Weltraum (Neue Republik)

- Weltraum - Passagierschiff Richtung Lianna - Aufenthaltsraum - Mit Cris -

Chesara sah auf als sie jemand anrempelte und leichte Überraschung zeigte sich auf ihrem Gesicht, als sie Cris Sheldon erkannte, obwohl sie mit seiner Anwesenheit auf dem Schiff hätte rechnen können. Sie hatte gewusst, dass er auf Mon Calamari gewesen war, auch wenn sie ihm selbst auf dem Ball nicht über den Weg gelaufen war.

"Nichts passiert, keine Sorge."

Sagte sie, als er sich für sein Versehen entschuldigte.

"Wäre Ihnen das gestern Abend passiert, wären Sie allerdings Gefahr gelaufen, mir auf mein Kleid zu treten."

Chesara lächelte. Es lag nahe, anzudeuten und zu bedauern, dass sie sich auf dem Ball nicht getroffen hatten, doch sie wusste, womit, oder besser gesagt mit wem, er sich die Zeit vertrieben hatte und wollte ihn nicht in Verlegenheit bringen oder sich ihm aufdrängen, indem sie ihn wissen ließ, dass sie über einige seiner privaten Angelegenheiten Bescheid wusste, obgleich er ihr nichts davon erzählt hatte. Es musste jedenfalls schwierig für ihn sein, sich von der Widerstandskämpferin verabschiedet zu haben. Wenn sie zurück in ihre Heimat flog, lag mehr oder weniger die halbe Galaxis zwischen ihnen. Dass es ihm bei diesem Gedanken nicht gut ging, sah man ihm an. Abschiede waren nie einfach.

"Hat Ihnen der Ball gefallen?"

Stellte sie stattdessen eine harmlose und allgemein gehaltene Frage und deutete auf eine unbesetzte Sitzgruppe. Der Flug dauerte nicht lange, doch sie hatte nicht vor, in ihm Stehen zu verbringen.

"Setzen Sie sich einen Moment mit mir?"

Ohne seine Antwort abzuwarten hatte sie sich bereits nieder gelassen. Sie lächelte.

"Das letzte Mal, als ich auf Mon Calamari war, war der Anlass weniger angenehm. Zumindest habe ich jetzt wieder schönere Erinnerungen an den Planeten."

Erwähnte sie im Plauderton und hoffte für Cris, dass es ihm genau so ging. Sie fragte sich, wie viel er über Akemi und ihr großes bevorstehendes Filmprojekt wusste. "Deirdre und die Jedi-Ritter von Coruscant" war ein populärer Unterhaltungsroman, den Chesara vermutlich niemals Zeit haben würde zu lesen, doch sie hatte gehört, wie erfolgreich er war und welch positiven Einfluss er auf das Volk der Republik und deren Einstellung gegenüber den Jedi hatte. Nicht ganz repräsentative Umfragen hatten jedenfalls ergeben, dass viele Leser sich wieder mehr für die Belange des Ordens interessierten und ihm wieder aufgeschlossener gegenüber standen. Rornan hatte diese Entwicklungen ihr gegenüber kurz angesprochen und sich darüber gefreut. Ihr Ratskollege war unermüdlich darum bedacht, das Image des Jedi-Ordens aufzupolieren. Den Roman von Richard Cohn, der zufälligerweise auch noch Akemis fester Partner war, wie Chesara gestern Abend erfahren hatte (und auch hier fragte sie sich, wie viel Cris wohl wusste oder ob es ihm überhaupt etwas bedeutete), hatte Rornan jedenfalls als gute Publicity gelobt, für die die Jedi selbst nicht einmal etwas hatten tun müssen. Akemi Akanato war ihrerseits in die Erfolgsgeschichte des Buches verwickelt, indem sie offiziell als Hauptdarstellerin für die Verfilmung angekündigt war. Vor ein paar Wochen schon hatte jemand aus ihrem direkten Umfeld, vermutlich ihr Manager, nahm Chesara an, eine offizielle Anfrage an den Jedi-Orden gestartet, ob es möglich war, dass Miss Akanato ein paar Tage im Hort der Jünglinge auf Haruun Kal verbringen durfte, um sich mit den Jedi und ihrem Leben vertrauter zu machen, sozusagen als Vorbereitung für ihre Rolle. Rornan Elliundi, Chesaras Ratskollege, hatte diese Anfrage mit Freuden genehmigt, doch Chesara war am Vorabend sogar noch einen Schritt weiter gegangen. Sie hatte Akemi getroffen, kurz bevor sie von Bord der "Promise" gewesen war, sich für ein paar Minuten mit ihr unterhalten und ihr schließlich vorgeschlagen, Lianna statt Haruun Kal zu besuchen. Während auf letzterem Planeten beinahe überwiegend Kinder und Teenanger die Wege der Macht kennen und zu begreifen lernten, würde sie in der Hauptbasis der Jedi den richtigen Alltag des Ordens kennen lernen können. Akemi spielte in ihrem Film kein Kind. Was sie brauchte war eine altersgemäße Heranführung an die Wege der Jedi. Nur so würde sie ihre Rolle auch realistisch darstellen können. Chesaras Vorschlag hatte sie ohne zu zögern nicht nur dankbar sondern auch begeistert angenommen. Sie würde ihren Besuch auf Haruun Kal nicht ganz absagen - die Jünglinge freuten sich bereits auf den angekündigten Filmstar - doch sie würde ihn ein wenig verschieben und zuerst in ein paar Tagen nach Lianna reisen, da sie sich ohnehin gerade im passenden Teil der Galaxis befand. Chesara war nur froh, geholfen zu haben. Sie kannte Akemi seit sie damals die Zwillinge vor dem Angriff des Imperiums, vor dem Todesstern, in Sicherheit gebracht hatte. Damals war sie noch ein Kind gewesen, ebenso wie Adrian und Alisah. Sie kannte Akemi länger als sie Cris Sheldon und genau er war eines der Details, das Chesara möglicherweise übersehen hatte, als sie Akemi nach Lianna eingeladen hatte. Er würde dort sein. Seit er der Verbindungsmann zwischen Geheimdienst und Jedi geworden war, war das sein Job. Die Jedi-Rätin indes kannte die Geschichte zwischen den beiden und hoffte inständig, dass sie keinen Fehler gemacht hatte, Akemi die Türen der Lianna-Basis zu öffnen. Sie wollte nicht Schuld sein, wenn die beiden aufeinander trafen und vor Schock zu Salzsäulen erstarrten. Chesara räusperte sich.

"Ich war jedenfalls erstaunt, wie viele bekannte Gesichter ich getroffen habe."

Sagte sie leichthin und dachte sogleich wieder an die beiden Frauen, die beide mit Cris in Verbindung standen, obgleich sie ihre Aussage gar nicht absichtlich darauf gemünzt hatte, eine solche Andeutung zu machen. Sie war unschlüssig, ob sie ihm von Akemi berichten sollte aber eigentlich war es nur fair. Am Ende würde er ihr wirklich zufällig und vollkommen unvorbereitet in der Basis über den Weg laufen und wer wusste schon, was dann zwischen den beiden geschehen würde?

"Während ich auf das Shuttle zurück nach Coral City gewartet habe, habe ich sogar noch jemanden getroffen, den Sie ebenfalls kennen."

Tastete sie sich vorsichtig an das Thema heran.

"Es war Akemi."

Sie wartete, ihm die Chance gebend, abrupt aufzustehen und das Weite zu suchen oder ihr ins Wort zu fallen, sollte er nicht über die Schauspielerin sprechen wollen. Es war jedoch richtig, ihn vorzuwarnen, sagte Chesara sich.

"Haben Sie... irgendwann noch mal Kontakt zu ihr gehabt?"

- Weltraum - Passagierschiff Richtung Lianna - Aufenthaltsraum - Mit Cris -
 
[Dac, Coral City, Raumhafen, Passagierschiff]- Chesara, Cris

Cris schaffte es, die Rätin anzulächeln, als sie ihn darauf aufmerksam machte, dass seine Unachtsamkeit während des Balles wohl bedeutendere Konsequenzen gehabt hätte. Dabei überraschte es ihm, wie leicht es ihm fiel, zu lächeln, obwohl ihm eigentlich nach ganz anderen Dingen zumute war. Chesara hatte ganz einfach diese Ausstrahlung, die wie Balsam für seine Seele zu wirken schien. Lag das daran, dass sie ihm das Leben gerettet hatte und seitdem eine Art Verbindung zwischen ihnen bestand? Oder war es einfach das Charisma dieser Frau, die für ihn der Inbegriff all der Dinge zu sein schien, für die der Orden der Jedi in der Galaxis geachtet wurde?


„Ja, die Kleider am gestrigen Abend erschienen mir auch zum größten Teil recht ausladend“, stimmte er ihr mit einem Schmunzeln zu, doch sofort fiel wieder ein Schatten auf sein Gesicht. Auch Noa hatte so ein spektakuläres Kleid getragen und sie hatte atemberaubend darin ausgesehen, von dem Moment an, an dem sie darin aus der Empress gekommen war, bis zu dem Moment, an dem es seinen Zweck endgültig erfüllt hatte und ihnen nur noch im Weg gewesen war…

Gerne nahm er das Angebot der Rätin an, sich zu ihr in eine noch freie Sitzgruppe zu setzen, und nutzte die Zeit, die sie dazu benötigten, um über ihre nächste Frage nachzudenken und so die tiefe Wunde zu ignorieren, die Noas Fehlen in ihm geschlagen hatte. Natürlich war das keine sonderlich einfache Angelegenheit – ungeachtet seiner eigentlichen Aufgaben war Noa es gewesen, die den Ball für ihn geprägt, für ihn ausgefüllt hatte. Nicht einmal die inspirierende Rede des Kanzlers war ein Vergleich dazu gewesen, gleichzeitig Noas Hand in der seinen zu halten und sie an seiner Seite zu wissen. Doch das alles war nun so schnell und plötzlich vorbei, wie es auch auf Coral City so richtig begonnen hatte. Jetzt war also eine ebenso gute Zeit wie jede andere, sich stärker auf die übrigen Aspekte des Balls zu konzentrieren. Vielleicht half ihm das dabei, nicht andauernd an Noa denken zu müssen – und an die letzten Worte, die sie zu ihm gesagt hatte.


„Das Kanzleramt hat sich einige Mühe gegeben“, sagte er schließlich, nachdem Chesara und er sich gesetzt hatten. Das Passagierschiff schien mittlerweile von ihm vollkommen unbemerkt bereits in den Hyperraum eingetreten zu sein.

„Und die Worte des Kanzlers… haben zumindest nicht nachdenklich gestimmt. Wie weit kann die Republik diesen Krieg noch treiben, Schwäche des Imperiums hin oder her? Wird Coruscant jemals frei sein?“

Coruscant. Die Tatsache, dass zwischen ihm und Noa plötzlich alles vorbei gewesen war, änderte nichts an seinem Wunsch, dass das Imperium so schnell von ihrer Heimatwelt vertrieben wurde wie nur irgend möglich. Sie und ihre Familie verdienten die Freiheit nach all den Opfern, die sie hatten bringen müssen, so sehr es auch schmerzen mochte, dass er diese Freiheit nun wohl niemals mit ihr würde teilen dürfen.

„Ich glaube, die Republik hat eine solche Veranstaltung gebraucht, auch wenn und gerade weil die Kämpfe noch im vollen Gange sind. Wir dürfen uns unseren Alltag nicht vom imperialen Terror diktieren lassen und müssen uns unsere Nischen erhalten, in denen wir einfach leben können.“

Er hatte gedacht, mit Noa wieder so eine Nische gefunden zu haben, jemanden, an dessen Seite sich die ewigen Konflikte dieser Galaxis vergessen ließen, jemand, mit dem er den Traum eines unbeschwerten Lebens träumen konnte, wie er ihn mit Akemi geträumt hatte. Vielleicht hatte auch Noa kurzzeitig solche Hoffnungen gehabt, bevor er wieder einmal alles zerstört hatte. Cris bemerkte, wie sein Blick in die Ferne abschweifte, und riss sich wieder zusammen. Die Rätin hatte von Mon Calamari gesprochen und davon, dass ihr letzter Besuch offenbar mit durchaus negativen Erinnerungen verbunden war. Cris‘ Erinnerungen an seinen letzten Besuch indes… er hatte Noa erst gewonnen, dann fast wieder verloren, und doch für sich gerettet. Er hatte sich geschworen, nie wieder denselben Fehler zu machen. Und jetzt saß er hier, alleine. Ohne sie.

„Ich denke, viele Gäste werden diesen Ball in angenehmer Erinnerung behalten“, wich er aus, sich durchaus bewusst, dass die Rätin wohl sehr gut merkte, wie er ihre implizite Frage nach seinen Erinnerungen nicht beantwortet hatte. Chesara war eine der empathischsten Personen, die er kannte – wenn sie merkte, dass ihm unwohl dabei war, über dieses Thema zu sprechen, würde sie vermutlich nicht zu sehr nachbohren. Doch half es, einfach alles in sich hineinzufressen?

„Aber, wenn ich fragen darf, welche Erinnerungen verbindet Ihr mit Eurem letzten Besuch hier?“


Die nächste Frage der Rätin traf Cris indes vollkommen unerwartet und er konnte nicht verhindern, dass sein Gesichtsausdruck ihm kurzzeitig entgleiste. Die jüngsten Ereignisse hatten ihn – in positiver wie katastrophal negativer Art – so sehr mitgenommen, dass er fast vergessen hatte, wie Noa und er plötzlich Akemi und ihrem neuen Lebenspartner Richard Cohn über den Weg gelaufen waren. Noa hatte so bedient gewirkt, fast… eifersüchtig. Was würde er dafür geben, sich noch einmal mit eisiger Stimme von ihr vor Akemi und Cohn vorführen zu lassen, statt mit der Gewissheit leben zu müssen, sie nie wieder zu sehen… Sie fehlte ihm, mit jeder Facette ihres temperamentvollen Charakters.

„Ich… habe Akemi auf dem Ball getroffen“, sagte er schließlich leise.

„Sie und… Mister Cohn.“

Er war selbst überrascht ob der Bitterkeit, die in seiner Stimme lag. Es war nicht so, dass er ihr das Glück, das sie offenbar mit dem Schriftsteller gefunden hatte, nicht gönnte – tatsächlich gönnte er ihr alles Glück dieser Galaxis und war sogar dankbar dafür, dass sie nach ihm wieder jemanden gefunden hatte, noch dazu jemanden, der ihr vermutlich eher das geben konnte was sie verdiente, als Cris selbst. Und doch… alles, was er zwischen ihr und Cohn gesehen hatte, erinnerte ihn nur zu deutlich an das, was er sich für Noa und sich selbst gewünscht hatte, vielleicht nicht vollkommen identisch, doch in den Grundprinzipien. Bedingungslose Liebe, tiefes Vertrauen, offensichtliche Zuneigung… Er schluckte mühsam, bevor er weiter sprach.


„Sie scheint glücklich zu sein“, fuhr er mit einem erzwungenen Lächeln fort, das wohl kaum in der Lage war, die Traurigkeit aus seinen Augen zu vertreiben.

„Das freut mich für sie. Sie hat es verdient, jemanden zu finden, der sie glücklich macht.“

Mühsam konzentrierte er sich auf irgendeinen Aspekt seines Treffens mit Akemi, das nicht zwangsläufig zu seinen vergangenen Gefühlen für sie und seinen aktuellen Gefühlen für Noa führte.


„Sie und Cohn scheinen jedenfalls darauf aus zu sein, ihren Teil für ein positives Image der Jedi in der Galaxis beizutragen. Das ist… eine gute Sache, nicht wahr?“


Sein Lächeln flackerte und er wandte den Blick von Chesara ab.


„Entschuldigt, Rätin… es ist nur… Akemi wiederzusehen…“


Hilflos zuckte er mit den Achseln, zumal er ganz genau wusste, dass das Treffen mit Akemi alleine nicht der Grund für seinen desolaten Zustand war.

„Es traf mich sehr überraschend.“

Was durchaus der Wahrheit entsprach. Das Puzzleteil, das der Rätin indes fehlte, war die Tatsache, dass all dies keine Rolle gespielt hätte, hätte sich jene letzte Szene in jenem Café zwischen ihm und Noa nicht abgespielt. Die Widerstandskämpferin hatte durch ihre pure Anwesenheit verhindert, dass Akemis Auftauchen alte Wunden in ihm aufriss, auch wenn sie ihn ihr Missfallen ob der Enthüllung, wer Akemi war, deutlich hatte spüren lassen. Doch jetzt hatte sie ihre eigenen Wunden geschlagen… und Cris wusste nicht, ob er schon bereit war, mit irgendjemandem darüber zu reden.

[Hyperraum, Passagierschiff nach Lianna]- Chesara, Cris
 
- Hyperraum – Passagierschiff nach Lianna - Aufenthaltsraum – Mit Cris -

Es waren mehrere Merkmale, die Chesara bestätigten, dass es Cris Sheldon noch immer schwer fiel an Akemi zu denken oder über sie zu sprechen. Inzwischen war ihre Trennung her und längst nicht mehr frisch, doch er hatte sie so sehr geliebt, das noch immer alles an ihm zerrte. Chesara sah schmerzhafte Erinnerungen in seinen Augen, hörte Wehmut in seiner halb erstickten Stimme und fühlte Traurigkeit in ihm aufsteigen. Die Anzeichen, dass er Akemi noch immer vermisste, waren alle da, mehr als deutlich.

“Es tut mir Leid, ein schwieriges Thema aufgebracht zu haben, Cris.“

Entschuldigte sich Chesara, die sehr wohl gewusst hatte, dass er sich bei der Erwähnung Akemis höchstwahrscheinlich nicht wohl fühlen würde.

“Es liegt mir fern, alte Wunden wieder aufzureißen.“

Einen Moment stockte sie und beschloss dann, ganz direkt mit der Wahrheit heraus zu rücken.

“Um ehrlich zu sein, ich wollte Sie warnen.“

Chesara seufzte. Sie hatte es sich nicht ausgesucht, doch in gewisser Weise war sie schon seit Jahren involviert in das Drama dieser beiden, die sich einst so sehr geliebt, doch die der Krieg schließlich auseinander gerissen hatte. In Chesaras Augen war es genau das. Cris Sheldon war als Agent des Geheimdienstes immer mittendrin gewesen im Kampf des Imperiums, so sehr, dass er diesen sogar zu einer persönlichen Angelegenheit gemacht zu haben schien. Wäre all dies nicht, hätten er und Akemi vielleicht gemeinsam glücklich werden können.

“Es ist, wie Sie gehabt haben, Cris. Akemi und Mr. Cohn sind beide Unterstützer des Jedi-Ordens und mit Akemis Verpflichtung zu der Verfilmung seines Romans haben wir sie eingeladen, ihre Zeit der Vorbereitung auf ihre Rolle auf Lianna zu verbringen... in der Jedi-Basis.“

Vorsichtig versuchte Chesara, etwas in Cris' Zügen zu erkennen, das ihr signalisierte, weiter sprechen zu können, ohne ihn zu sehr zu schockieren.

“Ich dachte nur, es sei besser, wenn Sie darüber Bescheid wissen. Akemi wird in ein paar Tagen nach Lianna kommen und es ist möglich, dass Sie sie dort treffen werden.“

Genau so gut war es möglich, dass sie sich nicht ein einziges Mal über den Weg laufen würden. Die Basis war groß und Cris Sheldon auch nicht rund um die Ohr dort, glaubte Chesara zumindest. Er war noch nicht lange genug in seinem neuen Job beschäftigt um eine Art Routine entwickelt zu haben.

“Ihre Einschätzung jedenfalls stimmt.“

Fügte sie nach ein paar Momenten der Stille schließlich an.

“Sie ist wirklich glücklich.“

Dass ihm dies etwas bedeutete, dessen war Chesara sich sicher. Cris Sheldon war ein guter Mann, einer der nie aufhörte sich um einen Menschen zu sorgen, den er einmal geliebt hatte. Sie bildete sich, so viel über ihn zu wissen. Während sie sich in ihrem Sitz zurück lehnte, gab Chesara dem Agenten Gelegenheit, ihre Worte zu verarbeiten und darüber nachzudenken, inwiefern er ihr antworten wollte. Wenn er nicht länger über Akemi sprechen wollte, konnte sie das jedoch auch verstehen. Sie sah sich in dem Aufenthaltsraum um, in dem sie mitnichten alleine war. Die übrigen Sitzgruppen waren von verschiedenen Reisen okkupiert worden und sie entdeckte auch einige der mitreisenden Jedi.

“Das letzte Mal, als ich auf Mon Calamari war, galt es ein eher unangenehmes Problem zwischen den Jedi und dem Militär zu besprechen.“

Beantwortete sie dann plötzlich eine früher gestellte Frage und bot Cris damit ein Ausweichthema an, von dem er selbst entscheiden konnte ob er es aufgreifen wollte oder nicht.

“Insofern stimme ich Ihnen zu. Die Republik braucht einen friedlichen Alltag. Jeder Bürger braucht das und die, die sich jeden Tag mit dem Krieg beschäftigen ganz besonders. Es gab gewiss genügend Kritiker dieser Veranstaltung.“

Chesara zuckte mit den Schultern.

“Doch gibt es die nicht immer?“

- Hyperraum – Passagierschiff nach Lianna - Aufenthaltsraum – Mit Cris -
 
[Hyperraum, Passagierschiff nach Lianna, Aufenthaltsraum]- Chesara, Cris

Cris schaffte es, zu lächeln, als sich Chesara hastig dafür entschuldigte, Akemi erwähnt zu haben. Er wollte nicht, dass die Rätin sich Vorwürfe machte, ihn auf finstere Gedanken gebracht zu haben, besonders dann nicht, wenn diese im Grunde nichts mit ihren Worten, nicht einmal mit Akemi zu tun hatten. Natürlich lösten die Erinnerungen an die Schauspielerin und ihre gemeinsame Zeit immer noch Wehmut in ihm aus und natürlich konnte er die Spuren der Liebe, die er für sie empfunden hatte, nie vollkommen aus seinem Gedächtnis tilgen, wollte es auch nicht. Doch wenn er eins wusste, jetzt, da auch sie ihn verlassen hatte, dann war es, dass seine Liebe jetzt Noa galt. Dass die Widerstandskämpferin es jetzt war, die ihm die gleichen Schmerzen bereitete wie Akemi nach ihrer plötzlichen, aber auf traurige Art und Weise unausweichlichen Trennung, Es war Noas Lächeln, das er vor seinem inneren Auge sah, wenn es ihn zu zerreißen drohte, ihre Stimme, die nach ihm zu rufen schien und an seinem Herzen riss, das ihr gehörte aber nicht mehr bei ihr war.

Akemi würde also nach Lianna kommen, um sich auf ihre Rolle vorzubereiten, die sie in der Verfilmung des Erfolgsromans ihres Partners zu spielen hatte. Nach ihrer Trennung hatte Cris sich nicht mehr wirklich für die Erzeugnisse der Holofilmindustrie interessiert und auch Romane wie die Deirdre-Trilogie waren unbemerkt an ihm vorübergezogen, dich gleichwohl erkannte er die Rolle an, die diese in der Öffentlichkeitsarbeit der Republik spielten. Richard Cohn hatte mit seinem Beststeller einen wichtigen Beitrag geleistet, wie auch Akemi, als sie sich dafür entschieden hatte, der Republik ihr hübsches Gesicht zu leihen.


„Ich glaube, wir kommen damit klar“, sagte er leise, um der Rätin zu versichern, dass Akemis Anwesenheit auf Lianna für ihn kein Problem bedeutete und ihn nicht in der Ausübung seiner Pflichten behindern würde.

„Wir haben… alles gesagt, was zu sagen war.“

Und alles gesehen. Er hatte Akemi an Richard Cohns Seite gesehen, sie ihn an der Noas. Nur war Cohn vermutlich immer noch bei ihr und Noa… Noa war fort.

„Ihr müsst Euch also für nichts entschuldigen.“


Er konzentrierte sich auf die weiteren Worte der Rätin, als sie ihm eröffnete, dass ihr letzter Besuch auf Mon Calamari einen Disput zwischen Militär und Jedi zum Thema gehabt hatte. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, worum es in einem solchen Konflikt gegangen sein mochte – vielleicht waren die Jedi an einem Kriegsschauplatz im Einsatz gewesen und dabei mit dem einen oder anderen republikanischen Offizier zusammengeraten – doch er konnte sich vorstellen, dass derartige Gespräche äußerst anstrengend verliefen. Er wusste, dass es vielen Funktionären innerhalb der Republik missfiel, wie autark die Jedi operierten, und besonders in den militärischen, auf Hierarchie beruhenden Strukturen der Streitkräfte war es mit Verständnis für viele Philosophien der Jedi vermutlich nicht weit her. Cris quittierte Chesaras Ausführungen mit einem bedauernden Kopfschütteln.

„Es ist nie sonderlich einfach, nicht wahr?“


Nein, das war es nicht. Er hatte Noa geliebt, liebte sie noch immer, mehr als jedes andere Lebewesen vor ihr, abgesehen von Akemi, doch es hatte nicht gereicht, sie auch nur eine Woche an ihn zu binden. Stattdessen hatte er sie verscheucht, sie verletzt, sie in wenigen Sekunden so sehr von ihm entfremdet, dass er fast befürchtete, sollten sie sich durch irgendeinen seltsamen Zufall tatsächlich noch einmal über den Weg laufen, tatsächlich von ihr erschossen zu werden. Vielleicht hätte sie es damals auf Coruscant einfach tun sollen. Sie hätte ihnen beiden einiges an Schmerz erspart… aber ihnen auch so viele schöne Momente vorenthalten. Er vermisste sie so sehr. Aber konnte es ihr nicht einmal sagen. Er musste sich zusammenreißen, um nicht vor der Rätin vollkommen die Contenance zu verlieren.


„Ich hoffe, diese Gespräche sind nicht ein vollkommener Schlag ins Wasser gewesen.“


Irgendwie gelang es einem halben Schmunzeln, seine Züge ein wenig aufzuhellen.


„Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sonderlich erbaulich ist, mit einem Haufen Militärs zu debattieren.“


Trotz seiner im Grunde militärischen Struktur hatte sich der Geheimdienst stets als separat von Flotte, Armee und Sternenjägern betrachtet. Eigeninitiative und eigenes Urteilsvermögen waren im geheimdienstlichen Alltagsbetrieb höher zu wertende Tugenden als die Fähigkeit, blind Befehle ausführen zu können, wenngleich auch diese Doktrin nicht immer ohne Probleme blieb. Letztendlich hatte auch der Geheimdienst eine Kommandostruktur und Individuen, die das letzte Wort für sich beanspruchten. Cris beschloss, den Fokus des Gesprächs vorsichtig ein wenig weiter weg von sich selbst – und damit von Noa und Akemi – und hin zur Rätin zu bewegen.


„Habt Ihr Euch auf dem Ball ein wenig amüsieren können?“


[Hyperraum, Passagierschiff nach Lianna, Aufenthaltsraum]- Chesara, Cris
 
- Hyperraum – Passagierschiff nach Lianna - Aufenthaltsraum – Mit Cris -

Angesichts der drückenden Stimmung, die noch immer auf Cris Sheldon zu liegen schien, war Chesara nicht so sicher, ob es ihm wirklich so gut dabei gehen würde, Akemi auf Lianna wieder zu sehen, doch er würde es irgendwie überstehen müssen und sie konnte ohnehin nichts tun, um ihm dies leichter zu machen oder ihm zu helfen. Alles was sie hatte tun können war ihn zu warnen und damit hatte sie ihre Pflicht nun erfüllt. Jetzt blieb ihr nur noch zu hoffen, dass es ihm gelang sein junges Glück mit der Widerstandskämpferin von Coruscant zu genießen, die er zweifellos vermissen würde, während er auf Lianna war. Chesara hatte selbst nie eine Fernbeziehung geführt, doch selbst wer nicht aus Erfahrung sprechen konnte, konnte sich zumindest ansatzweise vorstellen, wie schwierig dies war.

"Oh, nein, mit dem Militär zu diskutieren ist kein Zuckerschlecken, bei weitem nicht."

Erwiderte sie dann, das Thema um Cris' frühere Beziehung damit endgültig beendend.

"Die Militärs kennen ihre eigenen Regeln und sie finden es nicht besonders spaßig, wenn diese gebrochen werden."

Sie grinste andeutungsweise und zuckte mit den Schultern. Das Gespräch, auf das sie angespielt hatte, war mittlerweile auch schon sehr lange her. Damals war Jibrielle noch eine Padawan gewesen. Inzwischen war sie eine Jedi und eine junge Frau, die... sich in eine andere Frau verliebt hatte. Für einen Moment legte Chesara die Stirn in Falten. Sie missbilligte das nicht, aber es war ungwohnt für sie, über solche Dinge nachzudenken. Sie war zuvor nie mit so etwas in Berührung gekommen, wenn eine Frau und eine Frau, oder ein Mann und ein Mann...

"Doch, der Ball war sehr gelungen."

Kehrte sie schnell zu einem Thema zurück, mit dem sie sich auskannte, ihre Gedanken über Jibrielle mental in der hintersten Ecke einer Schublade verstauend. Cris hatte sie gefragt, ob sie sich amüsiert hatte.

"Und ich habe mich amüsiert, ja, danke."

Chesara lächelte.

"Es war wirklich alles gut organisiert, angefangen beim Veranstaltungsort, über die Musik, bis hin zum Buffet. Das Schönste aber waren die Momente, die man Zeit hatte mit alten Bekannten zu sprechen. Da spielte dann auch der Rahmen keine Rolle mehr. Ball hin oder her, jeder andere Ort wäre genau so gut gewesen."

Aber natürlich war nicht alles nur Spaß und Freizeit gewesen. Chesara war sich sicher, dass die meisten Politiker oder Militärangehörigen mit einer Agenda zum Ball gekommen waren. Geschäftliches zu besprechen gehörte zu solchen Abenden dazu. Die lockere Atmosphäre bot es an, vor allem über Dinge zu sprechen, die dazu führten, unter anderen Umständen die Gemüter zu erhitzen und Dispute zu erzeugen. Und so war auch Chesara in die ein oder andere Geschichte eingespannt worden.

"Natürlich gab es auch ein paar ernste Angelegenheiten zu klären."

Fügte sie daher hinzu, dachte unter anderem an ein Gespräch mit einem Senator, an dessen Namen sie sich erst in allerletzter Sekunde erinnert hate, oder auch an ihre Unterhaltung mit War.

"Solche Dinge gehören eben dazu. Und wenn ich schon darüber nachdenke, fällt mir auch noch etwas ein, dass ich mit Ihnen bereden wollte."

Chesara gab ihre bequeme Sitzposition auf und lehnte sich ein wenig nach vorne.

"Kurz bevor sie von Lianna abgereist sind, haben wir unerwarteten... Besuch bekommen."

Erzählte sie und überlegte, wie sie Alisahs Anwesenheit und ihre eigene Bitte am besten formulieren sollte.

"Eine ehemalige Jedi Schülerin ist zurück in die Basis gekehrt, in Begleitung einer unserer Rätinnen. Sie galt lange als verschollen, nachdem sie ihrem Vater vor Jahren in die Dienste der Sith gefolgt ist. Vor ein paar Monaten wurde dann klar, dass sie noch immer dort ist und auch nicht vor hatte zurück zu kehren."

Nur das Wichtigste erzählend beschränkte sich Chesara auf die Fakten. Sie wollte, dass Cris Sheldon sich von Seite des Geheimdienstes in diese Sache einschaltete, um Alisahs Rückkehr zu den Jedi - wenn diese sich dafür entschied - einen offiziellen Touch zu verleihen. Er konnte später ihre Akte lesen, wenn sie auf Lianna waren, um alle Informationen über sie zu erhalten. Im Augenblick war es wichtig, dass er einen groben Überblick über die Situation erhielt.

"Jetzt allerdings ist sie zurück und auf der Flucht vor dem Imperator... dessen persönliche Schülerin sie war."

Chesara seufzte. Das klang alles doch viel ernster, als sie es hatte wirken lassen wollen. Sie selbst wollte an Alisah und daran, dass sie es schaffen konnte, zurück zum Licht zu finden, glauben, aber einfach war es nicht, nicht wenn man wirklich nur die Fakten berücksichtigte.

"Sie befindet sich in einem etwas labilen Zustand, wenn man das so sagen möchte. Verstehen Sie, Cris, sie ist nicht böse, sie ist... nicht vollständig verloren, wie andere Machtnutzer, die es auf die dunkle Seite gezogen hat."

Chesara sah ihn an, unschlüssig, ob er diese Erklärungen nachvollziehen konnte oder nicht.

"Ich bin nicht sicher, wie gut Sie das verstehen, aber die dunkle Seite kann die Seele eines Individiums zerfressen, bis nichts mehr davon übrig ist. Bei Alisah ist das nicht der Fall. Sie war dieser Dunkelheit lange ausgesetzt, ist davon sehr, sehr stark beeinflusst worden, aber sie hat sie nicht zerstört. Ich habe viel eher das Gefühl, dass sie selbst nicht weiß wer sie ist und auch nicht, was sie will."

Tief durchatmend lehnte sich die Jedi jetzt doch wieder zurück.

"Ich möchte gerne, dass sie rehabilitiert wird."

Sprach sie ihren Wunsch schließlich aus.

"Ich hoffe, dass sie sich entschließen wird, wieder ihren Weg mit den Jedi zu gehen, aber ich weiß auch, dass wir sie nicht einfach wieder aufnehmen können, ohne bestimmte offizielle Wege einzuhalten. Und genau da kommen Sie ins Spiel."

- Hyperraum – Passagierschiff nach Lianna - Aufenthaltsraum – Mit Cris -
 
Hyperraum ~ an Bord der Farore ~ mit Anakin und Celine



Keine Konkurrentin in Celine zu sehen, würde alles, aber sicher kein leichtes Unterfangen werden. Dennoch nahm sich Tenia vor, sich anzustrengen, auch wenn sie nicht ganz bei Seite lassen konnte, dass sie vielleicht, sollte ihr ein Umdenken nicht gelingen, einen Vorteil hatte. Immerhin befand sie sich schon länger in der Ausbildung. Allerdings schien es, als hätte die junge Nullianerin bisher eher gelernt, was sie tunlichst unterlassen sollte. Sie fiel mehr und mehr unangenehm auf und das, obwohl sie sich ebenfalls vorgenommen hatte, an sich zu arbeiten.

Als Celine ein klein wenig sarkastisch wurde und lächelt, gelang es Tenia sogar dieses Lächeln ehrlich zu erwidern. „Genau das ist der Weg“, bestätigte die Nullianerin ihre Mitpadawan schließlich, als diese von Ungezwungenheit sprach. Und so setzen sich beide Schülerinnen in eine für sie gemütliche Meditationsposition. Warum sie diese Übung starteten begriff die Waldbewohnerin hingegen nicht. In einem Lichtschwertkampf würde sie Celine auch ohne die Macht erkennen, schließlich kämpfte man nicht blind. Die Aussicht auf den ersten Trainingskampf aber war Motivation genug.

Die Augen geschlossen, versuchte Tenia die Verbindung mit der Macht zu finden, sich auf ihre Umgebung und vor allem auf Celine zu konzentrieren, sie wahrzunehmen, ganz wie Anakin es verlangt hatte. Und tatsächlich nahm sie Celine wahr, wenn sie auch ganz anders in der Macht schimmerte, als es Anakin getan hatte. Es war seltsam, dass jede Präsenz ein ganz anderes Abbild in der Macht hatte. Unabhängig von der Stärke, war die Ausstrahlung, oder wie auch immer man es nennen mochte, ebenfalls anders. Ganz ähnlich, wie die Aussicht von einem Berg, die von jedem Winkel anders war.

Hyperraum ~ an Bord der Farore ~ mit Anakin und Celine

 
[Hyperraum, Passagierschiff nach Lianna, Aufenthaltsraum]- Chesara, Cris

Cris beugte sich ebenfalls vor und imitierte damit die Körperhaltung der Rätin, als diese nach einer höflichen Antwort auf seine Frage nach ihrem eigenen Erleben des Siegesballs auf ein scheinbar äußerst dringendes Thema einging, unterstrichen dadurch, dass sie sich nach vorne beugte und so einen gewissen Grad an Vertraulichkeit erzeugte.

Das Anliegen, dass sie Cris dann auch eröffnete, war tatsächlich ein brisantes. Üblicherweise vermutete Cris, dass die Institutionen der Republik wenig Einfluss darauf hatten, welche an die Sith verlorenen Ordensmitglieder eine zweite Chance verdient hatten oder nicht – es sei denn, ihnen konnten einwandfrei Verbrechen gegen die Republik nachgewiesen werden, was bei Sith oft schwieriger war als man denken mochte – doch dieser Fall lag entschieden anders und das nicht nur, weil fragwürdig war, ob eine „offizielle“ Rehabilitierung der fraglichen Person so einfach zu bewerkstelligen war. Man sah Cris seine Skepsis vermutlich an, als er um eine erste Reaktion auf jene Dinge rang, die Chesara ihm da gerade erzählt und um die sie ihn implizit gebeten hatte.


„Ihr versteht, dass es sich hierbei um ein äußerst heikles Thema handelt“, begann er langsam.

„Meine Einschätzung ist es, dass… die Wiedereingliederung von Dienern der dunklen Seite in den Jedi-Orden üblicherweise zähneknirschend gutgeheißen wird, wenn der Rat sie befürwortet. Schließlich gibt es keine Datenbank und keinen medizinischen Test, der die Läuterung eines Machtnutzers belegen kann… weswegen die Republik hier dem Urteil der weisesten Jedi vertrauen muss.“

Cris zuckte leicht mit den Schultern, Mit Sicherheit gab es im Geheimdienst – wie wohl auch in Militär und Senat – einige, deren feste Meinung es war, dass das Überlaufen eines Jedi zu den Sith mit Hochverrat gleichzusetzen war, eine Tat also, für die es keine Begnadigung geben konnte. Die meisten von ihnen verstanden wohl nicht die diffizilen Wechselwirkungen zwischen der Macht und jenen, die sich ihrer zu bedienen wussten. Cris verstand sie ja selbst nicht einmal halb so gut, wie er ers gerne wollte. Doch er wusste eines: wenn Rätin Chesara fest davon ausging, dass es eine Chance gab, dann glaubte er ihr. Leider war das in diesem Fall sogar eher das geringere Problem.


„In diesem Fall jedoch… die Schülerin des Imperators könnte Einblicke in dessen Pläne erlangt haben, wie sie vermutlich nicht einmal ein Moff oder hochrangiger Offizier für sich beanspruchen kann. Das… so schwer es mir fällt das zu sagen… macht sie zu einem legitimen, militärischen Ziel und ich befürchte, dass meine Vorgesetzten, wenn ich Ihnen diese… Rückkehr melde, auf ein gründliches Verhör bestehen werden.“


Unglücklich verzog er seinen Mund, als er Chesara ansah.

„Und melden muss ich es wohl, erst Recht, wenn der Orden eine offizielle Rehabilitierung für sie anstrebt.“

Er schwieg kurz und dachte nach. Irgendetwas in seinem Gedächtnis hatte auf den Namen angesprochen, als Chesara ihn ihm genannt hatte. Nur was? Alisah… Cris‘ Augen weiteten sich überrascht, als seine Erinnerung schließlich einrastete.

„Ich… ich kenne dieses Mädchen. Alisah…“, sagte er leise.

„Sie hat einen Zwillingsbruder, Adrian, nicht wahr…? Sie war mit Akemi befreundet… ich war damals zum ersten Mal mit ihr zu Gast im Orden, noch auf Corellia, als wir Alisah getroffen haben…“


Cris‘ Stimme verlor sich, während seine Gedanken eine Reise in die Vergangenheit unternahmen. Damals waren er und Akemi noch kein Paar gewesen, jedenfalls kein Liebespaar. Natürlich nicht – sie war ein blutjunges Mädchen gewesen, kaum im Teenageralter, und nach seinen Erinnerungen war auch Alisah, ein fröhliches Mädchen, kaum älter gewesen, wenn überhaupt. Und jetzt…

„Sie… sie kann doch kaum älter als zwanzig Jahre alt sein…“, entfuhr es ihm schließlich schockiert.

Zwanzig Jahre – und schon die ehemalige Schülerin des Imperators, des schlimmsten Massenmörders und blutrünstigsten Tyrannen der Galaxis, in dessen Namen der furchtbarste Krieg aller Zeiten geführt wurde?

Mühsam schüttelte Cris diesen Gedanken ab. Das war jetzt – noch – nicht das Thema. Wichtig erschien jetzt, zu eruieren, was zu tun war.


„Wo ist sie jetzt? Auf Lianna? Und bestehen Anzeichen dafür, dass der Imperator versucht, wieder an sie heranzukommen?“


Obwohl es derzeit schlecht an der Front bestellt war für das Imperium, bedeutete dies doch kaum, dass sein Herrscher vollkommen mittellos war. Wenn es darum ging, eine einzelne Person zu entführen oder aus dem Weg zu räumen, waren die Sith und der imperiale Geheimdienst äußerst einfallsreich. Wenn Alisah sich jedoch noch auf Lianna, im Herzen des Ordens und umgeben von Jedi befand, war sie vermutlich so sicher wie an keinem anderen Ort der Republik, sicher genug hoffentlich, dass Cris seine Vorgesetzten überzeugen konnte, keine weiteren Maßnahmen zu ergreifen, die das Verhältnis zwischen Orden und Geheimdienst weiter anspannten.

„Ich danke Euch, dass Ihr mir das erzählt habt, Rätin“, sagte er aufrichtig.

„Vielleicht ist es am besten, wenn ich so schnell wie möglich die Gelegenheit bekomme, mit ihr zu reden. Vielleicht stellen die Antworten, die ich erhalte, bereits alle Beteiligten zufrieden und der Orden kann sich in aller Ruhe um sie kümmern.“

[Hyperraum, Passagierschiff nach Lianna, Aufenthaltsraum]- Chesara, Cris
 
- Hyperraum – Passagierschiff nach Lianna - Aufenthaltsraum – Mit Cris -

Schon bevor sie Cris von Alisah erzählt hatte, war sich Chesara bewusst gewesen, welche Konsequenzen dies nach sich ziehen würde, doch sie hatte ebenso gewusst, was geschehen würde, täte sie es nicht. Sheldons Einschätzung war klar: Alisahs Stellung als Allegious' Schülerin machte sie zu einem militärischen Ziel, zu einer Spur der der Geheimdienst nachgehen musste. Natürlich hätte sie dies alles verschweigen können und ein Teil von ihr, der Teil der in Alisah eine Art Tochter sah - auch wenn diese nie im Leben hören wollte, dass Chesara so über sie dachte - wünschte sogar, sie hätte es getan. Chesara wollte Alisah in Sicherheit wissen, wollte, dass sie zu ihrer Familie zurück kehrte, Frieden mit Adrian schloss und die Gräuel vergaß, die sie auf Bastion erlebt hatte. Leider wusste Chesara, dass nichts so einfach war, wie dieser simple Wunsch klingen mochte.

"Ja, sie ist so alt wie Akemi."

Bestätigte Chesara Cris' Vermutung, als dieser sich seine ersten Gedanken zu ihrem Problem gemacht hatte.

"Was auch bedeutet, dass sie minderjährig war, als sie der dunklen Seite verfiel und zu den Sith überlief. Bevor das alles geschah, war sie Akemis beste Freundin."

Die Erinnerung an zwei junge Mädchen, die kichernd über den Platz eines Vergnügungsparkes liefen, huschte durch Chesaras Gedächtnis und ihr Blick verdüsterte sich ob des schwierigen Schicksals, das nach Alisah gegriffen hatte. Nicht zum ersten Mal wünschte sie sich, sie könnte einige Dinge rückgängig machen, anders handhaben. Stünde sie noch einmal vor der Entscheidung, hätte sie Adrian und Alisah niemals als Padawane voneinander getrennt. Sie waren nicht oft auseinander gewesen, doch sie hatten verschiedene Mentoren gehabt und heute glaubte Chesara zu wissen, dass Alisah ihren Bruder noch eine Weile länger an ihrer Seite gebraucht hätte. Sie hätte ihr auch eine andere Meisterin zugewiesen, auch wenn es unfair war, auch nur daran zu denken, Dhemya die Schuld an allem zu geben. Chesara wusste, dass es nicht so war, doch sie wusste ebenso, dass Dhemya leichtfertiger im Umgang mit der dunklen Seite gewesen war als die meisten anderen Jedi.

"Ich weiß, dass die Situation heikel ist."

Chesara sah Cris an.

"Äußerst heikel. Aber genau deswegen wollte ich mit Ihnen darüber sprechen. Ich halte ein offizielles Verhör von Ihrer Seite für einen guten Anfang. Ganz offen gestanden glaube ich zwar nicht, dass Alisah nützliche Informationen über den Imperator liefern kann, aber sicher wissen tue ich es nicht. Sie werden merken, wenn sie mit ihr sprechen, dass Alisah in vielerlei Hinsicht noch immer sehr unreif wirkt. Im direkten Vergleich mit Akemi zum Beispiel, die genau so alt ist wie sie, ist sie längst nicht so erwachsen. Vielleicht ist das Teil ihres Charakters - ich habe leider einige Jahre ihres Lebens verpasst - doch vielleicht ist es auch Teil ihrer Erfahrungen bei den Sith. Ich glaube, dass ihre Kindlichkeit zu bewahren die einzige unbewusste Möglichkeit für sie war, sich nicht völlig aufzugeben."

Es war eine Theorie, die erst noch bewiesen werden musste und wahrscheinlich würde das nie der Fall sein, doch für Chesara war es eine Erklärung, warum Alisah ihnen vor allem auf Malastare so trotzig gegenüber getreten war.

"Aber wie auch immer, wir können die Dinge nicht ändern."

Stellte die Jedi-Rätin noch einmal fest, diesmal laut statt nur in Gedanken, und ihre Worte waren vor allem eine Aufforderung an sich selbst, nach vorne zu sehen und zu versuchen, das Beste für Alisah zu tun, das sie konnte.

"Alisah befindet sich jetzt auf Lianna in einer unserer Arrestzellen unterhalb der Basis. Wir haben sie dort im Namen des Rates unter Aufsicht gestellt kurz bevor ein Teil des Ordens nach Mon Calamari gereist sind. Sie können direkt mit ihr sprechen, wenn wir ankommen, oder wann immer Sie es für angebracht halten."

Die Wahl über einen Zeitpunkt überließ Chesara dem Lieutenant, der, wie sie sich denken konnte, möglicherweise mit seinen Vorgesetzten sprechen wollte bevor er mit Alisah in Kontakt tat. Aber auch das war seine Entscheidung.

"Ich sollte vielleicht auch noch erwähnen, dass sich Alisah bisher äußerst kooperativ bewiesen hat. Sie hat eingewilligt, alles zu tun, was wir von ihr verlangen und sich dem Urteil des Rates über sie widerstandslos zu beugen. Auch ihre Waffen hat sie uns ohne Diskussionen überlassen."

Es war vielleicht nicht viel, das sie für Alisah tun konnte, doch Chesara bemühte sich, ihre positiven Seiten hervor zu heben, so gut sie konnte. Sie war eine Sith gewesen, war es vielleicht immer noch, doch Alisah war auch vor langer Zeit eine Jedi gewesen und, wenn auch nicht offiziell, in gewisser Weise auch Chesaras Schülerin. Sie sorgte sich um sie, so wie sie sich seit jeher um alle ihre Schützlinge gesorgt hatte.

"Oh, und noch etwas."

Die letzte Information, die sie anbieten konnte, fiel Chesara gerade noch ein, bevor das Passagierschiff nach seiner kurzen Reise wieder aus dem Hyperraum trat.

"Alisah ist schwanger. Sie heiratete einen ebenfalls gefallenen Jedi, der sogar noch vor ihr wieder in den Schoß unseres Ordens zurück gekehrt ist, was auch der Grund ist, warum ich nicht davon ausgehe, dass der Imperator weiteres Interesse an ihr hat. Nach allem was Radan - das ist der Name ihres Mannes - uns berichtet hat, will Allegious die beiden am liebsten tot sehen."

Chesara stoppte sich. Sie war sich bewusst, dass sie diese Information hatte heraus lassen müssen und spätestens wenn sie Cris Alisahs Akte überreicht hätte, hätte er es ohnehin erfahren. Sie hatte aber auch realisiert, in dem Moment in dem sie die Worte ausgesprochen hatte, wonach sie klangen. Wenn Allegious Alisah tot sehen wollte, dann mochte manch einer beim Geheimdienst vermuten, dass dies noch einen anderen Grund haben musste, als lediglich die Tatsache, dass sie sich mit ihrer Beziehung zu Radan einem Gefühl hingegeben hatte, das unter Sith schlicht verpönt war und ungerne gesehen wurde. Die meisten Sith waren nicht zu Liebe fähig, ordneten sie als Schwäche ein. Doch verstand ein sachlicher Agent, der nicht wusste, wie sich die Macht anfühlte, das tatsächlich? Chesara war objektiv genug zuzugeben, dass sie wahrscheinlich ebenfalls dazu neigen würde zu glauben, dass Allegious Alisah eher umbringen wollte, weil er eine potentielle Gefahr in ihr sah (oder in den Dingen, die sie über ihn wusste), als dass er sie lediglich für etwas bestrafen wollte, das in seinen Augen ein Verbrechen war. Chesara sah Cris Sheldon erst an. Er sollte wissen, dass auch wenn sie den Geheimdienst in die Belange um Alisah Reven eingeweiht hatte, es bestimmte Punkte gab, in denen sie keine Kompromisse eingehen würde.

"Ich habe Alisah versprochen, dass ihrem Kind, ungeboren oder geboren, nichts geschehen wird."

Teilte sie ihm mit.

"Und ich habe fest vor, dieses Versprechen einzuhalten."

Chesara wusste wie es war, ein Kind zu verlieren. Sie wusste, wie es war, das eigene Baby entrissen zu bekommen, kaum dass es auf der Welt war, und vielleicht würde dies ein trauriger Teil von Alisahs Zukunft sein. Ihr Schicksal war noch nicht entschieden. Sie würde noch einige Lektionen lernen und einige Enttäuschungen erfahren müssen, für welchen Weg auch immer sie sich entschied. Chesara hoffte nur, dass sie die richtige Entscheidung traf. Doch was auch immer sie tat oder tun würde, ihrem Kind aber sollte es gut gehen: bei ihr, bei den Jedi oder bei seiner Familie auf Coruscant.

- Hyperraum – Passagierschiff nach Lianna - Aufenthaltsraum – Mit Cris -
 
[ Hyperraum - DSD Nemesis ]

Von seinem hinter der Hauptbrücke gelegenen Büro bemerkte er die leichte Erschütterung, als die DSD Nemesis den Hyperraum verließ. Der Blick wanderte von Computerbildschirm nach oben hin zu der breiten Fensterfront und verlor sich dort in den Weiten des Alls. In weiter Ferne war um einen roten Gasriesen herum ein wunderbar anzuschauender Sternennebel in breitem grünblauem Farbspektrum zu bestaunen. Was für einen normalen Reisenden beeindruckend sein möchte, war für jemanden in seiner Position und mit seiner Erfahrung fast ein alltäglicher Anblick. Dennoch hielt er einen Moment inne, um die Schönheit der Natur zu genießen. Sie hatten ihr Ziel eindeutig noch nicht erreicht, also musste es sich um einen kurzen Zwischenstopp bis zum nächsten Hyperraumsprung handeln.

War beendete den kurzen Moment des Nachdenkens und konzentrierte sich wieder auf die Arbeit. Der helle Bildschirm und ein paar weitere Hologramme beleuchteten den ansonsten abgedunkelten Raum. Die Schiffe seiner Flotte mussten wieder aufgerüstet und einsatzbereit gemacht werden. In seinem Fall bedeutete dies vor allem Schreibarbeit.

Ein leises Piespsen seines Coms kündigte einen eingehenden Anruf an. Er nahm das Gespräch von der Brücke entgegen.


"Admiral, wir haben hier eine wichtige an sie persönliche adressierte Nachricht von Bimmisaari erhalten."

Die Stimme der Twi’lek Kommandantin klang ruhig und hellwach. Nach einem langen Hyperraumflug und der Müdigkeit, die er verspürte, war das schon realtiv erstaunlich. Bimmisaari? Das war wiederum seltsam. Wer das wohl sein mochte? Er kannte nicht unbedingt viele Leute von Bimmisaari, ganz spontan wollte ihm gar keiner einfallen.

"Stellen Sie sie durch."

Zunächst überflog er die Textnachricht, fand sie dann aber so verwirrend, dass er sie zugleich ein zweites Mal laß. Gefangennahme einer imperialen Agentin? Amy Skyrose? Ja, der Name sagte ihm durchaus etwas. Sie hatte die Hawks während der Zeit der Forces of Hope angeführt. Dann hatte er sie aus den Augen verloren. Aber dass sie mit dem Imperium zusammenarbeiten sollte oder sogar eine Sith war, wollte er wirklich nicht glauben. Daher war die Frage, ob es sich wirklich um Skyrose handelte, oder ob da irgendwer sein Spielchen trieb. Was auch immer der Fall sein möchte, sie hatte zu denjenigen gehört, die zu ihm gehalten hatten, als man relativ ähnlich klingende Anklagen gegen ihn erhoben hatte. Er war es ihr schuldig, sich diese Sache zumindest mal anzuschauen.

Die Nachricht war vor 20 Stunden versendet wurden und hatte sie wegen des Hyperaumfluges nicht erreicht. In Anbetracht der 24 Stunden-Deadline war höchste Zeit, dass er antwortete, bevor irgendwelche voreiligen Urteile gefällt wurden. Er tippte eine kurze Antwort an Major Wesley, dass er sich umgehend auf den Weg machen würde sie nichts unternehmen sollte. Dann öffnete War wieder die Comverbindung zur Brücke.


"Captain, den geplanten Hyperraumsprung abbrechen. Unser neues Ziel ist Bimmisaari."


[ / Hyperraum - DSD Nemesis ]
 
- Hyperraum – “Queen of Blades” – Quartier –

Das Licht war auf ein Minimum gedimmt, im Hintergrund lief leise Musik. Noa lag bäuchlings auf dem breiten Bett, auf dem sie (worüber sie gar nicht nachdenken wollte), nur Stunden zuvor noch mit Cris geschlafen hatte. Mal wieder hatte sich eine Erfahrung bestätigt, die sie schon oft gemacht hatte: innerhalb nur weniger Momente, oder sogar innerhalb eines einzigen Moments, konnte sich sehr viel im Leben zweier Personen ändern. War sie am Morgen noch gut gelaunt aufgewacht und hatte geglaubt, ihr Leben könnte derzeit nicht besser laufen, so fragte sie sich jetzt, warum sie jemals überhaupt so blöd gewesen war, sich auf Cris Sheldon einzulassen. Es war viel besser, wenn man von vorn herein alleine blieb. Wo man nichts hatte, gab es auch nichts zu verlieren, nicht wahr? Noa hatte nicht viel mit Selby gesprochen. Beste Freunde würde sie mit diesem Typen vermutlich niemals werden, aber jetzt, da es zwischen ihr und Cris endgültig vorbei war, brauchte sie auch den Piloten nie mehr wieder zu sehen. Er würde sie auf Coruscant absetzen, sie würde sich bei ihm bedanken und dann war er genau so aus ihrem Leben verschwunden wie Cris. Die Widerstandskämpferin ließen einen Arm kraftlos über die Bettkante hinaus in der Luft baumeln. Wirklich, wer brauchte schon Männer, versuchte sie sich selbst zu überzeugen. Die machten bloß Dreck, stanken und wenn man selbst mit einem Blaster umzugehen wusste machten sie noch nicht mal als Nutztiere Sinn.

Trotz der wenigen Berührungspunkte, die sie während des bisherigen Fluges mit Selby gehabt hatte, hatte Noa sein Angebot eines Glas starken Whiskeys angenommen. Selby schien ohnehin der Meinung zu sein, dass man jedes Problem mit Alkohol lösen konnte. Nun ja, Unrecht hatte er damit nicht. Es war jedenfalls bedeutend angenehmer, sich leicht schwammig zu fühlen, als darüber nachzudenken, was man verloren hatte. Dass ihr schon jetzt etwas fehlte, dessen war sich Noa schmerzlich bewusst. Ihr fehlte Cris‘ Anwesenheit, seine Nähe, seine Umarmungen. Warum war er nur so ein Idiot gewesen? Es bestand absolut kein Zweifel, dass er Schuld an allem gewesen war. Einen anderen Gedanken auch nur zuzulassen lag außerhalb Noas Akzeptanzschwelle. Hätte er sie so genommen wie sie war, anstatt zu versuchen sie nach seinen Vorstellungen zurecht zu biegen, hätten sie kein einziges Problem gehabt. Noa hätte kein Problem gehabt. Alles wäre schön gewesen. Doch so hatte er wieder mal alles versaut und zwar, genau wie schon einmal, auf Mon Calamari. Dieser Planet war definitiv verflucht und Noa würde niemals mehr in ihrem Leben auch nur einen Fuß auf dessen Oberfläche setzen, so viel war sicher. Sie brachte sich selbst in eine aufrechte Sitzposition, ließ ihren Blick über die Nachtkonsole, das leere Glas und ihre Kopie von Richard Cohns Erfolgsroman „Deirdre und die Jedi-Ritter von Coruscant“ schweifen und fragte sich selbst, ob sie es wohl noch mal versuchen sollte, sich mit dem Ende der Geschichte, dem sie inzwischen ziemlich nahe war, abzulenken. Etwas sagte ihr jedoch, dass sie nicht in der Lage sein würde, sich auf das Buch zu konzentrieren, geschweige denn die Buchstaben überhaupt lesen zu können, ohne dass sie vor ihren Augen verschwammen. Vielleicht holte sie sich einfach noch so ein volles Glas von Selby ab, kippte das Zeug hinunter und ertrank sich dann selbst in der Nasszelle. Haha, nein. So toll war Cris Sheldon auch wieder nicht gewesen.


- Hyperraum – “Queen of Blades” – Quartier –
 
[Weltraum Republik- Hyperraum von Casna Aure zur Voidstation- „Nebeltaucher“- Labor] Leroy Chen
Vorsichtig entnahm der Techniker die gefrorenen Proben aus der Gefrierkammer, selbst durch seine Schutzhandschuhe spürte er die Kälte. Er stapelte die 9 Röhrchen mit den Proben auf ein Tablett und stellte es in einen Lagerschrank.
Dann zog er die Handschuhe wieder aus und legte sie auf das Wandbrett. Er gähnte. Er hatte den gesamten Tag lang gearbeitet und hatte eigentlich auch noch nicht vor aufzuhören. Er ging zum Heißgetränkeautomat der neben der Tür stand und Schaltete es ein. Unter heftigen Röcheln begann es einen Caf zu produzieren.
Leroy lies es machen und ging wieder zu einem der Arbeitstische, die Probe die er eher entnommen hatte taute bereits wieder und der Analysator spuckte erste Daten aus.
Der Teevaner las die Zahlen auf dem Display.
Auch hier hatte das Verzeichnis nur teilweise recht behalten. Die Probe enthielt zwar Tibanna aber nur zu 5,6% . Viel zu wenig für einen richtigen Abbau.
Er schnitt ein Stück von der Probe ab und legte es in die Miniaturversion eines Gassammlers. Dieser war mit einem Energiezähler verbunden. Er wollte die ungefähren Kosten, des unwahrscheinlichen Abbaus feststellen.
Der Automat an der Tür piepte und Leroy ging hin und besorgte sich eine Tasse und füllte sie mit heißen Flüssigkeit. Er trank kleine Schlucke während er die bereits erworbenen Daten in sein Pad eintrug.
Das Getränke erfrischte sehr. Er betrachtete die Daten auf seinem Pad und beschloss schlafen zu gehen. Vielleicht nicht der günstigste Moment der er gerade Caf getrunken hatte, aber im Labor war nichts mehr zu tun. Er schaltete das Licht ab und schon war der Raum nur noch von den Anzeigen einiger Maschinen erleuchtet. Die Tasse lies er auf dem Tisch zurück.
Nach kurzer Zeit erreichte er sein Quartier und lies sich auf seinem Bett nieder. Er dachte an die Zukunft.
Wenn das Projekt gut lief würden er und sein Partner keine Geldsorgen mehr haben und man würde die Firma vielleicht sogar ausweiten. Allerdings war das Startkapital nicht besonders groß. Und in manchen Dingen fehlte die Erfahrung. Leroy war froh das er zumindest durch seine alte Arbeit Erfahrung in der Verwaltung hatte.
Mit diesem Gedanken schlief er ein.
[Weltraum Republik- Hyperraum von Casna Aure zur Voidstation- „Nebeltaucher“- Labor] Leroy Chen
 
[Hyperraum | nach Corellia | LTK "Massive" | Quartier des Kommandanten] Cmdr. Bru-Th Agoch


Am vergleichsweise großen Fenster des Commanders zogen in stoischer Geradlinigkeit die Sterne vorbei, deren Licht sich für den Betrachter in Form weißlicher Linien darstellte. Bru-Ths Blick ruhte nur kurz auf dem dargebotenen Panorama, denn obgleich er sich mit Captain Ven früh zu einem Frühstück verabredet hatte, zog es der hochgewachsene Corellianer doch vor, die angeforderten Statusberichte in aller Gründlichkeit noch vorher zu lesen. Geschlafen hatte er überhaupt nicht, doch das brauchte der Jedi Meister auch nicht zwingend, zumindest eine gewisse Anzahl an Tagen nicht. Die Jedi-Trance war eine bereits sehr alte Machttechnik, doch lernte man sie bereits als Padawan, um seinen Geist zu reinigen und die innere Ausgewogenheit wieder herzustellen, welche für einen Jedi von unverzichtbarem Interesse war. Dass man diese Technik auch dazu verwenden konnte, um sich innerhalb weniger Stunden von Anspannung und Müdigkeit zu befreien, zählte wohl nicht zu den großen Geheimnissen des Ordens.

Nachdem Bru-Th an diesem Morgen die Trance beendet hatte, blieb vor der Arbeit noch genügend Zeit, um ein wenig Körperpflege zu betreiben und eine neue Uniform anzuziehen, gehalten in beige und braun. Der nächste Gang führte ihn zu seinem Schreibtisch, wo er mit wenigen Handgriffen sich Zugang zu den neuesten Statusberichten in Dateiform verschaffte. Seit über einer Stunde blätterte Bru-Th nun bereits in diesen und suchte penibel nach Aspekten, die Ven ihm unter die Nase halten würde, vermutlich sogar mit einer gewissen Genugtuung. Als er auch den letzten Bericht gelesen hatte, dieser stammte von Lt. Tuum und befasste sich neben der ungenügenden Bemannung der Geschütze auch damit, dass nach dem Werftaufenthalt und der Erneuerung diverser Teile insbesondere die vorderen Geschütze der Backbordseite noch nicht kalibriert worden waren und zum Teil ihr Ziel beim letzten, simulierten Test erheblich verfehlt hatten. Der blondhaarige Commander massierte sich angespannt das verletzte Bein, als er darüber nachdachte, ob Ven ihm vorwerfen konnte, dass diese Wartungsarbeiten noch nicht gemacht waren. Ven hatte die gleichen Informationen auf seinem Tisch liegen, doch teilte er seine Meinung, dass auf einer reinen Kuriermissionen andere Systeme vor den Waffen Vorrang hatten? Immerhin gab es bei den Berichten von Nala Sai, seinem medizinischen Offizier und dem Rapport von Major Sebolto wenig Anlass für Beanstandungen. Zwar fehlten noch immer zwei ganze Staffeln, um die Massive wieder voll zu bestücken, doch die vier vorhandenen waren einsatzbereit und hatten noch in der letzten Woche ein Manöver abgehalten, bei dem sich ein bothanischer Cadet namens Drashk Kith'vys durch sein hohes Können besonders hervorgetan hatte.

Bru-Th warf einen Blick auf das Chrono und steckte eine Kopie der Statusberichte sowie des Dienstplanes ein, indem er sie zügig in eine seiner Beintaschen verschwinden ließ. Es dauerte gut zwanzig Minuten, dann hatten einige Crewman des Küchenchefs sein Quartier soweit hergerichtet, dass zwei Personen an einem kleinen Tisch ein einfaches, aber nahrhaftes Frühstück zu sich nehmen konnten. Man würde damit sicherlich keinen Gourmet anlocken können, tröstete sich Bru-Th, doch gab es in der weiten Galaxis sicherlich Personen, bei denen Bru-Th mehr Wert darauf gelegt hätte, dass es ihnen mundete. Ohnehin glaubte er nicht, dass Captain Ven sich zu lange mit der Aufnahme von Nahrung aufhielt.


"Guten Morgen, Captain Ven", begrüßte Bru-Th seinen vorgesetzten Offizier, wobei er sich kurz erhob und dem kräftigen Twi'lek den Platz sich gegenüber anbot. Beide Offiziere begannen rasch mit dem Frühstück. Nachdem sich der hochgewachsene Corellianer sorgsam seinen Mund mit einer bereitgelegten Serviette gereinigt und diese dann akkurat gefaltet zurück auf den Teller gelegt hatte, entgegnete er auf den Vorschlag des Captains hin:

"Eine sehr gute Idee, Sir! Ich bin insbesondere gespannt, ob die Männer von Lt. Tuum es fertig bringen, auch mit unkalibrierten Läufen zu treffen."

Bru-Th interessierte die Antwort des höherrangigen Offiziers zu diesem Thema und nahm einen großen Schluck Milch aus seinem Glas. Er liebte den erfrischenden Geschmack am Morgen. Was Ven gerne aß, daraus wurde er nicht so ganz schlau, als er den Teller des Captains kurz ansah. Man sagte Twi'lek nach, dass sie gerne die auf Ryloth heimischen Pilzarten und Pilze im Allgemeinen verzerrten, egal ob gedünstet oder gebraten, doch Pilze zum Frühstück, dass schien selbst Bru-Th ein wenig ungewöhnlich. Den Twi'lek in ein etwas unbefangeneres Gespräch zu verwickeln, ähnlich wie auf der Promise, wollte Bru-Th wissen:

"Wie sind Sie eigentlich zur Flotte gekommen? Stand für Sie von Anfang an fest, dass Sie Offizier werden wollten? Meinen Weg kennen Sie in Auszügen", Bru-Th gestattete sich ein kurzen Lächeln, "was bedeutet, dass ich Ihnen gegenüber im Nachteil bin."


[Hyperraum | nach Corellia | LTK "Massive" | Quartier des Kommandanten] Cmdr. Bru-Th Agoch, Cpt. Ven

[OP@ Wonto: Du darfst jetzt gerne einsteigen! :D]
 
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[Hyperraum || nach Corellia || LTK „Massive“ || Deck Zwei || Kajüte des Kommandanten || Captain Navara Ven und Commander Bru-Th Agoch]

Heiß, schwarz und stark – so wollte Navara seinen Caf und so servierte man ihm diesen auch. Dazu reichte man dem uniformierten Gast sowie dem Schiffskommandanten der „Massive“, der ebenfalls am Tisch saß, diverse Bestandteile, die zu einem typisch menschlichen Frühstück gehörten. Jedoch hatte der grünhäutige Twi'lek mit dieser Wahl keinerlei Probleme. Schon früh hatte er gelernt, dass ein Magen mit speziellen Bedürfnissen beim Militär auf Dauer nicht glücklich wurde. Ein einfacher Leitsatz galt deshalb auf den meisten Schiffen: Man isst, was auf den Tisch kommt. Höchstens zum Beeindrucken von irgendwelchen ranghohen Offizieren oder Politikern griff so manche übereifrige Kombüse liebend gern zu den ziemlich ausgefallenen Rezepten. Doch blieben solche Handlungen – aus der Sicht des nichtmenschlichen Captains – zum Glück die Ausnahme im gewöhnlichen Alltag, da er mit exklusiven Gerichten einfach nicht viel anfangen konnte.

Schweigend biss der Twi'lek in eine belegte Scheibe Toast. Gegenüber Commander Agoch würde er es zwar öffentlich niemals zugeben, aber so ein „anspruchsloses“ Frühstück zog er jeder Zeit jedem Häppchen, das man am Vortag auf der „Promise“ hatte ergattern können, vor. Irgendwie fehlte dem Kommandanten der „Prometheus“ schlicht der natürliche Draht zur republikanischen High Society sowie deren extravaganter Lebensweise. Navara Ven war bodenständig; verleugnete seine ärmliche Herkunft nicht. Mit seinen gelben Augen musterte er den uniformierten Jedi als dieser nach ein paar Bissen zu sprechen begann. Zuvor hatte sich der Corellianer manierlich den Mund abgetupft. Etwas Etikette gehört einfach zum Offiziersstand dazu – das schien Agoch schon verinnerlicht zu haben.


„Sie trauen Ihren Kanonieren aber viel zu“, entgegnete der Captain, nachdem er zügig dem Beispiel des Menschen gefolgt war. „Ohne Kalibrierung dürfte die Rate der Fehlschüsse ziemlich hoch sein. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass der diensthabende Waffenoffizier auch für solche Situationen geschult sein sollte. Wollen Sie dafür den Hyperraum für eine Weile verlassen?“ Für einen Moment hielt er mit dem Sprechen inne. In Gedanken überschlug er grob die Entfernung, die sie inzwischen zurückgelegt haben müssten. „Bei Teth müssten wir in etwa sein, wenn Ihre Navigation die gängige Strecke am Rande des Outer-Rims, vorbei an Honoghr und Kessel, genommen hat.“

Der Hutt-Raum oder ein Sprung über Kaschyyyk war theoretisch ebenfalls möglich, um Bothawui und später den Corellian Run (etwa bei Druckenwell) zu erreichen, aber bei der ersten Möglichkeit brauchte man „Durchflugsrechte“ und die andere Möglichkeit lag auf imperialen Territorium. Wenn die „Massive“ also nicht wild herumsprang, blieb eigentlich nur noch dieser eine Weg übrig. Navara nahm einen Schluck Caf zu sich. Sowohl der ganze bothanische Sektor als auch das republikanische Gebiet, das Sullust, Sluis Van und Utapau beinhaltete, war von den nördlichen Territorien, die quasi den größeren Rest der Neuen Republik bildeten, nur äußerst schwer zu erreichen. Man musste meist solche kuriosen Umwege wählen, um zu diesen fernen Planeten gelangen – ein Umstand, der sich spürbar in der militärischen Logistik – vor allem der Versorgung – bemerkbar machte. Wollte man die befreiten Welten tatsächlich halten, dann musste sich die Politik dieser Thematik im Besonderen annehmen, sollte die Lösung auf Dauer sein. Den Hutt-Raum angreifen war dabei keine Option.

„Ein unbewohntes Asteroidenfeld oder Treibgut, was Sie vorher selber aussetzen, dürften als reelle Ziele für Ihre Kanoniere geeignet sein“, schlug Navara kurz darauf vor. „Mit etwas Glück schrecken Sie vielleicht sogar ein paar Piraten auf und erweisen der Galaxie damit einen ordentlichen Dienst.“

Strenge zeigte sich in seinem grimmigen Gesicht. Der Lekku, der um seinen Hals geschlungen war, regte sich sogar ein kleines Bisschen. Selbstverständlich war der Twi'lek kein erfahrener Ausbilder irgendeiner Militärakademie der Neuen Republik. Somit konnte er auch nicht einwandfrei die Fülle an Fertigkeiten, die Bru-Th Agoch besaß, einschätzen. Aber im Laufe seiner Dienstjahre hatte er als Kommandant kleinerer und größerer Kriegsschiffe schon selber einige Offiziere zur „letzten Reife“ gebracht. Etwas Ahnung hatte der Nichtmensch also doch. Beiläufig aß er die Scheibe Toast, die er bis zu diesem Zeitpunkt in der Hand gehalten hatte, auf, während der Jedi erneut einen Vorstoß in Richtung Navaras Hintergrund probierte. Warum tat er das? Warum interessierte er sich so sehr für solche (trivialen) Dinge? Der Twi'lek beäugte ihn nun ganz genau. Brauchten Jedi womöglich erst etwas Wissen über ihrer Opfer, um diese manipulieren zu können? Irgendein Gerücht, das in diese Richtung ging und das Navara wahrscheinlich irgendwann aufgeschnappt hat, gab es mit Sicherheit. Deshalb blieb der uniformierte Nichtmensch auf der Hut.

„Ich bin nicht auf republikanischem Territorium geboren“, setzte der Captain kurz zur Erklärung an. „Darum bin ich über Umwege zum Militär gekommen. Eine Offizierin im Auffanglager auf Sullust führte bei mir etliche Tests durch und schlug mich dann für eine Laufbahn in den Streitkräften vor. Nachdem ich die nötigen (schulischen) Voraussetzungen nachgeholt hatte, schickte man mich nach Sluis Van. Warum ich letztendlich bei der Flotte gelandet bin, kann ich Ihnen heute gar nicht mehr so genau sagen.“ Navara zuckte mit den Schultern. „Vielleicht liegt es einfach an der gewaltigen Größe der Schiffe sowie deren Schlagkraft. Da kann keine Truppengattung der Armee wirklich mithalten.“ Kurz hielt er inne. Obwohl sich etwas in ihm wehrte, fragte er: „Und was ist mit Ihnen, Agoch? Sternjäger, Panzer oder die Infanterie – war da nichts für Sie dabei?“

[Hyperraum || nach Corellia || LTK „Massive“ || Deck Zwei || Kajüte des Kommandanten || Captain Navara Ven und Commander Bru-Th Agoch]
 
[Hyperraum | nach Corellia | LTK "Massive" | Quartier des Kommandanten] Cmdr. Bru-Th Agoch, Cpt. Ven


Dass dem halsstarrigem Twi'lek die Frage nach seinem Werdegang nicht gefiel, fiel dem frühstückenden Corellianer erst auf, als er die Augen Navaras auf sich ruhen sah. Sie erzeugten in dem hochgewachsenen Menschen das ungute Gefühl, als wäre ein gezogener Blaster auf seine Brust gerichtet, doch sich der Schütze uneins, ob er den Abzug betätigen sollte oder nicht. Den durchdringenden Blick zu erwidern, daran war Bru-Th wenig gelegen, also spießte er mit der Kabel noch rasch eines der herrlich duftenden Würstchen auf und kaute betont deutlich, während der Captain zögerlich begann zu erzählen."Wegen der Schlagkraft von Schiffen?", äffte Bru-Th gedanklich den breitschultrigen Twi'lek nach, denn er fand die Erklärung, warum sein Gegenüber sich für die Flotte entschieden hatte, irgendwie wenig befriedigend. Es war die Geschichte eines Kindes, dem man einen Strohhalm reichte, um sich aus der unverschuldeten Armut seiner Eltern zu befreien. Welches Kind hätte diesen Strohhalm nicht ergriffen? Und doch war der mürrische Captain inzwischen ein 'Überzeugungstäter', voll bis oben mit Pflichtgefühl, Ehre und dem Drang, das Imperium für immer zu vernichten. Ein weiteres Würstchen verschwand im Mund des Commanders, dann begann er, den letzten Bissen noch hastig hinunter schluckend:

"Nein, ehrlich gesagt nicht. Wissen Sie, in einer Galaxis, die so unfassbar groß und weit ist, wo es einem beim besten Willen nicht einmal gelingen will, die einhundert bedeutendsten Planeten sich zu merken", Bru-Th machte eine Pause und kratzte sich nachdenklich am Bart, "da schien es mir klar zu sein, dass nur eine Flotte von Raumfahrzeugen die Aufgabe, eine Galaxis zu schützen, bewerkstelligen kann. Ich meine auch zu wissen, dass noch nie ein Planet genommen werden konnte, wenn nicht zuvor eine der kriegsführenden Seiten die Lufthoheit errungen hatte."

Der Schütze senkte den Blaster und in der Folge beendete Bru-Th beruhigt das Frühstück. Captain Ven hatte ihm gegenüber zu verstehen gegeben, dass er die Massive auf einem Rundgang erkunden wollte, und dass sollte jetzt auch geschehen. Bru-Th schob den Teller symbolisch ein Stück von sich weg, griff nach seinem schnörkellosen Gehstock und zog sich daran in die Höhe. Er empfand die Gehhilfe immer weniger als Fremdkörper und griff darauf bisweilen instinktiv zu, was ihn insgeheim zufrieden stimmte. Als Gastgeber war es seine Pflicht voraus zu gehen, also wartete er, bis auch Navara stand und er dessen ungeteilte Aufmerksamkeit hatte:

"Nochmal zurück zu den Kanonieren, Sir. Sie sagten, dass ich ihnen viel zutraue, wenn ich sie ohne Kalibrierung zielen lasse. ... Doch eigentlich erwarte ich von der Truppe JETZT noch nicht viel, denn es scheint mir für sie eine neue Situation zu sein. Dennoch könnte eine Beschädigung der Technik oder der computergesteuerten Zielerfassung dafür sorgen, dass sie sich per Hand an ihr Ziel herantasten müssen. Darauf will ich Sie vorbereiten."

Bru-Th schmunzelte leicht, deutlich erheitert über die Worte, die ihm gerade in den Sinn kamen:

"Wissen Sie, Captain, es gab da einmal einen alten Jedi Meister, die Macht möge mir verzeihen, denn auch sein Name ist mir leider entfallen. Jedenfalls pflegte dieser Meister meiner Erinnerung nach stets zu sagen: Hoffe das Beste, erwarte das Schlimmste!"

Mit diesen Worten trat der blonde Commander aus der Tür und hinauf auf den Gang von Deck zwei, wobei der Twi'lek ihm folgte. Da sie ziemlich am oberen Ende des leichten Trägerschiffes sich befanden, schien es Bru-Th der beste Weg zu sein, sich nach unten gewissermaßen durch zu arbeiten. Zwar wäre es sicherlich sinnvoll gewesen, die einzelnen Stationen von der bevorstehenden Inspektion zu unterrichten, doch zum Einen wusste er, dass sein Chefingenieur Lt. Sovv schon bei der Andeutung einer Inspektion hochrot anlief und zum Anderen er Ven einen realistischen Eindruck von den Prozessen auf der Massive vermitteln wollte.

Zunächst gingen die beiden Offizier gemächlichen Schrittes in Richtung Krankenstation, welche sich genau ein Deck tiefer befand, tief im Bauch des Schiffes. Zwar mussten die Patienten von Lt. Cmdr. Nala Sai auf die belebende Ansicht der Sterne dadurch verzichten, doch schon bei der ersten Durchsicht der Konstruktionspläne seines Schiffes war Bru-Th aufgefallen, dass die Krankenstation mit besonders dicken Durastahlwänden verkleidet war und darüber hinaus über eine autonome Sauerstoff- und Energieversorgung verfügte. Selbst nach schweren Schäden blieb das Reich der Kaminoanerin noch funktionsfähig, ja konnte sogar als Rettungsraum dienen, was Bru-Th ziemlich beeindruckend und beruhigend zugleich fand. Die weibliche Ärztin saß auf einem Drehhocker und warf gerade durch ein Quantenmikroskop hindurch einen Blick auf eine Reagenzschale, als Bru-Th in Begleitung von Captain Ven durch die massive Drucktür eintrat. Sofort erhob sich die schlanke Frau zu voller Größe, wobei ihre Bewegungen anmutig waren, wie die der Schlangen auf der Wasserwelt Varn. Sai überragte Bru-Th um fast eine halbe Kopfgröße. Ihre großen, gelblich-unergründlichen Augen sahen die beiden Offiziere fragend an, begleitet von einer angedeuteten Verbeugung.


"Mein Name ist Nala Sai, ich bin Ärztin und der ranghöchste medizinische Offizier an Bord", sprach die Kaminoanerin mit einer Ruhe in der Stimme, die Kleinkinder garantiert in den Schlaf wiegen würde, dachte Bru-Th insgeheim. "Verzeihen Sie mir, Captain", Lt. Cmdr. Sai wandte sich Navara zu, "aber SIE kenne ich noch nicht."


[Hyperraum | nach Corellia | LTK "Massive" | Deck 3 | Krankenstation] Cmdr. Bru-Th Agoch, Cpt. Ven und Lt. Cmdr. Sai

[OP: Weiter im Weltraum (Mid/Outer Rim)-Thread]
 
Zuletzt bearbeitet:
|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Grasebene ▫ bei riesigem Zeltlager || ▫ Miron ▫ Shee'ra ▫ Azgeth & zwei Wächter ▫ etwas entfernt Ureinwohner

Bei allen Dämonen …
Wiederholt hatte die Machtbegabte versucht genauere Informationen über ihre Machtbegabung zu bekommen, doch Karyn war nicht bereit sich ausleuchten zu lassen. Dies war alles sehr persönlich, und ihre Machtkräfte waren ihr einziges großes Geheimnis. Es war doch nur natürlich das was einen schützte für sich zu behalten. Doch im weiteren Verlauf zeigte sich, dass sie damit möglicherweise zu hoch spielte. Es würde kein "später" geben, jedenfalls schien das Gespräch auf einmal beendet zu sein. Die beiden standen auf und schickten sich an das Zelt zu verlassen. Was war nun los? Warum auf einmal dieser Schritt? Der "Miron" - genannte Mensch erklärte man wäre nicht bereit weiterhin mit ihr zu reden, wenn sie nicht offen und ehrlich war. Zumindest schien dies die Quintessenz zu sein. Aber wieso …? Nun …

Offenbar waren sie doch nicht so dumm wie sie gehofft hatte. Zum einen hatte man es an ihren letzten Antworten ablesen können, zum anderen war sich die Menschenähnliche klar, was sie ganz am Anfang gespürt hatte. Zwar konnte sie Karyn nun nicht mehr mit der Macht untersuchen, doch ihre Gabe schien die andere als klar gegeben erkannt zu haben. Im ersten Moment empfand die Dunkelhaarige dies als ungerecht. Sie war hier ganz alleine unter unzähligen Fremden und nun sollte sie sich hier völlig entblößen? Auf gewisse Weise zumindest. So etwas konnte man doch nicht ernsthaft erwarten.



Oder doch? Sie hatte nichts zu bieten, war nicht essentiell wichtig für dieses Volk. Sie war ein einzelnes fremdes Wesen. Das Fremde, das Unbekannte, war für viele grundsätzlich erstmal gefährlich, oder man hatte Angst davor. Dies galt sogar für "moderne" Individuen. Diese Leute mussten nicht mit ihr sprechen, mussten ihr nicht helfen. Und konnte sie es sich wirklich leisten ihre einzigen Verbündeten, wenn man sie denn so nennen wollte, zu vergraulen? Wenn niemand mehr auf ihrer Seite war, wenn das Interesse an ihr verloren ging, konnte ihr Leben ganz schnell nichts mehr wert sein. Es gab keinen Präzedenzfall für solch eine Situation, zumindest nicht für sie, und sie musste jetzt gut überlegen. Sie hatte wohl keine Wahl, egal wie unangenehm es wurde, schlimmer als der Tod konnte es nicht sein. Und hatte der Mensch nicht sogar etwas Ähnliches angedeutet? Es interessierte offenbar tatsächlich nicht wie persönlich ein Gespräch war. Für Befindlichkeiten hatte man kein Gespür, aber sehr wohl für die Wahrheit. Nun, die Abwägung war leicht, wenn das eigene Leben auf dem Spiel stand. Also musste sie die beiden aufhalten bevor nichts mehr zu retten war … wenn das noch möglich war.

Nach ihrem Aufruf waren sie stehen geblieben, und richteten das Wort noch einmal an sie. Sie wollten wissen was sie noch zu sagen hatte. Es war so unfair, aber sie konnte keine Rücksicht auf irgendetwas nehmen. Eigentlich hatte sie die ganze Zeit nur Angst gehabt ihre wahre Identität zu enthüllen, denn diese konnte genau die gleiche Reaktion ihrer Gegenüber hervorrufen wie das Verbergen der Wahrheit, wie eben erlebt. Sie konnte also nur hoffen … hoffen darauf dass sich die beiden nicht von ihr abwandten, wenn sie von ihrem wahren Ich erfuhren. Sie konnte davon ausgehen, dass Miron wusste was ein Sith war. Es gab nicht viele, selbst bei den Imperialen, die dem Orden positiv gegenüber standen. Niemand sagte etwas, da keiner die Konsequenzen spüren wollte, doch was die Leute dachten, war wohl selten wohlwollend. Was auch immer die Reaktionen sein mochten, sie musste es riskieren. Ihr blieb nichts anderes übrig als die Karten auf den Tisch zu legen.


"Bitte wartet. Es … es tut mir leid. Bitte geht nicht. Ihr … ihr habt Recht. Ich habe versucht die Wahrheit zurückzuhalten. Für Menschen ist es nicht leicht einem völlig Fremden alles über sich zu erzählen, und dabei stets ehrlich zu sein. So etwas tun wir Menschen so gut wie nie. Es stimmt, ihr habt es sicher bei der ersten Begegnung gespürt. Ich habe eine Gabe, wie ich ja schon zugegeben habe. Und ich habe ebenso gespürt, dass ihr die gleiche Begabung besitzt. Doch wo ich herkomme nennen wir sie anders. Was ihr als 'große Mutter' bezeichnet, nennen wir 'die Macht'. Es gibt einige wenige in denen die Gabe so stark ist, dass sie im Gebrauch dieser Macht ausgebildet werden können.

Darunter fällt es auch sich den Sinnen anderer mit der gleichen Gabe zu entziehen. Ich habe euch abgewehrt als ihr versucht habt mich genauer zu erspüren. Ihr wollt wissen wie meine Verbindung zur großen Mutter aussieht? Seit 10 Jahren bin ich mit ihr verbunden und habe vielfältige Fertigkeiten entwickelt. Salopp formuliert kann ich mich durchaus als mächtige Machtanwenderin bezeichnen. Doch diese Macht hat eben genau zu den Problemen geführt die mich herführten. Ich ertrank in dieser Macht, sie berauschte mich und ich verlor die Kontrolle. Sie unterwarf mich geradezu und nun kämpfe ich darum wieder selbst über mich zu bestimmen."


Wenn sie erwartet hätte die direkte Antwort von der Schamanin zu erhalten wurde sie eines Besseren belehrt. Miron griff direkt ihre Worte auf, vermutlich weil er schon einiges vermutet hatte. Interessant war die Frage, bzw. der eigentlich schon zweifelnde Unterton in der Stimme.

"Also bist Du eine Jedi?"

Dabei klang all dies doch gar nicht nach Jedi, und doch ging er davon aus. War alles andere nicht vorstellbar, oder wollte er die unwillkommenere Antwort lieber nicht selbst aussprechen?

"Nicht ganz. Ich wurde genau bei dem anderen Orden ausbildet. Meine Unterweisung wurde von seiner Majestät, dem Imperator persönlich durchgeführt. Ich bin seine erste und mächtigste Schülerin. Und mein damaliger Name lautete auch nicht Karyn Steed. Mein eigentlicher Name ist Azgeth Myrjal. Zwischenzeitlich nannte man mich sogar Lady Ilumina." Jetzt war es raus, die ganze ungeschönte Wahrheit. Die Fratze des Monsters war enthüllt.

Exakt wie erwartet verzogen sich die Gesichtszüge des Mannes in Entsetzen, Abscheu und Unglauben.


"Du bist eine Sith?" , stieß er ungläubig hervor.

"War! Ich war eine Sith." , versuchte sie zu korrigieren, doch vermutlich war die Richtigstellung so zwecklos wie sie es jedes Mal war. Einmal Sith, immer Sith. Monster bleibt Monster. War Miron, war diese Begabte fähig daran vorbei zu sehen, oder war nun alles verspielt? Zumindest bei der Fremden konnte sie mit dem Luxus rechnen, dass diese mit den Begriffen nichts anzufangen wusste. Was auch immer geschah, sie hatte alles aufgedeckt, jetzt konnte sie nur abwarten.

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Wenn es einen Urknall in Bezug auf überraschende, schockierende, welterschütternde Neuigkeiten gab, hatte er diesen gerade miterlebt. Was er da hörte, das ganze Ausmaß dieser Begegnung, die Halbwahrheiten die ausgetauscht worden waren … es war unglaublich. Eine Sith! Karyn, Azgeth, Ilumina … oder wie sie nun auch hieß, gehörte dem dunklen Orden des Imperiums an. Das Urböse. Sie gehörte zu der Gruppe von Individuen die immer den Herrscher des Imperiums hervorbrachte. Schrecken und Geißel der Galaxis. Miron hatte noch nie mit Sith zu tun gehabt, noch nicht mal peripher. Und jetzt stand er einer von ihnen völlig ahnungslos gegenüber? Und dazu noch einer der mächtigsten, wenn es denn stimmte was sie von sich erzählte. Der ehemalige Pilot wusste gar nicht genau wie er reagieren sollte. Das änderte so ziemlich alles. Sie war der Feind, das was er immer bekämpft hatte. Andererseits war sie keine Soldatin im herkömmlichen Sinne. Und auch er war nicht mehr Soldat, er war ein Gestrandeter, so wie sie offenbar. Wo ihn ein Unfall und das Schicksal hierher gebracht hatten, war es bei ihr … ihr … ja was?

Sie sprach von der Macht und dass sie die Kontrolle verloren hatte. Was sollte das bitte bedeuten? Hatte sie sich irgendwann vor ihrer eigenen Bosheit gefürchtet? Guter Witz. Oder was sollten ihre Worte aussagen? Sie sollten sofort jeden Kontakt mit diesem … Ding abbrechen, sie ins nächste schwarze Loch jagen. Karyn war allein und egal wie mächtig sie angeblich war, sie konnte wohl kaum gegen das ganze Volk bestehen. Oder etwa doch? Egal ...

Jetzt machten auch die plötzlichen Ausbrüche Sinn. Die dunkle Macht war noch immer mit ihr, und wenn sie nicht aufpassten würde sie ihrer kranken Mordlust erliegen. Andererseits … hätte sie dies längst tun können. Er war ehrlich ratlos wie er sie einschätzen sollte und was von ihr zu halten war. Als Sith wäre sie doch mit einer kleinen Armee gekommen und hätte einfach alles dem Erdboden gleichgemacht. Hätte sich Lichtschwert – schwingend und Blitze – werfend durch die Massen gemetzelt. Doch nichts davon war passiert. War er da doch ein wenig durch Halbwissen und emotionaler Übertreibung auf falschen Pfaden? Möglich, aber seine Instinkte und Reflexe reagierten eindeutig.


"Verschwinde! Wir werden Dir nicht helfen. Monster, sei froh wenn …"
<<Kal’nar. Ich spüre wie aufgebracht Du bist. Zügle deinen Redeschwall und berichte mir endlich was sie gesagt hat. Ich bin immer noch diejenige die dieses Gespräch führt.>>
Miron war so aufgebracht dass er sich für einen Moment fragte ob ihn die oberste Schamanin auf den Arm nehmen wollte. Natürlich, er hatte noch überhaupt nichts übersetzt, nachdem er so überrumpelt gewesen war. Also ging er dem nun nach.

<<Sie hat nochmals zugegeben eine Gabe zu besitzen. Ihr nennt es "große Mutter", da wo wir herkommen ist dieses Phänomen als "Macht" bekannt. Es gibt verschiedene Orden bei denen man lernt diese Kraft zu steuern und zu kontrollieren. Meine Seite, die für die ich als Krieger gekämpft habe, hat die "Jedi". Ich habe erst gedacht sie gehört zu diesen Leuten doch ist es genau umgekehrt. Sie gehört zum anderen Orden. Oder gehörte. Man nennt sie die "Sith" und diese sind auf der Seite gegen die ich in den Krieg zog. Nur dass wir in verschiedenen Bereichen kämpften. Ich habe euch ja schon einmal berichtet was dieser Krieg von Republik gegen Imperium ist. Wir stehen auf verschiedenen Seiten. Die "Sith" sind brutal und gewalttätig. Sie stehen für Dunkelheit. Für das Böse. Für Unterdrückung und Sklaverei. Wenn sie könnten würden sie alle Welten unter ihre Kontrolle zwingen.>> Obwohl er nicht fertig war, wurde er ziemlich harsch unterbrochen.

<<Ich will nicht deine Interpretation hören, und auch nicht deine Rechtfertigungen. Sag mir was sie gesagt hat.>> Oh, da hatte er sich wohl zu sehr hinreißen lassen. Nun, dann sollte er versuchen sich auf das zu konzentrieren was die Sith gesagt hatte.

<<Also sie gehörte diesem Orden an. Sie nennt sich nicht nur Karyn Steed, sie trug auch die Namen Azgeth Myrjal und Lady Ilumina oder so. Das letzte ist ein Name der speziell die Zugehörigkeit zu den Sith verdeutlichen soll. Sie ist seit vielen Jahren in der Anwendung ihrer Gabe geschult und wurde vom mächtigsten aller Sith ausgebildet. Er ist quasi das was ihr für die restlichen Heilerinnen seid. Sie weiß das ihr – obwohl ihr es anders nennt – die gleiche Begabung habt und euch sofort nachdem es ihr bewusst war, hm … abgewehrt. Was das genau heißt weiß ich auch nicht. Aber sie ist sehr mächtig. Daher schreit bei mir alles nach Gefahr. Sith sind unberechenbar, sie töten manchmal einfach aus einem Impuls.>>

<<Kal’nar! Es reicht. Für Dich mag sie ein Feind sein, für mich ist sie eine Fremde wie Du es auch warst. Was auch immer zwischen euren … Republiken oder wie ihr es nennt, ist, damit haben wir nichts zu tun. War das alles was sie gesagt hat?>> Oh man, Shee’ra war nun wirklich sauer, etwas das er erst einmal erlebt hatte, und selbst da war es nicht so ausgeprägt gewesen. Er sollte sich wohl zusammennehmen.

<<Fast. Was sie noch gesagt hat ist schwierig wiederzugeben. Die Macht die sie hatte, war groß und sie hat die Kontrolle darüber verloren. Wie sie sagte, ertrank sie in dieser. Wurde von ihr beinahe unterworfen, sodass sie diese kaum noch selbst steuern konnte. So wie es sich anhört kämpft sie darum wieder Herrin über ihre Fähigkeiten zu werden. Allerdings deckt sich das nicht unbedingt mit dem bisher Gesagten.>>
Bevor er noch weiteren Unmut hervorrief, beendete er weitere Erläuterungen und Hinweise. Seines Wissens nach hatte er jetzt alles übersetzt.

<<Verzeiht. In meinem Schock wollte ich sie fortschicken. Sie, der Orden in dem sie gedient hat, stehen für all das, was ich bekämpft habe. >> Die Fastmenschin hob herrisch die Hand, sie wollte eindeutig nichts mehr in dieser Hinsicht von ihm hören. Ein paar Sekunden vergingen bevor sie sprach.

<<Das ist also die ganze Wahrheit?>> Die dunkelhaarige Sith bestätigte dies.
<<Ihr kennt also das Wirken der großen Mutter auch wenn ihr es … anders nennt?>> Wieder konnte diese Annahme bestätigt werden. Shee’ra musterte die Besucherin sehr intensiv.

<<Das ändert einiges. Für heute habe ich genug gehört. Ich muss meditieren um zu wissen wie es weitergehen soll. Es gibt noch einiges mehr was ich darüber erfahren möchte. Wir können davon ausgehen dass die Bedingungen unserer Gespräche klar sind. Wenn sie weiterhin ehrlich ist, bin ich bereit ihr zu helfen … wenn ich es kann. Wir unterhalten uns morgen wieder. Eigentlich wollte Ich ja vorgeschlagen dass Du bei ihr bleibst, damit ihr euch austauschen könnt. Ich war davon ausgegangen, dass Du dies möchtest, aber so wie es scheint, widerspricht dein Herz dem.>>

Miron wusste nicht was er daraufhin antworten sollte. Irgendwie stimmte tatsächlich beides. Es gab kaum etwas, das nahe liegender war. Wie gerne hätte er sich mit der Fremden unterhalten, wie gerne hätte er erfahren ob es für ihn doch einen Weg zurück gab. Zurück in die Zivilisation und zu Amy. Doch mit einer Sith? Wollte er sich mit einer Sith abgeben? Ob ehemalig oder nicht. Ihre Seele war verdorben. Da machte diese Reise, dieser Suche nach … was auch immer, keinen Unterschied. Er musste sich noch überlegen wie er weiterhin verfahren sollte, momentan konnte er sich alleine auf das Übersetzen konzentrieren was er auch tat. Morgen also würde es weitergehen. Er wusste nun was Sache war und würde mit Sicherheit nicht wieder so emotional reagieren.

Eigentlich wünschte er sich immer noch die Schamanin würde die Machtnutzerin wegschicken, aber da sprach wohl die lang gezüchtete Furcht vor den Sith aus ihm. Sie war ganz allein, Macht hin oder her, Shee’ra hatte Recht, sie war letztendlich keine Gefahr. Und bis auf eine etwas erhobene Stimme hatte Azgeth/Karyn keinen Eindruck gemacht, dass sie von einem Moment auf den nächsten zur Killerin mutieren würde. So oder so würde der morgige Tag spannend werden. Er verneigte sich leicht vor der einstigen/immer noch? Feindin und verließ mit dem Rest der "Delegation" das Zelt.


|| Planet "GPR 7645-KE-743" ▫ Grasebene ▫ bei riesigem Zeltlager || ▫ Miron ▫ Shee'ra ▫ Azgeth & zwei Wächter ▫ etwas entfernt Ureinwohner
 
Hyperaum nach Lianna | X-Wing | Marlon Morae.

Zum ersten Mal realisierte Marlon, dass er seine ganze Vergangenheit jetzt hinter sich gelassen hatte. Auch wenn er seinen geliebten R4 zurücklassen musste, so hatte er auch seinen Vater und die ständige Arbeit hinter sich gelassen. Der X-Wing lag in einer ruhigen Fluglage und Marlon hatte die Instrumente grob im Blick. Über die Zeit hatte er gelernt, jedes Ruckeln, jedes Geräusch zu deuten, und dem entsprechend zu reagieren.
Jetzt sollte es also los gehen, sein neues Leben als Sternenjäger. Darauf hatte er sein Leben lang gewartet und jetzt war es soweit. Er war gespannt, was es zu tun gab und welche Leute er kennen lernen würde. Auf jeden Fall hoffte er, in die neue Staffel aufgenommen zu werden. Würde er das nicht nicht schafen, wäre alles für die Katz gewesen.
Ein Piepsen teilte Marlon mit, Lianna war in Sprungweite und es war Zeit, denn Landeanflug zu beginnen. Er drosselte den Antrieb, konzentrierte sich auf die Instrumente und sprang aus dem Hyperaum.

Hyperaum nach Lianna | X-Wing | Marlon Morae.
 
|| Hyperraum ▫ DSD Nemesis ▫ Amy's Quartier|| Amy

Kurz nachdem Amy durch die leeren Gänge des Gästebereiches geführt worden und in ihrem Quartier abgelagert worden war, spürte sie das typische Ruckeln, als die Nemesis in den Hyperraum eintrat.
Hier war sie also. Eine zweifache Verräterin, die den Frieden suchte, ihn nicht finden konnte und dafür jede Möglichkeit ergriffen hatte die sich ihr ergab und was hatte es ihr eingebracht? Es herrschte immer noch Krieg, auch wenn es wohl einen kurzen Waffenstillstand geben würde, doch Amy bezweifelte, dass dieser lange andauern würde, es gab immer noch Leid, Unschuldige mussten immer noch sterben für den Weg den Amy verfolgte und sie war allein...
Des Leiden, Lebens und Denkens müde ließ sich Amy auf ihre Koje fallen. Wo würde sie ihr Weg als nächstes hinbringen, was würde sie als nächstes durchleben müssen?
Müde fielen ihre Augen zu und sie schlief ein...


...sie rannte so schnell sie konnte. Es war ihr auf den Fersen, sie hörte sein Grunzen und schnauben, sein Lechzen nach Blut. Sie schloss die Tür hinter sich zu und verriegelte sie. drängte sich in die hinterste Ecke und hielt den Atem an. Sie horschte nach draußen, dass Schnaufen und grunzen wurde lauter und es mischte sich leises Kichern hinzu. Das Geräusch war nun direkt vor der Tür. Sie gab keinen Laut von sich blieb Stumm...
Das Kichern entfernte sich wieder und verschwand völlig. Sie atmete aus und horschte weiter... nix... PLÖTZLICH zischte eine Lichtklinge auf und begann sich von außen durch die Tür zu schneiden. Das rote Leuchten bewegte sich schnell und Zielsicher und wenige Augenblicke später war die Metalltür durchtrennt und eine Gestalt in dunkler Robe schritt in den Raum. Das aktivierte Lichtschwert noch immer in der Hand trat es langsam auf sie zu...
auf ihn zu... Amy ließ ihre Kute zurück fallen und sah den Mann in der Ecke an er hatte sich lange versteckt war fiel gelaufen, doch jetzt hatte sie ihn endlich in der Falle... Sie liebte ihn doch er musste sterben, für das größere für den Frieden... Sie stach zu!

"NEIN! MIRON!"

Amy saß aufrecht in ihrer Koje ihr lief der Schweiß und sie fühlte sich als habe ihr jemand mit einem Hammer eins über den Kopf gezogen. Ihr ganzer Körper zitterte und sie fror als ob sie sich nackt auf Hoth befinden würde.
Sofort öffnete sich ihre Quartiertür und einer der Elitesoldaten trat herein, den Blaster im Anschlag und sah sich rasch im Raum um.


"Verschwinden Sie!", harschte sie den Soldaten an. Amy war außer sich vor Wut. Niemand sollte sie in diesem Zustand sehen. Anstatt jedoch den Raum zu verlassen machte der Soldat einen Schritt auf Amy zu, falsche Entscheidung Amy riss ihre Hand hoch und stieß sie in Richtung des Soldaten, welcher daraufhin rücklings mit voller Wucht gegen die Wand krachte und zu Boden ging. Als ein zweiter Soldaten den Kopf in den Raum streckte erwiederte Amy bloß:

"Bringen sie mir den Warlord!"

Sie zog ihre Knie an die Brust es war zu kalt hier! Tränen rannen ihr aus den Augen...


|| Hyperraum ▫ DSD Nemesis ▫ Amy's Quartier|| Amy
 
[Hyperraum nach Lianna - An Bord eines Truppentransporters - Offizierskantine]

Er hatte ja gar keine Ahnung was ihn auf Lianna erwarten würde. "Wieder mal eine Jedistaffel?". Zugegeben war das Konzept durchaus interessant. Aber Luger konnte sich kaum vorstellen, dass die Säbelrassler auf lange Sicht mit der Einstellung des Militärs klarkommen würden. Aber wenn nicht jetzt, wann denn dann. Luger legte das Datapad mit dem Zeitungsartikel zur Seite. Anscheinend wurde ein Waffenstillstandsabkommen mit dem Imperium vereinbart. Er war sich nicht sicher ob so etwas den Kern der Sache treffen würde aber das hatte er ja auch nicht zu entscheiden.
Als er noch etwas in dem Gericht vor sich herumstocherte und sich mal wieder einen Brocken von diesem weizenhaltigen "nudelähnlichen" Zeug in den Rachen schob merkte er, dass jemand ein Tablett vor ihm auf den Tisch knallte. Luger sah auf und bemerkte eine junge Frau. Nein sie wirkte fast noch wie ein Mädchen. Zusammengebundenes blondes Haar, Sommersprossen auf der Nase und einen Ausdruck im Gesicht den man durchaus als ein "Hey, ich freu mich auf mein leckeres Essen!" missverstehen konnte. Nun gut. Wenn sich Luger schon nicht zu den paar restlichen, streberhaften Offizieren in der Kantine setzen wollte kam wenigstens jemand zu ihm. Dann bemerkte er, dass sie ebenfalls einen Overall des Sternenjägerkorps trug. Während sie sich setzte folgte er unwillkürlich ihrer Bewegung um einen Blick auf ihr Rangabzeichen zu werfen.
Und da trug das Mädchen doch tatsächlich zwei blaue Punkte auf ihrem Arm. Also genauso wie er.
Tja und er wollte eben noch zu einem blöden Spruch ansetzen. Stattdessen setzte er ein Lächeln auf und hob sein Glas leicht in die Höhe.

"Captain." Sie grinste zurück und schob sich ein paar Nudeln in den Mundwinkel. Nachdem sie diese endlich heruntergeschluckt hatte und Luger kopfschüttelnd seinen starren Blick von ihr lösen konnte, antwortete sie.

"Sie sind der einzige Pilot hier in der Kantine. Soll ich wieder gehen?" Sie grinste ihn an während sie ihre Gabel erneut in dem Bandnudelhaufen vor ihr versenkte. Luger setzte sein Glas ab und hob abwehrend die Hände. "Nein. Nein. So meinte ich das jetzt nicht..." Die Blondine legte lächelnd den Kopf schief. "Was sage ich da? Ich hab doch garnichts gesagt.". Er musste seine Gedanken erst einmal ordnen. Wieso ärgerte es ihn, dass dies vielleicht unbeholfen klingen konnte.
"Gut. Ich hab nämlich nicht wirklich Lust auf die Logistikstreber da hinten und der Army Major der von da hinten immer herguckt ..." Sie unterbrach ihren Satz kurz um Luger die Möglichkeit zu geben unaufällig einen Blick, an ihr vorbei, auf den breiten Offizier in der braunen Uniform werfen zu können. "... kommt sich auch vor wie der tollste Hengst." Dabei verdrehte sie kurz die Augen. Luger nickte nachdenklich und schluckte seinen letzten Bissen hinunter. Dann schaute er auffällig genug auf das Namensschild der jungen Dame um nicht den Eindruck zu machen er würde woanders hingucken. Aber sein Blick fiel nur auf ein leeres Klettfeld auf dem normalerweise ein Namensabzeichen angebracht war.

"Also Captain ..." Luger überlegte kurz und die Dame bemerkte seinen Blick auf ihr Namensschild. "Captain Jessica!" Er sah sie skeptisch an aber sie grinste nur.

"Also gut Captain ... Jessica. Dann versteh ich natürlich, dass sie sich lieber einen Kollegen für die Mittagsbekanntschaft aussuchen. Auf MonCal hätten wir jetzt wohl übers Wetter reden können aber hier..." Luger schaute seine Gegenüber gespielt fragend an als sie plötzlich mit dem Finger schnippte. "Ich habs! Wieso sagen sie mir nicht was sie auf Lianna machen.

"Und wieso sagen sie mir nicht zuerst ihren Nachnamen, Captain?" Warf er gleich besserwisserisch zurück. Doch er hätte es besser wissen sollen. "Weil ich das nicht muss, Captain." Sie legte ihre Betonung unmissverständlich auf das Wort "Captain", als würde sie ihn ärgern wollen. Gut sie war relativ schlagfertig das musste man ihr lassen. Also beschloss er dieses Getue erst einmal zu verschieben. "Na gut Captain Jessica. Ich wurde nach Lianna versetzt um dort an einem Auswahlverfahren für eine teilweise mit Jedi bestückten Staffel teilzunehmen." Sie räusperte sich kurz. Hob entschuldigend eine Hand und fing dann an zu kichern. Endlich setzte er auch ein Lächeln auf und seufzte kurz.

"Wieso lachen sie Captain Jessica? Gibt's ein Problem?" Lugers Tonfall war gespielt ernst und ihr Lachen wurde stärker. Sie wurde rot im Gesicht und sie hielt sich eine Hand vor den Mund um es zu unterdrücken. Luger legte eine Unterlippe nach vorne und schnappte sich wieder seine Gabel.

[Hyperraum nach Lianna - An Bord eines Truppentransporters - Offizierskantine] Captain "Jessica"
 
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[ Orbit um Bimmisaari - DSD Nemesis ] Amy und War

War hatte sich von der Pilotin noch im Hangar verabschiedet und hatte sich dann direkt zur Brücke des Defender-Klasse Sternzerstörers begeben. Der knappe Statusbericht der 1.Offizierin bestätigte seine Annahme, dass während seiner Abwesenheit nichts besonderes vorgefallen war. Zumindest wenn man von de Nachricht absah, dass vorerst alle kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem Imperium einzustellen waren. Das war neu und überraschend, allerdings konnte er nicht wirklich glauben, dass sie damit dem Frieden in der Galaxis tatsächlich nahe gekommen waren. Es war allerdings definitiv ein Schritt in die richtige Richtung, sofern es sich nicht um einen weiteren fiesen Trick des Imperiums handelte.

Der Admiral überließ die Brücke wieder der hübschen Twi'lek Offizierin, nachdem er ihr Lianna als ihr neues Ziel benannt hatte und begab sich als nächstes in sein Büro. Zu seinem Pech musste er feststellen, dass sich hier einiges getan hatte. Der Posteingang interner und externer an ihn adressierter Nachrichten war am überlaufen. Die Schreibtischarbeit hatte er seit jeher gehasst und so viel wie möglich davon an General Kent abgegeben. Im Moment gab es da keinen Ausweg.

Bevor der Corellianersich einen Überblick verschaffte, öffnete er allerdings eine neue Nachricht an seinen Freund Und Jedi-Rat Tomm Lucas:


"Hallo Tomm,
Es sieht entgegen unserer Erwartungen so aus, als würden sich unsere Wege doch sehr bald schon wieder kreuzen. Mir ist ein interessanter Fang ins Netz gegangen, der bei deinem neuen Vorhaben garantiert hilfreich wäre.
Auch wenn es sich bei meinem Fang um ein weibliches Exemplar der Gattung „Elitepilot“ handelt, so ist das nicht der Grund für meinen Besuch auf Lianna. Der Fang hat... besonders scharfe Zähne.

Bis bald,
War"


Das war der übliche etwas kryptische Nachrichtenstil, der nicht jedem Mitleser gleich alle Einzelheiten offen legen würde. Auch wenn die Geheimhaltungsstufe dabei keine allzu große Rolle spielte, so machte es ihm zumindest etwas Freude, dass Tomm sich die Mühe machen musste die Nachricht zu entziffern und zu deuten.

War schickte die Nachricht ab und begann dann damit seinen Posteingang nach wichtigen und dringlichen Nachrichten zu sondieren. Viele kleine, teilweise auch unwichtige Nachrichten liefen über seine Tisch. Ein guter Kommandant musste auch den Überblick über kleine Fehlfunktionen auf dem Schiff bewahren, weil sie im Ernstfall sogar über Leben und Tod entscheiden konnten. Wobei defekte Wasserhähne im Umkleideraum des Fitnessbereichs nicht unbedingt dazu gehörten. Sehr wichtig war auch der Flottenstatusbericht aller ihm momentan unterstellten Kriegsschiffe und Truppen, wovon noch immer ein Großteil unterbesetzt bei Corellia lag. Das war ein großes ToDo auf seiner Liste. Er musste auch die Rekrutierung von neuem Personal einleiten und dann war da ja auch noch die Informationen zum Zustand seines schwer verletzten Vaters.

So vergingen, ehe er sich versah, mehrere Stunden der ungeliebten Schreibtischarbeit wie im Flug, bis er dann plötzlich durch den Notruf eines der zur Bewachung von Captain Skyrose eingeteilten Soldaten aufgeschreckt wurde.

War war davon ausgegangen, dass die Pilotin keine Probleme machen würde. Konnte er sich doch in ihr getäuscht haben? Es würde bestimmt nicht einfach werden, eine Sith auf dem Sternzerstörers einzufangen. Allerdings war allein die Tatsache, dass der Soldat noch lebte und Probleme melden konnte, ein erster Hinweis darauf, dass es nicht ganz so schlimm sein konnte.

War stand auf, streifte seine Uniformjacke über und machte sich auf dem Weg zum Turbolift. Vor dem Quartier der Pilotin waren die Soldaten in respektvollem Abstand in Stellung gegangen, auch hier hatte sich schnell weitere Verstärkung eingefunden. War begab sich zu Lieutenant Dale, welcher auch derjenige war, er ihn gerufen hatte.


"Was ist passiert, Lieutenant?"

"Wir haben so etwas wie einen Hilfeschrei gehört und sind dann rein. Da ist sie scheinbar durchgedreht und hat Kerrington mit ihren Sithkräften an die Wand geklatscht. Dann hat sie nach Ihnen verlangt."

Eine sehr bildhafte Darstellung aber damit hatte er alle Informationen, die er benötigte. War nickte verständnisvoll und. Kickte zu dem Verletzten Soldaten hinüber, der gerade von den Sanitätern abtransportiert wurde. Also gut, auf ins Gefecht.

Er reichte Dale seine Blaster, den er da dein hoffentlich nicht benötigen würde, und begab sich in das Zimmer der Pilotin. Er wartete, bin sich die Tür hinter seinem Rücken wieder geschlossen hatte. Der Raum war abgedunkelt, bis sich seine Augen daran gewöhnt hatten würde er garnichts sehen. Kein besonders beruhigendes Gefühl.


"Captain, sie wollten mich sprechen? Ich würde es vorziehen, wenn sie zum Läuten künftig das Intercom verwenden würden."

[ Hyperraum - DSD Nemesis ] Amy und War
 
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