufrichtig meinen.

“Die Geschichtsschreiber werden sich hoffentlich mit den wichtigen Fakten dieser Zusammenkunft befassen anstatt sich mit den verletzten Eitelkeiten von Imperator Allegious aufzuhalten.“

Konterte Ahna laut verständlich für alle Anwesenden die Kritik des Imperators am Verhalten des Kanzlers. Ein wenig Rückendeckung, beschloss die Jedi-Rätin, konnte der Kanzler gebrauchen. Allegious' Präsenz in der Macht war furchtbar zu lesen. Er hinterließ nichts als einen dunklen, unangenehmen Flecken, wie ein Loch in einem Kleidungsstück, das durch zu heißes Bügeln entstanden war.

“Wir sollten unser Augenmerk auf die Themen richten, wegen derer wir hier sind. Das Wohl der Galaxis liegt ab heute in unserer aller Hände. Dies ist eine Verantwortung, die nicht mit Leichtfertigkeit getragen werden darf.“

Die Pau’anerin aktivierte ihr Datapad, auf das sie bereits zuvor die für die Verhandlungen benötigten Informationen geladen hatte. Es waren Arbeitsgruppen erstellt worden, die nach verschiedenen Schwerpunkten aufgeteilt worden waren, damit man in diesen gewisse Themen besprechen und erarbeiten konnte. Die Verhandlungen zwischen Imperium und Republik waren mehr als ein kurzes Händeschütteln und eine grobe Einigung. Hier ging es um viele Welten, um viele Leben, um Wirtschaft, Fortschritt und natürlich ganz allgemein um Politik. Die Details, die besprochen werden mussten waren vermutlich noch zahlreicher als Ahna sie sich vorstellen konnte. Sie sah ihren Part vor allem darin, dort Kompromisse zu finden, wo Uneinigkeit herrschte und die Verhandlungen zu kippen drohten, sowie in der Wiederherstellung des Friedens für die Galaxis. Je mehr Leben sie retten konnten, desto besser. Die Jedi erhob sich, da man bereits angekündigt hatte die Arbeitsgruppen in Kürze zu starten, beschloss für ein paar Minuten noch einmal an die frische Luft zu gehen um dort ihren Kopf frei zu bekommen – die dunklen Präsenzen, die zugegen waren, insbesondere die des Imperators, drückten sehr auf ihr Gemüt – und sich dann in den Raum zu begeben, der für ihre Gruppe vorgesehen war.

- Umbara - Versammlungsort - großer Saal – Mit Bru-Th, Vilnok Moor, Joseline, Quún, Pietr Jexon, Sylvar, Lur, Scarwai, Allegious –
 
[: Umbara-System | Umbara | etwas außerhalb der planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bewachter Gebäudekomplex | Versammlungssaal :||: Horatio Kraym, imperiale Delegation (darunter Darth Allegious), republikanische Delegation und Gesandtschaft der umbaranischen Regierung (darunter Alkarin Scarwai) :]

Das Geplänkel, das in der interstellaren Politik offenbar allgegenwärtig war, hatte längst die beiden Delegationen für sich eingenommen. Denn genauso schnell wie die geheuchelte Empörung seitens der Imperialen gekommen war, war diese am Ende auch wieder verschwunden. Dafür meldete sich nun das Staatsoberhaupt der Gegenseite, der Mon Calamari Aeksar Quún, zu Wort. Selbstbewusst bot der Kanzler der Rebellen – natürlich nur rein rhetorisch – dem Noghri die Stirn. Dabei folgte er sogar indirekt dem Ratschlag des vorgepreschten Militärs (Bru-Th Agoch), indem er dem Imperator tatsächlich einen Handschlag, als Geste des Friedens, verweigerte. Er verpackte die Ablehnung bloß etwas höflicher als der uniformierte Mensch. Öffentlichkeitswirksame Bilder, nach denen die ganze Galaxie förmlich gierte, blieben somit vorerst aus. Die Cam-Droiden, die im Hintergrund anwesend waren, hatten dementsprechend weiterhin keine spektakulären Bilder.

Horatio Kraym, der irgendwo in der zweiten oder gar dritten Reihe stand, war dafür umso erstaunter über Quúns endgültige Reaktion. Wäre ein desertierter Imperialer an der Stelle des Rebellenführers gewesen, wäre dieser jetzt tot gewesen. Darth Allegious duldete keinen Widerspruch. Der Imperator herrschte ohne jegliche Schranken über sein Reich und seine Untertanen. Jedoch zwang ihn nun die Diplomatie zu einem anderen handeln. Schließlich war das Imperium mit einem Friedensgesuch an die Rebellenbewegung herangetreten.
'Gute Miene zum bösen Spiel, nicht schlecht...', kommentierte der Governor in Gedanken und konnte sich ein süffisantes Lächeln nicht verkneifen. Anscheinend lernte der Adlige hier mehr über die wahren Mechanismen der großen Politik als er anfangs angenommen hatte. Denn nicht einmal Nicadamus Stadd dürfte einen so gezügelten Imperator für möglich gehalten haben.

Plötzlich tuschelte Sector Adjutant Aldine in seine Richtung:
„Es scheint so als wollen sie hier keine Zeit verlieren.“

'Kann man es ihnen wirklich verübeln?', fragte sich der planetare Verwalter beiläufig als auf einmal der „Moderator“, Umbaras Außenminister Alkarin Scarwai, das Wort ergriff und sofort den Wunsch der Rebellendelegation unterstützte. In der großen Runde – so jedenfalls der bisherige Plan – sollte bloß der grobe Rahmen gesetzt werden, während man in den kleinen Sitzungen um die zahlreichen Details feilschte. Horatio hatte mit dieser Aufteilung kein Problem. Denn seine Rolle innerhalb der imperialen Vertretung sah eh keine andere Aufgabe als die eines Unterhändlers vor. Schließlich war er in diesem Fall nur ein kleines Licht. Nachdem der Imperator schon vor dem Kahlkopf laut seine Zustimmung für die Aufteilung bekundet hatte, blieb den führenden Köpfen, darunter Grand Moff Marrik, nichts anderes übrig als diesen Vorschlag ebenfalls brummend zu unterstützen. So folgte nun unweigerlich der zweite Schritt auf den ersten.

Bevor die beiden interstellaren Supermächte jeweils eine Delegation nach Umbara geschickt hatten, hatte es einen regen Austausch an (diplomatischen) Informationen gegeben. Im Großen und Ganzen kannte jede Seite für die jeweilige Arbeitsgruppe die Vertretung der anderen Fraktion. Ewig suchen musste man trotz des leichten Gewirrs aus Menschen, Fastmenschen und Nichtmenschen in diesem Moment also nicht. Bewaffnet mit einem unauffälligen Gehstock folgte der invalide Horatio somit humpelnd Aldinde, seiner temporären Vorgesetzten. Gleich einem Schatten wich ihm dabei Doktor Adascas kleine Assistentin (Jade Lee) nicht von der Seite. Jedoch störte sich der Adlige daran nicht. Mehr als Luft war die schweigsame Sanitäterin derzeit nicht für ihn. Zu viele Bedienstete hatten Horatio seit seinem karrieretechnischen Aufstieg in der Imperialen Verwaltung ständig umgeben, um jetzt diese Sichtweise einfach problemlos ablegen zu können.

Etwas abseits vom großen runden Tisch, der in diesem geräumigen Saal in der Mitte stand, warteten schon die Vertreter der Gegenseite. Aus den mitgeführten Dossiers wusste Horatio, dass es sich um zwei menschliche und einen sullustanischen Delegierten handelte. Schon auf der „Glory“ hatte man darauf getippt, dass in diesem Fall Sullust der schwerste Brocken in der Runde war. Schließlich galt der Planet nicht nur aus militärische Bastion der Rebellen, sondern ebenso als produktiver Motor in deren Volkswirtschaft. Deshalb rechnete man sich auf imperialer Seite recht gute Chancen dafür aus, dass im endgültigen Friedensvertrag tatsächlich ein Passus für einen „geschützten Güterverkehr auf Handelsrouten auf Territorium der anderen Seite“ stehen könnte. Dieses Ziel verfolgten jedenfalls in Stadds Namen die tapanische Sector Adjutant und Thyferras Governor. Jedoch standen sie mit diesem Vorhaben momentan noch gänzlich am Anfang. Die Gegenseite musste immerhin erst dafür gewonnen werden...

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[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Republikanische Delegation unter Quún, Imperiale Delegation unter Allegious, Alkarin Scarwai

Vilnok Moor war nicht traurig darüber, dass die Spannungen zwischen beiden Parteien gleich von Anfang an spürbar wurden. Beide Seiten wollten den Frieden - diesen Beteuerungen glaubte er sogar. Aber keine wollte ihn um jeden Preis. Verletzte Eitelkeit war schon jetzt um einiges billiger zu haben als Vertrauen. Falls ein Kompromiss überhaupt möglich war, musste definitiv hart um ihn gerungen werden. Es war wie in allen anderen Bereichen der Politik. Im Wahlkampf oder bei der Bildung eines Kabinetts wurde ebenfalls mit dem Messer zwischen den Zähnen nach dem gemeinsamen Nenner gesucht. Schließlich galt wie bei jeder Form des Feilschens: Wenn man den eigenen Preis zu niedrig ansetzte, konnte man keine Zugeständnisse mehr machen, ohne sich unter Wert zu verkaufen.

Und offenbar wollte man gar nicht erst den Eindruck zu erwecken versuchen, dass es sich bei dieser Konferenz um etwas anderes handelte als einen Basar. Fast unmittelbar sollte die Versammlung in die vorgesehenen Gruppen aufgespalten werden, um über die Details des möglichen Friedens zu verhandeln. Beide Seiten würden versuchen, möglichst viel herauszuschlagen, um vor ihren Wählern beziehungsweise Untertanen nicht das Gesicht zu verlieren. Sowohl Allegious als auch Quún waren sich bestimmt im Klaren darüber, dass man ihre gesamte politische Karriere nur an diesem Vertrag messen würde. Keiner von ihnen wollte als Verlierer aus den Verhandlungen gehen, der sich hinterher vorwerfen lassen musste, zu viele Zugeständnisse gemacht und damit den eigenen Staat geschwächt zu haben. Und die Aufgabe der Delegierten war es, ihren jeweiligen Regenten dabei zu unterstützen.

Vilnok Moor war für eine Gruppe eingeteilt, deren Aufgabe es war, über die strittigen Gebiete zu diskutieren. Von denen gab es wahrhaftig einige. Also auch viel Stoff für hitzige Streitgespräche. Eine Vielzahl von Welten, die einmal zur Neuen Republik gehört hatten, waren vom Imperium besetzt und mussten, zumindest pro forma, zurückgefordert werden - die Republik durfte keinen Ausverkauf ihrer Mitglieder dulden. Das Osarian-System war ebenfalls ein Streitfall: Vom Planeten Rhommamool waren die imperialen Truppen vertrieben worden, aber Osarian sympathisierte noch immer mit dem Imperium und wurde von diesem als Teil des eigenen Territoriums oder als Protektorat angesehen. Hinzu kam, dass der Waffenstillstand zum Erstarren der Front geführt hatte: Auf zahlreichen Planeten und auch an vielen Orten im Weltraum standen sich Truppen und Schiffe gegenüber, um Schlachten fortzusetzen, in denen es noch keinen klaren Sieger gegeben hatte. Die wichtige Industriewelt Duro gehörte dazu, aber beispielsweise auch Zolan im Lambda-Sektor oder Recopia nahe Corellia. Man musste klären, welche von beiden Seiten diese Systeme zukünftig für sich beanspruchen konnte. Es war die Gruppe mit dem vielleicht schwierigsten Thema, weil es hier um Kernforderungen beider Seiten ging: Territorialen Anspruch des Imperiums und Selbstbestimmungsrecht der Völker, wie die Republik sie propagierte. Hier konnte keiner der beiden Staaten große Zugeständnisse machen, ohne das Gesicht zu verlieren.

Mit diesen Gedanken in seinem riesigen Schädel trat der Chevin an Jedirätin Ahna Rigby heran. Die Pau'anerin hatte es eben geschafft, sowohl kämpferisch und loyal zu ihrem Kanzler zu stehen, als auch an die Vernunft beider Seiten zu appellieren, ohne eine von ihnen anzugreifen - zweifellos eine erfahrene Diplomatin, auch wenn sie sich bisher keinen großen Namen gemacht hatte.


»Rätin Rigby, ich bin Senator Vilnok Moor von Vinsoth, sehr erfreut«, holte er die Vorstellung nach, denn die hoch gewachsene Frau war erst spät zu ihrer Gruppe hinzugestoßen und sie hatten noch keine Gelegenheit gehabt, miteinander zu sprechen. »Wenn ich richtig informiert bin und die Pläne nicht kurzfristig noch einmal geändert wurden, sind wir beide in derselben Arbeitsgruppe: Zukünftiger Grenzverlauf und politische Zugehörigkeit umstrittener Systeme. Sie werden doch sicherlich, ebenso wie ich, die Rückgabe möglichst vieler, wenn nicht gar aller illegal besetzter Systeme unterstützen?«

[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Republikanische Delegation unter Quún, Imperiale Delegation unter Allegious, Alkarin Scarwai
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Sylvar, Republikanische Delegation unter Quún, Imperiale Delegation unter Allegious, Alkarin Scarwai

Sylvar, General of the Army, gehörte nicht zu einem Personenkreis, der dafür bekannt war, sich leicht beeindrucken oder gar einschüchtern zu lassen. Den größten Teil ihrer 48 Lebensjahre hatte sie dem Kampf gewidmet. Sie hatte jeden einzelnen Orden auf ihrer weiß-roten Galauniform, einschließlich des Corellianischen Kreuzes - der höchsten Auszeichnung des Militärs - und ganzen vier Redbirds für erlittene Verwundungen, unter Einsatz ihres Lebens verdient. Sie war sich der Tatsache bewusst, dass man ihr weder Diplomatie noch politisches Gespür unterstellte, sondern in ihr eher eine Frau der Tat sah, jemanden, der gerne mit dem Kopf durch die Wand ging. Aber sie war der Ansicht, dass diese Denkweise in der Konferenz ebenso dringend benötigt wurde wie im Krieg. Überhaupt sah sie dieses Ereignis nicht losgelöst vom Krieg, sondern als Teil davon, und die militärischen grauen Uniformen, die der größte Teil der imperialen Gesandtschaft trug, unterstrichen diesen Eindruck. Das hier war ebenso ein Schlachtfeld dieses Feldzuges wie die Dschungel von New Plympto, der Orbit des Loronar-Systems, der Luftraum über Denons Planetenstadt oder die Straßen von Coronet. Nur wurde diese Schlacht nicht mit Blastern, Granaten und Lichtschwertern ausgetragen, sondern mit Worten. Allegious und Quún, die auch hier die Rolle der Feldherren innehatten, hatten bereits damit begonnen, sich verbal aufeinander einzuschießen. Die Aufgabe der Delegationen war es, die feindlichen Stellungen auszukundschaften, die eigene Position zu befestigen und auf den Befehl zum Angriff zu warten, um so viel Territorium wie möglich zu erobern. Im übertragenden, aber auch im wörtlichen Sinn, denn die Grenzziehung würde ein wichtiger Bestandteil eines eventuellen Friedensabkommens sein. Schon jetzt hatte das Imperium einige strategisch und wirtschaftlich wichtige Systeme am Corellian Run herausgerückt. Falls dieser Trend sich fortsetzte, konnte in dieser Schlacht der Worte vielleicht mehr Territorium zurückerobert werden als in den Gefechten der letzten Monate.

Aber nur, wenn ihre Seite die Oberhand behielt - wenn sie in die Offensive ging und den Gegner in ein Rückzugsgefecht zwang. Kanzler Quún, selbst kein Krieger des Schwertes, wohl aber einer des Wortes, hatte damit bereits begonnen. Er hatte mit dem ersten Schlag Imperator Allegious in seine Schranken verwiesen und demonstriert, dass das die Republik nicht hier war, um Geschenke zu machen, sondern um zu kämpfen. Die hoch gewachsene Cathar trat demonstrativ hinter ihn, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und blickte in der Pose eines Leibwächters oder Türstehers auf den viel kleineren Allegious hinab. Auf diese Weise stärkte sie ihrem gewählten Staatsoberhaupt und Feldherren dieser Schlacht für beide Seiten sichtbar den Rücken.

Sobald das verbale Eröffnungsgefecht beendet war und der Gastgeber Alkarin Skarwai die Aufmerksamkeit des Imperators beanspruchte, sagte sie zu Aeksar Quún:


»Meine Hochachtung, Kanzler. Sie haben eine beachtliche Stärke bewiesen und den Imperialen klargemacht, dass wir nicht hier sind, um uns ausnehmen zu lassen. Wenn Sie diese Position weiterhin halten, wird die Neue Republik hier einen großen Sieg erringen können!«

Manche sagten, der Krieg sei die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Sylvar fand, dass genau das Gegenteil der Fall war.

[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Sylvar, Republikanische Delegation unter Quún, Imperiale Delegation unter Allegious, Alkarin Scarwai
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Larissa Dysart, Republikanische Delegation unter Quún, Imperiale Delegation unter Allegious, Alkarin Scarwai

Noch vor weniger als drei Wochen hatte Larissa Dysart, Herrin über Bacrana, dem Sektorkapitol des Brak-Sektors, mit gemischten Gefühlen von dem Waffenstillstand erfahren. Dass sie nun hier auf Umbara die imperiale Delegation begleiten und die Interessen des Imperiums vertreten sollte, wirkte surreal. Ihr Vorgesetzter, Moff Ranier, wollte sicher stellen, dass der Brak-Sektor nicht abgetreten wurde und schickte deshalb sie, die zweitmächtigste Person im Sektor, nachdem sie den Sektoradjutant aus dem Weg geräumt hatte. Ranier verband damit das legitime Interesse zur Wahrung des Sektors und seiner Bedeutung als Bollwerk gegen den Einfluss der Rebellen mit dem der Option in ihrer Abwesenheit die eigene Position zu festigen und ihre zu schwächen.

Dennoch übte es einen ganz eigenen Reiz aus hier zu sein. Es waren Persönlichkeiten zugegeben, deren Bekanntschaft Tür und Tor für eine ambitionierte Verwalterin öffnen konnten. Gleichzeitig verband sich damit aber auch ein harter Realitätscheck, denn insgesamt war sie vermutlich die unbedeutendste anwesende Verwalterin. Mit Persönlichkeiten wie Grand Moff Marrik, oder den Stellvertretern anderer Supersektorverwalter wie Sector Adjutant Aldine oder selbst der so 'niederrangig' erscheinende Verwalter Thyferras, Horatio Kraym, der zuvor Coruscant unter seiner Schirmherrschaft hatte. In der interstellaren Politik, war er im Vergleich zu ihr dennoch ein Begriff .Aber vielleicht konnte sie gerade deshalb eine Perspektive bieten, die solch hohe Herren nicht wahrnahmen. Und vielmehr war sie es auch gewohnt kämpfen zu müssen um ihre Ziele zu erreichen, sie brachte eine stoische Hartnäckigkeit an den Verhandlungstisch, die einige der imperialen Verwalter so noch nicht erleben durften. Das war der Preis eines großen Namens und dem bereithalten von Ja-Sagern im eigenen Beraterkreis.
Gönnerhaft hatte man ihr ein Dossier überreicht mit Verhaltensrichtlinien in der Anwesenheit der wichtigen Persönlichkeiten des Imperiums.
Die Implikation war schlicht lächerlich. 'Die Barbaren aus den Expansionsgebieten.' Zumal sich die Richtlinien auf wenig mehr beliefen als 'Wenn die hohen Tiere sprechen, Klappe halten und Nicken.', nur eben freundlicher und ausschweifender, dennoch eindringlich formuliert.

Ihr war die Rolle einer Unterhändlerin zugekommen, und auch wenn ihr eigenes Interesse primär bei den Territorialfragen lag, nicht zuletzt weil sie in den kommenden Wochen nicht ihr Verwaltungsgebiet verlieren wollte. Doch würde Larissa dort keinen Einfluss nehmen können, deshalb hatte sie ein anderes Gebiet ins Auge gefasst, für dass sie sich aufgrund ihres – für imperiale Verwalter – guten Militärwissen empfahl und dort auch die Stelle der Chefunterhändlerin an sich reißen können. Entmilitarisierte Zone, Militärdeckelung, Kriegsgefangene und Deserteure waren eine heikle Thematik. Admiral Quentin Fuller und High General Gavyn Vasch würden sie unterstützen einen akzeptablen Kompromiss mit den Rebellen zu finden. Frei nach dem Sprichwort: Ein Kompromiss ist erst dann vollkommen, wenn alle unzufrieden sind. Sollten sich die Vertreter der Rebellen übervorteilen lassen umso besser, auch wenn die Gouverneurin nicht damit rechnete. Wenn doch wäre ein Kompromiss die fabelhafte Gelegenheit sich auf ihre Standpunkte zu einigen.

'Und du solltest sie wirklich nicht als Rebellen bezeichnen.' ermahnte sich Larissa mental erneut. Einen solchen Fauxpas konnte sich keiner der hier anwesenden Offiziere oder Verwalter leisten. Der Imperator wollte seinen Frieden, dass hatte er unmissverständlich klar gemacht. Er wollte als großer Friedensbringer aus diesen Verhandlungen herausgehen. Der Kanzler hatte hier demonstriert, dass sie offen für einen Frieden sind, ihn aber aus einer Position der Stärke heraus suchen. Die großen Worte des Imperators wirkten zu dick aufgetragen und es war unwahrscheinlich, dass man ihm hier aus der Hand fressen würde. Viel eher ging sie davon aus, dass jedes Wort des Noghri mit Vorbehalt und Skepsis auf die Waagschale kam. Das Fischwesen hatte beachtlichen Mut im Umgang mit dem Imperator bewiesen, zumindest das musste Larissa ihm zugute halten. Sollte ein Frieden zustande kommen, wäre er sicherlich nicht billig erkauft.

Schließlich orientierten sich Admiral Fuller , als auch der Oberbefehlshaber der imperialen Armee, High General Vasch, und ihr Schriftführer, bei dem es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Agenten des ISBs handelte, zu ihr um die wichtige Punkte noch einmal durchzugehen. Larissa hatte keine große Eile als Erstes am abseits liegenden Verhandlungstisch anzukommen, vielmehr war es Gewohnheit nach den Gesprächspartner einzutreffen, so dass man auf sie wartete, ohne jedoch zu spät zu erscheinen. Es war schlicht ein Zeichen von Macht, ob sich die Jedi und der großgewachsene Flottenoffizier dessen bewusst war, vermochte sie nicht zu sagen. Aber Larissa hatte sich vorgenommen ihre Verhandlungspartner nicht zu unterschätzen, gleich welches absonderliche Äußere ihnen zu eigen war. Die Dossiers hatten ihre Befürchtungen in die Richtung frühzeitig entschärft, bekam sie es doch mit zwei Menschen zu tun. Einem Captain Agoch und der Jedi-Rätin Joseline, der Captain war schon durch sein seltsames Verhalten aufgefallen, welches mitunter das Auftreten des Kanzlers beeinflusst haben konnte. Auch die Jedi hatte schon Worte an die Delegation des Imperiums gewidmet. Man war um des Friedens willen hier. Das schien machbar, wenngleich sie nicht zu sagen vermochte, inwiefern die Gabe der Jedi die Verhandlungen beeinflussen konnte. Wachsamkeit war in jedem Falle angebracht. Misstrauen und Ablehnung in sich tragend, äußerlich jedoch in ihrem Element. Ein freundliches, unaufdringliches, dennoch gewinnendes und in langen Stunden einstudiertes Lächeln sollte die republikanischen Vertreter vorerst in Sicherheit wiegen. Es war die ungefährlichste Art dem Feind die Zähne zu zeigen.


[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Admiral Quentin Fuller, Gouverneurin Larissa Dysart, Republikanische Delegation unter Quún, Imperiale Delegation unter Allegious, Alkarin Scarwai
 
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[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal | Séparée 4] Bru-Th Agoch


Auf die Richtigstellung, dass sein aktueller Rang 'Captain' und nicht 'Commander' war, verzichtete Bru-Th, jedoch nicht aus Furcht, Darth Allegious dadurch die Stirn zu bieten, sondern um sich ein klein wenig diplomatische Würde noch zu bewahren. Doch eigentlich lag ihm daran erst recht nichts, schließlich waren er und sein Tun in keinster Weise davon abhängig, welche Meinung man von ihm hatte oder wie hoch man sein Geschick einschätzte, Leuten die Worte im Mund um zu drehen. Bru-Th gab darauf nichts und behielt seine ablehnende Haltung gegenüber der politischen Prominenz und ihrer vermeintlich friedfertigen Rhetorik bei und zeigte diese ganz offen, indem er die Hände vor der Brust verschränkte und seine Miene hart werden ließ.

Seinem Aufruf, sich nun in den einzelnen Ausschüssen zu treffen, kamen mehr und mehr Delegierte nach und so begann sich der große Verhandlungssaal langsam zu leeren, wenngleich traubenartig sich noch immer die geltungsbedürftigsten Mitglieder auf beiden Seiten nahe um ihr jeweiliges Oberhaupt drängten. Bru-Th schüttelte verächtlich den Kopf. Je länger er an diesem Ort der vermeintlichen Aussprache verweilte, je länger er den heimlichen Gesprächen, eiligen Ankündigungen und aufrichtigen Zustimmungsbekundungen lauschte, desto mehr dröhnte dem Jedi Meister der Kopf im Angesicht der allgemeinen Falschheit. Es war nicht nur die Anwesenheit des Sith Lords, welcher gleich einer Gasgranate seine Umgebung mit toxischer, nicht atembarer Luft schwängerte, nein. All der Argwohn auf beiden Seiten, die peinlich vorbereiteten Intrigen, verborgen hinter perfekt manikürten Nägeln und freundlichen Gesichtern, die unersättliche Gier nach Macht, Bestätigung und Vorteilsnahme verpestete den Ort so, dass Bru-Th gar nicht anders konnte, als diese Versammlung mehr und mehr mit Widerwillen zu betrachten.

Entsprechen mürrisch hatte sich der corellianische Jedi-Kommandant ins Séparée Nummer vier begeben, wo seinen Informationen nach die beidseitigen Unterhändler der Gruppe 'Kriegsgefangene, Deserteure, entmilitarisierte Zone und Abrüstung' sich treffen sollten. Das Séparée gehörte formal betrachtet zu dem großen Versammlungssaal des Gebäudes, doch das gedämpfte Licht, die hohen Zwischenwände aus grauen Granit und die deutlich bequemeren Sitzgelegenheiten - da wirklich zum Sitzen und nicht zur Repräsentation gebaut - sorgten dafür, dass dieser sichtgeschützte Bereich wirklich seinen Namen verdiente. Dass er selbst der erste Unterhändler war, der sich setzte, interessierte Bru-Th ebenso wenig, wenngleich er sich der Blicke bewusst war, die ihn hinter hochgehaltenen Gläsern und zwischen dekorativen, türkisfarbenen Farnpflanzen hindurch verfolgten. Rasch wurde dem hochgewachsenen Corellianer ein Glas Wasser gebracht, was Bru-Th einen Moment kritisch beäugte und dann einen Schluck davon nahm. Ohne aufzuschauen, doch fest an die junge Gouverneurin von Bacrana adressiert, sprach Bru-Th mit einer gewissen Ungehaltenheit:


"Wollt Ihr und die Vertreter eurer Delegation euch nicht setzen, Gouverneurin Dysart? Von mir habt Ihr nichts zu befürchten."

Erst jetzt sah Jedi Meister Bru-Th Agoch auf und reckte sein Kinn in Richtung der Personen, mit denen er die nächsten Tage vermutlich feilschen musste, als sei er eine Krämerseele von Tattoine und kein Meister des Jedi Ordens. Er versuchte sich erst gar nicht an einem Lächeln, sondern deutete schlicht auf die noch freien Sitzgelegenheiten, wobei er zu seiner Rechten einen Platz gedachte für Jedi Rätin Joseline frei zu halten. Auf der Gegenseite, seine Erinnerungen schienen ihn langsam wieder einzuholen, würden neben der menschlichen Gouverneurin Admiral Quentin Fuller und High General Gavyn Vasch sitzen, beides altgediente Offiziere seiner Majestät. Bru-Th Gesicht verkrampfte sich, als müsste er speien. "Seiner Majestät", wiederholte er in Gedanken und sogleich rollte die Welle jener Stimmen heran, die abermals das ganze Unterfangen hier in Frage stellten. "Man kann einen Sumpf nicht austrocknen, ohne dem gesamten Boden und allen Pflanzen die Feuchtigkeit zu entziehen", grollte er unausgesprochen und sein Blick glitt knapp an den imperialen Unterhändlern vorbei zum Imperator. Jeder Frieden, der hier ausgehandelt werden würde, war nichts als eine Perversion des Konzepts von gewaltfreier Koexistenz, solange man die Sith gewähren ließ. "Jeder, der daran glauben würde, jagt nur einer Illusion nach, mehr nicht", glaubte Bru-Th zu wissen. Was also konnten die Imperialen schon für Angebote machen? Wäre Bru-Th nur seinem Herzen verpflichtet, würde er jegliches Angebot augenblicklich zurückweisen und schlimmer.


[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal | Séparée 4] Bru-Th Agoch, Larissa Dysart, Quentin Fuller, Gavyn Vasch
 
Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai – Hauptsaal - mit Alkarin, oberster Kanzler Quùn, Imperator Allegious, imperiale Delegation und republikanische Delegation

Joseline hatte nach ihrer kurzen Einmischung geschwiegen, auch wenn sie mehr als einmal versucht war die Stimme zu erheben, zu wiedersprechen, sich ein zu mischen oder spitze Bemerkungen los zu lassen als Allegious sprach.
Doch sie riss sich zusammen, führte sich selbst vor Augen, dass es hier schon genug aufgeheizte Gemüter gab und wohl auch den ein oder anderen Delegierten auf beiden Seiten, der nicht wirklich dem Hauptziel dieser Zusammenkunft verpflichtet schien.
Sie konnte und wollte nicht auch noch dazu beitragen die Fronten schon jetzt zu verhärten, also sagte sie sich immer wieder selbst, dass es noch reichlich Zeit geben würde sich in Dispute zu verstricken. Vor allem wohl in der Verhandlungsgruppe der sie zugeteilt worden war und die sie wohl gerade jetzt bilden sollten.
Nicht als Erste stand Jo auf. Sie lies die Stimmung und die hörbaren Gesprächsfetzen der sich bildenden Grüppchen auf sich wirken bevor sie sich langsam erhob und mit gemessenem schritt dorthin lief, wo laut der ihr zur Verfügung stehenden Unterlagen ihre Verhandlungsgruppe zusammen treffen würde. Séparée 4.
Bru-Th war ein Teil dieser Gruppe und bereits vor ihr am Verhandlungstisch. Ein Glück für sie, führte seine Präsenz sie doch sicher zu diesem Ort und sie sparte sich eine vorsichtige Nachfrage, ob die beschriebene Position in den Unterlagen auch der Realität entsprach, denn keinen Anderen der Gruppe kannte sie bis jetzt und hätte sich so auch nicht an deren Präsenzen orientieren können.
So jedoch fand sie sicher ihr Ziel.
Sie näherte sich den Stuhl direkt an Bru-Th rechter Seite und hoffte einfach mal, er habe ihn für sie reserviert.
Er war aufgewühlt und seine Worte, die er an die Gegenseite richtete waren zwar nicht die Nettesten, aber durchaus noch diplomatisch genug, um nicht als Fauxpas zu gelten. Zumindest wenn man es nicht darauf anlegte gleich am Anfang eine Eskalation zu erzwingen.
Dank dem was er sagte und an wen er es richtete wusste Jo jetzt sogar wer von den Anwesenden Gouverneurin Dysartwar. Kurz schmunzelte Jo und legte Bru-Th dann beruhigend ihre linke Hand auf die Schulter als sie an den Stuhl neben ihn trat, den drei imperialen Offizieren ihnen gegenüber zu nickte und sich dann ihrerseits setzte.


Ich möchte mich Captain Agoch bei seiner Bitte an euch, euch zu setzen, nur anschließen und würde mich freuen, wenn wir beginnen könnten, das für beide Seiten beste Ergebnis zu erarbeiten.

Für einen Moment hielt Jo in ihren Worten inne dann jedoch sprach sie weiter.

Ich gehe davon aus, dass wir alle ähnliche Dossiers haben und die Namen unserer Gegenüber bereits kennen.

Jo schmunzelte einen Moment lang. Mit Sicherheit kannten auch ihre Gegenüber viel mehr als nur die Namen aller Teilnehmer dieser Gruppe. Sie war sich sogar ganz sicher, dass einige Geheimdienstoffiziere beider Seiten Überstunden geschoben hatten um alles aus zu graben, das es zu den einzelnen Delegierten gab.
Und doch fand sie es passend, das Gespräch mit einer Vorstellungsrunde zu beginnen um überhaupt erst einmal ins Gespräch zu kommen. Danach konnten dann die imperialen Offiziere ja vorlegen wie sie sich die Einigung vorstellten und danach konnte das eigentliche Wortgefecht beginnen.
Zumindest war das Jo’s grobes Konzept. Inwiefern es sich als praktikabel erweisen würde, würde man ja noch sehen.


Trotzdem denke ich ist es ein guter Beginn sich noch einmal persönlich vor zu stellen.
Mein Name ist Joseline, Mitglied des Rates der Jedi!


Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai – Séparée 4 - mit Bru-Th Agoch, Larissa Dysart, Quentin Fuller, Gavyn Vasch
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Kanzler Aeksar Quún, Imperator Allegious, Alkarin Scarwai, republikanische und imperiale Delegationen

Mit seinen großen, glasigen Augen beobachtete der gewählte Kanzler der Republik die Reaktionen auf die schroffe Abfuhr, die er Allegious erteilt hatte. Sie lagen in einem breiten Spektrum. In den Mienen der imperialen Abgesandten spiegelten sich Schrecken, Verärgerung oder Zorn wider, manche bemühten sich aber auch um nüchterne Ernsthaftigkeit und auf einem oder zwei Gesichtern glaubte der Mon Calamari sogar Anerkennung zu sehen. Bei der republikanischen Delegation fanden sich Zufriedenheit, Stolz und auch ein wenig Häme. Schreck und Sorge teilten sie aber mit ihren imperialen Gesprächspartnern und beim einen oder anderen bemerkte er auch deutliche Missbilligung. Auf beiden Seiten nahm man seinen Entschluss, die Hand des Imperators auszuschlagen, also sehr unterschiedlich auf. Auch in der uniformen und wenig pluralistischen imperialen Abordnung schien eine ziemlich vielseitige Mischung an Charakteren und Ansichten vorzuliegen. Doch das Wichtigste war mit Sicherheit, wie Allegious selbst darüber dachte. Und dessen Reaktion konnte man am besten als ›verschnupft‹ bezeichnen. Er hatte sich zwar gut unter Kontrolle und bewahrte die Haltung, doch seine Worte und sein Tonfall machten deutlich, dass er schwer beleidigt war. Seine Einschätzung, die Geschichtsschreiber würden diesen Moment als einen Fehler der Republik bewerten, bezweifelte Aeksar Quún jedoch. Er gab der Rätin Ahna Rigby recht: Man würde die Konferenz und alle Beteiligten, vor allem natürlich den Kanzler und den Imperator als die beiden Staatsoberhäupter und Verhandlungsführer, an den Ergebnissen messen. In dieser Hinsicht gab er der Rätin Ahna Rigby recht.

Trotzdem kam ein Themenwechsel sehr gelegen, denn es konnte der Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien nicht dienlich sein, sich weiterhin bei diesem unangenehmen Punkt aufzuhalten. Insbesondere nicht, wenn über die ›verletzten Eitelkeiten von Imperator Allegious geredet wurde. Jedimeister und Captain Bru-Th Agoch schlug vor, sich so schnell wie möglich den Sachthemen zuzuwenden, und damit lag er richtig. Allegious stimmte als einer der ersten zu - vermutlich war auch er nicht unglücklich darüber, dieser etwas ehrenrührigen Situation ein Ende machen zu können. Schließlich war nicht Quún derjenige, für den dieses historische Treffen gleich mit einer kleinen Niederlage begonnen hatte.

Doch so durfte es natürlich nicht unendlich weiter gehen. Nicht, wenn sie letztlich einen Friedensvertrag unterschreiben wollten.

Als die Aufmerksamkeit im Raum sich ein wenig von Quún und Allegious entfernte, weil die Delegierten sich nun in Gruppen zusammenfanden und die Mitglieder ihrer jeweiligen Gesprächsrunden sich einander vorstellten, trat General Sylvar neben den Mon Calamari, um ihm Anerkennung zu seiner Courage auszusprechen. Sie riet ihm jedoch auch, er solle in der gleichen Weise weitermachen.


»Da muss ich leider widersprechen«, sagte der Kanzler. »Wenn ich so weitermache wie eben, gibt es für uns hier gar nichts zu gewinnen. Wir sind hier um den Krieg zu beenden, nicht um ihn mit anderen Mitteln fortzusetzen. Wenn Sie eine Kampf-Analogie benötigen, vergleichen Sie die Situation nicht mit einem Grabenkrieg, sondern mit dem Florettfechten: Wir haben den Gegner ein Stück zurückgeschlagen - nun müssen wir auch wieder einen Schritt auf ihn zugehen.

Wenn Sie mich entschuldigen wollen... ich muss die Wogen glätten.«


Während die Cathar sich entfernte, um sich mit den Teilnehmern ihrer Gesprächsrunde bekannt zu machen, ging er selbst auf den Imperator zu. Im wörtlichen wie dem übertragenden Sinn.

»Imperator Allegious«, sprach er ihn an. Ihn als Majestät zu bezeichnen, wäre für das gewählte Oberhaupt eines demokratischen Staates völlig unpassend gewesen, doch diesmal benutzte er zumindest den offiziellen Titel, der dem Herrscher des Imperiums zustand. »Unsere Delegationen beginnen bereits mit der Arbeit. Wir sollten dasselbe tun. Darf ich Euch zu einem Gespräch bitten? Denn die Unterschiede zwischen uns und unseren Staaten wurden nun schon klar herausgestellt - ich möchte mit Euch persönlich erörtern, wo die Gemeinsamkeiten liegen, auf denen man einen dauerhaften Frieden aufbauen kann.«

Mit einer offenen Geste seiner Flossenhand wies er auf zwei bequem aussehende Sessel in einer Wandnische. Er hoffte, dass sein versöhnlicheres Auftreten einschließlich einer ausdrücklichen Bitte den Zorn des Imperators weit genug besänftigen würde, um ihn wieder gesprächsbereit zu stimmen. Denn sie waren schließlich zum Verhandeln hier, nicht zum Austauschen von Beleidigungen.

[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Kanzler Aeksar Quún, Imperator Allegious, Alkarin Scarwai, republikanische und imperiale Delegationen

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[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Republikanische Delegation unter Quún, imperiale Delegation unter Allegious, Alkarin Scarwai

General of the Army Sylvar nickte als Reaktion auf die Worte des Kanzlers, doch nicht wirklich als Zeichen ihrer Zustimmung; es wahr mehr die Geste ihrer Kenntnisnahme der Meinung ihres Vorgesetzten. Quún war im Begriff, den kleinen Vorteil, den er über Allegious errungen hatte, wieder aufzugeben, indem er auf diesen zuging und wieder gleiche Augenhöhe schuf. Die Denkweise von Politikern konnte sie nur schwer verstehen, doch das war in diesem Fall auch nicht nötig: Es genügte, dass sie seine Entscheidung respektierte. Sie würde sich einen Kanzler an der Spitze der Republik wünschen, der dem Militär noch etwas stärker zugewandt war als der Mon Calamari, doch seine Vorgesetzten konnte man sich eben nicht aussuchen.

Mit einem zackigen Salut und zusammengeschlagenen Hacken verabschiedete sie sich vom gewählten oberhaupt der Republik, und während Quún hinüber zum Imperator ging, machte sie sich auf die Suche nach den anderen Mitgliedern des Arbeitskreises ›Handelsrouten und wirtschaftliche Zusammenarbeit‹. Es mochte etwas merkwürdig anmuten, dass man dafür ein Mitglied der republikanischen Gesandtschaft ausgesucht hatte, das von Wirtschaft nicht viel verstand; aber man durfte nicht übersehen, dass es bei diesem Thema auch um einige grundlegend militärische Aspekte ging. Sylvar selbst war es gewesen, die sich ausgebeten hatte, an diesem Gespräch teilzunehmen. Denn sie traute Verwaltern und Wirtschaftsgrößen ohne Weiteres zu, über dieses Thema allein aus dem gewinnorientierten Blickwinkel zu sprechen, ohne zu beachten, dass eine Öffnung von Hyperraumstraßen und Grenzen für den Warenverkehr ein enormes Sicherheitsrisiko bedeutete. Das war der Grund, warum die als starrsinnig bekannte Cathar selbst diese Diskussion im Blick behalten wollte. Schließlich sollte dieses Abkommen dazu dienen, die Position der Republik zu stärken, nicht, sie militärisch verwundbarer zu machen, als sie vor dem Waffenstillstand gewesen war.

Sie hatte im Vorfeld die Möglichkeit gehabt, sich über die anderen Gesprächsteilnehmer zu informieren. Daher fiel es ihr leicht, den Politiker Horatio Kraym inmitten der uniformen Imperialen auszumachen. Der dunkelhaarige Mensch, der etwas größer war als sie, machte einen gepflegten Eindruck. Und alles an ihm schrie: Politiker. Doch hier galt es, gute Miene zum bösen Spiel zu machen.


»Gouvernor Kraym sprach sie ihn an. »Ich bin Sylvar, General of the Army und Mitglied des Kommandostabs der Neuen Republik. Wir werden uns über die gemeinsame Nutzung der Routen und die Möglichkeit unterhalten, die bestehenden und zukünftigen Grenzen dem Handel zu öffnen.«

[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Arbeitskreis ›Handelsrouten und wirtschaftliche Zusammenarbeit‹ - Sylvar, Horatio Kraym
 
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Grand Moff Edward Marrik, imperiale Delegation, republikanische Delegation und umbaranische Gastgeber​

Sofern die menschliche Mimik überhaupt dazu fähig war, probierte sich Edward Marrik gerade in diesem Augenblick im Wahren einer neutralen Miene. Denn der einflussreiche Grand Moff wollte weder den eigenen Leuten, noch dem anwesenden Verhandlungspartner offen zeigen, dass ihm die momentane Situation schon jetzt nicht wirklich gefiel. Einfach zu kühl war schon allein der Auftakt zu dieser einmaligen Gegebenheit gewesen – jedenfalls seinem Empfinden nach. Dafür war schlicht die Reaktion des amtierenden Rebellenführers Aeskar Quún auf Darth Allegious' gereichte Hand zu reserviert ausgefallen. Nein, diesen medialen Triumph wollte man dem einstigen Feind offenkundig nicht gönnen, sondern stattdessen lieber der gesamten Galaxie zeigen, dass man an dieser Stelle auf gleicher Augenhöhe mit dem Imperium verhandeln würde. Jedoch konnte nicht einmal Marrik diese Haltung der Rebellion verübeln. Immerhin gab ihnen der Erfolg ihrer Militäroffensive am Corellian Run sichtlich Recht.

Leichtfüßig trat plötzlich sein Sekretär, Bryus Jharn, an die Seite des Thyferrianers. Mit gedämpfter Stimme teilte er ihm mit:
„Die hiesigen Gastgeber geleiten nun die jeweiligen Arbeitsgruppen in die Separees. Ihrem Tätigkeitsfeld in diesen Verhandlungen gesteht man dabei den größten Raum zu.“

Kurz bedachte Marrik den greisen Clerk mit einem gelassenen Blick. Jharn hatte mal wieder binnen kürzester Zeit seinen enormen Wert für den Supersektorverwalter unter Beweis gestellt, weil er sich stets um all die Kleinigkeiten kümmert, die der Thyferrianer ansonsten ohne ihn ebenfalls erledigen müsste. Schweigend nahm er von seinem Untergebenen das Datapad entgegen. Darth Allegious hatte schon im Vorfeld auf Commenor bestimmt, dass sich der Grand Moff gemeinsam mit High Admiral Jerome Fyrestone und Sector General Krynn Celda um die Territorialfragen zu kümmern hatte, weil die Rebellion vor allem in diesem Bereich großes Interesse zeigte. Zudem kam dem Verwalter diese Einteilung sehr gelegen. Schließlich hatte man zuvor schon – ohne sein Wissen! – einfach wichtige Planeten wie Vuma, Xorth, Kailor, Wukkar und Ixtlar an den Feind abgetreten und so seine Position im „Rat der Moffs“ geschwächt.

„Reichen Sie mir noch einmal das Dossier über meine künftigen Verhandlungspartner, Bryus, sagte der einflussreiche Verwalter kurz darauf zu seinem Sekretär.

Obwohl der Thyferrianer in seiner politischen Karriere schon einige Dinge erlebt hatte, stellten die Friedensverhandlungen selbst für ihn eine neue Erfahrungen dar. Hier konnte er nicht so einfach mit seinem Image als „Partylöwe“, den die Gegenseite unterschätzte, spielen. Immerhin hatte er sich in der letzten Sitzung der ranghöchsten Verwalter gegen andere Interessenten erfolgreich durchgesetzt und hatte deshalb diese gewohnte Darstellung mehr oder weniger verwirkt. Des Weiteren konnte er in dieser Situation nicht ausschließen, dass die Repräsentanten der Rebellion – wie vom Imperator sogar angedacht – in ihm den Verhandlungsführer der imperialen Seite sahen. Von Anfang an stand Edward Marrik somit unwillkürlich im Fokus der Aufmerksamkeit. Ernsthaft unterschätzten würde ihn hier höchstwahrscheinlich niemand. Nein, dafür waren die Verhandlungen selbst der Gegenseite einfach zu wichtig. Hier musste der Grand Moff anscheinend mit etwas offeneren Karten spielen als ihm eigentlich lieb war.

Der geräumige Saal leerte sich zunehmend. Fast alle Arbeitsgruppen der beiden Supermächte hatten sich mittlerweile gefunden und das Arbeiten umgehend begonnen. Man wollte keine Zeit verlieren – eine Einstellung, die der uniformierte Mensch grundsätzlich unterstützte. Schließlich war er derzeit fern seines eigentlichen Wirkungsbereiches und gab somit unweigerlich potenziellen Widersachern die Möglichkeit sich in Position zu bringen. Denn bei all der Homogenität, welche das Galaktische Imperium gern öffentlich zur Schau stellte, handelte es sich bloß um eine formale Äußerlichkeit. Im Inneren war jeder genauso von eigenen Interessen getrieben wie bei der bunten Rebellion. Während ihn ein kahlköpfiger Untergebener der Rootai zum größten Separee geleitete, dachte Edward Marrik noch einmal über seine Pläne nach. War er etwa besser? Die Friedensverhandlungen verstand er als letzte Chance der Schadensbegrenzung. In seinem Interesse lag damit vor allem das Minimalhalten möglicher Gebietsabtretungen in seinem Wirkungsbereich. Dabei schrak der thyferrianische Grand Moff beim Verfolgen dieses Ziels noch nicht einmal davor zurück, dass er im Ernstfall das eine oder andere System seiner abwesenden Kollegen Farlander und Triald opfern könnte.

In einer beinah genauso zwielichtigen Atmosphäre wie den großen Saal hielt man auch das Separee, das in den nächsten Stunden, Tagen und höchstwahrscheinlich auch Wochen als Verhandlungsort für Edward Marrik, seinen „Kollegen“ und direkten Verhandlungspartnern dienen sollte. Ein einzelner, runder Tisch bildete dabei – genau wie beim geräumigeren Pendant nebenan – den Mittelpunkt und etliche Stühle säumten ihn. Schweigend ließ sich der Verwalter, flankiert von dem greisen Admiral und dem jungen General, nieder. Danach folgten einige weitere, rangniedrigere Personen, die in der Imperialen Verwaltung tätig waren, dem Beispiel des Grand Moff. Um tüchtige Protokollanten und Sekretäre handelte es sich dabei überwiegend. Schließlich stellten verdeckte Agenten nur einen sehr kleinen Teil im Gefolge der imperialen Delegation. Derweil sich die Vertreter der Rebellion ebenso setzten, bedachte sie der Thyferrianer mit einem aufmerksamen Blick. Längst wusste er aus den ihm vorliegenden Unterlagen, dass ein gewisser Vilnok Moor, gegenwärtiger Senator von Vinsoth, und eine Rätin der Jedi (Ahna Rigby) seine Hauptansprechpartner sein würden. Da er sie nicht wirklich einschätzen konnte, musste er nun mit Fingerspitzengefühl an die Sache herangehen.


„Meine Damen und Herren, es freut mich, dass wir ab heute gemeinsam über die äußerst wichtigen Themen der künftigen Grenzziehung zwischen unserer beiden großen Staaten sowie das Lösen der politischen Zugehörigkeit einiger umstrittener Systeme verhandeln können“, sagte der Thyferrianer mit ruhiger, bedachter Stimme. „Genau wie Seine Majestät, Imperator Allegious, sehen auch meine Kollegen und ich in diesem Moment einen historischen Augenblick. Jedoch sollten wir uns nicht an irgendwelchen symbolträchtigen Gesten aufhalten, sondern stattdessen lieber gleich beide Themen sachgerecht anpacken.“ Er machte eine kurze Pause. „Die Kameradroiden erhalten bestimmt auch später noch eine passende Gelegenheit...“

Fyrestone, ein ergrauter Militär, räusperte sich kurz, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er ließ noch einen Herzschlag verstreichen, bevor er der Gegenseite mitteilte: „Wie auf Ihrer 'Reliant' zwischen unseren Vertretern vereinbart wurde, räumt das Imperium inzwischen sämtliche Systeme entlang des Corellian Run, die zwischen Corellia und Coruscant liegen.“ Beinah beiläufig legte der alte High Admiral ein Datapad bereit. „Dabei können Sie diesen Unterlagen entnehmen, dass unsere Streitkräfte alle Planeten bis Xorth geräumt haben. Kailor, Wukkar und Ixtlar folgen wohl auch in den nächsten drei, vier Tagen endgültig folgen.“

„Ungeklärt ist hingegen noch die Situation bei Duro und Zolan“, mischte sich nun Krynn Celda ein. Ein freundliches Lächeln lag auf den Lippen der Person, die aufgrund imperialer Propaganda wohl in der gesamten Galaxie bekannt war. „Der Waffenstillstand führte in beiden Systemen dazu, dass sich nun die Streitkräfte unserer Seiten – quasi wie in einem Stellungskrieg – gegenüber stehen. Die ansässigen Regierungen beider Gebiete traten inzwischen an uns heran und wünschen eine schnelle und zudem friedliche Klärung der Sachlage. Diesen Punkt sollten wir also nicht vernachlässigen.“

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Grand Moff Edward Marrik, High Admiral Fyrestone, Sector General Celda, Senator Moor, Rätin Rigby, einige andere Delegierte und Personal
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Kanzler Aeksar Quún, Imperator Allegious, Alkarin Scarwai, republikanische und imperiale Delegationen

Allegious vernahm widerwillig die Worte der Jedi. Während der Imperator innerlich ruhig und gefasst blieb, brodelte es in seinem Inneren. Die dunkle Seite in ihm, schrie nach Vergeltung. Die Geister der dunklen Lords, schienen sich erneut ihren Weg in seinen Verstand zu bahnen. Allegious kämpfte seinen Zorn nieder. Es dauerte einige Sekunden bis seine Wut abgeflaute. Was viel diesen Jedi ein? Für Jedi war der Frieden heilig. Sich mit solchen diplomatischen Fauxpas, wie schon der Kanzler vorhin, die Aussicht auf einen Frieden zu verbauen, entsprach so ganz und gar nicht dem Orden der Jedi. Es erschien Allegious, als ob die Abgesandten des Jedi Ordens mehrheitlich nicht dem Stereotyp entsprachen dass er von ihnen hatte. Nachdem zuvor schon Bru demonstriert hatte, wie wenig ihm am Frieden gelegen war, stellte nun eine weitere Jedi ihr Versagen zur Schau. Erneut wurde der Imperator darin bestätigt, erste Jedi uneins waren. Es würde der neuen Republik niemals gelingen, die ganze Tragweite seines Plan zurückschauen, ehe sich hier marode Staatssystem selbst aufgelöst haben würde. Die Rache würde sein sein. So gelang es dem Noghri, seine Emotionen zu unterdrücken. Die einzige körperliche Regung die er sich gestattete, war das verkrampften der linken Hand, ehe er beide Arme zuvor, in seine Robe versteckt hatte. Einige Sekunden zeigte Allegious keine Regung. Es trafen sich lediglich die Blicke des Imperator und der Jedi.

Bevor der Cyborg weiter reagieren konnte, wurde der Moment unterbrochen. Der Moderator und Vermittler dieser Friedensverhandlungen, Alkarin trat zu dem Imperator, und machte ihm seine Aufwartung. Das schwülstige Gesäusel des Utapau vermochte nicht den Imperator zu täuschen. Durch die Maske von Scheinheiligkeit erkannte er die wahre Natur des Botschafters. Alkarin war etwas, das sie Kriegsgewinnler nannten. Voll und ganz auf den Nutzen seiner Spezies bedacht, hoffte er ein großes Stück vom Kuchen abschneiden und für seine Spezies vereinnahmen zu können. Als Sith, der er war, begrüßt er jeden Versuch von Verrat und Täuschung. In einzigen Fehler den Alkarin begann, war, das er versuchte den Imperator hinter das Licht zu führen. Dieser Versuch war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Niemand betrug den Imperator. Der einzige der lügte und betrügte, war er selbst. Nichts desto trotz war der Versuch des Vermittlers ein nachvollziehbarer. Allegious kam also nicht umhin, den berechtigten Versuch seines Gegenübers anzuerkennen. Allegious drehte sich zu seinem gegenüber um, und empfing sein Angebot mit seinen rot glühenden Augen. Einige Sekunden sagte er nichts. Als er bemerkte, dass das Schweigen Unbehagen in Alkarin auslöste, hoben sich seine Mundwinkel für einen kurzen Moment.


Ich durchschaue eure Maske. Ihr braucht euch nicht hinter Höflichkeiten und Floskeln zu verstecken. Ich respektiere eure Interessen, und die eures Volkes als solche, jedes Leben zu etwas Erstrebenswerten macht. Nichts, was ihr tun könntet, könnte meinen Zielen von Nutzen sein. Ihr habt nichts, dass mein Interesse weckt. Euer Volk, ist eines von vielen, das sich angeboten hatte, als Mediation zu fungieren. Die Wahl auf euch, fiel also zufällig. Vergesst nie, ihr seid austauschbar. Meines Erachtens nach, habt ihr euren Zweck hiermit erfüllt. Unter den Historikern werdet ihr eine besondere Rolle einnehmen und ihr werdet das Volk sein welches es möglich gemacht hat, diesen Friedensvertrag zum Abschluss zu bringen. Dieser Ort, auf dem jetzt stehen, wird noch in Jahrhunderten von Schaulustigen gesucht werden. Ihr werdet auf viele Jahre davon finanziell profitieren. Dieser Ort wird es sein, an dem alles begann, und alles endete.

Taral schob sich nach diesen Worten zwischen Alkarin und Allegious und beendete somit diese Konversation. Der Tu'kata übernahm nun das Anstarren von Alkarin. Dieser wandte sich daraufhin ab, und ging seines Weges zu einem der anderen Anwesenden. Der Imperator zog seine Kapuze tiefer in das Gesicht, so dass niemand der Beteiligten das grinsen des Imperator vernehmen konnte. Er spürte wie die arrogante Präsenz des Fischkopfes sich auf ihn zu bewegte. Noch bevor dieser den Imperator gänzlich erreichte, wandte er sich diesen zu. Erneut gab es in der macht einen leichten Aufschrei. Die dunkle Seite in ihm verzieh dem Imperator nicht, dass dieser nicht seinen Emotionen nachgegeben hatte. Aber für ihn stand zu viel auf dem Spiel, als dass es sich erlauben würde wegen einer Trivialität seinen Plan zu riskieren. Zu viel stand auf dem Spiel. Zu War sein Hunger auf Macht und absolute Herrschaft, und zu stark seine Perfektion und Handhabung der dunklen Seite der Macht, als dass er jenen nachgeben würde, die schon vor Jahrhunderten ihren Versuch unternommen hatten die Galaxis zu vereinnahmen, und dabei kläglich gescheitert waren. Er allein würde das goldene Zeitalter der Sith einläuten. Er würde aufgrund von Planung, Raffinesse, Intelligenz, Vorsicht und Perfektion umsetzen, woran selbst sein Vorgänger scheiterte. Die Macht war mit ihm. Und sie alle waren Teil seines Planes, spielten unbewusst sein Spiel mit. Der Tag bis zum Ausbruch des Virus, war nicht mehr fern. Dadurch, dass er den Kanzler in das Gesicht blickte, wurde die Version vom sterbenden Mon Calamari noch offensichtlicher. Der Gedanke an die Qual von Millionen von Lebewesen, und dem in nicht allzu ferner Zukunft bevorstehenden Tod des Kanzlers, ließen ihn innerlich frohlocken.

Allegious lauschte den Ausführungen des republikanischen Staatsoberhauptes. Dabei fiel ihm auf, ist dieser nun endlich vermochte ihn mit seinem richtigen Titel anzusprechen. Wenn auch gleich, umso länger er nachdachte, auch die Anrede mit Lord durchaus vertretbar gewesen war. Dennoch hob der Titel Imperator die Bedeutung hervor, dass sich hier die Souveräne zweier vollkommen gegensätzlicher Staatssysteme gegenüberstanden. Allegious schaute auf die Szenerie die sich vor seinen Augen bot. Die unterschiedlichen Arbeitsgruppen hatten nunmehr angefangen, die zu klärenden unstrittigen Punkte zu eruieren. Die Offerte eines Gespräches, kam ein wenig unerwartet. Eigentlich sei er keinen Sinn in einem Gespräch, da prinzipiell obsolet war die Gemeinsamkeiten beider Regierungen äußerst dürftig vorhanden waren. Die Möglichkeit eines Friedens gründete allein auf dem vorgeblichen willen des Imperiums, und dem wirklichen der Republik. Dennoch setzte sich der Imperator, in einen der Sessel, auf die der Kanzler gewiesen hatte. Der Kanzler tat es ihm gleich. Erneut schwieg der Herrscher des Imperiums für einige Sekunden, ehe er auf die letzten Worte des Kanzlers eine Erwiderung in Angriff nahm.

Wir können uns unterhalten, Kanzler. Allerdings achte ich im Gegensatz zu euch dieses Gespräch nicht als Arbeit. Für die Arbeit habe ich meine Delegationen. Ich bin mir sicher dass jene in unseren gemeinsamen Arbeitsgruppen zu produktiven Ergebnissen gelangen werden. Die Ergebnisse werden für sich sprechen. Die gemeinsame ausgearbeiteten Eckpunkte des Friedensvertrages, werden gleichwohl die wichtigste Gemeinsamkeit aufzeigen. Den gemeinsamen Wunsch, die gemeinsame Sehnsucht nach einem andauernden Frieden. Ich bin die Stimme des Imperiums. Das Imperium ist ausgemergelt durch den langen Krieg. Die Offensive, die mein Vorgänger gegen euch in Angriff nahm, ist zugleich der Grund für unseren andauernden Rückzug. Das Imperium Makros und mächtig sein, aber offensichtlich nicht mächtig genug um ein solches Gebiet längerfristig halten zu können. Es entbehrt der Logik, einen Krieg gegen einen Gegner zu führen, den man nicht bezwingen kann. Der Frieden ist also die nächstliegendste Lösung. Als es nur rechtens, wenn wir die alten Grenzen wiederherstellen, nicht die Augen blind vor Etwas verschließen, von dem wir nur gewinnen können. Wir brauchen einander nichts vorzumachen, die Arten wie euer und mein Reich funktionieren, sind zu verschieden, als dass wir viele Gemeinsamkeiten finden würden. Wichtig ist dass beide Seiten den Frieden wollen, die Anwesenheit beider Parteien liegt ein Zeugnis davon ab. Der Friedensvertrag selbst wird das nächste sein. Die Einhaltung desselben, wird auch die letzten Zweifler überzeugen. Ich will den Frieden. Und niemand wird mich davon abhalten diesen mit euch zu schließen, zu halten zu wahren. Sofern Ihr es wünscht, würde ich euch als Beweis und als Untermauerung dessen, dass dies nicht nur Lippenbekenntnisse sind, einige ranghohe Funktionäre des Imperiums als Pfand in eure Republik senden.

[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Kanzler Aeksar Quún, Imperator Allegious, republikanische und imperiale Delegationen
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Séparée 4] Admiral Quinn Fuller, High General Gavyn Vasch, Captain Bru-Th Agoch, Jedi-Rätin Joselin und Gouverneurin Larissa Dysart

Aufrichtig amüsiert vernahm Larissa Dysart die unpassenden Worte und Haltung des republikanischen Offiziers. Er war hochgewachsen, trug seine schlichte Dienstuniform mit dem Rangabzeichens eines Captains, vielleicht aus Pragmatismus oder Ablehnung heraus. Das Dossier zu seiner Person wies ihn als Commander aus – die Beförderung musste also erst jüngst erfolgt sein und untermauerte die Frage, warum er hier war und eine wichtige Rolle einnahm. Bisher wollte ihr kein Grund für seine Anwesenheit einfallen. Alles in Allem war sie nicht beeindruckt.

„Da bin ich mir vollkommen sicher.“, bestätigte sie seine Worte mit einem Schmunzeln.

„Dreistigkeit steht Ihnen nicht gut zu Gesicht Captain Agoch.“ Generell schien diplomatisches Verhalten nicht unbedingt eine Stärke des republikanischen Flottenoffiziers zu sein. Weniger an seiner politischen Entwicklung, als vielmehr an einem angemessenen Gesprächsklima interessiert, sprach Larissa eine Empfehlung für ihn aus.

„Lassen Sie mich Ihnen einen Ratschlag geben. Höflichkeit kostet Sie nichts, kann aber am Verhandlungstisch viel wert sein. Was auch immer für Vorbehalte oder Vorurteile sie haben, lassen sie diese vor der Tür, das und nicht weniger ist ihre als auch meine Pflicht, genaugenommen die eines jeden Verhandlungsteilnehmer. Wenn es zum Frieden kommen soll, darf dieses fragile Ziel nicht aus Antipathie torpediert werden. Wir sind hier um zu erörtern, ob wir auf akzeptable Nenner kommen können, die ein sinnloses Blutvergießen vermeiden.“

Jedi-Rätin Joseline trat ungleich diplomatischer auf. Das pure Weiß ihrer blinden Augen wirkte in der Realität verstörender als Larissa angenommen hatte. Man konnte nur aus ihrer Mimik und Körperhaltung die Gefühlslage der Jedi interpretieren, die Augen welche sonst so viel über einen Menschen offenbarten boten hier keine Angriffsfläche.

„Da stimme ich Ihnen zu Rätin und hoffe wir finden die Gemeinsamkeiten in unseren Anliegen, um einen Grundstein für den Frieden zu schaffen.“

Die Worte der Gouverneurin waren aufrichtig und ernst, denn auch wenn sie die Rebellen verabscheute, war ihre Aufgabe einen Frieden zu ermöglichen. Emotionen spielten in der intergalaktischen Politik keine Rolle, hier ging es rein um Fakten, Anliegen, dem Abwägen von Prioritäten, um schließlich festzulegen was man bereit war für das Ziel einzutauschen. Natürlich war das eigentliche Verhandeln wesentlich komplexer, niemand legte die Karten offen auf den Tisch, und redete über die Probleme. Vielmehr ging es darum die Interessen des Imperiums und repräsentative der Republik zu wahren. Keiner wollte hier das Gesicht verlieren, lieber würde man die Mühlen des Krieges wieder bedienen und unzählige Leben zermahlen. Wer am Ende als Sieger aus dem Konflikt hervorging würde für die Toten kaum von Bedeutung sein.

„Ich darf Ihnen High General Gavyn Vasch vorstellen, den Oberbefehlshaber der imperialen Armee und Admiral Quinn Fuller, Ressortleiter des Flottennachrichtendienst.“ Zuerst stellte deutete sie dabei auf General Vasch, der mit seiner kraftvollen, großgewachsenen Statur, trotz seiner fast 50 Dienstjahren, immer noch eine imposante Erscheinung war, selbst das Haar war noch voll und dunkel wie eh und jeh. Der Ressortleiter des Flottennachrichtendienst (Fuller), war etwas kleiner und hätte unscheinbar wirken können, wäre dort nicht eine Härte und Entschlossenheit in den kantigen Gesichtszügen gewesen. Das weiße, fliehende Haar sprach von den vielen Jahren im Dienst, die an ihm nicht spurlos vorbeigezogen. Beide Offiziere nickten respektvoll. Zu einem 'Sehr erfreut ihre Bekanntschaft zu machen', ließ sich niemand hinreißen, keiner der Anwesenden war zu seinem oder ihrem persönlichem Vergnügen hier und es würde ebenso falsch wirken wie die übertriebenen Worte des Imperators. Auch einen Handschlag zur Begrüßung zog wohl niemand in Betracht, das Debakel im großen Saal hatte gereicht.

„Larissa Dysart, Gouverneurin von Bacrana.“, stellte sich die Verwalterin schließlich selbst vor, den Schreiber überging sie geflissentlich und setzte sich flankiert von Fuller zu ihrer Rechten und Vasch zu ihrer Linken.

„Ich würde vorschlagen wir legen zunächst eine Gesprächsordnung fest. Meiner Vermutung nach liegt der Republik viel an der Thematik der Kriegsgefangenen, um Ihnen also entgegenzukommen wenden wir uns diesem Punkt ruhig zuerst zu. Militärdeckelung ist der dickste Brocken, deshalb sollten wir den auch so früh wie möglich vom Tisch räumen. Danach die entmilitarisierte Zone und zum Schluss Deserteure.“

Die Kriegsgefangenen hatten für Larissa nur einen geringen Wert, die Leben der Unglücklichen bedeuteten ihr nichts. Dass sie mit ihrem moderaten Auftreten sich aber möglicherweise das Wohlwollen ihrer Gesprächspartner sicherte, schon eher. Die Thematik der Kriegsgefangenen zuerst aufzugreifen und sich hier großzügig zu geben kostete sie sehr, sehr wenig. Ihren Verhandlungspartnern und der Republik hingegen mochte es vielleicht die Galaxie bedeuten.

„Das Imperium unterhält mehrere Dutzend Millionen Kriegsgefangene, zum Großteil noch aus dem Eroberungsfeldzug der Imperator Phollow zur Macht verhalf. Nach Jahren der Gefangenschaft bedarf es bei einigen sicherlich eines Resozialisierungsprozess und der Austausch von spezifischen Mannschaftsgraden bringt ganz eigene Herausforderungen mit sich. Ein Austausch kann also nur über Monate, vielleicht Jahre hinweg erfolgen, da hier nicht nur logistische, sondern mitunter gesellschaftliche Probleme ein wichtiger Faktor sind, ausgelöst durch Posttraumatische Störungen. Ein Austausch an Gefangenen sollte also erst erfolgen, wenn die entsprechenden gesellschaftlichen Strukturen und Gesetze etabliert sind, die aus der Gefangenschaft heimkehrenden Soldaten eine Integration in das alltägliche Leben ermöglichen. Ich bin mir nicht sicher, inwiefern sie diese Dinge beschließen oder unterstützen können, denke aber, dass wir uns alle der moralischen Obligationen bewusst sind. Diese Soldaten dürfen nicht aus der Gefangenschaft entlassen werden, um dann von der Gesellschaft der sie dienten weggeworfen zu werden.“

Ein Sentiment, dass nicht nur ihren Verhandlungspartnern, sondern auch den Militärs neben ihr gefallen dürfte.


„Wenn wir hierin übereinstimmen, macht es also Sinn abzuwägen wie viel Soldaten man monatlich austauscht und auch an welchen Standorten, da dies mitunter ganz eigene logistische Herausforderungen mit sich bringt.“

[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Séparée 4] Admiral Quinn Fuller, High General Gavyn Vasch, Captain Bru-Th Agoch, Jedi-Rätin Joselin und Gouverneurin Larissa Dysart
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal | Séparée 4] Bru-Th Agoch, Larissa Dysart, Quentin Fuller, Gavyn Vasch


Die Hand, die Jedi-Rätin Joseline ihm auf die Schulter gelegt hatte, hätte Jedi Meister Bru-Th Agoch beruhigen sollen, doch es war kein launischer Anflug von Aufregung, was der hochgewachsene Corellianer verspürte, sondern eine tiefe Ablehnung gegen die Situation an sich. Gerne hätte er die zarten Hände der blinden Jedi Rätin beiseite geschoben, denn sowohl die gut gemeinte Geste, als auch die relativierenden Worte von Rätin Joseline vermochten seine starre Haltung gegenüber der imperialen Delegation und deren zwielichtigen Absichten nicht zu ändern. Bru-Th gelang nur ein kurzes Lächeln, bevor er sein grimmiges Augenmerk wieder auf Gouverneurin Dysart richtete und rasch das Geheimdienst-Dossier der Frau, die den Daten nach von Carida stammte, zwei Kinder sowie ein abgeschossenes Studium in Politik- und Wirtschaftswissenschaften hatte, öffnete. "Die Ausgeburt einer imperialen, ehrgeizigen Politikerin", dachte Bru-Th verächtlich, während er den Worten der, auch nach galaktischen Maßstäben als attraktiv zu bezeichnenden Frau geduldig folgte.

"Ich bin Jedi-Kommandant Bru-Th Agoch. Ich wurde nicht vom Rat der Jedi und dem Flottenoberkommando hierher nach Umbara entsandt, um mir von einer Politikerin Ratschläge erteilen zu lassen",

entgegnete Bru-Th, während er die Frau weiterhin mit dem Blick fixierte. Was bildete sich diese Frau ein, einem Jedi Ratschläge erteilen zu wollen? Ihr Wissen um die Natur der Dinge selbst war - ohne die Macht und ihre Möglichkeiten auch nur im entferntesten zu begreifen - bestenfalls rudimentär sein, glaubte der hochgewachsene Jedi zu wissen.

"Sie sind hier, um Höflichkeiten auszutauschen und bei einem netten Stelldichein, guten Speisen und belanglosen Floskeln über die Dinge zu sprechen, für die man sie autorisiert hat zu sprechen? Mir liegt daran nichts, Gouverneurin Dysart. Den Jedi liegt an derart profanem Gebärden nichts. Geheuchelte Höflichkeit empfinde ich nicht nur als falsch, sondern über alle Maße auch als hinderlich im Sinne der Wahrheitsfindung. ... Und darum geht es bei diesen Verhandlungen schließlich",

erklärte Bru-Th rasch, doch vermochte er den Redeschwall der profilierungssüchtigen Gouverneurin nicht zu ersticken. Als die Enddreißigerin ihre Begleitung vorstellte, musterte er diese kritisch, doch konnte er nicht umhin, zumindest den Militärs kurz zu zu nicken. Insbesondere General Vasch war dem frisch ernannten Captain auch jenseits der durchaus detaillierten Dossiers ein Begriff, denn Vasch hatte sich bereits früh in seiner Karriere dadurch einen Namen gemacht, dass er sich auf den Einsatz großformatiger Läufer, wie den AT-AT und AT-ST bestens verstand und der Republik einige empfindliche Niederlagen beschert hatte. Ihn respektierte Bru-Th.

Als Larissa Dysart ihren Vorschlag gemacht hatte, die anstehenden Themen in einer gewissen Reihenfolge abzuarbeiten, beginnend mit der Thematik der Kriegsgefangenen, nickte Bru-Th kaum merklich, denn gegen eine stringente Struktur bei den Beratungen hatte er absolut nichts einzuwenden. Der folgende Monolog der Gouverneurin mochte vieles sein, ehrlich war er jedoch nicht. Dysart bekundete zwar hinter verklausulierten Worten die Notwendigkeit eines Austauschs von Gefangenen, doch bestand der Kern ihrer Ausführungen darin, dass es ein Prozess sei, der aufgrund von Integrationsproblemen und logistischen Herausforderungen sich über lange Zeit ziehen würde. Während die erfahrene Politikerin gesprochen hatte, hatte Bru-Th dem Drang nicht nachgegeben, sofort seine Einwände zu formulieren. Als sie schließlich endete, ließ der hochgewachsene Jedi Meister erst gar nicht zu, dass sich ein anderer Redner zwischen ihn und Dysart schob. Unumwunden sprach er aus, was er dachte:


"Gouverneurin, machen wir uns doch nichts vor. Erwarten Sie, dass wir mit Ihnen darum feilschen? Eine Seite macht ein Angebot, die andere Seite lehnt das Angebot ab, es gibt ein neues Angebot, das von der einen Seite nur angenommen wird, erklärt sich die andere Seite zu einem Entgegenkommen bei einer weiteren Angelegenheit bereit. So in etwa? ... Nein, ich mache Ihnen einen anderen Vorschlag: Verkürzen wir dieses überflüssige Spiel doch, indem Sie mir und Rätin Joseline Einblick in Ihre Gedanken gewähren! Ich war bis jetzt in jeglicher Hinsicht ehrlich zu Ihnen, nicht nur in der Hinsicht, dass ich Sie nicht leiden kann. Wenn Sie nichts zu verbergen haben, lassen Sie uns gewähren und wir können ehrlich miteinander sprechen. Wie ich bereits sagte, halte ich alles andere für Zeitverschwendung!"

Bru-Th glaubte an das, was er sagte, auch wenn er nicht damit rechnete, dass die adrette Frau es zulassen würde, dass er ihre Gedanken bzgl. der Verhandlungen in Erfahrung brachte. Dieses auf eine gewaltsame Art und Weise zu versuchen, war ihm selbstverständlich verboten und selbst mit der vereinten Hilfe von Rätin Joseline wäre es immer noch eine schwierige Aufgabe, den Verstand eines wachen Individuums zu 'knacken'. Da Dysart ablehnen und damit offenbaren würde, dass sie nicht bereit war mit offenen Karten zu spielen, war Bru-Th insbesondere darauf gespannt, wie sie sich aus dieser Situation herausreden würde.


[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal | Séparée 4] Bru-Th Agoch, Larissa Dysart, Quentin Fuller, Gavyn Vasch
 
[: Umbara-System | Umbara | etwas außerhalb der planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bewachter Gebäudekomplex | Versammlungssaal :||: Horatio Kraym, imperiale Delegation (darunter Darth Allegious), republikanische Delegation und Gesandtschaft der umbaranischen Regierung (darunter Alkarin Scarwai) :]

Die drei Delegierten der Gegenseite sparten – genau wie ihr Rebellenführer – mit Höflichkeiten. Es blieb bei der kühlen, distanzierten Atmosphäre, die der Kanzler der Neuen Republik letztendlich mit seiner Entgegnung eingeläutet hatte. Jedoch störten sich die Imperialen im Grunde nicht wirklich an dem gesetzten Kurs. Schließlich sollte hier am Ende durch die Beteiligten ein galaxieweiter Frieden verhandelt sein; keine Ehe. Des Weiteren konnten sich Horatio und seine Kollegen so ebenso all die überschwänglichen Freundlichkeiten sparen, die sonst in ihrem Metier Gang und Gebe waren. Dazu kam außerdem noch der Umstand, dass der Galaktische Bürgerkrieg mit den Jahren einfach zu tiefe Gräben in die gesamte Gesellschaft gerissen. Nein, in dieser Situation wahrten wirklich beide Seiten diese gewollte Stimmung.

Nachdem die Imperialen – mit Hilfe eines Protokolldroiden – ein paar Sätze mit den Repräsentanten der Gegenseite gewechselt hatten, gesellte sich plötzlich unvermittelt eine weitere Person zu ihnen: ein uniformiertes Katzenwesen. Entschlossenheit und Autorität strahlte das Wesen aus – auch ohne die angelegte Galauniform der Rebellen. In diesem Moment konnte also höchstens ein Blinder nicht erkennen, dass es sich um eine Militärangehörige handelte. Trotz allem gestattete sich Horatio kurz ein dünnes Lächeln. Durch seine Kontakte mit Offizieren hatte der planetare Verwalter gelernt, dass die Mitglieder der Streitkräfte vor allem aus der Einschüchterung heraus ihre „Macht“ beziehen. Er suchte in seinen Gedanken gerade nach der entsprechenden Personalie als die Dame auf einmal mit schnurrender Stimme die Gelegenheit ergriff.


„Gouvernor Kraym?“, sprach sie den imperialen Adligen prompt direkt an. „Ich bin Sylvar, General of the Army und Mitglied des Kommandostabs der Neuen Republik.“ Kurz schien ihr Blick zu den drei anwesenden Rebellenpolitikern zu flitzen. „Wir werden uns über die gemeinsame Nutzung der Routen und die Möglichkeit unterhalten, die bestehenden und zukünftigen Grenzen dem Handel zu öffnen.“

Natürlich behielt Horatio sein Lächeln bei: „Es ist mir eine Ehre, General. Im Gegenzug möchte ich Ihnen hiermit noch Sector Adjutant Rhenya Aldine vorstellen. Sie wird in dieser Arbeitsgruppe auf imperialer Seite die Wortführerin sein.“

Eine spannende Konstellation hatte sich mit einem Schlag aufgetan. Langsam krochen ihm einzelne Erinnerung über diese Sylvar ins aktive Bewusstsein. Sie hatte sich schon selbst als „General of the Army“, dem höchsten Armeeposten bei den Rebellen, und Mitglied des ominösen Kommandostabs deren Streitkräfte vorgestellt. Durch geheimdienstliche Dossiers kannte der adlige Governor zudem noch eine vage Einschätzung ihres Charakters. Die Cathar – so der Name der katzenartigen Spezies – galt als überaus impulsiv und kämpferisch. Sollten die Verhandlungen also in die falsche Richtung gehen, konnte sie der risikobehaftete Punkt in diesem Spiel sein. Horatio beäugte sie, während etwa zur gleichen Zeit seine temporäre Vorgesetzte das Wort an die Gegenseite richtete. Man wollte sich langsam in das Separee zurückziehen, um mit der eigentlichen Arbeit zu beginnen. Zum Glück gab es bei diesem eher unwichtigen Vorschlag schon einmal keine Gegenwehr seitens der Rebellen. Für eine Sekunde fragte sich der routinierte Adlige, ob er die Sache am Ende nicht vielleicht doch etwas zu schwarz sah.

Besonders groß – oder etwa exklusiv – war der Raum, der quasi als Arena für ihr Ringen herhalten sollte, nicht. Schon im Vorfeld hatten beide Seiten dezent angedeutet, dass dieser Unterpunkt in den Friedensverhandlungen keine große Rolle spielen würden. Hauptsächlich kreisten die Gedanken der beiden Supermächte um territoriale und militärische Fragen. Zumal die Wirtschaft in der jeweiligen Fraktion grundsätzlich deren Bedürfnisse abdeckte. Jedoch sahen so manche Kapitalisten in diesem historischen Augenblick eine günstige Gelegenheit zur Expansion. Einflussreiche Unternehmen wie Kuat Drive Yards, die Handelsförderation, die Techno-Union oder der Intergalaktische Bankenclan hatten unter der Hand schon mit einigen Delegierten Kontakt aufgenommen. Selbst die allgewaltige Riege der Grand Moffs war anscheinend davor nicht verschont geblieben. Keinen anderen Schluss ließen manche Anweisungen, die im Vorfeld geben wurden, zu. Im Schatten der Politik hielten sich die Unternehmen quasi bereit. Sie lauerten förmlich auf ihre große Stunde.


„Zwar verhandeln unsere Kollegen noch über den genauen Grenzverlauf, meine Damen und Herren, aber ich denke, wir können uns trotzdem diesem äußerst speziellen Thema widmen“, ergriff Rhenya Aldine, mit dem typisch hochtrabenden Zungenschlag der Tapani, erneut das Wort. „Die Wirschaft möchte in diesem Friedensvertrag genauso bedacht werden wie Gebietsansprüche, Kriegsgefangene und andere Dinge.“

Horatio unterstützte die Verwalterin, indem er nickte. Dann lehnte er sich leicht vor und sagte: „Die Situation wurde zwar schon im vorherigen Wechsel angesprochen, aber ich sie an dieser Stelle trotz allem noch einmal wiederholen.“ Sein Blick fiel auf Sylvar. „Sowohl auf Ihrer als auch auf unserer Seite beeinträchtigt schon allein jetzt der aktuelle Grenzverlauf die Wirtschaft. Denn Handelsrouten orientieren sich nicht am jeweiligen Gebieter über das jeweilige Territorium. So müssen zahlreiche Unternehmer lange – und zum Teil unsagbar gefährliche – Umwege in Kauf nehmen, um ihre Güter irgendwie von A nach B zu bringen. … Behalten wir unsere momentane Politik des Protektionismus bei, dann dürfte sich diese Situation nicht ändern. Darum sind wir hier...“

Komplex, äußerst komplex war das Thema. Schon auf Commenor hatte sich angedeutet, dass allein die Erörterung nicht nach ein paar Tagen komplett erledigt sein würde. Im schlimmsten Fall konnte sich die politische Arbeit dieser Gruppe über mehrere Wochen oder gar Monate ziehen – und damit den gesamten Friedensprozess lähmen. Horatio hielt seine Unterlagen geschlossen auf dem runden Tisch bereit. Militärische Sachverhalte, die Einfluss auf diesen Bereich hatten, hatten ihm Offiziere schon im Vorfeld haarklein erklärt. Dennoch hatte man ihm diverse Dokumente noch zusätzlich in die Hand gedrückt und des Weiteren noch einen „Fachmann“ an die Seite gestellt. Bei den Rebellen schien sich die Cathar um diese Problematik zu kümmern. Insgeheim war der Vjuner Adlige schon ein bisschen gespannt wie die haarige Dame in diesem Gremium agieren würde.

[: Umbara-System | Umbara | etwas außerhalb der planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bewachter Gebäudekomplex der Rootai | kleines Separee :||: Horatio Kraym, Sector Adjutant Rhenya Aldine, General of the Army Sylvar und weitere Delegierte (samt etwas Personal) :]
 
[: Umbara-System | Umbara | etwas außerhalb der planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bewachter Gebäudekomplex der Rootai | kleines Separee :||: Jade Lee, Horatio Kraym, Sector Adjutant Rhenya Aldine, General of the Army Sylvar und weitere Delegierte (samt etwas Personal) :]


Jade hatte seit dem Verlassen der ihnen zugewiesenen Unterkunft nicht ein einziges Wort mit Horatio gesprochen. Warum sollte sie auch. Sie war hier nur dafür zuständig um den Gesundheitszustand von dem adeligen Sesselpupser zu überwachen und nicht Small Talk mit ihm zu führen. Je weniger sie mit dem Kerl zu tun hatte um so besser war es. Die kleine Comabt-Medic konnte nicht sagen an was es lag, das sie Horatio nicht ausstehen konnte. Vielleicht hing es einfach damit zusammen, dass der Kerl ein Politiker war und ein Adeliger. Wenn auch verarmt, wenn sie das richtig noch von ihrer kleinen Nachforschung im Holonet in Erinnerung hatte. Solche Leute hatten sicherlich noch kein Schlachtfeld gesehen, aber dann so tun als wüssten sie, was Sache ist. Leise schnaubte sie und warf hin und wieder einen Blick zu Kraym, nur um sicherzugehen, dass er auch fit wirkte. Der Babysitter machte ihre Arbeit, ohne zu murren. Gedanklich schimpfte sie allerdings wie ein Waschweib und war mehr als nur mürrisch. Jade konnte und wollte ihrem Vater nicht verzeihen, dass er sie von der Front und von ihrem Team abziehen ließ.

Wie man es von der kleinen Frau erwartete, hielt sie sich im Hintergrund bei diesen Verhandlungen. Still und fast regungslos saß Jade auf einem Stuhl schräg hinter Horatio und hatte ein wachsames Auge auf ihren Patienten. Wenn man es so wollte, war sie eigentlich der perfekte persönliche Bodyguard diese adeligen Schnösels. Unauffällig und wachsam. Lee hoffte das sich dieses Meeting, oder was auch immer das hier darstellen sollte, nicht zu lange dauern würde. Die junge Frau wollte nicht wirklich hier sein, doch ließ sie sich das nicht anmerken. Jeder andere an ihrer Stelle würde wohl anders denken, da sie den Imperator gesehen hatte, auch wenn es nur von Weitem war.

Doch Jade interessierte es nicht, wen sie vor sich hatte. Sie interessierte auch diese Friedensverhandlungen nicht. In ihren Augen war das reine Zeitverschwendung, da man diesen Rebellen, die sich selbst Neue Republik nannte, nicht trauten konnte. Lee war zu lange auf dem Schlachtfeld gewesen und hatte mit eigenen Augen gesehen, zu was dieses Pack fähig war. Man denke an Denon, man denke an Corellia. Zivilisten bedeuteten diesen Rebellen nichts.

Kaum merklich veränderte Jade ihre Sitzposition und schaute auf ihr Datapad hinunter. Leise und kaum hörbar seufzte sie. John hatte ihr noch keine Nachricht zukommen lassen. Jade hoffte, dass es ihm gut ginge und dem restlichen Team auch. Sie vermisste diese Bande schmerzlich. Doch sie hatte im Moment keine Zeit um sich darüber Gedanken zu machen. Sie musste ja babysitten. Hmpf.


[: Umbara-System | Umbara | etwas außerhalb der planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bewachter Gebäudekomplex der Rootai | kleines Separee :||: Jade Lee im Hintergrund, Horatio Kraym, Sector Adjutant Rhenya Aldine, General of the Army Sylvar und weitere Delegierte (samt etwas Personal) :]
 
[Umbara-System | Umbara | Gebäudekomplex der Rootai | Zentrales Gebäude | größeres Separee] Vilnok Moor, Ahna Rigby, Grand Moff Edward Marrik, High Admiral Fyrestone, Sector General Celda und andere

Es fiel Vilnok Moor schwer, die drei Menschen, mit denen ihm vermutlich lange und mühsame Debatten bevorstanden, auseinanderzuhalten. Selbstverständlich hatte er Namen, Bilder, Titel und auch Teile ihrer Lebensläufe vor dem Treffen auswendig gelernt, aber leider stellte sich die Sache nun nicht ganz so einfach dar. Schuld waren die halbdüstere Beleuchtung, die ähnliche Kleidung und die Tatsache, dass ein Mensch im Grunde wie der andere aussah - zumindest in den Augen des Chevin. Der Senator mahnte sich innerlich zur Konzentration: Er durfte nicht den Überblick über die Situation verlieren. Grand Moff Edward Marrik, High Admiral Fyrestone und Sector General Celda waren hochkarätige Verhandlungspartner, die er nicht unterschätzen durfte. Er durfte sich keine Unsicherheiten anmerken lassen und musste Herr der Lage bleiben, um seinen Interessen zu dienen.

Dazu hatte er einen groben Plan.

Wie alle Gesprächsgruppen sollte auch diese dazu dienen, die eigene Position klarzumachen, die der Gegenseite zu erfahren und dann gemeinsam herauszufinden, inwiefern diese miteinander vereinbar waren. Einigkeit war bei keinem Thema zu erwarten, stattdessen standen in allen Bereichen mehr oder weniger faule Kompromisse bevor. Somit entschied jede Gruppe mit darüber, ob es am Ende zu einem Friedensvertrag kommen würde, denn dieser konnte natürlich nur zustandegebracht werden, wenn man sich auf irgend etwas einigte. Sollte eine Einigung zu einem so wichtigen Thema wie der Grenzziehung und der Zugehörigkeit umstrittener Systeme scheitern, war die Sache gelaufen. Und hier sah Vilnok Moor seine Chance, dem Friedensprozess echte Knüppel zwischen die Beine zu werfen.

Natürlich konnte er nicht einfach auf stur schalten und einen Dialog im Keim ersticken. Es war weder seine Absicht, sich verdächtig zu machen, noch aus der Delegation beseitigt zu werden, wenn er sich als allzu großes Hindernis für die Verhandlungen entpuppte. Aber er konnte eine Einigung erschweren, indem er im Namen der Republik weit größere Forderungen machte, als realistisch und angemessen waren. Begründen ließ sich so eine Haltung leicht mit dem Versuch, sich selbst durch hohe Anfangsforderungen einen gewissen Verhandlungsspielraum zu verschaffen - natürlich alles zum Wohl der Völker der Galaxis. Doch wenn die NR gierig auftrat, musste das die imperialen Gesandten beunruhigen und zu Abwehrreaktionen führen, und hierauf spekulierte der Chevin. Eine Unbekannte in dieser Gleichung war jedoch die pau'anische Jedirätin Ahna Rigby, über deren politische Haltung und Verhandlungsstrategie er nichts wusste. Auf sie musste er mindestens so genau aufpassen wie auf die Offiziere und den Grand Moff.


»Meine Herren, bei diesem wichtigen Thema wollen wir zwei wichtige Tatsachen nicht außer Acht lassen:« holte er aus.

»Erstens, dass ein großer Teil der Systeme unter derzeitiger Kontrolle des Imperiums gewaltsam und illegal besetzt wurden. Viele dieser Völker hatten sich zuvor offiziell zur Neuen Republik oder zur Demokratie als solcher bekannt oder ihre Neutralität erklärt, was von Ihrer Regierung ignoriert wurde und bis heute wird. Die Neue Republik sieht sich der Selbstbestimmung der Völker verpflichtet und ist außerdem nicht gewillt, ihre Mitgliedswelten unter illegitimer Fremdherrschaft zu belassen. Die entschlossene militärische Offensive, die Sie derzeit erleben, sollte Ihnen zeigen, wie wichtig uns dieser Grundsatz ist. Insofern wird es der Problematik nicht gerecht, wenn wir unsere Überlegungen auf frontnahe Systeme wie Zolan und Duro fokussieren. Stattdessen sprechen wir über die Rückgabe aller Welten und Sektoren, die gewaltsam unter Ihre Zwangsherrschaft gefallen sind!«

Das war die erste Bombe, die er platzen lassen wollte. Er stellte somit die imperiale Vorherrschaft über einen großen Teil seines gesamten Territoriums in Frage, einschließlich Coruscants und anderer wichtiger Kernwelten, und somit auch die Existenzberechtigung des Imperiums an sich. Er wusste aber, dass ihm zahlreiche freiheitsliebende und/oder revanchistische Republikaner an dieser Stelle applaudiert hätten: Er preschte keineswegs in Bereiche vor, die außerhalb aller vernünftigen Forderungen lagen. Aber doch extrem weit von einem Kompromiss entfernt. Doch das war noch nicht alles, was er zu sagen hatte:

»Zweitens muss berücksichtigt werden, dass Ihre Streitkräfte schon seit geraumer Weile keinen entscheidenden Sieg mehr erzielen konnten und das Militär der Neuen Republik auf dem Vormarsch ist. Ich sehe keinen Anhaltspunkt dafür, dass eine Wende des Kriegsglücks kurz bevorgestanden hätte, und denke auch: Wenn das der Fall wäre, säßen wir heute nicht hier. Bestandteil dieser Gespräche müssen also auch die Welten sein, die derzeit zwar hinter der Front liegen, jedoch in den Invasionskorridoren liegen und somit in absehbarer Zeit auf militärischem Weg an die Republik zurückgefallen wären. Sie müssen einsehen, dass wir uns mit einer Grenzziehung am derzeitigen Frontverlauf nicht zufrieden geben können. In diesem Fall würde ein Fortdauern des Waffenstillstandes eine signifikante Schwächung der Position der Republik darstellen, die weder in unserem Interesse liegt, noch dem Fundament unserer demokratischen Staatsordnung - dem Volk - vermittelbar wäre.«

Er verkniff sich ein süffisantes Grinsen, als er provozierend in die Gesichter der drei hochrangigen Menschen blickte und seinen kurzen Vortrag mit den Worten schloss:

»Die aktuelle Lage verlangt Zugeständnisse von Ihnen, meine Herren. Auch über den Corellian Run, den Sie bisher trotz Ihrer Zusicherungen auf der Reliant nur unvollständig geräumt haben, hinaus.«

[Umbara-System | Umbara | Gebäudekomplex der Rootai | Zentrales Gebäude | größeres Separee] Vilnok Moor, Ahna Rigby, Grand Moff Edward Marrik, High Admiral Fyrestone, Sector General Celda und andere
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Séparée 4] Admiral Quinn Fuller, High General Gavyn Vasch, Captain Bru-Th Agoch, Jedi-Rätin Joselin und Gouverneurin Larissa Dysart

Larissa Dysart präsentierte ein amüsiertes Lächeln am Ende des Redefluss des Jedi-Kommandanten und legte die Fingerspitzen aneinander. Beinahe war sie versucht zu applaudieren.

„Laut ihrer Definition ist jegliche Diplomatie, wie sie seit Jahrtausenden von unzähligen Zivilisationen praktiziert wird obsolet. Beitrittsverhandlungen zur Republik oder auch Verhandlungen republikanischer Mitgliedsstaaten untereinander sind in ihren Augen – an ihrer eigenen Definition gemessen - ebenso Zeitverschwendung wie diese Friedensverhandlung.“

Nachdenklich, vielleicht besorgt zog sie ihren rechten Mundwinkel dezent hoch.

„Aber ich möchte eine Verbesserung ihrer Idee ins Gespräch bringen. Alle republikanischen Delegationsmitglieder gewähren dem Imperator einen Einblick in ihre Gedanken, dann kann er sofort entscheiden, ob die Konditionen der Republik annehmbar sind oder nicht. So sparen wir uns viel Zeit und können vielleicht schon nach dem Abendessen abreisen.“

Beendete die Gouverneurin mit der Captain Agoch eigenen Logik ihre Argumentationskette ruhig und sachlich.

„Da sie nicht hier sind um sich belehren zu lassen, seien sie doch so gut und verraten mir warum das Flottenoberkommando und der Rat der Jedi sie hierher entsendet hat?“

Larissa warf einen kurzen Blick auf ihr Datapad, sah dann wieder mit ernster Mimik zu dem Jedi auf und bewies eine neutrale Stimmlage:

„Wenn ich das richtig sehe und interpretiere, beläuft sich ihre militärische Erfahrung darauf, ihr Schiff über Denon zusammenschießen zu lassen und aus politischen Gründen befördert zu werden. Des Weiteren scheint ihnen die Bedeutung des Wortes Verhandlung nicht geläufig zu sein, zumindest hier kann ich versuchen Abhilfe zu schaffen.“

Zugegebenerweise war das Wissen um die Beförderung eher eine Spekulation, lag aber nahe. Laut Geheimdienstdaten fehlte die Massive nach Denon, wo sie ihrem Namen entsprechend massive Schäden erlitten hatte, bei der republikanischen Offensive, so dass er sich hier kaum Sporen verdienen konnte. Ebenso war der Kommandant noch als Commander gelistet, wobei der Bericht nicht all zu alt war.

„Die allgemeine Definition von Verhandlungen wird als die Besprechung oder Erörterung eines Sachverhalts verstanden, die der Herbeiführung eines Interessenausgleichs zwischen mindestens zwei Verhandlungspartnern dient und wobei sich die Parteien durch Interaktion untereinander einen Vorteil gegenüber der aktuellen Situation versprechen. Verhandlungen finden im politischen, betriebswirtschaftlichen, juristischen, soziologischen und privat-emotionalen Bereich statt und sind in der Regel freiwillig.“

Larissa war durchaus bereit auf Augenhöhe zu verhandeln, aber das umschrieb es auch. Verhandeln, feilschen, schachern, feilbieten, nicht mehr und nicht weniger.

„So unterhaltsam dieses Geplänkel zwischen uns auch ist, würde ich vorschlagen wir kehren zum eigentlichen Punkt zurück.“

Die Gouverneurin lehnte sich unbewusst ein wenig vor, die Distanz zwischen den Gesprächspartnern verringernd.

„Das Interesse des Imperiums hierbei“, dabei deutete sie mit den Handspitzen auf den Verhandlungstisch und den Handflächen nach oben, repräsentative für die gesamten Friedensverhandlungen, „ist keine weiteren Leben und Welten in einem andauernden Konflikt zu verlieren. Ich gebe gerne zu, dass die Republik derzeit an der corellianischen Handelsroute entlang, militärisch die Oberhand hat und sich eine gewisse Kriegsmüdigkeit im Imperium eingestellt hat. Die Republik dürfte aus ähnlichen Gründen hier angereist sein, der größte Unterschied ist jedoch, dass sie unmittelbar davor steht sich militärisch zu erschöpfen, kann hier aber noch aus einer Position der Stärke heraus das Gespräch und günstige Konditionen für einen Frieden suchen. Der enge Korridor den sich die Republik entlang der corellianischen Handelsroute erkämpft hat ist Segen als auch Fluch. Er kann als Sprungbrett zu weiteren Offensiven genutzt werden stellt gleichzeitig aber eine große logistische Schwachstelle dar. Das Imperium hat als Zeichen des guten Willens bereits Gebietsabtretungen vorgenommen, der zukünftige Grenzverlauf wird – wie sie unzweifelhaft wissen – in einer anderen Nebenverhandlung ermittelt. Zusammengefasst kann man sagen, dass die Republik sehr viel vom Kuchen abgebissen hat und zunächst kauen und verdauen muss, bevor sie sich verschluckt.“

Larissa wandte sich nun an Joseline.

„Erstmals seit Jahrzehnten sitzen beide Kriegsparteien an einem Verhandlungstisch, ein andauernder Frieden ist zum greifen nahe. Dabei geht es nicht um Wahrheitsfindung, sondern um Interessen. Jede Seite hat Interessen die sie gewahrt wissen will. Unsere Aufgabe ist abzuwägen, ob dies in einem – für beide Seiten - akzeptablen Rahmen möglich ist, oder ob unzählige weitere Leben und Welten den Flammen des Krieges zum Opfer fallen. Deshalb lassen sie uns tun, wozu wir gekommen sind, beginnen wir unseren Teil der Verhandlungen und sehen, ob ein Friede machbar ist.“

[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Séparée 4] Admiral Quinn Fuller, High General Gavyn Vasch, Captain Bru-Th Agoch, Jedi-Rätin Joselin und Gouverneurin Larissa Dysart
 
Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai – Séparée 4 - mit Bru-Th Agoch, Larissa Dysart, Quentin Fuller, Gavyn Vasch

Bru-Th! Verdammt Bru-Th!
Was war nur in ihn gefahren? Wollte er, dass die Verhandlungen bereits endeten bevor sie begannen?
Für den Moment war Jo froh nicht sehen zu können, denn könnte sie es noch, da war sie sich völlig sicher, hätte sie ihn entsetzt angeblickt als er von Gouverneurin Dysart forderte, ihn und Jo in ihre Gedanken blicken zu lassen. Das war eine ungeheure Forderung.
Sich so zu öffnen war ein Akt des puren Vertrauens oder der puren Gewalt. Letzteres war Jo nur bereit an zu wenden wenn unmittelbar Leben Unschuldiger auf dem Spiel standen. Und selbst dann würde sie es mit großer Abscheu über sich selbst tun. Nein, die Integrität der eigenen Gedanken sollte gewahrt bleiben oder eben nur in einem Akt tiefster Verbundenheit gegenseitig geteilt werden.
Und Bru-Th sollte das wissen!
Sith verhielten sich so! Sith nahmen einfach was sie wollten ohne Rücksicht auf das andere Individuum und dessen Rechte.
Ja, diese drei Millitärs ihnen gegenüber waren Vertreter des Imperiums, Handlanger der Sith und Jo fühlte sich keines Falles wohl sich mit ihnen an einen Tisch zu setzen.
Sie würden, wäre die Situation eine Andere, nur zu gern ihren Blaster ziehen und jeden der republikanischen Delegation töten. Da gab es keinerlei Zweifel und um dies zu wissen musste Jo auch nicht deren Gedanken lesen.
Doch es ging hier nicht um das was sie wussten, um ihre Gefühle oder ihren Stolz.
Es ging um tausende von Leben. Um unzählige Seelen die in den Gefängnissen des Imperiums schmachteten. Nicht alle würden sie befreien können. Doch je besser sie hier verhandelten, je mehr Zugeständnisse über Kontrollorgane und Prüfmöglichkeiten sie den imperialen Vertretern aus dem Kreuz leierten, umso mehr dieser Unglücklichen würden sie wieder nach Hause holen können.
Nein Stolz war hier völlig fehl am Platze auch wenn Jo zugeben musste, das die junge, noch unüberlegter handelnde Jo von vor ein paar Jahren, Bru-Th wahrscheinlich sogar zugestimmt hätte.
Jo war drauf und dran sich zu erheben, sich bei den imperialen Delegierten für einen Moment zu entschuldigen und Bru-Th in irgend eine Ecke zu ziehen in der sie ihm erst einmal die Leviten ließ und ihm klar machte, dass sie hier nicht ihrer eigenen Eitelkeit frönten sondern das taten wozu Jedi da waren. Sie dienten dem Wohl der Anderen. Woran ihm lag, war absolut irrelevant und wenn er nur etwas seine emphatische Empfänglichkeit auf sie ausgedehnt hatte, musste er fühlen wie ungehalten sie über ihn war. Sie hatte bis jetzt immer versucht ihn zu beruhigen. Seine schroffen Worte ab zu mildern und ihm gleichzeitig nicht zu schulmeisterisch zu kommen sondern ihn sogar zu unterstützen. Wenn er sich wie ein eisenschädliger Militär benehmen wollte so konnte sie durchaus so mit ihm umgehen.[/I]

In der nächsten Pause möchte ich unbedingt einige Worte mit dir wechseln!

Flüsterte sie ihm im Moment erst einmal nur leise zu denn Gouverneurin Dysart’s Wortmeldung, so unschmeichelhaft sie auch war, rettete Bru-Th erst einmal davor, das Jo ihm direkt die Leviten lies. Und sie beide davor, das die imperialen Abgesandten zu deutlich mit bekamen wie empört Jo wirklich über Bru-Th Verhalten war.
Dysart wirkte erstaunlich gelassen bei ihrer Erwiderung auch wenn sie sich eine Belehrung und einen einfach grotesken Gegenvorschlag nicht verkneifen konnte, der wiederum aber, aus ihrer Sicht, wohl einfach nur logisch schien.
Und endlich kamen sie wohl zu dem, weswegen sie hier an einem Tisch saßen.
Das Interesse des Imperiums hierbei… Jo zweifelte an, dass es wirklich um das Leben von Wesen ging. Die Welten und die damit verbundene Macht war es wohl eher. Doch auch in den Reihen der Republik gab es mit Sicherheit Unzählige, denen es vor allem um den Machterhalt ging. Darum möglichst viele Welten ihr Eigen zu nennen. Doch Jo ging es um die Leben und aus diesem Grund war sie auch genau in dieser Gruppe.


Nun, um bei ihrem Bild zu bleiben, Gouverneurin Dysart, ich bin mir sicher, dass die Republik nicht mehr abgebissen hat als sie auch verdauen kann.

Konnte sich Jo eine leicht gereizte Antwort jetzt aber nicht verkneifen, denn Dysart’s Situationseinschätzung implizierte geradezu die Annahme, die Republik könne sich übernommen haben und diese Verhandlungen mindestens genau so brauchen wie das Imperium.
In einem Punkt hatte Dysart jedoch recht, ihr oberstes Ziel bei diesen Verhandlungen war ein Friede zu möglichst vorteilhaftesten Bedingungen für alle Wesen der Galaxis.
Und aus diesem Grund nickte Jo und beigte sich nun ihrerseits etwas weiter nach vorne.


Dann last uns beginnen!
Retten wir die Leben derer, die in Gefangenschaft geraten sind.
Wie gedenkt ihr diese aus zu tauschen?
Wie kann, eurer Meinung nach sicher gestellt werden, das alle Kriegsgefangenen, möglichst schnell, den Weg nach Hause finden und alle jene, die wirkliche, nicht kriegsbezogene Verbrechen begingen, einer GERCHTEN Strafe zugeführt werden können?


Genau das war eine von Jo’s Befürchtungen. Das bei gewissen Gefangenen behautet wurde, sie hätte Straftaten begangen. Gerade Jedi, die nicht in einer Kampftruppe sondern auf humanitären Einsätzen waren, wurden vom Imperium, sofern man ihnen Habhaft wurde, als schnöde Verbrecher verurteilt. Ihre Inhaftierung unterlag keinerlei Konventionen und solche Verhandlungen wie diese hier klammerten solche Gefangene nur zu gerne aus. Eine Tatsache die Jo nicht hinnehmen würde. Sie wollte eine Regelung für solche Fälle. Wollte das Zugeständnis die gesamte Aktenlage prüfen zu können und gegebenenfalls eine Intervention durchführen zu können, die nicht das fragile Gebilde des möglichen Friedens gefährdete.

Mir ist klar, dass nicht jeder republikanische Bürger, der in imperialen Gefängnissen sitzt, nun freigelassen werden kann und sollte. Doch ich möchte Informationen über jeden von ihnen und die Möglichkeit jeden Fall prüfen zu können. Ebenso wie im Umkehrschluss jeder Fall eines imperialen Bürgers, der in der Republik verhaftet würde durch euch geprüft werden kann.
Im Allgemeinen sollte auch eine Kommission eingesetzt werden, die aus gleichen Teilen aus republikanischen und imperialen Vertretern besteht und die sowohl die Gefangenenfreilassungen als auch die Sonderfälle überwacht.


Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai – Séparée 4 - mit Bru-Th Agoch, Larissa Dysart, Quentin Fuller, Gavyn Vasch
 
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