...Genau deswegen: ...
Ich glaube er meint, dass ein Film schon so funktionieren sollte, ohne Bücher, die ihn erklären müssen. Das sehe ich genau so.
...Die breite Masse des Publikums schaut nunmal kein Clone Wars, liest keine SW Romane oder Comics und beschäftigt sich nicht mit Sekundärliteratur. Auch innerhalb des Fandoms tut das längst nicht jeder. Im PSW konnte auch nicht jeder nachvollziehen, warum Grievous hustet, weil eben nicht jeder die enstprechende CW Episode gesehen hatte und sich manche auch gar nicht für die Serie interessierten.
Okay... Im Grundsatz stimme ich Dir zu, dass ein Film (oder Film-Reihe) für sich auch ohne "ergänzendes Zusatzmaterial" stehen können muss.
Aber wo genau schafft das die PT denn NICHT? Es gibt nichts in den Filmen, was IMO im Allgemeinen völlig unverständlich oder nicht nachvollziehbar wäre.
Ob nun die Prophezeiung, der "Auserwählte" Anakin, der böse Politiker und Strippenzieher Palpatine usw. Bei allem, was in der PT geschieht bzw. an Handlung zu sehen ist, enthält diese nichts, womit auch ein unbedarfter Zuschauer (der also noch nie zuvor irgendetwas von SW gehört hat) komplett nichts anfangen könnte.
Wo soll denn da in der PT das Problem liegen - vor allem im Unterschied zur OT? Das Grievous hustet? Ich bitte Dich...
Grievous hustet, weil... er eben hustet! Das mag den "Rauchern" unter den Kino-Zuscauern nicht gefallen haben, aber irgendetwas hat er bzw. ist eben mit ihm. Und na ja, sicherlich trägt er eben diese Körper-Robotik-Panzerung nicht völlig grundlos.
Die ganz andere Frage ist, ob oder in wieweit das für die Filme z. B. ein wichtiges Merkmal wäre?
Grievous hustet, Obi-Wan hat in AOTC eine Fön-Welle, Sidious sieht während bzw. nach dem Kampf mit Windu aus wie eine wandelnde Leiche, der "uralte" Yoda hüpft und springt herum wie ein 18-jähriger usw.
Sind das alles völlig inakzeptable oder nicht nachvollziehbare "Rätsel", wegen denen die PT nicht für sich alleine stehen könnte?
IMO überhaupt nicht und - was ich noch viel interessanter finde - in der OT findet sich das ohne die Kenntnis der "Ergänzungsmaterials" ganz genauso. Warum kommt Darth Vader wie ein 1a-Asthmatiker daher? Weshalb gibt es Lichtschwerter? Was sind Jedi-Ritter und ihr Orden eigentlich? Wer oder was ist Boba Fett? Woher hat Luke in ROTJ plötzlich ein anderes Lichtschwert? Weshalb begegnet Luke in der Höhle auf Dagobah einem Darth Vader-Luke?
Und generell will ich das in Abgrenzung zu SW-Filmen und anderen Filmen mal so sagen: Auch schon damals zu OT-Zeiten gab es Leute, die letztlich mit dem ganzen nichts anzufangen wussten und denen das ganze zu "upgespaced", verworren owe war. Das heißt aber schlicht auch, dass eben die OT genau wie die PT wiederum sich an eine bestimmte Klientel richtet, die auch mit den filmgenre-typischen Aspekten etwas anfangen kann - also entweder schlicht Freude an solchen "upgespacten" Sci-Fi-Elementen hat oder auch mit Mythen- oder Fantasy-Elementen.
Was das betrifft unterscheidet sich die PT nicht wesentlich von der OT.
Beide Film-Trilogien funktionieren gleichermaßen für sich alleine stehend, wie aber ebenso im Zusammenhang mit ihrem "Ergänzungsmaterial". Das gab es zur PT und aber ebenso auch zur OT und für beide erklärt es darüber hinausgehend Zusammenhänge bzgl. der Figuren bzw. ihrer Geschichte.
Und was die "eingefleischten SW-Fans" betrifft - sollte man denn alles und jedes nachvollziehen können können? IMO nein. Das ist dann auch nicht die Aufgabe dieser bzw. solcher Filme und - was ich dann hier noch schlimmer finde - es war auch nicht die der OT.
Im Gegenteil hat mich damals als "SW-Fan" stattdessen eher gestört gehabt, dass man als solcher eigentlich sofort nach TPM wusste, wer Palpatine war bzw. wer er sein würde (der Imperator und somit ein Sith-Lord) - schlicht, weil man den Namen kannte. Heißt: als SW-Fan konnte man schon fast wieder viel zu viel mit den Filmen anfangen, statt sie wirklich ausreichend Neues bzw. Überraschendes boten.
Das also Grievous "hustet" war wenigstens ein plastifizierter Hinweis für mich als Fan: "Ah, da ist einer, mit dem ich so nichts anfangen kann... Da lohnt es sich wohl, den einen oder anderen Ergänzungsroman zu lesen!" Gerade DAS war etwas, was mich auf Grievous neugierig gemacht hatte. Grievous fungiert bzw. funktioniert dabei für mich in der PT auf einer ähnlichen Ebene wie Boba Fett seinerzeit. Beides sind Figuren angelehnt an den OT-Vader, die einfach neugierig darauf machen, mehr über sie erfahren zu wollen. Und das Grievous stirbt, ist dabei ebenso wenig ein Hinderungsgrund. Auch Boba Fett starb zuerst dann in ROTJ. Der Tod oder das Sterben war noch nie ein Hinderungsgrund in SW(-Filmen). Ob "der alte Ben", ob Darth Maul oder Qui-Gon Jinn - notfalls kann das Ergänzungsmaterial zeitlich vorgelagert Abenteuer und Geschichten zu solchen Figuren erzählen, was ja auch gemacht wurde (z. B. Qui-Gon Jinn: "Jedi Padawan"-Reihe, Darth Maul: "Darth Maul - Der Schattenjäger).
Aber IMO wäre das auch bei ihnen nicht mehr oder weniger notwendig gewesen, wie bei den Figuren in der OT.
Und ebenso bloß, weil sich eine breite Masse oder gar bestimmte Fans nicht für das Ergänzungsmaterial zur PT interessiert, ist das doch kein Hinweis darauf, dass die Filme nicht auch für sich alleine stehen können.
Nicht nur, dass es solche "Fans" wenn dann auch schon zu bzw. nach den OT-Zeiten gab (wobei SW aber damals etwas Neues, so noch nie dagewesenes war und da wahrscheinlich generell deshalb einen starken Reiz ausübte) - man kann natürlich infrage stellen, ob die PT-Filme denselben Hype selbst zu erzeugen wussten, wie seinerzeit die OT.
Die Gründe dafür sehe ich aber nicht alleine in der Machart der PT-Filme begründet, sondern schlicht in dem Problem, dass etwas eben völlig "Neues, so noch nie Dagewesenes" aber durch sich selbst als solches exemplarisch wird. Das heißt, nachdem es die OT gegeben hatte, würde alles und jedes, was danach auch nur ansatzweise in dieser Art folgen würde, sozusagen nur Abklatsch sein bzw. an der OT (und ihrem Erfolg) bemessen werden.
Und was das betrifft finde ich die PT insgesamt-inhaltlich schon wirklich wiederum sehr gut und fantastisch gemacht bzw. gestrickt. Das sie insgesamt mir nicht so gut gefällt wie die OT oder gar bestimmte Ungeschicktheiten oder gar Lächerlichkeiten aufweist, ist dabei eine Sache. Aber das sind Details, die man kritisieren kann.
In ihrer Allgemeingültigkeit kann IMO die PT also durchaus völlig für sich alleine stehen, weil sie story-technisch nichts aufführt, was gänzlich unverständlich wäre. Die Handelsblockade von Naboo aufgrund der Besteuerung der Handelsrouten ist es ebenso wenig, wie das Anakin Skywalker zum Jedi-Ritter ausgebildet wird oder das er innerhalb von 10 Jahren nie zu seiner Mutter zurückkehrte. Palpatines/Sidious ringen um Macht und Herrschaft über die Welt(en) ist es auch ebenso wenig, wie Anakins Tuskenmassaker.
Sicher - am Ende bleiben Fragen und Dinge übrig, über die man nachdenken bzw. nachgrübeln kann. Aber das war in der OT nicht groß anders.
Ich verstehe hier also wirklich Euer Problem mit der PT nicht bzw. kann es so nicht nachvollziehen.
...aber wenn ich sie brauche um einen Film gut zu finden, dann funktioniert der Film alleine nicht...
Ah, daher weht bei Dir der Wind!
IMO kann man zwar die "Funktionalität eines Films" an dessen "Erfolgspotenzial" knüpfen, sollte es aber nicht. Das ein "Film als solcher funktioniert", hat nicht notwendigerweise etwas damit zu tun, ob der "Film als Erfolgsfilm funktioniert". DAS macht es ja IMO überhaupt so schwer, einen "erfolgreichen Film" zu machen - ganz zu schweigen davon, heutzutage gegen alle Klischees und Exemplare anzukommen, die wir alle selbst schon gesehen haben.
Wie gesagt - als GL seinerzeit die OT in die Kinos brachte, waren diese in ihrer Art etwas wirklich ziemlich "Neues, so noch nie Dagewesenes". Erst danach wurde gerade aufgrund des Erfolgs der OT - bzw. auch schon währenddessen aufgrund des Erfolgs von ANH - der Kino-Markt mit "Trittbrett-Produktionen" á la "Battlestar Galactica", "Krull", "Legende" o. Ä. überflutet.
Als GL also aber 1999 mit TPM die PT begann aus der Taufe zu heben, war es entgegen 1977 eher das Problem, dass er es schaffen musste, einem "übervollem Fass an ähnlichen Filmerfolgen" etwas Neues wieder hinzuzufügen, was auch erfolgreich sein konnte. Aber GL ist kein Kind jüngerer Generationszeiten mehr. Als er seinerzeit die OT machte, war er das durchaus gewesen (zu ANH-Zeiten war er zwischen 31 und 33 Jahre alt) und er hatte das Glück, dass ihm niemand mit einer ähnlichen Idee zuvorkam. Deshalb wirkte die PT zuweilen manchmal auch vlt. etwas "altbacken", was ich allerdings für meinen Teil eher wieder genoss.
Nein, aber filmisch eine funktionierende Geschichte zu erzählen, ist nicht zwingend gleichzeitig ein ausreichender Garant für einen "Erfolgsfilm" oder gar "Blockbuster". Selbstverständlich ist das nicht völlig trennbar. Das heißt, ein Film, der als "filmische Erzählung" nicht funktioniert, hat es sowohl schwer bis das es fast auch unmöglich ist, dass er ein "Erfolgsfilm" wird. Aber für einen wirklich überbordenden Erfolg ist das IMO nur einer einer ganzen Reihe an Faktoren, die da eine maßgebliche Rolle spielen. Ganz davon abgesehen beginnt das Ganze auch schon einmal damit, WAS denn überhaupt ein "Erfolgsfilm" ist bzw. woran sich das bemisst.
Dass es sich jedenfalls nicht alleine an der inhaltlichen Dichte einer erzählten Geschichte bemisst, beweisen Film-Produktionen wie "Lethal Weapon", "Terminator", "Universal Soldier", "Independence Day", "Titanic" usw. Alles das sind Filme, deren inhaltliche Dichte im Vergleich zu SW (sowohl OT wie PT) auf eine Briefmarke passen. Macht sie das a. zu schlechten Filmen oder b. zu erfolglosen Filmen? -Nein!
...Weiter oben schriebst du, Anakin brauche nicht nachvollziehbar sein, weil es so jemanden wie ihn in der Realität nicht gibt, jetzt schreibst von 'tendenziellen Realentsprechungen'...
Willst Du mich jetzt hier veräppeln, oder was?
Du willst mir jetzt nicht allen Ernstes sagen, dass Du den Unterschied zwischen der Nachvollziehbarkeit, Plausibilität bzw. überzeugenden Darstellung einer Figur insgesamt und ihrer tendenziellen RealENTSPRECHUNGEN nicht verstehst?
Ich meine- mal ernsthaft - WAS verstehst Du daran nicht, dass Anakin Skywalker eine absolut fiktive Figur ist, die es so in unserer tatsächlichen Realität nicht gab, nicht gibt und mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit nie geben wird, weil GL sie sich schlicht "ausgedacht" hat und das diese Figur aber Charaktereigenschaften aufweist, die so in unserer tatsächlichen Realität IMO durchaus auffindbar sind - also "REALE ENTSPRECHUNGEN" besitzen?
Vielleicht als kurzer Hinweis dazu: Mit diesen Realentsprechungen meine ich mit Sicherheit nicht Anakin Skywalkers Potenzial zur Macht oder das er überhaupt ein Jedi-Ritter zu sein bzw. werden vermag. Nur dachte ich, dass so etwas klar wäre - weil wohl niemand auf die Idee käme, Supermans Superkräfte gäbe es in unserer tatsächlichen Realität so wirklich...
...Ich glaube eher, dass ihm klar war, was abläuft, es ihm aber egal war. Man muss sich vor Augen halten, dass Anakin mit dem Jedi-Orden und seinen Regeln alles andere als zufrieden war...
Weshalb das denn? Wo wird das denn in AOTC deutlich? Nein, Anakin Skywalker WOLLTE ein Jedi-Ritter werden und was das betraf WUSSTE er zuvor gar nicht, was ihn tatsächlich erwartete und er das zuerst einmal völlig wertfrei daher annahm. Das WAR für ihn eben so. Erst zu ROTS hin dämmert ihm sozusagen (weil eben nach seiner Betrachtungsweise) einiges und er wird mit den Regeln mehr und mehr unzufrieden. Wobei das mit den Regeln hier selbst auch ein zweischneidiges Schwert ist: Anakin KENNT die Regeln des Jedi-Ordens und ihres Kodexes sehr genau und - im Gegenteil - nervt ihn in ROTS, wie Windu und die Ratsmeister diese uralten-traditionellen Regeln einfach nach ihren Gutdünken zu beugen scheinen - zumindest so, wie Anakin es dort auffasst. (In Wahrheit war das ganze IMO seitens Yoda, Windu & Co. ein ziemlicher Geniestreich, der gerade eigentlich beweist, weshalb sie sowohl Meister als auch Ratsmeister sind.)
Dem anderen was Du aber anmerkst, kann ich nur voll und ganz ACk-en. Nur die "Viertelstunde Nachdenkzeit" würde ich etwas umfangreicher auffassen wollen - also durchaus als schwerwiegendes Dilemma, in dem sich Anakin hier befindet. Da darf man IMO auch nicht vergessen, dass ihm eines dabei ganz genau sehr klar sein muss bzw. müsste: WENN er sich entscheidet, den Jedi-Meistern dazwischen zu funken, könnten diese das als Unbotmäßigkeit auffassen, die einem einfachen Jedi-Ritter entscheidungstechnisch nicht zusteht (heißt: nicht der Umstand, dass Anakin hier sich frei anders als die Jedi-Meister entscheiden würde, sondern das er ihre eigenen Entscheidungen damit infrage stellt.) Das heißt, ihm war hier zumindest bewusst, dass das eine Entscheidung war, die über seinen Verbleib im Orden oder einem Ausschluss davon entscheiden konnte. Die Entscheidung war deshalb also IMO schwerwiegend für Anakin, weil über Obi-Wan der Orden für ihn auch so etwas wie eine Art Familie darstellte, die ihm eigentlich sicher war. Für ihn ist es hier - und ich denke, dass ihm das klar war - eine derbe Entscheidung zwischen Obi-Wan, Yoda, Mace Windu usw. auf der einen und Palpatine sowie vor allem Padmé auf der anderen Seite. Doch auch diese Entscheidung trifft Anakin letztlich auf der Basis dessen, weshalb ihn die Ratsmeister nicht zum Jedi-Meister ernannt haben: Weil er schlichtweg nicht die nötige Reife dafür besitzt. Obwohl Anakin hier nun weiß, dass Palpatine ein Sith-Lord ist, unterschätzt er Palpatine dennoch auf fast schon erschreckend naive Weise. Erst, nachdem Palpatine/Sidious Windu hat töten können, hat Anakin danach die Wahrheit darüber wahrhaft erkennen können, in wieweit er Palpatine unterschätzt hat: Nämlich dessen wahre Verschlagenheit und Hinterhältigkeit und Anakin wird sich danach nie mehr wirklich sicher sein können, dass er Sidious je wirklich wird einschätzen können. Oder man könnte auch sagen: Anakins Drang danach, Padmé nicht von seiner Seite bzw. aus dem Leben lassen zu können, kostet ihn einen immens hohen Preis - einen, den er zuvor nicht einzuschätzen vermochte bzw. vlt. allenfalls ahnte. Doch ihm war es hier wichtiger, sich für das, was er für Liebe ggü. Padmé hielt, für wichtiger einzuschätzen.
Oder besser gesagt: Eigentlich blieb ihm hier keine Wahl mehr, zu einem anderen Entscheidungsschluss zu gelangen, weil seine Entscheidungsbasis nicht faktisch, sondern nur emotional sein konnte. Vielleicht hatte er auch da gar nur darauf gehofft, das Palpatine ihn seinerseits wirklich genug mochte oder gar liebte und doch dann deshalb wieder zusammen mit Palpatine alles gut werden würde. Aber das ist fast wieder eher unwichtig, weil es den Umstand nicht groß ändert, dass Anakin die Situation falsch einschätzt bzw. bewertet, weil ihm nun nichts anderes mehr übrig bleibt, als zu diesem Schluss zu gelangen.
Denn - auch ein möglicher Gedanke bzw. eine mögliche Idee: Er MUSSTE sich für Padmé entscheiden, weil Anakin durch sie den einzigen Ausweg spürte bzw. zu hoffen wagen konnte, sich als Held doch noch gut fühlen zu können. Jedi-Meister wie Obi-Wan, Yoda, Mace Windu usw. aber würden IMMER irgendwo als mächtiger, weiser und meisterlicher über ihm stehen - und sie würden ihm IMMER und STETS Anweisungen und Befehle erteilen, nach denen er sich - ob nun gehorchend, oder aus Sinn-und Vernunftgründen - zu richten hatte.
Aber Anakins Drang nach "wahrer Freiheit" bzw. "wahren Freiraum", der auch wieder hieraus sprechen würde, bewegt ihn IMO schon viel, viel länger - und zwar bereits seit seiner Kindheit als Sklavenjunge. Dabei ist aber IMO nicht wesentlich, ob er sich als Sklavenjunge oder später als Jedi freier fühlte, sondern dass ihm das eigentlich nicht wirklich bewusst ist.
Für ihn könnte dahinter an dieser Stelle in ROTS auch nur das reine Empfinden stehen, dass der Jedi-Orden doch nie so wirklich richtig das war bzw. für ihn wurde, was er sich erwünscht bzw. erträumt gehabt hatte. Doch selbst wenn ihm das dort bewusst gewesen wäre, wäre die Entscheidung nicht leichter - denn was man aufgrund unterbewusster und unbewusster emotionaler Abläufe als "Gefühlsbindung" empfindet, würde im Bewussten bedeuten, alles was man bis dahin getan und wofür man sich entschieden hat, infrage stellen zu müssen. Und DAS ist NIE eine simple, einfache Entscheidung.
Wie gesagt - ansonsten auch hier zum Rest bzgl. der Amoralität und seinem Egoismus bis zuletzt (ROTJ) auch meinerseits ACK. Das finde ich einfach sehr zutreffend und korrekt analysiert.
Auch aus meiner Sicht ist Vader am Ende von ROTJ nicht der rein so liebende Vater oder Gutherz-Mensch, als den man ihn dort auch auffassen könnte. Er ist es nicht und war es nicht, weil das zu einfach gedacht wäre und es alles infrage stellen würde, was Vader in der OT bzw. zwischen OT und OT gelebt und getan hat. IMO würde eine Person mit solcher Form der Gutmütigkeit und Gutherzigkeit sich niemals über so lange Jahre so verstellen und verstecken können - schon gar nicht vor sich selbst.
Und einen derartigen Gefühlswechsel hielt ich schon früher wie auch jetzt zu Zeiten von ROTJ für unrealistisch und unplausibel. Vaders Emotionen sind innerlich stark korrumpiert bzw. abgestumpft und in bestimmten Richtungen schlichtweg tot. IMO heißt das nicht, dass Padmé nicht also durchaus auch recht hatte, als sie meinte, dass es noch Gutes zu ROTS-Zeiten in ihm gab. Abr sowohl Palpatine/Sidious als auch Vader selbst haben danach dafür gesorgt, dass Vaders inneres mehr und mehr in diese Richtung gedrängt und bis zur absolut überzeugten Aussichtslosigkeit umgekrempelt wurden.
Interessant finde ich die Frage, ob Vader das am Ende doch noch irgendwo erkannt hatte, als er zu Luke sagte: "...Jetzt rettet mich nichts mehr davor...".
Für mich gab es da nie ein wirkliches Zurück fpr Vader in ein normales Dasein - weshalb ich auch nie die Entscheidung GLs mochte, dass Shaw am Ende von ROTJ gegen Christensen ausgetauscht wurde. Shaw war älter und faltenreicher im Gesicht. Ihm schienen so zumindest noch wenigstens die Jahre als Vader auch ins Gesicht geschrieben zu stehen - und die sind nicht einfach wegzudividieren owe. Für mich starb und stirbt Vader in RITJ am Ende als das, was er war und geworden war: Ein Mischwesen aus Anakin Skywalker und Darth Vader, dessen eigentlich einzig richtige und endgültige Entscheidung aus meiner Sicht hauptsächlich darin bestand, dass durch Luke ein Faktor in dieses "Spiel, welches nie eines war" geriet, der ihm am Ende zumindest ermöglichte, sich doch noch mal als "Held gut fühlen und damit abtreten zu können". Die gefühlsmäßige Korruption aber in ihm - die hatte sich bis dahin nicht ändern können.
Naja, die ganze Auserwählten-Story schießt etwas übers Ziel hinaus. Lucas hätte Anakin nicht so stark zum Wunderkind oder Jesus machen müssen. Hätte dem Charakter auch ganz gut getan, denn ohne dieses ganze Übermenschen- und Wunderkindgedöns wäre Anakin nicht ganz so arschig rübergekommen...
Na, hier würde ich meinen, dass "der Teufel in der Bewertung steckt". IMO würde die Story ebenso ohne diesen "Prophetie"- und "Auserwählten"-Aspekt funktionieren, funktioniert aber ebenso auch damit - weil es eine Frage ist, wie man diese Prophezeiung inhaltlich auffasst.
Aber in sofern auch durch ACK: Man hätte sie sozusagen auch draußen lassen können.
Eine andere Frage ist dabei IMO eben nur, was das nu noch nutzt. Die Prophezeiung ist in den PT nun einmal drin und sie ist somit EU- und Kanon-Bestandteil. Was soll es also?