Weltraum (Imperium)

- Hyperraum nach Naboo - „Prince“ - Noas Quartier -

Noa zog ihren Koffer unter dem Bett hervor, hievte ihn auf die Matratze und klappte den Deckel auf. Sie war noch immer stinksauer. Hätte sie das alles vorher gewusst, hätte sie sich niemals auf diesen Auftrag eingelassen und niemals dieses Schiff betreten. Sith und imperiale „Elite“-Piloten: das war keine Mission, das war ein Selbstmordkommando! Die Journalistin fegte einen Stapel Shirts und einen dicken Schal bei Seite und legte damit ihre Waffen frei. Wenn diese Idioten glaubten, sie könnten sie einfach mal so eben bei Seite räumen, dann hatten sie sich aber geschnitten! Mit wütend zusammen gepressten Lippen holte Noa ihre Blasterpistole hOkay, vielleicht konnten sie sie einfach sang-und klanglos bei Seite räumen (sogar ohne sich die Hände schmutzig zu machen), aber sie würde verdammt sein, wenn sie nicht wenigstens VERSUCHEN würde, einem von ihnen das Gehirn weg zu pusten! Was glaubten die eigentlich?? Was dachten die??? Dieser Jace Chorios tickte doch nicht mehr ganz richtig. Aber wahrscheinlich hielt er sich für ganz toll, so mir nichts, dir nichts mit einem Sith-Lord durch die Galaxis zu reisen und Piratenbanden ins Boxhorn zu jagen. Noa verdrehte die Augen und schob die Power 5 Blasterpistole unter ihr Kopfkissen. Warum, zum Teufel, hatte Rätin ChesaraSyonette nicht gesagt, was das hier für eine Party war? Nach dem, was Jace gesagt hatte, wusste sie ganz genau wer er war, aber sie hatte es nicht für nötig gehalten, diese Information weiter zu geben. Warum nicht? So etwas war doch wichtig! Okay, sie mochte nichts von Wingston gewusst haben, oder von Narbengesicht. Aber sie hatte gewusst, dass Jace ein Ex-Imperialer war und das genügte Noa schon, ihn ziemlich unsympathisch zu finden – und das war noch reichlich nett ausgedrückt. Sein Verhalten alleine zeigte schon, dass man ihm nicht trauen konnte. Aber natürlich war Noa ihm total egal. Er kannte sie nicht und wusste nichts von ihr – warum sollte er sich also Gedanken darum machen, dass sie möglicherweise von seinen Sith-Freunden umgebracht wurde???

„Ich war ein Elite-Pilot!!“

Äffte Noa ihn nach, schlug den Deckel ihres Koffers zu, in dem sich auch noch ihr Scharfschützengewehr befand und wühlte stattdessen in ihrer Handtasche nach ihrem Com. Sie würde sofort an Pablo und ihren Vater schreiben und wenn sie den Flug nach Naboo lebend überstand, würde sie dort umgehend die „Prince“ verlassen und das Weite suchen. Das hier machte doch kein normaler Mensch mit und Noa hielt sich für ziemlich normal. Normaler jedenfalls als alle anderen Anwesenden an Bord zusammen. Dass sie sich im Hyperraum befanden, machte es ihr natürlich unmöglich, die Nachricht sofort abzuschicken. Noch nicht einmal kontaktieren konnte sie jemanden. Trotzdem schrieb sie sich ihre Rage von der Seele. Es half, zumindest ein bisschen das Gefühl zu haben, mit jemandem reden zu können, auch wenn sie keine Antwort bekam. Zwischendurch unterbrach Noa das fleißige Tippen und überprüfte, ob sie die Tür zu ihrem Quartier auch wirklich von innen verriegelt hatte. Es sollte sich bloß niemand wagen, gewaltsam bei ihr einbrechen zu wollen. Sie würde, bis sie Naboo erreichten, mit niemandem sprechen. Während sie dies dachte, warf Noa einen Blick auf die Uhrzeit. Es würde definitiv hart werden, ohne warme Mahlzeiten auszukommen. Sie hatte ein paar einfache Snacks und etwas Brot in ihrer Tasche. Allein von der Zeit würde sie es schaffen, damit zurecht zu kommen, es war eben nur etwas... eintönig. Auf der anderen Seite hatte sie ohnehin Diät halten wollen. Da kam die Gelegenheit fast schon günstig.

- Hyperraum nach Naboo - „Prince“ - Noas Quartier -
 
||Hyperraum (Coruscant/Naboo) ▫ Prince ▫ Cockpit || ▫ Azgeth & Jace

Jace war echt ’ne Marke, wie man so schön sagte. Machte er sich überhaupt wegen irgendetwas Gedanken? Nicht viele, aber das tat sie auch nicht. Im Moment schnitt er sogar im Vergleich besser ab. Azgeth hatte sich keine Gedanken über eine neue ID gemacht. Wozu auch? Wieso sollte es Probleme bei der Einreise geben? Sie war keine Sith mehr, also auch kein Imperialer. Andererseits hatte sie gerade Noa miterlebt, und andere waren vermutlich ebenso wenig in der Lage, das Vergangene zu vergessen, bzw. sahen sie noch als Feindin. So unwahrscheinlich war es nicht, dass ihr Name irgendwo gespeichert war. Beim Imperium waren vermutlich auch die Namen der ganzen Jedi gespeichert. Ob sie deshalb aufflogen, war trotzdem eine andere Frage. So sorglos würde niemand sein – bis auf sie.

Womöglich war es doch besser, etwas vorsichtiger zu sein. Und wenn sie anfing auf dem Raumhafen Wächter abzuschlachten, weil diese sie erkannt hatten, war das auch nicht im Sinne der Sache. Vielleicht konnten diese sie nicht töten, aber gejagt würde sie dann trotzdem werden. Dann doch lieber eine neue ID. Wie war es möglich, dass Jace mal eben eine neue herstellen konnte? War das ein Hobby von ihm? Ts. So was war mal ein Elite-Pilot gewesen. Nun war er für jedes illegale Geschäft zu haben, oder wie? War das nicht gegen seine Soldaten-Ehre oder so was? Letztendlich konnte es ihr nur Recht sein. Es blieb zu hoffen, dass diese auch so gut war, wie er glaubte. Immerhin würde jeder ein paar ID’s besitzen, wenn es so leicht war, dieses Dokument zu fälschen. Zudem kam der Ewig-Grinsende auf die Jedi zu sprechen, bzw. auf seinen Plan, ein Aufeinandertreffen zu verhindern. Klang recht einfach, aber effektiv.


"Dies mag sogar funktionieren, da Du vorher Bescheid gesagt hast. So kann ich meine Aura verbergen und die Jedi sollten mich auch nicht spüren können. Und da ich den Jedi nicht kenne, wird er mich auch nicht am Gesicht erkennen. Also: Problem gelöst … für mich."

Jace hatte dann noch Wingston zu erklären, aber dies war dann seine Sache. Das Aufeinandertreffen von Noa, Exodus und den Jedi hätte sie dennoch gerne beobachtet, das konnte bestimmt lustig werden. Schade. Nun kramte sie erstmal ihre ID heraus um sie Jace zu geben. Vermutlich brauchte er das Bild. Sie schaute selbst kurz darauf. Man, war sie da noch jung gewesen.

"Ja, ich weiß, da hatte ich noch lange Haare. So dürftest Du mich von den Xell-Games noch in Erinnerung haben. Aber dafür sieht meine Haut jetzt besser aus."

Wieder einmal ein kläglicher Versuch lustig zu sein. Am Besten sie ließ das in Zukunft, das war nicht ihr Ding. Wobei man ja sagen musste, dass der Zustand ihrer Haut nicht allzu viel ausmachte, wenn man all die Narben betrachtete. Ohne Schönheits- OP sah sie so oder so nicht mehr "schön" aus. Unwichtig.

"Bist Du unter die Fälscher gegangen oder wie kommst Du an neue ID’s? Und Du bist auch sicher, dass sie echt genug ist? Wenn das so einfach wäre, könnte sich schließlich jeder eine basteln. Hm, einen Namen. Was nehm’ ich da?"

Das hatte man auch nicht jeden Tag. Sich einen Namen aussuchen zu können, hatte etwas. Azgeth rieb sich das Kinn, während sie überlegte.

"Ja, jetzt hab’ ich’s. Mein neuer Name lautet: Karyn Steed. K-A-R-Y-N || S-T-E-E-D. Mitbekommen? Gut. Ich hoffe ich erinnere mich dann selbst daran, dass ich nun so heiße." , scherzte sie erneut.

Die Schwarzhaarige wartete, während sich Jace an die Arbeit machte. In der Zeit fiel ihr etwas anderes ein. Da sie gerade eine neue ID machten, was war eigentlich mit ihren Waffen? Dies war das erste Mal seit Jahren, dass sie öffentlich herumflog und sich einem Einreisecheck stellen musste.


"Wenn wir gerade dabei sind. Du hast nicht zufällig einen Werkzeugkasten irgendwo rumstehen? Ich fürchte ja fast ich werde meine Lichtschwerter auseinander bauen müssen. Auch darüber habe ich mir bis dato keine Gedanken gemacht. Bis jetzt musste ich auf so etwas auch nie achten. Blöde Sicherheitskontrollen."

Erstmal wartete sie bis Jace fertig war. So eilig hatte sie es nicht, dass sie solange nicht warten konnte. Zudem sollte sie überlegen ob sie mit der Demontage nicht noch etwas wartete. Wer wusste schon auf welche Ideen Noa noch kommen mochte. Und sie würde ungern die Macht einsetzen müssen um sich zu verteidigen. Aber egal wie, sie würde nicht die Erste sein, die angriff.

||Hyperraum (Coruscant/Naboo) ▫ Prince ▫ Cockpit || ▫ Azgeth & Jace
 
- Weltraum - Hyperraum nach Cato Neimodia - VSD I Basileia - Brücke - Seifo Dias und Ren Akanto -

Seifo lies seinen Blick über die Brücke wandern. In den Gräben wurde eifrig gearbeitet und mit rasender Geschwindigkeit näherten sie sich Cato Neimodia. Jemand der Seifo gut kannte, hätte bemerkt, dass er in auffällig kurzen Intervallen über die Brücke wanderte, und daraus gefolgert, dass er nervös war.

"Captain, wir haben das System erreicht. Rückfall in den Normalraum in 3...2...1...", erklangt die erleichternde Meldung und der blaue Hyperraum verschwand zu Gunsten der Milliarden von Sternen.

Vor ihnen lag friedlich der grünliche Planet Cato Neimodia. Seifo zog einmal kräftig an seiner Uniform um, sämtliche Falten zu vertreiben und schritt dann rasch in Richtung des Turbolifts:


"Lieutenant Commander, Sie haben das Kommando! Lassen Sie eine Fähre vorbereiten."

Im Lift dachte der Neimodianer noch einmal über diese Situation nach. Ihm war beinahe die Lust vergangen. Er hatte lange auf diesen Moment gewartet, doch nun, da er da war, wollte er sich gar nicht mehr mit diesem Schatten seiner Vergangenheit befassen.
Doch ein imperialer Offizier scheute nichts, wenn es um seine Pflicht ging. Keine Konfrontation, keinen Kampf, keinen Schrecken. Deswegen waren sie Offiziere.
Die Tür öffnete sich und gab den Blick auf 2 Fähren preis. Colonel Zatei erwartete den Captain bereits.

"Sir, ich habe ihnen einen kleinen Extra-Trupp vorbereitet. Ich weiß, was Sie sagen wollen, doch ich denke, dass es durchaus nötig ist. Lieber auf Nummer sicher. Ich denke Sie verstehen dass."


Er musste kurz nachdenken.


"Ja, dort wo man auf Nummer sicher gehen kann, sollte man davon Gebrauch machen. Gute Arbeit."


Zielstrebig schritt er zum Transporter, in dem bereits die 50 Soldaten warteten. Die Luke schloss sich hinter ihm und, als er sich hingesetzt hatte, startete der Flug. Er ermahnte sich zur Ruhe, zumal er bemerkte, dass die Soldaten um ihn herum völlig gelassen schienen.
'Bewahre deine Nerven! Du musst autoritär sein, wenn du deinen Auftrag erfüllst. Verhalte dich wie ein Captain.', sagte er sich selbst.



*** Cato Neimodia *** Huhl Akap *** Ratspalast *** Kuron Gar und Adel ***



"Werte Freunde, Ihr wundert euch bestimmt, weshalb wir diese Sitzung in einer so kleinen, unbedeutenden und armen Stadt abhalten, nicht wahr?", begann Kuron seine Rede.

Allgemeines nicken bestätigte ihn und er fuhr fort:

"In kurzer Zeit - Stunden, Tagen, Wochen - wird ein imperialer Abgeordneter eintreffen und uns absetzen und verhaften. Daher, " er ignorierte das empörte Stöhnen einiger Adeliger, "habe ich Maßnahmen ergriffen. Ich habe das Volk aufgewiegelt. Dem Imperium die Schuld gegeben, an ihrer Armut. Das Imperium hätte uns die Unterstützung versagt. Zudem habe ich eine kleine, aber dennoch recht starke Truppe Söldner angeheuert. Wenn das Imperium uns untergehen lassen will, dann lassen wir sie untergehen. Das Volk wird einen Aufstand machen, wenn es hört, dass Imperiale die Herrschaft hier übernehmen wollen. Durch die Söldner werden wir sicher gehen, dass keiner der Imperialen überlebt. Und, wenn die anderen Brückenstädte mitbekommen, dass sich eine so kleine Stadt erfolgreich gegen das Imperium auflehnt, dann wird es in einen planetenweiten Aufstand ausarten."


Die Adeligen applaudierten. Deswegen war Kuron ihr Vorsitzender. Er war einfach der, dem die effektivsten Pläne einfielen, und der, der es wagte sie auszusprechen.

"Wir dürfen das Imperium nicht verraten. Sie werden uns jagen und hinrichten lassen, wie Verräter!", rief ein Adeliger, der gegenüber des Vorsitzenden saß.

"Nun, werter Lorn Habay, weshalb glaubt ihr, dass uns das Imperium ersetzen will? Als Ihr, so wie auch ich, den Sith Unterstützung zugesagt habt und ihnen Unterstützung habt zukommen lassen, habt ihr dem Imperium den Rücken gekehrt. Ihr hättet euch über den Konsequenzen im Klaren sein müssen. Ich kann und werde damit leben. Ihr könnt euch ruhig festnehmen und exekutieren lassen. Denn das werdet ihr! Ob ihr nun flieht oder euch stellt.", klärte er ihn auf und er sah, dass die meisten der Adeligen gegen die Panik ankämpften.


- Cato Neimodia - Oberfläche - Huhl Akap - Rastpalast - Kuron Gar und Adelige -
 
- [Hyperraum zum Naboo-System - "Prince" - Cockpit] - mit Azgeth

Sie reichte ihm ihre ID und der Pilot nahm sie mit einer Hand entgegen, während er mit der anderen ein kleines, flaches Gerät mit zwei Schlitzen und einem kleinen Display aus einem Fach zog. Erst dann warf er einen Blick auf das Bild und dann einen zurück zu Azgeth. Der Unterschied war schon nicht ohne. Die langen schwarzen Haare standen ihr besser...und verdeckten einen Teil des Narbengeflechts auf ihrem Gesicht. Über ihren schwachen, selbstironischen Spruch grinste Jace dennoch. Solange man damit Leben konnte wie man war, gut. Ansonsten sollte die Ex-Sith doch in naher Zukunft mal schauen ob man diese Narben nicht einfach entfernen lassen konnte.

Während sie fragte, ob er unter die Fälscher gegangen war, schob er die ID und die nicht beschriftete Karte in das Gerät und begann mit dem Übertragen der nötigen Daten. Den Namen würde er später dann einfügen können. Einen Namen den sie überraschend schnell fand. Karyn Steed also. Wenn er sich einen neuen Namen aussuchen müsste...so schnell würde er das wohl kaum hinbekommen. Für Owen Nathen hatte er schon einige Zeit gebraucht und das war eigentlich nur eine 'Notfall-Identität'.

Das Gerät zeigte nun an, dass sämtliche Daten ordnungsgemäß übertragen worden waren. Dann konnte es nun an den Namen gehen und fertig war das Werk. Er berührte den Bildschirm leicht an der richtigen Stelle und tippte den Namen mit flinken Fingern ein. Bestätigte. Kontrollierte und bestätigte ein weiteres Mal. Fertig.

Unterdessen fragte Azgeth nach einem Werkzeugkasten - um ihre Lichtschwerter zu demontieren. Daran hatte er gar nicht gedacht. Im Normalfall untersuchten die Zollbeamten das Gepäck von 'Privatreisenden' nicht sehr ausführlich, es war zu viel los um sich das erlauben zu können. Aber diese Frau würde wohl allein schon durch ihr Aussehen eine ausgiebigere Untersuchung auslösen. Die Tatsache dass es sich um Lichtschwerter handelte, war allerdings interessant. Gehörten nicht...? Egal!

Er zog schwungvoll die beiden Karten aus dem Gerät und reichte ihr erst die richtige ID und nachdem er die Neue kurz (und erfolgreich) getestet hatte auch diese hinüber.


"Bitte sehr, Miss Karyn Steed.", meinte er grinsend und ließ das Gerät wieder in dem Fach verschwinden. Später würde er es für Wingston und Noa noch gebrauchen können und auch die Jedi würden für die Einreise nach Abregado-Rae wohl neue IDs brauchen.

"Nein. Es ist nicht so einfach, wie es gerade aussah. Mir wurde diese - vorbereitete - Ausrüstung von der Organisation zur Verfügung gestellt. Damit kann ich nur bestimmte Karten 'bearbeiten' oder 'anpassen', aber nichts erstellen. Außerdem werde ich das Gerät wohl auch wieder zurückgeben müssen. Anfangen kann ich ohne die entsprechenden 'Vordrucke' eh nichts.", erklärte er Azgeth.

"Was die Lichtschwerter angeht. Guter Einwand.", er überlegte einen Augenblick was man da am Besten machen könnte.

"Vielleicht finden wir einen Weg, dass du sie mitnehmen kannst - ohne sie vorher zu demontieren. Vielleicht als Werkzeug getarnt? Oder in einem Werkzeug versteckt?", überlegte er laut.

"Um wie viele Waffen handelt es sich? Zwei? Das lässt sich bestimmt irgendwie lösen, ohne dass du sie auseinander nehmen musst. Bis Naboo ist noch etwas Zeit, in der Zwischenzeit fällt uns bestimmt was gutes ein. Ansonsten hätte ich auch einen Werkzeugkasten, ja.", fuhr er wieder grinsend fort und schloss das Thema für sich ab.

Was nun? Bis zum 'Zwischensprungpunkt' würden noch gut zehn Stunden vergehen und seine Liste, was alles zu erledigen war, war schon gut abgearbeitet. Jetzt hieß es nur noch mit Noa sprechen - was noch etwas Zeit hatte und die IDs für die Widerstandskämpferin und den Ex-Sith Exekutor fertig zu machen - was er im Augenblick auch nicht erledigen konnte. Gut.


"Was nun?", fragte der Pilot die Passagierin im Co-Pilotensessel.

"Willst du erst mal 'einziehen' und etwas aufs Ohr hauen? Die Reise wird noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Oder andere Pläne?"

- [Hyperraum zum Naboo-System - "Prince" - Cockpit] - mit Azgeth
 
||Hyperraum (Coruscant/Naboo) ▫ Prince ▫ Cockpit || ▫ Azgeth & Jace

Also konnte er sie nicht selbst herstellen, nur verändern. Es wäre auch verwunderlich gewesen, wenn man so leicht an falsche IDs käme. Nach ein paar Handgriffen und Einstellungen war Jace fertig und zauberte ihren Zugang zum neuen Leben hervor. Ab Naboo würde sich die Dunkelhaarige an den neuen Namen gewöhnen müssen. Gar kein Kommentar dazu? Kein gehässiger Spruch? Immerhin war es ihre Wahl, was er anzuerkennen schien.

"Danke!"

Damit nahm sie die Republik – ID entgegen und schaute einen Moment darauf. Sah echt aus, soweit sie dies sagen konnte. Eine Expertin war sie darin nicht gerade.

"Ah, okay. Vordrucke. Das erklärt es. Wäre ja sonst zu einfach gewesen. Äh ja."

Nun, so wahnsinnig wichtig war das WIE dann auch wieder nicht, daher war nichts dagegen einzuwenden sich dem nächsten Thema zu widmen. Ihren Lichtschwertern. Der Pilot war der Meinung sie könnten die Kontrollen auch passieren ohne die Waffen auseinanderbauen zu müssen. Die Devise lautete Tarnung. Tarnung als Werkzeug? Wie sollte das denn funktionieren? Waren dafür die Griffe nicht ein wenig zu groß? Eines konnte man vielleicht als große Lampe tarnen. Die Standardvariante, von der auch sie schon gehört hatte. Aber welche zweite Möglichkeit gab es? Welches sehr große Werkzeug kam noch in Frage? Ein großes, massives Multiwerkzeug vielleicht? Sie würden sich den Kasten einmal näher anschauen müssen, eventuell ließ sich doch etwas machen. Doch wenn es nicht funktionierte, hatte Azgeth aka Karyn nichts dagegen ihre Schwerter zu demontieren.

"Ja es sind zwei. Eines ginge wohl ohne Probleme als Lampe durch, nur für das Zweite müssen wir uns noch etwas überlegen. Irgendetwas großes, mit stabilem Griff, am Besten wir schauen nachher einmal was Du so hast.

Hm, tja. Ich könnte wohl schlafen gehen, schätze ich."


Sie ließ sich nicht gerne wegschicken, aber es sah so aus, als wäre nicht mehr viel los auf dem Schiff. Sie und Jace waren alleine. Warum eigentlich nicht? Irgendwie hatte das Ganze hier Nerven gekostet, und da sie sich vermutlich eh nur langweilte, wenn sonst keiner da war, konnte sie sich auch hinlegen.

"So richtig müde bin ich zwar noch nicht, aber man kann’s ja trotzdem versuchen. Dann, schätze ich, sehen wir uns nachher."

Die Grenzgängerin ließ Jace einen lässigen Militärgruß zukommen und durchschritt die geöffnete Cockpittür. Das war alles kurz, aber schmerzlos vonstatten gegangen. Ob es so klug war sich einen völlig neuen Namen zu geben? Momentan war es wohl die beste Wahl, da sie nicht einschätzen konnte wie die Republikaner ansonsten auf sie reagierten. Da war das mit der falschen Identität weitaus geschickter. Schnell war Azgeth in ihrem Zimmer angekommen. Bevor sie sich schlafen legte, räumte sie noch etwas vor die Tür, dass sie lautstark warnen würde, sollten andere Leute auf komischen Ideen kommen. Etwas verspannt ließ sie sich auf dem Bett nieder. Doch diese verging nach einigen Minuten, und die kuschelige Wärme der Decke tat ihr übriges den süßen Schlaf herbei zu singen.

||Hyperraum (Coruscant/Naboo) ▫ Prince ▫ Zimmer || ▫ Azgeth
 
- [Hyperraum zum Naboo-System - "Prince" - Cockpit] - mit Azgeth

"Okay, schauen wir mal. Bis zur Ankunft haben wir ja noch Zeit. Gute Nacht.", mit diesen Worten und einem schiefen Lächeln verabschiedete er Azgeth aus dem Cockpit.

Einen Augenblick sah er der schwarzhaarigen Frau noch hinterher, dann ließ er sich in seinem Sessel zusammensacken und drehte sich zu den Transparistahlfenstern des Cockpits herum. Er hatte sich die ganze Aktion wesentlich entspannter vorgestellt, aber das es dermaßen schlimm geworden war hatte er wohl seiner eigenen Blauäugigkeit zu Schulden - oder den verbohrten Ansichten seiner Passagiere. Vermutlich war es eine Mischung aus beidem. Seine Fehler jedoch hatte er, seiner Meinung nach, schon so ziemlich aufgedeckt und auch eliminiert. Was ihm für spätere Aufträge sicherlich hilfreich sein würde. Diesen musste er so über die Bühne bekommen und das größte Sorgenkind war ganz klar Noa.

Er verzog das Gesicht. Es würde weder ein Spaß, noch einfach werden die Widerstandskämpferin von seinem Vorhaben zu überzeugen und ihre...ja fast fanatischen Ansichten ein wenig einzufangen. Ein bisschen Zeit zum Nachdenken würde er ihr noch Gönnen, aber bevor sie Naboo erreichten musste er mit ihr reden. Nicht das sie auch noch die Jedi aufwiegelte, denn dann konnte er echt den gesamten Job in der Pfeife rauchen. Na super....

Ein letzter Blick auf die Kontrollen und dazugehörigen Anzeigen, eine Kontrolle des Autopiloten und dann verließ auch er das Cockpit. Das Schiff war ruhig. Die drei Gäste waren in ihren Quartieren und schliefen oder taten sonst was, Petit turnte irgendwo im oder in der Nähe des Maschinenraums herum (ein Wunder das er sich noch nicht gezeigt hatte, bei dem ganzen Verkehr auf der Yacht - zumindest bezüglich Noa hätte er einen Spruch der Comicfigur erwartet) und ansonsten lief alles nach Plan. Er machte keinen Umweg und marschierte direkt in sein Quartier, wo er sich aus dem Overall schälte und dann auf das große Bett fallen ließ. Doch Schlaf wollte sich nicht direkt einstellen, stattdessen schaltete er den Holoprojektor an und rief die letzten Holonet-News von vor dem Sprung auf. Viel bekam er davon jedoch nicht mehr mit, es wurde was von Anschlägen, Attentaten und dem Krieg erzählt, am Rande bekam er noch mit wie anscheinend Großadmiral Nereus Kratas, Oberbefehlshaber der Imperialen Streitkräfte seinen letzten Gang antrat, dann reichte es gerade noch um den Projektor zu deaktivieren und der Pilot sank in einen tiefen Schlaf hinab.

[...]

Stunden später schreckte Jace aus dem Schlaf hoch und setzte sich auf. Whoa! Was war das denn gewesen? Nass geschwitzt, klatschnasse Haare und rasendes Herz zeugten nicht gerade von einem guten Traum der ihn geweckt haben musste. Allerdings erinnerte sich der Pilot auch an rein gar nichts. Er ließ sich wieder in die Kissen sinken. So aufzuwachen war einfach sch****! Man fühlte sich fertig und man hatte keine Ahnung von was man geträumt hatte, maximal Fragmente des Traums waren übrig geblieben und diese waren äußerst vage. Gähnend langte er in der Dunkelheit nach seinem Chrono und blickte auf das leuchtende Display. Nicht schlecht...er hatte tatsächlich ganze fünfzehn Stunden geschlafen! Fünfzehn Stunden! Früher hatte er maximal die Hälfte dieser Zeit gehabt oder gebraucht.

Er schwang die Beine über die Bettkante und richtete sich direkt auf, um in Richtung Nasszelle zu wandern. Zumindest das funktionierte noch ohne Weiteres, von jetzt auf gleich aufstehen und wachwerden. Wegen eines Alarmstarts zum Beispiel. Die nächsten dreißig Minuten verbrachte er mit Duschen und Waschen, das Rasieren ließ er ausfallen. In eine einfache schwarze Hose und ein schlichtes weißes Shirt gekleidet machte er sich auf den Weg zur Kombüse. Ein kleines Frühstück würde nicht schaden. Danach stand dann Kontrolle im Cockpit an und den Zwischensprung erledigen, welcher in ein paar Stunden anstehen würde. Außerdem musste er kurz im Frachtraum nach dem Bes'uliik schauen und bei dem Jawa im Maschinenraum reinschauen - wer konnte ahnen was der kleine Teufel dort schon wieder ausheckte?

Mit einer Schüssel Müsli und einem Löffel bewaffnet machte er sich auf den Weg ins Cockpit. Die "Prince" war so ruhig wie am 'Abend' zuvor, seine drei Passagiere schienen sich auch noch in ihren Quartieren aufzuhalten. Denn in der Küche war auch noch niemand gewesen, zumindest hatte bis jetzt niemand seine Vorräte angefasst.
Jace sprang die letzten Stufen zum Cockpit hinauf und machte es sich im Pilotensessel bequem. Der Hyperraum wirbelte vor den Fenstern umher und bot einen genialen Anblick, selbst ein erfahrener Pilot wie Jace ließ manchmal noch von diesem Anblick fesseln. Es war einfach zu genial.

Die nächsten Stunden verbrachte er mit dem abarbeiten seiner Liste und dem Hinzufügen einiger Punkte. Zum Beispiel würde er den Sternenjäger demnächst unbedingt ausfliegen müssen oder einige Ausrüstungsgegenstände der Yacht erneuern bzw. hinzufügen. Petit bekam einen Anschiss, da er an den Landestützen der "Prince" herum geschraubt hatte und durfte seine, sogenannten, Verbesserungen nun wieder rückgängig machen. Der Zwischensprung verschaffte ihm noch ein wenig Abwechslung, er hatte auch das Gefühl das im Schiff selbst mittlerweile etwas mehr los war. Die beiden Ex-Sith waren vielleicht aus ihren Löchern gekommen oder sogar Noa. Nun, das Erstere schien realistischer. Darum brauchte er sich im Augenblick aber auch noch nicht kümmern. Stattdessen las er eine Nachricht die soeben hereingekommen war. Sie stammte von Kate!

Jace konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die Schmugglerin war also wieder aufgetaucht und ließ sich dazu herab IHM eine Nachricht zukommen zu lassen und um Abholung zu beten? Hatte er wohl doch mehr Eindruck geschunden als vermutet. Leise lachend tippte er zügig eine Antwort. Leider konnte er keinen Zwischenstopp auf Talus einschieben, das ließ sein 'Zeitplan' einfach nicht mehr zu. Außerdem wollte er die Lage an Bord nicht unbedingt überreizen - so Leid es ihm für Kate auch tat. Er hätte sie gerne wieder getroffen, wo sie doch auf Coruscant einfach so vom Erdboden verschwunden war.
Gerade wollte er die Nachricht, mit der Absage, losschicken, als ihm einfiel das Atton sich da vielleicht würde drum kümmern können. Schnell hängte er noch einen Nachsatz an, er würde ihr Anliegen an Atton weiterleiten - dann schickte er die Nachricht los und tippte eine kurze Info an den höheren Black Sunler.

Nachrichten abgeschickt. System überprüft. Sensoren überprüft. Kurs überprüft. Alles lief wie geschmiert. Dann konnte es weitergehen. Er aktivierte den Hyperantrieb wieder und mit einem fast unmerklichen Ruck befanden sie sich wieder auf dem Weg nach Naboo. Noch knapp zwanzig Stunden. Zeit mit Noa zu sprechen. Das dürfte 'lustig' werden.

Jace rief auf einem der vielen Displays eine Tabelle auf, in der die Öffnungen der einzelnen Türen aufgelistet waren (manche Sicherheitsprogramme waren einfach nützlich) und stellte fest das die Rebellin tatsächlich ihr Quartier seit dem 'Streit' nicht mehr verlassen hatte. Na spitze...! Jace rollte mit den Augen und verließ das Cockpit wieder.

Sie musste halb am Verhungern sein oder? Nach circa dreißig Stunden? Vielleicht wäre es gut etwas Vorbeugend zu agieren. Also führte ihn der Weg wieder in die Küche und er bereitete eine große Tasse Suppe zu. Natürlich keine selbst gemachte, sondern aus der Dose - aber dennoch nicht zu verachten.
Mit der Tasse und einem Löffel in der Hand machte er sich also auf den Weg zu den Quartieren. Unterwegs meinte er Stimmen zu hören. Zumindest Azgeth und Wingston schienen sich nicht zu langweilen oder sich auf einen Kampf mit einem Drachen vorzubereiten.

Vor der Tür zu Noa's Quartier hielt Jace einen Augenblick inne und wappnete sich. Statt zu Klopfen, hätte er auch einfach einen Überbrückungscode eingeben können und so die Tür einfach geöffnet - das wäre aber weder die feinste, noch die schlauste Art gewesen. Er tat also Ersteres und klopfte an die Tür. Ein Sensor würde das Klopfen verstärken und so dafür Sorgen das man es im Quartier aucch wirklich vernahm. Ebenso die Stimme, wenn man direkt vor der Tür stand - sowie Jace.


"Hey, Noa. Ich bins Jace." Als ob das nicht klar wäre. Idiot. Er grinste schief.

"Ich glaube wir sollten uns mal Unterhalten. Außerdem habe ich hier was zu Essen für dich.", er stockte kurz, "Es ist auch mager."

- [Hyperraum zum Naboo-System - "Prince" - vor Noa's Quartier] - allein
 
- Hyperraum - „Prince“ - Noas Quartier -

Wenn ihr Aufenthalt auf der „Prince“ überhaupt irgendetwas gutes mit sich brachte, dann war es vermutlich die Tatsache, dass Noa viel schlafen konnte. Nach Jace Chorios' Enthüllungen im Cockpit hatte sie sich in ihrem Zimmer verbarrikadiert und dort geschmollt, sich geärgert, geduscht, Nachrichten an Pablo und ihren Vater geschrieben und vor allem sehr viel geschlafen. In dem breiten Bett war es gemütlich, dafür befand sich sie schließlich auch auf einer Yacht. Zwischendurch hatte sie das gegessen, was sie mitgebracht hatte: ein paar Scheiben Brot und ein paar Kekse. Sie hatte auch noch zwei Rationsriegel, aber die hatte sie erst einmal aufgehoben. Außerdem hatte sie zwei Marzipanpralinen aus ihrem eisernen Vorrat genascht. Nervennahrung nannte man Süßes in solchen Fällen. Sie konnte immer noch nicht fassen, worauf sie sich unfreiwillig eingelassen hatte. Wenn Pablo wüsste, in welcher Gesellschaft sich seine Schwester momentan befand, er würde keine ruhige Minute mehr schlafen können und sich große Vorwürfe machen. Geschah ihm Recht. Noa verzog das Gesicht. Nein, das war total unfair. Pablo konnte überhaupt nichts dafür. Er hatte lediglich dem Urteilsvermögen einer Jedi vertraut, so wie Noa letztendlich auch. Die große Frage war, ob sie jemals wieder zurück nach Corsucant kommen würde. Sie wollte keine Schwarzmalerin sein, aber wenn man mit zwei ehemaligen Sith reiste, wie groß standen dann wohl die Chancen, dass einer von beiden die Kontrolle verlor und die gesamte Crew nieder metzelte? Noa fand nicht, dass dieser Gedanke besonders abwegig war.

Sie lag auf dem Bauch auf ihrem Bett, die Decke hatte sie zurück geschlagen und in ihrem linken Ohr steckte ein Ohrstöpsel, aus dem Musik ertönte. Noa Chanelle war nicht so blöd, beide Ohrstöpsel zu benutzten, um dann nicht mehr mit zu bekommen, was um sie herum geschah. Es wäre ein leichtes für Wingston, sich an sie heran zu schleichen und sie aus dem Schatten heraus zu erdolchen, wenn sie nichts hörte und nur ihre Musik im Kopf hatte. Zugegeben, er würde sich vermutlich nicht extra heranschleichen müssen, um sie zu überwältigen, aber man konnte nie vorsichtig genug sein, vor allem wenn man sich auf einem Schiff mit Leuten befand, von denen man keinem einzigen trauen konnte. Als es schließlich an der Tür klopfte, wusste sie, warum sie so aufmerksam war. Allerdings war es nicht der Sith-Lord, der sie heim suchte, sondern Jace, wie sie ziemlich schnell an seiner Stimme – und daran, dass er seinen Namen nannte – erkannte. Noa schnippste den Ohrstöpsel bei Seite und schaltete die Musik ab und schwang die Beine über die Bettkante. So, er wollte sich also mit ihr unterhalten? Er hatte etwas zu Essen dabei? Und... es war mager? Wie bitte?! Wofür hielt er sie, für einen fetten Gamorreaner?? Da, bitteschön: genau deswegen konnte sie den Kerl nicht leiden! Noas Augen verengten sich zu zwei schmalen Schlitzen.


„Ich wüsste nicht, was es zu reden gäbe!“

Rief sie durch die geschlossene Tür zurück, klopfte ihr Kopfkissen ein wenig zurecht und tastete nach dem Blaster, der darunter lag, um sich zu versichern, dass er noch an Ort und Stelle war. Sich selbst gegenüber einzugestehen, dass etwas warmes zu Essen schon nicht schlechte wäre, war kein Problem. Sie hatte sich schließlich nicht ausgesucht, alleine in ihrem Quartier zu hocken und zu hungern. Zumindest musste sie dies mit Rücksicht auf ihre eigene Sicherheit tun. Und auf ihr Leben. Und überhaupt! Aber wenn Jace wirklich etwas zu essen hatte... hm. So lange er alleine war, würde sie schon mit ihm fertig werden, nicht wahr? Obwohl da immer noch die Sache mit seinem verschollenen Geschäftspartner war. Andererseits war auch Jace der unkontrollierten Seite der Sith ausgesetzt. Was, wenn Wingston oder Narbengesicht die Geduld verloren und ihn töteten? Wer sollte dann das Schiff steuern??! Außerdem wäre Noa dann ganz alleine mit... mit DENEN. Das war gar nicht gut. Noas unentschlossener Blick fixierte die Tür. So blöd es klang, sie vertraute Jace zwar nicht, aber in Anbetracht ihrer Alternativen war es immer noch die beste Möglichkeit, sich zumindest halbwegs mit ihm auf eine Seite zu stellen – und wenn es nur zum Schein war. Also gut. Sie ging zur Tür, betätigte den Knopf, der die Verriegelung deaktivierte, die Tür jedoch noch nicht öffnete, und trat dann rasch wieder ein paar Schritte zurück, in die Nähe des Betts. Der brauchte nicht glauben, er könnte sie überrumpeln wie ein naives Schulmädchen.

„Es ist offen!“

Informierte sie ihn laut.

„Du kannst rein kommen.“

Sie stand direkt neben dem Bett, vor der Nachtkonsole, auf der noch die leere Kekspackung lag. Ihre Haare hatte sie mit einem Gummiband nach hinten gebunden, außerdem trug sie eine einfache Hose und Shirt mit langen Ärmeln. Es war kalt kalt im Weltraum.

- Hyperraum - „Prince“ - Noas Quartier – Mit Jace -
 
- [Hyperraum zum Naboo-System - "Prince" - vor Noa's Quartier] - allein

Leicht berührte er den Türöffner und eine Sekunde später glitt die Tür des Quartiers leise zur Seite. Noa stand neben ihrem Bett und blickte misstrauisch zu ihm herüber. Der Pilot trat ein und die Tür schloss sich wieder hinter ihm. Jace ließ den Blick kurz umher wandern, die Widerstandskämpferin wirkte wach und angespannt. Eine schlechte Mischung. Also...auf in den Kampf.

Er setzte sich langsam in Bewegung und sein Blick fiel auf die leere Kekspackung auf der Nachtkonsole.


"Du bist ja doch nicht m Verhungern. Warum bringe ich dan eigentlich die Suppe mit und spiele den Zimmerservice?", meinte er mit gespielt enttäuschter Miene. "Und Trinkgeld in Form von Keksen gibts wohl auch nicht mehr."

Schief grinsend reichte er Noa die Schüssel mit der heißen Suppe und dem dazugehörigen Löffel, bevor er sich in einen der nahen Nerf-Leder Sessel fallen ließ. Es war immerhin noch sein Schiff. Jace beobachtete lächelnd, wie sie die Suppe untersuchte und sich dann daran zu schaffen machte. Die Idee war also schon mal nicht schlecht gewesen. Die Brünette hatte die letzten Stunden vermutlich nur von Plätzchen gelebt und das war nicht gerade ein besonders gutes Hauptnahrungsmittel.

Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte sich zurück, den Blick dabei unverwandt auf Noa gerichtet. Womit beginnen? Entschuldigung? Nein! Bestimmt nicht. Situation oder ihre falschen Ansichten bezüglich der beiden Sith klären? Das schon eher. Aber warum machte er sich überhaupt Gedanken darüber? Sonst plapperte er doch auch einfach drauf los. Nun, diesmal wollte er es wohl richtig machen.


"Es gibt eine Menge zu reden.", griff er ihre ersten Worte wieder auf.

"Dank meines genialen Fingerspitzengefühls, hast du wohl einiges falsch aufgefasst oder zumindest die falschen Schlüsse gezogen."

Das kam nun doch schon fast einer Entschuldigung gleich. Innerlich schüttelte er resigniert den Kopf über sich. Aber vielleicht besänftigte es Noa ja schon mal ein wenig...vielleicht.

"Es ist...ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll."

Es gab einfach zu viel zu entkräften oder richtig zustellen. Sollte er mit den Sith, dem Auftrag, seiner Vergangenheit oder der Rätin beginnen oder mit Noa's Ansichten? Letzteres wäre wohl die denkbar schlechteste Lösung...nachher war die Zicke wieder beleidigt und fühlte sich angegriffen.

"Beginnen wir mit dem offensichtlichen. Du bist hier eingepfercht mit zwei Sith und einem imperialen Piloten. Jedoch alles Ehemalige. Wenn ich es nicht erwähnt hätte, hättest du vermutlich niemals erfahren das auch Azgeth eine Sith gewesen war. Leider habe ich es verbockt und sie hat mir bereits deutlich ihre Meinung dazu gesagt. Auf jeden Fall ist es nicht so, das bei den Beiden jeden Augenblick die Sicherungen durch knallen könnten. Azgeth hat sich im Griff und wird uns auf Naboo definitiv verlassen - falls dich das beruhigt - und Wingston ist bereits seit Jahren kein Mitglied dieses verdammten Ordens mehr, sondern Geschäftsmann und er hält sich aus dem Krieg heraus.", erklärte er mit ruhiger Stimme und erlaubte sich keinerlei Entgleisungen, zum Beispiel in Form eines Grinsens.

"Im Augenblick haben wir alle dasselbe Ziel und stehen auf einer Seite. Wenn es dich beruhigt, könnten wir uns auf Naboo auch erst mit den Jedi treffen und mit ihnen die Situation besprechen. Sollten sie es auch strikt Ablehnen mit einem ehemaligen Sith zusammen zuarbeiten und diesen Auftrag zu Canceln, dann bliebe mir keine Wahl...als den Job alleine zu beenden und die Waffen anderweitig loszuwerden."

Sein Blick blieb an ihren braunen Augen hängen. Hatte er es wieder versaut? Das Gefühl hatte er eigentlich nicht. Die Frage war nur wie die Rebellin es auffassen würde. Wenn es jetzt wieder sie war der die Sicherungen durch knallten, dann...dann musste er sich ernsthaft Gedanken über eine neue Strategie oder neue Maßnahmen machen. Nur weil Madam lieber auf Vorurteile als auf Logik hörte und nicht bereit war andere Ansichten ernst zu nehmen würde er diesen Job besitmmt nicht verlieren. Kein Wunder das der Widerstand sie geschickt hatte, auf Coruscant war es in den unteren Zellen wohl bereits um einiges ruhiger geworden....

- [Hyperraum zum Naboo-System - "Prince" - Noa's Quartier] - mit Noa
 
- Hyperraum - „Prince“ - Noas Quartier – Mit Jace -

Eingehend betrachtete Noa die Tasse mit der Suppe. Möglich, dass das Zeug vergiftet war. Aber es roch verlockend gut! Sie rührte mit dem Löffel in der leichten Brühe, während Jace sich locker in den erstbesten Sessel warf und es sich da bequem machte, als hätte er nicht mehr vor zu gehen. Vermutlich war es eher unwahrscheinlich, dass er ihr was ins Essen getan hatte. Mit zwei Sith an Bord musste er wohl kaum auf solche Methoden zurück greifen. Das konnte er viel einfacher haben. Noa hockte sich auf die Bettkante und kostete von der Suppe. Das war sicherlich kein Meisterwerk der Kochkunst, aber nach Keksen und Brot war es das Beste, das sie sich vorstellen konnte. Eins zu null also für Jace Chorios. Er hatte genau den richtigen Riecher gehabt. Während Noa die heiße Brühe löffelte, hörte sie zu, was er zu sagen hatte. Etwas anderes blieb ihr auch kaum übrig. Sie hätte natürlich auch auf Durchzug schalten und am Ende einfach „jaja“ sagen können, doch wenn er schon einmal hier war... und es war ja eigentlich auch recht nett gewesen, ihr etwas zu Essen zu bringen – falls es nicht nur Berechnung gewesen war. Als erstes gab er zu, nicht das richtige Fingerspitzengefühl in Bezug auf die ganze Situation, in der sie sich befanden, gehabt zu haben. Das hatte Noa auch schon festgestellt, aber schön, dass er es einsah. Dann erklärte er, dass weder von Azgeth noch von Wingston Gefahr ausging. Das wiederum sah Noa etwas anders, auch wenn er es vermutlich besser beurteilen konnte. In Bezug auf den ehemaligen Sith-Lord hatte er sogar einigermaßen Recht: Exodus Wingston war seit Jahren Vizepräsident der Wingston Corporation und leitete die Geschäfte auf Coruscant. Noa verfolgte die Nachrichten gut genug, um in all dieser Zeit mehrmals über ihn gelesen zu haben. Es stimmte wohl, dass er sich recht gut im Griff haben musste, ansonsten wäre das Leben auf Coruscant, geschäftlich wie gesellschaftlich wohl nicht so ohne weiteres für ihn möglich. Und Noa hatte auch noch nie von Entgleisungen seinerseits gehört. Also keine direkte Gefahr, schön. Bei Azgeth sah das angeblich ähnlich aus, aber da Noa diese Frau nicht kannte, konnte sie keine eigenen Schlüsse ziehen. Schlussendlich blieb ein Fakt jedoch bestehen: beide waren ehemalige Sith, beide hatten sich der dunklen Macht bedient, gemordet, gequält... was auch immer. So genau wollte Noa das gar nicht wissen. Alles schön und gut, wenn sie ihr Leben änderten und gute Menschen werden wollten. Aber das hieß nicht, dass ihnen sofort alle ihre Taten vergeben und vergessen werden konnten – auch nicht, wenn man genug Geld auf dem Konto hatte und eine der wichtigsten Firmen Coruscants leitete. Sie hatte die Tasse ziemlich schnell leer gelöffelt. Als nur noch ein winziger Rest Suppe übrig war, setzte Noa die Tasse an die Lippen und trank ihn aus. Dann stellte sie das Porzellan auf die Nachtkonsole.

„Okay, Message angekommen: Wingston und N...Azgeth sind nicht hier, um mir den Hals um zudrehen. Einverstanden bin ich mit ihrer Anwesenheit aber trotzdem nicht!“

Schnappte Noa noch immer leicht verärgert, diesmal vor allem darüber, dass sie zum Teil dabei war, einzulenken.

„Es interessiert mich einen feuchten Dreck, wie lange Exodus Wingston schon Geschäftsmann auf Corsucant ist – was ich im Übrigen auch von selbst wusste – Fakt ist, dass er ein Sith war und ich ihm keinen Millimeter über den Weg traue! Was ist mit den ganzen Serienmördern, die nach Jahrzehnten in Gefängnis und Psychiatrie wieder frei gesetzt werden? Niemand will DIE als Nachbarn haben! Aber Exodus Wingston, der mal eben von Bastion nach Corsucant geflogen ist und sich gesagt hat, dass er jetzt ein normales Leben führen will, dem soll ich verzeihen, ohne dass er auch nur ein Jahr hinter Gittern für seine Vergehen gebüßt hätte. Schon klar, warum auch nicht!“

Noas Erregung hatte ihre Stimme wieder lauter werden lassen. Das entbehrte wirklich jeder Logik. Vor allem, dass Jace ihr vorwarf, etwas falsch aufgefasst oder falsche Schlüsse gezogen zu haben! Was konnte man daran schon falsch verstehen? Ihr war in erster Linie unklar, warum es so schwer war nachzuvollziehen, dass sie sich nicht über Wingstons Anwesenheit freute. Schnaubend verschränkte Noa die Arme vor der Brust und dachte über den Vorschlag des Piloten nach, auf Naboo erst einmal mit den Jedi zu sprechen um heraus zu finden, wie die zu Wingston standen. Falls sie eine Zusammenarbeit mit ihm ablehnten und den Auftrag stornierten, so Jace weiter, dann bliebe ihm nichts anderes übrig, als die Waffen alleine zu beschaffen und dann anderweitig zu verscherbeln. Abrupt hob Noa den Kopf. Mooomentchen, da hatte sie aber auch noch ein Wörtchen mitzureden!

„Hier wird gar nichts gecancelt!“

Wandte sie protestierend ein. Der Widerstand brauchte die Waffen und die Ausrüstung und sie war hier, um dafür zu sorgen, dass alles glatt ging, oder nicht? Das war ihre Aufgabe! Grant zählte auf sie... Pablo zählte auf sie! Sie konnte unmöglich wie ein begossener Pudel zurück kommen um zuzugeben, dass der Job ins Wasser gefallen war, weil sie Muffen sausen vor einem imperialen Geschäftsmann (und Sith) gehabt hatte! Nein, das ging nicht, Grant würde ihr nie wieder einen Job anvertrauen. Außerdem war das ihr Beitrag für den Widerstand. Sie musste an Coruscant denken. Deshalb war sie hier. Noa Chanelle Cortina atmete tief durch.

„Also, Jace, ich mag weder Exodus Wingston, noch mag ich es, wenn man mich anlügt, aber dieser Job wird durchgezogen.“

Erklärte sie ernst.

„Ob mit oder ohne Jedi.“

So schnell konnte sich das Blatt also wenden. Oh verflixt, worauf ließ sie sich hier nur ein? Noa warf einen Blick auf die leere Tasse, die auf dem Nachttisch stand.

„Du wirst mich wohl kaum zu Kuschelrunden mit Wingston zwingen – hoffe ich.“

Fügte sie scherzend hinzu, verkniff sich jedoch, ihn darauf hinzuweisen, was sie in diesem Fall mit ihm machen würde. Stattdessen fiel ihr ein, dass sie sich noch gar nicht für die warme Mahlzeit bedankt hatte.

„Achja und... danke für die Suppe, übrigens. Das war sogar fast nett.“

- Hyperraum - „Prince“ - Noas Quartier – Mit Jace -
 
- [Hyperraum zum Naboo-System - "Prince" - Noa's Quartier] - mit Noa

Das war jawohl unglaublich! Hatte sie es noch immer nicht in ihren hübschen Schädel hereinbekommen? Wer redete denn hier bitte von verzeihen?! Niemand hatte von ihr verlangt ihm auch nur irgendwas zu verzeihen, sie musste sich nur mit seiner Anwesenheit arrangieren - und das war es auch schon. Damit musste man sich jawohl abfinden können, vor allem wenn keine Gefahr für einen selbst von jener Person ausging.

Jace hatte mit vielem gerechnet, aber nicht mit der folgenden 360 Grad Wende. Die Erwähnung eines Abbruchs des Jobs hatte offenbar einen Nerv bei Noa getroffen. Und mit einem Mal schien die Message tatsächlich angekommen sein. Der Pilot lächelte schwach, das Gespräch war schon wieder ziemlich auf der Kippe gewesen. Glück gehabt. Er hatte die richtigen Worte zum richtigen Zeitpunkt gefunden oder? Überraschend...

Ebenso überraschend wie Noa's Kommentar und der Dank zur Suppe. Jace grinste.


"Fast nett, also?", fragte Jace amüsiert, "Dann habe ich ja noch Luft nach oben.", stellte er noch fest - ehe er wieder ernster wurde.

"Ich möchte nur noch kurz Daraufhinweisen, dass ich dich bisher noch nicht einmal belogen habe." Das würde vermutlich wieder Minuspunkte geben, aber er konnte es auch nicht einfach darauf beruhen lassen. Schließlich warf sie ihm das schon die ganze Zeit über an den Kopf.

"Ich habe lediglich nicht die ganze Wahrheit gesagt. Das Wingston uns begleiten würde, war ziemlich kurzfristig eingefädelt. Ich habe es erst erfahren, als ich mit den Startvorbereitungen beschäftigt war, deshalb auch die kure Verzögerung. Außerdem wenn ich dir gesagt hätte das er mitkommt, wärst du nie und nimmer an Bord geblieben und das käme einer Stornierung des Auftrags gleich. Das Risiko wollte ich nicht eingehen.", erklärte er sich und blickte Noa unverwandt an.

"Ich kann voll und ganz verstehen, dass du Sith verabscheust. Ich bin auch nicht gerade ein Fan von ihnen, auch noch nie gewesen, aber trotzdem muss man die Situation nehmen wie sie kommt und solchen Leuten vielleicht sogar mal eine Chance geben."

Urgh. Er schweifte ab und das in ein Thema das garantiert böse enden konnte.

"Wie auch immer.", beendete er für sich das Thema vorsichtshalber. "Ich werde dich auf jeden Fall nicht zu Kuschelrunden mit Wingston zwingen. Wie sollte mir das auch bitte gelingen?", fragte er nun wieder schief grinsend.

Dabei fiel ihm ein, dass er noch immer nicht wusste was genau Noa eigentlich drauf hatte. Der Widerstand würde sie doch nicht tatsächlich wegen ihrer zickigen Art Weg geschickt haben oder? Nun...unmöglich war es nicht...aber er glaubte noch nicht wirklich dran.


"Was ist eigentlich dein Spezialgebiet im Widerstand?", fragte Jace vorsichtig.

Die Reaktionen von Chesara und Jibrielle auf unangenehme Fragen waren ihm noch immer präsent und deshalb schloss er an,
"Denn auf Abregado-Rae werden wir garantiert jedes Talent nutzen müssen. Und fähige Schützen sind in meiner Nähe immer Willkommen - das ist nämlich nicht gerade meine Stärke. Solange die Mündung am Kopf sitzt geht es, aber ansonsten...", er ließ den Satz unvollendet. Noa würde sich schon denken können, was er hatte sagen wollen.

Er hatte absolut kein Problem damit sein Handicap in Sachen Blastern offenzulegen. Im Nahkampf waren ihm dafür die Wenigsten gewachsen - und das konnten auch nicht gerade viele von sich behaupten. Und von den Kontrollen eines Raumschiffs brauchte man gar nicht erst Reden...


- [Hyperraum zum Naboo-System - "Prince" - Noa's Quartier] - mit Noa
 
- Hyperraum - „Prince“ - Noas Quartier – Mit Jace -

Es war Haarspalterei zu differenzieren, ob man Lügen erzählte oder bloß nicht mit der ganzen Wahrheit heraus rückte. Für Noa war beides das gleiche, aber Jace bestand darauf, dass es da einen Unterschied gab. Wo sollte der bitteschön sein? Lügen erzählte man, um jemanden etwas bestimmtes glauben zu lassen und das gleiche passierte, wenn man nicht die ganze Wahrheit preis gab. Auch das tat man, um entweder etwas zu vertuschen oder jemanden etwas glauben zu lassen, das gerade ganz angenehm war, auch wenn es mit der Realität nicht viel zu tun hatte. Noa verschränkte die Arme vor der Brust und hob skeptisch eine Augenbraue, als Jace versuchte seine Hände in Unschuld zu waschen, sagte jedoch nichts mehr. Im Augenblick war sie des Streitens müde und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, dann gefiel ihr die Aussicht, auch den Rest der Reise alleine in ihrem Quartier zu verbringen und mit keiner Menschenseele zu reden, nicht besonders. Es beruhigte sie zu hören, dass er auch nicht gerade ein enger Freund der Sith im Allgemeinen war, obwohl sie bei ihm fast nichts mehr gewundert hätte. Wenn man schon früher für das Imperium geflogen war, war wohl so ziemlich alles drin. Dass er der Meinung war, ehemaligen Sith könne man eine „Chance“ geben, überhörte sie dann geflissentlich, nicht jedoch ohne verärgert die Brauen zusammen zu ziehen. Der tickte ja nicht mehr ganz richtig. Aber dazu hatte sie schon genug gesagt. Wie hieß es so schön? Wer nicht hören wollte, musste fühlen. Eines Tages würden seine tollen Sith-Freunde ihn verraten und dann würde er sehen, was er davon hatte. Noa hoffte lediglich, dass es nicht schon während ihrer jetzigen Reise soweit sein würde. Besser, sie machte sich vorher aus dem Staub.

Damit war das Gespräch aber noch nicht beendet, denn Jace fragte sie nach ihrem Spezialgebiet im Widerstand. Interessante Formulierung, dachte die Journalistin, tastete er sich etwa vorsichtig vor, um heraus zu finden, ob sie als Hilfe überhaupt zu gebrauchen war? Mit einem Sith und den noch dazu stoßenden Jedi würde sie kaum mithalten können – oh, und mit einem Elite-Piloten natürlich auch nicht. Dass sie sich feige auf dem Schiff verstecken würde, während er mit seinen machtbegabten Freunden auf einen Haufen Piraten traf, konnte er sich jedoch abschminken. Sie hatte vielleicht kein Lichtschwert, aber ganz hilflos war sie nun auch wieder nicht.


„Ich kann ganz gut mit Schusswaffen umgehen.“

Gab sie von sich preis, darauf hoffend, dass sie dies nicht bereuen würde, denn trotz gehisster Friedensfahne konnte sie ihm noch nicht vertrauen. Dafür war es noch um einiges zu früh. Es passte jedenfalls, dass er scheinbar kein besonders guter Schütze war, wie er enthüllte. Dieses Manko konnte sie kompensieren.

„Ich gebe dir Rückendeckung, wenn du mir im Gegenzug Angreifer mit Nahkampfwaffen vom Leib hälst.“

Schlug sie als Deal vor.

„Im direkten Kampf bin ich nicht geschult.“

Sie zuckte mit den Schultern: was wollte er sonst noch hören? Sie war nicht so eine Angeberin wie er – Elite-Pilot... so hätte sie sich selbst nie genannt, selbst wenn es stimmen würde. Dass sie kein Raumschiff fliegen konnte, wusste er bereits, auch wenn es Traum von Noa war, dies eines Tages zu ändern. Aber das musste wohl noch warten. Wie sie bereits direkt nach ihrem Abflug von Coruscant gesagt hatte, bisher mangelte es an Gelegenheiten zu fliegen und ob sich das in naher Zukunft ändern würde, musste die Zeit zeigen.

„Ich hätte da übrigens auch noch eine Frage.“

Fiel ihr plötzlich ein.

„Du hast vor Abflug einen Geschäftspartner erwähnt, von dem du sagtest, er sei verschollen. Als du ihn das letzte Mal gesehen hast, lebte er da noch?“

Angeblich hatte Jace Chorios bis zu diesem Zeitpunkt nicht ein einziges Mal gelogen. Ob dies so bleiben würde? Noas wache Augen beobachteten den Piloten. Ihre Frage war direkt, sollte sie jedoch auf kürzestem Wege zur richtigen Antwort führen – vorausgesetzt, er blieb auch weiterhin bei der Wahrheit.

- Hyperraum - „Prince“ - Noas Quartier – Mit Jace -
 
[ Hyperraum zum Naboo-System – „Prince“– Exodus’ Quartier | allein ]

Allein in seinem Quartier hatte Exodus als erstes eine Nachricht an seinen Vater verfasst. Diese ganze Nathen Jace-Sache passte ihm immer noch nicht so Recht. Oder zumindest wollte er wissen, wer dieser Typ nun war. Was es über ihn alles herauszufinden gab. Die Nachricht wurde zwar nicht sofort abgeschickt, ein kurzer Stopp, den Jace wohl zum erneuten Sprung in den Hyperraum nutzte, reichte aber aus um die Nachricht auf ihren Weg zu schicken. Mal sehen, was sein Vater herausfinden würde … [OP: :braue]

Danach machte sich Exodus daran seinen Kleidersack auszupacken. Wenn er die Klamotten ewig da drin ließe, würden sie bloß knitterig. Er würde sich selbst nicht unbedingt als eitel bezeichnen, aber eine gewisse Ordentlichkeit hatte er schon immer verinnerlicht. Nach und nach zog er die Hemden, Hosen und Unterwäsche aus dem Kleidersack. Manches faltete er noch einmal neu und legte alles anschließend in den Schrank, den das Quartier beherbergte. Ganz unten, umschlossen von einem Handtuch, lag es dann. Sein Lichtschwert.
Er hatte die Waffe schon lange nicht mehr benutzt. Überhaupt: Er hatte sie schon ewig nicht mal mehr aktiviert! Unentschlossen schloss Exodus seine Finger um den metallenen Griff. Mehrmals wog er das Lichtschwert in seiner Hand. Es war ein gutes Gefühl es zu tragen. Und die Klinge … sie sah einfach schön aus. Tödlich und schön. Er würde diese Waffe wieder benutzen und das vermutlich schon bald.
Aber jetzt war noch nicht der Zeitpunkt gekommen.
Zügig legte er die Waffe wieder in seinen Kleidersack, abermals vom Handtuch umschlossen. Es musste ja nicht jedem, der in sein Quartier kam, gleich diese Waffe ins Auge fallen.
Schließlich legte er sich auf sein – nun wieder freigeräumtes – Bett und schloss die Augen. Er hatte es gar nicht darauf angelegt – aber irgendwann schlief er ein.

Plötzlich schlug er die Augen wieder auf. Er hatte keinen richtigen Albtraum gehabt. So war es nicht. Trotzdem fühlte er sich angespannt. Im Traum hatte er gekämpft. Gegen Gesichtslose Kriminelle. Einen nach dem anderen hatte er sie niedergemetzelt. Sie hatten geschrien und geflucht, doch er hatte kein Erbarmen mit ihnen gezeigt. Seine Klinge hatte kein Erbarmen mit ihnen gezeigt. Sauber war sie durch das Fleisch geschnitten … hatte Arme, Beine, Köpfe abgetrennt. Im Traum war es ein gutes Gefühl gewesen. Und gerade das machte ihm Angst.
Verdammt!
Würde es wieder so werden? Würde er sich gut fühlen dabei? Mächtig? Unbesiegbar?
Entschlossen schlug er die Decke um und durchquerte das Quartier, packte seinen Kleidersack und zog das Lichtschwert hervor. Diese Waffe …
Er betrachtete sie einen Moment lang. Erinnerte sich daran, wie er es gebaut hatte. Als Jedi-Ritter. Sein erstes Lichtschwert hatte damals den Geist aufgegeben. Er hatte es falsch konstruiert. Aber dieses hier hatte ihm lange zur Seite gestanden. War mit ihm von den Jedi zu den Sith gewechselt.
Langsam tastete sich sein Daumen zum Aktivierungsknopf vor und blieb darauf ruhen.

Dann aktivierte er es.
Nach so langer Zeit.
Die Klinge erstrahlte in ihrem üblichen Grün und tauchte den Raum in ein angenehmes Licht.
In den Jahren, in denen er das Schwert nicht aktiviert hatte, war Exodus gealtert. Sein Lichtschwert hingegen war schön wie eh und je. Tödlich und schön. Das war es.

Es dauerte eine Weile, bis er den Blick von der Klinge abwenden konnte und sie wieder deaktivierte. Danach spielte er das Ganze noch ein paar Mal durch. Es fühlte sich gut an, dieses Schwert zu führen. Doch er widerstand dem Impuls es sich, wie früher, wieder an seinen Gürtel zu hängen. Er hatte das Gefühl sich unter Kontrolle zu haben – aber ein Lichtschwert an seiner Seite würde ihm nicht gut tun. Er erinnerte sich noch an den Vorfall beim Bordell … dem „Honey House“. Da hatte er unwillkürlich zum Gürtel gegriffen – und hätte dort ein Schwert gehangen, er hätte dem Wächter vermutlich den Kopf abgeschlagen. Er erschauderte. Nein, soweit durfte es nicht kommen.

Er grübelte noch eine Weile über mögliche Rückfälle, die Konsequenzen daraus und was er zur Verhinderung tun konnte, nach. Schließlich entschied er sich (auch weil es ihm langsam langweilig wurde, ganz allein in diesem Quartier) Azgeth aufzusuchen. Es interessierte ihn einfach zu hören, wie sie damit umging. Er behielt das Lichtschwert in der Hand und verließ sein Quartier. Der Flur war leer und man hörte nichts, außer dem leisen Zischen seiner sich schließenden Tür. Er wusste instinktiv welches ihr Zimmer war und machte ein paar Schritte darauf zu. Dann klopfte er gegen die Metalltür. Erst war von drinnen nichts zu hören, dann ein lautes Rumpeln und schließlich öffnete sich die Tür vor ihm. Azgeth war wohl gerade damit beschäftigt etwas wegzuräumen. Er runzelte die Stirn und warf nickte in Richtung des deaktivierten Lichtschwerts in seiner Hand.


„Ich habe es eben zum ersten Mal aktiviert. Seit langem.“

Dann sah er wieder hoch, zu der muskulösen Frau, die so gut in das Bild einer Sith-Kriegerin passte.

„Wie ist das bei dir? Benutzt du die Waffe noch?“

Ohne groß darüber nachzudenken, war er wie selbstverständlich zum „Du“ übergegangen. Sie beide schien so viel zu verbinden, dass sie ihm merkwürdig vertraut vorkam. Dabei kannte er sie kaum. Komisch eigentlich, dass sie ihm im Orden nicht mehr aufgefallen war. Aber so waren die Sith – vor allem auf sich selbst konzentriert.

[ Hyperraum zum Naboo-System – „Prince“– vor Azgeths Quartier | Exodus und Azgeth ]
 
||Hyperraum (Coruscant/Naboo) ▫ Prince ▫ Zimmer || ▫ Azgeth

Gääähn. Man, war das schön. So gut hatte sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen. Wie ein Baby. Am Liebsten wollte sie gar nicht mehr aufstehen. Ob Jace etwas dagegen hatte, wenn sie bis ans Ende aller Tage bei ihm im Schiff herumlag und döste? Vermutlich schon. Verdammt noch mal! Sie wollte nicht aufstehen! Dennoch hatte sie gar keine andere Wahl. Irgendwann hatten sie Naboo erreicht, und bis dahin waren noch ein paar Dinge zu erledigen. Zum Beispiel duschen. Seufzend erhob sich die ehemalige Sith und schleppte sich ins Bad. Der Blick in den Spiegel offenbarte eine verschlafene Azgeth. Na schön, daran musste etwas geändert werden. Summend positionierte sie sich in der Duschkabine und ließ sich einmal ordentlich anschreien. Von allem Schmutz befreit schlurfte sie ebenso mies gelaunt wieder in den Hauptraum ihrer Kabine.

Jetzt musste sie sich noch anziehen und ihre Sachen packen. Keeeiiiine Lust! Aber alles Stöhnen half nicht, sie musste wach werden. Sie machte etwas Gymnastik und hüpfte ein wenig herum um den Kreislauf anzukurbeln, was endlich den gewünschten Effekt brachte. Sie wühlte durch ihre aufs Bett aufgehäuften Klamotten und wählte einen olivgrünen Pulli mit dazu passender dunkler Hose. Den Rest durfte sie wieder in den Rucksack zwängen und danach würde sie sich Gedanken zu ihrem Lichtschwert machen. Es klopfte fast wie aufs Stichwort.


"Ja, Moment!" , rief sie um den Wartenden zu vertrösten. Sie musste gerade noch ihre letzte Hose in das Behältnis stopfen. Knurrend schaffte sie es die Schnur festzuzurren und den Rucksack vom Bett zu hieven. War der die ganze Zeit schon so schwer gewesen? Musste wohl. Nun eilte sie zur Tür und öffnete diese. Sie hatte es schon gespürt, wer da vor ihrer Tür stand. Die Aura war Trotz aller Tarnung dann doch irgendwie anders, als die von Jace und Noa. Vielleicht auch nur, weil sie es wusste. Wie auch immer, sie bekam "hohen" Besuch und sollte wohl höflich sein. Hatte Exodus mit dem Lichtschwert irgendetwas vor? Sie hatte doch nicht etwa Recht gehabt mir ihrer Vermutung. Beendete er nun doch seinen Job? Nun, wenn er es tat, war seine Vorgehensweise äußerst merkwürdig, denn er begann wieder zu sprechen. Ob sie ihr Lichtschwert noch benutzte? Natürlich nicht, wollte er etwas anderes behaupten? Nein, um mögliche Schuldfragen ging es hier nicht. Sie war wohl wirklich noch nicht so ganz wach.

"Äh, kommen Sie … komm’ rein."


Sie mussten sich wirklich nicht auf der Türschwelle unterhalten. Während die Dunkelhaarige auf das Bett zuging, bedeutete sie ihrem Gast mit einer Handgeste, sich einen der Stühle zu nehmen. Sie ließ sich derweil auf der Bettkante nieder.

"Nein, ich habe es lange nicht benutzt. Nun, nicht lange für meine Verhältnisse. Seit wenigen Monaten."

Azgeth rollte sich halb über das Bett um an ihre Jacke zu kommen, die direkt neben dem Bett auf dem Boden lag. In der Innentasche hatte sie eines ihrer Lichtschwerter "versteckt". Sie holte es hervor und drehte den Griff andächtig in der Hand.

"Dennoch habe ich es immer bei mir für den Fall. Während meiner Zeit auf Coruscant habe ich mich nicht immer in sicheren Gegenden aufgehalten. Was der Grund ist, warum ich den Ort verlassen habe. Jeder Monat ohne diese Waffe ist ein Erfolg. Manchmal vermisse ich es ein bisschen, aber diese Phasen gehen relativ schnell wieder vorbei. Kennst Du dieses Gefühl auch?

Viel mehr Angst als vor der Waffe, habe ich vor mir selbst. Vor meiner Macht, vor meinem Zorn, vor dem Kontrollverlust. Wobei es in den letzten zwei Monaten keinen Grund zur Besorgnis gegeben hat. Möglicherweise ist die Angst vor einem schwachen Moment inzwischen eine größere Gefahr als die Schwäche selbst. Du hast deinen Schritt offenbar nie bereut. Fiel es Dir nie schwer den umständlichen Weg zu gehen? Mich in Geduld zu üben bereitet mir immer noch Probleme. Aber es wird jeden Tag besser."


Hatte er über all das überhaupt sprechen wollen? Vielleicht nicht, aber es war einfach so aus ihr herausgesprudelt.

||Hyperraum (Coruscant/Naboo) ▫ Prince ▫ Zimmer || ▫ Azgeth & Exodus
 
- [Hyperraum zum Naboo-System - "Prince" - Noa's Quartier] - mit Noa

Schusswaffen also, nicht nur schmückendes und nerv tötendes Beiwerk. Sehr gut. Bei den ganzen Lichtschwertschwingern würde ein fähiger Schütze eine verdammt sinnvolle Ergänzung sein. Außerdem musste so niemand in einer heißen Phase Babysitter für Noa spielen. Über ihr Angebot brauchte er deshalb gar nicht lange nachdenken. In der Theorie war das eine geniale Ergänzung und wenn es in der Praxis funktionierte. Das einzige Problem, stellte Jace grinsend fest, war das sich einer von ihnen im Fall der Fälle würde unterordnen müssen und je nach Situation würde er bestimmt kein Klein bei geben...na das konnte ja heiter werden.

"Gerne. Ich pass auf das dir keiner das Gesicht verunstaltet - wäre auch schade drum - und du putzt alle diejenigen Weg die mir - vor lauter Neid - die Visage wegpusten wollen.", nahm er grinsend an.

Hoffentlich konnte sie wirklich gut mit Schusswaffen umgehen und behauptet nicht nur einfach etwas, um nicht als nutzlos da zustehen. Wenn es dann aber hart auf hart kam und die Dame plötzlich in Panik geriet und...nein, das konnte er sich nicht vorstellen. Nicht wirklich zumindest. In diese Richtung machte Noa zumindest einen guten Eindruck und sie war nicht so blöd sich in eine solche Situation zu bringen oder? Nun, vielleicht doch. Das war das Kreuz wenn man seine Mitstreiter einfach nicht kannte. Es würde einige Zeit vergehen bis er sich mehr oder weniger sicher sein konnte - wenn das jemals der Fall sein würde.

Plötzlich fragte sie nach seinem 'verschollenen Geschäftspartner', warum war das denn bitte auf einmal wichtig? Und warum sollte Dany tot gewesen sein? Äh...


"Wie kommst du denn jetzt darauf?", fragte Jace irritiert.

"Ja, er war sogar noch ziemlich lebendig. Wir haben eine Bar in den unteren Ebenen auseinander genommen und eine dieser verdammten Swoop-Gangs dort rausgeschmissen.", erinnerte er sich.

"Danach hat man uns einen Job angeboten, der einfach nur lebensmüde war - zwar auch dementsprechend bezahlt, aber einfach zu heiß.", er unterbrach sich und dachte an das Gespräch mit Atton und Dany auf Coruscant zurück.

Nereus Kratas entführen. Na sicher. Der ehemalige Großadmiral weilte mittlerweile nicht mehr unter den Lebenden und Jace fürchtete das es den Chiss bei dem Versuch den Admiral zu erwischen, wohl selbst erwischt hatte.


"Es ging darum Nereus Kratas zu entführen. Mir war die ganze Geschichte zu heiß...und mein Partner hat angenommen. Ich fürchte ihn hat das gleiche Schicksal wie Kratas ereilt.", sein breites Grinsen war mittlerweile zu einem traurigen Lächeln geschrumpft.

Genau deswegen hat er diesen Job abgelehnt. Den Oberbefehlshaber der imperialen Flotte von dessen Flaggschiff zu entführen, dass war Selbstmord. Und genauso war es wohl auch gekommen oder? Der Commodore hätte auf ihn hören sollen, aber leider wusste Dany ja immer alles besser. Wenn Kate erfuhr was er, Jace, getan bzw. zugelassen hatte - sie würde ihn mit Sicherheit vierteilen. Glücklicherweise hatte er wohl noch etwas Zeit bevor er sich darüber würde freuen können.


"Auf die Idee muss man erst mal kommen. Den Oberbefehlshaber der Imperialen Flotte, von dem Flaggschiff ebenjener Flotte zu kidnappen. Der ganze Auftrag war von Anfang zum Scheitern verurteilt. Aber es finden sich halt immer irgendwelche Idioten...", wieder eine Gedankenpause, ehe er leise anfügte, "...und manchmal auch vernünftige Menschen die einen etwas zu guten Tag hatten..."

- [Hyperraum zum Naboo-System - "Prince" - Noa's Quartier] - mit Noa
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Nähe von Kuat/ Patrouillenkurs/ STRIKE Starcraft/ Brücke/ Frey, Crew

Die Starcraft hat die Schlacht um Bastion sehr gut überstanden. Frey war ein bisschen stolz auf sich, dass er es geschafft hatte sein Schiff so gut wie unbeschadet durch dieses gewaltige Hölleninferno zu manövrieren. Lediglich ein paar Kratzer und ein paar zerstörte Jäger waren als Verluste zu beklagen. Für die Crew der Starcraft galt der Sieg auf Bastion über die Verräter doppelt. Es war ihr persönlicher Sieg. Natürlich durfte man nicht außen vor lassen, dass diese Schlacht Millionen von imperialen Leben gekostet hat. Und an den Materialverlust wollte er erst gar nicht denken. Soweit er gehört hatte räumte man noch heute über Bastion die Trümmer weg und barg immer noch die Leichen der Soldaten, Piloten und Crewmitglieder. Auch der Verlust eines der besten Admiräle, die das Imperium gesehen hatte, hat die Flotte des Imperiums erschüttert. Admiral Kratas ist auf seinem Supersternenzerstörer getötet worden. Ein heldenhafter Tod, aber trotz allem ein viel zu frühes Ende für diesen Mann.

Da sie keine großen Schäden davongetragen hatten wurden sie als eines der letzten Schiffe nach Kuat geschickt, um dort die zerstörten Jäger zu ersetzen und Treibstoff, Munition und Nahrung aufzustocken. Vor allem Munition hatten sie dringend gebraucht. An diesem einem Tag hatten die Geschütze der Starcraft so gut wie nie geschwiegen. Erster der Kampf bei Delastine und dann die Schlacht bei Bastion. Hätte die Schlacht länger gedauert, hätten sie sich wahrscheinlich aufgrund von Munitionsmangel zurückziehen müssen. Doch sie hatten Glück.

Auf Kuat hat man ihnen dann einen neuen Flugplan für die Patrouille an den Grenzen des imperialen Herrschaftsgebietes gegeben. Die Admiralität war um jedes Schiff das funktionsfähig war froh. Sogleich hatten sie die Position in dem Netz aus Patrouillen, welches jetzt deutlich größere Maschen hatte, eingenommen, um das Imperium gegen Republikaner, Schmuggler und Piraten zu verteidigen. Frey erwartete jeden Moment ein Schiff der Neuen Republik von den Sensoren gemeldet zu bekommen. Da die Flotte geschwächt war, hatte die Republik ihre Chance bekommen und Frey wusste, dass sie diese auch nutzen werden. Es war nur die Frage wann und wo.

"Captain!"

Einer der Kommunikationsoffiziere? Hatten sie jetzt tatsächlich die Nachricht von einem Angriff bekommen?


"Ja, Lieutnant Biggs? Gab es einen Angriff?"

"Nein, Sir. Die Flottenleitung hat an uns einen Notruf weitergeleitet. Ein Captain steckt auf Cato Neimodia mitten in einem Aufstand fest. Angeblich ist er schwer verwundet."

"Cato Neimodia? Wie heißt der Captain, Lieutnant?"

Cato Neimodia lag nicht weit von ihrer Position entfernt. Wahrscheinlich hatten sie deswegen den Notruf vom Flottenkommando bekommen.

"Captain Dias von der Basileia, ein Schiff der Victory-Klasse."

Der schon wieder. Seit ihm der Neimodianer mal aus der Patsche geholfen hatte begegnete er ihm immer und immer wieder. Er war zwar eine etwas seltsame Person, aber langsam fing Frey ihn an richtig zu mögen. Allerdings machte er sich jetzt auch Sorgen. Schwer verletzt? Mitten in einem Aufstand? Wie hat er denn das hingekriegt?


"Antworten sie der Leitstelle und der Basileia, dass wir auf dem Weg sind. Unsere ungefähre Ankunftszeit ist in 30 Minuten. Alle Bodentruppen auf Gefechtsstation, Jäger und Landungsboote bemannen, Sprung in den Hyperraum berechnen!"

"Jawohl, Sir!" Hallte es aus allen Richtungen und die Offiziere hasteten durcheinander oder tippten hastig etwas auf ihren Terminals ein. Keine Minute später zählte der Navigationsoffizier den Countdown bis zum Sprung in den Hyperraum runter. Dann bot sich Frey das gewohnte Bild von weißen Streifen.


Hyperraum/ Richtung Cato Neimodia/ STRIKE Starcraft/ Brücke/ Frey, Crew
 
- Hyperraum - „Prince“ - Noas Quartier – Mit Jace -

Der Zusammenhang, in dem Noa die Frage nach Jace' Geschäftspartner stellte, war nicht unbedingt gut ersichtlich. Für Noa war es wichtig, eine ehrliche Antwort zu bekommen. Sie hatte keinen blassen Schimmer, ob sie Jace Chorios vertrauen konnte oder nicht und auch, wenn sie auch nach einer Antwort von ihm noch immer nicht wissen konnte, ob er die Wahrheit sprach oder nicht, würde sie zumindest an der Art und Weise, wie und was er erwiderte, sehen können, ob ihm das Thema unangenehm war oder ob er versuchte auszuweichen. Wenn er natürlich ein geübter Lügner war, würde ihr dies alles nichts nutzen und sie wäre keinen Schritt weiter, aber es war immer noch besser, überhaupt einen Versuch zu starten, etwas über ihn heraus zu finden, als doof herum zu sitzen, Däumchen zu drehen und darauf zu warten, dass ihr ganz von alleine ein Licht aufging. Denn darauf, soviel stand fest, würde sie lange warten können. Tatsächlich antwortete der Pilot sofort und er schien keine Probleme damit zu haben, Noa von seinem letzten Treffen mit seinem Partner oder Kumpel zu erzählen. Sie hatten eine Bar in den unteren Ebenen auseinander genommen, meinte er, und eine Gang von Swoop-Freunden vermöbelt. Noa musste grinsen. Solche Kerle kannte sie zu Genüge, von beiden Sorten. Dragan, ein Typ, mit dem sie mal zusammen gewesen war, hatte sich leidenschaftlich gerne auf Swoop-Rennstrecken herum getrieben. Er hatte auch ziemlich viel Geld bei Wetteinsätzen verloren – Noas Geld. Dafür könnte sie dem Idioten heute noch in den Hintern treten, oder vielmehr sich selbst, weil sie so blöd gewesen war, das zuzulassen. Jace' Story ging jedoch noch weiter. Ihm und sein Partner war ein Job angeboten worden, bei dem es darum gegangen war, jemanden zu entführen, und zwar niemand geringeren als den Oberverantwortlichen der Imperialen Flotte: Nereus Kratas.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst!“

Entfuhr es Noa, die kaum glauben konnte, dass sie jemandem gegenüber saß, der beinahe an einem riesigen Coup teilgenommen hätte, der dem Imperium mindestens ein paar Arme gleichzeitig abgetrennt hätte. Und er hatte abgelehnt? So ein Angsthase! Das wäre DIE Gelegenheit gewesen, dem Imperium richtig einen rein zu würgen! Sie fragte sich allerdings, wer solche Jobs zu vergeben hatte. Das war schließlich kein kleines Ding, das man mal soeben nebenbei drehte. Selbst die Defender hätten für so etwas nicht die nötigen Ressourcen, jedenfalls soweit sie es einschätzte. Es kam wohl auch immer drauf an, was und wie man plante. Und ganz unrecht hatte Jace dann auch wieder nicht, die Sache wäre brand gefährlich gewesen und jemand wie er, der sich anscheinend nur für eine angemessene Bezahlung interessierte, ging solche Risiken dann wohl eher nicht ein. Ein bisschen Action war immer gut und sorgte für Abwechslung und Noa war auch mutig, aber nicht lebensmüde. Ha, das war wohl eine kleine Sache, die sie gemeinsam hatten. Von seinem Partner jedenfalls hatte er seitdem nichts mehr gehört, eine Tatsache, die im Nachhinein auf jeden Fall für Jace' Entscheidung sprach, den Job abzulehnen.

„Was meinst du mit Kratas' Schicksal?“

Wollte Noa dann aber noch wissen. Diese Anspielung verstand sie nicht ganz. Hatte sie irgendwas verpasst? Am Morgen ihres Abreisetags hatte sie keine Nachrichten mehr geschaut, dazu war sie viel zu erschlagen gewesen, und seitdem sie im Hyperraum waren, hatte sich ihr Datapad nicht mehr von selbst aktualisiert.

„Es ist jedenfalls gut, dass es solche Idioten gibt.“

Stellte sie ihre Meinung klar.

„Ich für meinen Teil bin froh um jeden Imperialen weniger, der in dieser Galaxis Unheil anrichten kann, und wenn es sich dabei um einen Hochadmiral handelt, umso besser.“

Sie zuckte mit den Schultern. So einfach war das. Es mochte vielleicht stimmen, dass man nicht alles in schwarz und weiß aufteilen konnte, sondern hin und wieder auch Grauzonen berücksichtigen musste, doch was das Imperium anging, so kannte Noa Chanelle Cortina nur eine Schublade und die war unmissverständlich beschriftet. Sie schielte zu Jace hinüber, als dieser noch leise etwas vor sich hin nuschelte. Was hatte er gesagt?

„Was für vernünftige Menschen?“

Hakte sie nach.Der Kerl sprach in Rätseln!

- Hyperraum - „Prince“ - Noas Quartier – Mit Jace -
 
- [Hyperraum zum Naboo-System - "Prince" - Noa's Quartier] - mit Noa

Sie hatte offensichtlich noch nichts von Kratas' Tod gehört. Okay, die Zeremonie und offizielle Verlautbarung musste in etwa zur Zeit ihres Abflugs gewesen sein, keine Chance also für Noa etwas davon mitbekommen zu haben. Jace lies suchend den Blick kreisen, während die Widerstandskämpferin klar machte, was sie von Leuten hielt die dergleichen taten und das jeder Imperiale weniger gut für die Galaxie war. Naja...das war wohl Ansichtssache. Sicher, viele seiner ehemaligen Kameraden hatten mit Sicherheit den Tot verdient - aber es gab dort auch vernünftige Menschen, nur würde Noa das niemals verstehen. Er unterließ es auch sie zu verbessern, denn Kratas war ein Großadmiral gewesen und kein Hochadmiral, dass wäre garantiert wieder falsch rübergekommen.

Endlich wurde er fündig. Eine kleine, schlanke Fernbedienung lag auf einem der teuren Boards an der Wand. Damit würde er den Holoprojektor aktivieren können und ihr die Nachricht vom Tod des Oberkommandierenden vorspielen. Aber vorher musste er wohl noch die Sache mit den 'guten Menschen' erklären.
Der Pilot stand geschmeidig aus dem Sessel auf und ging langsam zur Wand, während er sprach.


"Mein Geschäftspartner halt....gut er war kein Mensch, wobei ein Chiss dem wohl schon nahe kommt, zumindest vom Äußeren, aber er war ein vernünftiger Mensch - nur ist an dem Tag wohl sein Selbstbewusstsein mit ihm durchgegangen.", er nahm die Fernbedienung von dem Bord und drehte sich wieder zu Noa herum.

"Dieser Auftrag war ein reines Selbstmordkommando und das hätte ihm klar sein sollen. Niemand marschiert einfach so auf die Brücke der "Intimidator", vorbei an AFC- und Sturmkommandos und nimmt den Oberbefehlshaber einfach mit. Es ist einfach idiotisch anzunehmen, das so ein Plan aufgeht.", er war unterdessen zu dem Sessel zurückgekehrt und ließ sich wieder in diesen hinein fallen.

"Das hätte ihm klar sein sollen, vor allem wenn die Republik dafür schon nicht ihre eigenen Leute einsetzen wollte."

Das Grinsen kehrte zurück und er ließ die Fernbedienung zwischen seinen Fingern kreisen.

"Du weißt das ich dich jetzt theoretisch erschießen müsste und mich auch?", meinte er weiterhin grinsend.

"Gut, das ich damit eh nicht treffen würde."

Er streckte den Arm aus und richtete die Fernbedienung genau auf Noa. Mit dem Daumen drückte er einen Knopf und hinter der Brünetten erwachte flackernd der Holoprojektor zum Leben. Ein weiterer Knopfdruck und die Holonet-News, in welchen vom Tode des Großadmirals berichtet wurde erschienen im Zimmer. Die Zimmerbeleuchtung wurde automatisch um einige Stufen gedimmt, so dass man das Holo in seiner ganzen Pracht bewundern konnte. Im Anschluss würden direkt die News mit der Zeremonie im Orbit von Bastion folgen. Jace lehnte sich zurück und wartete ruhig ab, während Noa die Nachrichten verfolgte. Das dürfte wohl einen Stimmungsschub zur Folge haben oder?

- [Hyperraum zum Naboo-System - "Prince" - Noa's Quartier] - mit Noa
 
[ Hyperraum zum Naboo-System – „Prince“– Azgeths Quartier | Exodus und Azgeth ]

Exodus trat in das Quartier der Quasi-Fremden und setzte sich auf den ihm angebotenen Stuhl. Azgeth zögerte nicht lange. Es schien fast, als hätte auch sie diese Dinge lange für sich behalten – und war froh mit jemandem darüber reden zu können, der in derselben Situation war. Nunja, fast.
Er hatte seine Entscheidung nie bereit, das hatte Azgeth richtig erkannt. Interessant, dass man es ihm scheinbar ansah. Oder sie es spürte. Aber ob es ihm schwer gefallen war diesen Weg zu gehen? Ja und Nein.


„Ich hatte einen … sagen wir Rückfall. Phollow hat mich zurückgeholt. Einmal. Es war ein günstiger Zeitpunkt für ihn mich zu überzeugen. Ein Kopfgeldjäger hatte es auf mich abgesehen – und wollte mich über meine Familie kriegen. Ich habe ihn überwältigt, aber zu dem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl eine große Gefahr für meine Familie darzustellen. Deshalb bin ich zurück zum Orden … um dem Imperium zum Sieg zu verhelfen.“

Er hielt einen Moment inne. Dieser Kopfgeldjäger war damals indirekt von der Republik angeheuert worden – zumindest hatten sie das Kopfgeld auf Exodus angesetzt. Jetzt regierte das Imperium. Und er hatte nur noch wenig Probleme mit derlei Zwischenfällen. Auch wenn er sich aus dem Kampf heraushielt – die Herrschaft des Imperiums war für ihn persönlich eindeutig von Vorteil.

„Es ist komisch, dass ich diese Probleme nun – wo das Imperium regiert – nicht mehr habe. Allerdings habe ich mich damals relativ schnell wieder zurückgezogen. Meine Familie brauchte mich. Oder ich sie. Jedenfalls … ich war es leid. Dieser ständige Hass, der ständige Kampf. Es gibt schöne Dinge im Leben – und die sollte man genießen.“

Das Lichtschwert hielt er noch immer in den Händen. Beging er einen riesen Fehler? War das die Rückkehr zu alten Gepflogenheiten?

„Ich bin mir nicht sicher was diese Reise mit sich bringen wird. Vermutlich werde ich die Waffe wieder einsetzen. Hatte ich erwähnt, warum ich hier bin? Es sind einige Leute … Mitarbeiter unseres Unternehmens, von diesen Piraten entführt worden. Mr. Chorios sagte mir, sie wären noch am Leben. Ich will sie befreien.“

Das klang edel und irgendwie … war es das ja auch. Aber machte es das besser? Es würde eine tödliche Befreiungsaktion werden. Sein Lichtschwert würde Gliedmaßen abschlagen. Es würde hässlich werden. Ganz und gar nicht edel.

„Ich hoffe einfach nur, dass es nicht zu schlimm wird. Ich will diese Leute befreien und dann so schnell wie möglich hier weg. Andererseits habe ich auch das Gefühl … dass ich mich damit abfinden muss.“

Er deutete auf das Lichtschwert in seinen Händen.

„Dieses Lichtschwert gehörte immer zu mir. Es war ein Teil von mir. Und vielleicht ist es das noch. Vielleicht fühle ich mich ja besser, wenn ich diesen Teil nicht mehr verleugne. Ihn akzeptiere. Was nicht heißt, dass ich vor habe, ab jetzt wieder das Lichtschwert zu schwingen. Ganz im Gegenteil. Ich will nur nicht auf diese Waffe schauen und erschaudern. Ich habe das Schwert gebaut als ich noch bei den Jedi war. Also wurde es erschaffen um Gutes zu tun. Dann habe ich schlechtes damit getan. Ist also das Schwert an sich schlecht? Ich denke nicht. Ich war es.“

Exodus sah zu Azgeth hoch und lächelte matt.

„Das war ein langer Monolog, entschuldige. Es ist wie du sagtest. Nicht die Angst vor der Waffe, sondern vor einem selbst.“

Wahrscheinlich würde dieses Gespräch so laufen. Sie beide mussten Dinge loswerden, die sie lange niemandem gesagt hatten. Oder – wie im Falle von Exodus – die ihnen gar nicht klar gewesen waren.

„Du sagtest, du müsstest dich in Geduld üben. In Geduld üben, was zu tun? Also: Was fehlt dir … aus deinem Leben bei den Sith … dem Umgang mit der Macht …?“

So offen hatte er schon lange nicht mehr mit einer Fremden geredet. Auf Coruscant war er immer noch auf der Hut. Er bemühte sich vor allem als Vertreter der Wingston Corporation aufzutreten – und da gab es ein bestimmtes Bild zu erfüllen. Offene intime Gespräche waren da selten – vor allem mit Fremden. Aber vielleicht würde Azgeth nach dieser Reise ja keine Fremde mehr sein. Es verband sie etwas. Vielleicht sogar etwas gutes: Nicht nur eine dunkle Vergangenheit – sondern eine hellere Gegenwart.

[ Hyperraum zum Naboo-System – „Prince“– Azgeths Quartier | Exodus und Azgeth ]
 
Zuletzt bearbeitet:
||Hyperraum (Coruscant/Naboo) ▫ Prince ▫ Zimmer || ▫ Azgeth & Exodus

Exodus Wingston sprach vieles an, die meisten Dinge davon stimmten, obwohl er sie falsch verstanden zu haben schien. In einigem, vielleicht sogar allem, stimmte er ihr zu. Und nun war er hier um eine fast heldenhaft zu nennende Tat zu verrichten. Sprach so etwas nicht gegen jeden Grundsatz der Sith? Den Schwachen zu helfen, während man sich dabei selbst in Gefahr begab? Nun, wenn man im Fall eines Exekutors von Gefahr sprechen konnte. Nichtsdestotrotz, auch der mächtigste Sith war nicht unfehlbar, und Exodus war schon eine Weile heraus aus dem Spiel. Seine Befürchtungen zu gewalttätigen Handlungen gezwungen zu werden teilte sie. Seit wann waren Kriminelle in großer Zahl Argumenten oder auch Worten im Allgemeinen zugänglich. Er wäre wohl auch froher sich dem nicht aussetzen zu müssen. Außerdem sprach der Mann von seiner Familie. Bekannt war nur, dass er zwischenzeitlich zurückgeholt worden war, aber nicht wie. Wie schwierig mussten all diese Dinge noch sein, wenn man eine Familie hatte, die man lieben, aber auch gefährden konnte?

"Eine Familie macht es vermutlich komplizierter. Zum einen hat man Leute die einen lieben und die einem den Bezug zum normalen Leben geben können. Zum anderen gibt es mehr Konfliktpotential und mehr Emotionen im Spiel. Was besser ist, kann ich nicht sagen, ich war mehr als genug mit mir selbst beschäftigt."

Das war sie in der Tat. Chesara hatte ihr geholfen nicht in sich selbst zu ertrinken, obwohl sie, wenn man es genau nahm, nicht viel mehr getan hatte, als sie immer wieder zusammenzuflicken. Ob nun auf physischer oder psychischer Ebene. Dennoch hatte dieser kleine Einsatz einen Faktor über Sieg oder Niederlage dargestellt.

"Nichtsdestotrotz hatte auch ich Hilfe, ohne die ich es nicht geschafft hätte." , fasste sie das alles zusammen. Allzu viel wusste sie nichts von den Wingston’s. Nur dass der Vater früher die Fima geleitet hatte, und dass er eine Tochter hatte.

"Und deine Familie? Hat sie lange gebraucht um es zu akzeptieren? Wie kamen sie damit klar, was Du einst warst? Das gute an einer Familie ist ja, sofern einigermaßen gesunde Verhältnisse herrschen, dass sie vergeben kann. Und deine Tochter? Alisah? Geht es ihr wieder gut? Wie kommt sie zurecht? Es hilft ihr bestimmt jemanden zu haben, der die Dinge versteht, die einem als Sith widerfahren."

Eine interessante Ansicht vertrat der ehemalige Exekutor in Sachen Lichtschwert. Hier wurde auch noch einmal der Unterschied zu ihnen beiden aufgezeigt. Ein Jedi – Schwert. Wobei sie es nicht als solches sah. War ihr Lichtschwert ein "Sith - Schwert" nur weil sie es als solche gebaut hatte? Dann müsste in ihm Hass, Wahnsinn und Blutgier stecken. Sie spürte nichts davon, wenn sie ihren Geist darauf konzentrierte. Es war "ruhig", so wie sie im Moment.

"So lange hast Du dein Schwert schon? Eine beachtliche Leistung. Am Anfang wurden meine Schwerter ständig zerstört. So etwas passiert bei schlampiger Verteidigung."

Man musste auch mal über sich selbst lachen können. Und ihre Verteidigungsschwächen am Anfang ihres Sith - Seins waren kein Geheimnis.

"Aber ich glaube nicht, dass ein Schwert einer bestimmten Aufgabe zugeordnet ist. Es hat keine Gesinnung. Wenn ich früher meine Schwerter zum Kampf aktiviert habe, spürte ich wie mein Geist erweitert wurde. Mein Wunsch zu töten, zu vernichten wurde potenziert. Wenn ich nach Blut gierte, taten sie es auch."

Sie hatte die Schwerter lange nicht gezündet. Wurden sie vielleicht noch von den alten Gedanken beseelt? Sie glaubte es nicht, aber um sich sicher zu gehen, aktivierte sie es. Rot erstrahlte die tödliche Pracht, ungefähr ein Meter surrenden Todes.

"Nichts dergleichen spüre ich jetzt. So wie ich ausgeglichen bin momentan, ist auch mein Schwert ruhig. Sie sind nur Spiegelbilder unseres derzeitigen Gemütszustandes. Über die Jedi weiß ich zu wenig um sagen zu können wo sie den Unterschied zu uns sehen. Tut ein Lichtschwert in den Händen eines Jedi etwas Gutes, wenn es jemanden tötet? Und tut es etwas Böses, wenn es ein Sith stattdessen führt? Ich weiß es nicht. Jedenfalls so wie ich es erlebe, ändert sich das Schwert mit mir. Es drängt mich nicht zu kämpfen, nicht zu töten, obwohl ich es unter den dunkelsten Gedanken erschuf."

In der Art und Weise hatte sie über diese Waffen noch gar nicht nachgedacht, sie war froh nicht dazu gezwungen wurde, es zu benutzen. Diesen Luxus hatte Exodus nicht. Er begab sich in eine Situation, die ihr selbst Schwierigkeiten bereitet hätte. Ein Massaker war das Letzte auf der Liste der notwendigen Dinge. Mit einem Fingerdruck deaktivierte sie die so tödliche Waffe.

"Bei dem was Du vorhast, solltest Du dir vielleicht weniger Gedanken machen. Wenn man es so sehen will, könnte man deine Mission als heldenhafte und edle Tat sehen. Alles was einem Sith widerstrebt und einem Jedi gerecht wird. Insofern könnte man behaupten dein Schwert würde wieder seinem ursprünglichen Zweck zugeführt werden."

Azgeth grinste leicht. So falsch lag sie damit gar nicht einmal, oder? Dies war ihr gerade erst eingefallen. Der Gedanke war nicht schlecht, und sollte ihn vielleicht sogar beruhigen. War das möglich?

"Trotzdem bin ich froh nicht Teil dieses Konfliktes zu sein. Ein Gemetzel könnte ich jetzt nicht gebrauchen. Das Hochgefühl die Macht über Leben und Tod anderer zu haben, war in den letzten Jahren mein Antrieb bei den Sith. Mit etwas Glück hilft Dir dein Bekanntheitsgrad in diesem Fall einmal. Immerhin wissen die Leute mit wem sie sich anlegen würden. Andererseits sind Kriminelle nicht für ihre Besonnenheit bekannt, vor allem nicht in großen Gruppen. Da kann ich Dir nur ein wenig Einsicht auf Seiten der Piraten wünschen."

Die letzte Frage ihres Gesprächspartners war schwer zu beantworten. Irgendwie hatte er sie wohl missverstanden.

"Nun, ich vermisse den Einsatz der Macht eigentlich nicht. Mir fehlt Geduld einfach grundsätzlich. Diese führt schnell zu Ungeduld und Zorn. Meistens passiert mir das bei Leuten, die einfach dickköpfig und stur sind. Früher habe ich mir etwas einfach mit Gewalt genommen, wenn ich es so nicht bekommen habe. Dies kann ich jetzt nicht mehr tun. Davon muss ich wegkommen. Aber gerade das fällt mir besonders schwer. Wenn Worte nicht reichen, kann Geld Dinge bewegen. Doch wenn sich jemand von beidem nicht überzeugen lässt, wird es schwierig. Da verliere ich schnell die Kontrolle. Eine Zeitlang hatte ich kein Geld, und wer gibt einem schon etwas kostenlos? Da blieb mir nichts anderes übrig. Aber nun habe ich wieder welches und mit etwas Glück brauche ich mir in der Hinsicht keine Sorgen mehr zu machen.

Ein langer Monolog stört mich nicht, immerhin gibt es nicht viele mit denen man sich über dieses Thema in der Art unterhalten kann. Ex – Sith sind nicht gerade weitflächig gesät. Es wundert mich aber auch nicht. Noch einmal würde ich nicht durch diese Hölle gehen wollen."


||Hyperraum (Coruscant/Naboo) ▫ Prince ▫ Zimmer || ▫ Azgeth & Exodus
 
Zuletzt bearbeitet:
- Hyperraum - „Prince“ - Noas Quartier – Mit Jace -

Noa zuckte wie bescheuert zusammen, als Jace den Knopf der Fernbedienung drückte und sich hinter ihr der Holo-Projektor einschaltete. Hatte der Typ sie eigentlich noch alle?! Seine bescheuerten Witze waren überhaupt nicht lustig! Noa war nun wirklich kein ernster Miesepeter und sie ging auch nicht zum Lachen in den Keller, aber wenn sie einem Typ gegenüber stand, von dem sie nicht wusste, ob sie ihm vertrauen konnte oder nicht, und er mit einer Fernbedienung auf sie zielte, so tat als sei dies eine getarnte Schusswaffe und auch noch erwähnte, dass er sie erschießen musste..... nein, also da hörte der Spaß auf! Sie warf ihm einen giftigen Blick zu und zog im Geiste hundert Punkte von der Sympathie-Skala ab. Wo stand er jetzt, bei minus einer Million? Doch anstatt sich weiter über ihn zu ärgern, wandte sie ihre Aufmerksamkeit den Nachrichten zu, die das Holo-Gerät nun abspielte. Zuerst war ihr nicht ganz klar, worum es ging. Sie sah das Schlachtfeld um Bastion – Idioten, diese Imperialen – Sternzerstörer und einige TIEs. Erst als eine weitere Einstellung einen Sarg zeigte, wurde ihr klar, was das für ein Spektakel war. Nereus Kratas hatte es also dahin gerafft. Ha, da hatte man sich die Entführung direkt gespart! Bei den huldigenden Worten des Nachrichtensprechers wurde ihr allerdings beinahe schlecht. So ein verlogenes Gefasel! Als ob Nereus Kratas irgendein seltener Held gewesen wäre. Pah! Als die Sendung zu Ende war und Jace den Holoprojektor wieder deaktivierte, schüttelte Noa den Kopf.

„Was für eine Veranstaltung.“

Meinte sie geringschätzig. Dass die nichts Besseres zu tun hatten, als Särge durch's Weltall zu schießen. Die sollten sich lieber mal darüber kümmern, ihren Dreck aufzuräumen. Nereus Kratas war jedenfalls gut. Das war die erste gute Nachricht seit vielen Stunden. Nur ein toter Imperialer war ein guter Imperialer.

„Wie lange brauchen wir noch bis Naboo?“

Fragte sie Jace unvermittelt und rief sich in Erinnerung, wie ihr weiterer Plan war. Auf Naboo würden sie auf die Jedi treffen, gleichzeitig ging Narbengesicht von Bord. Damit blieb nur noch Wingston als ehemaliger Sith und die Gefahr durch ihn war, dank der Jedi als Puffer, nicht mehr so groß. Das war eine ziemlich einfache Milchmädchenrechnung, aber Noa fühlte sich dadurch ein bisschen besser.

- Hyperraum - „Prince“ - Noas Quartier – Mit Jace -
 
Zurück
Oben