Weltraum (Imperium)

Weltraum Imperium, auf der Birthright, auf der Krankenstation: Adria schlafend, des weiteren an Bord. Kira, Zoey, Ari`a, Ribanna, Sedros, Personal


Adria erwachte viel früher als erwartet, geplant und angeordnet. Es war still und dämmrig hier. Sie brauchte erstmal eine Weile, um sich zu erinnern, wo sie überhaupt war. Auf der Krankenstation auf des Grafens Megaraumschiff. Sie setzte sich langsam auf. Es drehte sich alles ein wenig und schwankte. Sie erinnerte sich an die Diagnose des Arztes. Sie hatte eine Gehirnerschütterung. Nun, sie fand, damit war sie doch noch gut weggekommen. Brianna hatte weitaus mehr abbekommen, auch wenn sie sich mehr Wirkung des Giftes bei der Echanie gewünscht hätte.

Sie erhob sich. Sie hatte keine Lust mehr, hier rumzuliegen. Was machten die Anderen? Ihr Magen knurrte, als hätte sie einen Löwen verschluckt. Sie wanderte durch den langen Flur des Schiffes. Es war still! Sie sah auf die Uhr. So spät am Abend war es doch gar nicht?! Endlich sah sie geschäftiges Treiben. Diener räumten große silberne Tabletts aus dem Esssenraum. Sie waren noch fast unangetastet, also üppig gefüllt. Adria nahm beim Näherkommen einer Dienerin erstmal ein ganzes Tablett feiner Häppchen aus der Hand und stopfte sich gleich den Mund voll. Ihr Blick in den Raum sagte ihr, egal, was hier war, es war längst vorbei, denn es war keiner außer der Diener hier drin. Es schmeckte lecker. Doch Adria schlang, sie kaute kaum und schmeckte daher wenig. Der Hunger war groß. Mit vollem Mund und schmatzend fragte sie das Personal lautstark:


“Was hat denn hier stattgefunden?”

Oder war Abendessen hier so üppig? Das Personal berichtete ihr von der Totenfeier zu Ehren des Grafen.

“Was, hier fand ohne mich eine wilde Orgie statt!? Wurde etwa auch getanzt?”

Das Personal starrte sie fassungslos an, doch Adria schien zum Glück nicht unbedingt auf eine weitere Antwort zu pochen, sondern sie schnappte sich eine Flasche Champus und machte sich auf zu ihrer Mutter. Sie fand den Weg ohne Wegweiser und ohne Türschild. Ihre Mutter war für sie stets ein helles Licht in der Nacht, der Macht sei Dank. Die junge Frau war noch in ihren dreckigen blutigen Klamotten vom Kampfeinsatz und so roch sie auch. Sie hinterließ bis zu ihrer Mutter eine Gestankspur. Adria trank dabei gierig, rülpste laut und riss die Tür zu ihrem Gemach auf. Kira saß meditierend am Boden, während sich Adria noch in der Tür stehend lautstark beschwerte:


”Ihr feiert ohne mich tolle Partys und holt mich nicht?! Seid ihr alle bescheuert?!”


Weltraum Imperium, auf der Birthright, in der Tür zu Kiras Räumlichkeiten an Bord: Adria vor Mutter Kira
 
Weltraum | Imperium | Hyperraum | im Trophäenraum der Birthright: Ribanna und Sedros

Statt sich auf die Sache vor ihnen zu konzentrieren, zeigte sich Ribanna äußerst gesprächsseelig. Das irritierte den reinblütigen Sith einigermaßen. Verstand sie denn nicht, welche Bedeutung ihr Fund hier hatte? Wichtiger war ihr offenbar, wie...hübsch...er irgend jemanden fand.

„Wer soll das sein? Ich kenne niemanden mit dem Namen Ari'a...“

Die Stimme brach Sedros ab, als ihm gewahr wurde, wen die junge Frau neben ihm wohl meinte.

„Ach das ist also ihr Name? Niemand hat uns einander vorgestellt und sie scheint die Bezeichnung nicht zu stören.“

Der reinblütige Sith war kurz davor, die Sache damit abzutun, sie war ihm einfach nicht wichtig genug. Aber Ribanna ließ nicht locker. Etwas ungläubig schaute er sie einen Moment an, bevor er Worte für sie fand.

„Was ist dabei? Hätte ich sie anders nennen sollen? Hässliche Twi'lek? Blauhaut? Warum ist dir das überhaupt so wichtig? ....Was...? Ribanna, der Gedanke, mich mit der hübsch...mit Ari'a zu paaren, ist mir bisher nicht gekommen, wie kommst du überhaupt darauf?“

Aber es war nicht genug. Ribanna schien sich in ihre Gedankengänge reingesteigert zu haben und drohte ihm jetzt sogar mit Verstümmelung. Das war einfach zu viel für Sedros. Die vergangenen Stunden und insbesondere Kiras Aufmerksamkeit hatten arg an seiner Zurechnungsfähigkeit genagt, diese unbedacht ausgesprochene Drohung brachte nun die sonst so mühseelig gepflegte Fassade des reinblütigen Sith zum reißen.

Er ließ seine Hände auf die Oberschenkel sinken und wendete sich
Ribanna ganz zu. In der Wendung streckte er den Rücken durch und wuchs so aus der sonst stets gebeugten Haltung ein paar Zentimeter. Als Sedros das Wort ergriff, bleckte er seine Fangzähne zu einem Raubtiergrinsen, das auf unheimliche Art viel besser zu dem reinblütigen Sith passte, als das sonst so kalkulierte, zahnlose Lächeln, das er normalerweise an den Tag legte.

Ribanna, es war ein langer anstrengender Tag für uns alle, darum halte ich dir zugute, dass du wie wir alle vielleicht etwas gereizt bist und ein wenig neben dir stehst. Darum lasse ich dir diese Drohung auch durchgehen. Dieses eine mal.“

Im Gegensatz zu ihr erhob Sedros nicht die Stimme. Das war auch gar nicht nötig, um verständlich zu machen, dass er ähnlich wie sie bereit dazu war, Gewalt anzuwenden. Der reinblütige Sith glich dabei lediglich mehr einem gefährlichen Raubtier als einem wütenden Mann. Diese Art der Kommunikation schien ihm erschreckend natürlich von der Zunge zu rollen.

„Warum ist dir das überhaupt so wichtig? Würden wir uns nicht erst seit heute kennen, könnte man deine Worte so deuten, dass du eifersüchtig bist. Ist es das? Bringt dich der Gedanke, dass ich jemand anderen als dich attraktiv finden könnte so sehr in Rage?“

Der reinblütige Sith legte den Kopf leicht schief, um ihr Gesicht zu mustern.

„Schau, du kennst mich nicht und ich kenne dich nicht. Du warst also einst eine Priesterin? Ein andernmal höre ich mir gerne mehr dazu an. Die Erforschung alter und auch fremder Kulturen ist nämlich sowohl eine Art Berufung als auch Leidenschaft für mich. Darum interessieren mich archäologische Funde wie dieser Lanvarok auch so sehr. Ich kann dir also garantieren, dass ich weder an Ari'a noch an dich gedacht habe, als ich diese unglaubliche Schönheit erblickt habe!“

Bei diesen Worten legte der reinblütige Sith eine Hand auf das Schutzglas, das sie von dem Lanvarok trennte und nachdem das gesagt war entspannte sich Sedros etwas, auch wenn sein Zorn bei weitem noch nicht verflogen war.

„Nachdem wir einander nun also ein bisschen besser kennen gelernt haben, antworte mir. Warum regt dich der Gedanke so auf, dass ich eine andere Frau als dich attraktiv finden könnte? Was erwartest du von mir? Soll ich danach streben, mich mit dir zu paaren? Soll ich deine...wie hast du es gesagt...? Willst du mich als Freundin haben? Erforsche deine Gefühle und sprich wahr!“

Die letzten Worte sprach Sedros etwas unbeholfen, wie es nur ein Nichtmuttersprachler tun würde, wenn er aufgeregt war und nicht auf seine Grammatik in der Fremdsprache achtete. Der reinblütige Sith atmete tief durch. Er musste sich beruhigen, doch es gelang ihm nicht so recht.
„Und was Kira angeht. Sie wird jede Gelegenheit nutzen, uns gegeneinander auszuspielen und gegeneinander aufzuhetzen. Also sag mir, willst du ihr in ihren Intrigenspielchen in die Hände spielen? Ich denke, es täte uns beiden besser, würden wir zusammen arbeiten. Aber wenn du lieber mit mir konkurrieren willst, dann kannst du das gerne auch haben."
Damit hatte er schon viel zu viel gesagt. Später würde Sedros das bereuen, doch jetzt dachte er bei weitem nicht klar genug, um strategisch zu handeln.
„Du willst wissen, was passiert ist? Ich war besorgt, um ihren Geisteszustand nach der Schmach von Kast. Also habe ich sie aufgesucht, um ihr meine Unterstützung zu versichern und sie hat es mir gedankt, indem sie mich erniedrigt und gedemütigt hat. Sie hat versucht mich zu brechen und ich glaube nicht, dass das heute der letzte Versuch gewesen ist."

Fordernd streckte der reinblütige Sith eine Hand nach Ribanna aus.

„Wenn dich so sehr interessiert, was passiert ist, dann öffne mir deine Gedanken und ich ZEIGE es dir!"

Sedros erwartete nicht wirklich, dass sie sich das trauen würde. Doch wenn sie tatsächlich seine Hand ergriff, würde er ihr seine Erinnerungen zeigen und keines der grausamen Details auslassen.

Weltraum | Imperium | Hyperraum | im Trophäenraum der Birthright: Ribanna und Sedros
 
[ Weltraum - Imperium - Hyperraum auf dem Weg nach Galantos - GSD „Tyro‘s Legacy“ - Brücke ] Ivorr, sowie (NPCs) Brückencrew und Commander Jory Marlek

Captain Ivorr Morisson blickte auf das wirbelnde blaue Licht vor ihm, das einen Hyperraumsprung ausmachte. Er verabscheute das alles, wofür er her geschickt wurde. Mit der Neuen Republik kämpfen, Pah! Da könnten sie genauso gut alleine kämpfen und es würde etwas Besseres rauskommen. Dieser Abschaum war nichts weiter, als ein Haufen selbstgerechter Mörder, Terroristen, die die imperiale Ordnung untergraben wollen. Er hatte nichts für sie übrig. Wenn ihnen der Feind entrinnt, lassen sie ihre Zerstörungswut an treuen Bürgern aus und unterwerfen diese, nachdem dem sie deren Städte eingeebnet haben. Genau das war ihm passiert. Doch damit hatten sie sie sich ins eigene Bein geschossen. Sie haben seinen Zorn nur gefüttert. Das, was auf Denon passiert war, ist wie Kohle für sein Feuer. Irgendwann würde die Kohle erlöschen und dann bräuchte er neuen Brennstoff. Dieser Brennstoff würde die “Neue Republik“, wie sich selbst nannten, als würde das ihre Gräueltaten legitimiere, sein. Es würde wie ein Ventil für seinen unbändigen Zorn sein. Wäre er machtsensitiv, würde er vermutlich einen erstklassigen Sith abgeben, doch er brauchte keine Zauberei, um diesen Schandfleck von der Galaxiskarte zu streichen. Dies war der erste Schritt: Ihr Vertrauen erschleichen. Als sein getreuer 1. Offizier, Jory Marlek, zu ihm trat, wurde er aus seinen Gedanken gerissen.

“Sir! Wir verlassen in 10 Minuten den Hyperraum. Lieutenant Commander Mirax Oisara ist bereits am Rendezvous-Punkt eingetroffen und ist zur Huntress gestoßen.“


„Gut. Informieren sie Commander Skywalker, dass die Tyro‘s Legacy in Kürze dort und kampfbereit ist. Wegtreten“

„Ja, Sir!“

Sein Stellvertreter machte auf der Hacke kehrt und wandte sich dem Brückengraben zu, in dem ein Lieutenant ein Problem mit der Konsole zu haben schien. Warum gab man ihm immer die frischen Akademieabsolventen und jungen Talente, die keinerlei Praxiserfahrung hatten. Hoffentlich würde im Kampf niemand von ihnen Aussetzer haben.

[ Weltraum - Imperium - Hyperraum auf dem Weg nach Galantos - GSD „Tyro‘s Legacy“ - Brücke ] Ivorr, sowie (NPCs) Brückencrew und Commander Jory Marlek


weiter auf Galantos
 
Zuletzt bearbeitet:
Weltraum Imperium, Hyperraum, auf der Birthright, Trophäenraum: Ribanna und Sedros


Zum Glück kam keiner, obwohl Ribanna sich echauffierte und dabei immer lauter wurde. Sedros` Antworten machten es nicht unbedingt leichter. Sedros stand voll neben sich. Bis er bemerkte, wen sie meinte, das dauerte. Sie brabbelte nur für sich, für ihn unhörbar.

“Er hat wohl ein Strickleiternervensystem!"

Aber, offenbar hatte sich Ari`a und auch niemand sonst sie ihm vorgestellt. Sie sprach weiter und er sah sie ungläubig an. Dann fragte er allen Ernstes, ob er sie hässliche Blauhaut hätte nennen sollen. Jetzt sah sie ihn ungläubig an. Dann schlich sich ein albernes Grinsen auf ihr Gesicht. Das war doch alles absolut komisch. Sie stellte sich vor, wie er Ari`a fragen würde: “Hässliche Twi`lek, ist hier neben dir der Platz noch frei?” oder “Guten Morgen, hässliche Blauhaut!”. Und Ari`a war obendrein eine Schönheit! Sie fühlte sich veranlasst zu sagen:

“Natürlich nicht! Von mir aus kannst du sie ja auch hübsche Twi´lek nennen, doch dann streichle sie!”

Es wurde aber dann noch komischer, geradezu skurril. Er hätte noch nicht daran gedacht, sich mit Ari`a zu paaren. Ihr blieb bei seinen Worten vor Schreck der Mund offen stehen. Das hatte er doch nicht gerade gesagt oder doch?! Das konnte sie sich nicht ausdenken! Jetzt fragte er sie sogar noch, wie sie darauf gekommen wäre. Der war doch nicht ganz sauber?!

“Wie bitte!?”

Sie war entsetzt, fassungslos und hätte sich am liebsten auf ihn gestürzt. Doch er zeigte plötzlich seine Fangzähne und die waren nicht klein und nicht für Kuchen gedacht und wirkte plötzlich viel sitzgrößer und dann noch sein gefährliches Raubtiergrinsen! Sie schluckte. Eine alarmierende Stimmung machte sich in ihr breit. Sie witterte Gefahr. Ihr wurde mulmig. Außerdem fiel ihr ein, dass sie ihn zum Lichtschwertbau brauchte, nicht dass nur er eins vorzuweisen hätte und sie nicht und dann die nächste sein würde, die Narben nach einer Blitzattacke seitens Kira haben würde.


“Du verstehst das falsch! Niemand spricht hier vom Paaren!”

Oh meine Göttin, dachte sich Ribanna, wo war sie nur hier reingeraten!? Das sie dieses unmögliche Wort Paaren benutzen hatte müssen! Sie drohte ihm. Er reagierte gelassen, aber dennoch bedrohlich. Er hatte keine Ahnung, was sie schon mit der Macht drauf hatte und das war gut so! Sie würde es ihm nicht verraten. Er ließe es ihr diesmal mal durchgehen, weil alle so kaputt von Kast waren. Sie blieb ihm eine Antwort schuldig. Dachte er, sie würde sich bei ihm dafür bedanken? Er schien so erzogen zu sein, wie die Männer auf Chalacta, ging es ihr nun durch den Sinn.

Sie horchte auf. Eifersucht!?


“Echt jetzt? Du glaubst allen Ernstes, ich wäre eifersüchtig? Du verstehst wirklich nichts und davon eine ganze Menge!”,

erklärte sie ihm gereizt. Also die Butter vom Brot würde sie sich dennoch nicht nehmen lassen, auch wenn ihr Herz deutlich schneller wegen seines Auftretens klopfte.

Plötzlich erklärte er sich und sie begriff. Er war so überwältigt von dem Artefakt gewesen.


“Ach so! Jetzt verstehe ich, was du meinst. Warum sagst du das nicht gleich?!”

Sie dachte nun, es wäre endlich geklärt und vorbei. Doch jetzt drehte er seinerseits richtig auf und es wurde doch nochmal kompliziert und unangenehm. Er fragte sie, warum sie sich aufregen würde, wenn er Ari`a so nennen würde.

”Du darfst sie so nennen. Doch dann streichle mich nicht! Das passt nicht zusammen. Du musst dann sie streicheln! Aber ich habe begriffen, warum du es tatest. Es passierte unbewusst von dir, weil du so vernarrt in dieses Artefakt bist. Ein großes Missverständnis!"

Wenn sie gehofft hatte, dass es damit beendet gewesen wäre, wurde sie nun eines Besseren belehrt. Er fragte sie, ob sie seine Freundin sein wollte und sich mit ihm paaren wollte. Es klang nicht nur inhaltlich komisch, auch grammatisch. Sie sollte absolut ehrlich sein. Ihr Herz rutschte ihr in dem Moment in ihre Kniekehlen. Geschockt sah sie ihn an. Wie offen er sie fragte! War sie in dem Kabuff mit ihm zu zweit in Gefahr? Was sollte sie darauf antworten?!

“Ähm, ..neeee! Also, so war das nicht gemeint. Es war ein großes Missverständnis verschiedener Spezies und Kulturen. Ich werde mich eher auf mein Sithdasein einlassen. Ich komme aus einem Tempelbezirk, einem Kloster gleich. Ich war der Göttin Daja versprochen worden. Nur ihr zu dienen. So wurde ich erzogen. Und Jedi wollen auch keine Bindungen eingehen. Da war ich danach bis gerade noch kürzlich, wie du weißt. Also, ich denke nicht. Nein!”

Dann sprach er sie offen an, ob sie Kira in die Hände spielen wollten oder zusammenhalten würden? Unterstützend oder konkurrierend!? Das war nicht dumm gedacht von ihm. Ihr Gespräch wurde etwas sinnvoller.

“Ja, ich möchte für dich sowas wie eine Schwester während der Ausbildung sein. Wir wollen uns helfen und unterstützen. Jeder hat seine Schwächen und Stärken. Es wird für uns so schon schwer genug! Aber dann auch Ehrlichkeit. Erzähl mir von der Blitzattacke!... Aber, nichts mit paaren! “,

fügte sie lieber nochmal hinzu, damit es keine Missverständnisse gab. Sie reichte ihm ihre Hand. Er erzählte ihr nun. Das konnte nicht wahr sein!

“Was? verstehe ich das richtig? Du wolltest sie unterstützen und zum Dank erniedrigte sie dich mit Folter?!”

Sie konnte es kaum fassen.

“Ich glaube, sie will stets und immer stark wirken. Das ist es. Bei einem Jedi wäre dein Verhalten positiv aufgenommen worden.”

Er bot ihr an mittels einer Technik seiner Spezies ihr alles zu zeigen. Sie winkte dankend ab.

“Nein, lass nur. Das reicht mir schon völlig!”

Sie hatte die Befürchtung, dabei auch den Schmerz mitzuerleben. Darauf wollte sie gerne verzichten. Doch, fragen wollte sie nicht. Sie hatten genug gequatscht.

“Lass uns nun produktiv weitermachen. Ich staune, wie technisch du versiert bist.”

Ein Lob war jetzt nicht das Verkehrteste.


Weltraum Imperium, Hyperraum, auf der Birthright, Trophäenraum: Sedros und Ribanna
 
Weltraum | Imperium | Hyperraum | im Trophäenraum der Birthright: Ribanna und Sedros

Der reinblütige Sith schaute auf Ribannas Hand, die sie in seine gelegt hatte. So langsam beruhigte Sedros sich wieder und fand zu zu seinem sonst so kontrolliertem Selbst. Für den Moment blieb er still. Er brauchte die Zeit, um zu verarbeiten, was eben geschehen war und schalt sich auch innerlich dafür, die Kontrolle verloren zu haben. Doch was geschehen war, war nun einmal geschehen und er war niemand der großartig vergangenen Fehlern nachhing.

„Irgendwann musst du mir von dieser Göttin Daja erzählen und was ihre Religion ausmacht.“

Damit schloss er sanft seine Finger, um ihre Hand. Sie wirkte so unglaublich weich und zerbrechlich in den Augen des reinblütigen Sith, dass es ihn fast schmerzte.

„Geschwister also, wir unterstützen uns gegenseitig und gleichen unsere Schwächen mit den Stärken des anderen aus. Gut, es ist besiegelt.“

Nach allem sollte ihr Gespräch also doch noch einen Nutzen für Sedros bringen und es nahm also ein gutes Ende. Ribanna forderte dann aber Ehrlichkeit ein. Eine sehr gefährliche Bedingung, doch zum Glück machte sie sich dann schon selbst einen Reim auf das, was er schon preisgegeben hatte und damit musste er gar nicht mehr so viel zu dem Thema sagen.

„Du hast recht. Meine Herangehensweise war...schlecht gewählt. Kira fühlte sich in ihrer Position angegriffen und sah sich gezwungen, ihre Überlegenheit mir gegenüber zu demonstrieren. Diesen Fehler werde ich nicht noch einmal begehen.“

Und damit war die Sache für Ribanna offenbar auch erst einmal erledigt. Das war gut, der reinblütige Sith wollte diese Episode auch hinter sich lassen und konnte gut darauf verzichten, das Erlebte noch einmal aus der Erinnerung hervorzuholen. Seine neu gewonnene Schwester wechselte dann auch das Thema und Sedros konnte dazu nur einstimmen. Es war Zeit, nach vorne zu blicken.

„In meiner Zeit habe ich viel weg geworfene Elektronik improvisiert, um sie für ein paar Almosen zu verkaufen und mein erster Meister hat mich häufig in alte Sithruinen geschickt, um sie zu erkunden. Da wurde mein Wissen schnell nützlich, um tödliche Fallen auszuschalten. - Ich schätze, eine so heilige Person wie du es bist, hatte derlei Sorgen nicht.“

Damit machten sich die beiden wieder an die Arbeit, die Elektronik im Innenleben des Sockels zu zerlegen und für ihre Zwecke Auszuschlachten. Es dauerte dann auch nicht lange, bis das Sicherheitssystem und die Sprengfalle ausgeschaltet waren und Sedros den Lanvarok in Händen halten konnte. Ehrfürchtig strich er über die glatte metallene Oberfläche. Die Legierung aus der die Armschiene geschaffen worden war, war so aus der Nähe betrachtet sichtbar von Cortosis durchzogen. Das würde sie nützlich im Lichtschwertkampf machen, Sedros wollte doch nur wirklich ungern auf seinen linken Unterarm verzichten, wenn er ehrlich zu sich war.

Nach kurzer Überprüfung, war der im Lanvarok verborgene Abschussmechanismus außer Funktion, aber das war in Ordnung. Mit ein paar Aufzeichnungen aus den Sitharchiven und etwas Zeit würde der reinblütige Sith den Mechanismus schon restaurieren können. Und im Moment hatte er ohnehin keine Geschosse, mit denen er den Lanvarok hätte laden können. Nicht dass
Sedros vorhatte, in den Krieg zu ziehen. Aber das Leben eines Sith war von stetigen Gefahren begleitet und in sofern war es stets nur eine Frage des Wann und niemals des Ob.

Ribanna erinnerte dann noch an ihre Idee, die Lagerräume des Schiffs zu durchsuchen, also machten die beiden Sithschüler sich nach den noch fehlenden Teilen auf die Suche und tatsächlich fanden sie in der kommenden Stunde noch so einiges, das mehr oder weniger brauchbar aussah. Mittlerweile war es schon recht spät, aber das machte dem reinblütigen Sith nichts. Er war es gewohnt, mit nur wenig Schlaf auskommen zu müssen und er hatte ja vorhin eine kurze Ruhepause eingelegt. Wie es seiner neu gewonnen Schwester erging, konnte Sedros nicht sagen. Aber so lange sie sich nicht beklagte, würde er weiter machen.

„Ich denke, wir haben jetzt alles, was wir brauchen. Lass uns zurück in die Werkstatt gehen.“

Zurück in der Werkstatt machten sich die beiden dann auch daran, die Teile zu sichten und zu vergleichen und tatsächlich schienen sie mehr als genug Bauteile zusammen getragen zu haben, um mit dem Lichtschwertbau zu beginnen. Und das war auch gut so. Sedros rechnete nicht damit, dass sie alles direkt beim ersten Versuch richtig machen würden.

Eigentlich hatte er schon genug, mit dem eigenen Bau zu tun. Der reinblütige Sith war weit davon entfernt ein Technikexperte zu sein und seine Kenntnisse über den
Lichtschwertbau selbst waren rein theoretischer Natur. Aber Ribanna brauchte offenbar tatsächlich seine Hilfe. Entweder das oder sie war eine verdammt gute Schauspielerin.

„Nein, das war wieder nicht richtig. Das Teil gehört da hin und das da hin und dann musst du hier und hier löten.“

Aber es half nichts. Seufzend erhob sich Sedros und stellte sich hinter Ribanna, um ihr über die Schulter zu blicken und ihre Hände mit dem Lötkolben und der Pinzette zu ergreifen und sie...direkter anzuleiten. So Brust an Rücken war es gar nicht so einfach das Werkzeug richtig zu führen, aber wenigstens konnte er ihr so besser zeigen, was er meinte.

„Schau mal hier, du musst den Lötkolben nur ganz leicht gegen das Bauteil drücken, den Rest macht das Werkzeug schon selbst. ...warum hältst du das Ding so steif? Wenn du dich etwas lockerst, geht es dir leichter von der Hand.“

Innerlich seufzte der reinblütige Sith etwas. So würden sie nur langsam voran kommen.

Weltraum | Imperium | Hyperraum | in der Werkstatt der Birthright: Ribanna und Sedros
 
Weltraum Imperium, auf der Birthright, in der Tür zu Kiras Räumlichkeiten an Bord: Adria vor Mutter Kira

Kira öffnete langsam die Augen. Ihre Pupillen glühten noch leicht vor konzentrierter Dunkelheit, während sich die Macht langsam beruhigte. Der abrupte Lärm, das unangenehme Rülpsen, der beißende Gestank von Schweiß, Blut und Alkohol – das alles brannte sich förmlich in ihre Meditation, wie ein Kratzer auf Glas. Ihre Züge blieben ruhig, aber die Kälte in ihrem Blick sprach Bände.

Langsam hob sie den Kopf und musterte Adria schweigend einen Moment lang. Dann erhob sie sich mit einer fließenden, beinahe lautlosen Bewegung von der Matte, richtete das schwarze, bodenlange Gewand und trat näher.


Adria…“

Sagte sie ruhig, aber mit der Schärfe eines Vibromessers.

„Dies ist mein Quartier. Mein Rückzugsort. Wenn du schon hereinplatzt wie ein betrunkenes Nexu-Jungtier, dann tu mir wenigstens den Gefallen und stink nicht den ganzen Raum voll.“

Sie schüttelte leicht angewidert den Kopf und trat zum Fenster, verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Ihre Stimme wurde etwas leiser, aber verlor nichts an Autorität.

„Die Feier war nicht meine Idee. Sie war...
Zoey Livianas Wunsch. Ich fand sie übertrieben. Und du brauchtest Ruhe – was du scheinbar ignorierst.“

Ein kurzer Blick über die Schulter, dann wandte sie sich ganz zu ihr um.

„Aber nun, da du so energiegeladen bist…“

Sie ging einen Schritt auf sie zu, das Licht fing sich kalt auf ihren Wangenknochen

„…was gedenkst du jetzt zu tun, meine Tochter?“

Ein leises Summen der Macht lag in der Luft, nicht bedrohlich – aber spürbar.

Janus ist vermutlich tot. Der Imperator ebenfalls. Deine Mission, dein Feuer, dein Antrieb – was davon bleibt, wenn dir niemand mehr etwas vorschreibt oder wegnimmt oder anspornt?“

Kira hielt inne. Ihre Stimme wurde nun leiser, eindringlicher.

„Was willst du jetzt? Wohin führt dein Weg – ohne Feindbild, ohne Zielscheibe, ohne Schatten, gegen den du dich auflehnen kannst? Ohne Stiefel zu lecken, in der Hoffnung, dass man an die oberste Spitze kommt?“

Kira sah sie mit einem scharfen, eindringlichen Blick an.

“Dich besaufen? Meinen Ruf gefährden?! Den Ruf der Guldur’s? Ich sage dir gleich, dies werde ich nicht zulassen. Überlege dir jetzt gut, was du mir antwortest, Tochter!”

Die Stimme der Sith war rau und kalt zugleich. Das sie selbst vor wenigen Stunden dem Alkohol nachgegeben hatte, verschwieg sie. Das sie selbst durch ihn mehrmals die Kontrolle verloren und dadurch
Adria entstanden war, ebenso. Vielleicht, weil sie versuchte es zu vergessen. Aus Scham, da sie von der Schwäche wusste, die sich durch dieses Gesöff hervortat.

Weltraum Imperium, auf der Birthright, in der Tür zu Kiras Räumlichkeiten an Bord: Adria vor Mutter Kira
 
Weltraum Imperium, Hyperraum, auf der Birthright, Trophäenraum: Sedros und Ribanna


Sedros wurde neugierig oder sagte es nur, um ihr zu gefallen, dass er mehr über Daja und ihre Religion erfahren wollen würde, irgendwann, natürlich nicht jetzt, denn sie hatten zu tun. Obwohl sich Ribanna dessen bewusst war, dass er womöglich nur nett sein wollte, verfehlte es seine Wirkung nicht und sie lächelte milde und versöhnlich. Dabei drückte er ihre Hand umso fester und Ribanna fühlte plötzlich eine wohltuende Verbundenheit zu ihm in der Eiseskälte ihres neuen Lebensweges bei den Sith. Ihr wurde gleich viel leichter ums Herz.

Als Geschwister-damit konnte auch er gut leben und es war eine beschlossene Sache. Sie würden sich gegenseitig helfen und unterstützen, ehrlich und offen sein, Schwächen gegenseitig ausbügeln. Sie nickte nochmal zuversichtlich und wurde richtig emotional und blinzelte schnell eine Träne weg. Er würde ein Verbündeter in diesem Albtraum sein und das gab Hoffnung.

Danach war er zum Thema Kira und Machtblitze auch offen und sie wusste bescheid und war gewarnt. Damit war rasch das Thema endgültig vom Tisch.

Sie widmeten sich dann mit voller Aufmerksamkeit ihrer gestellten Aufgabe. Doch leider hatte sie dafür einfach kein Verständnis von Bauteilen und Elektronik oder irgendeinen Plan. Er hingegen schon! Er erzählte ihr, wie er zu seinen Kenntnissen gekommen war. Auf seine Frage verneinte sie mit einem energischen Kopfschütteln. Diese Sorge hatte sie bisher in der Tat nicht gehabt. Aber sie sprach sich energisch und protestierend dagegen aus, eine Heilige zu sein:


”Ich bin nicht heilig, nur Daja! Wäre ich heilig wie sie, hätte ich niemals meine Jedi-Meisterin und unsere anderen Gefährten verraten und im Stich gelassen, um zu überleben!”,

flüsterte sie ihm zu. Dabei sah sie ihn eindringlich und verschwörerisch zugleich an. Damit hatte sie ihm viel offenbart und hoffte im selben Augenblick, keinen Fehler gemacht zu haben. Sie war gewiss aus anderen Gründen bei Kira als er. Furcht überkam sie. Konnte sie ihm vertrauen?

Sie kamen plötzlich gut voran. Ribanna hielt meistens etwas hoch oder fest, damit Sedros besser herankam und er baute geschickt Teil um Teil aus. Ribanna konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass das hier erlaubt war.


"Hoffentlich bekommen wir deshalb keinen Ärger!?"

Dann gingen sie tatsächlich in die von ihr vorgeschlagene Lagerhalle. Auch sie war zugänglich. Und, nachdem Sedros ihr gezeigt hatte, wo sie nachschauen sollte, zeigte sie ihm dies und das und bei einigem winkte er ab, bei anderem nickte er hocherfreut über den Fund. Immer wenn er erfreut nickte, freute sich Ribanna, ihren Teil auch dazu beigetragen zu haben und hatte ein kurzes Hochgefühl. Ansonsten fühlte sie sich ziemlich unnütz.

Dann ging es in die Werkstatt. Ribanna stellte sich hier besonders mies an. Sie sollte etwas löten. Er zeigte es ihr, doch half das wenig. Dann stellte er sich hinter sie. Das war für Ribanna eine komische neue Situation. Es war ungewohnt, teils unangenehm, teils schön. Verwirrend. Er stand ihr so verdammt nah. Er führte ihre Hände mit ihr gemeinsam, um es ihr beizubringen. Er merkte, dass sie völlig steif und ungeschickt war. Sie war total angespannt, teils wegen ihrer Nähe, teils wegen der für sie völlig ungewohnten und neuen Tätigkeit. Auf Chalacta hatten das nur und ausschließlich Männer gemacht. Sie war recht ungelenk darin. Doch er war sehr geduldig. Auch wenn er irgendwann sagte, dass sie zu steif sei.


“Ich weiß.”,

sagte sie entschuldigend. Sie kam nicht dagegen an. Irgendwann nahm er das nächste Teil, um es an seinem Bauteil anlöten zu wollen und sie sah genau hin und ergriff das gleiche Teil, um es bei ihrem zukünftigen Lichtschwert zu tun. Sie wollte wirklich, dass ein Lichtschwert entstand, um wieder eines zu besitzen. Da schwebte es plötzlich mit der Macht aus ihrer Hand und zu der Stelle, wo es hin sollte und verband sich fest. Fast erschrocken sah sie Sedros an. Dann ergriff sie das nächste Teil und baute mit der Macht weiter. Sie war schon weit fortgeschritten, was ihre Machtausbildung betraf. Sie wusste dabei nicht, dass sie gerade die Fokussierlinse einbaute. Wenig später fehlte nur noch eins: der rote Kristall.

“Wenn du willst, helfe ich dir auf diese Art.”,

bot sie Sedros an.


Weltraum Imperium, auf der Birthright in der Werkstatt: Ribanna und Sedros beim LS-Bau
 
Weltraum | Imperium | Hyperraum | im Trophäenraum der Birthright: Ribanna und Sedros

Seine neu gewonnene Schwester protestierte vehement. Der reinblütige Sith befand, dass es wahrlich nicht leicht war, ihr gegenüber die rechten Worte zu finden. Das hielt ihn aber nicht davon ab, es weiter zu versuchen.

„Nicht heilig, gut.“

Sedros nickte und überlegte kurz, wie er sie stattdessen bezeichnen sollte.

„Dann also unheilige Priesterin Dajas. Ist es mir erlaubt ihren Namen in den Mund zu nehmen? Erzähle mir von ihr.“

Das Mädchen sprach von Verrat und deutete Reue an. Die Lehren der Göttin schienen mit Ribannas Selbsterhaltungstrieb und damit auch dem Kodex der Sith irgendwie in Konflikt zu stehen und das weckte naturgemäß das Interesse des reinblütigen Sith.

„Wäre es ihr wirklich lieber gewesen, wenn ein ihr so wichtiges Mädchen wie du, den Tod findet? Es fällt mir schwer, das zu glauben. Einer Göttin wie ihr muss es doch am Herzen liegen, dass eine besondere Person wie du ihr weiter dienen kann.“

Ribanna wirkte unsicher. Sie hatte ihr Misstrauen offenbar noch nicht ganz abgelegt und damit bewies sie, dass sie nicht auf den Kopf gefallen war. Naturgemäß arbeitete Sedros direkt mit schmeichelnden Worten daran, weiter ihr Vertrauen zu gewinnen. Er unterstrich seine Worte auch damit, dass er ihr jedes Mal in die Augen sah und kurz ihre Hand in einer intime Geste ergriff, als er sie als etwas besonderes bezeichnete, um ihr die Wahrhaftigkeit seiner...bewusst gewählten Worte zu zeigen. Sie war etwas besonderes. Zumindest für ihn und zumindest so lange sie für ihn von Nutzen war. Damit waren seine Worte so wahr und ehrlich, wie sie von einem Sith nur ausgesprochen werden konnten.

Was
Sedros mit Ribanna machen würde, sollte sie ihm je im Wege stehen, spielte in diesem Moment überhaupt keine Worte und so konnte der reinblütige Sith mit einer ehrlich empfundenen Überzeugung sprechen und agieren, die die Lüge dahinter so gut versteckte, als würde sie überhaupt nicht existieren.
___

Als sie endlich fertig waren mit den Arbeiten, äußerte Ribanna Zweifel an der Legitimität ihres kleinen Raubzuges. Ihre...Unschuld war irgendwie liebreizend und auch skurril, mochte sie doch zu einem Sith so überhaupt nicht passen.

„Denke an die Worte unserer Meisterin, sie hat uns alles hier an Bord zur Verfügung gestellt und selbst wenn sich herausstellen sollte, dass sie das hier nicht unbedingt gemeint hat, ist es immer einfacher, um Vergebung zu bitten als um Erlaubnis. Und vergiss auch nicht, dass der ursprüngliche Besitzer dieses kleinen Schatzes nicht nun tot ist...unsere Meisterin ist außerde, alles andere als gut auf ihn zu sprechen. Nicht einmal sein Name darf noch in ihrer Anwesenheit erwähnt werden und das macht seinen Besitz zu Freiwild, was uns betrifft. - Und wenn wir beide Kira nichts hiervon erzählen, erfährt sie es vielleicht auch gar nicht.“

Mit einem verschwörerischen Grinsen zwinkerte er ihr zu, bevor sie den Raum verließen, um die verbliebenen Teile zu suchen.
___

Die Arbeiten in der Werkstatt verliefen etwas stockend, doch ohne größere Probleme. So langsam schien sich Ribanna auch an ihn zu gewöhnen, zumindest gab sie keinen Widerspruch mehr und das bedeutete, dass sie auf dem richtigen Weg waren, miteinander vertraut zu werden. Das allein stimmte den reinblütigen Sith zufrieden. Sein bemühen hatte erste Früchte gezeigt und das war ein Fundament, auf dem er würde aufbauen können.

Und dann passierte etwas wundersames. Die
Macht begann durch Ribannas Hände zu wirken und auch wenn Sedros nicht so recht verstand, was hier vor seinen Augen passierte oder warum, so kam er doch nicht umhin, seine neu gewonnene Schwester für ihr Wirken zu bewundern. Wie in Trance bewegte sie ihre Hände, um telekinetisch die einzelnen Bauteile an ihren Platz zu bewegen und sobald sie in Position waren, schienen sie sich wie von selbst miteinander zu verbinden. Und so baute Ribanna ihr Lichtschwert Teil für Teil wie von Zauberhand geführt zusammen, während Sedros nichts anderes übrig blieb, als ihr bewundernd zuzuschauen. Letztlich fehlte einzig noch der Kristall für die Waffe.

Ribanna bot daraufhin an, ihm zu helfen, auch seine eigene Waffe so zu vervollständigen und der reinblütige Sith konnte nicht anders als ganz begeistert zu nicken und zuzustimmen.

„Das hast du sehr gut gemacht, aber wie hast du das bewerkstelligt? Ich bitte dich, zeige es mir!“

Nun war es an ihr, den Lehrmeister zu spielen, während Sedros versuchte, ihren Anweisungen zu folgen. Es war nicht einfach, er stellte sich ähnlich ungeschickt an, wie sie zuvor bei den technischeren Arbeiten. Doch sie war erfahren genug, um ihm zu erklären und zu zeigen, was zu tun war und was dem reinblütigen Sith an praktischer Erfahrung im Umgang mit der Macht fehlte, machte er durch natürliche Begabung wieder wett. Es lag ihm buchstäblich im Blut.

Und schließlich, nach einiger Zeit, einer erheblich längeren Zeitspanne als
Ribanna selbst gebraucht hatte, war es geschafft. Auch Sedros' Waffe war so weit fertig gestellt, wie es ohne den Kristall eben möglich war. Der reinblütige Sith war glücklich, aber erschöpft. Ein dünner Schweißfilm von der Anstrengung lag ihm auf der Stirn, als sich tiefe Zufriedenheit in ihm ausbreitete. Es war geschafft und das viel schneller als er noch heute früh gedacht hätte. All' seine Mühen, sein Leiden hatte sich als erfolgsbringend erwiesen. Unwillkürlich zog er Ribanna in eine innige, freudige Umarmung. Es war einer der seltenen Momente ehrlicher Freude in Sedros' Leben.

Weltraum | Imperium | Hyperraum | in der Werkstatt der Birthright: Ribanna und Sedros
 
Weltraum Imperium, Hyperraum, auf der Birthright, in der Tür zu Kiras Räumlichkeiten an Bord: Adria vor Mutter Kira


Wie Mutter Kira sie ansah, ließ sie plötzlich erschaudern. Wie Mutter ihren Namen aussprach, machte ihr sofort bewusst, dass das hier keine gute Idee gewesen war. Sie schalt Adria und rümpfte die Nase, dass sie stinken würde. Adria sah ihre Mutter verdattert an, denn so war sie selten zu ihr und roch prüfend unter ihren Achseln. Also sie fand, Mutter übertrieb maßlos. Sie hatte schon viel schlimmer gestunken. Automatisch musste sie an ihre erste Kleinkindkleidung im Labor denken: an das gebrauchte Leichentuch. Aber irgendwas hielt sie warnend davor ab, dass laut auszusprechen. Mutter stellte sich demonstrativ sogar ans geöffnete Fenster. Jetzt reichte es aber wirklich! Aber Mutter sprach wenigstens. Ah, es war also die Idee dieser Zoey gewesen, eine Party zu schmeißen. Nun wies ihre Mutter darauf hin, dass sie allerdings Ruhe gebraucht hätte.

“Ich brauche keine Ruhe!”.

platzte es trotzig aus ihr heraus. Obwohl sie längst erwachsen war und sie sogar schon einen Schüler fertig ausgebildet hatte, war die Konstellation wie immer. Adria war wieder das Kind. Kira war wie immer in der Mutterolle. Alte Rollenmuster!

Nun kam Mutter auf sie zu. Man war die schlecht drauf! So eine üble schlechte Laune! Adria sollte sich so schnell wie möglich aus dem Staub machen! Und nicht nur hier auf dem Schiff, sondern überhaupt!

Was sie als nächstes tun würde, war Mutters Frage, weil sie so energiegeladen sei.


“Duschen!”,

antwortete Adria gereizt wie aus der Pistole geschossen. Doch Mutter wollte auf etwas anderes hinaus. Wohin ihr Weg sie führen würde? So angeblich ziellos! Saufen!? Ihren Ruf gefährden? Ihren Namen beschmutzen?

Mutter! Ich habe noch nie unseren Ruf und Namen beschmutzt! Ich wurde positiv in den Holonet News erwähnt! Als Heldin! Das hast du wohl nie gelesen?!”

Adria wirkte entrüstet und spielte demonstrativ mit ihrem Anhänger, der sie als Ritterin in Bronze auswies.

“Und, ich saufe nicht! Nur heute!”

Sie musste weg aus den Fängen ihrer Mutter, wurde ihr klar.

“Ich werde mich nach Bastion begeben und wie du weißt, wurde mein Holocron, welches ich auf Dathomir kämpfend an Land zog, bereits als Eintrittskarte für mich zum Zirkel der Assassinen gebracht. Dort will ich aufgenommen werden. Ich habe einen Schüler ausgebildet und etliche Missionen gemacht und möchte befördert werden und immerhin hab ich gegen die Jedi gekämpft. Vielleicht bringt mir das etwas als Ritterin ein? Zumindest muss ich herausbekommen, wie sich die anderen Ritter verhalten. Werden sie auf einen neuen Imperator schwören? Ich muss nach Bastion! Und, wie du hören konntest, bastele ich an meiner Karriere, Mutter!”

Sie drehte sich um, ließ sie stehen und eilte in ihre Kabine.


Weltraum Imperium, Hyperraum, auf der Birthright, Adria in ihrer Kabine unter der Dusche
 
Weltraum Imperium, auf der Birthright im Trophäenraum: Ribanna und Sedros beim LS-Bau


Unheilige Priesterin Dajas! Ribanna musste prustend loslachen. Sowas lustiges hatte sie noch nie gehört. Allerdings…?! Womöglich sah Daja sie sogar so, seit sie eine Sith war?! Bei dem Gedanken überkam sie eine Unruhe. Sie sollte Sedros von Daja erzählen.

“Jetzt? Wir haben dafür keine Zeit! Pass auf, ich fasse mich kurz! Später irgendwann erzähle ich ausführlicher! Daja ist die Göttin des Feuers! Ich wuchs im Tempel der 4 Elemente auf Chalacta auf. Meine Mutter war die Hohepriesterin. Adoptivmutter! Ich war ein Findelkind. Meine Affinität zum Feuer machte mich schon in jungen Jahren zur Priesterin Dajas.”

Ribanna hielt ihre Hand demonstrativ mit der Innenseite nach oben und ließ darin ein kleines Flämmchen auflodern. Schmunzelnd sah sie Sedros nicht ohne Stolz in den Augen an. Sie kam damit näher, um sie ihm zu zeigen.

“Sie ist heiß. Echt! Prüfe es ruhig!”

Dann ließ sie die Flamme wieder verschwinden.

“Bei den Jedi zeigte sich bei mir die nächste Affinität. Zum Wasser!... Genug erzählt! Nun lass uns weitermachen!”.

Sedros meinte nun, ob es Daja lieber gewesen wäre, sie wäre tot, als dass sie bei den Sith sei und überlebt hat?! Perplex sah sie ihn an.

“Darüber habe ich noch nie nachgedacht, ganz ehrlich gesagt! So habe ich darüber noch nie gedacht! Danke für den Hinweis! Nun, bisher überschlugen sich die Dinge seit meinem Überlaufen aber auch. Ich fand dafür gar nicht die Zeit!”

Bedauern lag in ihren Worten. Auf ihre Frage, ob sie hier die Teile einfach so entwenden durften, fand Sedros auch überraschend klare und durchaus logische Worte. Erstens wäre der Graf tot und ihre Meisterin war gar nicht gut auf ihn zu sprechen. Als er dann noch erwähnte, dass man seinen Namen vor ihr nicht einmal erwähnen dürfte, schlich sich ein kleines amüsiertes Lächeln auf Ribannas Antlitz und machte sie damit noch viel hübscher, als sie es ohnehin schon war. Er hatte recht, dass es Kira wohl egal war. Außerdem kam zweitens der Auftrag von ihr und sie hatte erwähnt, dass sie alles an Bord nutzen dürften. Aber auch aus dem Trophäenraum?! Er meinte außerdem, dass man notfalls sich immer noch entschuldigen könnte. Das war besser als fragen. Sie nickte sofort.

“Ja, besonders weil sie dermaßen übel drauf ist!”

Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu. Sie zwinkerte zurück.

In der Werkstatt fanden sie sich am Ende wieder, um je ein Lichtschwert zu bauen. Nicht nur sie selbst war überrascht, als sie es plötzlich mit der Macht tat, sondern auch Sedros war erstaunt und wollte es auch können.


“Ich versuche es dir zu zeigen und beizubringen. Allerdings weiß ich nicht, wie gut ich mich als Mentorin mache? Hast du schon Levitation erlernt bzw. Telekinese? Hast du schon irgendwas mit der Macht erlernt?”

Das würde schwer werden, denn er verneinte beides. Sie hauchte ein gedehntes:

”Okay!”

Sie nahm einen Schraubenschlüssel und legte ihn an das eine Ende der Werkbank. Sie ging an das Andere. Sie hob die Hand.

“Erstens, glaube an dich! Zweitens komme innerlich zur Ruhe! Fokussiere den Gegenstand, egal wie groß oder schwer, denn das ist egal. Denke in Gedanken, wohin du ihn haben willst. Als Hilfe hebe anfangs dazu die Hand. Als würde diese dir helfen. Ich stelle mir vor, das Werkzeug in meine Hand befördern zu wollen und denke jetzt nur noch daran und ruhe in mir selbst.“

Allerdings vergaß sie, dass ihre Anweisungen auf Jediart waren, so, wie sie es gelernt hatte. Mühelos schwebte der Schraubenschlüssel in ihre Hand.

“Jetzt versuche du es! Konzentriere dich nur darauf! Ziehe gedanklich mit der Hand.”

Sie legte den Schraubenschlüssel auf den Tisch. Anfangs bewegte dieser sich nicht einmal.

“Stelle es dir vor, was du tun willst!”

Endlich bewegte er sich etwas, aber hob noch nicht ab.

“Na siehst du! Mach weiter! Aller Anfang ist schwer!”,

ermunterte sie ihn, es weiter zu versuchen. Dann passierte es. Stolz zeigte er den Schlüssel in seiner Hand.

“Du hast es geschafft! Toll!”.

Freundschaftlich fiel sie ihm um den Hals. Levitation war natürlich das Eine, Lichtschwertbau etwas Anderes. Aber, er war so Feuer und Flamme, dass sie ihn nicht entmutigen wollte, aber ihr war klar, dass sie ihm gehörig unter die Arme greifen musste.

“Beim Lichtschwertbau ist es ähnlich. Man nutzt intuitiv die Technik Levitation, aber tut es in einem meditativen Zustand, Trance könnte man es nennen. Ich habe mir einfach mein fertiges Lichtschwert vorgestellt!”

Sedros hatte seine gelöteten Bauteile vor sich auf dem Tisch, aber es lag noch ein ganzer Stapel Bauteile daneben. Ribanna stellte sich gegenüber. Sedros schaffte es, dass die bisher zusammengesetzte Baugruppe sich anhob und überm Tisch schwebte. Doch damit war er als Anfänger schon mächtig gefordert. Ribanna merkte am Wackeln, welches Teil er nun damit verbinden wollte. Ribanna unterstützte ihn. Dinge gleichzeitig levitieren zu lassen, war für einen Anfänger überfordernd. Sie ließ daher das Bauteil schweben. Und sie ließ es verbinden. Ob Sedros das merkte, wusste sie nicht. Sie würde es ihm nicht sagen. So ging das weiter, bis auch sein Lichtschwert soweit vollendet war. Es fehlte auch bei ihm nur noch der Kristall. Ribanna war froh, dass sie ihm nun umgekehrt auch hatte helfen können. In der Trancephase des Baues war es bei Jedi und Sith auch ziemlich gleich.

Beide sahen danach müde aus. Hundemüde!


"Ok, lass uns noch ein wenig schlafen! Das hast du gut gemacht!”

Mit einem guten Gefühl und Gliedern wie aus Blei ließ sie sich in ihrer Kleidung kurze Zeit später in ihr Bett fallen. Auf dem Nachttisch daneben lag ihr fast fertiges Lichtschwert, was nur noch einen roten Kristall brauchte.


Weltraum Imperium, Hyperraum, auf dem Weg zur Raumstation Pegasus (kleine Raumstation), auf der Birthright in ihrer Kabine: Ribanna schlafend
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben