Sharin
blauer Flottenfuzzi mit Hang zur Selbstüberschätzu
Nahtoderfahrungen
[ Tiefenraum - Sammelpunkt "Senth" (drei Parsecs vom Leemurtoo-System entfernt) - an Bord der "Valkyrie" - Gang ] Sharin
Ruhe. Ruhe für seine Augen. Ruhe für seine Ohren. Ruhe für seinen Geist. Es war einfach zu viel, die Eindrücke zu stark. Am besten war es nun für ihn, sich einfach kurz zur Ruhe zu legen. Das war Sharin klar. Doch er hatte die Erholung, die zugleich auch eine reinste Qual war, so lange wie möglich hinauszögern wollen. Träume, immer die gleichen Bilder von Zerstörung und Leid würden an seinen so fest geschlossenen Augen vorbeiziehen. Gedanken an eine bessere Welt, an eine Welt mit Salara. Wortfetzen einer süßen, engelsgleichen Stimme, die ihm ihre Liebe beteuerte, die ihm Mut zusprach, die ihm Lebenskraft spendete. Und dann das Gefühl des Verlustes, des unendlichen Verlustes, der über den jugendlichen und lebensfrohen Chissjungen hereingebrochen war. Niemand war da gewesen, um ihn zu trösten, ihm das Leid zu nehmen, ihm eine Waffe in die Hand zu drücken, damit all der Schmerz endlich aufhörte. Dabei war er es selber Schuld gewesen. Wenn man sich total psychisch abkapselte und physisch einsperrte, konnte keine Person in diesem Universum normal an einen herantreten.
Nun musste der blauhäutige Commander sich seinen Schatten stellen. Völlig erschöpft hatte er dem Drängen seines XOs nachgegeben.
"Sir, ich appelliere an Sie als Untergebener aber auch als Freund: Sie müssen sich endlich Ruhe verschaffen. Gehen Sie schlafen!"
Wie Recht Torati immer mit seinen Worten hatte, wahrscheinlich sogar mehr als ihm wirklich bewusst war. So lief der Offizier der imperialen Flotte durch einen der unzähligen Gänge dieses Schiffes, seines Schiffes. Wie überall auch lag dieser in kalten Grau und Schwarz vor ihm, nur durch ein dämmriges Licht beleuchtet. Einige Kabel und Rohre waren an der Wand befestigt und verliehen dem Ganzen etwas Organisches. Und war es das nicht auch? Das ganze Schiff wurde von Gängen, Räumen, Gemeinschaftszimmern und Maschinenhallen durchzogen, wie ein lebendiger Körper von Blutgefäßen, lebenswichtigen Organen, Nervenbahnen und Muskeln. Es hatte etwas Beruhigendes, sich als einen Teil eines Ganzen zu fühlen, nicht immer auf sich allein gestellt, sondern von den Rohren, Kabeln und Stahlkonstrukten geborgen.
Müde blieb der gepeinigte Humanoid stehen und lehnte sich an die Wand. Hier war momentan vollkommene Stille, dieser Gang nur ein unbedeutener unter den vielen. Langsam ließ sich Sharin an der kalten Oberfläche heruntergleiten und stieß langsam auf dem Boden auf. Hier konnte er genauso gut nachdenken, schlimme und tödliche Gedanken verfolgen. Etwas bohrte sich in einen seiner Oberschenkel. Ein wohltuender, körperlicher Schmerz, der ihn kurz alles andere vergessen ließ. Leicht verwundert fuhren seine Finger hinab und trafen auf einen harten Stoff. Den Offiziersblaster, den er immer bei sich trug und ähnlich hart und angenehm kühl wie der Durastahl hinter ihm war, hatte er vollkommen vergessen. Mit fast kindlicher Überraschung, die er auf die Mattigkeit seiner selbst zurückführte, betrachtete er die Waffe, die eigentlich dazu gedacht war, Feinde des Imperiums, seine Feinde, zu töten.
Wie gerne würde Sharin nun mit all den Toten tauschen, die ihre letzte Ruhe über Corellia gefunden hatten und nicht der Gefahr trotzen mussten, mit noch weiteren Schmerzen überschüttet zu werden. Wie gerne wäre Sharin von dem Druck, von der Anspannung erlöst, die sich in letzter Zeit immer stärker seiner bemächtigte. Wie gerne würde Sharin seine Lebensliebe wiedersehen...
Er wusste nicht, wie lange er so dagesessen hatte. Eine Minute, vielleicht zwanzig? Doch irgendwann schaffte es der stolze Krieger mit den modernen Waffen, sich aufzuraffen. Torkelnd, wie ein Betrunkener ging er den Gang entlang und näherte sich schließlich seinem Quartier. Mit letzter Kraft ließ er sich auf sein Bett fallen, ohne seine Kleidung abgestreift zu haben. Wieder fühlte Commander Avalosh`ari`nuruodo den festen Metall unter sich. Aber dann sah er seine Freundin, sein Leben vor sich. Hätte sie gewollt, dass er sich opferte, sinnlos sein Leben ließ? Ohne irgendeine wichtige Tat in ihrem Andenken vollbracht zu haben? Vor seinem inneren Auge lächelte Salara. Nein, natürlich nicht. Sie wollte von ihm etwas, was sie nicht mehr konnte: leben.
Mit müden Händen legte der schwarzhaarige Junge die Waffe auf den Beistelltisch. Sie sollte kein Blut vergießen. Nicht heute zumindest.
[ Tiefenraum - Sammelpunkt "Senth" (drei Parsecs vom Leemurtoo-System entfernt) - an Bord der "Valkyrie" - Quartier des Commanders] Sharin
[ Tiefenraum - Sammelpunkt "Senth" (drei Parsecs vom Leemurtoo-System entfernt) - an Bord der "Valkyrie" - Gang ] Sharin
Ruhe. Ruhe für seine Augen. Ruhe für seine Ohren. Ruhe für seinen Geist. Es war einfach zu viel, die Eindrücke zu stark. Am besten war es nun für ihn, sich einfach kurz zur Ruhe zu legen. Das war Sharin klar. Doch er hatte die Erholung, die zugleich auch eine reinste Qual war, so lange wie möglich hinauszögern wollen. Träume, immer die gleichen Bilder von Zerstörung und Leid würden an seinen so fest geschlossenen Augen vorbeiziehen. Gedanken an eine bessere Welt, an eine Welt mit Salara. Wortfetzen einer süßen, engelsgleichen Stimme, die ihm ihre Liebe beteuerte, die ihm Mut zusprach, die ihm Lebenskraft spendete. Und dann das Gefühl des Verlustes, des unendlichen Verlustes, der über den jugendlichen und lebensfrohen Chissjungen hereingebrochen war. Niemand war da gewesen, um ihn zu trösten, ihm das Leid zu nehmen, ihm eine Waffe in die Hand zu drücken, damit all der Schmerz endlich aufhörte. Dabei war er es selber Schuld gewesen. Wenn man sich total psychisch abkapselte und physisch einsperrte, konnte keine Person in diesem Universum normal an einen herantreten.
Nun musste der blauhäutige Commander sich seinen Schatten stellen. Völlig erschöpft hatte er dem Drängen seines XOs nachgegeben.
"Sir, ich appelliere an Sie als Untergebener aber auch als Freund: Sie müssen sich endlich Ruhe verschaffen. Gehen Sie schlafen!"
Wie Recht Torati immer mit seinen Worten hatte, wahrscheinlich sogar mehr als ihm wirklich bewusst war. So lief der Offizier der imperialen Flotte durch einen der unzähligen Gänge dieses Schiffes, seines Schiffes. Wie überall auch lag dieser in kalten Grau und Schwarz vor ihm, nur durch ein dämmriges Licht beleuchtet. Einige Kabel und Rohre waren an der Wand befestigt und verliehen dem Ganzen etwas Organisches. Und war es das nicht auch? Das ganze Schiff wurde von Gängen, Räumen, Gemeinschaftszimmern und Maschinenhallen durchzogen, wie ein lebendiger Körper von Blutgefäßen, lebenswichtigen Organen, Nervenbahnen und Muskeln. Es hatte etwas Beruhigendes, sich als einen Teil eines Ganzen zu fühlen, nicht immer auf sich allein gestellt, sondern von den Rohren, Kabeln und Stahlkonstrukten geborgen.
Müde blieb der gepeinigte Humanoid stehen und lehnte sich an die Wand. Hier war momentan vollkommene Stille, dieser Gang nur ein unbedeutener unter den vielen. Langsam ließ sich Sharin an der kalten Oberfläche heruntergleiten und stieß langsam auf dem Boden auf. Hier konnte er genauso gut nachdenken, schlimme und tödliche Gedanken verfolgen. Etwas bohrte sich in einen seiner Oberschenkel. Ein wohltuender, körperlicher Schmerz, der ihn kurz alles andere vergessen ließ. Leicht verwundert fuhren seine Finger hinab und trafen auf einen harten Stoff. Den Offiziersblaster, den er immer bei sich trug und ähnlich hart und angenehm kühl wie der Durastahl hinter ihm war, hatte er vollkommen vergessen. Mit fast kindlicher Überraschung, die er auf die Mattigkeit seiner selbst zurückführte, betrachtete er die Waffe, die eigentlich dazu gedacht war, Feinde des Imperiums, seine Feinde, zu töten.
Wie gerne würde Sharin nun mit all den Toten tauschen, die ihre letzte Ruhe über Corellia gefunden hatten und nicht der Gefahr trotzen mussten, mit noch weiteren Schmerzen überschüttet zu werden. Wie gerne wäre Sharin von dem Druck, von der Anspannung erlöst, die sich in letzter Zeit immer stärker seiner bemächtigte. Wie gerne würde Sharin seine Lebensliebe wiedersehen...
Er wusste nicht, wie lange er so dagesessen hatte. Eine Minute, vielleicht zwanzig? Doch irgendwann schaffte es der stolze Krieger mit den modernen Waffen, sich aufzuraffen. Torkelnd, wie ein Betrunkener ging er den Gang entlang und näherte sich schließlich seinem Quartier. Mit letzter Kraft ließ er sich auf sein Bett fallen, ohne seine Kleidung abgestreift zu haben. Wieder fühlte Commander Avalosh`ari`nuruodo den festen Metall unter sich. Aber dann sah er seine Freundin, sein Leben vor sich. Hätte sie gewollt, dass er sich opferte, sinnlos sein Leben ließ? Ohne irgendeine wichtige Tat in ihrem Andenken vollbracht zu haben? Vor seinem inneren Auge lächelte Salara. Nein, natürlich nicht. Sie wollte von ihm etwas, was sie nicht mehr konnte: leben.
Mit müden Händen legte der schwarzhaarige Junge die Waffe auf den Beistelltisch. Sie sollte kein Blut vergießen. Nicht heute zumindest.
[ Tiefenraum - Sammelpunkt "Senth" (drei Parsecs vom Leemurtoo-System entfernt) - an Bord der "Valkyrie" - Quartier des Commanders] Sharin
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