Weltraum (Imperium)

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Zufrieden verfolgte Janus, wie sein Schüler in Position ging, Matthew zeigte sich begierig, sein Wissen und seine Fähigkeiten zu erweitern und sich mit dem Ataru-Stil zu beschäftigen. Angesichts der Besonderheiten des Anzati war dieser schnelle, akrobatische Stil wohl wie für ihn geschaffen. Zweifellos würde dieser Stil ihm liegen, doch zunächst musste er die Grundlagen erlernen. Ein guter Lehrmeister zäumte das Bantha nicht von hinten auf und erwartete sofort Perfektion, sondern lenkte den Schüler auf einen Pfad, an dessen Ende die Beherrschung stand. Der Graf hatte keine Zweifel, dass sein Schüler sich gut schlagen würde, Matthew war nicht nur eifrig, sondern auch intelligent, wie seine Bemerkung zu ihrem Reiseziel und den Krath erneut demonstriert hatte. Andere Schüler hätten keinerlei Fragen gestellt, um herauszufinden, wohin es ging, und wären blind und passiv ihrem Meister gefolgt. Blinder Gehorsam mochte seine Vorteile haben, doch brachte er auch einige Nachteile mit sich. Janus bevorzugte ein gesundes Mittelmaß aus Ergebenheit und Eigeninitiative, bei seinen Schülern wie auch bei seinen Dienern. Hatten sie gute Ideen und setzten sie diese mit Erfolg um, belohnte er sie, denn so stieg ihr Nutzen für den ehrgeizigen Vollstrecker. Versagten sie aus eigener Schuld, bestrafte er sie, um die anderen zu mahnen. Diese Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche hatte sich bewährt und war dem schlanken Fastmenschen bereits aus seiner Zeit vor den Sith geläufig. Man führte kein erfolgreiches Unternehmen, wenn es den Arbeiter so schlecht ging, dass sie kaum ihre Leistung abrufen konnten und jede Initiative im Keim erstickt wurde. Solange niemand seine Führung in Frage stellte und die Ergebnisse stimmten, war der Graf für einen Sith außergewöhnlich großzügig. Schließlich strebte er nach nicht weniger als der Herrschaft über die Galaxis, und eine solche Herrschaft ließ sich nicht allein mit Terror und Unterdrückung bewahren. Man konnte einen Thron aus Bajonetten bauen, aber nicht lange darauf sitzen.

Der Vollstrecker lächelte dünn und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt, sammelte die Macht in sich, um seine Sinne zu schärfen und seinen Körper zu stärken, und als er den Makashi-Salut vollführte, glitzerten seine grünen Augen in goldenem Glanz, seine ganze Haltung drückte Bereitschaft aus. Janus war körperlich in Höchstform und sogar ein wenig stärker und schneller als ein gewöhnlicher Mensch, was an den Echani-Genen in ihm lag, aber der wahre Schlüssel zum Erfolg lag in der Macht. Als Matthew den Gruß erwiderte, ohne seine Klinge zu aktivieren, richtete Janus seine ganze Aufmerksamkeit auf ihn und folgte ihm, als er langsam im Kreis um seinen Meister ging. Jedes Mal, wenn der Anzati den Fuß hob, wusste der Vollstrecker bereits, was als nächstes passieren würde, die Macht kräuselte und sich flüsterte ihm zu, wohin sein Gegner sich bewegen würde. Janus folgte aufmerksam, und als Matthew sprang und eine Wand als Abstoßpunkt nutzte, um sich auf ihn zu zu katapultieren, lächelte der Graf dünn und brachte seine Klinge in Position, um das Trainingslichtschwert von seinem Fuß fern zu halten. Lediglich der Fußboden wurde so in Mitleidenschaft gezogen, Janus zog sein Lichtschwert nach oben, um Matthew zu zwingen, den Angriff abzubrechen. Der Anzati reagierte rasch, vollführt einen Salto, der ihn über seinen Meister trug, und griff erneut an. Janus, der die linke Hand hinter dem Rücken hatte und sein Lichtschwert sparsam und mit großer Eleganz einsetzte, wehrte die Attacken ab, sein Schüler gab sich alle Mühe, unvorhersehbar anzugreifen, schlug mal aus dieser und mal als jener Richtung zu und sprang von Oberfläche zu Oberfläche.

Erholt und gesättigt war der Anzati zu eindrucksvollen, blitzschnellen Manövern fähig, und auch wenn er keine ernsthafte Bedrohung war, musste Janus bereits etwas mehr Aufwand betreiben, um die Angriffe abzuwehren. Ein erkennbarer Fortschritt. Es gab eine kurze Pause, als Matthew sich ein wenig zurückzog und eine Frage stellte, der Schüler war der Ansicht, die Grundlagen von Ataru verstanden zu haben und verwies darauf, dass die Form gegen mehrere Gegner besser geeignet war. Janus nickte leicht.


„In der Tat. Eure Beweglichkeit ist effektiver, wenn Ihr nicht immer am selben Ort angreifen müsst. Und dieser Raum schränkt Euch ebenfalls ein, da er nicht sehr viel Platz bietet.“


Matthew wünschte zu wissen, wie er sich mit der Macht besser und kontrollierter bewegen konnte. Janus lächelte schmal, deaktivierte sein Lichtschwert und spannte seinen Körper an.


„Seht gut hin und achtet auf die Ströme der Macht. Versucht zu verstehen, wo ich sie konzentriere, und wann.“


Mit einem Mal sprang der Graf, verstärkt durch die Macht mit den Füßen voraus gegen eine Wand, und als seine Füße sie berührten, lenkte er die Macht in sie, um den Aufprall zu bremsen und eine Art Verbindung zu schaffen, wie bei zwei Magneten. Das erlaubte ihm, eine Augenblicke an der Wand zu verharren und die Richtung zu bestimmten, in die er als nächstes springen wollte, Janus stieß sich ab und landete auf dem Fußboden, doch schlitterte er nicht weiter, da er den selben Trick anwandte, elegant kam er zum Halt.


„Leitet die Energie des Machtsprungs in Eure Füße oder die Körperregion, die die Oberfläche berührt. Stellt Euch vor, plötzlich wärt Ihr dort schwerer, als würde es eine Anziehungskraft geben. Bedenkt aber, dass Ihr diesen Zustand nur für wenige Augenblicke aufrecht erhalten könnt, früher oder später müsst Ihr Euch wieder abstoßen.“


Auffordernd hob der Vollstrecker sein Lichtschwert, aktivierte es wieder und nickte seinem Schüler zu.


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Der Graf bestätigte Matthews Eindruck von Form 4, sie war effektiver gegen eine Anzahl von Gegnern, oder aber man nutzte den Machtsprung den der Graf nun vorführte. Er leitete die Macht in seine Füße und nutze sie um sie stärker und zielgenauer abzustoßen und dann um seinen Sprung gegen die Wand abzufedern und sich für einen Moment an der Wand fest zu halten. Mit dieser Technik verhinderte er Graf das er von seinem Schwung weiter getragen wurde, wodurch er mehr Geschwindigkeit in seinen Sprung legen konnte ohne Angst zu haben über sein Ziel hinaus zu schießen.

Der Graf erklärte das Prozedere genauer und Matthew probierte es ein paar mal ehe er sich wieder mit dem Grafen zum Training duellierte. Die Technik des Machtsprungs war nicht so einfach wie der Machtstoß oder das Greifen von Gegenständen sie war feinfühliger und obwohl Matt das von seinem Geistestrick gewöhnt war war es doch gänzlich anders. Es dauerte eine weile ehe er sich wirklich richtig Stoppen konnte und noch dazu verbrauchte er viel Macht dabei. Nach einer weiteren halben Stunde des Trainings hatte Matthew seinem Meister noch immer keinen Treffer beibringen können, doch hatte er sein Kampftempo mit der neuen Technik noch weiter erhöhen können. Nun machten sie eine kleine Kampfpause und der Graf ließ Matt zur Steigerung seiner Konzentration mehrere kleine Gegenstände gleichzeitig durch den Raum levitieren.

Zu beginn hatte Matthew diese Übung all seine Konzentration gekostet, doch inzwischen fiel sie ihm erstaunlich leicht. „Meister gibt es eine Möglichkeit sich effektiver zu erholen ? Ihr wisst ich schlafe für gewöhnlich nicht viel, doch wenn ich so wie letzte Woche durchgängig ohne Schlaf bleibe dann muss auch ich lange Zeit ruhen. Mir gefällt es nicht das ich in den Stunden des Schlafens wehrlos gegen Einflüsse von Außen bin. Früher habe ich mich für meine Ruhephasen an abgelegene Orte zurück gezogen wo mich kein Intelligentes Wesen stören konnte doch ist dies nun nicht mehr möglich.“

Während Matthew gesprochen hatte hatte er weitere Gegenstände aufgenommen so das die zwei Sith nun in der Mitte eines wahren Wirbelsturms saßen, die wirbelnden Gegenstände ließen den kleinen Bereich zum Zentrum des Universums werden einem Ort der Ruhe und der Macht

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Janus war angesichts der Fortschritte, die Matthew zeigte, sehr erfreut. Der Anzati hatte aufmerksam zugehört und beobachtet, als sein Meister ihm die Technik des Machtsprungs erklärt und demonstriert hatte. Für einen erfahrenen Sith wie den Grafen war eine solche Anwendung der Macht eine Leichtigkeit und erforderte weder allzu viel Konzentration noch Energie, was es wiederum einfacher machte, die Technik wiederholt anzuwenden. Janus selbst hielt zwar nicht viel von den akrobatischen Formen des Lichtschwertkampfes, in den Augen des bis in die Fingerspitzen kultivierten Halb-Echani fehlte es ihnen an Eleganz und Finesse, aber er wollte nicht bestreiten, dass sie durchaus effektiv sein konnten. Besonders dann, wenn sie von der richtigen Person angewendet wurden, es konnte so unangenehme Gegner entstehen, die dem eleganten Makashi des Sith wieder und wieder auswichen und ihn von allen Seiten attackierten. Gegen solche Akrobatik musste auch ein exzellenter Fechter wie der Vollstrecker vorsichtig sein und mit Bedacht agieren, um keine Lücken offen zu lassen und mitzuhalten. Für jemanden der sich anschickte, eines Tages die Galaxis zu beherrschen, war es ein ernüchternder Gedanke, dass es noch immer Bedrohungen und Gefahren gab, doch Janus war pragmatisch genug, diese Realität anzuerkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Bei aller Arroganz wusste er um die Grenzen seiner Fähigkeiten und Ressourcen und verhielt sich entsprechend. So war es nur folgerichtig, dass er mit Matthew ein weiterer nützliches Werkzeug schuf, das ihm dienen und von Nutzen sein würde. Mit der richtigen Ausbildung würde der Anzati ein äußerst gefährlicher Gegner sein und Furcht und Schrecken unter seinen Feinden verbreiten. Den Feinden seines Meister, wohlgemerkt, und von denen gab es genug, um die Ausbildung entsprechend intensiv durchzuführen. Nie wieder würde Janus sich Fehler bei dem Umgang mit seinen Schülern erlauben, er hatte genug erlebt, um aus dem Schaden klug zu werden. Anpassungsfähigkeit, eine weitere unverzichtbare Eigenschaft für einen weisen Sith. So achtete der Graf genau darauf, wie sein Schüler sich verhielt, doch Matthew gab ihm keinen Anlass zur Klage, er lernte rasch und seine ersten Versuche waren zwar noch etwas grob und unpräzise, doch sie wurden rasch besser. Janus lächelte dünn, aber der Rest seines blassen Gesichts blieb ruhig und ausdruckslos. Das war erst der Anfang.

Im Duell Meister gegen Schüler zeigten sich rasch die Vorteile des Machtsprungs, Matthew übte nun weitaus mehr Druck aus, bewegte sich schneller und unvorhersehbarer und griff aus mehr Richtungen an. Janus, eine Hand hinter dem Rücken verschränkt, mit der anderen das Lichtschwert führend, geriet zwar niemals Schwierigkeiten, musste aber mehr Energie aufwenden, um die Attacken abzuwehren und Treffer zu verhindern. Geschickt wich er aus oder blockte, je nachdem, wie es die Situation verlangte, wobei er sich gerade so viel bewegte, wie notwendig war. Surrend huschte die rote Klinge des Grafen durch die Luft, präzise geführt im richtigen Moment an der richtigen Stelle. Janus empfand das Duell als durchaus angenehme Beschäftigung, als Erbe der Kultur der Echani konnte er einem Kampf einiges abgewinnen. Als er mit dem Gefecht zufrieden war, hob er gebieterisch die Hand, vollführte einen kurzen Makashi-Salut und deaktivierte dann seine Klinge, die wieder an ihren Platz an seiner vornehmen schwarzen Robe zurückkehrte. Matthew hatte einige Kraftreserven verbraucht, da er noch nicht genug Erfahrung besaß, und dementsprechend galt es weiter zu üben, nach einer Pause. Ein erschöpfter Schüler lernte schlechter und machte Fehler.


„Gut gekämpft, mein Schüler. Ihr erkennt die Vorteile des Machtsprungs, nicht wahr? Je größer Euer Aktionsradius ist, desto gefährlicher seid Ihr für Euren Gegner. Die Weite des Raumes ist Euer Verbündeter, Euer Spielfeld, von dem aus Ihr angreift und Euch zurückzieht, wie es die Situation erfordert. Doch gewiss ist Euch auch aufgefallen, wie anstrengend diese Technik ist. Mit der Zeit werdet Ihr lernen, Eure Kräfte effizienter einzusetzen, achtet also darauf.“


Erklärte der Sith in gelassenem, aber eindringlichem Ton und wies seinen Schüler mit einer Geste an, einige Gegenstände zu levitieren, was für Matthew mittlerweile kein großes Problem mehr war. Die Objekte stiegen in die Luft und begannen um sie zu kreisen, und ihre Anzahl wuchs, während der Anzati sprach. Im Auge des Sturms, voller Ruhe und Würde, standen die beiden Sith, als würde sie das alles nichts angehen. Matthew hatte das Problem der Kraft offenbar verstanden und erkundigte sich nach Möglichkeiten, wie er sich besser erholen konnte, und er verwies auf seine biologischen Besonderheiten und die Gefahr, die im Schlaf drohte. Janus überlegte einen Moment, dann nickte er bedächtig.


„Ich verstehe, worauf Ihr hinauswollt. Als Sith wissen wir, dass jeder Augenblick, in dem wir uns nicht vollständig verteidigen können, eine Einladung an unsere Feinde darstellt, diese Chance zu nutzen. Zugleich müssen aber auch wir unsere Kräfte erneuern, um die Macht effektiv einsetzen zu können. Für dieses Dilemma gibt es eine Lösung. Eine Technik, die man Tiefschlaftrance nennt. Es handelt sich dabei um eine besonders intensive Form der Meditation, bei der die Lebensfunktionen auf ein absolutes Minimum reduziert werden. In diesem Zustand erneuern sich unsere Kraftreserven und auch die natürliche Heilung des Körpers verbessert sich. Nicht zuletzt kann man sich unter Einsatz dieser Technik sogar tot stellen.“


Auch wenn die Sith im allgemeinen wenig von der Meditation im Sinn der Suche nach innerem Frieden und Ruhe hielten, so war die Tiefschlaftrance doch eine nützliche Technik und hatte ihre Berechtigung. Gerade für die Anhänger der Dunklen Seite, die körperliche Wunden nur schlecht heilen ließ und sogar Verfall bewirken konnte, war sie wichtig. Janus setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und bedeute Matthew, es ihm gleich zu tun. Der Graf atmete ruhig und langsam und schloss seine grünen Augen, deren goldener Glanz ein wenig schwächer wurde, auf dem blassen Gesicht des Grafen war Entspannung zu erkennen. Er beherrschte diese Technik recht gut in den Grundzügen, aber es war noch Raum für Verbesserung, so übte der Vollstrecker im Grunde mit. Leise drang seine sonore Stimme an das Ohr seines Schülers.


„Schließt Eure Augen und atmet langsam. Lasst Eure Sinne ruhen und Euer Herz ruhiger schlagen, blendet die Galaxis um Euch herum aus und versenkt Euch auf Euch selbst. Nur Ihr selbst zählt, nur Ihr selbst existiert. Nichts anderes ist dort, und so könnt Ihr...ruhen. Schlafen. Los lassen.“


Die Worte des Grafen wurden leiser und langsamer, doch er behielt ein Auge auf die Reaktion seines Schülers. Aus Neugier...und aus Vorsicht.


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Mit der neuen Machttechnik konnte Matthew stärker und schneller angreifen er konnte mehr Druck hinter die Angriffe legen und dennoch konnte er die Deckung des Grafen nicht ein mal ernsthaft in Gefahr bringen. Als sie die Pause begannen erklärte der Graf erneut das Ataru vom gegeben Platz abhängig war. Auf Matthews frage nach einer Erholhungsmethode hatte er auch eine Antwort: die Tiefschlaftrance. Eine Art tiefster Meditation unterstützt durch die Macht.

In mitten der Wirbelnden Gegenstände, die Matthew noch immer um sie kreiseln lies, deutete der Graf seinem Schüler sich zu setzten. Er erklärte ihm die Technik und ihren Nutzen und forderte Matthew dann auf die Augen zu schließen und zu meditieren. Der Graf schloss selbst die Augen während er seinem Schüler weitere Anweisung gab und so schloss auch dieser seine Augen und lies bloß seinen Machtsinn auf den Meister gerichtet.

Die Aura des Grafen wurde zusehends ruhiger und gelassener, sie verschwand nicht wie bei der Verschleierung sondern fokussierte sich mehr auf einen kleineren Punkt geballter Macht. Matthew blendete als nächstes den Geruchssinn aus indem er seine Atmung weit unter das Maß eines Menschen verlangsamte. Lediglich die Geräusche konnte er schlecht ausblenden. Er hörte das Wummern des Hyperraumantriebs, das Klappern von Geschirr in der Küche, die den Flur hinunter lag, das Piepen eines Datenpads ein paar Räume weiter, die unsichtbaren aber doch hörbaren Angestellten die sich durch die Yacht bewegten und vor allem das pochende Herz des Mannes der ihm direkt gegenüber saß.

Bummbumm Bummbumm Bummbumm... wusste der Graf das Matthew jeden Schlag seines Herzens hören konnte ? Das er den erhöhten Puls während des Kampfes gehört hatte ? Das er den Schweiß auf der blassen Haut des Aristokraten riechen konnte ? Matthew hatte sich untergeordnet ob der besonderen Fähigkeiten über die der Mensch ihm gegenüber verfügte... dennoch war er in seiner Natur noch das Wild das Matthew immer in den Menschen gesehen hatte.

Appetit keimte in Matthew auf. Er hatte sich erst genährt sodass er keinen Hunger hatte doch die nähe eines Opfers das so bereitwillig die Augen verschloss weckte den Jäger in ihm. Wusste der Graf wirklich wie schwach er im Vergleich zu einem Anzati war ? Ohne die Macht wäre er ihm Schutzlos ausgeliefert... doch er verfügte über sie und sie verlieh ihm eine Macht die ihn weit über seine schwächliche Spezies erhob und wenn Matthew von ihm lernte so konnte ihm nie wieder ein Opfer entkommen, also brachte er seine Gedanken zur Räson und konzentrierte sich wieder auf die Übung.

Er hatte nie zuvor Meditiert doch indem er sich auf seine langsame Atmung konzentrierte wurde er ruhiger, er versenkte sich in sich selbst und nahm die Macht die ihn umgab in sich auf. Sie erneuerte seine Reserven und heilte seine noch immer nicht völlig auskurierten Wunden weiter, jedoch geschah dies nur sehr langsam. Matthew spürte wie die Zeit verging er konzentrierte sich auf sich selbst doch nahm er alles um ihn herum war, den Grafen der ihm genau gegenüber saß und ebenso die Macht in sich aufnahm, schneller und effektiver zwar doch auf die selbe Weise. Nach einer knappen Stunde gab der Graf ein Zeichen, Matthew konnte es nicht sehen aber er spürte das der Graf die Meditation beenden wollte, also kehrte Matthew ins volle Bewusstsein zurück und öffnete seine Augen.


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Die Ausbildung eines Schülers war ein Drahtseilakt, der ständiges Abwägen und große Vorsicht erforderte, denn alles, was ein Meister an Wissen und Fähigkeiten lehrte, konnte auch gegen ihn verwendet werden. Gab man zu früh zu viel preis, wurde aus einem Schüler rasch ein Rivale, eine Bedrohung, hielt man jedoch Wissen zurück, sank der Nutzen des Schülers. Also musste man Kompromisse eingehen und darauf achten, wann man was lehrte, und stets eine Trumpfkarte in der Hinterhand behalten, um im Notfall überlegen zu sein. Janus hatte schmerzhaft erfahren müssen was geschah, wenn man diese Regel missachtete, und so war der blasse Graf fest entschlossen, diesen Fehler nie zu wiederholen. Nur ein Narr lernte nicht aus den eigenen Versäumnissen oder denen anderer. So gab sich der Vollstrecker zwar zufrieden, als Matthew ihn mit dem Machtsprung mehr unter Druck setzte, prägte sich aber zugleich jede Schwäche, jeden Fehler und jedes Zögern des Anzati genau ein und versuchte, Muster und Abläufe zu erkennen, Schwächen, die er wenn nötig nutzen würde. Im Moment hatte der Sith keinen Grund, an der Loyalität seines Schülers zu zweifeln, sofern man bei einem Anhänger der Dunklen Seite überhaupt von Loyalität sprechen konnte. Der Anzati war begierig darauf, mehr in Erfahrung zu bringen, und dafür brauchte er Janus, es wäre äußerst dumm, irgendetwas gegen ihn zu unternehmen. Aber das würde nicht ewig so bleiben, und für diesen Tag galt es bereit zu sein. Janus lächelte dünn, diese Gedanken behielt er sorgfältig für sich, auch wenn er seinen Schüler für klug genug, um ähnliche Überlegungen anzustellen. Nicht zuletzt würde der schlanke Halb-Echani darauf achten, Matthew nicht zu sehr in seine anderen Pläne einzubinden, in die subtilen politischen Intrigen und das Geflecht aus Beziehungen zu Militär, Verwaltung und Wirtschaft, das der Graf mit großer Energie und Sorgfalt geknüpft hatte, um seinen Aufstieg zu fördern. Seine Gedanken wandte sich den Krath zu, hatte diese Gruppe ihn möglicherweise genau deshalb angesprochen, um seine Verbindungen zu nutzen? Bedauerlicherweise hatten die Diener des Vollstreckers wenig über die Krath in Erfahrung bringen können, alles was man über sie wusste war das es sich um eine Gruppe von Sith handelte, die eigene philosophische Ansätze verfolgte und der man Verbindungen zu einem früheren Imperator nachsagte. Allerhand Gerüchte und Legenden zirkulierten über sie, von Geschichten über geheime Rituale bis hin zur handfesten Unterstützung von Darth Menari im Bürgerkrieg. Doch was davon traf zu? Waren sie Gegner von Darth Allegious und wenn ja, aus Prinzip oder aus Opportunismus? Janus nahm sich vor, möglichst viel über diese Gruppe in Erfahrung zu bringen, sobald er auf Empress Teta eintraf. Er musste wissen, mit wem er es zu tun hatte.

Doch das war eine Angelegenheit für später, im Moment galt es, die Ausbildung von Matthew voranzutreiben. Die Tiefschlaftrance war eine nützliche Technik und Janus kannte ihre Grundzüge gut, der elegant gekleidete Graf fand rasch die innere Ruhe, konzentrierte sich ganz auf sich selbst und die Macht, die er in sich trug, ließ seine Sinne schwächer werden und die Außenwelt zurücktreten. Geräusche wurden leiser und die Präsenzen auf dem Schiff undeutlicher, alles schien wie durch einen Nebel, einen Schleier, zu passieren, nur noch gedämpft zu ihm zu dringen. Sein Herz schlug langsam, im gleichmäßigen Takt, und auf seinem Gesicht war Entspannung zu erkennen. Dieser Eindruck täuschte allerdings, denn bei allem Interesse, die Technik zu vermitteln, blieb Janus vorsichtig und wachsam und reservierte einen Teil seiner Kräfte dafür, ein Auge auf seinen Schüler zu haben und seine Reaktionen auf den vermeintlich verwundbaren Zustand seines Meisters zu beobachten. Matthew war ein Anzati, ein geborener Jäger und Angehöriger einer Spezies, die andere intelligente Lebewesen als unterlegen betrachte, als Nahrung. Würde Janus nicht über die Macht verfügen, er wäre für den jungen Mann leichte Beute, kaum mehr Gedanken wert als ein Bantha. Ein ernüchternder Gedanke, aber er entsprach der Realität der Sith. Die Starken herrschten und die Schwachen dienten oder wurden vernichtet. Zweifellos weckte diese Situation seine Jagdinstinkte, Janus konnte es spüren und als einzige Reaktion lächelte er dünn, eine Mahnung an seinen Schüler, dass er wusste, was dieser dachte. Matthew konzentrierte sich und bald zeigten sich erste Resultate, der Anzati sammelte die Macht in sich und begann, seine Reserven zu erneuern und seine Wunden zu heilen. Langsam und im Vergleich zu dem Grafen auch wenig effizient, aber der Anfang war gemacht, die Grundzüge verstanden. Janus spürte, wie seine Kräfte wuchsen, wie sein Körper neue Energie gewann und sein Geist sich schärfte. Die Zeit schien anders zu verlaufen und als er zufrieden war, schlug Janus die Augen, gab mit der Macht ein Zeichen und erhob sich würdevoll.


„Könnt Ihr die Kräfte spüren, die Ihr gesammelt habt? Dies ist bloß ein Vorgeschmack auf das, was die Tiefschlaftrance bewirken kann. Mit der Zeit werdet Ihr lernen, Euch schneller und besser zu erholen und auch die Heilung von Verletzung zu beschleunigen. Gerade letzteres ist für uns Sith besonders wichtig, denn die Dunkle Seite verleiht uns große Macht, fordert aber zugleich Ihren körperlichen und geistigen Tribut. Nichts ist umsonst, mein Schüler, stets muss ein Preis bezahlt werden. Vergesst das nie.“


Janus nickte ernst, seine grünen Augen glommen in goldenem Glanz, dann lächelte er.


„Ihr lernt schnell und Eure Fortschritte sind beeindruckend. Höchst beeindruckend. Wieder einmal erweist Ihr Euch als würdig, mein Schüler zu sein. Auf Empress Teta werde ich mich darauf verlassen, dass Ihr Augen und Ohren offen haltet. Beobachtet alles genau und erstattet mir danach Bericht, so könnt Ihr Eure Sinne noch weiter schärfen. Und scharfe Sinne werden wir benötigen.“


Der Graf seufzte leise und bedeutete Matthew, sich zu setzen, dann ließ er ein Datapad zu ihm schweben, auf dem kümmerlichen Erkenntnisse über die Krath zusammengefasst waren. Nachdenklich legte er die Fingerspitzen aneinander und fixierte seinen Schüler.


„Meine Diener konnten nur sehr wenig über die Krath in Erfahrung bringen. Unsere Gastgeber sind geheimnisvoll und darauf bedacht, dass es so bleibt, also werden wir vorsichtig sein und uns nicht vereinnahmen lassen. Ich werde nicht eine Seite im Geschichtsbuch eines anderen werden, meine Pläne gehören allein mir. Doch wenn sich das Potential für einen Pakt ergibt, werde ich es nutzen. Die Dienste von Gouverneur Saphenus haben sich als nützlich erwiesen, doch andere Verbündete sind nicht minder wichtig, um ihn ergänzen zu können...oder zu ersetzen, falls es notwendig sein sollte.“


Janus kannte nur drei Kategorien. Lebewesen, die ihm nützlich waren, Lebewesen, die ihm im Weg standen, und Lebewesen, die sich neutral verhielten und in eine der beiden anderen Kategorien fallen konnten, je nach Situation. Was würden die Krath sein? Eine Durchsage meldete, dass sie im Empress Teta-System eingetroffen waren und mit der Landung beginnen würden, die elegante Yacht näherte sich rasch ihrem Ziel. Es wurde Zeit.


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[Weltraum (Imperium) : Hyperraum nach Empress Teta : Star Courier "Vespin" Oberes Deck] mit Zion & Destiny

Es dauert nicht lange, bis der Executor sein Star Courier in die Umlaufbahn von Bastion und von dort aus in den Hyperraum gebracht hatte.Der Krieger hat nicht lange nachgedacht und die Einladung von Zion direkt angenommen. Er kam zwar erst an, jedoch hatte er alles was man
gebrauchen konnte in seiner Reisetasche, außer ein Lichtschwert, jedoch würde Reav dafür eine Lösung schon finden. Es konnte kein Zufall sein, dass die beiden Sith sich direkt im Hangar begegneten. Beide hatten sie
Janem Menari im dem Bürgerkrieg gedient.

Er hatte seine Präsenz erkannt und keinen Groll gehegt. Zion wusste wohl nicht was geschehen war und selbst wenn, würde es noch eine Rollespielen fragte sich Reav. Der Krieg war vorbei und die Vergangenheit war nicht änderbar, also was hättest es für einen Sinn sich darüber den Kopf zu zerbrechen? Der Krieger beobachtete seinen Gefährten von den Passagiersitzen aus, wo auch die Unbekannte Jüngerin (Destiny) still neben ihm saß. Seitdem er das Wort an den Executor im Hangar gerichtet hatte, sagte die Jüngerin kein Wort. Nicht dass es Reav stören würde, sie war wohl klug genug, den beiden Sith nicht ins Wort zu fallen. Nachdem die Vespin auf Auto Pilot gestellt war, richtete der Sith seine Wort wieder an Zion.

"Habt ihr zufällig die Teile auf eurem Schiff, damit ich mir ein neues Lichtschwert bauen kann? Mein letztes hat die Konfrontation mit einem Jedi Meister
nicht überstanden."


Er würde sich an dem Keldor eines Tages rächen, aber jetzt war nicht die Zeit dafür. Erstmal müsste er im Orden wieder Fuß fassen. Es waren einige Jahre vergangen und dafür war Zion eine gute Anlaufstelle. Und danach müsste der Krieger nach einen Potenziellen Schüler Ausschau halten. Es gibt genug Auswahl an Schüler im Tempel keine Frage, aber waren diese Auswahl seiner auch Würdig? Würde jemand den Weg einschlagen, den Reav für sich entdeckt hatte? Es würde keinen Sinn machen, einen Schüler anzunehmen, der seine Entwicklung stören oder gar behindern würde. Nein die Ideologie seines neuen Schülers, sollten, nein müssten sich sogar mit seinen decken oder mindestens ähneln. In der Macht liegt die wahre Kraft der Sith, nicht in den Lichtschwertern.

Die Antwort des anderen Darth rissen Reav aus seinen Gedanken. Im Frachtraum sollten alle Teile vorhanden sein meinte der Executor. Mit einer knapper Verbeugung verschwand der Krieger im Fahrstuhl des kleinen Schiffes. Von dort aus waren es nur noch paar Meter in den Frachtraum. Er streckte seine Fühler in der Macht aus und ließ sie durch den kleinen Raum scheifen. Wenn die Teile hier sein würden, dann würde er sie spüren welche er benötigt. Er ließ sich im Schneidersitz auf den Boden nieder und schloss die Augen. Er konzentrierte sich rein auf den Raum, alles andere war belanglos. Er ließ sich von der Macht leiten und nach kurzer Zeit stellte er fest, das Zion die Wahrheit sprach. Alle Teile für ein Lichtschwert waren
im Frachtraum vorhanden. Nun war es an ihm, diese Teile zur einem Werkzeug des Sith zu schmieden.

Es kostete den Warrior einiges an Konzentration, immerhin war es lange her, dass er ein Lichtschwert entworfen hatte. Doch dieses mal war es anders. Er ließ die Macht durch sich arbeiten und zwang Sie ihm sein Lichtschwert zu fertigen. Er unterwarf der Macht seinen Willen und Sie gehorchte. Nach einiger Zeit war es endlich so weit, die fertige Waffe schwebte dort, wo noch vor einigen Minuten alle Einzelteile vor dem Krieger schwebte. Er stand auf griff nach dem Heft der Waffe und öffnete die Augen. Nun sah er zum ersten mal die Waffe, die er geschmiedet hatte. Die Macht hatte ihm sein neues Werkzeug geschaffen, eine Doppelklinge. Er ließ den Daumen über den Aktivierungsknopf gleiten und beide Klingen erwachten fauchten zum Leben. Der Frachtraum wurde in ein Indigo Licht gehüllt. Ein grinsen huschte unter der Maske des Sith´s. Seine Arbeit ist getan und er hatte sein neues Werkzeug. Natürlich war dies nichts im Gegensatz zur Macht, aber ohne ein Lichtschwert, hatte er gegen andere Jedi oder Sith noch keinen Hauch einer Chance. Er deaktivierte beide Klingen des Lichtschwerts und hängte es an seinen Gürtel.


Reav wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, da er aber mit seiner Arbeit fertig war, entschied er sich wieder zu den anderen zu stoßen. Sie würden noch eine Zeit unterwegs sein und diese Zeit konnte der Krieger nutzen, um von Zion auf den neusten Stand gebracht zu werden. Er verließ den Frachtraum und war nach ein paar Schritten am Lift wieder angekommen. Das Schiff war klein, aber nützlich dachte er sich. Jedoch nichts im Vergleich zur seiner "Dark Saber", jedoch stand die nach den ganzen Strapazen der letzten Jahr nicht zur Verfügung.

Nach paar Sekunden betrat der Krieger wieder den Passagierraum.
Er sah wie sich der Darth mit der Jüngerin in einem Gespräch befand und lauschte diesem, fand aber nach ein paar Sekunden heraus, dass er für ihn relativ belanglos sei. Nachdem die beiden ihre Unterhaltung beendet hatten, ging der Krieger direkt auf den Executor zu.

"Darth Zion ich muss euch was fragen. Wie euch wahrscheinlich aufgefallen ist, war ich eine längere Zeit nicht im Orden. Eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse und den jetzigen Stand des Sith Ordens wäre eine große Hilfe."

Nach einer kurzen Pause, fiel dem Sith ein, dass er noch nicht mal wusste, wohin die Reise gehen würde.


"Und über unsere Reise zu der ihr mich eingeladen habt, was könnt ihr mir darüber erzählen?"


Reav schaute durch den schlitz seiner Maske und war gespannt was er erfahren würde.


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[Weltraum (Imperium) | Irgendwo zwischen Dorin und Vortex | Enforcer-Klasse Sternenzerstörer ,,Stalwart" | Quartier des Kommandanten]

Victor schlug die Augen auf, als die Sirene ertönte. Eine rote Lampe begann aufzuleuchten und er hörte, wie eilige Schritte über den Flur klangen. Er stand auf, streckte sich kurz und probierte, sich den Schlaf aus den Augen zu reiben. Dann begann für ihn die Routine. Er eilte hinüber zum Kleiderschrank, an dessen Tür seine Uniform bereits frisch gebügelt hing. Er zog sie sich rasant über und klopfe sie dann glatt. Ein kurzer Blick in den Spiegel und ein paar Sekunden am Kamm genügten, um ihn Dienstbereit zu machen. Er schlüpfte in die Schuhe und trat auf den Gang heraus. Zwei Leute der Schiffsicherheit hielten gerade vor dieser Wache. Die beiden salutierten und Victor erwiderte dies pflichtbewusst. Dann schritt er mit zügigem Schritt den Gang herunter, zu einem der Turbo Lifts. Die beiden Wachen begleiteten ihn. Er stieg in den Lift und gab den Befehl, dass dieser ihn zur Brücke bringen sollte. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis die Tür sich zischend öffnete und Victor vor der großen, eisernen Tür zu Brücke stand. Victor schritt zielstrebig auf diese zu und fast geräuschlos glitt die Tür auf. Nun befand er sich im Kopf, im Gehirn seines eigenen Schiffes. Die Brückenoffiziere salutierten und Victor schritt über den Steg, der die zwei Gräben für niederes Personal trennte entlang, direkt zu der Sichtscheibe, vor der zwei Männer standen. Felix Cardez, sein erster Offizier und Neffe von Victors erstem Befehlshaber und Lucius Gray, der Leiter der Staffeln hier an Board. Die beiden beobachteten gerade den Hyperraum, als Victor zu ihnen trat. Lt. Commander Cardez begann sofort zu erzählen, als er seinen Vorgesetzten erblickte.

,,Ein Alarm von einer kleinen, Imperialen Raumstation, Sir. Weitere Informationen liegen zur Zeit wegen schlechter Verbindung nicht vor. Die Station verfügt über keine Nennenswerten Verteidigungsanlagen. Sie würde also exakt in das Muster der Piraten passen. Ich habe bereits die Kommandozentrale informiert, zur Vorsicht natürlich. Es wird noch etwas dauern, bis Verstärkung eintreffen wird. Sollte es sich wirklich um die Piraten handeln und sollten sie wie üblich angreifen, werden wir sie bis zu diesem Zeitpunkt aber bereits vernichtet haben. Ich gab Befehl, einige Parsec außerhalb einer eventuellen Sensorreichweite aus dem Hyperraum zu springen.``

Victor nickte. Er musste zugeben, dass ihm ein kompetentes Team zur Seite gestellt worden war. Solche Ereignisse wie dieses waren fast immer an der Tagesordnung und Victor hatte ihnen einige Grundbefehle gegeben, die sie immer ausführen sollten, wenn er gerade nicht anwesend war. Sie standen unter Rear Admirals Raul Razers Kommando und befanden sich zurzeit auf der Jagd nach Piraten, die diesem Teil des Imperialen Raums stark zusetzten. Razers Vorgehensweise dabei war frei von jeder Taktik und setzte einzig und allein auf Glückstreffer. Victor hatte schon des Öfteren probiert, seine Ideen dem Rear Admiral zu unterbreiten, doch schnell hatte Victor dieses Vorhaben aufgegeben. Sie unterstützten lediglich die Patrouillen. Auf eine seiner Ideen war Razer dann doch eingegangen. Da die Piraten oft lediglich Droidenkommandoschfiffe und ihre Jäger einsetzten, hatte Victor vorgeschlagen, sämtliche größeren Schiffe unter Razers Kommando mit Störwellensender auszustatten, die die Verbindung zwischen Schiff und Jäger so einschränkte, dass die Droidenjäger ohne Kommando waren und so sich selbst ausschalteten. Der Radius, indem der Störsender wirkte war zwar nur klein, wirkte aber trotzdem.

Die schnelle Eingreiftruppe unter dem Befehl des Rear Admirals hatte zwar schon einige Erfolge zu Verzeichnen gehabt, da die Piraten oft das gleiche Muster anwendeten, aber ein wirklicher Durchbruch war ihnen bis jetzt noch nicht gelungen. Die Piraten griffen oft gleichzeitig auf der großen Strecke zwischen Dorin und Vortex an, sodass immer nur ein paar und nicht alle Angriffe abgewehrt werden konnten. Die Piraten griffen an, zertrümmerten die Station und sammelten die Frackteile auf, um eventuell wertvolle Dinge daraus zu bergen. Wohin sie das brachten und weshalb sie das taten war bisher noch unklar, genauso wie der Umstand, warum sie bis jetzt immer auf das gleiche Angriffsmuster zurückfielen, wo das Imperium doch mittlerweile eine Lösung für das Problem gefunden hatte. Victor konnte es sich nur anhand von Personalmangel erklären. Irgendeine Wahnsinnige Piratenbande probierte dem Imperium zu schaden und da die Bande nicht genügend Mitglieder hatte, musste man wohl oder übel auf Droiden Technik zurückgreifen. Und ganz nutzlos war diese ja auch nicht. Die Bande hatte schon einige Erfolge verzeichnen können und bevor Victor die Idee, Störsender zu benutzen durchgerungen hatte, waren einige unerfahrenen Kommandanten an den Piratenschiffen gescheitert.

Der Navigationsoffizier begann von drei herunterzuzählen und als er die eins ausgesprochen hatte kehrte die Stalwart in den Normalraum zurück. Es waren Piraten und es war exakt die selbe Technik, die Victor bereits erwartet hatte. Ein Droidenkontrollschiff in einiger Entfernung der Jäger und mehrere Dutzend Droidenjäger, die sich auf eine kleine Raumstation stürzten. Victor wollte fast den Befehl geben, den Störsender einzuschalten und sich zwischen dem Droidenschiff und den Jägern zu positionieren, als ihm eine andere Idee einfiel. Oft flüchteten die großen Kontrollschiffe schnell, wenn sich ein Imperiales Schiff näherte, da sie es mit ihnen nicht aufnehmen konnten und wenn sie dann doch an einen Abfangkreuzer gerieten, starben sie lieber, als ihnen Informationen mitzuteilen. Victor jedoch hatte eine Idee. Die Störsender waren von einer einfachen und billigen Sorte, um möglichst viele Schiffe damit zu versorgen. Im Grunde waren sie nur dafür vorgesehen, den Kontakt zwischen Jägern und Kontrollschiff zu verhindern. Victor kam aber noch eine andere Idee in den Sinn. Er funkte den technischen Offizier an, der für die Wartung des Sender zuständig war.

,,Technischer Offizier Jakel, wäre es möglich, denn Störsender so umzufunktionieren, dass sie anstatt der Verbindung zwischen Jäger und Schiff die Sensorik und die Außenkameras des Schiffs stören? Und das auch möglichst schnell?"

,,Nunja, die technischen Systeme des Senders sind sehr einfach, das müsste eigentlich recht schnell möglich sein. Ich setzte mich sofort dran.``


Er unterbrach die Verbindung. Wenige Minuten später meldete er sich wieder, dass er es geschafft hatte.

,,Exzellent. Bereiten sie an den Störsender an Bord einer der Lamda-Fähren vor. Ein Sondereinsatz Team wird ebenfalls mit an Bord kommen. Programmieren sie alles so ein, dass die Fähre so aus dem hyperraum springt, dass sofort der Störsender einsetzt. Das Sondereinsatzteam wird dann das Kommandoschiff übernehmen. Verstanden?"

Seine Offiziere nickten. Sie hatten gelernt, seine Befehle nicht zu hinterfragen. Die Chance war einfach einzigartig, um an neue Informationen zu kommen. Er musste diesen Versuch jetzt wagen. Die Raumstation war noch relativ gut intakt und das war mehr als selten der Fall. Oft bröckelten die Stationen schon auseinander, wenn die Schiffe eintrafen. Der Moment war einfach zu günstig, um ihn ungenutzt vorüber gehen zu lassen. Wer konnte schon sagen, ob so etwas noch mal wieder geschehen würde und ob es dann nicht schon zu spät für diesen teil der Galaxis wäre.

Victor blickte aus dem Fenster hinaus, sah die Fähre, wie sie in den Hyperraum sprang und nach weniger als einer Sekunde wieder auftauchte, diesmal jedoch kurz vor dem feindlichen Schiff. Es dauerte kurz, bis die Fähre in das Hangar glitt, sein eigener Sternenzerstörer immer noch im Planetenschatten verborgen. Die nächste Zeit verging unendlich langsam, doch plötzlich blieben die feindlichen Jäger an der Raumstation in der Luft hängen und ihre Lichter erloschen. Eine Nachricht ging ein. Victor aktivierte sie.

,,Sir, der Kommandostab befindet sich in unserer Gewalt. Sie sollten sich das hier mal anschauen kommen.``

[Weltraum (Imperium) | Irgendwo zwischen Dorin und Vortex | Vor Raumstation | Enforcer-Klasse Sternenzerstörer ,,Stalwart" | Brücke ]
 
[ :: Hyperraum :: Richtung Empress Teta :: Star Curier 'Vespin' /Reav | Destiny | Zion :: ]



Sie flogen bereits einige Stunden im All, im Cockpit war es sehr ruhig geworden. Seit Reav in den Lagerraum gegangen war um sich da ein neues Lichtschwert zu bauen, gab Zion kein Wort mehr von sich und Destiny ebenso wenig. Nach längerer Zeit des Schweigens drehte sich der Sith-Executor von seiner Konsole zu der Jüngerin und richtete das Wort an sie.


„Du bist noch sehr jung und offensichtlich noch nicht lange im Orden. Nun sag mir, wieso arbeitest du für die Krath? Was für eine Verbindung hast du zu ihnen? Und ich kann dir nur raten, mich nicht anzulügen, dies würde deiner noch nicht begonnenen Karriere im Orden ein jähes Ende bereiten.“

Kaum sprach er zu Ende, schon spürte Zion, wie Reav sich näherte. Einen Moment später kam der Sith-Warrior auch schon zurück in das Cockpit, wo Destiny und Zion noch waren. Reav fackelte nicht lange und stellte Zion direkt Fragen über die Geschehnisse der letzten Zeit.


„Sicher doch, Darth Reav. Viel hat sich im Orden nicht geändert, es ist immer noch so wie früher, nur die Interpreten und ihre Gesichter haben sich geändert. Jedoch ist in den letzten Monaten eine gewisse Unruhe aufgetreten. Man bemerkt sie nicht direkt und sofort, jedoch ist sie allgegenwärtig und spürbar. Der Grund dafür kann vieles sein, der Unmut über den Friedensvertrag kann eine Konstante sein. In Friedenszeiten sind die Sith immer etwas eigenartig. Und da dies der erste Frieden seit mehr als mindestens zwei Generation ist, auch nachvollziehbar.“

Nun wechselte Zion direkt das Thema. Und ging näher auf die Reise ein. Es stimmte, Reav hatte keine Ahnung, wohin es ging oder wieso es dahinging.

„Kennt ihr noch die Kraths? Eine Sekte innerhalb unseres Ordens. Damals, am Anfang des Imperiums waren sie eine ernstzunehmende Kraft, die letzten Jahrzehnte ist ihr Einfluss jedoch drastisch gesunken. Jedenfalls hat man von ihnen immer weniger gehört oder mitbekommen.“

Der Sith-Executor machte eine kurze Pause. Reav sollte sich sammeln und die Worte verstehen.

„Die Gruppierung hatte mich über diese Jüngerin kontaktiert und wünschte, dass ich sie treffen soll. Jedoch kennt Ihr die komplizierte Beziehung zwischen den Krath und Janem nur zu gut. Daher wollte ich ein wenig Vorsicht walten lassen…und habe euch eingeladen. Wenn ich schon die Kraths treffe, dann wenigstens mit einem weiteren Schüler Menaris an meiner Seite.“

Mit gekreuzten Armen wartete Zion auf die Reaktion von Reav. Nicht jeder ist positiv eingestimmt, wenn er zu einem möglichen Hinterhalt eingeladen wird. Jedoch wäre Zion, aber auch Reav, sicher einen Verbündeten an seiner Seite zu haben. Nur wenige Sekunden nach seiner Erklärung piepste der Boardcomputer.

„Ahh wie ich sehe sind wir bald da, in wenigen Sekunden werden wir in den Orbit von Empress Teta eintreten. Macht euch beide bereit für die Landung. Ich will nicht viel Zeit verlieren.“

Zion setzte sich in den Pilotensessel und machte alles bereit für die manuelle Übernahme im Realraum.




[ :: Deep Core :: Koros-Sektor :: Empress Teta-System :: Star Curier 'Vespin' /Reav | Destiny | Zion :: ]
 
[Weltraum (Imperium) | Irgendwo zwischen Dorin und Vortex | Vor Raumstation | Feindliches Kommandoschiff | Hangar ] -Victor Kane, Teile des Einsatzkommandos

Auf Wunsch des Kommandeurs der Kommandosoldaten, hatte Victor sofort eine weitere Lambda-Fähre Start klar gemacht und war mit dieser zum feindlichen Kommandoschiff aufgebrochen. Er war Neugierig, was diese sonst so harten Soldaten zur Verwunderung bringen konnte. Weitere Rettungsmaßnahmen hatte er an seinen ersten Offizier übertragen. Dieser würde das bestimmt auch alleine packen, diese Arbeit hier ging vor. Im Hangar erwartete ihn bereits ein Soldat des Einsatzteams, der salutierte und sofort anfangen wollte zu berichten. Victor salutierte ebenfalls, unterbrach ihn dann aber sofort.

,,Wir werden wohl genug Zeit für Erklärungen auf der Brücke finden. Ich möchte diese Angelegenheit schnell hinter mich bringen.``

Der Soldat schien kurz zu überlegen, bevor er nickte und Victor aus dem Hangar in einen Flur führte. Dieser wimmelte nur so von Droiden, die ausgeschaltet auf dem Boden lagen. Victor hatte keine Zeit, diese genauer zu betrachten, sah aber auf den ersten Blick keine äußerlichen Schäden. Dann trat er auf die Brücke des Schiffs, auf der ein Großteil der Soldaten wartete und eine kleine Gruppe von Humanoiden in Schach hielt, die mit dem Kopf an der Wand in einer Reihe standen. Es waren viel weniger, als er es sich vorgestellt hatte. Er erteilte dem Kommandeur das Wort mit einem Nicken. Dieser begann sofort.

,,Das sind die einzigen, die gefunden wurden. Dieses Schiff litt unter enormen Personalmangel. Bis jetzt rückten sie noch nicht mit der Sprache heraus.``

Victor nickte. Damit lag seiner Meinung nach der Fall klar. Eine Bande von armen Piraten, die unter Personal, sowie Geldmangel litten. Deshalb wohl auch die immer gleiche Taktik. Das Geld hatte wohl nicht dazu gereicht, sich neue Schiffe zuzulegen. Der Rear Admiral musste einfach mit seiner Leistung zufrieden sein. Der Schlüssel zur Lösung des Problems lag offen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Gefangenen damit herausrücken würden, wo ihre Hauptzentrale lag und bis dann die kleine Flotte unter Rear Admiral Razer zuschlagen würde und dies Bande zerschlagen würde. Vielleicht würde er sogar einen Orden bekommen. So etwas machte sich bestimmt nicht schlecht an seiner Wand.

Dann sah er den fragenden Blick des Soldaten, der wohl auf eine Antwort wartete, die eigentlich klar auf der Hand lag. Manchen Leuten musste man auch alle erklären. Er schüttelte genervt den Kopf.

,,Stellen sie sich doch nicht blöder an, als sie sind. Wir übergeben sie dem Nachrichtendienst übergeben, die werden schon das Nötigste aus ihnen herauspressen.``

Damit wandte Victor sich ab und wartete auf ein ,, Jawohl, Sir!``, dass kurz darauf auch ertönte. Er blickte in das All, in dem gerade einige weitere Schiffe auftauchten.

[Weltraum (Imperium) | Irgendwo zwischen Dorin und Vortex | Vor Raumstation | Feindliches Kommandoschiff | Brücke ] -Victor Kane, Teile des Einsatzkommandos
 
[Weltraum (Imperium) | Irgendwo zwischen Dorin und Vortex | Vor Raumstation | Imperium-Klasse II Sternenzerstörer ,,Stardust" | Konferenzraum ] -Victor Kane, Rear Admiral Razer, weitere hochrangige Offiziere

Victor hatte sich bereits auf Rear Admiral Razers Flaggschiff eingefunden, wo die Einsatzbesprechung abgehalten werden würde. Er hatte sich bereits darauf gefreut, dass Razer ihn wütend anschauen würde, vor Neid ganz blau, dass es gerade seinem Hass-Unterstelltem gelang, einen solchen Treffer zu landen, aber er lächelte nur und Victor beschlich bereits ein ungutes Gefühl. Was hatte dieser unfähige Offizier vor? Victor ließ sich auf einem Stuhl am großen, ovalen Konferenztisch, direkt vor dem Panorama-Fenster, das einen Blick in die tiefe des Alls gestattete. Einige andere Offiziere waren persönlich anwesend, viele konnten aber auch nur per Holokommunikator an der Besprechung teilnehmen, da ihre Pflichten sie dazu zwangen, sich auf einer Patrouille aufzuhalten. Als endlich sämtliche Plätze am Tisch belegt waren, erhoben sich sämtliche Offiziere und stimmten zu einem ,,Heil dem Imperator!" an. Danach setzten sie sich, nur der Rear Admiral blieb stehen und begann mit der Besprechung.

,,Sehr verehrte Offiziere. Es gelang uns, eines der Schiffe in unsere Gewalt zu bringen. Wir erhoffen uns davon einige weitere Hinweise, auf das große Ganze, dass hinter diesen Angriffen steckt.``
Victor wunderte sich nicht, dass er nicht namentlich erwähnt worden war. Razer hatte etwas gegen Personen, die kompetenter waren als er und das traf für Victor alle mal zu. Der Rear Admiral schweifte mit seinem Blick über die Anwesenden. Dann blieb der Blick an Victor heften und Razer tat ganz verdutzt.

,,Kommander Kane? Sie noch hier? Ihre Pflichten verlangen sie doch ganz wo anders!"

Was sollte das denn jetzt? Er war hauptverantwortlich, für diesen Erfolg, da hatte er doch auch anwesend zu sein

,,Rear Admiral Razer, Sir, ich weiß nicht wovon sie sprechen. Als Hauptverantwortlicher für diesen Erfolg, muss ich doch hier sein."

,,Hauptverantwortlicher? Bei diesem Sieg handelte es sich um einen gemeinschaftlichen Sieg, der meiner brillanten Planung zu zuschulden ist, will ich wohl meinen. Aber trotz alledem, sie wurden nach Widek versetzt, unter das Kommando von Commodore Frey Forgerty. Sie haben hier nichts mehr verloren! Dienst Besprechungen sind für Offiziere, die sich noch in meinem Dienst befinden.``
Das war ja mal wieder typisch. Razer enthielt ihm Befehle, um ihn nachher nieder machen zu können. Das ganze Palaver hätte selbst ein Tauber Razer zuordnen können. Die Hälfte ein gequirlter Scheiß und die andere Hälfte, um Victor nieder zu machen. Aber was sollte dieser tun? Victor wusste aus Erfahrung, dass es keinen Sinn hatte, gegen Razer anzureden. Außerdem gab ja auch der klügere nach.

,,Verzeihen sie Sir. Diese Befehle kamen mir bis jetzt noch nicht zu Ohren. Ich werde mich selbstverständlich sofort mit der ,,Stalwart" auf den Weg nach Widek machen. Sir, meine Herren Offiziere."

Victor deutete eine leichte Verbeugung an, bevor er sich umdrehte und den Raum verließ . Die Stardust verließ er so schnell wie möglich und machte sich auf den Weg zur Stalwart. Dort angekommen, ließ er seinen Frust frei heraus. Razer hatte bestimmt etwas mit der Versetzung zu tun. Er wollte ihn von seinem großen Triumpf abhalten. Wenigstens musste er seine Zeit nicht mehr mit diesem Mann verbringen. Er machte sich auf den Weg zur Brücke und gab letzte Befehle, bevor sie nach Widek aufbrachen.

[Weltraum (Imperium) | Irgendwo zwischen Dorin und Vortex | Vor Raumstation | Enforcer-Klasse Sternenzerstörer ,,Stardust" | Brücke ] -Victor Kane, Brückenbesatzung
 
[Imp. Weltraum|Weltraum |Takao Besprechungsraum| Ursarkar E.Creed , Kyoshi Ichigû , NPC´s]

"Sir, ich kann diese minderen Lebensformen genauso wenig ausstehen wie sie, aber selbst ich habe gesehen wozu diese Dinger fähig waren. Sie haben nicht nur mein Schiff schwer beschädigt, sondern auch einen Strike Kreuzer gesprengt und wollten mein Schiff mit einem Shuttle gefüllt mit Sprengstoff zu Weltraumschrott verwandeln. Bei allem Respekt Sir, aber die Yevethaner sind nicht zu unterschätzen." warf Creed ein.

"Was reden sie für einen fertigen Unsinn Commander, das Imperium wird von seinen Sklaven zum Narren gehalten." antwortete der Colonel in einem nicht mehr sehr freundlichen Ton und blickte Creed mit einem hasserfüllten Blick an.

"Sir, wenn die Takao und Cadia entdeckt werden, dann sind nicht nur Commander Ichigû und ich sehr schnell tot sondern auch sie." antwortete Creed mit hilfesuchenden Blick an den kleinen Kuati.

"Sie kommandieren eines der neusten Schiffe des Imperiums Commander Creed und sie haben einen Vindicator als Unterstützung. Sie werden diesen Barbaren erhebliche Verluste zufügen können." kam es vom Colonel.

Creed blickte den Colonel an und begann auf seinem Datapad Dinge einzutippen und aufzurufen

"Sir der Zustand der Cadia." bemerkte er während er dem Colonel das Datapad reichte.

"Welcher Idiot schickt dieses Schiff auf eine solch heikle Mission." fluchte der Colonel.

"Sir verstehen nun weshalb Commander Ichigû seine Bedenken äussert. Wenn es zum Gefecht kommt taugt die Cadia zu nicht mehr als Übungsziel." sagte Creed in der Hoffnung endlich den Colonel von seinem Plan abzubringen. Auch fragte er sich wie jemand wie der Colonel in so hohe Ränge kam.

"Wenn ich die Kampfkraft und Zuverlässigkeit der Cadia in Betracht ziehe erscheint mir ihr Plan bisher als der bessere. Aufgrund der Schäden an der Cadia wird die Takao die Hauptaufgaben erledigen." warf der Colonel ein.

"Noch Fragen ?" fragte der Colonel die beiden Commander.

Weder Creed noch der kleine Kuati hatten weitere Fragen, da der Plan nicht allzu kompliziert war.

"Gentleman, das wäre alles." beendete der Colonel die Besprechung.

"Sir, Commander."verabschiedete Creed sich zuerst vom Colonel und danach von Commander Ichigû.

Creed verlies zuerst den Besprechungsraum und dann die Brücke des Vindicators. Hoffentlich war diese ganze Mission schnell erledigt damit er diesen Colonel und den kleinen Kuati schnell loswurde. Er konnte den Colonel wegen seiner arroganten Art nicht ausstehen und Ichigû war in seinen Augen keine Person vor der jemand Respekt hatte. Was war nur mit dem Imperium geschehen, ein Nicht-Mensch auf dem Thron, tausende Nicht-Menschen in den Streitkräften und eine Rebellenallianz die sich Republik nennt und vor der das Imperium zu Kreuze kriecht. Es musste sich etwas ändern, selbst wenn der Imperator und tausende anderer sterben würden wäre dies immer noch bei weitem besser als eine Galaxie die von Terroristen und minderen Lebensformen dominiert wird.

In seinen Gedanken versunken bemerkte er beinahe nicht dass er bereits im Hangar der Takao angekommen war. Er setzte sich in das wartende Shuttle und gab dem Piloten den Startbefehl. Das gewohnte Geräusch der Triebwerke verstummte schlagartig als das Shuttle in das unendlich Vakuum eintauchte und Kurs auf die Cadia nahm. Er nahm sein Datapad hervor und begann nach irgendwelchen Neuigkeiten zu suchen welchen ihn betreffen würden. Es war mehr ein Zeitvertreib da es neben imperialen Propagandameldungen nichts lesenswertes gab. Trotzdem zog etwas die Aufmerksamkeit von ihm auf sich. Ein Stapellauf eines neuen Sternzerstörers.

Dies war nun wirklich nichts spezielles, dem Imperium gingen wohl oder übel die Erfolgsmeldungen aus. Was wenn man sich die Gefechte mit den Yevethanern ansieht auch kein Wunder ist.

"Sir wir sind gelandet." meldete der Pilot und riss Creed erneut aus seinen Gedanken worauf er sich bei dem Piloten bedankte und sich zur Brücke des Enforcers aufmachte und wieder auf sein Datapad blickte und mit den Gedanken abschweifte.

"Commander an Deck."meldete der erste Offizier und salutierte als Creed die Brücke betrat.

"Sir, wir haben neue Befehle erhalten." meldete der Kommunikationsoffizier

"Wer beim Oberkommando hat wieder gesoffen. Wir haben doch gerade eine Mission zugeteilt bekommen, wie hirnverbrannt ist das eigentlich." beschwerte sich Creed lautstark.

"Wir haben Marschbefehl nach Fondor erhalten wo wir als Eskorte für die Allegiance dienen sollen und diese nach Fresia eskortieren." fuhr der Offizier fort.

"Setzten sie Kurs nach Fondor und senden sie eine kurze Nachricht zur Takao." befahl Creed mit genervten Unterton

Creed versuchte sich zu entspannen und sah zu wieder die Cadia den Hyperraum betrat und sich nach Fondor aufmachte. In seinen Gedanken versunken fiel ihm wieder der Artikel von Stapellauf des Sternzerstörers ein. Er ohrfeigte sich innerlich, nahm sein Datapad hervor und begann den Artikel aufmerksam zu lesen. Mehr als dass es das modernste Schiff der Galaxie war und einige Details zum Stapellauf waren auch nicht vorhanden.

Er atmete tief durch und hoffte nur dass er zumindest nicht wieder mit seinem Glück wie bei Galantos mitten in eine Schlacht geriet, denn noch einmal würde die Cadia solche Schäden nicht verkraften und er würde als Weltraumleiche enden. Doch dies war nun einmal sein Leben. Er hatte schon immer in die Marine und nun konnte er wenigstens dafür sorgen dass er zumindest befödert wird und wenigstens auf einem Sternzerstörer stirbt.

[Imp. Weltraum|Weltraum |Takao Besprechungsraum| Ursarkar E.Creed , Kyoshi Ichigû , NPC´s]
 
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Weltraum, Neue Republik, an Bord des Frachters” Wanderfalke”: Nevis versteckt im Gleiter im Frachtraum, zwei Besatzungsmitglieder und ein Haufen Droiden

Die Zeit zog sich wie zäher Kaugummi. Nevis traute sich kaum, sich zu bewegen. Sie saß dumm auf ihrem rechten Fuß. Er schmerzte schon! Anfangs hämmerte ihr Herz, als wollte es raus springen. Nun gab es kein Zurück mehr! Dann irgendwann war Nevis erschöpft. Angst und Anspannung konnten sehr müde machen! Sie wagte vorzulugen, und fand, dass der Gleiter relativ sicher war. Man würde den Frachtgleiter erstmal nicht brauchen! Ab und an lugte sie durchs Fenster. Es schien niemand im Frachtraum zu sein! Warum auch? Nevis biss in ihr Brötchen und trank einige Schlucke. Dann legte sie sich flach auf den Boden und schlief erschöpft, in ihre Jacke gekuschelt, ein. Sie träumte von ihrer Mami, von Monstern mit gelben Augen, von Sahra, Thyr, Anissina und Ty! Wirres Zeug!

Als sie aufwachte, war alles wie gehabt. Sie war alleine im Frachtraum im Gleiter. Wo sie nur war? Sie blieb im Gleiter. Nevis wagte sich nicht hinaus. Sie träumte vor sich hin. Tagträume von ihrer Mami, wie sie mit Ty spielte und gegen ihn im Bürstenkopfrennen gewinnen würde und wie sie mit Thyr ins Kino ging. Irgendwann malte sie auf dem Fußboden des Gleiters viele Blätter voll. Meistens wie sie ihre Mami bei der Hand fasste. Dann aß sie einen Bissen und trank einige Schlucke und schlief wieder.

Als sie wieder erwachte und ihr Magen knurrte und sie in ihr Brötchen biss, schmeckte es nicht mehr. Sie spuckte den Bissen aus. Das Brötchen roch schlecht. Sie hatte jetzt nichts zu essen. Vermutlich war heute ihr siebter Geburtstag. Sie gratulierte sich selbst im Stillen: “Alles Gute zum Geburtstag, Nevis!” Nevis verließ zum ersten Mal mutig den Gleiter und sah sich im Frachtraum um. Hier standen große Container und viele Kisten herum. Nevis machte sich an einer Pappkiste mit einem Keksetikett zu schaffen. Sie musste es mit ihren Händen schaffen, ihn zu öffnen. Irgendwann kamen ihr ihre Reißzähne in den Sinn. Damit ging es. Nevis hätte sich ein Taschenmesser oder wenigstens eine Schere vor ihrer Flucht besorgen sollen. Irgendwann saß ein hungriges kleines Mädchen in einem Frachtgleiter an Bord des Wanderfalken und aß eine Menge Kekse. Wenn sie nur nicht solchen Durst hätte! Ihre Flasche war längst leer! Sie hatte keine Kisten mit Getränken entdecken können. Ob sie es hinaus wagen könnte? Sicher gab es eine Nasszelle!? Wenn sie ganz leise sein würde? Doch, was, wenn sie sie entdecken würden? Was machte man mit blinden Passagieren? Die Angst hielt sie zurück. Angst war ein enorm starkes Gefühl!


Dann kam irgendwann, Nevis wusste weder ob es Tag oder Nacht, noch wie spät es war, ein Mann in den Frachtraum, und kontrollierte alles. Nevis verhielt sich sehr still und machte sich im Gleiter klein. Ihre Angst war groß. Sie zitterte. Ihre Lekkus bebten. Er schimpfte, dass sie Mäuse oder Ratten an Bord hätten. Er stellte einige Fallen auf. Es waren Lebendfallen.

Wenn der Durst an einem nagt und die Verzweiflung groß ist, siegt der Überlebenswille und Urinstinkte kommen zum Vorschein. Nevis nahm sich eine Maus aus der Falle, die es hier tatsächlich gab, auch wenn der Nager, der das Aufstellen der Fallen provoziert hatte, Nevis selbst mit ihren Reißzähnen gewesen war. Beherzt biss sie hinein. Ihre Vorfahren in grauer Vorzeit hatten sich früher durchaus so ernährt. So überlebte das Kind die Hyperraumreise. Auch, wenn es eklig schmeckte!

Noch einmal kamen etwas später zwei Männer in den Frachtraum und sahen nach den Fallen und ärgerten sich, nichts gefangen zu haben. Nevis Herz pochte in der Zeit ungestüm. Sie hatte große Angst! Doch sie sprachen unentwegt von Coruscant. Nevis` Zuversicht wuchs, dass sie geradewegs nach Coruscant fliegen würden. Doch dem war nicht so. Vor der Epidemie war das tatsächlich kurze Zeit so gewesen. Doch jetzt gab es einen anderen großen Handelsposten.

Irgendwann sprang das Schiff aus dem Hyperraum. Nevis kannte das! Sie entschied sich, sich direkt im Frachtraum zu verstecken. Es gab genug Verstecke. Eins für sich zu finden, war nicht schwer. Geistesgegenwärtig entschied sie sich für ein Versteck in der Nähe der Ladeluke. Sie sah nichts. Es gab kein Fenster, sonst hätte sie gesehen, dass der Frachter eine Raumstation anflog.


Die Droiden kamen in den Frachtraum. Dann die beiden Händler. Nach dem Andocken öffnete sich die Luke. Nevis`kleines Herz schlug mächtig schnell! Wann war der richtige Moment auszusteigen? Wann sah sie niemand? Wann konnte sie es wagen? Nevis fasste sich nach einer Weile des Wartens auf den richtigen Augenblick ein Herz und lief los. Hier war mächtig was los. Es wurde be-und entladen. Droiden jeder Größe, etliche Container, Kisten und viele Leute! Sie lief und lief, bis sie ganz außer Atem war. Jetzt gab es hier Wirtshäuser, Geschäfte, Bars, und Leute über Leute, viele leuchtende blinkende Werbetafeln über Werbetafeln! Musik! Stimmengewirr! Das Kind war sehr durcheinander! Sie fragte einen Mann mit langen schwarzen Rasterzöpfen, der mit einem Mann zusammen war, der offensichtlich ein Twi'lek war und eine ähnliche Hautfarbe und Lekkus wie Nevis besaß und dazu einen mächtig dicken Bauch:

“Entschuldigen Sie, ...”,

sie musste sich erstmal räuspern, denn sie hatte solange nicht gesprochen:

“...,können sie mir bitte sagen, wo ich hier bin?”

“Ja, wen haben wir denn da? Bist du etwa ganz allein, schönes Kind? Wir sind auf einer der Raumstationen vor Denon.”

In Nevis arbeitete es. Denon? Hier kreuzten sich zwei große Hyperraumrouten. Ihre Lehrerin wäre stolz auf sie gewesen, dass sie das wusste. Aber, sie war nicht auf Coruscant, verdammt!

“Ja, ich bin allein. Ich will zu meiner Mutti nach Coruscant.”

Beide Männer grinsten erst sich, dann das Kind an. Es war ein teuflisches Grinsen und genau so teuflische Gedanken.

“Wie gut, dass du uns getroffen hast! Du kannst mit uns kommen! Wir wollen dorthin. Wir nehmen dich mit!”

Damit war Nevis`Schicksal erstmal besiegelt. Das kleine und junge wohlbehütete Kind war zwei zwielichtigen Gestalten begegnet. Sie waren Sklavenfänger und Waffenverkäufer der Black Sun. Sie hatte den berüchtigten Trevor Darko angesprochen. Ahnungslos folgte sie ihnen und freute sich über eine warme Mahlzeit. Kurz darauf fand Nevis sich in einem Käfig auf der “Inara” in Richtung Trandosha wieder, wohin sie Waffen verkaufen wollten.


Weltraum Imperium, an Bord der "Inara" in Richtung Trandosha mit Leuten der BS: Siebenjährige Nevis im Käfig

Weiter auf Trandosha
 
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Weltraum über Dubrillion - Agustin, Saphenus, Piloten und Wachen im Cockpit

Mit einem Ruck sprang die Fähre in den Hyperraum. Die beiden Gouverneure ließen sich entspannt in die Lehnen ihrer gepolsterten Sitze zurückfallen, was jetzt folgen würde, war eine Reise von gewaltiger Dauer. Agustin und Saphenus würden die nächsten sechzig Stunden auf engstem Raum zusammenleben, was Agustin zahlreiche Gelegenheiten bieten sollte, mehr über seinen neuen Verbündeten zu erfahren. Beispielsweise verband beide eine Abneigung gegenüber der imperialen Oberschicht und womöglich stammte Saphenus aus ähnlich armen Verhältnissen wie der dubrillianische Gouverneur, der seine Jugend in den Slums Bastion Centers verbrachte und ein schwieriges Verhältnis zu seinen Eltern hatte. Derartige Gemeinsamkeiten ließen eine rein geschäftliche Partnerschaft oft persönlicher werden und festigten Partnerschaften zu Bündnissen mit gemeinsamer Motivation und Ambition. Beim Gedanken an seine Jugend verdarb Agustins Laune für einen Augenblick und rasch schlug er sich derartige Gedanken wieder aus dem Kopf. Auf dieses Thema würde er früher oder später noch zu sprechen kommen, es stellte eine einmalige Gelegenheit dar. Während sich Saphenus genauso wie Agustin vorhin noch neutral gegenüber der Coruscant-Sache äußerte, begann er nun zu Agustins Verwunderung über den Imperator und dessen geistige Kapazitäten her zuziehen. Angesichts der Tatsache, dass er sich in einer Fähre unter imperialen Staatsbesitz befand, eine ziemlich gewagte Aussage. Doch genauso wie in seiner Behausung, seinem Büro und manchen seiner Konferenzräumen legte Agustin großen Wert darauf, Wanzen und andere Abhörapparaturen ausfindig zu machen und zu vernichten. Er war so ziemlich das Gegenteil eines Mannes ohne gewisse Leichen im Keller und musste sämtliche ihm zur Verfügung stehenden Register ziehen, um nicht nur konkrete Aufdeckungen sondern auch unerwünschte Verdachte seitens der imperialen Behörden zu verhindern. Nur ungern erinnerte sich an den Zwischenfall mit der imperialen Agentin Allexia O'Neill zurück, die während der heißen Phase des Kriegs im Süden Dubrillions beinahe in den Besitz brisanter Informationen gelangt wär und alles bedrohte, was sich Agustin und Frank aufgebaut hatten. Dieser unglückliche Zwischenfall hatte damals zur Folge, dass Agustin seine neuen Freunde bei der Schwarzen Sonne nach der Geschichte mit Visla einmal mehr um einen nicht gerade kleinen Gefallen bitten musste, dessen Erwiderung bis heute ausblieb. Der Gouverneur wusste genau, dass die Black Sun auf ihn zukommen würde, sobald sich für sie die erste Möglichkeit bieten würde und genau das bereitete ihm Sorgen. Die Organisation war ein mächtiger Verbündeter und Agustin besaß durchaus die gewisse Selbstverständlichkeit, mit dieser offen zu verkehren - er hatte John Doe ja sogar auf die Gala nach dem Sieg über die Rebellen eingeladen -, doch wusste er ebenso genau, dass es ein Pulverfass war. Wer wusste denn schon, welchen Gefallen er ihnen vielleicht schon morgen nicht ausschlagen können würde.

Jedenfalls war Agustin auch oftmals mit Frank in dieser Fähre gereist, wobei sogar noch heiklere Themen besprochen wurden, als es sich nun andeutete. Lord Saphenus schien großes Vertrauen in die gewissenhafte und verschlagene Kontrolle Agustins zu haben, ein Umstand, der diesem nicht ausschließlich behagte. Womöglich hatte der Sith-lord bereits
gewisse Verdachte oder sogar mithilfe seiner übernatürlichen Fähigkeiten Zugriff über die dunkelsten Geheimnisse Agustins? Der eisige Gouverneur ließ auf die Worte des Zabrak ein nachdenkliches Schweigen folgen, während sein Blick auf dem vernarbten Gesicht des Sith ruhte. Es gab kein Zurück mehr. Saphenus wusste bereits jetzt zu viel über ihn und umgekehrt ebenso. Beide Männer hatten das nötige Wissen, sich auf der Stelle gegenseitig zu vernichten, was ausschließlich auf Hochverrat beruhte. Sollte sich Agustin in Zukunft vollständig über die Vertrauenswürdigkeit des Sith sicher sein können oder diesen mit einem immensen Druckmittel kontrollieren können, musste er ihn zwangsläufig über gewisse Vorgänge und Verbindungen aufklären, die Teil des großen Plans waren. Doch soweit waren sie beide noch nicht - noch lange nicht.


"Ich habe selbst an den Verhandlungen des Friedensvertrags auf Umbara mitgewirkt und kann Euren Unmut nur teilen. Ob meiner noch recht überschaubaren Mittel im intergalaktischen Machtspiel waren mir zudem gänzlich die Hände gebunden. Könnt ihr Euch das Gefühl vorstellen, in der Gewissheit der eigenen Machtlosigkeit in dieser Sache Teil solch einer Demütigung zu sein? Die Verhandlungen haben mir einmal mehr gezeigt, mit welch inkompetenten Persönlichkeiten die imperiale Führungsriege momentan durchsetzt ist, die dem diplomatischen Aufgebot der Neuen Republik wie ein Haufen Dilettanten entgegengetreten sind. Eine verhängnisvolle Schande wahrlich."

Bekräftigend nickte Agustin Saphenus zu, als dieser den Missstand ansprach, nach Velusia reisen zu müssen um als Imperialer die Pracht Corsuscants bewundern zu können, da diese Welt schließlich dem Imperium gehörte. Was folgte, waren ein paar verständnisvolle Worte über Agustins angepeilten Zwischenstopp. Nicht unbedingt das, was er sich erhoffte, da er mit dieser Aktion eigentlich das Feuer in Saphenus wecken wollte und die Reaktion bis jetzt viel zu spärlich ausfiel. Doch die nun folgende kurze Anekdote ließ Agustin wieder hellhörig werden. Ja, Korriban gehörte nun ihm. Vielleicht würde Coruscant eines Tages wieder ebenso ihnen gehören?

"Es liegt nun an uns, sämtliche Register zu ziehen, um einen derartig zufriedenstellenden Ausgang auch im Bezug auf Coruscant in greifbare Nähe rücken zu lassen."

Als sie auf das Thema der gestrigen Verzögerung und die damit verbundenen Details zu sprechen kamen, machte Agustin ein etwas langes Gesicht, da er Saphenus in dieser Hinsicht enttäuschen musste. Leider handelte es sich bei Shartov um keinen Rivalen, den man den Hunden zum Fraß vorwarf oder auf den sich mithilfe administrativer Mittel ein Kopfgeld aussetzen lie, allerhöchstens mit der Einlösung eines weiteren Gefallens bei der Black Sun, doch soweit würde er es gar nicht kommen lassen.. Shartov war ein in die Verwaltung verwurzelter Bastard, den er sich Stück für Stück herannehmen musste und sollte irgendwann der ersehnte Tag der Abrechnung kommen, dann würde er den Teufel tun und die Macht über das Schicksal dieses Verräters in die Hände fremder Söldner legen. Nein, Shartov würde er mit eigenen Händen das Herz aus dem Leib reißen.

"Besagter Rivale steht momentan noch über mir, weshalb ich Euch leider enttäuschen muss. Doch kann ich Euch ebenfalls versichern, dass gewisse Vorgänge stattfinden, die sein sicheres Ende bedeuten werden. Und für den Fall der Fälle ist Euch ein Logenplatz in meiner ganz persönlichen Hölle gewiss, um dieses Spektakel zu genießen. Sollte sich ob der Komplikationen, die sich bei Eurem Vorschlag zwanghaft ergeben würden, die Gelegenheit bieten, einen imperialen Spitzenverwalter in Arena Eures Tempels zu schleifen, so werde ich diese mit Freude wahrhaben."

Antwortete er und sprach dabei nicht ausschließlich die Wahrheit. Shartov war seine ganz persönliche Sache und er würde sein Versprechen eines Tages wahr machen, komme was wolle.

"Habt Ihr bereits an einer solchen Zeremonie teilgenommen?"

Wechselte er das Thema, nachdem beide angestoßen hatten. Saphenus schien auf dieser repräsentativen Ebene seines neuen Amtes noch etwas unerfahren, weshalb Agustin den Sith mit dem groben Programm vertraut machen wollte. Er schätzte den Zabrak so ein, dass er spontan richtig und staatsmännisch handelte - diese Fähigkeit hatte er schon zu Beginn seines Besuchs auf Dubrillion bewiesen. Er war ein talentierter Redner und ebenso geschickt im Umgang mit Gouverneuren und Geschäftsmännern. Also würde es Agustin bei einer kurzen Erklärung des Programms belassen.

"Da das Ganze ein Ereignis der enormen öffentlichen Beachtung ist, achtet man vor allem auf eine repräsentative Darstellung der Macht und Geschlossenheit. Wie Ihr Euch sicherlich denken könnt, muss ich über ersteres keine weiteren Worte verlieren; der Allegiance-Sternenzerstörer ist ein pures Schaubild der militärischen Macht des Imperiums und wird unsere Feinde beim puren Anblick erzittern lassen. Doch um ebenso die Präsentation der inneren Geschlossenheit nach außen hin zu tragen, beschränkt sich die Veranstaltung nicht nur auf ein spektakuläres Manöver, sondern auch auf mehrere weitere Programmpunkte, wie Reden des Flottenkommandos und des Grand Viziers, einem Ball, sowie einer Führung durch das Schiff, die wir erhalten werden. Ich werde mein persönliches Augenmerk darauf richten, mich in Gespräche zu verwickeln und die allgemeine Stimmung dort zu analysieren. Sollte es wahr und ein großer Umbruch im Gange sein, so müssen wir die ersten sein, die dies registrieren, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Viele Gäste haben sich bereits angekündigt, darunter auch mächtige Sith, die in der Öffentlichkeit stehen."

Agustin ließ mit einer Geste die Gästeliste auf den Tisch projizieren und ließ Saphenus Zeit, diese kurz zu überfliegen.

"Sind darunter auch Personen, die Ihr bereits kennt?"

Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - Agustin, Saphenus, Piloten und Wachen im Cockpit
 
Kommend von Dubrillion

[Hyperraum | Pradas Shuttle] - Saphenus; Agustin Prada

Saphenus‘ Augenbraue zuckte, augenblicklich wurde seine Miene düsterer. Prada war also auf Umbara gewesen als der schicksalshafte Friedensvertrag mit der Republik geschlossen und Coruscant sang- und klanglos abgegeben wurde. Eine unerfreuliche Neuigkeit, denn plötzlich drängte sich dem Zabrak die Frage auf welche Entscheidungen dort in seinem Namen oder unter seine Mithilfe getroffen worden waren, die dem Imperium nun schadeten und es ausbluteten. Sorgsam jedes einzelne, gesprochene Wort aufsaugend beugte er sich nach vorne und musterte den Gouverneur eindringlich. Behutsam streckte er seine Sinne aus und nahm Prada in zweierlei Welten war. Sofort betonte der Gouverneur, dass seine eigene Rolle begrenzt und seine Möglichkeiten zur Einflussnahme gering gewesen waren, doch Saphenus legte sorgsam jedes Wort auf die Waagschale bevor er sich entschloss ihm für den Moment zu glauben. Er wusste zu wenig über die Funktionsweise bilateraler Gipfel und Gespräche, wie viel Einfluss konnte ein einzelner Gouverneur bei einem solchen haben oder war es nur an ihnen Details auszuarbeiten während der Imperator selbst den Kurs vorgab? Es musste so sein, denn die Alternative war, dass der Imperator die Zügel aus der Hand gab und es anderen überließ den Weg des Imperiums zu formen. Ein Umstand, der von dem mächtigsten und höchsten aller Sith nicht hingenommen werden konnte. Prada betonte wie sehr er sich durch seine eigene Anwesenheit bei dem Friedensschluss gedemütigt gefühlt hatte und Saphenus spürte, dass das der Wahrheit entsprach. Er entspannte sich wieder.

„Eine Schande…“, wiederholte Saphenus murmelnd als wäre er tief in Gedanken versunken, dann zuckte sein Kopf nach oben und sein Auge wurde wieder glasklar. „Es ist armselig wie die fähigen Männer des Imperiums kleingehalten werden während sich die Dummen immer weiter nach oben arbeiten können und unser aller Schicksal mit ihren wahnsinnigen Entscheidungen besiegeln. Mit der Republik kann man nicht verhandeln, das hätte allen klar sein müssen. Man kann sie nur bekämpfen bis jeder Einzelne von ihnen zu uns gehört oder tot ist. Erst wenn all die Planeten, die sich uns entgegenstellen, lichterloh in Flammen stehen werden wir Frieden haben!Seine Stimme wurde mit den letzten Worten lauter und feine Tropfen Spucke flogen aus seinem Mund. Wieder leuchtete sein Auge kurz gelb auf bevor er sich wieder beruhigte. Schnell wanderte eine Hand zu seinem Oberschenkel, als teilte der Schmerz seinen Zorn schoss er in seine Muskulatur und ließ sie krampfen. „Ein altes Kriegsleiden…“, sagte Saphenus lächelnd als sei nichts geschehen. „Zum Glück zeichnen Sie diese Unterhaltung nicht auf, wenn ich schon auf Holovideo zu sehen bin möchte ich wenigstens einen guten Eindruck machen.“ Sein raues Lachen hallte durch die Kabine.


Er griff nach seinem Glas und nahm einen weiteren Schluck während Prada selbstbewusst sagte man müsse alle Register ziehen um Coruscant wieder dem Imperium einzuverleiben. Er nahm ihn beim Wort. „Wie weit würden Sie denn gehen?“, flüsterte er und sah Prada an. „Was wären Sie bereit zu opfern um dieses Ziel zu erreichen, wie viele Leben würden Sie nehmen, wie viele Familien zerstören?“ Er versuchte ihn herauszufordern und ihn bis an seine Grenze zu treiben. Zwar konnte jeder hohle Worthülsen von sich geben, doch derart krasse Aussagen mussten einem erst einmal über die Lippen kommen. Ob er sich dann tatsächlich auch so verhalten würde, das blieb abzuwarten und würde ihm vollends die Augen öffnen was für eine Art Mensch Prada war.


Neugierig hörte Saphenus zu wie Prada von seinem Rivalen berichtete und zugab, dass dieser über ihm stand und noch nicht für ihn erreichbar war. Verständnisvoll nickte Saphenus auch wenn ihn dieser Umstand ein bisschen enttäuschte. „Der Tag des Triumphs wird für Sie kommen, dessen bin ich mir sicher. So wie ich Ignavius sein Herz rausgerissen habe werden Sie ihren Rivalen für all die Demütigungen bezahlen lassen. Das ist der natürliche Lauf der Dinge: die Starken und Intelligenten überleben, die Schwachen und Dummen werden vernichtet oder verbringen ihr Leben in Sklaverei. So wie es sein muss. Das haben Sie besser verstanden als so mancher Sith des Ordens.“ Es war ein ehrliches Kompliment, das Saphenus über die Lippen kam und ein Seltenes noch dazu.


Darauf stießen beide nochmal an, Prada kam nun auf das bevorstehende Ereignis zu sprechen. „Bisher noch nicht.“, gab Saphenus zu. „Ich habe versucht derartige Veranstaltungen zu meiden und war ohnehin mit anderen Dingen beschäftigt. Vor meiner Zeit als Gouverneur habe ich eine Benefizgala auf Bastion besucht, es war scheußlich. All die Speichellecker und Idioten, die sich in ihrem eigenen Dreck suhlen. Es war nur schwer es zu ertragen. Die Gäste dachten tatsächlich, dass ihr Geld ihnen Macht verleihen würde. Ein Trugschluss nicht wahr?“ Seine Schmerzen wurden stärker, also stand Saphenus auf und ging hinter seinem Sessel auf und ab während eine Hand auf seinem Oberschenkel, die andere auf der Rückenlehne des Sessels ruhte. Sorgsam hörte er Prada zu, innerlich musste er seufzen. Es klang als seien wieder sehr viele Personen anwesend, die viel zu viel auf sich selbst hielten. Das musste er wohl ertragen.


„Ich werde mein eigenes Auge offenhalten.“, bekräftigte Saphenus. Wenn etwas vor sich ging, durfte er es nicht verpassen. Trotzdem kam er ins Grübeln und fragte sich wie viel Zeit er überhaupt auf Fondor verlieren durfte. Zoey war auf Korriban alleine und ihren eigenen Gedanken ausgeliefert ohne jemanden, der sie wieder zurück auf die richtige Spur brachte kamen ihr die falschen in den Kopf. Sie war noch nicht gänzlich von der dunklen Seite umschlossen, es fehlten noch Opfer, die sie bringen musste…er schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder. Er humpelte zu der Projektion und besah sich die Gästeliste. Ein unbekannter Name nach dem anderen wurde überflogen bis er schließlich an einem Besonderen hängen blieb: Janus Sturn. Ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Janus hatte den kommenden Wandel bereits gespürt und seine Finger in der Zwischenzeit mit Sicherheit in die Dunkelheit ausgestreckt um ihn zu ergründen. Er würde Antworten liefern können.


„In der Tat.“, antwortete der Sith freudig erregt. „Und von ihnen verspreche ich mir viel!“


[Hyperraum | Pradas Shuttle] - Saphenus; Agustin Prada
 
Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - Lamda-Fähre - Agustin, Saphenus, Piloten und Wachen im Cockpit


Die kalten Augen des Gouverneurs schienen für einen Moment aufzufunkeln, als Saphenus ein weiteres mal in einer solchen Manier über die imperiale Führungsriege herzog, die Agustin zweifeln ließen, ob der Sith nicht tatsächlich Zugriff auf seine Gedankenwelt hatte. Das, was der Zabrak aussprach, glich exakt seinen eigenen Gedanken, die ihn jeden Tag, zu jeder Stunde und beinahe jeder Minute verfolgten. Ja, das Imperium litt unter einem System, welches es immer weiter gen Untergang steuerte. Während Männer wie er gezwungen waren, bis an die äußersten Abgründe der Menschlichkeit zu gehen, um dorthin zu gelangen, wo er nun gerade einmal stand, wurden hochgeborenen Narren Ämter und Vermögen auf dem Silbertablett präsentiert und genau aus diesem Haufen ekelhafter Versager setzten sich diejenigen zusammen, die über den Kurs des gesamten Imperiums bestimmten. Für Agustin war es blanker Hohn zu behaupten, dass Allegious die alleinige Macht über das Imperium innehatte - es war eine Riege aus speichelleckenden Arschkriechern, die dem Imperator Geister ins Ohr setzten um den Stand ihrer eigenen Schicht, des Ursprungs ihrer Macht zu bewahren. Das eigentliche Wohl des gesamten Imperiums war dabei wenn überhaupt nur Nebensache! Raus kam dabei unter anderem ein desaströser Deal mit der Neuen Republik, welcher nichts als Schwäche und Ratlosigkeit nach außen hin trug und das gesamte Imperium von innen heraus aufzukeimen drohte. Verdammt, alleine beim Gedanken daran begann es im Tiefsten Inneren des nach außen hin so kalten Mannes zu kochen. Er hatte einen Weg beschritten und dieser würde erst enden, wenn der gebürtiger Bastioner das erhalten würde, was ihm und dem Imperium zustand oder beim Versucht dies an sich zu reißen umkommen würde. Es gab keinen Mittelweg, keine Mühen die ihn davor abschreckten, das große Ganze in jedem noch so kleinen Schritt seines Handelns weiter im Auge zu behalten. Agustin hatte über vierzig Jahre lang gekämpft, um in die Nähe einer Position mit der Macht zu gelangen, die es ihm ermöglichen würde, seinen wilden Geist auch nur ansatzweise mit Aufstieg und dem Gewinn von Macht halbwegs zu befriedigen.

Wie immer ließ sich Agustin auch in diesem Moment nichts von allem dem anmerken, was in ihm vorging. So leicht würde er es dem Sith nicht machen, ihn und die Essenz all seines Handelns zu durchschauen. Was stellte er - wenn es mit rechten Dingen zuging und Saphenus nicht seine übernatürlichen Kräfte an ihm anwandte - für den Sith wohl dar? Einen ehrgeizigen, vielleicht auch skrupellosen Mann, einen imperialen Patrioten mit einer Vision für das Imperium, an deren Umsetzung er nicht nur glaubte sondern auch hart arbeitete. Doch genügte das, um Saphenus zu überzeugen? Immerhin war er ein Sith, der die dunkelsten Seiten des Ordens tief im Innersten trug und der eine Partnerschaft mit einem "gewöhnlichen" Verwalter womöglich nur bis zu einem gewissen Grad über sich ergehen ließ. Saphenus vollendete seine Ausführungen und einmal mehr fiel Agustin eine Besonderheit in dessen körperlicher Haltung auf: Jedes mal, wenn er sich in Rage zu reden schien, zuckte eine seiner Hände auf seinen Oberschenkel. Agustin versuchte aus Gründen der Höflichkeit nicht besonders darauf zu achten, doch war es Saphenus selbst, der sich erklärte und dabei eine sarkastische Bemerkung mit einfließen ließ. Agustin stimmte auf das laute Gelächter des Sith wenn auch etwas zurückhaltender ein und meinte schmunzelnd:

"Selbst wenn unser Untergang mit einer solchen Aufnahme besiegelt sei, wäre eine stilvolle Haltung noch immer Eure größte Sorge? Viele würden in Euch einen Märtyrer sehen, der die Wahrheit ausspricht und womöglich der Ursprung einer großen Bewegung sein könnte. Es gab schon zahlreiche Männer, die für ihre Überzeugung gestorben sind und nachwirkend betrachtet alles veränderten. Doch uns beiden ist es schon eher lieber, den Erfolg unserer Mühen eines Tages selbst mit eigenen Auge zu betrachten, nicht wahr?"

Beide stießen an und umgehend stellte Saphenus eine äußerst brisante Frage, als es um Coruscant ging. Agustin blickte dem Sith tief in dessen verbliebenes Auge, der seine Worte beinahe schon hinausflüsterte und der den Gouverneur mit dieser Frage beinahe schon herauszufordern schien. Er kannte Agustin nicht, denn hätte er dies, hätte er gewusst, dass er im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen ging und es ihn nicht tangierte, wie viele unschuldige Leben dahinscheiden mussten, um seine Ziele zu verfolgen. Agustin hatte kein Gewissen und keine positiven Gefühle. Nur seinen Verstand, seine Ambitionen und einen Hass, der ihn mit der nötigen Energie nährte, diesen Weg seit so vielen Jahren stetig zu beschreiten. Er war ein krimineller, korrupter und opportunistischer Mörder und hätte diese Bezeichnung ohne Frage als Kompliment aufgefasst. In seiner Welt zählte nur das Recht des Stärkeren, während es eine ständige Last, beinahe schon eine Aufgabe der Schwächeren war, ständig in Berührung mit dem Tod zu leben. Denn unter anderem auch deren Schuld war es, dass es um das Imperium so schlecht stand, welches sich eigentlich keine Schwäche mehr auf irgendeiner Ebene leisten durfte. Letztlich war es nur eine Selektion, die den Verlauf der Geschichte je nach Erfolg oder Misserfolg bestimmte und sämtliche Wesen vor ihr verdientes Schicksal führte. Und ganz egal, was es kosten würde, hätte Agustin die Gelegenheit gehabt, Coruscant an sich zu reißen, so hätte er zur Not jeden einzelnen Bürger dort selbst abgeschlachtet. Er hatte bereits hunderte Millionen von Menschen auf Dubrillion in einem erbarmungslosen Krieg massakrieren lassen und ohne Zweifel hatte es sich ausgezahlt, denn Dubrillion stand nur aufgrund dieser Mühen dort, wo es es sich nun befand. Noch immer saß Agustin still da und musterte sein Gegenüber.

"Ich würde alles tun, was nötig ist, ganz einfach. Die Geschichte hat uns gelehrt, an das Äußerste zu gehen und nie das große Ganze aus dem Auge zu verlieren, dessen Verwirklichung sich nicht mit einer Trillion Menschenleben aufwiegen lässt. Unsere Existenz folgt lediglich einer simple Regel: Fressen oder gefressen werden - der Jäger oder die Beute sein. Ich möchte dieses natürliche Gesetz so weit treiben, um das gesamte Imperium in einen einzigen Jäger umzuformen, der seine Beute ohne auch nur den Hauch eines Zögerns zerfleischt und hinab schlingt. Ratet, wen ich dabei in der Rolle unserer Beute sehe?"

Seine Augen schienen einmal mehr zu funkeln und mit einem galanten Lächeln vollendete der Gouverneur seine Ausführungen, so als ob er gerade über das Wetter oder seine Kinder gesprochen hätte. Lord Saphenus ließ erstaunlich lobende und freundliche Worte folgen und erneut stießen die beiden Männer an. Es war nun gut eine Stunde vergangen und nach den organisatorischen Punkten hatte Agustin eigentlich fest vor, seine private Kabine aufzusuchen und ein paar Stunden Schlaf nachzuholen.

"Ihr sprecht mir immer wieder aus der Seele, Lord Saphenus. Eure Worte zeugen von wahrer Stärke und einem vollem Durchblick, weshalb ich mir umso mehr von unserer noch jungen Partnerschaft erhoffe."

Anerkennend sprach Agustin diese Worte und tatsächlich gab Saphenus zu, keine besonders große Erfahrung im Bezug auf öffentliche Veranstaltungen zu haben. Bei den Worten Benefizgala und Bastion wurde Agustin schließlich hellhörig: Er hatte davon gehört, dass dort die Benefizgala eines adeligen Sith im Chaos versank und konnte sich nur allzu gut vorstellen, dass der Anblick des Versagens und der Aufruhr einen gewissen Beigeschmack bei Saphenus hinterlassen haben. Der Zabrak hatte sich mittlerweile erhoben und humpelte um den Tisch herum, um das projizierte Bild zu mustern. Gespannt musterte Agustin den Sith dabei und tatsächlich schien er fündig geworden zu sein! Lord Saphenus ließ vielversprechende Worte folgen und fürs erste war Agustin damit vollkommen zufrieden.

"Ich freue mich bereits darauf, mit ihnen Bekanntschaft zu machen. Ich schlage vor, dass wir nun ein wenig zur Ruhe kommen. Die Reise ist noch lang und es ist mir ein höchstes Gebot, ausgeruht und fit auf Fondor anzukommen. Wir sehen uns, Lord Saphenus."

Agustin und Saphenus betraten daraufhin jeweils ihre privaten Kabinen. Entspannt legte Agustin sein Sakko ab und sich daraufhin auf das gut gepolsterte Bett. Langsam kam er zur Ruhe, doch tobte sein Verstand noch in den Träumen weiter...



Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - Lamda-Fähre Agustin, Saphenus, Piloten und Wachen im Cockpit
 
[Hyperraum | Pradas Shuttle] - Saphenus; Agustin Prada

„Märtyrer, pah.“, wiederholte Saphenus mit einer vor Abscheu triefenden Stimme. „Wir wissen beide unser Leben und unseren Erfolg viel zu sehr zu genießen als dass wir wirklich für ihn sterben würden. Lassen Sie lieber all die anderen Figuren dieses Spiels Märtyrer sein und für unsere Sache in den Tod gehen. Wir können die Symbolik dahinter für unsere Zwecke nutzen und sind gleichzeitig potentielle Konkurrenten los. Eine win-win-Situation, würde ich sagen. Aber selber sterben? Nein, danke. Dafür lebe ich zu gerne. Im Tod haben wir keine Möglichkeit mehr unsere Macht über andere auszukosten und daran haben wir doch beide so sehr Gefallen gefunden. Nicht umsonst sitzen wir hier zusammen und schmieden Pläne.“ Er grinste breit und zeigte seine Zähne.

„Nein, zu sterben bin ich sicherlich nicht bereit.“, fügte er noch einmal bekräftigend in Gedanken hinzu und dachte an die all die Momente, in denen er dem Tode von der Schippe gesprungen war. Die dunkle Seite der Macht hat eine Rolle für ihn vorgesehen und er war erpicht darauf sie zu erfüllen. Wäre er erst tot, könnte er ihr nicht mehr dienen und würde in Vergessenheit geraten, all seiner Kräfte beraubt in der Dunkelheit. Alleine schon bei dem Gedanken daran fuhr ihm ein kalter Schauer den Rücken herunter und Gänsehaut machte sich breit. Er war ein Sith und als solcher verpflichtet seine eigene Macht zu mehren um Dunkelheit zu verbreiten und gegen die helle Seite zu kämpfen. Vorbei waren die Zeiten, in denen er schreiend vor den Toren des Tempels auf Bastion gestanden und um seinen Tod gebettelt hatte. Nachträglich kam es ihm wie ein Zeichen der Vorhersehung vor, dass die Waffe des abgewrackten Rodianers versagt und letztlich ihn selber getötet hatte. Saphenus war ein eigener Weg vorherbestimmt und er würde ihn bis zum Ende bestreiten!

Prada zeigte keine Regung als Saphenus versuchte ihn mit provokanten Wörtern aus der Deckung zu locken. Er war ein Politprofi, durch und durch, sich jeder seiner Regungen bewusst und jede Bewegung war wohl kalkuliert. Der Zabrak bewunderte und misstraute dem zugleich, noch immer fröstelte es ihm, dass er sich seiner Gedankenwelt nicht vollends bewusst sein konnte. Es war zu gefährlich die mentale Barriere, die sich Prada über Jahre unterbewusst aufgebaut haben musste, mit Gewalt zu durchdringen und so war er auf die spärlichen Momente emotionaler Höhen angewiesen um einen kurzen Blick in seinen Geist zu erhaschen. Wieder stellte der Gouverneur unter Beweis wie sehr er die grundlegendsten Werte des Ordens verinnerlicht hatte indem er betonte, dass nur das Recht des Stärkeren galt: entweder tötete man oder man starb.


„Ich bin froh, dass Sie bereit sind alles zu tun, denn nichts weniger erwarte von meinen Partnern. Wir können uns keine Schwäche erlauben, nicht wenn die Spitze unser Ziel sein soll. Jeder, der unter uns steht, ist letztlich doch nur Mittel zum Zweck und so lange von Nutzen bis er eben jenen einbüßt. Sie verstehen das.“


Prada schlug vor sich einen Moment des Schlafes zu gönnen und Saphenus nickte während sein Blick noch immer auf dem Namen „Janus Sturn“ ruhte. Der Vollstrecker war mit seinen Fingern tief in die Räder der gewaltigen Maschine, die sich Imperium nannte, eingedrungen und ihm weit voraus was Wissen und Macht anging. Ein bedauerlicher Umstand, von dem Saphenus aber profitieren konnte und bereits profitiert hatte. Ein Treffen mit ihm würde Licht ins Dunkel bringen, dessen war er sich sicher.


„Natürlich, Gouverneur. Ich wünsche Ihnen einen geruhsamen Schlaf.“, flüsterte Saphenus und löste seinen Blick um Prada zu verabschieden. Er selbst trank mit einem letzten, großen Schluck sein Glas aus und betrat dann seine eigene Kabine. Einigermaßen komfortable ausgestattet beinhaltete sie eine Nasszelle, ein Bett und einen kleinen Schreibtisch samt Kommunikationsanlage. Ein Blick in den Schrank verriet ihm, dass seine Kleidung an Bord gebracht worden war. Er zog den Umhang aus und entledigte sich des teuer anmutenden Anzugs. Ein kleiner Spiegel reflektierte den Umriss seines schmächtigen Körpers, sein Blick blieb an diesem Bild etwas zu lange hängen. Vorsichtig legte er Stock und Lichtschwert auf das Fußende des Bettes und schlüpfte dann in weite und bequeme Schlafkleidung. Noch ließ die Müdigkeit auf sich warten, flink huschten seine Finger über den Holokommunikator und stellten eine Verbindung nach Korriban her. Bereits nach wenigen Sekunden erschienen die Umrisse Lom Feys.


„Mylord.“, sagte er in gewohnt tonloser Stimmlage und nickte. „Ist die Verbindung sicher, über die wir miteinander reden?“ „Das weiß ich nicht und es kümmert mich auch nicht. Wir müssen keine Staatsgeheimnisse besprechen.“, entgegnete Saphenus unwirsch. „Wie Ihr wünscht. Eure Verhandlungen auf Dubrillion scheinen von Erfolg gekrönt zu sein. Ich habe bereits die Vertragsunterlagen bekommen, die die Versorgung mit Arbeitern und die Ausstattung der künftigen Arena mit Tieren regeln. Ich habe bei ihnen kein Schlupfloch entdecken können, sie sehen gut aus.“ Saphenus nickte anerkennend. „Sehr gut. Kümmere dich um die Logistik, die Sklaven sollen arbeiten und nicht die Möglichkeit haben einen Aufstand zu planen. Wie geht der Bau voran?“ „Die Basis für das Fundament ist ausgehoben, wir liegen im Zeitplan.“ Wieder nickte der Zabrak. „Was ist mit Zoey? Ich hoffe, sie kommt nicht auf böse Gedanken? Lom Feys Gesicht blieb ausdruckslos. „Miss Liviana, ihr Beschützer Grin und Bastas Numeen befinden sich in einem Grab im Tal der dunklen Lords, Mylord. Sie hat es Euch gegenüber wohl erwähnt: das Grab, das sie gefunden haben als sie aus Ignavius‘ Tempel geflohen sind.“ Saphenus zögerte mit seiner Antwort. Er erinnerte sich an das Grab und wusste, dass seine Mauern gefährlich sein konnten. Niemand wusste, was dort unten lauerte und er hatte zu viel Zeit in ihre Ausbildung investiert als dass er jetzt billigend ihren Tod in Kauf nehmen konnte. Auf der anderen Seite war die dunkle Seite stark an diesem Ort und bekämpfte die Gedanken des Lichts in ihrem Kopf. Auf ihre Fähigkeiten angewiesen würde sie sich auf diese Weise der Dunkelheit weiter nähern. Er seufzte. „Unterrichte mich sobald sie zurückgekehrt ist. Ihr Verhalten werde ich persönlich mit ihr besprechen und evaluieren. Sorge du dafür, dass auf Korriban alles nach Plan verläuft, ich dulde keine Fehler. Wie benimmt sich mein verdammter Stellvertreter?“ „Er ist sehr ruhig, beinahe zu ruhig.“, antwortete Lom Fey und Sorge kam in Saphenus auf. „Allerdings wird er wohl bald nach Fondor aufbrechen, er hat eine Einladung zu dem dortigen Stapellauf der Allegiance erhalten. Ich vermute der Moff hat das in die Wege geleitet um seine Kontakte zu stärken.“ Wütend verzog sich Saphenus‘ Miene. „Ich bin an Pradas Seite genau dorthin unterwegs. Soll er sich dort zwischen den Schweinen suhlen, am Ende…“ Er beendete seinen Satz nicht. Lom Fey wusste weiter nichts Neues zu berichten, Saphenus trug ihm lediglich auf Informationen über den Stapellauf zusammenzustellen und dafür zu sorgen, dass sein Name auf der Gästeliste auftauchte. Dann beendete der Sith die Verbindung und ließ sich auf das Bett fallen. Er schloss sein Auge und gab sich der Meditation hin bevor er in einen traumlosen Schlaf fiel, verschont von einem Besuch der verborgenen Armee. Unbewusst reichte seine Hand dorthin wo sonst Talitha lag und sofort spürte er, dass er sie vermisste. Ein besorgniserregendes Gefühl.


[Hyperraum | Pradas Shuttle] - Saphenus; Agustin Prada
 
Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - Lamda-Fähre Agustin, Saphenus, Piloten und Wachen im Cockpit

Es waren etwa zwölf Stunden vergangen, seitdem Agustin in einen friedlichen Schlaf gefallen war. Trotz seiner bewegten Vergangenheit war er kein von Albträumen geplagter Mann, was allerdings noch lange nicht hieß, dass er von Träumen jedweder Art verschont blieb. Walter Fondham, der Befehlshaber der PAD, hatte vor ein paar Jahren einst richtig gesagt: Agustin Prada ist ein Mann des wilden Verstandes, der nie zur Ruhe kommt - nicht einmal im Tod. In der Tat lastete eigentlich permanent zu jeder Stunde, jeder Minute und jeder Sekunde ein unmenschlicher Druck auf seinen Schultern. Zum einen der Druck, den wohl jeder Verwalter mit dem Rang des Gouverneurs, Moffs oder Grandmoffs kannte; der Druck eines anspruchsvollen Jobs, der keinen einzigen Tag der Auszeit und Erholung erlaubte und der das Schicksal einer Welt, Sektors oder gar Supersektors bestimmte. Abgesehen von randvollen Terminkalendern und täglichen Konflikten und Auseinandersetzungen an sämtlichen Fronten war es ebenso eine Frage des Anspruchs an sich selbst und seine Erfolge. Und in dieser Hinsicht fand man kaum einen unnachgiebigeren Mann als Agustin, der nicht nur sich selbst sondern auch seinem Stab permanent das Beste abverlangte und ständig Herr der Lage zu sein pflegte. Während seiner Reise übernahm der Lieutenant Gouverneur das Ruder, also Frank Clanton, ein Mann, dem Agustin uneingeschränkt vertraute und dessen Fähigkeiten er teilweise sogar höher einschätzte als die eigenen. Agustin traf nie eine Entscheidung, ohne zuvor seinen langjährigen Freund und Partner aus Kindheitstagen zu konsultieren und es kam nicht selten vor, dass er eigene Pläne und Konzepte verwarf, weil dieser sie nicht für gut und aussichtsreich genug befand. Ebenso wie Agustin selbst stammte Clanton aus den ärmsten Verhältnissen und musste einen steinigen Weg beschreiten um dorthin zu gelangen, wo er nun gemeinsam mit Agustin stand. Er war stets der Mann, der die gemeinsamen Pläne einer Verwirklichung näher brachte und das Vermögen beider ehrgeiziger Männer mit riskanten illegalen Geschäften anzuhäufen vermochte und über die nötige Skrupellosigkeit verfügte, um sämtliche Konkurrenten aus dem Wege zu räumen und aussichtsreiche Bündnisse mit der Unterwelt zu schließen. Vor fünfundzwanzig Jahren hatte er die Partnerschaft mit den Hutten konstruiert, vor knapp einem Jahr einen Draht zur Black Sun aufgebaut, der beiden Männern in letzter Not die Haut rettete. Diese hatten in ihrer dreißig Jahre langen Laufbahn genügend Verbrechen, Amtsmissbräuche und Verrate für tausend Hinrichtungen angehäuft und doch gelang es ihnen gemeinsam in Drucksituationen kühlen Kopf zu bewahren und einen gemeinsamen Ausweg zu finden. Loyalität und Teamwork.

Agustin richtete sich langsam auf und verharrte einige Momente in sitzender Haltung. Er spannte seinen Oberkörper für einen Augenblick an und spürte die daraus resultierende Entspannung seiner Gelenke. Vor dem Spiegel richtete er sinnloser Weise seine etwas außer Form geratenen Haare und betrat dann die Nasszelle seiner Kabine. Das kalte Wasser prasselte auf der blassen Haut des Bastioners nieder und lieferte die nötige Erfrischung um vollständig wach zu werden. Sanft strich der Gouverneur auf Narben vergangener Zeiten, die er ansonsten stets zu verbergen wusste, ihn aber wohltuend an Tage erinnerten, die er auf eine bestimmte Weise ebenso genoss wie die jetzigen. Drogenschmuggel, Intrigen und sogar direkte Konfrontationen mit dem Feind - aus heutiger Sicht beinahe schon undenkbar, aber dennoch ein fester Teil seiner belebten Vita, den er keineswegs zu verdrängen versuchte. Ganz im Gegenteil; Agustin war voll des Stolzes. Er zog sich nach der Dusche einen bequemen grauen Trainingsanzug über und setzte sich an den Schreibtisch. Er hatte mehrere Nachrichten erhalten, unter anderem von seinem Stab auf Dubrillion. Er hatte es sich vorhin aufgrund der engen Situation vor Lord Saphenus verkniffen, doch zündete er sich in seinem privaten Raum unbemerkt eine Zigarette an. Genüsslich inhalierte er den Rauch und stieß ihn in einem bläulichen Dunst wieder aus. Während er in seinen verchromten Aschenbecher äscherte eröffnete er eine Verbindung zum Büro des Gouverneurs auf Dubrillion. Es dauerte nicht lange, ehe mehrere Gestalten aufflimmerten. Sofort erkannte er Frank, der lächelnd vor dem Schreibtisch saß. Zu seiner rechten befand sich Walder Fondham, zu seiner linken Mr. Gennaro Churs, der Vizepräsident der Klaasen Corporation, einem der drei größten Tibanna-Gas Konzerne Destrillions unter der Führung des Moffs höchstpersönlich. Dieser bildete sozusagen die Speerspitze der Rohstoffmacht-Mytho, welche schon ab nächstem Monat offiziell unter dem Namen "Mytho Industries" an den imperialen Aktienmarkt gehen und somit wieder privatisiert werden würde, allerdings nur auf dem Papier. Denn Moff Klaasen würde weiterhin als CEO fungieren und sämtliche in Betracht gezogene Mitanteilseigner wurden nach einem strengen Auswahlverfahren auserkoren. Gefühlt jeder vermögende Imperiale hatte Interesse bekundet, bei diesem mehr als vielversprechendem Projekt einzusteigen, sogar die enteigneten Köpfe der dubrillianischen Konzerne, darunter Thyrus Muraenus, ein adeliger Mann, den Agustin nicht leiden konnte. In den vergangenen Wochen hatte Moff Klaasen mehrere Dinner steigen lassen, darunter eines im Festsaal Dubrillion Hearts, bei denen mehrere Interessenten zugegen waren. Der enge Kreis des bereits feststehenden Aufsichtsrates bestand letztlich aus dem CEO Moff Klaasen, sowie größtenteils mehreren Investoren von Muunlist. Berechenbare und vertrauenswürdige Partner, wie Agustin Befand, der seinen Einfluss als vorübergehender Kopf der dubrillianischen Konzerne künftig verlieren würde und die Verantwortung über diese höchsten vorstellbaren Geschäfte somit anderen Händen anvertraute. Dies war ihm auch vollkommen recht, da ihm dies endgültig den Weg in eine höhere Position ebnen und ihn essentiell entlasten würde. Die Lorbeeren des Erfolgs der dubrillanischen Konzerne hatte er sich inoffiziell sowieso gesichert, schließlich war dies alles von Anfang an sein Plan, von dem er Moff Klaasen einst mühsam überzeugen musste. Auch würde Prada Lmtd wieder aus dem staatlichen Besitz an ihn zurückfallen und den alleinigen Zugang zu sämtlichen fossilen Ressourcen in der Provinz Santa erhalten; zwar war Santa vergleichsweise nicht wirklich herausstechend im Blick auf die dortigen Vorkommen, doch würde dies Agustin einige Gewinne und ebenso eine einflussreiche Position in "Mytho Industries" sichern. Moff Klaasen betrachtete dies als großzügige Gabe und Belohnung für all die Mühen, die Agustin zugunsten ihres gemeinsamen Projektes auf sich genommen hat. Prada Limited hatte es somit von einem kleinem Speditionsunternehmen zu einem Mitglied der Vereinigten Dubrillianischen Konzerne und zudem "Mytho Industries" geschafft. Ein netter Nebeneffekt, wie Agustin befand.

"Gouverneur, wie wir allesamt hoffen, verläuft Ihre Reise ohne Komplikationen."

Begrüßte ihn Frank.

"Als Ihr Stellvertreter habe ich vor einer Stunde den Vertrag zur Mytho-Sache unterschrieben. Ich möchte Ihnen herzlich gratulieren, Mytho Industries wird in Kürze an den Aktienmarkt gehen. Ihr Büro wird Ihnen diesbezüglich einige Unterlagen zukommen lassen, die Sie ihn Ruhe studieren können."

Zufrieden nickte Agustin. Frank hatte sich kurz und gerade so klar ausgedrückt, dass Agustin wusste, worum es ging.

"Ich danke Ihnen für ihre gute Arbeit, Mister Clanton. Sobald es geht, werde ich mich daran machen, mir selbst nochmal ein Bild zu machen."

Vor den Augen des stellvertretenden CEO der Klaasen Corporation hielten sich die beiden Männer an die gewohnten Formeln, ebenso wie sonst auch im Offiziellen. Nun erhob der hagere Mann mit den ergrauten Haaren, Mr. Churs seine dünne Stimme.

"Auch ich möchte Ihnen im Namen seiner Exzellenz Moff Klassen meine Glückwünsche aussprechen, Gouverneur und Sie für das anstehende Dinner auf der "Diamond-Station" über Destrillion einladen, welches unmittelbar nach Ihrer Rückkunft stattfinden wird. Es wäre uns eine große Freude, sie trotz der dann zurückliegenden Reise zu repräsentativen Zwecken Dubrillions empfangen zu dürfen."

Der Gouverneur ließ auf diese Ausführungen ein schmales Lächeln folgen. Als Generaldirektor von Prada Lmtd würde er auftauchen müssen, eine Absage aus bequemlichen Gründen konnte er sich nicht leisten.

"Ich nehme die Einladung seiner Exzellenz dankend an, Mr. Churs. Lassen wir unsere Büros die Details klären."

Letztlich verblieb nur noch General Fondham, der Befehlshaber der Planetaren Streitkräfte Dubrillions, der Agustin nun über den Status Quo über die Ereignisse im Süden berichten würde.

"Gouverneur, wie bereits mit Ihnen abgesprochen, habe ich die 16. und 30. Battailione unserer PAD-Truppenverbände in der Provinz Santa positioniert. Dort werden sämtliche erforderlichen Vorbereitungen zur Sicherung der Produktionsstätten ergriffen. Ich werde Sie zeitnah über die neuen Vorgänge unterrichten."

"Vielen Dank, Gentlemen:"

Nach einer kurzen Verabschiedung verschwanden die Bilder wieder und umgehend erhielt Agustin aus dem Cockpit die Nachricht, dass sie bald über dem Orbit von Velusia eintreten würden. In seiner bequemen Kleidung, die während der Holo-Konferenz glücklicherweise verdeckt blieb, verließ Agustin seine Kabine und wartete darauf, dass Lord Saphenus zu ihm stoßen würde, der ebenfalls aus dem Cockpit Nachricht erhielt. Der hochgebaute Sith ließ nicht lange auf sich warten:

"Ich hoffe, Ihr hattet Gelegenheit Euch zu erholen. Wir werden in zehn Minuten auf einer Landeplattform auf Velusia landen und dort vom Legaten der Stadt Xanapongh empfangen werden. Aber keine Sorge; dies dient nur rein formellen Zwecken, wir werden Gelegenheit haben, einige Minuten der Ruhe an der frischen Luft zu genießen."

Wenige Minuten später verließ die Fähre den Hyperraum und befand sich daraufhin auf dem Anflug nach Xanapongh. Die Fähre landete schließlich sanft auf der etwa 400 meter hoch gelegenen Plattform und mit einem Zischen öffnete sich die Luke, durch die Agustin und Saphenus unmittelbar hinaus stiegen. Auf der grauen und ebenen Plattform befand sich noch ein schwarzer Panzergleiter, einer der selben Bauart wie dem, mit dem Agustin auf Dubrillion zu reisen pflegte, vor welchem vier uniformierte Männer standen. Ein älterer Mann mit engen Augenschlitzen und markanten Zwirbelbart schritt ihnen hingegen und schüttelte beiden Männern die Hand.

"Im Namen von Gouverneur Ping heiße ich Sie herzlich Willkommen auf Velusia, Gouverneur Prada."

Agustin erwiderte den festen Händedrucks des stämmigen Mannes.

"Herzlichen Dank, Legat. Dies ist Lord Saphenus, Gouverneur von Korriban und Lord der Sith."

"Ich heiße auch Sie herzlich willkommen, Lord Saphenus. Die Plattform gehört nun Ihnen, Gouverneur Prada."

Der Legat verschwand flankiert von seiner Begleitung im schwarzen Gleiter, welcher sich erhob und elegant in den Verkehrt über der Skyline der Metropole einfädelte. Der Himmel war mittlerweile errötet und in wenigen Minuten würde sich der klare Nachthimmel über ihnen offenbaren. Agustin seufzte entspannt und zündete sich eine Zigarette an.

"Nach all den Jahren habe ich mich noch immer nicht vollständig an solche langen Reisen gewöhnt. Unsere zweite Fähre mit Eurer Begleitung sollte bald eintreffen, vielleicht hat sich bis dahin schon die Finsternis der Nacht über uns erstreckt, die uns hoffentlich einen Blick auf Coruscant ermöglichen wird."



Velusia - Xanapongh - Landeplattform - Agustin, Saphenus, Piloten und Wachen in der Fähre
 
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[Deep Core : Koros Sektor : Empress Teta-System : Cinnagar : Eiserne Zitadelle : Thronsaal] Zion, Janus Sturn, Kate Manice, Reav, Krath (NPC´s)
Zion wurde die Erlaubnis übertragen im Namen der Krath, beim Stapellauf Verbündete zu suchen. Somit war dieses Treffen auch beendet und die ersten Brüder und Schwestern verließen den Thronsaal. Der maskierte Sith sank nochmal kurz in die Macht, um die Energie der dunklen Seite in sich aufzunehmen. Jedes mal ein berauschendes und süchtig machendes Gefühl. Jedoch war es nicht ungefährlich. Viele verloren sich in dem Strudel der dunklen Energie und waren danach nie wieder Sie selbst. Er bemerkte die Präsenz von dem Executor, die mit schnellen Schritten auf ihn zu kam und ihm andeutete zu folgen. Nun verließen sie auch, den Thronsaal und begaben sich Richtung Hangar. Ein kurzer Halt bei Lord Sturn und ein kurzer Austausch der Worte, der beiden Executor war die Folge. Der Krieger nickte kurz dem Grafen und seinem Gefolge zum Abschied zu. Er war der Meinung, dass Handeln eh besser verstanden wird als Worte. Selbst wenn es nur ein darum geht, sich hinter jemanden zu stellen und zu zeigen diese Person ist nicht allein. Dies bewirkt in den Augen des maskierten Sith mehr als hundert Worte.

Es dauerte nicht mehr lange und die 2 Männer erreichten endlich den Hangar. Dort wartete auch wieder die unbekannte Frau (Destiny), die als Begrüßung kurz verbeugte. Zion gab ihr den Befehl alles für den Start vorzubereiten. Kurz darauf tauchte am Rand des Hangars eine Gruppe Sith auf. Die gleichen Sith, die im Thronsaal mit Zion lange standen, bevor sie Lucienne die treue schworen. Der Hüne blickte gerade Reav an, jedoch hatte er schon verstanden. Er stand schon auf der Rampe des Schiffes und verschwand nach einer weiteren Sekunde darin. Es war Zeit über alles nach zu denken und neu zu bewerten. Von einer Verschwörung in die nächste, dachte er sich. Damals bevor er Gefangen wurde und sich nach der Flucht fürs Exil entschied, gehörte er wie sein Begleiter den Truppen Janem´s an, die versuchten Allegious zu stürzen. Und was ist jetzt? Kaum kehrt er aus seinem Exil zurück, landete er in der nächsten Verschwörung gegen diesen Noghri.

Reav ließ sich im Frachtraum nieder und versank erneut in der Macht. Er musste wissen, wohin dieser Weg ihn führen würde. Die Macht hatte ihm schon oft Visionen geschickt, aber nur wenn Sie das auch wollte. Jedoch jetzt war so ein Zeitpunkt, dass er es mehr als sonst bräuchte. Ein Fehler und die ganze Operation würde auffliegen. Und dieses mal würden die Beteiligen wahrscheinlich keine Gnade bekommen. Als er seine Verbindung wieder löste bemerkte er, dass die Landeklappen ausgefahren wurden. Er hatte den ganzen Flug von Empress Teta bis nach Fondor meditiert. Der erste Versuch aufzustehen misslang. Seine Füße waren eingeschlafen und taub. Er rieb etwas an der Muskellatur und bemerkte wie langsam die Beine wieder "erwachten". Er richtete sich auf und verließ den Frachtraum Richtung Rampe. Das Schiff hatte bereits aufgesetzt und der Krieger sah, dass der Lift gerade auf dem Weg nach unten war. Nach wenigen Sekunden traten Zion und seine Begleiterin aus dem Lift heraus und näherten sich dem Sith. Zusammen verließen sie die Vespin und machten sich auf den Weg zu einem Hotel, dass nicht unweit von dem Haupthangar von Fondor stand. "Imperial Class" stand in Großbuchstaben am Eingang. Sofort betraten die 3 das Gebäude und bekamen nach einer kurzen Wartezeit ihre Zimmer zu geteilt. Nun musste nur noch der Stapellauf beginnen.

[Fondor System - Fondor - Hauptstadt - Imperial Class Hotel - Zimmer] Reav
 
[Hyperraum | Pradas Shuttle] - Saphenus; Agustin Prada

Saphenus erwachte aus einem merkwürdig ruhigen Schlaf. Langsam öffnete er sein Auge und ließ den Blick durch den fahl erleuchteten Raum schweifen. Er war alleine, das spürte er und dennoch glaubte er zu wissen, dass etwas nicht stimmte. „Talitha.“, murmelte er und wurde sich bewusst, dass sie ihm fehlte. Eine Sehnsucht erfasste ihn, die ihn in seinem Inneren zutiefst beunruhigte und alarmierte. War er bereits jetzt schon so sehr von ihr abhängig, dass ihm ihre Nähe fehlte sobald sie für wenige Stunden, besonders nachts, nicht an seiner Seite war? Schwerfällig setzte er sich auf und zuckte zusammen als ein stechender Schmerz durch seinen Oberschenkel schoss. Es dauerte einige Minuten bis er wieder verschwunden war und plötzlich spürte Saphenus, dass sich etwas verändert hatte. „Da bist du wieder.“, stellte er fest ohne sich zu bewegen. Er wusste, wer nun auf der anderen Seite des Bettes lag und ihn ansah. „Hast du mich vermisst?“, säuselte sie. Er schüttelte denn Kopf. „Natürlich nicht. Geh wieder dahin zurück wo du hergekommen bist.“ „Aber du bist doch der Grund meines Besuchs. Ohne dich wäre ich schließlich noch am Leben und müsste nicht dieses trostlose Dasein fristen.“ Saphenus lachte hämisch. „Du gibst mir die Schuld? Du hast mit diesem Widerling geschlafen, du hast mich betrogen und mich hintergangen. Du hast nur deine gerechte Strafe erhalten und kannst das jetzt nicht akzeptieren.“ Jetzt musste sie lachen. „Oder ich bin eine Ausgeburt deiner Phantasie und Teil deines Unterbewusstseins, das sich noch immer die Schuld für all die Dinge gibt, die du getan hast. Wieso sonst erfindest du die Verborgene Armee und fühlst dich von ihr verfolgt?“ „Verfolgt? Nein, ihr seid nur lästige Quälgeister. Vielleicht ist es auch eine Prüfung der Dunklen Seite, ein Test wie stark mein Wille ist ihr zu dienen. Ich werde nicht versagen.“ „Das werden wir sehen.“ Jetzt stand sie vor ihm und sah ihn aus leeren Augen an. Ihre Schönheit schien verblichen zu sein, Saphenus fragte sich was er einst an ihr gefunden hatte. Verzweifelt war er gewesen, verzweifelt auf der Suche nach Zuneigung und hatte sich deshalb in ihre Arme geflüchtet. Ungebildet, dumm und naiv, nur mit einem hübschen Gesicht und einem attraktiven Körper gesegnet fragte er sich noch immer weshalb sie ihn genommen hatte. Er hätte erkennen müssen, dass beide niemals zueinander gepasst hätten. „Talitha und du passt doch auch nicht zusammen.“, erwiderte sie süß als hätte sie seine Gedanken gelesen. „Und eines Tages, tief in deinem Inneren weißt du das, wird es zur Konfrontation kommen und du wirst sie töten. Versuch gar nicht erst es abzustreiten.“ Das Feuer in Saphenus erwachte, er ballte seine Hände zu Fäusten. „Niemals!“, zischte er. Je‘anas Lachen erklang und trieb ihn beinahe in den Wahnsinn. „Verschwinde.“, fauchte er. „VERSCHWINDE!“ Er streckte seine Hand aus und entließ einen unsichtbaren Stoß in den Raum hinein. Je‘ana verschwand und ließ ihn schwer atmend und nass geschwitzt auf der Bettkante zurück. Die Schmerzen in seinem Bein explodierten und trieben ihm die Tränen in das Auge. „Mit Talitha wird es anders sein.“, flüsterte er und ignorierte die Zweifel, die sich in seinem tiefsten Inneren regten.

Eiskaltes Wasser prasselte auf seinem schmächtigen Körper herab und ließ seine Muskeln zitterten. Saphenus wusste, dass die Schmerzen den ganzen Tag nicht mehr verschwinden würden, egal wie lange er sich schonte. Also biss er die Zähne zusammen und hoffte auf das kalte Nass um seine Beschwerden zu lindern, leider nur mit mäßigem Erfolg. Immer wieder glitten seine Gedanken zu Je‘ana zurück. Er wusste, dass sie versuchte Zweifel zu sähen damit er einen Fehler beging und sich ihrer Rache aussetzte. Erst hetzte sie seine Eltern gegen ihn auf, jetzt Talitha...eines Tages musste er sich ihrer entledigen und die Verborgene Armee in das Reich des Todes und des Vergessens zurückschicken!


„Herr Gouverneur, wir werden in Kürze in den Orbit von Velusia eintreten.“, ertönte eine Nachricht aus den verborgenen Lautsprechern und riss ihn aus seinen Gedanken. Widerwillig stellte Saphenus das Wasser ab, trocknete seinen Körper und schlüpfte in seine typischen, abgewetzten Gewänder, die seiner Stellung Lügen straften. Er schlang den weiten Umhang um seinen gebrechlichen Körper und beförderte mit einer kleinen Geste seinen Gehstock in die Hand. Das Lichtschwert verstaute er an seinem Gürtel. Mit einem sanften Zischen öffnete sich die Tür seiner Kabine, Prada wartete bereits auf ihn. Der Gouverneur hatte die formale Kleidung zugunsten einer weitaus bequemeren abgelegt und informierte ihn darüber, dass sie in wenigen Minuten laanden würden. Saphenus nickte und konnte den schmerzgeplagten Ausdruck in seinem Gesicht nicht zur Gänze kaschieren.


„Ich habe sehr gut geschlafen, vielen Dank. Solange es sich nur um ein kleines Begrüßungskomitee handelt.“, erwiderte er und zuckte mit den Schultern. Wie versprochen begann die Fähre den Anflug auf Velusia und steuerte auf eine hochgelegene Plattform zu, die einen weitschweifenden Blick in alle Richtungen ermöglichte. Saphenus folgte Prada die Rampe hinunter, bei jedem Schritt biss er die Zähne aufeinander. Höflich schüttelte der Zabrak dem Legaten die Hand und murmelte eine knappe Begrüßung. Dann verschwand der Legat auch wieder, samt seiner Begleitung, und ließ die beiden Gouverneure alleine. Prada seufzte und zündete sich eine seiner stinkenden Zigaretten an, doch in dieser Höhe ging ein Wind, der den Qualm vertrieb bevor er in Saphenus‘ Nase zog. Er stellte sich neben ihn und sah ihn an.


„Ich kann Reisen dieser Art an einer Hand abzählen, sie liegen mir auch nicht besonders.“, stimmte er dem Gouverneur zu. „Meine erste, lange Reise verbrachte ich an Bord eines Flüchtlingsschiffes, eingepfercht zwischen Verzweifelten und Armen, stinkend und mittellos. Zumindest reise ich jetzt etwas angenehmer, meinen Sie nicht auch?“ Sein kehliges Lachen wurde beinahe vollständig von dem Wind verschluckt. Die Sonne des hiesigen Systems verschwand hinter dem Horizont, bald würden auch ihre letzten Strahlen erlöschen und den Blick auf den Nachthimmel freigeben. „Wo wird Coruscant zu sehen sein?“, fragte er und spürte einen zornigen Stich als er an das Schicksal des Planeten dachte. Bevor er jedoch seinem Unmut erneut Raum verschaffen konnte, spürte er, lange bevor man die Fähre sehen oder hören konnte, dass sich Talitha näherte. Er sah nach oben und bald schon sah man ein winziges Pünktchen, das schnell und zielsicher auf sie zusteuerte. Nach wenigen Minuten landete die Fähre und die Rampe öffnete sich. Saphenus humpelte ihr entgegen, zunächst stiegen zwei Soldaten aus und sicherten argwöhnisch die Landezone bevor schließlich Talitha eingeschüchtert auf ihn zukam. Er spürte wie seine Sehnsucht nach ihr wuchs, doch er nickte ihr lediglich zu ohne sie in den Arm zu nehmen oder auch nur zu berühren. Sie lächelte ihn schüchtern an. Er führte zu der Reling, an der Prada stand. „Du hast Gouverneur Prada ja bereits kennengelernt.“, stellte er statt einer formellen Begrüßung lediglich fest. Talitha reichte ihm die Hand. „Schön, Sie wiederzusehen.“, sagte sie freundlich.


Zu Dritt standen sie am Rand der Landeplattform und warteten darauf, dass sich die Sterne am Nachthimmel in ihrer ganzen Pracht zeigten. In der Ferne waren die Ausläufer des Kolo-ha Atolls zu sehen, deren wie Krallen geformte Inseln in die Höhe ragten. Schüchttern ergriff Talitha das Wort.
„Ich habe früher einmal von diesen Inseln gelesen. Eigentlich ist das der Krater eines Vulkans und der schillernde Ring um die Inseln besteht aus fossilen Überresten toter Seetiere. Ich habe aber auch von der Legende gehört, dass hier eist ein Exogorth gelebt hat und der Krater sein versteinerter Mund ist, die Inseln seine scharfen Zähne. Wahrscheinlich stimmt die Legende nicht, aber den Gedanken finde ich schön.“ Sie lächelte zurückhaltend.


[Velusia | Landeplattform in der Nähe des Kolo-ha] - Saphenus; Agustin Prada; Talitha (NPC)
 
Ich habe das Geschehen einfach mal hier im Thread gelassen, da es noch keinen Velusia-Thread gibt und ich nicht denke, dass wir für unseren 20-minütigen Zwischenstopp extra einen neuen Thread eröffnen müssen.^^

Velusia - Xanapongh - Landeplattform - Agustin, Saphenus, Piloten und Wachen in der Fähre

Lord Saphenus teilte Agustins Gefühle im Bezug auf Reisen und als er von seiner ersten solchen erzählte, bestätigte sich einmal mehr, dass sich Aufsteiger nicht vollständig an ihr neues Leben gewöhnten. Er wusste zwar nicht, aus welchen Verhältnissen der Sith stammte und was für eine Erziehung er als Kind erhalten hat, doch wusste er aus seiner Kindheit noch ganz genau, wie utopisch eine Reise hinaus aus den Armenvierteln Bastion Centers damals erschien. Seine Eltern hatten ihm und seinen Geschwistern nichts bieten können, was diverse Eigenheiten zur Folge hatte. Sein ältester Bruder Martin war beispielsweise ein Mann der absoluten Aufrichtigkeit, der zum Lachen in den Keller ging. Er hatte es innerhalb der imperialen Flotte weit gebracht und doch schien er sich abseits seiner Karriere kaum wohl zu fühlen, ein Blick auf seine beiden Söhne reichte hierbei völlig aus, mit denen Agustin kaum ein vernünftiges Wort wechseln konnte, ohne von Schlag auf Schlag irgendwelche uninteressanten Details aus der imperialen Flottenakademie an den Kopf geworfen zu bekommen, mit denen er ohnehin nichts anzufangen wusste. Das harte Leben seiner Jugend hatte Martin Prada scheinbar abgestumpft und eine leere Hülle aus Pflichtbewusstsein und Willenlosigkeit hinterlassen, ganz anders als es bei Agustin der Fall war, dessen Narben noch immer tief saßen und der vor allem seinen Vater auf den Tod verdammte, was ihm innerhalb der ohnehin schon zerstreuten Familie nicht gerade zusätzliche Sympathiepunkte verschaffte. So hatte er mit seiner Tochter Patricia schon vor Jahren den Kontakt abgebrochen, die ihm Rücksichtslosigkeit und Unfairness gegenüber ihrem Vater vorwarf, ähnlich verhielt es sich mit Hector, dem zweitältesten Sohn, der das Amt des Legaten auf irgendeiner abgelegenen Sumpfwelt trug und Corilla, welche ebenfalls in der Flotte aktiv war. Im Großen und Ganzen hatte der Gouverneur nichts für seine Familie übrig; sie hatten es zwar allesamt entgegen der widrigen Umstände zu etwas gebracht, doch dachten sie keinen Schritt weiter. Sie hinterfragten nicht das Versagen ihres Vaters und ihrer wehleidigen Mutter, stattdessen verdammten sie Agustin dafür, dass er die Wahrheit erkannte und er trotz der immerwährenden Klagen des Vaters am Erfolgreichsten war. Auch hatten sie ihm damals nie den Rücken gedeckt und ihn für den Weg, den er beschritt, verabscheut. Sie glaubten allesamt nicht an ihn, umso mehr genoss er es also, den Erfolg für sich sprechen zu lassen und diesen elenden Haufen mit purer Ignoranz zu provozieren. Das war nicht seine Familie; vielleicht aus rein biologischer Sicht, aber ansonsten nicht.

Agustin hatte sich also ohne elterliche Prägung sämtliche Dinge selbst beibringen müssen, so zum Beispiel auch das Überstehen längerer Reisen wie dieser hier. Er ging kurz für einen Augenblick tief in sich und überlegte, seinem neuen Partner mehr über seine eigene Person zu offenbaren. Zweifelsohne handelte es sich bei dem Zabrak um einen Mann der gleichen Prinzipien und Motivation und der gemeinsame Ursprung aus der Armut würde ihren Bund vielleicht sogar weiter stärken. Trotzdem haderte der Bastioner, da er noch immer äußerst skeptisch im Hinblick auf die übernatürlichen Fähigkeiten des Sith war und nicht wusste, wie sich auch nur das kleinste Detail seines Inneren auswirken konnte. In Momenten wie diesen war es der pure Instinkt, auf den er sich verließ und so ging er tief in sich.

"Ich habe Bastion, meine Heimat, das erste mal verlassen, als ich während der Anfangszeit meiner Ausbildung auf der Akademie des Administratum Regionatum eine Reise nach Coruscant bestritt. Dort haben wir drei Monate lang Lehrgänge über das dortige Verwaltungsgeschäft eines Legaten erhalten und erste praktische Erfahrungen machen dürfen. Damals war ich 19 und habe gemeinsam mit Frank Clanton, dem Mann, der mich zu diesem Zeitpunkt auf Dubrillion vertritt, mein gesamtes Ersparnis in diese verdammte Reise investiert. Und das war ein drittklassiger Flug, zusammen eingepfercht mit rodianischen Gastarbeiten."

Seine Augen funkelten in einem kurzen Anflug der Nostalgie. Diese Reise stellte das absolute Fundament von all dem dar, was danach folgte. Aus Geldnot getrieben wurden Agustin und Frank damals in der Unterwelt der unteren Ebenen Coruscants aktiv und veranstalteten einige Wetten für die spielsüchtigen Junkies, wodurch sie zum ersten Mal mit dem Drogengeschäft in Verbindung gerieten und einen Unterhändler der Hutten kennen lernten.
Seite an Seite mit Saphenus schritt er ein Schritt weit in Richtung der Absperrung. Agustin konnte es sich nicht wirklich erklären, doch machte Saphenus, seitdem sie vorhin aus ihren Kabinen kamen, einen etwas geschwächten Eindruck. Sein Gesichtsausdruck schien geplagt und seine Körperhaltung etwas bröckelig. Vielleicht kam ihm die Reise gesundheitlich nicht zu Gute? Oder hatte er entgegen seiner Behauptung vorhin keinen Schlaf gefunden? Der Gouverneur wusste es nicht und auf die Frage des Zabraks hin blieben beide Männer stehen und schienen für einen moment geradezu versessen in den rötlichen Himmel hinauf zusehen.


"Eigentlich sollten wir uns zeitlich genau im Sichtbarkeitsintervall befinden, welches Corscant in Südrichtung violett am Horizont aufleuchten lässt, unweit des hell aufleuchtenden Coruscant Prime."

Ließ er sein astronomisches Wissen kurz spielen, welches äußerst begrenzt war und sich auf einige private Recherchen und verbliebenes Restwissen aus der Schulzeit beschränkte. Er machte mit seiner freien Hand eine Geste gen Süden und erblickte daraufhin einen sich nähernden Punkt am Horizont. Dabei handelte es sich zweifelsohne um die Fähre des Sith-Lords, wie es sich auf dem Comlinl des Gouverneurs bestätigte. Es dauerte noch etwas, ehe sich die Fähre im direkten Anflug befand und daraufhin sanft auf der großzügigen Plattform landete.

"Der gute Mann braucht dringend ein angemessenes Reisegefährt."

Dachte sich Agustin noch heimlich, ehe zwei gerüstete Wachen ausstiegen und daraufhin die menschliche Frau ausstieg, der ganz offensichtlich ein Ohr fehlte und die nicht wirklich dem Typ Frau Agustins entsprach, den er persönlich bevorzugte. Sofort bewegte sich Saphenus zu dieser und nickte ihr zu - ziemlich zurückhaltend, wie Agustin befand, der einen gewissen Verdacht im Bezug auf die Verbindung zwischen Saphenus und Talitha hegte. Zum einen verstand er nicht, weshalb er sie überhaupt mit nach Dubrillion brachte; Agustin hatte sie jedenfalls nur bei ihrer Ankunft zu Gesicht bekommen und wusste lediglich, dass sie während des ersten Gesprächs zwischen den beiden Gouverneuren eine Rundfahrt durch die Stadt erhalten hatte. Auch wusste er nicht, weshalb sie die beiden mit nach Fondor begleitete, da sie seiner Kenntnis nach kein offizielles Amt bekleidete, keine Sith und auch keine einflussreiche imperiale Bürgerin war. Welchen Grund sollte Saphenus also haben, eine junge Dame fernab ihrer gemeinsamen Heimat mit sich zu führen? Sie diente seinem persönlichen Vergnügen, dies war die einzige logische Erklärung. Dies erklärte auch, weshalb Saphenus in ihrer Abwesenheit phasenweise deb Eindruck erweckte, als fühlte er sich unwohl. Unweigerlich musste Agustin ein leichtes Grinsen verbergen. Sogar der Sith konnte also nicht der Versuchung widerstehen.

Nun schritt der zwar bequem, aber dennoch elegant gekleidete Gouverneur aus dem Hintergrund hervor und erwiderte den Händedruck der jungen Frau mit einem schmalen Lächeln. Sie machte zumindest keinen geplagten Eindruck.

"Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Miss Talitha. Ich hoffe, auch Ihre Reise verlief bis zu diesem Punkt entspannt."

Zu dritt schritten sie an den südlichen Rand der Plattform und warteten dort auf das Ende des Sonnenunterganges. Dort erstreckte sich in herrschaftlicher Pracht eine ringförmige Inselgruppe, deren Name Agustin nicht bekannt war. Überhaupt war dies erst sein zweiter Aufenthalt auf Velusia und sein bisher erster in Xanapongh. Mit einem mal wurde ihm klar, dass der Gouverneur Velusias bewusst diese Plattform für Agustin bestimmte, um diesem den wohl schönsten Anblick Velusias zu bieten. Der Gouverneur der teilweise kargen Welt Dubrillion lächelte schmal und nahm sich vor, sich später nochmals per Holo-Nachricht bei diesem persönlichen zu bedanken. Mit leiser und etwas schwankender Stimme war es die junge Begleitung von Saphenus, die die Stille brach und ihr Wissen über diese Inseln teilte. Kühl nickte Agustin, der eigentlich nicht zur Sorte Mensch gehörte, die sich von solchen Anblicken beeindrucken ließ. Doch dies war zweifelsohne ein besonderer Moment in einer besonderen Zeit und er genoss ihn. Der abgebrannte Stängel seiner Zigarette flog über das Geländer hinweg und Agustin blickte gen Horizont.

"Der ehemalige Fang einer reißenden Bestie, der in seiner heutigen Pracht Millionen von Leuten zu entzücken vermag. Für viele andere auch sicherlich ein beeindruckender Gedanke."

Meinte er. Mittlerweile hatte sich die Nacht über ihnen ausgebreitet und beinahe schon ungeduldig blickte Agustin gen Himmel: Doch der Anblick der sich ihm bot war nicht der erhoffte: Leichte Wolken verdeckten einen Großteil des Sternenhimmels und verhinderten eine eindeutige Koordination an diesem. Die sichtbaren Lichter am Himmel ließen sich fast schon mit beiden Händen abzählen und enttäuscht senkte der Gouverneur sein Haupt.

"So wie es aussieht, ist Coruscant für uns noch nicht einmal visuell in greifbarer Nähe."

Ohne weitere Worte drehte er sich um und schritt in Richtung der Lamda-Fähre. Er war in der Tat enttäuscht und hatte sich eigentlich auf diesem Augenblick gefreut. Zwar brachte es ihnen faktisch nichts, Coruscant in Lichtjahren Entfernung zu sehen, doch erhoffte sich Agustin durch den puren Anblick der bedeutendsten Welt der Galaxie ein Feuer in sich selbst und Saphenus zu entfachen. Dieser Plan war aber offenbar gescheitert und der Stopp auf Velusia somit vollkommen sinnlos. Und zudem eine Zeitverschwendung.

"Nehmt Euch ruhig noch ein wenig Zeit. Ich warte drinnen."

Ließ er knapp verlauten. Sie waren nun seit knappen 20 Minuten hie


Velusia - Xanapongh - Landeplattform - Agustin, Saphenus, Talitha Piloten und Wachen in der Fähre
 
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