@Dorsk: Weitgehendes ACK zu dem was Du konstatierst. Wozu Du allerdings dazu Zitate aus anderen Threads hervorkramst, anstatt auf Beiträge von Usern in diesem Thread Dich zu beziehen, ist mir schleierhaft.
Ich meine z. B. dieses hier:
...Verständnis für ihre Kostümierung oder das ungewohnte "Green Screen"-Playing hin oder her - ausgerechnet aber bei ihr fand ich diesesmal sehr stark, dass sie aus der Rolle Amidalas weitaus mehr an manchen Stellen hätte herausholen können...
...Bei der OT war es halt so, dass die Hauptcharaktere (Luke, Leia und Han) allesamt blutjunge Schauspieler waren und daher ausser Harrison Ford noch sehr wenig Erfahrung hatten. Das sieht man dann aber auch im Verlauf ihrer Film-Karriere.
Was aber letztlich den Qualitätsunterschied der PT-Jungdarsteller zu den OT-Jungdarstellern nicht erklärt. Dieser kann bei der Fragestellung dieses Threads hier aber nicht getrennt von einander abgehandelt werden. In sofern - die Jungdarsteller der OT (Hamill, Fisher, Ford) kamen aus einer völlig anders mentalisierte Generation, als Darsteller wie Portman oder Christensen. In den OT-Jungdarstellern spürt man regelrecht die Mentalität der 60er und 70er Jahre durchscheinen. Was sie spielen, daran glaubte man damals teilweise bzw. hatte überhaupt das emotionale Grundbedürfnis, für bestimmte Ideale noch einzutreten. Alleine der EP IV-Titel spricht da in vielerlei Hinsicht zeitgeistliche Bände: A New Hope...
Es mag auch vieles in diesen Zeiten schiefgelaufen gewesen sein, aber es gab auch immer noch einen IMO relativ immensen Glauben an die Zukunft und vor allem an die "Unausschöpflichkeit ihrer Möglichkeiten".
Grob gesagt: Man KANN schlichtweg zu den PT-Jungdarstellern die der OT eigentlich garnicht in einen Vergleich setzen, weil es eine ganz andere Zeit war. Hamill, Fisher und Ford brachten eine Art Selbstverständnis und (falsches - ??) Selbstvertrauen mit bzw. in ihre Rollen mit ein, die ihresgleichen sucht.
Bis heute jedenfalls faszinieren mich Hamills, Fishers und Fords darstellerische Qualitäten von damals und wirken in der Form, wie sie noch heute durch die Filme der OT hervortreten einmalig, einzigartig und absurderweise ebenso plausibel und überzeugend.
Und jetzt sage mir noch einmal, die hätten wenig Erfahrung gehabt!!! IMO hat die da auf jeden Fall ausgereicht gehabt - und das weitaus eher bzw. mehr als bei den PT-Jungdarstellern!!!
Und ACK - die ganze Green-Screen-Geschichte ist sicherlich da ein wirklich erheblicher Faktor für die Einbuße innerhalb der Darbietungsqualität. Das stelle auch ich mir nicht einfach vor, irgendwo ins "Grüne" hinein zu spielen und nicht sehen oder gar fühlen zu können, in welcher Umgebung man sich bewegt. Eine andere Frage ist, was es nutzt. IMO sind wahrscheinlich ältere Darsteller (McDiarmid, Lee) nicht nur da aufgrund ihrer Berufserfahrung klar im Vorteil, sondern auch von ihrer inneren Einstellung bzw. Überzeugung her. Denn diese älteren Darsteller haben noch Zeiten mit gemacht, in denen sich ihre Drehs teilweise zwar zum einen weitaus sensitiver und intensiver, aber ebenso auch weitaus gefährlicher abspielten. Allgemein sollte z. B. bekannt sein, dass sich Ford seinerzeit für den Indi-Dreh vor Ort einen deftig-derben Magen-Darm-Virus einfing. Wir schmunzeln heute über solche Anekdoten, weil daraus die berühmte, durch ihn selbst beeinflusste Szene entstand, in der er den Assassinen mit dessen Araber-Schwert statt mit der Indi-Peitsche mal eben mit dem Revolver umlegt.
Schön und gut - aber für Ford wird seinerzeit die Situation alles andere als lustig gewesen sein, zumal er durch den Wasserverlust und die Hitze durch seine Erkrankung und die Anstrengungen des Drehs selbst stark angegriffen bzw. geschwächt gewesen war.
Ja, auch das kann man als "abenteuerlich" betrachten - oder besser gesagt ist das ein weitaus realerer Bestandteil dessen, was "Abenteuer" ausmachen. Für Ford wird es indes eine Erfahrung gewesen sein, die er GERNE kein zweites Mal hatte haben wollen!!!
=========================================================================
...George Lucas ist kein zeitgemäßer Regisseur, und schon gar kein guter im allgemeinen.
ACK zu dem Teil, das die Abgabe einiger Aufgaben-Bereiche bei den PT-Produktionen sicherlich hilfreich gewesen wären. Es spricht auch IMO Bände für sich, dass das gerade bei TESB und ROTJ anders ausgesehen hatte und TESB bis heute einer der besten Filme der Saga insgesamt ist, wenn nicht gar der beste Film.
Nichts desto trotz - auch ANH und IMO auch ROTS sind innerhalb der Saga neben TESB hervorragende bzw. hervorragend gemachte Filme, bei denen beide ausschließlich GL Regie geführt hatte...
THX-1138, American Graffiti und Willow sehr gut! ...
...Wenn wir aber hier gerade bei der Thematik von GL-Filmen angelangt sind, gehört Willow da nur bedingt IMO dazu. Bei Willow lieferte GL die Idee für das von Bob Dolman geschriebene Drehbuch und Regie führte GLs alter Freund Ron Howard. GL war wohl darüber hinaus noch am Rande von Willow als Executive Producer dabei.
Eindeutigere Beispiele für GLs Schaffen sind demnach THX 1138 und American Graffiti. Und grob gesagt - was immer man GL auch vorwerfen können will oder mag - IMO denke ich, dass das zutrifft, was er auch selbst eigentlich AFAIK immer irgendwo bestätigt hat. GL ist ein wirklich fantasievoller Mensch (gewesen) und verstand/versteht sein Handwerk als (mythischer) Geschichtenerzähler und als filmischer Geschichtenerzähler als Regisseur IMO ebenfalls.
Seine selbst von ihm eingeräumten Mängel dabei liegen - genau - in der Schauspielerführung bzw. Animierung und dem Schreiben von Drehbüchern.
Was THX 1138 betrifft kann ich nur immer wieder sagen, dass das ein Film ist, der mich jedenfalls sehr beeindruckt hatte. Was die Darsteller dabei boten, mag einem gefallen oder auch nicht - jedenfalls war es für die Atmosphäre des Films darstellerisch völlig ausreichend, weil inhaltlich absolut angemessen. Mehr oder anders hätte es gar nicht sein dürfen, weil es hervorragend die Atmosphäre der dort dargestellten kühl-pragmatischen und durchorganisierten Gesellschaftsstrukturen unterstützt bzw. spiegelt.
"American Graffiti" hatte dann wahrscheinlich entgegen dem eher den Vorteil, dass die dortigen Jungdarsteller (Dreyfuss, Ford usw.) im Grunde ihre eigene "Generation" spielten bzw. darstellten. Hier hatte GL als Regisseur nicht viel anleiten brauchen, weil die Figuren für die Schauspieler auch so schon völlig klar und nachvollziehbar waren. Sie stellten Charaktere ihrer Zeit dar - mit ihrem Musik-Geschmack, ihrem Hang zum "Cruisen" und ihren Träumen, Vorstellungen und Wünschen an ihre Zukunft.
...Doch selbstverständlich ist Lucas anders als Regisseure der "neuen Generation"...
Somit kann ich das hier auch nur ACK-en. GL mit heutigen "Jung-"-Regisseuren in einen Topf zu werfen oder ihn auch nur mit ihnen zu vergleichen, funktioniert einfach nicht. GL ist wenn man so will ein Regisseur "alter Schule" - während seines eigenen Studiums noch von Größen wie Vorkapich, Kurosawa, Lang oder auch den Hollywood-Regisseuren jener Zeiten (Ford u. a.) beeinflusst worden.
Das muss man sich erst einmal verdeutlichen bzw. klar machen: Namen wie Kurosawa oder Vorkapich gehören für heutige junge Ohren sozusagen fast schon einer völlig anderen Epoche an. Das ist für uns heute "tiefstes Mittelalter des Filmemachens" wenn man so will.
Für GL sind in dessen "Jung"-Zeiten diese Regisseure und ihre Filme und Werke indes noch absolut sehr lebendig gewesen.
Und es stimmt IMO zwar, dass GL insgesamt selbst eher technisch-pragmatisch denkend ausgerichtet ist oder war. Aber er ist auch ein Regisseur, der noch die "klassische" Form des Filmemachens kennt bzw. versteht.
...Eine andere Regie hätte noch einiges retten können...
Ich bin mir was das betrifft dazu heute recht uneins. Ja, GL hat sicherlich sich bei den Filmen der PT - allen voran TPM - an einigen Stellen verhoben gehabt.
Aber wer von uns keine Fehler macht, werfe ruhig den ersten Stein...
Aber was z. B. wiederum TPM betrifft gefällt mir dessen Erzähldynamik dennoch bis heute sehr gut. Der Film mag für seine Zeit schnell sein, aber eher wirkte es auf mich so, als wenn er insgesamt etwas überfrachtet ist.
Was das aber letztlich betrifft, krankt aus meiner Sicht so manches in der PT eher nach wie vor an den Drehbüchern und dessen stoffstrukturellen Vorgaben oder auch dialogischen Einfällen.
@Darth Pevra: Was ich hierbei auch bei der Stelle meine, die Du in ROTS kritisiert hattest ("Nooooo!"). Letztlich ist und bleibt das wiederum ebenso aus meiner Sicht aber auch eine Frage der Umsetzung und Darbietung in der Szene, die ich aber Christensen gerne zugestehend in dieser für ihn ungewohnten Rüstung als schwierig nachvollziehen kann.
Nicht aufrichten, sich ausbreiten und nach oben schauen hätte er sollen, sondern sich eher in sich zusammenziehen, sich leicht vorbeugen und den Kopf ganz leicht senken. Und dann hätte einen wütendes Brummen - oder noch besser ein schweres Atmen und der wutentfachte Ausbruch seiner Macht, mit der er die Einrichtung um sich herum zerbeult, Wunder wirken können.