Ehrlich gesagt, dieser ganze Handelsföderationsstrang ist mir auch ein Rätsel, und zwar schon ziemlich lang. Mag sein, dass das alles ganz leicht zu verstehen ist, aber mir ist das irgendwie zu hoch ...
Nun, dass hatte ich damit oben damit nicht sagen oder meinen wollen, dass das leicht zu verstehen wäre, denn LordSidious bringt hier durchaus ein gutes Reaktionsbeispiel, was das auch IMO gut deutlich macht:
Ich kann mich noch ziemlich gut daran erinnern, dass ich mit ein paar Freunden vor einigen Jahren TPM angesehen habe und danach von diesen die ziemlich einhellige Aussage bekam (sinngemäß): (...) "Ja, recht guter Film, tolle Raumkämpfe und ein super Lichtschwertduell, doch was genau wollte die Handelsföderation jetzt noch mal im Film?" ...
In sofern - und wer mag,
kann es hier mal überfliegen, was ich von der "Wuchtigkeit dieser inhaltlichen Handlungsentscheidung "Handelsförderation und Blockade-Invasion von Naboo" halte. Die Verlinkung setze ich deshalb, weil ich durchaus dieser Aussage hier somit...
...Das ist für mich auch der große storytechnische Knackpunkt in der PT...
...nur voll ACK-en kann. Bzw. ist es IMO vor allem erst einmal der "storytechnische Knackpunkt" von TPM (was aber automatisch heißen würde, dass dann wohlmöglich die gesamte storytechnische Entwicklung über AOTC bis hin zu ROTS etwas anders ausgesehen hätte!).
Eine der Problematiken dabei, diese ganzen Zusammenhänge in TPM erfassen zu können (und ja, auch ich selbst hatte den Film mehrere Male schauen müssen, bis ich dann endlich halbwegs sicher war geschnallt zu haben, was eigentlich lief...) liegt in der Kombination aus filmischer Transportierungsart an sachlich-inhaltlichen Informationen und der Erfordernis eines solchen Inhaltspunktes in der Storyline (vor allem bei letzterem auch deshalb, weil es ja auch SW ist).
Somit war eine gewisse Wuchtigkeit an Action und Bewegung schon im Vorfeld vorprogrammiert und wurde auch durch die Art und Weise dieser Blockade-Boykott-Invasion sozusagen regelrecht erforderlich.
Sinnvoller wäre hierbei eigentlich wohl gewesen, wenn schon die Jedi-Ritter Jinn und Kenobi überhaupt hierbei mit einzuführen, die Storyline eine sinnvollere Entwicklung nehmen zu lassen. Somit hätte es eigentlich ganz klar erst einmal zu diplomatisch-friedvollen Verhandlungen zwischen den beiden Jedi und den beiden neimodianischenn Führern kommen müssen, was aber letztlich völlig sinnfrei-stillos und eher unglaubwürdig durch diese selbst boykottiert wird. Unsinnig deshalb, weil Action und Bewegung daraus die logische Folge ist und solche Szenen schlicht schlecht Informationen "in aller Ruhe" vermitteln. Und unglaubwürdig stillos, weil jeder reale Hochfinanzmanager bzw. Konzernboss hier taktisch klüger, geschickter und entsprechend seiner Fertigkeitenausrichtung verbalkommunikativer reagieren würde. Also sozusagen sinngemäß:
"...Ich lege mich doch nicht mit zwei Jedis an...": Stimmt, völlig korrekt und nachvollziehbar glaubwürdige Charakterisierung!
"...Schick die Droiden...": Kompletter Schwachsinn seitens eines "intelligenten" Lebewesens, für den die Jedi ein Bestandteil seiner Lebens- und Erfahrungsnormalität sind. Oder anders ausgedrückt: Völlig unüberzeugend, weil man sich fragt, weshalb sich ein Typ mit dem IQ eines Holzbretts so lange an der Spitze einer finanzwirtschaftlich so mächtigen Organisation gehalten haben will.
Aber insgesamt hätte man IMO diesen ganzen Plotteil inhaltlich ganz anders aufbauen bzw. konzipieren sollen und diese Art eines "Annexions-Versuchs von Naboo" auf einer viel nebulöseren und unauffälligeren Ebene laufen lassen sollen.
Die "kriegerische Invasion Naboo" haut einem regelrecht entgegen des verheißungsvollen Filmtitels damit verbunden dann auch noch so manche Logik- und Zusammenhangs-Schwächen fast schon brachial um die Zuschauer-Ohren.
Somit fragt man sich dann also, weshalb Jinn und Kenobi nicht dem Jedi-Rat in der Form sinnvoll Bericht erstatten, dass sie von wirklich selbst für die Jedi gefährlichen "Droideka"-Kriegsdroiden angegriffen wurden, was entsprechend der Senatsstimme des Jedi-Rates zu einem sicherheitsrelevanten Politikum in der Form hätte gemacht werden können, weshalb ein eigentlich friedlicher handelswirtschaftlicher Interessenbund so gefährliche Kriegsmaschinerie sein Eigen nennt, was dieser damit eigentlich auf Naboo (einer alles andere als für Piraterie oder entsprechende Schlupfwinkel bekannte Welt) will und weshalb dieser überhaupt zwei für ihre friedlich-diplomatischen Interaktionsbemühen bekannte Jedi-Individuen bzw. diplomatische Vertreter des Obersten Kanzlers des republikanischen Senats angreift.
Die Logik auf diese Antwort schreit regelrecht nach einer militärisch-kriegerischen Unternehmung seitens der Handelsförderation - und das nicht einmal zum Zweck einer nachvollziehbaren Verteidigung gegen Piraterie.
Schlicht - mit trauriger Wahrheit hebelt dieser Plot die Story von TPM also noch hinsichtlich weitgehender Unlogik im Gesamtunterbau aus.
Da wird es auch nicht dadurch besser, dass man einen Scheingrund für diese "Blockade-die-eine-Invasion-ist" durch die "Besteuerung der Handelsrouten" einführt.
Das andere Problem dabei in der Umsetzung wären aber alternativ dazu weitaus mehr Dialogszenen gewesen!
...Für mich ist und war nicht klar, ob jetzt die Sucht nach Moneten der große Motivator ist, oder ob Sidious z.B. Nutes Kinder als Geisel genommen hat...
Nein, stimmt! Grundlos machen die so etwas mit Sicherheit nicht. Aber die Motivation wäre wenn dann gut gewesen, wenn sie plastischer geworden wäre.
Die reine Angst vor einem Sith ob deren fiktivhistorischer Reputation in der SW-Galaxis reicht aber durchaus aus. Eher gehe ich davon aus - und so wird auch transportiert - das die Führer der Handelsförderation sozusagen durch Sidious zur "Partnerschaft gezwungen bzw. erpresst wurden" - und zwar durch Bedrohung ihres eigenen Lebens. Und da reicht es völlig aus, wenn Sidious Nute Gunrey und den anderen Führern mal kurz machttechnisch verdeutlicht, was geschehen kann, wenn sie NICHT mit ihm kooperieren.
Problematisch finde ich eher dabei die wenig gerissene und logisch schwächelnde Planung bzw. Umsetzung dieses ganzen Blockade-Plots. Die Logik-Krücken ergeben sich nachher dadurch, dass das funktionieren der Naboo-Invasion gegenüber einer gewissen Blinden-Illegalitätsduldung seitens des republikanischen Senats regelrecht dahin gebogen werden muss, damit es klappt.
Was das betrifft, ergibt aber eigentlich die ganze sicherheitspolitische Haltung des Republik-Senats und vor allem seiner ach so motiviert demokratischen Administrationsorgane eigentlich gar keinen wirklichen Sinn.
Logisch reichlich daneben ist dabei, dass diese Republik offenbar über keine entweder eigenen Sicherheitsstreitkräfte (polizeiliches Aufgabengebiet) oder über vertragliche Bündnisregelungen mit den Mitgliedswelten verfügt, so dass diese auf sicherheitspolitischer Ebene ihre Bündnispflicht zu erfüllen hätten, wenn eine Partnerwelt wie Naboo militärisch bedroht wird. Auch die "Unflexibilität" und "Handlungsunfähigkeit" des Senats ist hier eher all zu unlogisch bzw. ungeschickt umgesetzt.
Wo ist z. B. das Äquivalent zu so etwas wie einem "Innen-" oder "Verteidigungsminister"? Oder macht das dort dann alles der "Oberste Kanzler"...
Schlicht: Eine Untersuchungskommision hin oder her - wenn so etwas seine "bürokratische Zeit" braucht, schickt man in einem solchen Fall möglichst politisch unabhängige Beobachter vor Ort, deren Aussagen aber bezeugungskräftig allgemein anerkannt sind (z. B. Vertreter einer als unabhängig bekannten Presse oder einen Jedi - und die WAREN ja vor Ort...!
)
Das jedenfalls hätte dieses Lügengebäude von einem "Handelsboykott" derart schnell zu Fall gebracht, dass hier jedwede sicherheitspolitisch relevante Regierungsentscheidung sofort Vorrang gehabt hätte und wogegen sich auch die Opposition im Senat nicht mehr hätte quer stellen können. Denn: ein kriegerischer Invasionsakt ist schlichtweg ein militärischer Angriff auf die Republik und verletzt somit automatisch alle Prinzipien einer friedlichen, demokratischen Rechtsstaatlichkeit.
So dumm wäre schlichtweg kein einzelner Regierungspolitiker - auch nicht nach 1000 Jahren Frieden in der Galaxis (was ohnehin aber sowieso unglaubwürdig ist! Wenigstens lokale bzw. regionale Konflikte hätten bei einem so großen Völkerbund immer die Notwendigkeit einer sicherheits- und militärpolitischen Handlungsfähigkeit bedeutet. Und wenn diese auch nur durch die Jedi repräsentiert worden wäre, wären diese hier in diesem Fall sofort mit allen notwendigen Autorisationen vom Senat beauftragt worden und hätten sich auch dementsprechend nicht hinter solchen Reden wie "Wir können ja keinen Krieg für euch führen", verstecken können. Würde der Senat das wiederum anerkennen, würden stattdessen nach einem Scheitern friedlich-diplomatischer Intervention durch die Jedi andere sicherheits- und militärpolitische Pläne greifen, auf welche sich die Mehrheit der Republikmitglieder längst geeinigt gehabt hätten - also entweder einer eigenen Schutzeingreif-Streitkraft der Republik oder falls nicht realisierbar bündnisvertragliche Verpflichtungen. Eine sicherheitpolitisch völlig wehrlose Republik ist ein Absurdum in sich, dass diese auch nur 1000 Jahre Bestand gehabt bzw. überdauert haben soll!)
...Und das mit dem Neid verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz. Denn das Friedenswächtertum samt geschätzten tausend Regeln hat für einen Sith sicher nicht viel Sexappeal.
Das wiederum ist aber kein Logikbruch, sondern gemeinhin anders zu verstehen bzw. zu sehen. Es geht hierbei um die grundsätzlich völlig andere Weltbetrachtungsweise der Sith entgegen der Republik und der Jedi. Das "Friedenswächtertum" interessiert die Sith auch in sofern nicht im Geringsten, wie ein überzeugter Sith da die Haltung der Jedi als "Narrentum" zu bezeichnen würde. Einem Sith geht es hier auch nicht darum, von der Republik auf diese Weise anerkannt zu werden - sondern schlichtweg, die Republik bzw. anstatt der Republik über die Galaxis zu herrschen, und zwar als Despoten, Diktatoren bzw. absolutistische Herrscher.
Die Rache der Sith bezieht sich hier vielmehr darauf, dass die Republik und auch die Jedi seit so langen Zeiten sich immer und immer wieder durchgesetzt haben. Wenn ein Sith hier den Jedi etwas neidet, dann ist es entsprechend des Rufes der Jedi in der repulikanische Galaxis oder auch darüber hinaus der damit verbundene Einfluss (obwohl der wie ja gerade oben gezeigt auch nicht die Welt ist!). Und von anderer Seite her stellen ansonsten die Jedi für einen Sith schlichtweg ein nerviges Hindernis dar, weil die Jedi hier einfach zahlreicher sind, sich geschworen haben, die Sith bzw. das Sith-tum zu bekämpfen und grundsätzlich an das genaue Gegenteil zu glauben, als woran die Sith glauben.
Schlichtweg: Ein Sith will sich, seine Überzeugungen und seine Philosophie herrschaftstechnisch auf einen Großteil der Galaxis oder am besten die ganze Galaxis ausgebreitet sehen, wobei aber zu Zeiten der PT - was weiß ich, sagen wir beispielsweise - 5 Jedi, 10 Jedi, 15 Jedi auf einen Sith kommen...?
Und da zeigt sich eigentlich auch das Ende von TPM sehr überzeugend, wie sich das verhält: WEnn man so will reichen hier am Ende schlichtweg nur ein bis zwei Jedi, um einen Sith schlussendlich doch auszuschalten. Tja, und hätte Maul tatsächlich vielleicht geschafft, selbst auch Kenobi zu eliminieren, an welchem nächsten der unzähligen, vielen Jedi wäre er dann gescheitert? Spätestens an einem so exzellenten und herausragender Schwertmeister wie Mace Windu? Oder am einem so mächtigen Großmeister wie Yoda erst? Ich fürchte, dass das wahrscheinlich nie wirklich so weit gereicht hätte.
...Nach der Kinopremiere von Ep.II habe ich mich gefragt, wer denn nun die Klonarmee kommissioniert und den Stadort Kaminos gelöscht hatte. Als schließlich Lucas auf dem DVD-Audiokommentar sagte, diese Fragen würden in ROTS beantwortet werden, war ich freudig überrascht. Tja, und dann kam E. III, und Nix wurde aufgelöst...
Ich muss Dir da widersprechen, spreche Dir aber diese Deine Auffassung dessen nicht ab. Das heißt, dass ich es gar sehr interessant finde, dass Du das so empfandest und das entsprechend je nachdem, ob es noch viele andere mehr vielleicht auch so empfanden, wirklich eines der weiteren PT-Problematiken in der inhaltlich-logischen Umsetzung ist.
Mich allerdings - dass muss ich dazu sagen - hatte das seinerzeit weniger gestört. Ich fand es recht klar, dass das entweder Sidious persönlich oder Dooku gewesen war. UNgeachtet dessen, dass Maul am Ende von TPM umkam, wäre das aber nicht sein Ding gewesen, so aufzutreten bzw. hätte ihn Sidious für so etwas nicht eingesetzt. Ungeachtet dessen Obi-Wan in AOTC zwar nur mutmaßt, das der wahre Sifo-Dyas zu dem Zeitpunkt bereits tot war, als die Klon-Armee in Auftrag gegeben wurde, erschien mir das aber müßig - zumal eigentlich nur Dooku dort als "abtrünniger" Jedi-Meister erwähnt wird. Gut, es hätte vielleicht auch so gewesen sein können, dass Sidious schon viel länger vor Dooku Meister Sifo-Dyas sozusagen zur dunklen Seite bekehrt gehabt hatte, dieser tatsächlich dann die Klon-Armee in Auftrag gab und irgendwann danach nach Rekrutierung Dookus durch Sidious nach dem Ableben Mauls Dooku sich im Duell gegen Sifo-Dyas als der mächtigere erwies und sich so seinen Rang als Lord Tyranus an Sidious' Seite verdiente.
Aber Du sagtest es ja auch selbst: Letztlich ist das nicht so wichtig, sondern der Umstand, dass die Jedi und der Senat - aber vor allem eben der Jedi-Rat davon seinerzeit nichts mitbekam bzw. je etwas erfuhr. Und egal, wer, was oder wo (wer: selbst ein Sith? - was: vielleicht schon tot? - wo: weit, weit weg oder gar unter der Erde?) Meister Sifo-Dyas zu dem Zeitpunkt gewesen sein mag, hätte ein wahrer Jedi diese Auftrag an die Caminoaner erteilt, hätte dieser das mit dem Jedi-Rat zuvor abgeklärt gehabt und somit der Jedi-Rat auf jeden Fall davon gewusst.
Letztlich aber zeigt sich auch eins: Es war aber so gedacht, dass die "Aufstellung einer Militärstreitmacht" im Sinne einer aggressionsverschärften politischen Haltung der Republik aufgefasst wurde und somit durch das werden zu einem Politikum zum Kriegsauslöser (stilisiert werden konnte).
Da das aber nie im Sinne der Republik und der Jedi gewesen war und dort die federführenden Organe auch nichts von wussten (bis auf eines, welches allerdings "erst kürzlich zum Obersten Kanzler" gekührt worden war: Palpatine), war es IMO relativ klar, dass nur noch eine Seite hier eigentlich bei dieser ganzen Sache ihre Finger im Spiel gehabt hatte: Die Führer der Handelsförderation oder die Sith. Andere Gruppen spielten dabei hier keine Rolle (und Jango Fett als Mandalorianer-Nachkomme auch schon gar nicht, außer das er als Samenspender fungierte und sich dafür fürstlich entlohnen ließ.)
...Dass es sich dann letztlich um die Rache für ein 1000 Jahre (!) zuvor erlittenes tatsächliches oder vermeintliches Unrecht handelt gehört für mich zu den eher geringeren Problemen, die ich mit der PT habe. Die Sith sind halt sehr nachtragend wie mir scheint.
...
Na ja, ich würde gar sagen, wir sprechen hier wohl in Wahrheit (des EUs) gar von einer Rache für seit rund 25 000 Jahren an den Sith begangenes Unrecht...
Aber ACK - nur auf die Filme der PT bzw. und OT bezogen sehe ich das genauso - bzw. ist es wohl einfach eine Art "Rache" für den Umstand, dass Jedi und Republik offenbar bis zu dem Zeitpunkt dennoch im Endeffekt immer ausreichend erfolgreich zusammenhielten und waren und die Sith sozusagen für ihre Überzeugung, die Galaxis statt ihrer zu beherrschen, immer von den Jedi so ausreichend erfolgreich bekämpft bzw. getötet worden waren, so dass sie sich nie voll durchsetzen konnten. -So zumindest die philosophische Sichtweise eines Sith (heißt: diese geben nie sich selbst die Schuld dafür oder hinterfragen, ob falsch sein könnte, woran sie glauben und wie sich sich Leben, Dasein und Existenz vorstellen, sondern geben die Schuld für ihr "Versagen" den Jedi und der Republik!)