Nunja wie gesagt, ich kann deine Auffassung darüber das diese Auffassung allgemein verbreitet ist überhaupt nicht teilen... ich bin in sehr vielen SW Foren/Seiten unterwegs (deutschsprachige und englischsprachige) und da spielt George Lucas zusammengenommen eine sehr untergeordnete Rolle.
Du willst mich auch veralbern oder?
Ich denke ich habe dazu in meinem letzten Beitrag ausführlich und ausreichend Stellung genommen das GLs Meinung keinen Einfluss auf meine Filmbewertung hat. Falls du auf das Meister anspielst... das ist nunmal sein Kosename in der SW Community und rührt nunmal daher das er der Erfinder von SW ist oder vermutlich eher daher das er der Erfinder der OT ist und die meisten Fans die OT vergöttern.
Unser Problem ist offenbar, dass wir beide eine andere Definition von GL-Vergötterung haben. So können wir natürlich nicht auf einen Nenner kommen. Lassen wir's am besten gut sein.
Und btw: Ich weiß auch wie Konzerne untereinander agieren können... aber das was du machst ist alles andere als nüchtern. Das ist bestenfalls allesamt auf die selbe unterste Stufe stellen. Das hat für mich nichts mit einer realistischen Einschätzung zutun sondern eher was mit falscher Zwietracht sähen.. und das dazu noch auf eine echt billige Weise. Ich unterstelle dir das natürlich nicht. Aber ich verstehe ebenso wenig was du davon hast solche Szenarien hier breitzutreten.
Ich habe davon nichts, ich schreibe dazu nur so viel, um klarzustellen, was ich meine.
Aber ja, meinetwegen, wenn Du es so nennen willst, dann ist es eben keine GL-Paranoia, sondern eine allgemeine Wirtschafts-Paranoia, wobei ich den Begriff Zynismus bevorzugen würde. Denn es basiert auf realen Erfahrungen, dass je mehr Geld irgendwo im Spiel ist, desto unterster die Schublade und desto kleiner die Rolle von hehren (künstlerischen, altruistischen...) Motiven.
Was will man machen, wenn man keine Spur findet, 30 Jahre ziellos in der Galaxis herumfliegen?
Genau das würde ich von diesen Charakteren erwarten, ja! Zumindest ständig auf der Suche nach Hinweisen sein und jedem kleinsten Hoffnungsfitzelchen sofort nachjagen.
Das könnte man dann natürlich im NEU so umsetzen, aber es ist die Frage, ob man sich für so eine lange Zeit wirklich so festlegen und einschränken will. Luke und jede Jedi-Neugründung wären dann sowieso "aus dem Spiel" und auch sonst würde es bedeuten, dass man die Haupt-Filmcharaktere entweder nicht verwenden kann (weil sie gerade irgendwo auf der Suche sind) oder eben die Suche (von der fatalerweiser schon jeder weiß, dass sie erfolglos sein wird, Stichwort PT-Syndrom) ständiger Teil der Geschichte sein muss. Kann man für 5 oder vielleicht auch 10 in-universe-Jahre machen, aber doch nicht für 30...
Oder es passiert in diesen 30 Jahren so viel Dramatisches, dass sie tatsächlich ständig davon abgehalten werden, nach Luke zu suchen. Aber das "soll" ja wiederum auch nicht sein (zu viel, was die ST-Filmseher verpasst hätten und was man erklären müsste).
Oder sie haben gar nicht gesucht, weil er freiwillig untergetaucht ist (oder davongejagt wurde) und keinen Kontakt wollte/der nicht praktikabel war, und nun taucht ein Hinweis auf, dass er in Schwierigkeiten ist.
Aber warum sollte er 30 Jahre lang keinen Kontakt zu seiner Familie / seinen Freunden wollen bzw. 30 Jahre lang keine Möglichkeit finden, ein Lebenszeichen von sich zu geben? Ich meine, 30 Jahre, das ist ungefähr ein Drittel des Lebens, in denen bedeutende Dinge passieren, da kapselt man sich nicht einfach mal so von seinen Lieben ab.
Einen Anlass, der
eine der beiden "Anforderungen" erfüllt, also dass sich seine Freunde keine größeren Sorgen machen
oder dass absolute Funkstille nötig ist, kann ich mir noch vorstellen. Aber eine glaubwürdige Begründung, die beide Anforderungen erfüllt, halte ich für die Quadratur des Kreises. In jedem Fall wäre das alles ausgesprochen unrund.
Wesentlich besser vorstellen könnte ich mir, dass man das für 5 oder 10 Jahre direkt vor der ST macht (siehe oben). Dann könnte Luke seiner Verantwortung des "gib weiter, was du gelernt" nachgekommen sein, er könnte die Solo-Familiengründung miterlebt haben, die Allianz bis zu einer stabilen Regierung begleitet haben usw. Dann kann von mir aus irgendwas passieren, das ihn davontreibt, eine Tragödie oder ein Verlust, eine ferne Gefahr, die er ausschalten will, ein Rätsel, dem er nachgehen will, etc.
Wäre jetzt auch nicht unbedingt das, was ich mir nach der OT vorgestellt hätte, aber ich denke, man könnte das stimmig hinbekommen. Das, was nach der OT am wahrscheinlichsten war, ist im LEU abgehandelt worden, und das wollen sie ja nicht.
Ich glaube eher nicht, dass es drastische Unterschiede zum LEU geben wird. Ich denke, die Hauptgründe für die Legendarisierung waren, dass ihnen die Nachwuchskonstellation (plus Chewies Tod) nicht ins Konzept gepasst haben und dass es viel einfacher und bequemer ist, sich aus allem bedienen zu können, aber an nichts halten zu müssen.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass man keinen großen Jediorden will, aber das könnte man (statt "Luke war halt weg / hat sich nicht drum gekümmert") ganz einfach damit begründen, dass das Imperium bei der Ausrottung gründlicher und effektiver war und es sich deshalb als sehr viel schwieriger als im LEU erweist, Machtsensitive aufzuspüren. So könnte der Jediorden dann zu Beginn der ST gerade mal aus Luke, Leia, eventuell ihren halbwüchsigen oder jung-erwachsenen Kindern und einer Handvoll glücklicher "Funde" bestehen.
Oder aber man will von vorneherein PT/CW/Rebels-Charaktere integrieren.
Gibt es bereits wieder einen Jediorden, sind lebende Gegner schwierig, weil man da sehr schnell ein Gemetzel hat, Jedi sind einfach zu stark im Kampf.
Lebende Gegner ist ein gutes Stichwort, denn Elemente wie Droidekas oder Grievous haben gezeigt, dass mit entsprechendem technischen Aufwand und / oder schierer Masse Jedi sehr wohl besiegt werden können. Das bedeutet, dass jeder mit dem notwendigen "Kleingeld" für eine Droiden- oder Cyborg-Armee ein ernstzunehmender Gegner sein könnte. Ob man diese "unpersönliche" Option für die ST will, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Wenn es nicht etwas völlig Unerwartetes ist (die Rebellion ist immer noch eine Rebellion z.B., oder sie hat sich nach ihrem Sieg untereinander zerfleischt, was imo beides nicht so recht zum Kampf Gut gegen Böse passt), sondern es gibt eine wie auch immer geartete Neue Republik, dann wäre mir am liebsten, wenn es auch noch ein Restimperium geben würde, mit dem man sich unter dem Eindruck einer neuen Gefahr zögerlich zusammentut. Wie im LEU, womit ich dann auch den Bogen zum ursprünglichen Thema wieder geschafft hätte
.
Ich fand ja prinzipiell die Prämisse einer "Bedrohung für die Macht selbst", einer ominösen, nicht physisch greifbaren Gefahr, aus den Ankündigungen von FotJ interessant. Leider war die Ausführung dann eine Katastrophe, weswegen ich gerne noch einmal eine gute Umsetzung dieses Themas sehen würde. Aber ich fürchte, für Filme würde das visuell und kampftechnisch viel zu wenig hergeben...
Das wäre doch aber der Gipfel der Verwirrungen, wenn man zum Beispiel eine Spezies der Chiss einführt, sie dann aber als Schlangenähnliche Grünlinge zeigt. Ich glaube tatsächlich, dass die Spezies, die namentlich aus dem EU aufgegriffen werden auch dasselbe Aussehen erhalten, wie es im EU dargestellt wurde.
Naja, wenn die Kessel-Information richtig ist, scheint man sich an solche offensichtlichen Äußerlichkeiten auch nicht gebunden zu fühlen.
Bei Spezies denke ich aber auch, dass man das Aussehen übernehmen wird, wenn man denn schon Ideen aus dem LEU herauspickt. Das muss aber nicht für komplexere, weniger offensichtliche Eigenschaften wie Sozialgefüge, Politik usw. gelten.
P.S.: Meint ihr, wir können es schaffen, dass die absolute Kreativitätsfreiheit das Internetmeme "over 9000" ablösen kann?
Äh, bitte was? Ich fürchte, die Forumsoma ist nicht auf dem Laufenden, was Internetmemes betrifft...
Das würde nur "unserem" Luke widersprechen. Doch dieser Luke ist für Disney nicht existent. Ich kann in den Filmen keine Passage ausmachen, die Luke als außergewöhnlich Verantwortungsbewusst darstellt. Tatsächlich eher das Gegenteil, denn alles auf eine Karte zu setzen, insbesondere das Fortbestehen der Jedi, nur um den eigenen Vater zu retten, kommt mir alles andere als verantwortungsbewusst vor.
Ja, vielleicht lasse ich mich da zu sehr von dem LEU-Luke beeinflussen - wie soll man auch 40 Jahre einfach so ausblenden, die man mit einer Figur "verbracht" hat?
Aber ich glaube, ich kann mein Argument trotzdem auch auf Basis des Film-Lukes aufrechterhalten:
1. Der Begriff "Verantwortungsbewusstsein" war etwas verkürzt und wohl auch nicht 100% passend gewählt. (Ich wollte an dieser Stelle keine lange Abhandlung über Lukes Charakter schreiben.) Besser passt der Antrieb, das Gute und Richtige zu tun. Und dieser ist IMHO auch schon aus den Fitzelchen aus seinem Leben, die uns die Filme zeigen, evident.
2. Passend zu dieser Linie macht er den Versuch, Anakin Skywalker zu retten, nicht nur aus egoistischen Gründen, um seinen Vater zurückzubekommen, sondern eben auch, weil er es für das Beste hält, was er in dieser Situation für die Rebellion tun kann. Auf Endor hielt er sich wegen seiner "Ortbarkeit" ja für ein unmittelbares Risiko; indem er Vader bekehrt und mit ihm zusammen den Imperator vernichtet, hat er andererseits die Chance, dem Feind einen verheerenden Schlag zu versetzen.
3. Ja, natürlich war diese Aktion ausgesprochen riskant, aber es ist eben auch ein Charakteristikum des (jungen) Luke, für das Gute und Richtige solche Risiken einzugehen. Aber genau daraus, dass die Sache beinahe schiefgelaufen wäre (indem er entweder selbst gefallen wäre oder getötet worden wäre - allerdings hätte es dann auch immer noch Leia gegeben, die er ja für alle Fälle vorher noch über ihre Herkunft aufgeklärt hat), hat er bis zum Ende des Films wieder etwas gelernt und einen Schritt getan in Richtung des besonneneren und verantwortungsvolleren Luke, wie wir ihn dann im LEU erlebt haben.
Aus meiner Sicht gibt es für den Post-RotJ-Film-Luke zwei Aufgaben, die er aus diesem Antrieb, das Gute und Richtige zu tun, verfolgt: Yodas Auftrag, Jedi auszubilden, zu erfüllen und das seinige dazu zu tun, dass aus dem errungenen Sieg über das Imperium auch wirklich etwas Gutes wächst.
Man könnte natürlich konstruieren, dass er der Meinung ist, diese Aufgaben genau dadurch zu erfüllen, dass er weggeht, um Informationen über den Jedi-Orden und / oder versteckte Jedi und unausgebildete Machtsensitive zu finden. Aber bevor er damit 30 Jahre lang erfolglos ist bzw. nichts an die Neue Republik (oder was auch immer es im NEU geben wird) "zurückliefert", sollte ihm irgendwann mal aufgehen, das das vielleicht doch nicht der richtige Weg ist.
Selbes Argument wie oben. Ohne zusätzliches Material ist es mir unmöglich zu sagen, wie genau diese Charaktere handeln würden. Leia war ja zum Beispiel auch bereit von Bespin ohne Luke abzuhauen, obwohl sie wusste, dass er noch auf Bespin ist (zusammen mit dutzenden Sturmtruppen + Vader). Erst als sie einen konkreten Hinweis bekommen hat, hat sie ihre Meinung geändert.
Hier gilt ähnliches wie für Luke.
Die Bespin-Flucht habe ich nie so gesehen, dass sie Luke im Stich lassen, weil sie sich nicht genug kümmern. Sie hatten die Sturmtruppen auf den Fersen und mussten erstmal sehen, dass sie sich selbst in eine Situation bringen, in der sie nicht nur wegrennen, sondern auch agieren können, um Luke tatsächlich zu helfen. Niemand hat etwas von einer Rettung, wenn die Retter vorher tot sind!
Außerdem wussten sie zunächst weder, in was für einer misslichen Lage Luke ist bzw. geraten wird, noch wo sie ihn finden und wie sie ihm helfen können. Ab dem Moment, in dem sie das wissen und die Möglichkeit haben, gibt es dagegen keine Frage mehr (außer für Lando, der wahrscheinlich mit einer kleinen Armausreiß-Drohung auf Linie gebracht wird
), dass sie sofort alles tun und riskieren, um ihn da rauszuholen.
Mehr noch, im nächsten Film sehen wir, wie die gesamte Truppe Himmel und Hölle in Bewegung setzt und keine Mühen und Gefahren scheut, um Han aus Jabbas Palast zu befreien.
Summa summarum denke ich, dass man auch allein auf Basis der Filmcharakterisierungen sagen kann, dass sie es nicht einfach so hinnehmen würden, wenn Luke 30 Jahre lang verschwände.
Aber diese Frage bringt mich nun schließlich -
Achtung, on-topic! - doch noch auf eine Sache, von der ich mir wünschen würde, dass sie aus dem LEU übernommen wird: Dass sich nämlich die Filmfiguren bis zur ST in den wesentlichen Charakterzügen genauso entwickelt haben wie im LEU bis zu diesem Zeitpunkt.
"Kannibalisierte" LEU-Figuren ertragen zu müssen, wäre schon schlimm genug, aber bei Luke, Han und Leia mit einer konträren charakterlichen Entwicklung würde sich mir alles umdrehen. Unterschiede zum LEU sollten von "außen" kommen (andere politische Entwicklung, andere Bedrohungen etc.)
Micah