Weltraum (Imperium)

Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Nightmare" - Dusche, alleine

Rätin. Wie sie es hasste. Wenn doch endlich einmal alle aufhören würden, sie so zu nennen! Auch diesen Titel würde Eowyn am liebsten gleich abwaschen, wenn sie unter die Dusche stieg. Sie hatte nicht einmal eine Ahnung, wer sie da so gerufen hatte, als sie aus dem kleinen Zimmer gekommen war, aber das war auch egal. Um alles wichtige sollten Ahna und Brianna sich kümmern. Sie selbst würde jetzt endlich duschen gehen, damit sie nicht mehr nach einer Kombination von Urin, Erbrochenem, Schweiß, Kanalisation und waswusstesienochalles stank. Es würde nicht helfen, aber trotzdem wollte Eowyn keine Sekunde länger mehr als nötig warten. Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihre Haare auseinander bekommen sollte; vielleicht würde sie sie, sollte sie das hier wider Erwarten überleben, hinterher einfach abschneiden. Wen juckte es. Irgendwo musste noch ihr angebliches Gepäck für die Tarnmission nach Ithor stehen, und vielleicht war dort sogar eine Bürste darin, aber die würde Eowyn nun ganz sicher nicht suchen, denn... keine Sekunde länger, und außerdem erinnerte sie das ganze verfluchte Schiff an... Keine Bürste.
Irgendjemand hatte ihr die Kleidung an die Eingangsluke gelegt, die sie auf Kast tragen konnte, und mit dieser betrat Eowyn nun die winzige Dusche der Nightmare. Langes duschen würde nicht in Frage kommen, schließlich war der Wasservorrat des Schiffes begrenzt, aber es musste lange genug sein, um wenigstens alles fortzuspülen. Sie wünschte, sie hätte ein anderes Duschgel als das, was hier war, denn auch dieses erinnerte sie an... Nein. Sie würde, musste, sich auf das konzentrieren was kam.
Eowyn drehte das Wasser auf. Es brannte, als es auf die nicht behandelte Wunde im Gesicht traf, aber das machte nichts. Es hielt sie im Hier und Jetzt.
Vergessen was war, alles. Auf Allegious konzentrieren. Der Noghri, der bezahlen würde. Langsam und qualvoll würde nicht möglich sein und leider auch nicht den strengen Einschränkungen der Jedi enstprechen, aber er
würde bezahlen, stellvertretend für alle Sith, die ihr in den letzten Jahren seit ihrem Beitritt zum Orden wehgetan hatten. Es war genug.
Es. War. Einfach.
Genug.

Vermutlich würde sie mit Brianna noch eine grobe Taktik ausarbeiten müssen. Viel würde es nicht nutzen, sie wussten ja nicht einmal, ob sie den Imperator alleine oder in Gesellschaft antreffen würden, aber jedes noch so kleine bisschen Vorteil konnte am Ende den Unterschied machen. Und vor allem... musste sie an ihrer Verbindung zur Macht arbeiten. Ihre Abschirmung vorhin hochzuziehen, als Brianna Ahna geholt hatte, war anders gewesen als sonst. Sie konnte es sich aber nicht leisten, irgendwelche Problemchen mit sich herumzuschleppen. Sie musste funktionieren, so einfach war das. Und sie musste nicht damit warten, bis sie fertig war mit duschen.
Während sie das schmutzige Wasser beobachtete, das in den Abfluss gespült wurde, konzentrierte sie sich parallel auf das Energiefeld und griff vorsichtig darauf zu. Sie musste diese Verbindung wieder stärken, es musste wieder so leicht sein wie atmen, wie vor diesen furchtbaren Handschellen...

Einige Minuten später stieg sie aus der kleinen Dusche, die den Namen kaum verdiente, und trocknete sich mit einem Handtuch aus dem Schrank ab. Grob versuchte sie, ihre Haare mit den Fingern durchzukämmen, doch es war nicht allzu viel zu machen. Sie hatte recht daran getan, die Haare vor Bastion zu kürzen. Zwar hatte sie gehofft, dass die Länge ausreichen würde, aber was sollte es. Einen Fön gab es auf der Nightmare nicht, wofür auch, also würde sie ihre Haare lufttrocknen lassen, um am Ende dann vermutlich wie eine waschechte Vogelscheuche auszusehen. Das würde den Eindruck aber vermutlich noch unterstützen. Warum hätte Brianna ihr den Luxus einer Bürste zugestehen sollen...

Sie trug die einfache Kleidung und Schuhe, die ihr nicht ganz passten, aber nun einmal funktionieren mussten, als Eowyn das Badezimmer verließ. Den alten Gürtel, den sie auf Bastion bekommen hatte, legte sie noch einmal um, auch, wenn sie ihn auf Kast nicht tragen würde. Sie musste auch mit Brianna sprechen, wie viele Schwerter die Echani für sie mitnehmen würde... und konnte. Fast war das alles zu viel. Es fiel Eowyn unglaublich schwer, an all diese Feinheiten zu denken, nichts zu übersehen, bloß keinen Fehler zu machen... Da waren so viele Dinge, die sie bedenken musste, die aber in ihrem Kopf irgendwie keinen Platz zu haben schienen. Vielleicht würde es besser sein, auf Kast einfach ihren Instinkten zu folgen. Die eigentlich in den letzten Monaten eine Katastrophe gewesen waren, aber was blieb ihr schon übrig?

Im relativ leeren Frachtraum schließlich nahm Eowyn ihr Schwert in die Hand. Ihr neues, nicht das, das sie kurz vor Bastion... - Ihr neues. Vielleicht war ein Neuanfang gut, sie würde es gleich merken. Und für langes meditieren oder überlegen war keine Zeit. Genaugenommen hatte sie auch keine Nerven dafür, wenn sie ehrlich war. Sie musste funktionieren, also würde sie funktionieren, so wie immer. Weil sie das nun einmal so tat. Auf Bastion, bei den Jedi. Das war ihre Aufgabe. Sie funktionierte.

Eowyn zündete das Lichtschwert und begann mit den Aufwärmübungen, ohne darüber nachzudenken, wie lange sie kein Schwert mehr in den Händen gehalten hatte. Allegious interessierte das auch nicht. Er würde ihr deshalb keinen Bonus geben, also
gab es diese Pause einfach nicht. Sie existierte nicht. Ihr Lichtschwert und sie, sie waren eine Einheit, es war nie anderes gewesen und würde es auch niemals sein.

Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Nightmare" - Frachtraum, alleine
 
Leerer Raum, einsamer Planet – an Bord der „Nightmare“ – Ahna, Ian, Elise und Brianna

Das Gespräch mit Ahna war fast zu Ende, als Elise den Raum betrat. Natürlich bestand nun eine Menge Erklärungsbedarf, an den Brianna in der hektischen Zeit seit Eowyns unerfreulicher Entdeckung des scheinbar leblosen Ian noch gar nicht gedacht hatte: das Außenteam musste natürlich ebenfalls Bescheid wissen – die Mission, deren Teilnahme sie alle zugestimmt hatten, würde in der Form gar nicht stattfinden. Im Moment war die Echani reichlich froh, keine Rätin zu sein und all die schwierigen Entscheidungen nicht treffen zu müssen. Sie musste nur ihren Part spielen – wobei, ‚nur‘ war gut. Wenn sie nicht lange genug die überzeugende Sith mimte – überzeugender, als auf Bastion, würden nicht nur Eowyn und sie sterben, sondern auch die Ablenkung, die das zweite Team brauchte, wie ein Kartenhaus zusammenfallen.

Sobald Elise auf dem aktuellen Stand war, stellte sie eine kritische Rückfrage in Bezug auf die Entscheidung, ausgerechnet Markus zurück nach Coruscant zu schicken. Täuschte sich Brianna oder fragte die Menschenfrau hier nicht nur wegen irgendeines fähigen Kämpfers? Da war doch mehr, oder? Meister und Schülerin? Nun schien Ahna weniger offen als die Durchschnittsjedi zu sein, wenn es darum ging, Entscheidungen zu hinterfragen, andererseits erschien er der Echani, als würde die oberste Schatten in dieser Extremsituation etwas milder. Trotzdem glaubte Brianna fühlen zu können, wie sich das Klima im Raum veränderte. Normalerweise hätte sie den sich möglicherweise anbahnenden Konflikt entspannt beobachtet, aber in diesem Fall fühlte Brianna, ausgerechnet, sich zu einer Art Vermittlerin berufen. Es war nicht das erste Mal, wo sie das Gefühl hatte, dass sie selbst sich auch erheblich veränderte. Die Silberhaarige wandte sich an die andere junge Frau im Raum und sah sie dabei direkt an:


„Denk daran, wie immens wichtig seine Aufgabe ist: er transportiert nicht nur das Ende der C-Virus-Empidemie, zugleich liegt das Leben des Mannes, dem wir all das überhaupt erst zu verdanken haben in seinen Händen. Ich jedenfalls bin erleichert zu wissen, dass Markus der Überbringer ist.“

Briannas kleine Vorführung schien Elise zu beeindrucken, obwohl die Echani weit von dem entfernt war, was die Sith in der Hinsicht zeigen. Sie musste ihre negativen Gefühle in sich an die Oberfläche holen und sich von ihnen ein wenig treiben lassen, aber nicht zu sehr. Sicherlich hatte die andere Ritterin recht, es war gefährlich, aber was blieb ihr denn anderes übrig? Die erfahrenen Sith, speziell jemand wie Janus, weniger dagegen eine Kira, konnten sich von dem Hass und dem Zorn treiben lassen und wirkten dabei trotzdem wie Herrinnen ihrer Sinne, als würden sie nur eine Andere beobachten, die in diesem Moment wütend war. Die Silberhaarige konnte das nicht – trieb sie es zu weit, lief sie Gefahr, dass ihr die Sicherungen durchbrannten. Sie seufzte und schüttelte den Kopf.

„Es ist gefährlich, keine Frage, aber weniger gefährlich als auch nur einen leisen Zweifel an meiner Zugehörigkeit zur Dunklen Seite zuzulassen. Ich muss hundertprozentig überzeugend sein, ansonsten wird der Imperator anfangen, gezielt zu bohren und ich mache mir keinerlei Illusionen, was meine Chancen in einem Duell der Geisteskräfte wären. Lieber halte ich das auf physischer Ebene,“

Sagte die Echani-Kämpferin und drückte mit dem Zeigefinger auf ihren Bizeps, als wollte sie zeigen, wie bereit sie für einen Lichtschwertkampf mit dem Herrn über das Imperium war. Vor allem aber wollte sie sich selbst überzeugen, die Zeit als Janus' angebliche Schülerin wohl genutzt zu haben, bereit zu sein. Das sollte sie auch besser.

Elise bestätigte, dass ihr Plan so sein würde, wie Brianna es in ihrem Traum gesehen hatte, also durch die Küchen. Sie wollte wissen, ob es möglich war, dort als Mitarbeiter aufzutauchen. Die Echani fragte sich, für wie viele Eventualitäten Ahna vorgeplant hatte. Hatten sie die Ausrüstung dabei? Auf Bastion hatte sich ja Oyim schon einmal als Servicekraft auf eine Party geschlichen gehabt, die ihrem Gefühl nach stärker bewacht gewesen war als das, womit sie auf Kast zu rechnen hatten.


„In meinem Traum konnten wir uns in den Küchen frei bewegen, aber wie es dazu kam, weiß ich nicht, das ist es ja bei Träumen. Andererseits werde ich ja auch gar nicht dabei sein, von daher…? Dass Gaya eine Togruta ist, sollte aber kein Problem sein, Nichtmenschinnen als Diener, Küchenhilfen, Putzen, das habe ich auf Bastion viele Male gesehen, das ist genau, wo die Sith uns gerne sehen wollen!“

Briannas Definition von Nichtmenschen, oder ‚Nichtmenschinnen‘ unterschied sich offensichtlich von der der Sith oder ganz allgemein der meisten anderen Leute. Aber es stimmte, eine gute Geschichte für das Team, welches das Labor suchen sollte, war genauso wichig wie ihre eigene. Gut also, dass Elise fragte, und wie dem oft so war, durch die Zeit, die sie der Echani seit der ersten vermeintlichen Klärung aller Fragen verschafft hatte, war ihr ebenfalls noch eine eingefallen. Ahna erzählte ihnen, was sie über die Rotgardistinnen wusste, und was sie hörte, ließen Briannas Augen leuchten. Elise kam zu einem anderen Schluss: schnell und leise töten – wo blieb da der Spaß? Wie oft würde sie denn Gelegenheit bekommen, auf Leben und Tod gegen mögliche Echani-Praktizierende zu kämpfen? Die 28jährige spürte, wie sie hoffte, dasss das mit der Echani-Kampfkunst auch wirklich stimmte, und hörte sich murmeln:

„Das wird ein Heidenspaß…“

Als dies alles geklärt war, verabschiedete sich Ahna mit dem Jedi-Gruß und der Ankünfigung, den Rest des Teams in Kenntnis zu lassen, was Elise und Brianna alleine zurückließ. Eine komische Situation, fand die Echani. Zwei Jedi, die sich Undercover auf Bastion zum ersten Mal begegnet waren und die wussten, dass sie sich nun, nicht allzu bald darauf, womöglich das letzte Mal sahen. Brianna hatte ein ganz mieses Gefühl bei der Sache, als ob ein Teil von ihr wusste, dass nicht alle Jedi, die nach Kast aufbrachen, auch wieder von dort zurückkehren würden. Diese Empfindung war nicht wie bei der Bruchpunkttechnik, also war es vielleicht auch nur eine Folge ihres Pessimismus, aber auch deshalb fühlte es sich gut an, einen kurzen Moment zu haben, wo sie sich mit einen Gleichrangigen offen aussprechen konnte. Diese Momente aus dem Tempel fehlten ihr; bei den Sith belauerte ja ständig jede jeden und frau konnte nicht davon ausgehen, dass jemals eine von ihnen vollkommen aufrichtig zu einer selbst war.

Wie sie sich fühlte? Brianna zögerte ein wenig, sah Elise an, die Decke und ihre Füße, schien die Einrichtung genau zu studieren. Sie musste sich erst einmal selbst im Klaren darüber sein, wie es ihr ging.


„Ich war nervös angesichts des ursprünglichen Plans. Dabei sind wir nun, ohne Ian, in einer viel schlechteren Situation. Am Anfang machte ich mir Sorgen, Ahna könnte die Vision, die ich in den Katakomben gehabt haben, nicht ernst nehmen und die Gefahr ignorieren, vor der wir stehen. Jetzt ist mir mulmig angesichts dessen, was wir in Bewegung setzen, dass ich mich frage, ‚gibt es einen Weg, diese Vision nachzuprüfen, dass diese auch wirklich zu eintausend Prozent richtig ist?‘“

Rastlos wanderte Brianna durch den Raum und erwartete, dass Elises Blick ihr folgte.

„In dem Moment wusste ich, dass es die Wahrheit ist. Es war, als würde die ganze Galaxis plötzlich einen Sinn ergeben. Jetzt aber frage ich mich, ist all das wirklich real?“

Sagte es, gestikulierte mit den Händen in die Richtung ihrer Mitjedi, und marschierte weiter.

„Als würde ich halb erwarten, dass wir auf Kast ankommen und nichts finden, keinen Imperator und auch keinen Tempel. Dabei hat uns dieselbe Vision schon zu Allegious' erstem Labor und dem jetztigen C-Virus geführt. Wieso sollte also nur die zweite Hälfte unwahr sein? Wahrscheinlich fühle ich mich besser, wenn ich den Tempel sehe und alles ist so, wie ich es gesehen habe. Aber ich darf nicht daran denken was ist, wenn wir scheitern. Allegious vollendet seine Pläne und unterwirft die ganze Galaxis seinem Willen. Oder wir verhindern zwar das, lassen aber Zeuginnen und Beweise dafür zurück, dass wir gerade den ersten Schlag in einem neuen galaxisweiten Krieg geführt haben. Es erscheint mir geradezu beruhigend, dass ich kaum eine Chance habe, ein Scheitern unserer Mission zu überleben.“

Zack! Bam! Das war düster, selbst für Briannas Verhältnisse. Trotzdem tat es gut, all ihre Sorgen laut auszusprechen und sie wem anvertrauen zu können. Sie brauchte ein wenig, um selbst zu verarbeiten, was da alles aus ihr herausgesprudelt war und versuchte nach einer Weile, Elise freundlich anzusehen.

„Und dir, wie geht es dir?“

Die menschliche Jedi machte sich Sorgen um Riuen, ihren Padawan, den die Echani ja ebenfalls kennengelernt. Auf Bastion musste er sich gut gehalten haben, aber nun wartete noch einmal eine ganz andere Nummer auf ihn.

„Dein erster Padawan? Meine Talery als Padawan auf dieser Mission dabei gehabt zu haben wäre unvorstellbar, auch an deiner Position außerhalb des Tempels, und nun erst recht. Er schien seine Zweifel an Ahnas Plan zu haben. Selbst abgesehen davon ist es sehr viel für eine Padawan. Wir töten den Imperator und jede, die bezeugen könnte, was wir getan haben, oder schreckliche Dinge werden passieren. Ich frage mich, ob die Jedi sich je zuvor so weit davon entfernt haben, Wächterinnen des Friedens zu sein.“

Aber was blieb ihnen denn anderes übrig? In Ahnas Haut wollte sie wahrlich nicht stecken, fand Brianna und merkte, dass sie sich schon wieder zu sehr ihren eigenen Gedanken hingab. Ein Fehler, den sie umgehend korrigierte:

„Oder wolltest du auf etwas anderes hinaus? Jedenfalls bist du Riuens Meisterin, und nur du. Du bist für ihn verantwortlich und wenn du nicht hundertprozentig sicher bist, dass dieser Einsatz gut für ihn ist, solltest du mit Ahna darüber reden. Es wäre ungünstig, noch jemand Zweites zu verlieren, aber die Alternative ist keinen Deut besser.“

Leerer Raum, einsamer Planet – an Bord der „Nightmare“ – Elise und Brianna
 
.: Leerer Raum .:. einsamer Planet .:. an Bord der "Nighmare" .:. Abstellkammer .:.Gaya, JK und Pico :.

Es war nur noch ein wenig Zeit übrig, um sich auf das Kommende vorzubereiten. Das Schüler-Meister-Gespann begab sich in eine der kleineren Abstellkammern, um gemeinsam zu meditieren und Kraft zu schöpfen für alles, was kommen würde. Die Fäden des Schicksals schienen hier auseinanderzufallen, das spürte der Ritter ganz deutlich.
Die Sternenlichter verblassten, als der Jedi-Ritter sich gemeinsam mit seiner Padawan in eine tiefe Meditation begab. Die bevorstehende Infiltration von Kast, die darauf abzielte, dem Imperator endlich ein Ende zu setzen, erforderte nicht nur physische Stärke, sondern auch spirituelle Vorbereitung. In der Meditation versuchte JK, seine Verbindung zur Macht zu vertiefen und die uralten Energien um sie herum zu spüren. Gemeinsam schlossen sie ihre Augen und konzentrierten sich auf ihre Atmung. Mit jedem Atemzug versuchten sie, die Macht zu erfassen und ihre Präsenz zu stärken. Während ihrer gemeinsamen Meditation sah JK das Universum an sich vorbeiziehen. Sterne leuchteten auf und verloschen, Galaxien entstanden und zerfielen. Eine endlose Weite von Raum und Zeit breitete sich vor seinem inneren Auge aus. Je tiefer JK in die Meditation eindrang, desto mehr verlor er sich im Wirrwarr der Schicksalsfäden. Die Fäden, die die Zukunft zu weben schienen, waren wie feine Linien, die sich durch das Gewebe des Universums zogen. Er versuchte, einen einzelnen Faden zu verfolgen, doch die Macht zeigte ihm unzählige Möglichkeiten und Verknüpfungen als wären sie ausgefranst.
In dem Bemühen, das Schicksal zu erkennen, fand JK sich in einem Strudel aus Visionen und Eindrücken wieder. Die Linien verschwammen, und die Grenzen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschwanden. Er spürte, wie die Macht in ihm und um ihn herum pulsierte, und dennoch konnte er die klaren Wege nicht erkennen.
Gaya, seine Padawan, spiegelte seine Unsicherheit, aber sie unterstützten sich gegenseitig in ihrem Streben nach Klarheit und Stärke. Die Macht, die sie in dieser Meditation anzapften, sollte ihnen nicht nur die Kraft für die bevorstehende Mission verleihen, sondern auch eine Führung durch das undurchsichtige Gewebe des Schicksals bieten.
Mit einem mal brach der Strom ab und beide Jedi starrten sich mit aufgerissen Augen an. Sein künstlicher Arm began zu jucken und geistesabwesend kratzte er sich an diesem.


"Was ist geschehen?"

fragte er in den Raum hinein. Seine Brust schmerzte und in der Macht waberten Emotionen. Trauer und Angst und ein seltsames "fehlen". Als hätte man aus einem gestrickten Deckchen ein Faden entfernt...

"Wir sollten nach den anderen sehen, irgendetwas stimmt nicht!"

Die beiden standen auf und öffneten die Tür zum Hauptkorridor, raschen Schrittes bewegten sie sich auf das Bündel aus Machtpräsenzen zu. Er klopfte und sie traten ein wo sie Brianna und Elise in einem Gespräch vertieft vorfanden.

"Ist etwas geschehen? Etwas hat uns aus der Meditation gerissen!"

.: Leerer Raum .:. einsamer Planet .:. an Bord der "Nightmare" .:. Kammer .:.Brianna, Elise, Gaya, JK und Pico :.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Nightmare" - Kabine - mit Brianna

Brianna
hatte das Wort für Ahna übernommen. Sie verschob ihren entrüsteten Blick von der pau'anischen Rätin zu ihrer bleichen, gnandelos attraktiven Kollegin. Dabei war sie wenig überrascht über die Kompetenzübernahme. Ihre Ritterkollegin war die Hoffnungsträgerin bei der Mission zur Neutralisierung des Virus und der schlussendlichen Liquidation des Imperators.

"Natürlich ist es beruhigend zu wissen, dass das Virus auf Leben und Tod verteidigt wird, sollte es notwendig sein und ich bin mir sicher, dass er das schafft." sie schaute dann noch einmal eindringlich zu beiden, wissend, dass ihre Intervention nur der reinen Kenntnisnahme dienen würde. 'Registriert' konnte sie auf den beiden Gesichtern sehen, als sie anmerkte "Dennoch bin ich davon überzeug, dass die wohl härteste Mission aller Zeiten, die schlagkräftigsten Ressourcen bereitstehen sollten." Ressource. So nannte sie Markus. Wie unwürdig.

Die Dunkle Seite nutzen ohne zu korrumpieren. Und Brianna war nicht nur die planspielerische Hoffnungsträgerin der Mission, sie war wortwörtlich der Schlüssel zum Sieg. Um keinen Preis in der Welt wollte sie in der Haut ihrer Schwester stecken. Ihre Unsicherheit und ihr tief empfundenes, ideologisches Rechtschaffenheitsgefühl würden sie fatal scheitern lassen. Als Brianna den Kopf schüttelte fasste sie kurz ihren präsentierten Bizeps "Du bist nicht zu beneiden, Schwester. Und du kannst dich darauf verlassen, dass ich und wir alle - alles in unserer Macht stehende tun werden, damit ihr und wir alle Erfolg haben werden."

Frei bewegen in den Küchen des Imperators. Die Skepsis schwoll der Ritterin bis zur Kehle, doch sie würden sich wohl selber vor Ort Gedanken machen müssen, wie sie ihre Tarnung - und darin hatten sie mittlerweile Übung - aufbauten. Und sie würde perfekt sein müssen. Mehr als das. Und sie würden sich massiv Gedanken machen müssen, wie sie den größtmöglichen Nutzen stiften konnten im Untergrund des eigentlichen Schauplatzes der wohl größten Aufgabe der Jedi aller Zeiten. Die Alderaanerin nickte.

"Du hast Recht. Wir werden die Situation vor Ort sondieren und dann entsprechend reagieren. Wir werden einen Weg finden." Zuversicht war das Gebot der Stunde.

Ahna hatte sich verabschiedet und für einen Moment waren Brianna und Elise in der Lage ihr Gespräch unter vier Augen fortzuführen. Der Austausch war wertvoll. So menschlich und nahbar. Und Ihre Erwartung erfüllte sie, ihre Augen folgten ihr beinahe automatisch.

"Eintausend Prozent richtig?" sie gluckste auffällig und suchte die Augen in ihrer Kollegin. "Wenn ich mir zu irgendeinem Zeitpunkt zumindest mal Einhundert Prozent sicher gewesen wäre, dass wir da stehen wo wir heute stehen, dann hätte ich sicher nicht daran geglaubt. Es wird um so schwerer, diese Aufgabe zu lösen ohne Dice." Sie hielt kurz inne. "Doch das Momentum ist auf unserer Seite. Er wird dort sein. Ihr werdet ihn stellen. Ihr werdet es beenden. Und wir werden uns wiedersehen."
Brianna klang tatsächlich missmutig, und Elise konnte diese ehrliche Reaktion verstehen. Ihre Visionen gaben ihr Bruchstücke einer möglichen Zukunft. Doch genug, an das sie sich klammern konnten. Sie erwiderte das schlussendliche Lächeln.

Riuen war ihr wirklich wichtig. Sie hatte tatsächlich erfahren, was es hieß diese intime, spirituelle Verbindung mit einem Schüler einzugehen. Es war keine romantische Beziehung. Aber dennoch konnte sie ihn mittlerweile so gut verstehen und sie spürte, dass dies auch umgekehrt der Fall war.

"Ja, mein erster Padawan." sie war gefasst bei den Worten Briannas und sie verstand ihren Einwand. "Riuen ist unfassbar stark. Viel stärker als ich es bin. Er ist gefestigt in seinem Mindset und er lernt so unfassbar schnell. Ich glaube, dass er noch ein Schlüssel sein wird auf unserer Mission." sie konnte sich dieses Gefühl nicht rational erklären. "Ich habe große Sorgen, dass ihm erneut etwas passiert und ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich ... " sie rekapitulierte "wenn wir ihn verlieren würden. Doch er ist bereit. Er könnte nicht bereiter sein."

"Und ich finde, Brianna, dass wir nie eine Mission hatten die wichtiger für unseren Orden war. Die mehr dafür stand, die Wächter des Friedens zu sein."
Klar, Elise hatte auch ein paar sehr radikale Ansichten, aber sie war integer und überschritt in der Regel keine Grenzen.

"Danke dir. Es tat gut, dass mal auszusprechen." Und just in diesem Moment hatte sich die Durastahltür erneut geöffnet. So war das also, wenn jemand ungeplant aufschlug. Als sie JK sah, war sie sehr erleichtert. Auch er hatte es geschafft und Gaya ebenfalls.

"Schön euch zu sehen." Dann sah sie zu Brianna und nickte ihr zu, nun da sie im Bild war, konnte sie den Kel'Dor und die Togruta auch gleich auf die überarbeitete, schwerere Version der Herausforderung aufmerksam machen.

"Also ... " begann sie und berichtete von Ian und der neuen Situation, und dass sie bald als ein Team durch die Küchen des Tempels des Imperators die Infiltration durchführen würden.

"... wir setzen auf deine Sinne, Gaya."

Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Nightmare" - Kabine - mit Brianna, JK und Gaya
 
Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Nightmare" - Kabine - mit Brianna, JK und Gaya

Es war gut, dass das gesamte Infiltrationsteam noch einmal zusammenkam um sich abzustimmen, um sich noch mal in die Augen zu schauen, um sich noch einmal ganz bewusst vor Augen zu führen, welchen Wert sie hatten und welche unfassbar wichtige Aufgabe sie erledigen mussten, damit die Wahrscheinlichkeit bestand, dass die Mission ein Erfolg werden konnte. JK und Gaya wirkten ausgeglichen und vorbereitet. Elise erinnerte sich noch sehr gut an Gaya, als sie quasi als Findelkind zu ihrem Meister fand, irgendwie mysteriös damals, als sie plötzlich auftauchte, als der Ritter und die Ritterin auf dem Rückweg von Dromund Kaas nach Coruscant waren. Damals war sie, wie jeder andere Jünger auch, ganz am Anfang ihrer Reise und jetzt konnte man sicher von glücklicher Fügung reden, dass JK eine durchaus fähige Heilerin herangezogen hatte, soweit Elise das eben beurteilen konnte.

Sie selbst hatte kein Talent für heilerische Fähigkeiten, sie war in der Lage die ein oder andere Wunde zu behandeln, ja. Die fähigsten Heiler würden das wohl aber eher lächelnd mit dem anbringen von Bacta-Pflastern vergleichen.

"Ich denke unsere Aufgabe ist eindeutig. Wir werden uns auf das absolut maximalste vorbereiten und die restliche Anreise-Zeit zum Trainieren und Schärfen unserer Sinne nutzen." sie schaute in die Augen des Kel'Dor. Die Verbundenheit zu ihrem Bruder war nach wie vor hoch, der Elefant im Raum wurde aber langsam kleiner und sie war froh, dass er dabei war. Er war routiniert, hatte gute, kämpferische Fähigkeiten. Er und sie würden die wesentliche Arbeit erledigen müssen, wenn es um die Rote Garde ging. Sie schenkte ihm ein wohl geformtes Lächeln. "Ihr habt sicher auch noch ein paar Fragen an Brianna. Sie hat alle Infos von Rätin Ahna. Ich sehe euch spätestens auf Kast. Möge die Macht mit euch allen sein."

Mit diesen Worten verließ sie dann das Quartier. Die schwurvolle Atmosphäre beflügelte sie irgendwie. Elise fühlte sich stark und selbstsicher. Es machte etwas mit einem, wenn man vor Augen hatte, wie gut das Team war, auf das sie bauen konnten. Kein Raum für Pessimismus mehr, keine Zweifel an der Mission. Dann, als sie den Flur hinunterging, kam der letzte Abstecher, bevor sie wieder zu Riuen gehen würde und das Training fortsetzte. Eowyn war vorhin an ihr vorbeigerauscht wie in Trance. Sie wirkte abwesend, traurig und sah noch immer sehr geschafft aus. Bei dem was geschehen war, wohl nur all zu nachvollziehbar. Elise wusste nicht recht, was sie erwarten würde, doch sie würde verdammt sein, wenn sie es sich jetzt nehmen ließ nach der Rätin zu schauen. Immerhin war sie es seiner Zeit, die der jungen Rückkehrerin den rechten Weg wies. Was sie anging, hatte sie aus irgendeinem emotionalen Grund Interesse daran, zu erfahren was los war. Im Kopf der blondgefärbten Jedi standen die Eowyn von damals und die, die sie kürzlich aus ihrer Gefangenschaft befreit hatten direkt nebeneinander. Kaum vergleichbar. Sie konnte nicht weit sein, immerhin hatte die Nightmare keine unzähligen Möglichkeiten. Nach ein, zwei Checks hatte sie die Rätin lokalisiert. Der Frachtraum also. Kurz zögerte sie bevor sie den Türsummer betätigte. Ihre Aura schickte sie voraus, um sich anzukündigen, keine Überraschungen. Nach dem ein wenig Zeit vergangen war, öffnete sich die Tür schließlich.

"Hallo ..." sie macht eine ungewollte Pause. Es war ein gutes Zeichen, dass Eowyn trainierte um sich vorzubereiten, oder? "... Rätin." Dann trat sie ein, um sich nicht vom Flur aus mit ihr zu unterhalten. Ihr Blick fiel auf das Lichtschwert in ihrer Hand. "Ein anderes, als sonst, oder?" Was für eine belanglose Frage. Doch irgendwie fiel es ihr schwer einen Einstieg zu finden. Da Elise in der Regel aber grundsätzlich die Fähigkeit besaß mit beiden Beinen im Schlusssprung in Fettnäpfchen zu springen, kam sie dann relativ schnell zu der Frage, die sie am meisten interessierte.

"Wie fühlt ihr euch?" inhaltlich war es die logische Frage. Eowyn würde so viel ausspeichern, wie sie bereit war, oder eben gar nichts. Beides war ok. Sie erwartete nicht, dass sie sich plötzlich öffnen würde und ihr ihr Herz ausschütten. Die Ritterin war so wie so kein klassischer Kummerkasten, obwohl sie sich aus Verbundenheit sehr wohl für das Wohlbefinden ihrer Gegenüber interessierte.

Aber darüber hinaus stand es ihr eh nicht zu, die physische und mentale Verfassung der Rätin in Frage zu stellen, obwohl sie wusste, dass die Frage vielleicht so wahrgenommen werden konnte. Nichts desto trotz war es ihr ein Anliegen zu wissen, wie bereit sie für die Mission war. Gegebenenfalls würde jemand der mit ihr trainierte ihr vielleicht sogar helfen.

Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Nightmare" - Frachtraum- mit Eowyn
 
Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Nightmare" - Frachtraum, alleine

Irgendjemand war da vor der Tür, aber so lange die Person nicht hineinkam, ignorierte Eowyn sie. Es war kein Telemat an Bord, wieso auch, aber das spielte keine große Rolle. Ohnehin würden sie wohl eher nicht gegen Blasterschüsse angehen müssen. Viel wichtiger war es, das Lichtschwert führen zu können und ihre Verbindung zur Macht zu stärken.
Jetzt machte es sich bezahlt, dass sich Eowyn vor allem zu Beginn der Gefangenschaft fit gehalten hatte. Die letzten zwei Tage auf Bastion hatten sie unglaublich viel Kraft gekostet, aber immerhin war ihre Ausdauer nicht auf einem Minimum angekommen. Briannas Unterstützung vorhin hatte vieles wieder ausgeglichen, was ihr fehlte. Hundertprozentig fit war sie nicht - das war unmöglich, nicht in so einer kurzen Zeit. Aber immerhin war sie mittlerweile in der Lage, sich schmerzfrei zu bewegen. Auf Kast würde sich zeigen, ob ihre Wundern der Belastung standhalten würden. Aktuell belastete sie ihren Körper noch nicht mit voller Kraft.

Die Tür öffnete sich schließlich doch, und Eowyn hielt in ihren Bewegungen inne. Elise. Was machte
sie hier? Sie sollte drüben sein, auf der Giftpfeil. Aber andererseits war nichts so, wie es sein sollte.
Hallo Rätin.
Es war, als wollte die Galaxis sie verspotten. Sie regelmäßig daran erinnern, was sie war - und was nicht. Aber es würde bald ein Ende haben, so oder so.


Hallo. Ihre Stimme war weder freundlich, noch abweisend. Sie war, wie sie war. Elise sprach anscheinend ihr neues Lichtschwert an, zumindest vermutete Eowyn dies stark, ihrem Blick nach zu urteilen. Ja. Simple Frage, simple Antwort. Was wollte die Ritterin hier? Es gab keinen Grund, sie hier aufzusuchen. Riuen, ja, das hätte sie noch irgendwie verstanden, immerhin hatten sie eine seltsame Beziehung zueinander. Aber Elise? Sie sollte lieber selber bei ihrem Padawan sein und sich darum kümmern, dass er die neuesten Ereignisse verarbeitete. Oder hatte Ahna sie geschickt? Wobei, unwahrscheinlich. Die Pau'anerin würde sich sicher nicht so viele Gedanken machen. Vielleicht war es auch nur simple Sensationsgier. Oder Elise wollte, wie anscheinend der ganze Rest, sichergehen, dass sie es nicht verbocken würde und sie alle in den Tod riss. Oder sonst irgendetwas.

Wie sie sich fühlte... aha. Das zweite also.
Gut. Bei allen Märkten, sollten sie eben aussteigen aus der Sache, wenn sie ihr nicht vertrauten. Sie wollte weitermachen. In Ruhe. Alleine. Ohne Beobachterinnen. Sie sollten sie alle in Frieden lassen und ihre Fragen in die Sonne schicken. Was erwarteten sie eigentlich alle?! Und Euch? Warum sollte sie nicht einmal zurückfragen. Solltet Ihr nicht auf der Giftpfeil sein und Euch um Riuen kümmern? Ist gerade sicher nicht leicht für ihn. Die Ereignisse von vorhin, die Mission nach Bastion überhaupt... Er mochte viel Erfahrung haben und so, aber am Ende war er trotzdem noch ein Padawan. Und auch wenn er ein Idiot war, ein Eisklotz war er nicht.

Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Nightmare" - Frachtraum, mit Elise
 
Leerer Raum, einsamer Planet – an Bord der „Nightmare“ – Ahna, Elise und Brianna

Obwohl Brianna sich Mühe gab, Ahnas Entscheidung im Hinblick auf Markus zu verteidigen, blieb Elise bei ihrem Standpunkt. Sie konnte die Menschenfrau ja auch verstehen. Natürlich hätte die Echani den Jedi-Meister auch gerne an ihrer Seite gehabt, aber sie sah keinen Sinn darin, die Entscheidung speziell dieser Rätin in Frage zu stellen. Vielleicht tat Brianna sich auch leichter als die Alderaanerin, denn sie hätte Markus so und so nicht an ihrer Seite gehabt, er hätte zusammen mit Elise das Labor zerstört. Für die Silberhaarige war Ians Verlust der weitaus größere Nackenschlag, mit dem sie fertig werden musste und wenn sie sich eines ganz sicher nicht leisten konnte, sich auch nur den kleinsten Anflug von Zweifel anmerken zu lassen. Vertrauen war das einzige, was sie retten würde und Brianna hatte schon genug Schwierigkeiten damit, sich selbst davon zu überzeugen, dass sie Ians Ausfall kompensieren konnte um sich auch noch Skepsis gegenüber dem Plan leisten zu können.

„Leider sind unsere Ressourcen viel zu begrenzt. Uns bleibt gar nichts anderes übrig, als den älteren und weiseren Jedi zu vertrauen, dass sie letzten Endes die richtige Entscheidung treffen,“

Erwiderte die 28jährige schließlich und suchte den Spagat zwischen Loyalität zu Ahna, die seit die ganze Mission begonnen hatte, im Grunde zu ihrer wichtigsten Vertrauensperson geworden war und Elise, die ihr selbst in vielerlei Hinsicht nicht unähnlich war und deren Haltung sie dabei eigentlich viel zu gut verstehen konnte. Ja, sie sprach beinahe, als wäre die Rätin gar nicht hier und fürchtete, es würde so ankommen, als würde sie nur ihrer Vorgesetzten nach dem Mund reden. Aber dem war nicht so, sie vertraute der Pau'anerin wirklich, oder sie würde sich nicht auf diesen wohl gefährlichsten Einsatz, das gewagteste Täuschungsmanöver ihres Lebens einlassen.

Wäre ihre Mission nur eine Frage der Muskelkraft und des körperlichen Geschicks, Brianna hätte nicht viel zu befürchten gehabt, doch leider war das nur ein Teil der Anforderungen, und davon vielleicht der geringste. Manche der übrigen fielen ihr leicht zu erfüllen, andere dagegen so überhaupt nicht, so dass sie Elises Zuspruch gerne annahm, so dass sie die Alderaanerin anlächelte und entgegnete:


„Danke! Ich weiß das zu schätzen.“

Die Aufgabe an sich war relativ klar. Brianna hatte Dinge in ihren Visionen gesehen, die ihnen hoffentlich weiterhelfen würden, aber für eine Schritt-für-Schritt reichte es leider nicht. Abgesehen von diesen Bildern und Eindrücken besaßen sie ja leider fast keine Informationen über Kast, so dass es nicht zuletzt auf Elises Gewitztheit ankommen würde. Da sah es zum Glück gut aus, das hatte sich während ihrer gemeinsamen Zeit auf Bastion auch gezeigt, so dass sie der anderen Frau nur ermutigend zunickte, als sie meinte, dass sie einen Weg finden würden. In der Tat machte sie sich um das Labor-Team die wenigsten Sorgen…

Als sie schließlich unter sich waren, blieb ihnen noch ein wenig Zeit für den privaten Austausch von Frau zu Frau, oder, worauf es alsbald hinauslief, von Meisterin einer Padawan zu Meisterin einer Padawan, über die der Schatten einer der riskantesten Missionen des Jediordens seit womöglich immer lag. Elise hatte wohl recht – hundertprozentig war nicht genug, nicht dieses Mal, tausendprozentig vielleicht eher… aber Brianna sorgte sich, dass es keine 100 Prozent mehr gab ohne Ian, nicht mehr… hoffentlich hatte die blondierte Frau recht, dass das Momentum auf ihrer Seite war. Das war ja der Grund, warum Ahna trotz allem sofort zuschlagen wollte, richtig? Brianna entschied sich zu vertrauen, und setzte darauf, dass Elise recht hatte. Sie würden sich alle wiedersehen.


„Wir werden triumphieren,“

Ergänzte die Silberhaarige die mutmachenden Worte. Riuen war in der Tat der erste Padawan ihres Gegenübers und sie wirkte so zwiegespalten, was ihn anging. Einerseits war sie von seinen Fähigkeiten überzeugt, und dass er eine bedeutende Rolle zu spielen hatte, und andererseits gab es die Angst, dass ihm etwas zustoßen würde. Schließlich schien sie sich gegen die Angst, für den Mut zu entscheiden, oder wenigstens hatte Brianna das Gefühl. Sie hoffte es und versuchte ihr einen weiteren Schubs in die Richtung zu geben:

„Vertrau' deinen Gefühlen, aber lass dich nicht von Ängsten irreführen. Du musst dich vor niemandem verstecken, Elise, und wenn er so gut ist… vertraue deinem Urteil. Wir Jedi wissen manchmal einfach Dinge, das habe auch ich auf dieser Mission gelernt. Wenn du denkst, dass er noch eine wichtige Rolle zu spielen hat und außerdem, dass er bereit ist, dann nimm' ihn mit!“

Zum Schluss trat Elise Briannas Zweifeln entgegen, dass diese Mission sie nicht mehr Wächterinnen des Friedens sein ließ. Das Gegenteil sei der Fall, ein ermutigender Gedanke als Abschluss, und ein Dank für das offene Gespräch folgte.

„Wenn du das sagst…“

Die Echani lächelte.

„Gern geschehen!“

Unerwartet betrat JK, der Kel'dor, zusammen mit seiner Togruta-Padawan Gaya den Raum. Auch er sollte eigentlich gar nicht mehr hier sein – offenbar war Elise nicht die einzige, die etwas gespürt hatte. Sie tauschten ihre Begrüßungen aus, und Brianna meinte:

„Hätte nicht erwartet, euch nochmals zu sehen, aber das gilt für eine Menge Dinge…“

Davon abgesehen war sie sehr dankbar, dass Elise in stiller Übereinkunft begann, die Informationen weiterzugeben, die Brianna vorhin erst mit ihr geteilt hatte. Die Echani kannte die beiden nicht gut, wusste aber um die Fähigkeiten der Togruta, und dass sie diese auf Bastion bereits unter Beweis gestellt hatte. Elise kannte diese natürlich ebenso, und Brianna ergänzte:

„Ihr werdet viel improvisieren müssen, von einem Schritt zum nächsten, in der Hinsicht hat sich nichts geändert, aber ich bin mir sicher, ihr schafft das.“

Die Alderaanerin erklärte, dass ihre Aufgabe klar war und sie die ihnen noch verbliebene Zeit zum Trainieren verwenden würden. Sie verabschiedete sich und wünschte den Jedi-Gruß, den Brianna erwiderte.

„Nutzt sie! Ihr werdet ein eingespieltes Team sein müssen. Von euch hängt nicht nur ab, in aller Kürze dieses zweite Labor zu finden, was uns auf Bastion so viel Zeit gekostet hat, ihr werden Eowyn und mir auch den Rücken gegen die imperiale Garde freihalten müssen oder es wird ein sehr kurzer Kampf.“

Als Elise schließlich gegangen war, fügte sie noch ihre perönlichen Gedanken zur Schilderung des Sachstandes hinzu:

„Mir ist ein Rätsel, was mit Ian los ist. Ich habe getan was ich konnte, aber nun bin ich mit meinem High Galactic am Ende. Ich werde mein Möglichstes tun, um ohne ihn so viel Aufhebens wie möglich zu machen, was für eine großartige Sith-Schülerin ich doch bin und ihm, dem Imperator, die Rätin auf dem Silbertablett bringe, die ihm vorenthalten wurde. Diese Dinge liegen mir, es sollte euch möglich sein, unbemerkt in den Palast einzudringen,“

Hoffte sie, sah den Kel'dor lange an und fügte hinzu:

„Ich wünschte ich könnte euch mehr geben als ein paar vage Bilder der Palastküchen und der Idee, durch die Tunnel weiter vorzudringen.“

Leider fehlten ihr selbst noch die Erfahrungen mit Visionen, von denen sie gerade einmal eine Handvoll in ihrem ganzen Leben gehabt hatte – und diese speziellen kamen vermutlich noch nicht einmal aus ihr selbst – Darth Noxia hatte ihr erste verschafft, und die zweite, der Traum, musste eine Folge davon sein. Sowas passierte ihr sonst nicht…

Leerer Raum, einsamer Planet – an Bord der „Nightmare“ – JK, Gaya und Brianna
 
Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Nightmare" - Frachtraum- mit Eowyn

Die Begegnung mit der Rätin bestätigte ihre Befürchtungen. Schon als die Gruppe den Fluchtweg durch Bastion beschritten hatte, war Eowyn deutlich anzumerken, dass die ganze Sache sie verändert hatte. Es war, als wäre ihr Licht nur noch ein Flackern, als wäre die Fackel die sie einst umgab nur noch ein glanzloses Glühen gewesen. Der Schmerz war quasi greifbar und Elise hatte nichts besseres zu tun, als mit ihr zu fühlen. Für einen Moment. Doch es gab keinen großen Raum für die persönlichen Allüren, obwohl es genau diese sein konnten, die sie gestärkt als Team voranzubringen in der Lage waren.

Das 'Hallo' der Rätin war nüchtern. Punkt. Da gab es nichts zu beschönigen und auch nichts zu bedauern. Sie musste sich sicher gedacht haben, warum zur Hölle die Ritterin hier herumgeisterte, waren sie doch quasi mitten im Vorabend der wichtigsten Schlacht aller Zeiten. Genau so kurz angebunden war ihre Antwort auf ihre lächerliche Einstiegsfrage, geschah ihr recht. Elise war trotz ihrer geringen Erwartungen schockiert über die wortkarge Rätin, die den Spieß dann auch gleich rumdrehte und die Ritterin auf ihre eigenen Belange hinwies.

"Ich bin recht aufgeregt, wenn ich ehrlich sein soll" gab sie dann vollkommen menschlich und ehrlich zu. Und das war sie auch. "Im entscheidenden Moment werde ich funktionieren, doch bis dahin ..." sie schaute in die Augen ihrer Gegenüber " ... beruhigt mich gerade der Austausch mit allen. Vor allem mit Brianna zu reden hat geholfen."

Sie schloss kurz die Augen und senkte den Kopf, bevor sie wieder aufschaute. "Wir sind mitten in der wichtigsten Übung für ihn und sie geht noch einen Moment." Aushalten. Verarbeiten. Meditieren. Zur Ruhe finden. Sich fokussieren. Elise war sicher, dass Eowyn verstand, was das bedeutete. "Denn wenn er eins schon ist, dann stark - doch wenn ihm eins noch nicht liegt, dann ist es das mentale Training ... und darüber hinaus ist ER für mich in der Tat mittlerweile der Wichtigste, wenn es darum geht mich auszutauschen." Sie ließ sich auf den Fingerzeig nicht ein, ihr Padawan litt nicht unter Vernachlässigung. "Verzeiht. Ich wollte euch nicht behelligen, oder eure Zeit stehlen."

"Ihr sollt lediglich wissen, dass wir alle hinter euch stehen und alles geben werden, damit die Mission ein Erfolg wird."
Sentimentalitäten. Erbärmlich. So hätte ein typischer Sith jetzt wohl reagiert. Doch sie waren keine Sith. Hüter des Friedens. Briannas Worte hallten in ihrem Kopf wider.

Und welchen besseren Moment als diesen gab es für jene feurigen und motivierten Ansprachen?

Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Nightmare" - Frachtraum- mit Eowyn
 
Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Nightmare" - Frachtraum, mit Elise

Aha. Aufgeregt war Elise... Eowyn fand, dass das Wort besser zu einer Theateraufführung passte als zu einem Mordanschlag, aber gut, Elise war ja auch im anderen Team. Vielleicht war man dann auch nur aufgeregt. Eowyn nickte. Gut. Natürlich würde Elise funktionieren. Musse sie auch. Nun nach ihrer jahrelangen Ausbildung auf Kast zu erstarren wäre eine arge Enttäuschung, vor allem für die Ritterin selbst. Und würde ganz nebenbei wohl auch zum Tod führen. Brianna hatte Erfahrung mit derlei Missionen, zumindest schätzte Eowyn sie so ein, immerhin war sie angehende Schatten. Bestimmt hatte sie Elise ein bisschen auf die Schulter klopfen können. Sie selbst hatte für so etwas keine Nerven und vor allem keine Zeit und hoffte, dass Elise nun nicht auch von ihr noch aufmunternde Worte hören wollte.

Riuen war also aktuell beschäftigt. Und wusste vielleicht noch gar nichts von dem, was vorgefallen war, wenn er gerade übte. Sie nickte erneut leicht, als Elise das mentale Training ansprach. Ja, gut möglich, dass Riuen hier noch Defizite aufwies. Aber er würde das schon schaukeln. Schließlich war er Riuen - Riuen fand immer irgendwie eine Lösung.
Ihr werdet schon das Richtige tun, bemerkte sie zum Thema Austausch. Riuen war immerhin kein kleines Kind mehr und auch kein Jungspund, sondern ein gestandener Mann voller Erfahrungen. Bei ihm musste man nicht mehr so viel formen, wie man es bei jungen Padawanen tat. Vielleicht hätte sie sich auch einen solchen Padawan suchen sollen. Vielleicht hätte sie dann nicht am laufenden Band versagt. Tja, nun war es zu spät.
Aber eine Sache war da eben doch, die selbst einen gestandenen Mann umhauen konnte.
Sie waren beste Freunde. Waren. Jetzt hatte sie es doch gesagt. Und am Ende ließ sich die Wahrheit nun einmal nicht verbergen... Die Ritterin sollte Riuen die Nachricht vielleicht schonend beibringen, eventuell wusste sie nicht, wie gut befreundet... weg mit diesen Gedanken.

Elises Worte klangen schon beinahe wie ein Abschied, oder zumindest so, dass ein Abschied problemlos möglich war. Eowyn nickte und drehte ihr Lichtschwert innerhalb der rechten Hand, dass es etwas bequemer in ihr lag um gleich weitermachen zu können, als die Ritterin noch einen letzten Satz vorbrachte. Sie standen hinter ihr? Würden alles geben? Vor allem letzteres hielt Eowyn für selbstverständlich, insbesondere angesichts der Tatsache, dass immerhin auch das Leben des anderen Teams auf dem Spiel stand. Wer nicht alles gab, um eine Mission zum Erfolg zu führen, hatte bei den Jedi nichts verloren, egal, ob es sich um Schatten, Diplomaten oder Heiler handelte. Und ersteres... Eowyn sah Elise an, fragte sich, was sie davon halten sollte. Was wollte die Ritterin damit sagen? Und wen meinte sie mit "wir alle" - hatten die anderen über sie geredet? Nun, andererseits, garantiert hatten sie das. Irgendwie. Schließlich hatte man sie im erbärmlichen Zustand retten müssen. Es war nur berechtigt.
Hatte sie Brianna ebenfalls gesagt, dass "sie" hinter ihr standen? Vermutlich nicht. Es war ja bei der Echani nicht notwendig. Nur bei ihr, da war es irgendwie wichtig, und Eowyn war kurz davor, Elise diese Frage auch laut zu stellen, doch dann schüttelte sie leicht den Kopf. Unnötig. Dieses Theater war völlig unnötig. Aber vielleicht half es Elise sogar, sich das alles selbst einzureden. Am Ende war es gut für die Moral, also würde sie die Klappe halten.
Schön. Ich auch. Ein leichtes Kopfnicken. Die Mission würde ein Erfolg werden, der Imperator würde sterben, das hatte sie versprochen. Allegious würde bezahlen. Daran führte kein Weg vorbei. Vermutlich würde es das letzte sein, was sie tat, aber das bedeutete nicht, dass die Mission nicht erfolgreich sein würde. Kollateralschaden. Kam vor. Und besser sie als andere, ihre Zukunft war ohnehin nicht mehr existent.

Grüßt ihn von mir. Das waren halbwegs höfliche Abschiedsworte. Nicht mehr lang, und sie würden aufbrechen. Sie hatte hier noch etwas zu erledigen.

Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Nightmare" - Frachtraum, mit Elise
 
.: Leerer Raum .:. einsamer Planet .:. an Bord der "Nightmare" .:. Briana, Gaya, JK und Pico :.
Es war sogar chaotischer als auf Bastion. Im Grunde wussten sie nichts, außer ihrem Ziel: dem Imperator! Der Ritter rieb sich nachdenklich das Kinn, während er tief in das Geflecht der Macht zu blicken versuchte. Entsetzt stellte er fest, wie verworren die Fäden waren, die das Schicksal umspannten.
Eine leichte Sorge lag auf seinen Schultern, als wieder die beeindruckenden Fähigkeiten seiner Padawan hervorgehoben wurden. Die junge Togruta war auf dieser Reise weit mehr gewachsen als viele ihrer Brüder und Schwestern. Ihre Entschlossenheit und ihr Mut würden eine Bereicherung für den Ritterstand des Ordens sein, sobald dieses Debakel hier ein Ende gefunden hatte.
Als Eli sich verabschiedete, verbeugte sich JK respektvoll und erwiderte den rituellen Gruß. In all der Zeit im Orden hatte er noch nie eine so starke Verbindung zu einem Mitglied aufgebaut wie zu ihr. Ihre Beziehung hatte zwar Dellen erlitten, doch die Geschehnisse auf Bastion und auch jetzt hatten beide über ihre Vergangenheit wachsen lassen. Er war dankbar sie als Freundin bezeichnen zu können.

Nachdem die Echani ihre Zusammenfassung beendet hatte, nickte JK zustimmend
.
"Wir werden nicht scheitern, komme was wolle. Die Anlage auf Kast wird am Ende bis auf die Grundmauern niedergerissen sein! Durch die Küchen zu kommen wird einfach sein, aber sobald wir das Fundament erreichen, beginnt die wahre Feuerprobe."


Er winkte Gayas Entschuldigung ab.
"Ihr habt nichts zu entschuldigen, Lady Brianna! Diese Informationen sind unbezahlbar, und wir können uns glücklich schätzen, so viel Einblick in die unmittelbare Zukunft zu haben! Meine Padawan und ich werden letzte Vorbereitungen treffen und alsbald aufbrechen. Auf baldiges Wiedersehen. Möge die Macht uns zu angenehmeren Umständen zusammenführen!"

Mit einer tiefen Verbeugung verabschiedeten sie sich von Brianna, bevor das Schüler-Meister-Gespann die Nightmare verließ.

"Hab Vertrauen in deine Fähigkeiten, Gaya...", sprach JK zu ihr, während sie das Gelände durchschritten, um zu ihrem Transporter zu gelangen. "...Wenn wir auf Kast sind, halte dich an meine Anweisungen, auch wenn sie dir nicht schlüssig erscheinen mögen!"

Eine der größten Tugenden von Gaya war ihr unabdingbarer Wille, alles richtig zu machen, eine Eigenschaft, die auf andere durchaus aufmüpfig wirken konnte. Sie würde die größte Verantwortung tragen, den Weg bestimmen und die Sprengsätze legen. JK würde seine Fähigkeiten einsetzen, um ihr den Weg so eben wie möglich zu bereiten.
Schließlich betraten sie das Schiff, das sie schon von Bastion "gerettet" hatte, und nahmen im Cockpit Platz, um den Start vorzubereiten. Die Anspannung lag spürbar in der Luft, während sie sich auf die bevorstehende Mission vorbereiteten.


.: Leerer Raum .:. einsamer Planet .:. an Bord des Svelte-Klasse Shuttles .:. Gaya, JK und Pico :.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leerer Raum, einsamer Planet – an Bord der „Nightmare“ – JK, Gaya und Brianna

Brianna wünschte sich, sie hätte etwas mehr von dem Kampfgeist in sich, den JK in so bewundernswerter Weise an den Tag legte. Im Moment fühlte sie sich einfach nur leer. Sie war getrieben von Visionen und Bruchpunkten und dennoch gab es unerwartete Rückschläge wegen Ians plötzlichem Ausfall. Sie wusste gar nicht mehr, was sie wollen sollte, oder wozu sie etwas wollen sollte. Sie wusste nur, was unvermeidlich war und das war die Konfrontation mit dem Imperator. Wenn sie ihn nicht stoppten, endeten sie alle tot oder als seine Sklaven, es war… nun ja, unvermeidlich. Also mussten sie sich ihm stellen, nur Eowyn und sie, oder bei dem Versuch sterben. Brianna konnte nicht anders als zu denken, dass ihre Aufgabe vor allem darin bestand, Allegious an der Flucht zu hindern. Er musste noch dort sein, wenn Ahna, wenn JK und Elise und die Padawane den ganzen Palast in die Luft jagten. Wenn jemand all das überleben würde, um von ihren Sieg zu erzählen, dann würden sie es sein. Dagegen fühlte sich die Echani als ob ihr Leben nicht mehr ihrer Hand lag. Es war dumm, so zu denken, ermahnte sie sich, und dachte an Ahnas und Eowyns Worte. ‚Er ist auch nur ein Noghri‘. Er konnte getötet werden. Er war nicht so mächtig, wie sein Imperium alle glauben machen wollte – aber trotzdem, mächtig war er, und Brianna hatte das Gefühl, seinen starken Machtfähigkeiten, die die beiden Rätinnen erwarteten, nicht viel mehr entgegensetzen zu können als irgendeine x-beliebige Echani, die zwar die übermenschliche Kampffertigkeit besaß, aber keine Machtbegabung, die der Rede wert war. Sie seufzte innerlich und sah den Keldor erneut an. Etwas von seinem Kampfgeist und Optimismus, das war genau, was sie jetzt brauchte.

„Wir verlassen uns auf euch! Wir stellen ihn und sorgt dafür, was alles, was von ihm dann noch übrig wird, zusammen mit seiner schändlichen Forschung vaporisiert wird!“

Erwiderte Brianna und versuchte kämpferisch zu klingen, hatte aber nicht das Gefühl, dass es ihr gelang. Wenn sie doch nur Ian wieder auf die Beine bekommen hätte! Er war das, was dieser Mission jetzt fehlte. Wäre er jetzt noch ein Teil davon, wäre sie optimistisch, ganz bestimmt. Markus, dessen Fortsendung Elise so bedauerte, würde sie vermissen, aber Ian hielt sie für nicht zu ersetzen, ganz gleich, wie viele Visionen sie auf diesen Weg geschickt hatten.

Die Visionen, ja. JK schien wild entschlossen, das Beste daraus zu machen. Nur diese eine kurze Szene, die sie geträumt, oder gesehen hatte, gab irgendeinen Aufschluss darüber, wie es ihnen gelingen sollte unbemerkt bis in das innerste von Allegious' geheimen Rückzugsort vorzudringen. Sicher, sie wussten schon eine ganze Menge, gemessen daran, dass sie noch vor kurzem nicht die geringste Ahnung von der Existenz gehabt hatten und anderweitig hätten sie wohl auch gar nicht erst in Erfahrung bringen können, dass der Noghri-Imperator sich hierher zurückgezogen hatte, und trotzdem war die Faktenlage dünn. Aber wenig war nicht nichts, und JK bedankte sich für das, was er bekommen konnte.


„Wir hätten nicht die geringste Ahnung von irgendwas auf Kast gehabt, das stimmt. Bereitet euch auf alles vor, es wird Rotgardistinnen und vielleicht auch Schülerinnen des Imperators dort geben,“

Gab ihm die Echani recht und blieb dabei bei ihrem gewohnten generischen Femininum.

„Ich hoffe doch sehr. Ich will gemeinsam mit euch auf all das zurückblicken können in dem Wissen, dass wir es geschafft haben. Dass die Galaxis und ihre Bewohnerinnen gerettet sind.“

Zweckoptimismus, das war es. Mit dieser hoffnungsvollen Note verabschiedeten die beiden sich und ließen Brianna alleine mit ihren Gedanken zurück, die wieder zum Trübsinn zurück neigten. Sie hatte da so ein ganz mieses Gefühl: nicht alle von ihnen würden Kast lebend verlassen, und sie hatte eine starke Vermutung, wer das sein würde. Wenn die finale Konfronation da war, gab es da nur Machtnutzerinnen des höchsten jeweiligen Ranges… und eine Jedi-Ritterin. Zumindest würde sie dafür sorgen, dass es sich lohnte.

Eowyn musste fit sein, sie brauchte alle Zeit, die sie kriegen konnte, um sich auf den Kampf vorzubereiten und dabei die nötige Erholung nicht ganz zu vernachlässigen. Brianna dagegen hatte viel trainiert auf Bastion. Außerdem flog sie gerne Raumschiffe, wenngleich nicht gut, aber die corellianischen YTs, wie die Nightmare eine war, waren ihr vertraut. Sie begab sich in's Cockpit, setzte sich in den Pilotinnensitz und machte sich kurz mit den Kontrollen vertraut. Sie ähnelten denen der Tardis im Großen und Ganzen recht stark, also machte sie die Nightmare startklar, damit sie zur vereinbarten Zeit abfliegen konnten.


Leerer Raum, einsamer Planet – an Bord der „Nightmare“ – Brianna, allein im Cockpit
 
Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Nightmare" - Frachtraum- mit Eowyn

Elise beobachtete die Rätin. Ungewollt. Sie ging sogar so weit, dass sie sich dabei ertappte, wie sie versucht war ihr Verhalten zu analysieren. Naja, der Erfolg der Mission hing gewissermaßen von ihr ab. Und da Ian Dice nicht mehr zur Verfügung stand, stieg der Anteil am Ergebnis den Eowyn würde leisten müssen enorm.

Die Antworten auf die offenbar ungelegene Erkundung waren knapp und nüchtern. Ebenso wie die Begrüßung. Und wenn Elise je das Gefühl hatte, dass sie irgendwo unerwünscht war, dann war das wohl da, in diesem Moment. Sie hätte viel gezahlt dafür in den Kopf der Rätin hineinschauen zu können. Zu erfahren, was sie dachte. Zu hören was sie vielleicht nicht sagte. Doch andererseits hatte sie recht. Der Zeitpunkt für eine Unterhaltung war ungünstig, schließlich stand eine unvorstellbare Aufgabe vor ihnen. Wohl war es offenbar nicht notwendig, ihr zu verdeutlichen wie fest entschlossen alle waren. War es wohl wahrscheinlich auch einfach unnötig.

Sie verstand. Die Botschaft war deutlich angekommen und Elise machte kenntlich, dass sie verstanden hatte, in dem sie ein ausgiebiges Kopfnicken mit dem Schließen der Augen untermalte.

"Das werde ich. Möge die Macht mit euch sein."

Und mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt, auf direktem Weg zurück zur Giftpfeil. Sie dachte noch einmal kurz an die Rätin. Was erwartete Eli? Sie war eine gefühlte Ewigkeit in Gefangenschaft. Niemand konnte wissen, was genau in ihr vorging oder welche Auswirkungen das eigentlich hatte. Dann wischte sie den Gedanken weg. Sie durfte nicht zweifeln. Alles würde gut werden.

Auf der Giftpfeil wartete ein schwerer Gang auf die Ritterin. Sie überlegte, wie sie es wohl am besten formulieren würde, doch für diese Information gab es keine gute Art und Weise, befand sie und so ... "Riuen. Du kannst aufhören." Er saß auf dem Boden und war konzentriert. Sie gab ihm einen Moment, er war tief versunken in die Macht. "Es scheint, als könntest du nun ganz gut mit der Ruhe umgehen."

Sie setzte sich vor ihn hin. Er fragte sie direkt, was los war. Eli nickte und zog die Unterlippe hoch. "Es ist Ian. Es geht ihm nicht gut. Er ... " sie schluckte. " ... ist in eine Art Koma gefallen und wacht nicht mehr auf. Leider weiß keiner, was genau die Ursache ist." Nach einer emotionalen Begegnung mit ihrem Padawan in der dieser am liebsten direkt zu Ian gegangen wäre, was die Ritterin sehr gut verstand, hatte er sich ein wenig beruhigt und schlussendlich verstanden, dass das nicht ging.

"Es tut mir leid." Sie schaute in seine Augen. "Wenn du reden willst. Ich bin da."

Riuen hatte unfassbare Fortschritte gemacht. Er war über sich hinaus gewachsen und sowohl im körperlichen als auch mentalen Training ein fähiger Kämpfer und Machtnutzer geworden, für einen Padawan. Sie würde ihn in diesem Moment nicht dazu nötigen wieder ins Training einzusteigen und ihm den Raum zu geben, die Emotionen zu verarbeiten.

Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Gifpfeil" - mit Riuen
 
Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Nightmare" - Frachtraum, mit Elise

Eowyn gab das Nicken an Elise knapp zurück. Und mit Euch. Unwahrscheinlich, dass sie sich wiedersehen würden. Sie hoffte, dass wenigstens die andere Frau Kast überleben würde, in einem anderen Leben hätten sie vielleicht Freundinnen sein können. So aber brauchte sie nicht einmal einen Atemzug an solche Gedanken zu verschwenden. Und wenn jetzt nicht auch noch Riuen beschließen würde, einen seiner furchtbaren mitfühlenden Tage zu haben, dann würde sie jetzt in Ruhe ihr Training fortführen können.

Erneut konzentrierte sie sich auf ihr Lichtschwert und gab sich gleichzeitig Mühe, die Macht durch sich fließen zu lassen. Alles andere musste außen vor bleiben. Alles und jeder. Doch sie hatte Mühe, ihre Gedanken nicht schweifen zu lassen. Das, was sonst ihre Stärke war, nämlich sich voll und ganz in ihr Training zu stürzen, schien jetzt unerreichbar fern. Da waren so viele Dinge, an die sie denken musste, nicht einmal wollte, und auch so viele Personen... Hätte sie sich noch die Zeit nehmen sollen, Ahna einen Brief mitzugeben? Würde Wes Aketos sagen, was geschehen war, oder würde die Kamino immer denken, dass sie sie im Stich gelassen hatte? Nun, es würde sich vermutlich gut einfügen in alles andere, was sie getan hatte. Aber all das durfte jetzt nicht wichtig sein. Jetzt zählte eigentlich nur, was vor ihr lag. Einzig und allein das. Und nicht einmal der Wunsch, dass sie nun nicht alleine hierstehen wollte, durfte ihr irgendwie in die Quere kommen, denn er war tückisch und trügerisch. Es war vorbei, es war geschehen, und das einzige, was sie nun tun konnte, war, den Imperator bezahlen und vielleicht leiden zu lassen...

Sie spürte irgendwann, wie sich die Maschinen der Nightmare regten, und einen Moment später hörte sie es auch. Das war für sie das Signal, dass sie aufhören musste. Der Flug würde nur etwa zwei bis drei Stunden dauern, und sie durfte auf keinen Fall auch nur ansatzweise erschöpft auf Kast ankommen. Sie musste sich nun etwas zu essen hineinzwängen und dann entweder meditieren, schlafen oder zumindest ausruhen.
Und vor allem mit Brianna reden.

Auf dem Weg ins Cockpit nahm Eowyn zwei Energieriegel aus dem Schrank, von denen seit Va'art immer ein ausreichender Vorrat an Bord war. Einen riss sie auf und biss stoisch davon ab, den anderen hielt sie wortlos der Echani hin, nachdem sie das Cockpit betreten hatte. Vielleicht war Brianna satt, vielleicht auch nicht. Draußen vor den Scheiben war der Wirbel des Hyperraums zu sehen. Sie waren unterwegs, und nichts würde diese Mission jetzt noch stoppen.

Siehst du irgendeine Chance, beide Lichtschwerter von mir hineinzuschmuggeln?, fragte Eowyn direkt, während sie im so vertrauten Copilotensitz Platz nahm. Die Frage nach einem Haargummi für ihre völlig missratene Frisur sowie die nach ihrer groben Vorgehensweise würde noch folgen, und dann... blieb ihnen nicht mehr viel.

Hyperraum - unterwegs nach Kast - an Bord der "Nightmare" - Cockpit, mit Brianna
 
Leerer Raum, einsamer Planet – an Bord der „Nightmare“ – Brianna, allein im Cockpit

Die ‚
Nightmare‘ war ein schönes Schiff zum Fliegen. Es bediente sich einerseits sehr vertraut, ähnlich der erheblich älteren Tardis, war aber bei weitem nicht so zickig. Alles funktionierte wie es sollte, und das gleich beim ersten Mal, Brianna kannte das gar nicht. Bei der Tardis hatte sie dagegen des öfteren das Gefühl, sie besäße einen eigenen Willen, aber das war natürlich Blödsinn. ‚Wenn es Ian wieder besser geht, frage ich ihn, wie er zu dem Schiff kam,‘ dachte die Echani, um den Gedanken gleich darauf wieder vom Tisch zu wischen. Nein, es hingen viel zu viele Erinnerungen an diesem Schiff. Es hatte eine Zeit in ihrem Leben gegeben, da hätte sie alles dafür getan, die Tardis in ihre Finger zu bekommen. Nein, sie hatte alles getan: sie hatte ihren Vorbesitzer umgebracht. Es war nichts, weswegen frau sich schlecht fühlen musste. Dar Nimthir hatte es mehr als verdient gehabt, frau konnte es sogar als Briannas erste Tat als angehende Jedi-Schatten betrachten, die sie zu dem Zeitpunkt noch lange nicht war. Außerdem hatte sich später herausgestellt, dass ‚sein‘ Schiff nach wie vor in den Bestandslisten des Jedi-Ordens geführt war, Brianna hatte es also gewissermaßen zurückgebracht.

Nun also eine YT-1760, kleiner, schneller und um einiges moderner, dabei aber so vertraut, dass die Silberhaarige ihren Gedanken nachhängen konnte, während sie das Schiff startklar machte. Nach einer Weile kam Eowyn hinzu und reichte ihr einen Energieriegel, den die stets Hungrige dankbar annahm. Die blonde Menschenfrau setzte sich anschließend in den Copilotinnensitz und es schien ihr dabei ganz recht zu sein, dass Brianna das Schiff fliegen würde. Ein Ausbund der Gesprächigkeit schien Eowyn momentan nicht zu sein; die Echani konnte nur vermuten, was ihr durch den Kopf ging. Ganz ähnliche Gedanken wie sie selbst auch hatte, wahrscheinlich…

Die Blonde stellte Brianna mit einem Mal so unvermutet eine Frage, dass die Angesprochene leicht erschrocken herumfuhr. Ob sie beide ihrer Lichtschwerter in Allegious' Tempel schmuggeln konnte? Zusätzlich zu ihren beiden eigenen? So dick wie ihre Oberschenkel waren, würden zwei in den Hosenbeinen versteckte Lichtschwerter vermutlich auch nicht mehr auffallen... naja, bis dann aus irgendeinem Grund ein Muskel zuckte und ihre Hosennähte platzten oder sowas… Auf der Innenseite ihrer Sith-Robe wäre eine Menge Platz dafür, aber wenn sie eine falsche Bewegung machte, würde frau es sehen und verdeckte Waffen am Körper würden Verdächtigungen auslösen, die sie so überhaupt nicht gebrauchen konnte? Warum also Eos Waffen nicht vor aller Augen verstecken?


„Es wäre doch sicher glaubwürdig für ein kampfesverrückte, waffennärrische Echani, die Lichtschwerter ihrer Gegnerinnen als Trophäen an ihrem Gürtel zu tragen?“

Fragte die Echani, die es bis heute nicht verwunden hatte, dass Kestrel Kiras Lichtschwert auf Korriban kaputt gemacht hatte, das wäre ohne jeden Zweifel ihre Lieblingstrophäe gewesen.

Eine leichte, aber spürbare Erschütterung folgte, als die
‚Giftpfeil‘ abhob. Ahnas Schiff würde sich im Schatten des Gasriesen anschleichen müssen und hatte daher einen längeren Weg. Brianna wusste, was sie zu tun hatte und setzte einen Timer für eine Viertel Standardstunde auf ihrem iKom – so viel Vorsprung räumten sie den anderen ein. Als das erledigt war, fragte Eowyn nach einem Haargummi, was frau gut verstehen konnte. Sie hatte dieses lockige Haar, von dem Brianna sich nicht sicher war, ob sie sie darum beneiden sollte. Fast alle Echani hatten glattes Haar und auch bei ihr lockte sie rein gar nichts. Den Haargummi hatte sie aber ohne zu suchen augenblicklich aus einer Tasche gefischt und reichte ihn der Rätin.

„Hier. Ich habe immer welche zur Hand, falls ich unvermittelt in einen Kampf geraten sollte.“

Außerdem stimmten sie noch ihre genaue Vorgehensweise ab. Ahna hatte Einzelgespräche mit Brianna geführt und mit Eowyn sicherlich auch. Darüber hinaus hatte die 28jährige Echani einen Wissensvorsprung durch ihre Visionen. Die Abstimmung musste natürlich auch hundertprozentig klappen, schließlich wollten sie den Imperator überraschen, wenn sie ihn angegriffen, anstatt sich gegenseitig. Während des Gesprächs piepte Briannas Kom-Timer und sie brachte das Schiff in die Luft. Sie ließen die einsame, dunkle Welt wohl auf Nimmerwiedersehen zurück, auf dem Weg zu einem noch dunkleren Ort, zu dem, was vielleicht ihre letzte Mission sein konnte. Alsbald ließen sie das Schwerefeld des kleinen Planeten hinter sich, der Schiffscomputer hatte die Sprungkoordinaten ebenfalls schon berechnet und sie traten in den Hyperraum ein. Das war es also, nun gab es kein Zurück mehr…

Hyperraum, auf dem Weg nach Kast – an Bord der „Nightmare“ – Eowyn und Brianna im Cockpit

Weiter auf Kast...
 
- Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Giftpfeil" - Cockpit, Marrev und Ahna -

Nun geschah es also. Die Schatten übertraten das Mandat, das ihnen der Rat und Kanzler Quûn erteilt hatten und in das sonst nur sehr wenige Außenstehende eingeweiht waren, um das maximal Mögliche: sie würden niemand geringeren als Imperator Allegious selbst töten, den Kopf der Schlange. Ihr Leben lang hatte Ahna die Dunkle Seite bekämpft und immer das Notwendige getan anstatt dem Schönen oder dem Wünschenswerten, doch so weit war sie noch nie gegangen. Zweifel hatte die Pau'anerin dennoch keine. Sie hatte entschieden, dass sie Kaes Visionen glauben schenkte und auch wenn die Macht einem nicht immer alle Antworten auf dem Silbertablett lieferte, so war Ahna davon überzeugt, dass sie recht hatte. Davon ausgehend war alles andere nur logische: sie hatten keine andere Wahl. Die Frage, ob sie die Galaxis vielleicht lieber nicht retten sollten, aus Angst vor den Konsequenzen, stellte sich nicht. Natürlich versuchten sie, die Risiken zu minimieren: sie wollten dem Rest des Imperiums natürlich keinen Kriegsgrund frei Haus liefern. Das bedeutete, dass einige wenige, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren, sterben mussten. Das war nicht schön, schon gar nicht jedihaft, aber nur zu oft blieb den Schatten gar keine andere Wahl. Dennoch wollte Ahna diese Entscheidungen nie leichtfertig treffen, diesen Anspruch hatte sie an sich selbst. Die Schatten taten, was unvermeidbar war, aber eben nur das Unvermeidbare, nicht mehr. Sie waren trotzdem Jedi und ihre Aufgabe war, das Leben zu schützen. Nur mussten sie leider oft die harten Entscheidungen treffen – deshalb war es auch so viel schwerer, ein guter Schatten zu sein als ein guter Beschützer.

Sie saß im Cockpit, auf dem Copilotensitz, neben Jemiss, und sah in die Unendlichkeit des Alls. Es half, zu den Sternen zu blicken, in Richtung Unendlichkeit und noch viel weiter. Es half Ahna, sich zu erden, weil es ihr klar machte, wie klein und unbedeutend sie doch waren und was sie taten, im Vergleich zum großen Ganzen, im Vergleich zur Macht. Es half, Abstand zu gewinnen. Wenn man zu nah dran war, traf man keine objektiven Entscheidungen. Lieber galt sie als kalt und herzlos für eine Jedi, als dass sie größeres Leid nicht verhinderte, weil sie das kleinere Übel nicht in Kauf nehmen konnte. Es war nicht immer leicht, keine Frage. Auch Kae würde noch lernen, wenn sie sich in der Bruchpunkttechnik weiterentwickelte, dass diese nicht immer ein Segen war. Hatte Ahna sich schon gewünscht, sich würde nicht darüber verfügen? Sicher, aber man stellte nicht in Frage, was die Macht einem gab. Neben ihr startete Jemiss das Schiff und machte es startklar. Sie hatten einen exakten Zeitplan einzuhalten, wenn sie eine Chance haben wollten, unentdeckt zu bleiben und die Tatsache, dass sie kaum mehr über diesen Mond namens Kast wussten als grobe astronomische Daten, machte es nicht einfacher.


"Wenn etwas sein sollte, ich meditiere in meinem Quartier,"

Meinte sie zu dem Piloten und ließ ihn allein seine Arbeit machen. Er war handverlesen, wie die meisten Teilnehmer der Mission. Niemand war zufällig Teil davon, Zufälle gab es nicht, so schwer es den Leuten, selbst vielen Jedi, auch fallen mochte, das zu akzeptieren. Ahna konnte sich auf ihn verlassen; sie wusste, er würde den Plan exakt einhalten, sie in einem waghalsigen Manöver durch den obersten Rand der Atmosphäre des Gasriesen steuern, deren elektrische und magnetische Stürme sie vor der Entdeckung von der Mondoberfläche aus beschützen würde, bis sie das Ziel fast erreicht hatten. Während des kurzen Zeitraums, wo sie entdeckt werden konnten, würde Kaes und El'mireths Ankunft hoffentlich für genügend Aufruhr sorgen, um schnell durchzuschlüpfen.

Die Pau'anerin erreichte ihr Quartier, sperrte es aber nicht ab. Sie wollte den anderen bereitstehen, für letzte Fragen und Unklarheiten, denn solche konnten sie sich nicht leisten. Sie hatte sich kaum hingesetzt, da spürte sie den Ruck, mit dem die 'Giftpfeil' in den Hyperraum sprang. Sehr gut, nun begann es also.


- Leerer Raum - einsamer Planet - an Bord der "Giftpfeil" - Cockpit, Marrev und Ahna -

Weiter auf Kast...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ziost, zwischen Zitadelle und Schiffen: Graf Sturn, Zoey, Adria, Kira, Kestrel, Q`Tahem


Yui hatte die Dringlichkeit in ihren Worten am Tonfall herausgehört und war zum Glück widerspruchslos ihrem Befehl gefolgt. Sie hatte auch nicht nachgefragt oder diskutiert. Zoey hatte genug Leuten Schaden zugefügt. Sie wollte, dass Yui überlebte. Yui tat, wie Zoey es wünschte und flog fort, nachdem Sturn sich verbeten hatte, dass Zoey mit Yui flog. Dessen Worte hatten sie wie ein Blitzschlag getroffen. Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich seinem Willen zu fügen. Doch hatte sie wirklich gedacht, dass er sie einfach gehen ließ?!

Ihr Schiff flog noch einmal über ihre Köpfe hinweg, ehe es im Orbit verschwand. Yui, die gerne Zoey beschützte. Doch gegen den großen dunklen Lord hatte auch Yui schlechte Karten.

Das Drama nahm einfach kein Ende. Sane! Er wurde als Gefangener herbeigebracht und präsentiert. Zoey konnte ihrer Schülerin nicht lobend zunicken. Aber sie erhielt ja vom Lord genug Lob. Und den hatte sie wohl auch eher beeindrucken wollen. Eigentlich präsentierten Ribanna und Ari`a zusammen den Soldaten. Da Letztere aber für beide sprach, erhielt sie das Lob vom Grafen. Doch Kira sprang in die Bresche und lobte ihre Schülerin über alle Maßen. Zoey konnte hingegen nur Starren. Hätte nicht wenigstens ihr Bräutigam entkommen können?

Noch nie so schwerfällig betrat sie Sturns Schiff. Es gab Zeiten, da hatte sie es kaum erwarten können, es zu betreten und zu ihm zu kommen. Doch diesmal glaubte sie, es ginge zu ihrer Hinrichtung. Ihre Beine waren so schwer wie Blei. Es würde ihr bald wie den Gefangenen gehen. Kestrel konnte mit ihrem zermatschten Bein nicht mal von selbst laufen.

Umso erstaunter war sie, als man ihr ein angemessenes Zimmer zuwies und sie sich zum Dinner frisch machen sollte. Perplex machte sie genau das. Sie wollte hübsch sterben. Also wusch sie sich den ganzen Dreck vom Leib, kämmte sich ihr Haar, zog sich frische Klamotten aus edlem Material an, Sithklamotten natürlich, und legte Make up drauf und zum Schluss ein paar Spritzer ihres Lieblingsparfüms, was sich die Diener oder Sturn gemerkt hatten. Und so ging sie schweren Herzens nach Millablüten duftend zum Dinner. Sie fühlte sich wie ferngesteuert. Makabrer ging es nicht.

Es gab Tischkärtchen. Ein Diener brachte sie zu ihrem Platz. Ihr Platz war am anderen Ende der Tafel, am weitesten weg vom Grafen, aber an der Stirnseite mit direktem Blick zu ihm. Das war pure Absicht! Sie war eine der Ersten. Zitternd mit stark erhöhten Blutdruck und rasendem Puls nahm sie Platz.

Der edel ausgestattete Raum füllte sich. Links und rechts neben ihr saßen Ari`a und Ribanna. Links und rechts vom Grafen die Guldurbrut. Der Graf erschien als Letztes. Er war sich trotz aller Floskeln und Höflichkeiten als Gastgeber seiner Position im Raubtierkäfig voll und ganz bewusst. Die Archäologin erhob sich, als er kam. Er legte stets viel wert auf Etikette. Er kam mit Kira. Zoey wurde bei seinem Erscheinen schwindlig, ihr Mund wurde trocken, ihre Hände eisig und ihr wurde schwarz vor Augen. Reiß dich zusammen, impfte sie sich ein. Bleib stark.

Sie setzten sich. Seinen Worten konnte sie nicht folgen. Es rauschte zu stark in ihren Ohren. Wahrscheinlich würde sie die Verkündung ihrer eigenen Hinrichtung schlichtweg überhören und verpassen. Sie fühlte sich so unwohl wie noch nie zuvor. Sein Blick traf sie. Ihr Herz blieb in dem Moment wohl stehen. Ihr wurde schlecht. Sie konnte kaum atmen. Ihre Lider begannen zu flattern. Sie stießen alle an. Der Aperitif. Alle erhoben ihr Glas. Zoeys Hand zitterte dabei erbärmlich stark. Sie war kreidebleich. Zittrig führte sie das Glas wie eine Alkoholkranke zum Mund und benötigte sogar noch ihre zweite Hand, so sehr zitterte sie. Sie hätte sonst etwas vom sündhaft teurem Getränk verschüttet. Sie trank einige Schlucke und verschluckte sich heftig.

Das Essen sollte serviert werden. Es wurde noch makabrer und skurriler. Kestrel wurde gedemütigt, Tischwein servieren zu müssen, was körperlich aber ein Ding der Unmöglichkeit war. Schockiert riss Zoey ihre Augen und den Mund auf. Sie konnte so viel Boshaftigkeit kaum begreifen und das als Sith. …..Und als Verräterin beider Seiten. Obwohl Letzteres ziemlich sithisch war. Bei der Serviererin würde bei Zoey wohl herzlich wenig Appetit aufkommen. Natürlich geschah das, was vorauszusehen war. Kestrel fiel. Man trat sie zusammen. Zoey tat jeder Tritt mit weh. Sie musste den Blick abwenden. Sturn zeigte seine äußerst kreative finstere grausame Seite. Kestrel schwebte plötzlich waagerecht der länge nach mit dem Gesicht nach unten über der gedeckten Tafel. Zum Glück sah Zoey auf deren Füße, während Sturn ihr Gesicht über sich schweben sah. Ihr langes Haar hing gruselig herab. Zoey würde hier keinen Bissen runter bekommen! Nun wurden Sane und Q`Tahem hereingeführt. Sie sollten sie nun bedienen.



Weltraum Imperium, von Ziost kommend, im Hyperraum, auf der Luxusjacht Birthright (Sturns Schiff), Esszimmer: Sturn, Kira, Adria, Ribanna, Ari`a, Zoey, Kestrel, Sane, Q`Tahem und etliche Diener und Wachen
 
Zuletzt bearbeitet:
[Weltraum (Imperium) | im Hyperraum nach Bastion | Yacht „Birthright“- Privatkabine-Kira

Kira fühlte sich zufrieden, als sie an Bord des Schiffes ging, trotz der Erschöpfung, die sie bis in die Knochen spürte. Ihr Körper war schwer von den Strapazen, doch ihr Geist war noch immer kampfbereit. Sturn lebte und sie war erneut in seiner Gunst gestiegen. Nur allein das zählte! Sie folgte den Anweisungen und begab sich in das ihr zugewiesene Zimmer. Dort ließ sie sich nieder, wusch sich von den Spuren des Kampfes und zog frische Kleidung an. Als sie sich im Spiegel betrachtete, bemerkte sie die Makel, die die Rettung von Sturn, hinterlassen hatte. Einige Strähnen ihres schwarzen Haares waren ergraut und dunkle Augenringe zeichneten sich unter ihren Augen ab. Ihre Haut war bleicher denn je zuvor. Sie war gealtert und erst jetzt wurde ihr bewusst, warum ihre Tochter Adria so besorgt gewesen war. Die Opfer, die sie für Sturn erbracht hatte, waren deutlich sichtbar. Doch Kira unterdrückte den bitteren Gedanken, dass sie einen Teil ihrer Schönheit verloren hatte. Es war ein Tribut, den sie sie nun gezahlt hatte, um weiter an seiner Seite stehen zu können und ihre Pläne voranzutreiben. Ohne ihn, wäre ihre Zukunft nicht so erfolgsversprechend. Dennoch hatte sie mit solch einem hohen Preis nicht gerechnet und sie hatte große Mühe ihren Zorn darüber zu zügeln und nicht laut zu schreien.
Die Wut auf
Skyfly brodelte in ihr hoch, als sie über die Ereignisse auf Ziost nachdachte. Wegen ihr war das Ganze erst passiert! Doch gleichzeitig spürte sie, wie diese Wut sie stärkte, wie sie ihre Verbindung zur dunklen Seite der Macht verstärkte. Kira wusste, dass sie ihre Kraft aus dieser Wut schöpfen konnte und damit ging sie in eine eher unruhige Meditation und versuchte zumindest ein wenig zu Kräften zu kommen.
Anschließend versuchte sie durch Kosmetikprodukte ihre Haut und ihr Haar ein wenig zu kaschieren. Eitel wie sie war, gab sie sich dabei Mühe und nahm sich Zeit, um keinerlei Schwäche zeigen zu müssen.

Als Kira den Speisesaal betrat und sich neben
Sturn niederließ, der sie netterweise alle zum gemeinsamen Mahl eingeladen hatte, nahm sie die Szene um sich herum mit einem kühlen Blick auf. Die Jedi, gefesselt und gedemütigt, mussten nun dienen – ein erbärmlicher Anblick, dachte sie verächtlich. Doch ihre Aufmerksamkeit richtete sich vor allem auf Kestrel, die immernoch schwerverletzt und gefesselt war. Ein sehr breites Grinsen zeigte sich auf ihrem Gesicht, als sie die Trophäe des Sieges betrachtete, die gefesselt über dem Tisch schwebte.
Kira konnte den Schmerz in den Augen der Jedi sehen, während sie geschunden über dem Tisch schwebte. Es war eine entwürdigende Szene, aber Kira konnte nicht leugnen, dass sie sie faszinierte. Die Macht, die
Sturn über die Jedi ausübte, war berauschend und Kira bewunderte die Grausamkeit und die Macht des Lords.
Kira verspürte ein Gefühl der Befriedigung. Es war ein triumphaler Moment, der ihre eigenen Kräfte und die Überlegenheit der Dunklen Seite unterstrich. Diese Demütigung war mehr als verdient, dachte sie grimmig und sie genoss jeden Moment davon, auch wenn nicht alle Anwesenden am Tisch die selbe Meinung zu teilen schienen, wenn man ihre Blicke betrachtete.

Danach wurden der
Nautolaner und der Soldat dazu gezwungen zu servieren und Kira lehnte sich zu Sturn hinüber, während sie an ihrer Kaffetasse nippte.

“Eine sehr kreative Idee,
Mylord. Die Dekoration an der Decke gefällt mir am besten, für dieses Bankett. Eine sterbende, leidende Jedi. Was für ein erlesener Genuss. Bedauerlich, dass sie den guten Wein jedoch verschüttet hat. Ein weiteres Verbrechen dieser erbärmlichen Jedi.”

Meinte Kira amüsiert und lehnte sich dann genüsslich in ihrem schwarzen Lederoutfit zurück, um diese Vorführung weiter mit großem Interesse zu verfolgen. So schwer in Ketten gesichert, konnten die Jedi diesmal keinen Schaden anrichten. Insbesondere
Skyfly war für solche eine Tat viel zu schwer verletzt.

“Mh..die Musikauswahl ist ebenfalls ausgezeichnet.”

Kommentierte die Sith trocken, als
Skyfly gerade wieder gequält jammerte vor Schmerzen.

“Ihr habt einen guten Sinn für Dramaturgie, Lord
Sturn.

Das hatten sie sich nach den Quälereien mit den Jedi wirklich verdient.

“Schmeckt es dir, Tochter?”

Wandte sie sich schließlich an
Adria, welche sich ebenfalls gerade an den Getränken zu schaffen machte.

“Ein guter Kaffee bei bester Unterhaltung. Ich bin sehr gespannt auf das Essen.”

Sie schenkte
Adria ein stolzes Lächeln und bewies ihr damit, dass es ihr wieder deutlich besser ging, auch wenn dafür nicht nur allein die dunkle Seite der Macht verantwortlich war, sondern auch Kosmetik und vor allem leistungssteigernde Drogen. Aufputschmittel, um ihre Schwäche durch den Machtvorgang mit Sturn zu übertünchen, ehe sie sich wirklich restlos davon erholt hatte. Niemand sollte sehen, wie sehr sie immer noch daran nagte und dass sie sich für Sturn tatsächlich fast umgebracht hatte.

"Sieh nur, Ribanna! Sieh genau hin und merke es dir gut! Schau nicht weg, Kindchen! Dies geschieht mit unseren Feinden! Genieße auch du den Triumph unseres Erfolges! Du warst immerhind aran beteiligt! Du warst weise genug, um dich von der hellen Seite zu entsagen und uns anzuschließen, als dir klar wurde, wie schwach und falsch diese Jedibrut ist und hast unser sogar Sane ausgeliefert. Sieh dir Skyfly an, Kindchen. Deine alte Meisterin ist nur noch ein Haufen Elend, während du unverletzt, sauber und mit gutem Essen am Tisch der großen Persönlichkeiten sitzt. Jene, die die Galaxis neu formen werden!

Die Sith Exekutorin lächelte Ribanna vielsagend an, während ihre Augen eine unterschwellige Drohung aussprachen, dass jeder der sich ihnen widersetzte, so enden würde. Ganz nebenbei tastete Kira nach den Aufputschmittelkapseln in ihrem Ledermantel, als sie wieder einen Anflug von Schwäche verspürte und nahm sich vor, die nächste Tablette mitsamt des neu eingeschenkten Weines runter zu spülen, wenn er erneut serviert werden würde.

[Weltraum (Imperium) | im Hyperraum nach Bastion | Yacht „Birthright“ | Speisesaal | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), in Gewahrsam: Die Gefangenen
 
[Ziost / Yacht Birthright / Zellenblock] mit Kestrel und Sane. An Bord: Janus, Zoey, Ari'a, Ribanna, Adria und Kira

Ein Grollen und Schwirren ging durch das Schiff, als dieses nach einiger Zeit startete. Weg von Ziost und hinein in das nächste Verderben. Wenn sie diese Reise überhaupt überstanden… Er selbst hatte vermutlich Glück bei Kestrel und Sane konnte das ganze wieder anders aussehen... Beide seiner Freunde waren offensichtlich nach der rabiaten Behandlung durch die Sith und der Wachen außer Bewusstsein. Kestrels Bein sah schrecklich aus, zudem hatte sie überall kauterisierte Wunden. Und Sane sah ebenfalls verdammt schlecht aus. Lediglich der Nautolaner war wach und hatte damit das Vergnügen, seine Gedanken in seinem Kopf kreisen zu lassen. Er spürte noch die Stelle, an der ihn die elektrische Ladung der Sith Hexe getroffen hatte. Unwillkürlich fasste er sich dorthin. Die Hitze der Blitze hatte seine Haut an der Stelle aufplatzen lassen und er blutete aus diesen Wunden leicht. Jedoch war das nichts im Vergleich zu Kestrel und Sane! Er fühlte sich schrecklich hilflos. Niemandem hatte er helfen können!
Sie alle waren in der gleichen Zelle eingesperrt, jedoch weit genug voneinander entfernt, dass sie nicht zueinander gelangen konnten. Zudem hatten sie vor der Zelle eine Wache stehen. Dieses Mal sollte nichts schief laufen…

Stöhnend erwachte seine ehemalige Meisterin aus ihrer Ohnmacht. Bei jeder Bewegung kamen markerschütternde Schreie oder Jammern über ihre Lippen. Den Sith war offensichtlich egal, ob sie auf der Reise zum nächsten Ziel nun starben oder nicht. Zu gerne hätte er Kestrel irgendwie geholfen, ihr irgendwie ihr Leiden zu lindern, aber mit den machtunterbindenden Handschellen konnte er nichts tun. Es war schrecklich, sie waren zwar alle in der gleichen Zelle, aber doch irgendwie alle alleine und das schlug auf die Psyche.

Das Schiff war noch nicht lange unterwegs, da öffnete man ihre Zelle und kettete sie rabiat mit Hand- und Fußschellen an. Als sie Kestrel auf die Beine hievten und sie lauthals vor Schmerzen aufschrie, da sie sich nicht auf den Beinen halten konnte, versuchte der Nautolaner sie davon abzuhalten.


Halt! NEIN! Lasst sie do…

Viel weiter kam er nicht, denn dann wurde er mit brutaler Härte so verschlagen, dass er sich anschließend selbst kaum aufrecht halten konnte. Einige seiner Rippen wären gebrochen, hätte er als Nautolaner nicht das Glück, durch sein knorpeliges Skelett vor Knochenbrüchen einigermaßen geschützt zu sein. Seine Sicht drehte sich noch, da wurde er zusammen mit Sane und Kestrel durch die Gänge gezerrt und gescheucht. Was hatten sie mit ihnen nur vor? Gelandet waren sie noch nicht… Sollten sie nun auf dem Flug hingerichtet werden? Das konnte er sich nicht wirklich vorstellen… Das entsprach doch nicht dem perfiden Vorgehen des Grafen?

Die drei wurden letztendlich in einen luxuriösen Raum geführt, in dem gerade ein vornehmes Essen stattfand. Die Augen vieler Sith trafen sie. In vielen der Augen war Wut oder Ekel über die Anwesenheit der Jedi zu sehen. Manche aber schienen belustigt, nahezu amüsiert.
Ihnen wurden Tabletts in die Hände gedrückt und sie sollten die Sith nun mit Speis und Trank bedienen. Kestrel sollte Weingläser verteilen und Wein ausschenken, jedoch schaffte sie nicht Mal einen Schritt, da sie unter Schmerzen zusammenbrach. Q’Tahem machte abermals den Fehler, ihr helfen zu wollen und bekam einige Seitenhiebe und die Aufforderung es endlich zu lernen. Er warf Sane einen vielsagenden Blick zu. Jedoch konnte dieser sich auch fast nicht auf den Beinen halten. In der Zwischenzeit wurde seine ehemalige Meisterin mit der Macht über den Tisch der Sith gehoben. Unter Schmerzen hing sie nun über den Köpfen der Sith.
Der Nautolaner bekam einen Stoß in den Rücken und musste seinen ungläubigen Blick von Kestrel lösen. Er wurde von den Wachen aufgefordert, endlich die Vorspeise, eine helle Suppe, zu servieren.
Wenn er sein Leiden und das von Kestrel und Sane nicht weiter verschlimmern wollte, dann sollte er spuren. Unglücklich biss er die Zähne zusammen und tat wie ihm befohlen.
Humpelnd ging der junge Ritter also los und lief an den Tisch, um diese verdammte Suppe zu servieren. Durch seinen schwankenden Gang geriet die Suppe in Bewegung und schwappte über den Rand der Schüsseln und sammelte sich auf seinem Tablett. Unmissverständlich wurde ihm mitgeteilt, zuerst Sturn zu bedienen und sich dann über Kira, Sith für Sith, weiterzuarbeiten.
So gut es ihm mit seinem geschundenen Körper möglich war, setzte er die Schüssel vor Janus ab. Mit schmerzverzerrtem Gesicht humpelte er weiter hinter die Sith Kira. Beim Absetzen der Schüssel vor der Sith Lady fiel ein Schwall der Suppe von seinem Tablett und auch einige Tropen vom Boden der Schüssel auf die Kleidung und auf das Gedeck der Frau. Mit Mühe schaffte er es noch zu verhindern, dass nicht noch die letzte Schüssel auf die Sith fiel.


[Hyperraum nach Bastion / Yacht Birthright/ Speisesaal] mit Kestrel, Sane, Janus, Zoey, Ari'a, Ribanna, Adria und Kira. Außerdem weiter Sith Gäste
 
Hyperraum nach Bastion / Raumyacht "Birthright" / Speisesaal / Q, Kestrel, Sane, Janus, Zoey, Ari'a, Ribanna, Adria und Kira, Sith-Gäste

War das ein Traum? Sane versuchte zu blinzeln, die Augen zu öffnen, doch sein Körper schien ihm nicht gehorchen zu wollen. Jemand hatte ihn auf die Beine gezogen und zerrte ihn nun irgendwohin. Seine Füße konnten mit dem Tempo kaum mithalten, doch das schien nicht zu stören. Man schleifte ihn einfach unsanft weiter. Konnte das ein Traum sein? Die Schmerzen in seinem ganzen Körper fühlten sich sehr real an, aber wo war er? Sane versuchte sich in Erinnerung zu rufen, wie er hier hergekommen war, doch sein Verstand arbeitete in Zeitlupe. Sie waren auf Ziost, konnten den Sith entkommen. Er wurde dabei schwer verwundet. Aber was war dann passiert? Sein Kopf begann zu schmerzen und ihm wurde schlecht. Die Schmerzen, die Übelkeit, das konnte unmöglich ein Traum sein. Oder?

Jemand drückte ihm ein Tablett in die Hand und stellte Gläser und Getränke darauf. Sane blinzelte wieder. Seine Sicht war verschwommen, aber er konnte die Uniformen von Janus Diener erkennen. Als seine Arme unter dem Gewicht des Tabletts nachgaben klirrte es laut. Einen Moment später bekam er einen kräftigen Schlag ins Gesicht und einen weiteren in den Magen. Sane sackte zusammen, die neu gewonnene Sicht verdunkelte sich plötzlich wieder. Er konnte unmöglich sagen, ob er nur wenige Sekunden, Minuten oder gar Stunden auf dem Fußboden lag, bevor man ihn wieder grob auf die Füße zog und ein weiteres Tablett in die Hand drückte. Jemand sagte etwas zu ihm, aber es drang nicht zu Sane durch. Stattdessen ließ er sich mit dem Tablett in der Hand durch einen Korridor zerren, bevor sich die Atmosphäre veränderte. Sane spürte plötzlich, dass ihn mehrere Augenpaare feindselig musterten. Er spürte außerdem deutlich die Präsenz von Janus. Dieses kalte Gefühl seiner Nähe drang durch die Schmerzen und die Benommenheit deutlich hindurch. Jemand sagte etwas und nachdem Sane nicht reagierte, gab man ihm einen Schubs. Das reichte, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er stürzte und augenblicklich folgten mehrere Tritte.

Eine Explosion weckte ihn wieder. Er öffnete die Augen. Ein blauer Himmel strahlte ihm entgegen und die warme Sonne wärmte sein Gesicht. Blasterfeuer ganz in der Nähe machte einen ohrenbetäubenden Lärm. Er richtete sich auf und schaute sich um. Links und rechts von ihm waren hohe, holzvertäfelte Wände mit Leitern und Tritten.


"Na sieh mal einer an, der Faulenzer ist endlich wach."

Sarah zwinkerte ihm mit einem Lächeln zu.

"Du hast nichts verpasst, Sarge. Da draußen ist immer noch die Hölle los, wir halten unsere Position."

Das war Wendon. Er stand mit seinem Blastergewehr auf einer der Leitern und lugte über den Rand des Grabens.

"Ich habe die aktuellen Entwicklungen zusammen mit der Truppenstärke des Feindes und unseren Rückschlägen neu berechnet. Wir müssen einfach nur durchhalten, Doc. Das wird schon, die Zahlen lügen nicht."

Das war Izzy, der stolz ihm sein Datapad entgegen streckte.

"Schlaf weiter und ruh dich aus. Du musst dir keine Sorgen um uns machen. Komm wieder zu Kräften, der nächste Kampf wartet sicher schon", sagte Sarah und legte ihm eine warme Hand auf die Schulter. Beruhigt schloss Sane wieder die Augen.

Hyperraum nach Bastion / Raumyacht "Birthright" / Speisesaal / Q, Kestrel, Sane, Janus, Zoey, Ari'a, Ribanna, Adria und Kira, Sith-Gäste
 
Zurück
Oben