Da stimme ich so gut wie vollumfänglich zu...
Ich nicht! Zumindest nicht im vollen Umfang.
Crimsons Einschätzung der "OT-Zeit" teile ich und finde sie sehr treffend beschrieben.
Und ich teile seine Ansicht, wie er aufgefasst hat, was ich in meinem Posting davor schrieb bzw. wie ich das meinte.
Und das hattest Du leider gründlich missverstanden.
Etwas "höflich formuliert" hatte ich bloß zuerst auch versucht, meinem Unmut über die Art der Vorurteile implizierenden Art der Fragestellung diese Thread-Topics Luft zu machen, ohne dabei Streit vom Zaun zu brechen.
Gut, das war mir wohl missglückt.
Aber...
Es gibt auch neue Filme, in denen die Chemie der Darsteller stimmt. Herrje... Es gibt auch Filme mit Natalie Portman, Hayden Christensen oder Ewan McGregor, in denen die Chemie der Darsteller stimmt, und das Schauspiel genau so - oder vergleichbar - locker flockig herüberkommt wie in der OT...
Nein, gibt es nicht. Bzw. ist auch diese Deine all zu objektivierte Betrachtungsweise dessen so nicht spiegelbar.
Wie Crimson selbst völlig richtig beschrieb, war die Zeit, in der die OT bzw. ANH und TESB entstand, einfach eine besondere Zeit, die sich aber so danach nicht wiederholte.
Grob noch einmal gesagt: Es IST NICHT VERGLEICHBAR (sondern wird es nur wegen dem SW-Zusammenhang zwischen OT und PT), weshalb ich ja meinte, dass die Darsteller der OT aus meiner heutigen Sicht fast unerwartet und überraschend sehr gut waren.
Da MUSS man wenn man denn nun PT und OT vergleicht, worum man in einem SW-Forum in einer Diskussion dazu auch wirklich schlecht bis gar nicht herum kommt, schlichtweg und so neutral wie möglich feststellen, dass die Darbietungsqualität in der OT einfach ungleich durchschnittlich besser war´- womit das letztlich auch immer zusammenhängt.
Und WENN man nun schon die Darbietungsqualität der PT-Darsteller einschätzen will, muss man das aber in dem Zeitrahmen ihrer Entstehung (also der PT) eigentlich vornehmen, was aber ebenso schwer bis schier unmöglich ist, weil es nur noch wenige bis gar keine wirklichen Vergleichsbeispiele zu jener Zeit für diese Art Genrefilme gibt. Die meisten "historizierten" Kostümfilmchen dieser Art zu jenen Zeiten haben meist weniger in ihrem Grundansatz mit früheren Filmen dieser Art zu tun.
Ein "Romeo und Julia"-Stoff wie mit DiCaprio ist da nur ein Beispiel für diese leichte, lockere und flockige Art modernisierter "Blabla"-Dialogik mit einem Gespür für die historische Zeitempfindungseinschätzung eines Holzhammers.
Das heißt nicht, ob man so etwas mag, gut findet oder nicht, sondern nur, dass Filme und ihre Machart sich seit Anfang der 80er Jahre rapide und schlagartiger mehr und mehr verändert haben.
Und mit ihr bzw. zeitgleich haben sich der Zeitgeist und damit verbundenen Mentalitäten sowie damit verbundene Schauspieler-Mentalitäten geändert - also auch die Art ihrer Berufsauffassung.
Ein Beispiel dafür ist, dass heute kaum wohl noch Schauspieler überzeugt dauerhaft Gefallen am berühmt-berüchtigten Method Acting haben was aber auch seine guten Gründe hat.
Aber es verändert somit auch die Intensität der Darbietung. Das ist einfach etwas, was man so akzeptieren und anerkennen muss. Denn egal, wie toll oder überzeugt man das sieht, letztlich ist der Beruf des Schauspielers auch nichts anderes, als das was er ist: Ein Beruf.
Letztlich kann man daran damit sehen, dass einfach auch irgendwo grundlegende Umsetzungsansätze der PT-Filme zu ihrer Zeit ab Ende der 90er Jahre in Kombination der branchenspezifischen Bedingungsrahmen in ihren Voraussetzungen durchaus suboptimaler waren - von einem gewissen Standpunkt aus betrachtet (also NICHT dem der Tricktechnik, CGI-Möglichkeiten oder technisch-qualitativen Umsetzungsmöglichkeiten an sich alleine).
Da "suboptimal" hier aber wiederum eher im Sinne von "so optimal wie eben möglich" zu verstehen ist, sagt das schon alles, was Sache ist: Auch die Darsteller-Darbietungen waren sozusagen somit so "optimal wie möglich" für diese Art Filme.
Und mich interessiert es dabei eher weniger, dass selbstverständlich Christensen, Portman und McGregor dabei zuvor Filme machten, in denen sie mit Sicherheit bessere Darbietungsleistungen erbrachten. Aber ungeachtet dessen, dass auch das wieder für sich gesehen unzählige tausende andere Gründe hat bzw. haben kann, weshalb das so war (Alter der Darsteller, Enthusiasmus und Motivation, Identifikation mit der Rolle, Agilität, Genre des Films und/oder des Stoffes usw.) sind das auch schlichtweg alles fast durch die Bank weg völlig anders genrespezifisch beansatzte Filme als die der PT gewesen. Selbst diesen einen Historienschinken, in dem McGregor mitspielte, kann man damit nicht vergleichen.
Mich interessiert schlussendlich für die Einschätzung der Darbietungsqualität nur eines: Hat mich der Darsteller in der Rolle überzeugt - heißt: konnte ich ihm beim Schauspielern zugucken oder habe ich es nicht bemerkt, weil mich die Figur völlig für sich einnahm?
Und grob gesagt - während mich die OT-Figuren bis heute einfach nur für sich einzunehmen vermögen, konnte ich seinerzeit eben Portman und Christensen teilweise beim Schauspielern in der PT zugucken.
Deshalb war ihre Darbietungsqualität durchaus gut, aber man sah eben schon bessere in SW-Produktionen.
Und mehr oder weniger interessiert mich hierzu eigentlich nicht wirklich.
Darüber hinaus finde ich eigentlich überhaupt dieses erneute Aufkochen der PT-Darstellerleistungen unbotmäßig, weil ich es inzwischen tatsächlich als SW-Fan so sehe: Die Filme der PT stehen eben so nun da, wie sie stehen. Und ungeachtet irgendwelcher möglicher sonstiger "Vebesserungen" (oder Verschlimmbesserungen) seitens GL oder LA an ihnen wird eines IMO ganz gewiss nicht geschehen: Sie müssten für bessere Darbietungsleistungen in breiten Phasen wahrscheinlich neu gedreht werden, was also quatsch ist (zumal auch die Gagenforderungen von erfolgreichen amerikanischen Darstellern sich proportional zu ihrem fortschreitenden Alter und ihrer Berufserfahrung verhalten, so lange sie erfolgreich bleiben bzw. sind.)
@Crimson:
Dem zweiten Abschnitt Deines Postings kann ich so nur bedingt zustimmen. Einerseits sehe ich wie Du dass GL mit Sicherheit da einige "Fehlverhebungen" oder gar Fehler gemacht bzw. begangen hatte. Aber ich sehe das etwas differenzierter in so fern, wie man diese Fehler eigentlich nicht alleine ihm geben können dürfte, obwohl er natürlich voll selbst für die Produktionen verantwortlich war bzw. sich zeichnete.
Aber eigentlich hattest Du es selbst auch geschrieben: GL war einfach z. Zt. von ANH doch eben einige Jahre jünger und somit sicherlich agiler und fitter gewesen.
Und das z. Zt. der PT ab TPM alle möglichen Leute um ihn herum ihn wie ein "rohes Ei" behandeln und ständig "Yes, Sir... Master of the SW-Universe..." sagen mag ebenso beiderseitig fehlerhaft gewesen sein, dennoch war es nun einmal so. Und was hätte GL - selbst wenn er es denn gewollt hätte - dagegen machen sollen? Zu den Leuten sagen: "Man, was seid ihr für Dumpfbacken, dass ihr alles superklasse findet, was ich mache...?" ??
Das wäre auch keine Lösung gewesen, zumal man GLs Haltung dazu anders herum gar noch ganz gut vielleicht verstehen kann. In den 70ern wurde nicht nur an den Sets noch weitaus mehr "ach so klug herumdebattiert", sondern auch ebenso "... gestritten". Für einen Regisseur aber, der seinen Film fertig kriegen will, weil Zeit = Geld ist, ihm irgendein Studio im Nacken sitzt usw. ist das nichts weiter als nervend und anstrengend. Schließlich ist es auch der Regisseur, der in vielerlei Hinsicht da den Überblick hat und behalten muss, denn er ist der, der die Dreharbeiten leitet.
Und Beispiele für Filmprojekte, die angegangen, aber nie fertig gestellt wurden und irgendwann im Sande überzogener Budgetierungsnachforderungen versickerte, gibt es ebenfalls ausreichend.
Bei der PT war das selbstverständlich etwas anders, weil GL die selbst budgetierte. Nichts desto trotz bleibt der "Erfolgsdruck" deshalb nicht geringer oder aus.
Im Grunde also hatten da alle Beteiligten einfach sich nur also bemüht, ihren Job so optimal wie möglich zu machen, and that's it.
Das dabei nicht alles nur optimal herausgekommen ist, ist eben eine andere Sache und wahrscheinlich war da GL eben auch einfach nicht mehr ganz so flexibel und improvisationsfähig wie eben zu früheren Zeiten.
Somit gibt es so manche Design-Konzepte für TPM die er abgesegnet hat, die mir bis heute eben nicht gefallen. Und andere fand ich aber dann dennoch stattdessen auch wieder toll (z. B. Watto, Dax usw.).
Was sagt das aber letztlich? Aus meiner Sicht nur, dass - egal, was seinerzeit bei der OT bzw. ANH anders lief - das einfach auch irgendwo eine ungeheuer glückliche Fügung unzähliger, verschiedener Teile dessen bei der Produktion war.
Es war wohl schlichtweg eine geniale Mischung aus Können und aber auch Glück. (Und ganz witzig finde ich für meinen Teil daran, dass GL glaube ich bis so manches, was diesem Glück zum "Durchbruch" verhalf, er bis heute gar nicht als solche beumstandet empfinden, sondern eher im Gegenteil. -Aber wäre man selbst daran beteililgt gewesen, hätten einem selbst wohlmöglich damals auch so manche Umstände daran nicht gepasst oder zugesagt)