Polo schrieb:
Fans, die die PT als heilig verehren.
Leute, wacht mal auf, ohne die OT hätte es nie den heutigen Star Wars Boom gegeben. Ohne die OT könnte die PT gar nicht funktionieren bzw. allein überleben.
Ich sehe keinen Grund die PT als heilig zu verehren.
Allerdings nennt deine Begründung den wichtigsten Grund hierfür gar nicht und vermittelt etwas den Eindruck (Die Gründe für das Nichtheiligsein der PT sind alle auf die OT bezogen) als könne man die OT als heilig verehren, das ist aber ebenso unverständlich.
Die 6 SW - Episoden, PT wie OT, sind letzlich nur Filme, man kann sie gut finden und im Übermut auch mal als genial bezeichnen, aber mit Sicherheit kann man sie nicht als heilig verehren.
Die gesamte PT ist auf Merchandising ausgelegt, zeitgleich mit den Filmen erschienen die dazu passenden Video bzw. Computerspiele, im Falle von Episode 3 sogar noch vor dem Film.
Das macht die Filme sicherlich nicht schlechter.
Die gesamte Handlung der PT ist konstruiert und das merkt man ihr auch an.
Fiktive Geschichten haben es meistens so an sich, dass sie konstruiert wurden.
Es ist auch gut, dass man merkt, dass die PT konstruiert wurde.
Man merkt nämlich, dass der Author schon zum Beginn der Geschichte wußte, wo er ungefähr am Ende hin will. Bei der PT entsteht deswegen eine gute verzahnte Handlung, die sich über drei Filme erstreckt. Wo die PT klar strukturiert auf ein großes tragisches Finale zu marschiert, herrscht in der OT Beliebigkeit, - erzählt werden kleine einfache Geschichten (die kaum einen großen Plan des Geschichteerzählens erkennen lassen), die minimal mit einander verzahnt sind.
War es wirklich nötig, den Sith-Infiltrator von Darth Maul in Episode I Tie-mäßig aussehen zu lassen ?
Nötig wohl nicht, aber ist es nötig sicher darüber aufzuregen ?
Stören tut es nämlich auch nicht.
War es wirklich nötig, den großen Meister Yoda als Flummiball in Episode II zu präsentieren ?
Nein, das war nicht nötig, - aber es war ein klasse Kampf (ist sicherlich auch nicht die schlechteste Art zu kämpfen, wenn man als 60 cm Gnom gegen einen 1.93 m großen Schwertmeister antreten muß
).
Dein Argument stützt sich auf die Annahme, dass der Charakter des Yoda dadurch irgendwie herabgewertet und verraten wurde. Eines übersehen die Yoda - Fans und Bewahrer aber immer, nimmt man den OT - Yoda als Charakter ernst, so ist es nicht nötig ihn in der PT überhaupt handlungstragend auftreten zu lassen, - genau das erwarteten und erwarten die Fans aber seltsamer Weise.
Fans, die nicht akzeptieren können oder wollen, das manche eine andere Meinung haben.
Das ist in Verbindung mit deinem nächsten Punkt sehr interessant:
Fans, die behaupten, die PT sei besser als die OT.
Könnte es sich auch hier einfach um eine Meinung handeln, die von deiner abweicht, die du aber dennoch akzeptieren solltest und sie nicht in eine "unwahre Behauptung" umzudeuten versuchst.
Ohne die OT hätte es die PT niemals gegeben, darüber sollte sich jeder klar sein.
Das mag zwar so sein, ist aber keinesfalls ein Argument dafür, dass die PT schlechter ist, als die OT.
Wo die OT noch Story hat, da hat die PT nur Effekte.
Das gleiche könnte man auch umgedreht behaupten.
Soviel Story ist in der OT nun auch nicht (was recht gut maskiert wurde). Es wird eine ganz einfache Geschichte vom Kampf gut gegen Böse mit altbekannten (aber natürlich immer wieder passenden) Erzählmotiven erzählt.
Die PT ist da um einiges tiefgründiger und vielschichtiger.
Sie erzählt eine deutlich erwachsenere und realistischere Story, die sich gut entwickelt und bis zum Finale von Ep III zuspitzt, und wenn man mal Moment aufhört, zum Selbstzeck über die vielen Effekte zu schimpfen, hat man auch eine Chance dies zu merken.
BTW:
Die vielgelobte "Beziehung" zwischen Leia und Han folgt eigentlich dem sehr einfachen Klischee von "Bettelknabe bekommt Prinzessin.". Da es ein bekanntes Klischee ist, spricht es natürlich viele Zuschauer an und erhält daher großen Zuspruch, aber Anakins und Padmes Beziehung ist natürlich weitaus stärker und tiefgründiger.
Die PT ist im Gegensatz zur OT reines Popcorn-Kino, nicht mehr.
Das denke ich nicht, - da nehmen sich die beiden Trilogien wohl kaum etwas.
In der OT gibt es Charaktermomente, die den Zuschauer fesseln.
Gleiches gilt für die PT: Beispiele wären da, Padme und Anakin bevor sie in die Arena gebracht werden ; Anakin bei Sonnenuntergang in der Ratskammer, Padmes Tod. Ich habe auch den Atem angehalten, als Obi Wan auf Mustafar plötzlich auf der Rampe stand.
Überhaupt ist dieser Finalkampf unglaublich emotional, kein Vergleich zum EP IV - Duell. Gerade nach der PT fällt auf, wie schwach dieser letzte Kampf doch ist. GL hat hier vergessen, dass dort gefallener Schüler und ehemaliger Lehrer aufeinandertreffen, - er nimmt seine Dialoge in dieser Szene nicht ernst und läßt Obi Wan und Vader derartig emotionslos agieren, als würden sie sich gerade das erste Mal treffen.
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Noch ein Wort zum Humor:
Hier wurde gesagt, der Humor der PT sei für 6 Jährige, - dann möchte ich aber mal wissen für welche Altersgruppe der Humor der OT sein soll.
Entschuldigt , aber Roboter, die durch die Schußlinien der imperialen Elite laufen und auf der anderen Seite des Ganges heile ankommen, Sternenzerstörer die miteinander zusammenstoßen und Teddybären die imperiale Elitetruppen verprügeln, sind ganz klar Dinge, wo man sich auch als Sechsjähriger schon an die Stirn klopft.
Diese Lächerlichkeiten sind weit schlimmer als der vielgehaßte Jar Jar.
Jar Jar darf albern sein, weil er eben ein zutiefst alberner Charakter ist, - aber bei der OT sind Dinge albern, die nicht albern sein dürften.
Der Feind wird lächerlich gemacht, was die vielen Versuche den Feind als mächtig und gefährlich darzustellen (Leinwandfüllende Schlachtschiffe, unaufhaltsame Kampfläufer, Bemerkungen wie "Nur imperiale Sturmtruppen arbeiten so präzise") wieder zu nichte macht. Somit entsteht ein völlig inkonsequentes Feindbild.
Ferner wird die Leistung der Helden egalisiert, da sie allzu häufig gewinnen, weil das Böse zu blöde ist.