Hmmm, wir driften gerade zwar wieder hoffnungslos in off topic ab, aber das möchte ich aus zwei Gründen auch nicht ganz stehen lassen.
1. Dürfen Jedi sehr wohl Emotionen haben. Sie werden sogar dazu ermutigt, Mitgefühl zu entwickeln. Der Knackpunkt liegt darin, dass sie sich von diesen Gefühlen nicht leiten lassen sollen. Ein Jedi soll seine Gefühle erforschen und kontrollieren, während ein Sith ihnen freien Lauf lässt. Spannenderweise ist es bei der Benutzung der Macht genau andersrum. Hier machen sich die Jedi zum Werkzeug (der Macht) und Sith zum Führer des Werkzeugs (der Macht).
2. Bei Obi-Wan hatten wir jetzt wiederum die interessante Situation, dass er Anakin eigentlich nicht töten wollte. Natürlich auch aufgrund ihrer Bindung aber imo vor allem aufgrund aus dieser Bindung erwachsendem Mitgefühl . Er war eine der drei Personen (mit Padmé und Palps) die Anakin am nächsten standen, hatte mit ihm diverse Missionen auf Leben und Tod durchgestanden, kannte seine Stärken und Schwächen und ja, hatte über die Jahre einfach eine brüderliche Bindung aufgebaut, die unter diesen Umständen imo eigentlich auch völlig legitim ist. Zu Beginn des Kampfes entsprach Obi also absolut dem Jediideal. Das genaue Gegenteil lieferte kurz zuvor Mace, der aus seiner tiefen Liebe zu den Jedi und der Republik einen tiefen Hass auf die Sith entwickelt hatte, die sich beim Kampf mit Sidious schließlich unkontrolliert entlud. Hier kann man als nicht mehr von positiven, konstruktiven Gefühlen reden. Schließlich kam dann aber auch Obi-Wan im Kampf seines Lebens an seine Grenzen und darüber hinaus. Und zwar genau in dem Moment, in dem Anakin trotz aller gut gemeinter Ratschläge sprang und Obi sich endgültig gezwungen sah, die Sache gegen seinen Willen zu beenden. Hier waren es in der anschließenden Predigt an den verbrennenden Anakin dann vor allem tiefe Enttäuschung und Verzweiflung, die sich Raum bahnten. Und ja, auch der Hass auf die Person, die ihn zu diesem Schritt gezwungen hatte. An diesem Moment war auch ein Obi-Wan - neben Mace ein weiterer absoluter Vorzeige-Jedi - endgültig gebrochen und die Dunkle Seite hatte ihren unaufhaltsamen Siegeszug über die Galaxis angetreten. Symbolisch dafür, dass Obi-Wan schließlich nicht mal mehr die Kraft und den Willen zum Gnadenstoß findet und so dem Kontrahenten einem grausamen Tod überlässt. Der Jedi-Orden, der über Jahrhunderte das Licht in der Galaxis aufrecht erhielt, ist dann endgültig Geschichte als auch Yoda seine Niederlage gesteht. Parallel dazu fällt auch die Republik und mit ihr ihre größte Verfechterin, Padmé Amidala. Das Imperium wird geboren, Vader ersteht aus der Asche und die Galaxis fällt ins Dunkel.