Tragische Geschichte?
Das ist es ja gerade. Nur aufgrund seiner Blödheit gibt er sich der dunklen Seite hin. Obi-Wan hat schon recht, er hat diesem Dunklen Lord gestattet, ihn zu manipulieren.
Wann gestattet man es denn, sich manipulieren zu lassen? Eigentlich nur dann, wenn der eigenen Überzeugung irgendiwe Rechnung getragen wird. Anakin
hat eine Bindung zu seiner Mutter. Haben die Jedi aber ignoriert. Unter dem Strich haben die Jedi den Auserwählten am langen Arm verhungern lassen und ihm damit großes Leid angetan. Das ist die Ausgangslage. Es wäre für den Jedi-Orden ein Fingerschnippen gewesen, Shmi Skywalker freizukaufen. Das ist ein Versäumnis, welches so ohne Weiteres nicht Wegzudiskutieren ist...
Und ja, man sagt sowas schon mal aus Jux und Dollerei, das wirst Du am eigenen Leibe vor nicht all zu langer Zeit erfahren haben.
Wenn meine Tochter mit Krikelkrakel ankommt, sage ich ihr auch: "Oh, das hast Du aber hübsch gemalt."
Das macht man nunmal so, und genauso macht es Obi-Wan, und nicht zuletzt auch Palpatine, der ihn ja richtig damit verhöhnt, wie "weise" Anakin doch sei, dass er den Sithlord nicht erkennt, der direkt vor ihm steht. Das sieht man in der Szene sehr deutlich, was Palpatine tatsächlich von Anakin denkt.
Nee, Obi-Wan ist ein strikter Lehrer, der Anakin für jeden Furz sofort lang macht. Anakin wird nach Lehrbuch aufgezogen und genau das ist der Fehler. Palpatine dagegen ist stets offen dafür, wenn Anakin sich auskotzen möchte und dieser sagt niemals, dass Anakin irgendwas falsch sehen würde. Ganz im Gegensatz zu Obi-Wan, Yoda und Windu.
Tusken hin oder her, bei Luke gab es die Sturmtruppen, die seine Tante und seinen Onkel getötet haben, daraufhin brachte Luke erst mal tausende im Todesstern um, und geriet TROTZDEM nicht auf die dunkle Seite.
Also das ist nun wirklich abzuwägen. Tausende an Bord des Todessterns gegen Alderaan und viele weitere Planeten, die lediglich Ihren Standpunkt äußern wollen. Selbst Yoda hätte das Ding in Stücke geschossen, weil es der Macht (und damit dem Leben selbst) zuwiderläuft.
Anakin ist nun einmal ein richtiger Waschlappen und eine Heulsuse, der alles in den Dreck schmeißt was er über zehn Jahre lang gelernt hat, und das ist nicht alles. Es kommt ihm nicht mal komisch vor, dass er in den Jedi-Tempel marschiert und all seine Freunde umbringt, mit denen er jahrelang zu tun hatte.
Für Anakin waren die Jedi Verräter, die ihn selbst ausgenutzt haben, ihn nicht haben frei agieren lassen, seiner Mutter nicht helfen wollten und ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit Missbilligung für seine Lebensart haben zuteilkommen lassen. Wäre ich an seiner Stelle, so würde ich mich nicht im Jeditempel zuhause fühlen, sondern ständig nur daran denken, welche Gemeinheiten wohl als Nächstes kommen. Es läuft darauf hinaus, dass der Egoismus der Institution "Jedi-Orden" dem Egoismus einer einzelnen Person unterlag. Palpatine lag durchaus richtig damit, Yoda als Chef der Jedi Arroganz und damit Selbstgefälligkeit zu unterstellen.
Und Du verurteilst Luke, der seinen Vater bekämpft.
Mann o mann, hier läuft wirklich irgendwas schief, wenn man nicht wirklich erkennt, dass Anakin einen riesen Haufen Mist nach dem anderen produziert und so ziemlich alles falsch macht was man falsch machen kann.
"Ich werde nicht zulassen dass Du stirbst! Höhöhö, ich werde den Tod besiegen, denn ich bin Anakin, der ach so schlaue Jedi, der immer alles weiß und unter Kontrolle hat. Außer mich selbst natürlich."
Nee, sorry, geh mir weg mit dem.
Kampf gegen Dooku: "Nein, ich greife ihn JETZT an!"
Zack, Arm ab. Blödheit wird nunmal bestraft, das war schon immer so, aber Anakin ist ja selbst zu blöd dazu, zu erkennen, dass Blödheit bestraft wird, denn er tut es immer und immer wieder und würgt sogar seine eigene Frau.
Also, dieser...Mensch, oder wasauchimmer, ist ein echter Fehltritt der Natur und sollte sabbernd unter einem Stein von seinen eigenen Fingernägeln leben.
Es geht nicht darum, was er als Jedi alles studieren muss, sondern darum, was er alles davon kapiert hat, und das war nicht sehr viel, wenn man mal bedenkt wie oft er sich von Yoda und Obi-Wan Sprüche anhören muss, wie viel er noch zu lernen hat, dass er lernen muss, loszulassen, und und und. Man könnte meinen dass er zehn Jahre lang mit Obi-Wan im Außendienst ware, ohne jemals die Schulbank gedrückt zu haben und überhaupt auch nur zu erahnen, was es bedeutet, ein Jedi zu sein.
Und hier gilt es zu bedenken, dass Anakin ein Sklavenjunge ist, der vom Regen in die Traufe kommt. Er wird nun nicht mehr von Watto verprügelt, dafür aber nun stets und ständig auf emotionaler Ebene fertig gemacht. Alles, was Anakin will, hat hinter einer "größeren und tolleren" Weisheit zurückzutreten. Das Individuum als solches ist im Jedi-Orden nur bedingt etwas Wert, da man Aufopferung für das größere Ziel predigt. Für mich persönlich ist es völlig logisch, dass aus Anakin ein Waschlappen wurde, da man ihm jegliches persönliches Fortkommen zu schwer, wie nur irgendmöglich gemacht hat, Ressentiments wegen seiner Herkunft als zu alter Schüler geschürt hat und man ihn auch sonst nicht wirklich als mündigen Menschen angesehen hat.
Bestes Beispiel: Geh deinen Freund, den Kanzler, für uns ausspionieren. Is zwar nicht offiziell, aber irgendwie doch. Der Rat hat nämlich nicht die Eier, um dir persönlich zu sagen, dass du Verrat gegen die Staatsinstitution "Oberster kanzler" begehen sollst, aber ich, Obi-Wan (der oberstrikte Lehrer), kriege dich dazu trotzdem überredet. Fakt ist: Der Jedi-Orden hat sich eines Vertrauensbruchs nach dem Anderen schuldig gemacht. Anakin alleine irgendeine Schuld zuzuweisen, ist grundsätzlich falsch...