Es könnte durchaus sein, dass ein Sith per se schon als Staatsfeind zu betrachten ist, was man auf die von Dark Hunter erwähnte Hintergrundgeschichte des Ordens zurückführen könnte. Wobei es da wieder mit der Beweislage heikel wird, denn wie beweist man einem Nicht-Jedi, dass jemand der Dunklen Seite der Macht angehört... ?
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Im Roman zu Episode III beruft er sich auf sein Recht auf die freie Wahl oder Ausübung der Religion, als Mace Windu ihn unter dem Vorwand "ihr seid ein Sith" verhaften will.
Wobei es wohl darauf ankommt, als was die Sith gelten. An sich sind sie keine Religion und waren nie eine. Ebenso wenig wie die Jedi. Der Jedi-Orden war ein Teil der AR als Streitkraft mit besonderen Fähigkeiten und Befugnissen. Die Jedi dienten in Kriegen immer wieder als Speerspitze, übernahmen die Aufgabe von Heerführern, Generälen und Kommandeuren, wie auch jetzt wieder. Sie leisteten einen Eid auf den Schutz der AR (zumindest wurde Ulic-Quel Droma genau ein Bruch eben dieses Eides vorgeworfen, als man ihn auf Coruscant anklagt). So einen Eid verlangt man wohl kaum einer simplen kleinen Religionsgruppe ab, sondern Leuten die aktiver Bestandteil, eine Institution des Staates sind, auf den sie schwören.
Der Sith-Orden als solcher war stets darum bemüht ebenfalls eine Staatsform, nämlich eine Diktatur der Sith, in der GFFA einzurichten. In seiner gesamten Geschichte ging es nie um Religionsausübung sondern stets darum, die GFFA zu unterjochen und zu beherrschen. Die Sith waren keine Kirche, sie waren eine Bruderschaft mit dem Ziel der totalen Kontrolle und Herrschaft über alles Leben und bedienten sich dazu eben ihrer besonderen Fähigkeiten. Die Jedi waren stets eine Art Sonderpolizei und die effektivste Waffe der AR gegen die Sith und ähnlich begabte äußere und innere Feinde.
Man muss sich nur mal ansehen was die Sith je taten. Zunächst war da die Rasse mit Sadow und Co., welche als äußerer Invasor in die damalige AR einfiel. Später eroberte sich ein neuer Sith einen Teil der AR, hielt sich aber mit einem Angriff zurück. Den tätigte dann sein Quasischüler Exar Kun. Er ging nicht als Religionsalternative gegen den Jediglauben vor. Er marschierte direkt gegen die Armee der AR und damit auch gegen die Jedi, bis hin nach Coruscant und erklärt der AR als solcher den Krieg und ruft das Sithimperium neu aus. Sowas kann ja wohl schlecht eine simple Kirchengemeinschaft tun, nur ein Staat oder sich als solcher sehendes Gebilde.
Revan tut es ihm im Grunde nach, er zieht mit der Armee der AR in den Krieg und an dessen Ende nutzt er seine Getreuen, ruft sein Sithreich aus und greift die AR als Staat an. Wieder sind hier die Jedi nur ein Teil der AR Streitmacht, letztendlich ihre effektivste Waffe.
Malak und alle folgenden Sith bis hin zur Schlacht von Ruusan tun es ebenso. Nie ging es den Sith darum eine Religion zu stiften, Leute durch Lehren zu konvertieren und innerhalb der AR und damit auch unter Achtung ihrer Gesetze zu existieren. Stets waren sie ein Gebilde, dass nach einer Staatengründung strebte.
Genau das tun sie nun wieder, sie intrigieren und rufen eine Seperatistenbewegung ins leben, welche die AR als "äußerer", bzw. von innen kommender, sich abspaltender Feind angreift. Von Religionsalternative keine Spur.
Genau das ist es auch, was als Beweis gegen Sidious/Palpatine imo durchgehen würde. Man wusste seit E1 und spätestens seit der Begegnung mit Dooku in E2, dass die Sith wieder hervorgekrochen waren, wie so oft zuvor, und hinter der Sepibewegung stehen. Also wieder die Sith darauf aus sind die AR abzuschaffen. Wenn nun wirklich bewiesen worden wäre, dass Palpatine ein Sithlord, ja der oberste Sithlord ist, kann er sich nicht auf Religionsausübung berufen. Die Sith waren nie eine solche und allein, dass sie nun schon wieder als äußerer Staatsfeind aufgetreten waren, zeigte wessen Geistes Kind sie sind.
Wären die Sith eine Religion oder daran interessiert als solche anerkannt zu werden, wäre das wohl irgendwie anders vonstatten gegangen. Dann hätten sie ja auch so offener vorgehen können, ganz normal Lehren verbreiten und vor allem keinen Krieg gegen die AR vom Zaum gebrochen, was sie aber als Anführer der Sepibewegung taten. Ich denke, da baut sich der Autor des Romans einen kleinen Denkfehler ein und geht dem Spruch von Tarkin aus der OT auf den Leim. Evtl. dachte der Plebs zu Zeiten der OT von Sith und Jedi nur noch als Glaubensgemeinschaft oder es wurde zu der Zeit propagiert, um alle Eventualitäten im Nachhinein glatt zu bügeln, sollte mal jemand über Palpatines Zugehörigkeit zu den Sith stolpern. Die tatsächlichen Ereignisse zwischen AR und Sith zum Zeitpunkt vor und auch während der ganzen PT Affäre zeigten ein anderes Bild. Die Jedi und die Sith waren nie eine simple Glaubensgruppe und Religion, sondern stets auf der einen Seite eine Institution innerhalb der AR Struktur und auf der anderen Seite eine Gruppierung mit dem Bestreben die AR als solche abzuschaffen. Dazu gingen sie jahrtausendelang immer wieder direkt gegen die AR vor oder nutzten intrigante Pläne und Strukturen innerhalb der AR, um sie wie ein Terrornetzwerk zu infiltrieren und von innen heraus zu schwächen. Sadow tat es, Nadd ebenso, Kun tat dies, Revan tat es, Bandon und Co. taten es, Palpatine und seine Sith gründeten dafür die Sepis und bewegten sich sogar noch innerhalb des Staatsapparats, um dort gleichermaßen die AR von innen heraus abzuschaffen.