Umeas
Abtrünniger Sith Darth Hybris, Twink von Vorn Meri
CF: Weltraum (Imperium)
[Hyperraum Richtung F5 - Darth Hybris Fury - Cockpit - Hybris und Yelm(NPC)]
Lange schon war Hybris nicht mehr so ungeduldig gewesen, weshalb er jetzt schon, ganze zehn Minuten vor dem Austritt aus dem Hyperraum, im Cockpit gewesen war. Vielleicht, so sein Unterbewusstsein, würden sie ja früher raus kommen und dann durfte er nichts verpassen. Yelm war jedoch auch in diesem Falle nur allzu korrekt. Die Fury sprang erst dann aus der wirbelnden blauen Zwischendimension, als der auf der Frontscheibe projizierte Timer auf Null fiel. Exakt dort wo sie herauskommen und exakt dann, wann sie es sollten, waren sie es auch. Hybris hatte in diesem Augenblick aber keinen Nerv dafür übrig, denn musste er doch glotzen. Vor zehn Minuten hatte er sich erst nicht setzen wollen, es dann doch getan, war danach mehrfach fast und dann doch ganz aufgestanden, nur um sich wieder zu setzen und nun stand er direkt hinter dem Pilotdroiden und beugte sich an diesem vorbei, sodass er mit dem Gesicht beinahe an der Scheibe klebte. Vor ihnen befand sich etwas, so nah, dass man es mit genug Hintergrundwissen und Phantasie erkennen konnte, aber so fern, dass die Bildschirme neben den Sitzen eigentlich mehr Informationen lieferten. Das lag vor allem an dem leeren Raum, in welchem sie sich befanden und wo folglich kein Stern Licht spendete. Yelm hatte diesen Mangel zwar künstlich ausgeglichen, doch konnte die Projektion auf der Scheibe eben kein echtes Licht ersetzen. Dennoch schaffte es Hybris eine halbe Minute lang, dann verlor er doch die Fassung und sah sich die Umrisse der Formation vor ihnen auf einen der Sensorschirme an.
Die inoffizielle Schiffs-K.I. war bereits dabei sie farblich zu sortieren, sodass Hybris gar nicht mal so viel Vorstellungskraft aufbringen musste. Er erkannte sofort die markante Form eines Sternzerstörers. Aber nicht eines der moderneren, welche eher an eine normale Pfeilspitze erinnerten, sondern an eine der älteren Modelle, deren Namen er natürlich nicht kannte. Würden die heutigen nicht Bezeichnungen tragen, die er beinahe jeden Tag in anderen Zusammenhängen benutzte, er würde ja nicht einmal die kennen. Dennoch kam sie ihm bekannt vor, nur wusste er nicht woher. Wie die ISD von heute besaß sie zwar auch eine annähernd pfeilförmige Basis, unterschied sich dann aber doch in einigen Abschnitten von diesen. Zum einen gab es im vorderen Drittel einen mittig verlaufenden „Schlitz“, an dessen Ende sich ein Hangar befand. Auf der Basis befand sich eine weitere Pfeilspitze und auf dieser nochmals einen Aufbau, der an einen Vogel mit ausgebreiteten Flügeln erinnerte. Da Hybris nicht auf die Klasse kam, fragte er nach und bekam als Antwort „Harrower-Klasse-Dreadnaught“ zu hören. 850 Meter lang und ungefähr 3800 Jahre alt. Sobald er den Namen hörte, wusste er auch wieder woher er ihn kannte: Seine Fury bzw. deren Konstruktionspläne stammten aus der selben Zeit.
Der Zerstörer war jedoch nur das Kernstück der gesamten Konstruktion. Hybris zählte zum einen die hier eigentlich vermutete „Zweifellos“ der Alchemisten. Die befand sich aber nicht im Hangar, obwohl sie wohl in diesen gepasst hätte, sondern an einen der Schleusen an Steuerbord, wo die großen Schiffe sonst an Stationen andockten. Drei weitere, ähnlich große Schiffe hatten angedockt, wobei nur eines davon, eine Unity-Klasse-Fregatte der Chiss, an der dafür vorgesehenen Stelle stand, während die beiden anderen einfach direkt auf der Hülle geparkt worden waren und keiner größeren Fraktion angehörten. Es waren zwar typische corellianische Schiffe, doch mit so vielen Modifikationen, dass sie quasi jedem hätten gehören können. Im Haupthangar gab es dann noch einen Frachter, der einstmals, also vor mehreren tausend Jahren, gerne von Hutten genutzt worden war. So weit so gar nicht mal so spektakulär, gab es da noch ein weiteres Schiff, welches die Aufmerksamkeit des Siths auf sich lenkte. Denn obwohl diese Ansammlung von Raumschiffen aus unterschiedlichen Epochen, Spezies und Reichen überraschend kam, so waren sie doch relativ normal. So aber nicht das letzte größere Schiff, welches sich an der linken vorderen Spitze des Dreadnaught befand, als wäre es aufgespießt worden. Es war ungefähr 150 Meter lang und dank fehlender Abschirmung konnte Yelm auch dessen Spezifikationen in Erfahrung bringen. Mal von der selbst für ein so kleines Schiff nur schwachen Bewaffnung abgesehen, war eben erstaunlich, dass es sich um keine aus Metall handelte, sondern um ein sogenanntes Bioschiff. Von denen hatte der Alchemist Hybris zwar schon gehört, gelesen und sie im Holonet gesehen, doch sie nie selbst zu Gesicht bekommen oder die Chance erhalten sie selbst zu studieren.
Das würde natürlich auch jetzt noch warten müssen. Dennoch starrte er es etwas länger an als die anderen Schiffe, zwang sich schließlich aber dazu wegzuschauen. Neben dem großen Schlachtschiff und seinen Parasiten gab es noch ein beträchtliches Trümmerfeld um dieses herum, welches vor allem aus zwei beinahe vollständig zerstörten Großkampfschiffen und ihren Jägern bestand, die beide, wie der noch intakte Dreadnaught, einstmals zum Sith Imperium gehört hatten. Nach so langer Zeit hatten die durchs endlose Weltall schießenden Gammastrahlen jedoch nichts mehr zurückgelassen, was auf die Ursache für ihre Zerstörung hinwies, so Yelm, nachdem Hybris ihn daraufhin angesprochen hatte. Da es Anzeichen für Beschuss, innere Explosionen und Deformationen gab, hätten sie durch alles mögliche zerstört worden sein können. Falls die Alte Republik, die Schiffe selbst oder ein unbekannter Feind dafür verantwortlich war, so befand sich dieser längst nicht mehr hier und wahrscheinlich gab es ihn nicht einmal mehr in seiner früheren Form oder überhaupt.
All das wirkte auf Hybris nicht sonderlich bedrohlich oder befremdlich, was wohl daran liegen mochte, dass er schon so vieles gesehen und erlebt hatte. Lediglich der Ort war weniger angenehm. Wer daran gewöhnt war von Sternensystem zu Sternensystem zu reisen, der bekam gar nicht mit, wie finster das All sein konnte. Wenn Hybris aus dem Fenster sah, dann erblickte er den Rand der Galaxis und vor den Sternen konnte man nur hier und da die Umrisse der wilden Formation ausmachen, in die man leicht hinein fliegen konnte, wenn man nicht aufpasste. Hybris war natürlich ein Mann der Dunkelheit und mochte all ihre Vorteile. Doch selbst er konnte nicht abstreiten, dass es ihm einen Schauer über den Rücken jagte, wenn er überlegte hier fern aller Sterne rausgeworfen und alleingelassen zu werden. Das nächste System war so weit entfernt, dass das Schiff es mit Sublichttriebwerken niemals erreichen konnte und das selbst dann nicht, wenn es genug Treibstoff gab und die lebendige Besatzung unwichtig war. Noch so ein Punkt der dem Lord nicht gefiel. Wenn hier etwas schief ging und die Fury plötzlich nicht mehr dazu in der Lage war in den Hyperraum zu springen, Hybris ach so große Macht wäre nutzlos. Was eigentlich sogar hilfreich war, wenn man sich mal wieder für den Größten hielt. Im Angesicht der endlosen Leere zwischen den paar Sternen und Planeten war man nichts und konnte nichts von Bedeutung bewirken. Nicht das Hybris so weit gehen würde. Er war ja schließlich hier um etwas von großer Tragweite zu bewirken und jetzt, da er das Bioschiff gesehen hatte, erschien ihm sein baldiges Werk sogar noch monumentaler. Er musste am Ende nur von hier weg kommen.
Yelm sollte sie nun zum oberen zentralen Hangar bringen, unterrichte Hybris derweilen aber gleichzeitig von dem, was seine Sensoren in Erfahrung bringen konnten. Alle kleineren Schiffe waren nicht nur leer im Sinne von das es dort keinerlei Besatzung mehr gab, sondern das sie auch keine Energie mehr besaßen. Der Dreadnaught hingegen besaß zwar Energie, doch schien die ständig von einem Schiffsteil ins nächstgelegene zu fließen. Hybris, der sich die Darstellung dieses Energieflusses ansah, fand, dass es aussah als würde sich ein Energiewurm durch das Schiff bewegen. Natürlich war dem nicht so. Das gesamte Schiff besaß Energie und intakte Leitungen. Irgendwer schaltete nur eben alle Systeme ab, sobald er einen Teil verlassen hatte und dieser Jemand war sogar auf den Sensoren zu sehen. Etwa dreihundert Meter von dem Punkt entfernt, wo die Fury landen würden, gab es eine Gruppe von Lebenszeichen. Interferenzen und die nicht auf dem neusten Stand befindlichen Lebenszeichendetektoren der Fury ließen eine genauere Identifikation jedoch nicht zu und sie waren auch zu weit weg um sie mal so eben mit der Macht zu durchleuchten. Yelm schätzte dennoch, dass es wohl ein Dutzend war. Außerdem gab es eine Anomalie in dem Bereich des Schiffes, welches die Energie „verlor“. Dieses Etwas bewegte sich mit den Humanoiden mit, also in die selbe Richtung. So wie die Gruppe die Energie zu ihrer Sektion leiteten, so verlor das Etwas im gleichen Maße seine. Noch merkwürdiger an dem Ding war seine Machtsensitivität, die obwohl sie nicht stark war, genug Raum einnahm, dass Hybris sie spüren konnte. Irgendetwas oder irgendwer projizierte an diesem Ort ein gewaltiges Feld und selbst ein Sith Lord konnte es nicht eindeutig identifizieren. Noch nicht, wie er jedoch augenblicklich trotzig dachte.
Mal von dieser Gruppe und Anomalie abgesehen, gab es überall auf dem Schiff leere Flecken. Dort störte etwas die sensorische Erfassung, weshalb sich an jenen Orten auch alles mögliche verstecken konnte und der Maschinenraum mit seinem Reaktor und die Kommandobrücke gehörten leider auch dazu. Als Hybris erkannte, dass sie ja nun erst einmal eine Weile durch energielose Gänge würden gehen müssen, ließ er Rope die entsprechende Ausrüstung für Null-G-Außeneinsätze bereit legen. Yelm, der während des gesamten Sparzierganges per Comlink bei ihnen sein würden, lud dennoch eine sich permanent aktualisierende Karte auf zwei Pads und ließ diese ebenfalls von dem anderen Droiden bereit legen. Die Anzüge besaßen zwar selber welche, doch sollten diese ausfallen, hätten sie eben noch einen Ersatz. Letzterer würde dann aber ohne Richtungsangaben auskommen, da Yelm sie jetzt und hoffentlich auch für den Rest der Aktion nicht mit seiner Stimme, sondern mit farbigen Markierungen den Weg weisen würde. Wobei die Anzüge per se gar nicht notwendig waren. Die Hangarschilde waren nämlich aktiv und da es auch sonst keine Hüllenbrüche gab, herrschte auf dem gesamten Schiff eine normale Gravitation und Atmosphäre. Hybris traute dem nur nicht, weshalb er sie trotzdem nahm. Als die Fury sich langsam aber sicher dem Hangar näherte, fügte der Lord noch eine weitere Bestellung hinzu: Rope solle doch tragbare Atmosphärenscanner einpacken, damit er bekannte Giftstoffe in der Luft erkennen würde.
Da die Fury ihre Außenbordscheinwerfer nicht nutzte, wurde nur der unmittelbare Bereich um die Hangarschilde erhellt, offenbarte dadurch aber nichts erwähnenswertes. Hybris sah dennoch kurz nach, begab sich schließlich aber in den Gang vor der Schleuse, nachdem er nichts entdeckt hatte. Lilith würde nicht mitkommen. Sie war noch zu unerfahren und mehr Belastung als Hilfe. Als der Lord seine Ausrüstung sah, ging er alles nochmals gedanklich durch. Die Stiefel würden nicht magnetisiert, alles andere jedoch normal genutzt werden. Bevor der Scanner nicht bestätigte, dass die Luft atembar war, würde er also auch seinen Helm tragen. Folglich trug er auch keine Robe. Nur die typische schwarze Unterbekleidung, die man auch beim Training trug, war angelegt worden und sein generisches Lichtschwert baumelten an seinem metallischen Gürtel. Der auf Hybris ausgelegte Anzug nahm dann noch das Seelenschwert auf und entlastete den Lord sogar dabei. Wäre der Anzug an sich nicht so schwer, dass man ihn ohne fehlende Gravitation lieber zu Hause lassen sollte, er würde ihn wohl ständig tragen. Deshalb würde er ihn schließlich trotzdem ablegen müssen, sollte er nicht mehr notwendig sein. Damit er bei einem spontanen Hüllenbruch aber trotzdem nicht ohne dastehen musste, würde Galain, der im Augenblick immer noch zwischen den beiden Schleusenschotts stand, ihn tragen. Ein entsprechendes Geschirr stand ebenfalls schon bereit. Hybris trug außerdem das schon erwähnte Datapad, Energieriegel und mineralisiertes Wasser für drei Tage, eine für Weltraumsparziergänge geeignete Luma samt Ersatzenergiezelle, eine weitere Zelle für sein Lichtschwert, zwei wirksame Gegengifte und ein Antiserum gegen die üblichen Verdächtigen auf solchen Einsätzen. Sein Anzug bot drei Stunden Luft, Strahlenschilde gegen die kosmische Strahlung, aber nicht gegen Waffenfeuer und eine Umweltkontrolle, die hohe bzw. niedrigere Temperaturen kurzfristig ausgleichen konnte. Die Stiefel und Handschuhe waren magnetisierbar und konnten auch je nach Unterlage unterschiedlich stark eingestellt werden. Die Energie dafür reichte bei moderater Nutzung ebenfalls für drei Stunden. Galain selber würde noch zwei tragbare Minigeneratoren tragen, damit sie energielose Türen oder dergleichen auch ohne Lichtschwerter würden öffnen können. Hybris hoffte zwar vor allem letztere nicht nutzen zu müssen, wollte aber auf Nummer sicher gehen. Sie befanden sich einfach zu nahe bei Tawarwaith und der Götterschmiede.
Dann setzte die Fury endlich auf und Yelm verkündete, dass sie nun das Schiff verlassen könnten. Im Hangar herrschten kühle sieben Grad, es gab scheinbar keine Giftstoffe, aber Gravitation. Dennoch setzte Hybris seinen Helm auf. Kaum war er aufgesetzt, da öffnete er auch schon das innere Schott, doch der abartige Gestank des Sith Spawn konnte ihm schon nichts mehr anhaben. Noch ein weiterer - wenn auch nicht offen zugegebener - Grund für den Helm. Der Lord stellte sich kurz an den rechten Rand, ließ das Ungetüm hinein kommen und sich seinen Anteil am Gepäck schnappen und dann auch gleich als ersten hinaus gehen. Durch den Anzug hörten sich die Schritte für einen Augenblick lang nur dumpf und weit entfernt an, dann passte sich dieser an die Atmosphäre im Hangar an und plötzlich hörte sich wieder alles normal an. Da der andere Frachter im unteren und sie im oberen Hangar standen, konnte Hybris die Wände von diesem mit seiner Luma anleuchten. Bei aktiver Umweltkontrolle und sei es auch nur alle paar Tage mal für kurze Zeit, konnten unbeschädigtes Material weder rosten noch sich anderweitig zersetzen, sodass das graue Metall an den Wänden zwar nicht fabrikneu wirkte, aber doch nicht offenbarte, dass es schon fast 4000 Jahre alt war. Auch anderweitig gab es hier keinerlei Schäden. Keine durchgebrannte Technik, keine schwarzen, durch Waffenfeuer verursachte Flecken, keine Trümmer und Müll auf dem Boden, kein gar nichts. Hätte Hybris das Alter des Schiffes nicht gekannt, er hätte genau so gut auf einem modernen Schiff oder einer Station stehen können. Nur die Temperatur war gewöhnungsbedürftig und da der die Energie umleitende Trupp hier scheinbar schon länger nicht mehr vorbei gekommen war, stand die Luft auch und obwohl Hybris sie durch seinen Helm nicht riechen konnte, offenbarte sein Atmosphärenscanner sie genau so wie seine Luma, deren Licht sich durch ruhig in der Schwebe dahin gleitenden Staub in der Luft schnitt.
Nach ein paar Minuten, Hybris war durch den halben Hangar gelaufen, nahm er den Helm ab und entledigte sich danach auch des Rests seines Anzuges. Danach verschnürte er das Paket und Galain nahm es dann entgegen, um es auf seinen Rücken zu packen. Die Kälte machte sich natürlich bemerkbar, musste aber vorerst ertragen werden. Einmal noch fuhr sich der Lord mit der behandschuhten Hand über den kahlen Schädel und schaute dabei zur Fury, dann setzte er eine entschlossene Miene auf und ging zur zentralen Doppelschott des Hangars, wo auch Lasten und andere größere Teile hereingebracht wurden. Statt diese zu öffnen, nahm er jedoch die normale Tür daneben, welche sich auch problemlos öffnen ließ. Als Hybris sie durchquert hatte, schaute der Sith noch einmal zurück, doch Galain hatte trotz seiner Größe kaum Probleme mit ihr. Das frühere Sith Imperium hatte wohl auch Spezies in ihren Reihen gehabt, die größer und breiter als Menschen waren. Dennoch musste er den Kopf einziehen und sich halbwegs quer hindurch zwängen. Der folgende Gang war dunkel und ließ sich auch nicht mit dem Schalter erhellen, der direkt neben der Tür gewesen war. Das Duo ging deshalb weiter, energiesparend immer nur eine Luma auf den Weg vor sich gerichtet. Da Hybris vorging, war seine an, während er gleichermaßen seine Hand nicht von dem Lichtschwertgriff lassen konnte. Es gab zwar keine sichtlichen Gefahren und auch die Macht warnte vor nichts, doch das war ja das Problem. Der Mensch fürchtete sich nicht davor alleine in der Finsternis zu sein. Er fürchtete sich davor es nicht zu sein. Laut seinen Instinkten musste es hier irgendetwas geben, doch da war nichts. Also war die Schlussfolgerung, dass er von seinen Sinnen betrogen wurde. Während er viel Zeit hatte, um darüber nachzudenken, durchquerten sie mehrere Gänge und Durchgangsräume, die allesamt dunkel und stumm waren. Auch hier gab es keine Kampfspuren, kein Hinweis auf eine plötzliche Flucht. Tatsächlich wirkte es auf Hybris so konstruiert, so künstlich, dass er das Gefühl bekam, als wäre dieser Sternzerstörer nie auch nur in der Nähe von einer alltäglichen Nutzung gewesen. Als hätte ihn einfach jemand hier im Nichts gebaut und dann ungenutzt stehengelassen.
Bis sie dann schließlich auf der Höhe der Energieumleitungen ankamen. Eine letzte große Tür öffnete sich vor ihnen und keiner hatte sie dafür manuell öffnen müssen. Zischend glitten die massiven Teiltüren in die Seite und gaben den Blick auf ein von Zwielicht dominierten Bereich frei. Diesen an den Gang anschließenden Ort Raum zu nennen wäre nicht angemessen gewesen. Kaum war Hybris hineingegangen, da erkannte er schon, dass das hier nicht normal sein konnte. Zuerst sah er nach links, wo laut Lageplan eigentlich eine Wand in ein paar Metern Entfernung hätte sein müssen. Tatsächlich klaffte dort jedoch ein Loch, nein, eher ein improvisierter Durchgang. Die etwa zwanzig Meter breite Wand war auf mindestens fünfzehn Metern durchbrochen worden, wobei die Ränder aussahen, als hätte irgendwer das Metall erst erhitzt und dann wie eine Dose geöffnet, danach die entstandene Rolle aber abgeschmolzen und wer weiß was damit gemacht. Hinter dem Durchgang konnte Hybris weitere Durchbrüche und ähnliche Räumlichkeiten entdecken, bis schließlich eine Kurve kam und der weitere Gang nicht mehr einsehbar war. Da der Sith die Maße des Schiffes zumindest im Ansatz im Kopf hatte, ahnte er schon, wieso es dort eine Biegung gab. Noch weiter und sie wären ins All durchgebrochen. Auf dem Boden, etwa sechs Meter breit, führte eine geschwärzte Mulde, als hätte sich ein glühender Hutte darüber bewegt und eben diesen Abdruck hinterlassen. Schon auf den ersten Blick sah Hybris dabei überall in unregelmäßigen Abständen Löcher mit angefressenen Rändern, die genau so aussahen, als hätte jemand Säure verschüttet. Außerdem lagen in noch größeren Abständen von einander abgeschnittene schwarze Kettenglieder, so dick, dass Hybris sie hätte als Totschläger benutzen können. Nachdem er diese Details aufgenommen hatte, sah er nach rechts, noch jeden analytischen Gedanken unterdrückend.
Auf der anderen Seite ging es ähnlich weiter. Auch dort führte der neue Gang durch allerhand Sektionen, bis die Außenhülle sie zu einer Richtungsänderung gezwungen hatte. Im Gegensatz zu links gab es dort aber ein wenig mehr zu sehen. Auf ihrem schnurgeraden Weg durch die Eingeweide des Schiffes hatte viel Mobiliar und Technik ihren Weg gekreuzt und während ersteres wenig subtil einfach zur Seite geworfen worden war und sich zum Teil auf kleinen Bergen in Ecken und den Rändern der einzelnen Räume gesammelt hatte, war man mit der Technik sorgsamer umgegangen. Spontan konnte der Lord ein halbes Dutzend verlegter Kabel erkennen, die aber nicht auf dem Boden, sondern durch Stützkonstruktionen nahe der Decke verliefen. Den Ursprung dieser konnte er nicht sehen, doch wohin sie führten schon. Mal kleinere, mal richtig große Klumpen aus poliertem Metall und mit vielen Bedienelementen und Bildschirmen waren zur Seite geschoben und dabei am System belassen worden. Wer auch immer hier gearbeitete hatte, war nicht impulsiv vorgegangen, kam es dem Sith in diesem Moment in den Sinn und er fragte sich daraufhin zwangsläufig, wer so vorgehen würde und natürlich vor allem wieso überhaupt.
Die Stille um sie herum antwortete nicht, doch dafür die Macht. Hybris Sinne waren wie das Netz einer Spinne ausgelegt gewesen und hatten jede Bewegung registriert. Bisher hatte er sie passiv verfolgt, so wie man eine Wolke am Himmel zwar aus dem Augenwinkel sah, sie aber nie wirklich betrachtete, weil ihr Weg ja vorhersehbar war. Nur wenn sich wie jetzt die Richtung schlagartig und unerwarteterweise änderte, richtete er sein Bewusstsein darauf. Die machtsensitive Wolke, die bisher immer den Energieumleitungen gefolgt war, kam nun direkt auf sie zu. Der laut dahinrollende Felsen war auf einmal stehengeblieben und kam nun den Berg hinauf auf sie zu. Zwischen ihnen lagen Räume mit Wänden und wenig Türen und doch bewegte sich das Etwas, ohne je langsamer oder schneller zu werden. Wie ein Geist schien er jedes Hindernis einfach zu durchfließen. Eine so seltsame Beobachtung, dass selbst ein Sith Lord den Anflug von Furcht nicht unterdrücken konnte. In seiner langen Kariere als Sith war er noch nie einer solchen Wesenheit begegnet. Natürlich gab es genug Geschichten über Wesen, die sich so bewegen konnten, doch hatte er, der Wissenschaftler, nie daran geglaubt. Er kannte verschiedene Arten von Macht-Geistern und wie sie sich anfühlten und dieses Ding war keines davon. Fast eine halbe Minute lang brauchte er, bis er schließlich die Ungereimtheit bemerkte, die ihn stutzig gemacht und einen leichten Furcht-Ausschlag in seinem Emotionsgraphen verursacht hatte. Geister mochten tot sein, doch die Macht erinnerte sich an ihr Leben. Es gab eine Echo von Lebendigkeit. Doch dieses Ding besaß diesen Nachhall nicht. Doch noch bevor er mit seiner Analyse fertig war, zeigte sich das Etwas auch schon.
Etwa eine Sekunde bevor es aufgetaucht war, hatte sich die Machtpräsenz schon im sichtbaren Bereich des Raumes befunden. Hybris wollte schon an seinen Sinnen zweifeln, da brach plötzlich etwas aus einem der Deckenverkleidungen heraus und landete auf dem Boden. Die humanoide Gestalt sah auf den ersten Blick wie eine Art Kristallwesen aus. Füße, Unter- und Oberschenkel, Hüfte, Brustkorb, Ober- und Unterarme, Hände samt dreigeteilter Finger, Hals und Kopf bestanden aus hellblauen, leicht schimmernden Blöcken, die alle so gearbeitet waren, dass sie entfernt an einen schlanken Menschen erinnerten. Es gab sonst keine Details. Keine Haare, Augen, Fingernägel, Bauchnabel oder dergleichen. Da sich dieses Ding jedoch – erschreckend geschmeidig – bewegte, revidierte Hybris seine erste Annahme und ging lieber von einem Droiden aus. Denn Leben hatte dieses Ding nicht in sich und nun spürte er auch, dass die Machtpräsenz nicht eins zu eins mit der Figur übereinstimmte. Sie hing wie ein Schatten vor ihr in der Luft. Da sie eben aber unter dem Droiden gewesen ist, ist die Aura lebendig oder wird kontrolliert, ging es dem Lord binnen eines Herzschlages durch den Kopf. Der Kristalldroide war klein und als Galain gerade so eben in Hybris Sichtfeld trat, bemerkte der Sith, dass das Ding fast exakt halb so groß war wie der Spawn. Tatsächlich wirkte es auch so, als würde es nicht Hybris, sondern seinen Diener anstarren. Kaum war der Eindruck in Gedanken gefasst, da explodierte plötzlich ein Licht im Gesicht des Droiden und schoss auf Galain zu. Es war jedoch kein Angriff. Der weiße Strahl tastete ihn einfach nur von Kopf bis Fuß ab und die Macht hatte dazu überhaupt nichts zu sagen, als wäre er gar nicht vorhanden, sodass Hybris Instinkte und nicht sein Machtsinn von einer Bedrohung ausgingen. Eingreifen konnte er jedoch nicht mehr. Denn bevor er den Entschluss fassen konnte, hörte es auch schon wieder auf und dann geschah die nächste erstaunliche Sache. Vom Kopf beginnend, baute der Droide langsam ein Bild um seinen Körper herum auf und schon als er beim Hals angekommen war, war klar, welches Hologramm er nachbilden würde...
[Weltraum "F5" - Sternzerstörer aus der Zeit des Sith Imperiums - Essensausgabe - Hybris, Galain(NPC) und ein Droide?]
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