US Präsidentschaftswahl 2008

Zumindest Gerüchteweise habe ich die Story von SiLL auch schon gehört! Allerdings wäre auch da für Quellen dankbar!
Man darf auch nicht verwechseln, dass in den Vereinigten Staaten die Wählermehrheit nicht reicht, sondern die Wahlmänner entscheidend sind. Denn das Bush 2000 weniger Stimmen als Al Gore hatte, ist bekannt und auch richtig. Bush hatte aber mehr Wahlmänner und deswegen gewonnen.
Strittig ist nur die Situation in Florida! Und hier, wie gesagt, wird man wohl nie zu 100% Klarheit haben, da die Nachforschungen eingestellt wurden.

Das Problem ist, dass es in Amerika kein Einwohnermeldeamt oder sowas in der Art gibt, so dass automatisch klar ist, wer wo wählen darf (und einen wie hier sogar noch darüber beanachrichtigen). Drüben muss man sich dafür in Wählerlisten eintragen lassen und da kommts halt manchmal vor, dass Leute am Wahltag plötzlich nicht mehr in der Wählerliste sind und dann kann/will man halt manchmal nicht mehr die Sache rechtzeitig in Ordnung bringen.

Hierzulande gehts scheinbar schon. Bei der Bundestagswahl 2002 war ich zusammen mit einigen anderen Leidensgenossen beim Wahlamt in einer deutschen Großstandt vorstellig geworden, weil man uns im Wahllokal nicht wählen lassen wollte. In den Listen der Wahllokale wurden offenbar durch einen Computerfehler viele neu hinzugezoene als Briefwähler geführt, die Ihre Stimme schon längst abgegeben haben sollten. Die haben, weil so viele betroffen waren die da rumstanden und sich beschwerten ziemlich unbürokratisch uns die Wahlunterlagen direkt auf dem Wahlamt gegeben und die Stimmzettel gleich danach entgegengenommen. Das kam mir zwar wiederum auch nicht so hundertprozentig koscher vor aber immerhin.

Nett war auch, dass mein Vater mich selber zum Wahlamt hingefahren hat, obwohl er selber als jahrzehntelanges Mitglied einer gewissen Partei für die er früher auch im Wahlkampf tätig war wusste, dass ich meine Stimme der Konkurrenz geben würde. Er hätte die Chance gehabt zumindest eine Stimme zu neutralisieren.:D
 
So, seit einigen Stunden läuft die Wahl in den USA.
Zwei Meldungen sind m.E. beachtenswert.
Zum einen hat Barack Obama als erster Demokrat seit Jahrzehnten die Wahlen in den Gemeinden von Dixville Notch und Hart's Location im US-Bundestaat New Hampshire gewonnen. Diese drei Gemeinden sind traditionell die ersten Gemeinden, die über den nächsten Präsidenten abstimmen, und zwar in den ersten Minuten des Wahltages.
Zwar nur ein symbolischer Sieg ohne jeden Wert aber immerhin der erste Demokrat seit Jahrzehnten.


Zum anderen beschwert sich die Kommision der OSZE-Wahlbeobachter über Behinderungen durch die Behörden von Florida :

Europäische US-Wahlbeobachter fühlen sich behindert

Ein Team von europäischen Wahlbeobachtern kritisierte, dass es bei seiner Arbeit zu den US-Wahlen behindert wird. Die Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die der deutsche Bundestagsabgeordnete Patrick Meinhardt (FDP) begleitet, hält sich zur Zeit in Fort Lauderdale (Florida) auf. Überrascht erfuhren die Beobachter, dass sie nur ein einziges, von den US- Behörden ausgesuchtes Wahllokal besuchen durften.
"Wir alle halten das für ein inakzeptables Vorgehen", erklärte Meinhardt. "Einer Wahlbeobachterdelegation darf nicht vorgeschrieben werden, welche Wahllokale sie zu besuchen hat, geschweige denn, welche sie nicht besuchen darf." Gerade in Florida, dem Staat, in dem es bei den US-Wahlen im Jahr 2000 zu Unklarheiten gekommen war, hätte habe man sich ein höheres Maß an Sensibilität gewünscht.

Ausgerechnet in den USA, deren Wahlbeobachter in anderen Staaten imer darauf pochen, überall und jederzeit Zutritt zu haben.

Jaja, wenn zwei das Selbe machen.:rolleyes::rolleyes::rolleyes:
 
Wir haben heute Abend eine "Election Night"-Veranstaltung auf dem Campus, das wird toll. :)
Bin auf jeden Fall für Obama - allein schon weil er auf längere Sicht Nuklearwaffen abschaffen will.
 
Wir haben heute Abend eine "Election Night"-Veranstaltung auf dem Campus, das wird toll. :)
Bin auf jeden Fall für Obama - allein schon weil er auf längere Sicht Nuklearwaffen abschaffen will.

So ein Schwachsinn! Obama wird die Nuklearwaffen genausowenig abschaffen wie jeder andere vernünftige US-Präsident. Wenn ich den größren Sylvesterknaller habe dann schmeiß ich ihn nicht in den Müll. Ich gebe damit an oder hebe ihn auf für schlechte Zeiten. Aber wenn ich ihn Zünde habe ich mein Pulver verschossen und wenn ich ihn wegwerfe habe ich den Säbel zum rasseln weggeworfen.
 
So ein Schwachsinn! Obama wird die Nuklearwaffen genausowenig abschaffen wie jeder andere vernünftige US-Präsident. Wenn ich den größren Sylvesterknaller habe dann schmeiß ich ihn nicht in den Müll. Ich gebe damit an oder hebe ihn auf für schlechte Zeiten. Aber wenn ich ihn Zünde habe ich mein Pulver verschossen und wenn ich ihn wegwerfe habe ich den Säbel zum rasseln weggeworfen.

Absolut richtig.

Schon alleine der Ausdrspruch "Obama will die Atomwaffen abschaffen" ist schlichtweg
Unsinn ist, da er ohnehin nur die Verfügungsgewalt über die US-Atomwaffen hätte.
Die übrigen Atommächte würden sich wohl kaum aufgrund von Obamas Wünschen von diesen wertvollen und vor allem wichtigen Waffen trennen.

Darüberhinaus wäre Obama ohnehin nur maximal 8 Jahre Präsident, und was wenn er nächste US-Präsident Atomwaffen wieder einführen würde ?
 
Wir haben heute Abend eine "Election Night"-Veranstaltung auf dem Campus, das wird toll. :)

Das ist auch sowas, was ich nicht verstehe. Sicher, mich interessiert es schon, wer US-Präsident wird, verfolge aufmerksam die Berichterstattung und nach meinem Gefühl her erscheint mir Obama auch als der sympathischere Bewerber um das Amt, aber warum um alles in der Welt muß man in Deutschland einen solchen Hype aufziehen, mit "Obama-Wahlparties" und warum entblöden sich hier allen Ernstes Menschen, mit "Obama for President" - Shirts & -Buttons durch die Gegend zu laufen? :crazy
Ich behaupte mal ganz frech, daß nichtmal die Hälfte dieser Leute auch nur einen ungefähren Plan vom Wahlsystem der USA hat oder in ähnlicher Form abgehen, wenn hier bei uns Bundestags- oder Landtagswahlen anstehen, sondern einfach nur einem Hype hinterherspringen, weil uns der aussichtsreichste Kandidat für das US-Präsidentenamt seit Wochen und Monaten wie ein Popstar angepriesen wird.

C.
 
Was lustiges:
Im Land of the free dürfen die Wahlbeobachter der OSZE nicht die Walhlokale besuchen die sie wollen. Die zu besuchenden Wahllokale, genau eins, werden von den Behörden des Bundesstaats ausgesucht...in diesem Fall Florida. :D
 
Das ist auch sowas, was ich nicht verstehe. Sicher, mich interessiert es schon, wer US-Präsident wird, verfolge aufmerksam die Berichterstattung und nach meinem Gefühl her erscheint mir Obama auch als der sympathischere Bewerber um das Amt, aber warum um alles in der Welt muß man in Deutschland einen solchen Hype aufziehen, mit "Obama-Wahlparties" und warum entblöden sich hier allen Ernstes Menschen, mit "Obama for President" - Shirts & -Buttons durch die Gegend zu laufen? :crazy
Ich behaupte mal ganz frech, daß nichtmal die Hälfte dieser Leute auch nur einen ungefähren Plan vom Wahlsystem der USA hat oder in ähnlicher Form abgehen, wenn hier bei uns Bundestags- oder Landtagswahlen anstehen, sondern einfach nur einem Hype hinterherspringen, weil uns der aussichtsreichste Kandidat für das US-Präsidentenamt seit Wochen und Monaten wie ein Popstar angepriesen wird.

C.

Vorallem wird man in Europa ganz schnell feststellen müssen, daß ein künftiger Präsident Obama ganz schnell nicht mehr der smarte Sunnyboy sein wird, als der er sich bisher verkauft hat.


Was lustiges:
Im Land of the free dürfen die Wahlbeobachter der OSZE nicht die Walhlokale besuchen die sie wollen. Die zu besuchenden Wahllokale, genau eins, werden von den Behörden des Bundesstaats ausgesucht...in diesem Fall Florida. :D

Tom, schäm Dich.
Siehe Post 223.
ÄTSCH
 
Das ist auf der Seite davor, das zählt nicht :D

Hoffe trotzdem auf Obama. Wohlwissend das er nicht so einen weichen Kurs fährt der ihm gerne angedichtet wird (ist ja nicht so das er keine klaren Worte gefunden hat in der Vergangenheit).
 
So ein Schwachsinn! Obama wird die Nuklearwaffen genausowenig abschaffen wie jeder andere vernünftige US-Präsident. Wenn ich den größren Sylvesterknaller habe dann schmeiß ich ihn nicht in den Müll. Ich gebe damit an oder hebe ihn auf für schlechte Zeiten. Aber wenn ich ihn Zünde habe ich mein Pulver verschossen und wenn ich ihn wegwerfe habe ich den Säbel zum rasseln weggeworfen.

Obama bei seiner Berliner Rede:

"Dies ist der Moment, in dem wir das Ziel einer Welt ohne Atomwaffen erneuern müssen..." (Quelle)

Wie immer ziemlich unkonkret formuliert von Obama, doch hoff ich unter Obama zumindest keine Aufstockung des Atomarsenals zu erleben.

Btw ist der Vergleich mit den Feuerwerksraketen etwas weit hergeholt - Man sollte Massenvernichtungswaffen nicht mit Spielzeug vergleichen.

Atomwaffen gehören meiner Meinung nach auch demontiert, da im Falle eines Vergeltungsschlags mit Atomwaffen eine Internationale Krise und ein Weltkrieg nicht unwahrscheinlich sind. Klar dienen sie Aggressoren als Abschreckung, doch zB Terroristen (welche durch Atommächte nicht abgeschreckt werden) kann es nur Recht sein, wenn bei einem Vergeltungschlag Hundertausende Unschuldige sterben - gibt viele neue Terror-Rekruten.

Nerun
 
Zuletzt bearbeitet:
Hoffe trotzdem auf Obama. Wohlwissend das er nicht so einen weichen Kurs fährt der ihm gerne angedichtet wird (ist ja nicht so das er keine klaren Worte gefunden hat in der Vergangenheit).

Ich denke aber, daß man genau das gerne übersieht.
Er wird, wie Du sagst, nicht den butterweichen Kurs fahren, den man sich hier erträumt.
Ich glaube z.B., daß er gerade in Afghanistan und im Irak auch von Deutschland ein stärkeres militärisches Eingreifen fordern wird.
Auch wird er wohl von Europa mehr finanzielle Unterstützung fordern.
 
Denke das er im Irak einen sanften Rückzug fahren wird, sprich, er wird dort langsam aber sicher die Truppen reduzieren und im Laufe seiner eventuellen Acht Jahre den letzten Soldaten aus dem Irak begrüßen.

In Afghanistan sind die Probleme tiefgreifender und die Truppe bleiben noch eine weile, auch wird er mehr Engagement von den Europäern fordern, was er ja teilweise schon hat. Man muss ja nur hinhören was er sagt.
 
Ich denke aber, daß man genau das gerne übersieht.
Er wird, wie Du sagst, nicht den butterweichen Kurs fahren, den man sich hier erträumt.
Ich glaube z.B., daß er gerade in Afghanistan und im Irak auch von Deutschland ein stärkeres militärisches Eingreifen fordern wird.
Auch wird er wohl von Europa mehr finanzielle Unterstützung fordern.

Dass ein Obama Hype veranstaltet wird, ist mir ziemlich gleich. Soll man doch.
Was ich eher befürchte, dass man nach der Wahl nicht mehr den Mumm hat Nein zu sagen und eine 180° Wendung vollzieht, wegen dieses Hypes deutsche Interessen vernachlässigt, die es in einer Wirtschaftskrise eben nicht sein können mehr Geld ins Militär zu stecken, und man vom Antiamerikanismus wieder ins andere Extrem zum hörigen Jasager mutiert.
 
In Afghanistan sind die Probleme tiefgreifender und die Truppe bleiben noch eine weile, auch wird er mehr Engagement von den Europäern fordern, was er ja teilweise schon hat. Man muss ja nur hinhören was er sagt.

Ja, hinhören.
Das tust Du Tomm, das tut z.B. Crimson, und das tue ich.
Aber die meisten,ich nenne sie mal "Hyper", tun dies allerdings leider nicht.
Und für die wird es ein böses Erwachen geben.

Was ich eher befürchte, dass man nach der Wahl nicht mehr den Mumm hat Nein zu sagen und eine 180° Wendung vollzieht, wegen dieses Hypes deutsche Interessen vernachlässigt, die es in einer Wirtschaftskrise eben nicht sein können mehr Geld ins Militär zu stecken, und man vom Antiamerikanismus wieder ins andere Extrem zum hörigen Jasager mutiert.

Eine sehr interessante These, die eigendlich eher meiner Überzeugung entsprechen müßte.
ich habe allerdings die Hoffnung, daß man in den Jahren der Bush-Administration auch in Deutschland erwachsen geworden ist, und dem großen Bruder nicht mehr ganz vor hörig folgt, wie man dies bis zum Jahre 2003 tat.
Egal ob der US-Präsident jetzt Obama oder McCain heißt.

Natürlich immer unter der Vorraussetzung, daß drew Bundeskanzler nicht Schäuble heisst ;):D:D;)
 
Die Wahlbeobachter dürfen nicht beobachten. :rolleyes:

Es muss doch klar sein, dass bei einem solchen Verhalten der Behörden ein Verdacht auf Wahlmanipulation völlig offensichtlich auf der Hand liegt. Das war ganz sicher keine kluge Entscheidung, da bei der recht durchwachsenen Wahlprozedur, die von Staat zu Staat auch noch unterschiedlich gehandhabt wird, mit Sicherheit nicht alles rund läuft.

Ich persönlich halte es schon für ein Unding, dass die Leute stundenlang in einer Schlange stehen müssen, um ihre Stimmen abzugeben. Ganz speziell für alte Leute ist das einfach nur eine Zumutung. Diesen Mangel an Organisation wird man aber bestimmt mit Patriotismus verklären.
 
Das ist auch sowas, was ich nicht verstehe. Sicher, mich interessiert es schon, wer US-Präsident wird, verfolge aufmerksam die Berichterstattung und nach meinem Gefühl her erscheint mir Obama auch als der sympathischere Bewerber um das Amt, aber warum um alles in der Welt muß man in Deutschland einen solchen Hype aufziehen, mit "Obama-Wahlparties" und warum entblöden sich hier allen Ernstes Menschen, mit "Obama for President" - Shirts & -Buttons durch die Gegend zu laufen? :crazy

Ich könnte mir vorstellen, dass die Election-Night Veranstaltung auf Lowbaccas Campus vom dortigen Amerikanistik-Institut ausgerichtet wird und das da dann hauptsächlich wirklich an Amerika interessierte Studenten und eben an der Uni arbeitende Amerikaner anwesend sein werden. Da könnte ich mir dann sogar echtes Interesses und auch vorhandene Ahnung vorstellen. Das ist wie gesagt aber nur eine Vermutung von mir.
 
Obama bei seiner Berliner Rede:

"Dies ist der Moment, in dem wir das Ziel einer Welt ohne Atomwaffen erneuern müssen..." (Quelle)

Wie immer ziemlich unkonkret formuliert von Obama, doch hoff ich unter Obama zumindest keine Aufstockung des Atomarsenals zu erleben.

Btw ist der Vergleich mit den Feuerwerksraketen etwas weit hergeholt - Man sollte Massenvernichtungswaffen nicht mit Spielzeug vergleichen.

Atomwaffen gehören meiner Meinung nach auch demontiert, da im Falle eines Vergeltungsschlags mit Atomwaffen eine Internationale Krise und ein Weltkrieg nicht unwahrscheinlich sind. Klar dienen sie Aggressoren als Abschreckung, doch zB Terroristen (welche durch Atommächte nicht abgeschreckt werden) kann es nur Recht sein, wenn bei einem Vergeltungschlag Hundertausende Unschuldige sterben - gibt viele neue Terror-Rekruten.

Nerun

Erstens sind Atomwaffen nichts anderes als überdimensionierte Feuerwerkskörper und zweitens ist der Vergleich nicht weit hergeholt sondern passend. Und auch Obama wird nur ein weiterer Präsident sein der die hochpatriotischen USA regiert und wiedergewählt werden will. Wenn er tatsächlich das US-Atomwaffenarsenal abschaffen will dann wird er in seinem Leben nicht mehr wiedergewhält. Dann würde er nämlich sowohl von Republikanern als auch von Demokraten so dermaßen demontiert werden das er froh sein kenn wenn er seine Presidentenrente bekommt.

Was den letzten Absatz deines Postes angeht, so sortiere doch bitte deine Behauptungen da sie nämlich irgendwie nicht ganz stimmig sind. Beschäftige doch mal mit der Theorie von nuklearer Abschreckung und Nuklearstrategie und dann ließ dir deinen eigenen Post nochmal duch.
 
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