Ich lese gern und viel und natürlich auch phantastische Literatur, wobei ich da vor keinem Untergenre zurückschrecke. Interessanterweise ist nicht daraus mein Interesse an SW entstanden, sondern es war andersrum: durch SW habe ich erst angefangen, Fantasy zu lesen.
Sehr empfehlen kann ich die beim britischen Verlag Millennium (inzwischen: Gollancz) erscheinenden Reihen 'SF Masterworks' und 'Fantasy Masterworks'. Wie der Name schon sagt, werden hier englischsprachige Werke gesammelt, die entweder sehr einflussreich waren oder schlicht hervorragend sind (oder beides freilich); viele sind eher untypische Vertreter ihres Genres (deshalb aber nicht minder gut) und haben gemeinsam, dass sie bei der großen Masse in Vergessenheit geraten sind. Bei Interesse kann ich gerne eine Liste mit den einzelnen Titeln posten.
Detch_Ibelm schrieb:
Leider hab ich noch keine mir gefallende Science Fiction, eher Space Fantasy, gefunden. Deshalb bin ich grad selbst dabei, etwas in der Richtung zu entwickeln. Kennt jemand etwas in der Richtung Space Fantasy?
Was genau schwebt dir denn vor? Die Science-Fiction ist ein sehr weites Feld und umfasst neben harter naturwissenschaftlich geprägter Literatur (oft von ehemaligen Physik-Studenten geschrieben und demgemäß schwer durchschaubar für Laien wie mich) noch eine Menge anderes Zeug. 'Darker Than You Think' z.B.,
der moderne Werwolfroman, ist für mich eindeutig SF. Ebenso 'I Am Legend' (die Vorlage des eher zum Horror-Genre hin orientierten Films 'Omega-Mann'). 'The Space Merchants' ist gleichsam Satire und düster-amüsanter Ausblick auf eine Zukunft, in der die Welt von der Werbeindustrie regiert wird. Alles von Philip K. Dick (Autor der Vorlagen zu u.a. 'Minority Report', 'Total Recall' und 'Blade Runner') ist klasse, aber keine reine Unterhaltungsliteratur. Mit Weltraum immerhin tangential zu tun hat Joe Haldemans 'The Forever War', der in ferner Zukunft einen völlig sinnlosen Krieg der Menschheit gegen eine fremde Rasse beschreibt (an sich eine Reaktion auf Vietnam, hat aber gerade wegen der Versetzung in die Zukunft auch heute noch Gültigkeit). 'Man Plus' ist ein wunderbarer Cyborg-Roman, in dem ein Mensch darauf vorbereitet wird, auf dem Mars überleben zu können.
Wenn du mit "Space Fantasy" relativ tumbe Trivialunterhaltung meinst, in der Han-Klone mit Rasender-Falke-Klonen durchs Weltall düsen und alle zwei Minuten die Welt retten, kann ich dir aber nicht helfen. Der Sinn der obigen Auswahl ist, dich auf einen anderen Geschmack zu bringen
.
Sammy Curr schrieb:
Conan les ich ziemlich gern (insbesondere wenn die Romane von Spargue de Camp stammen).
Gegen Conan habe ich gar nichts, im Gegenteil, Conan ist genial, aber - bis auf wenige Ausnahmen (die zur Zeit laufende Comicserie z.B., die sich sehr nah am Original orientiert; oder Karl Edward Wagners Interpretation der Figur) - doch nur Robert E. Howards Geschichten! Wie man den deCamp-Mist gutheißen kann, wenn man einmal Howard genossen hat, verstehe ich nicht
(obwohl auch er ganz gute Sachen geschrieben hat; nur eben nicht, wenn der Hauptcharakter Conan hieß). Das ist ja, als würde man die Sherlock-Holmes-Pastiches irgendeines mittelklassigen Amateurs dem Original von Doyle vorziehen.
Detch_Ibelm schrieb:
Als Name werden manchmal "Osten Ard Saga" und "Das Geheimnis der großen Schwerter" verwendet, ich weiß aber nciht, ob das wirklich offizielle Namen sind.
'Memory, Sorrow and Thorn' ist der englische Reihentitel. Von Tad Williams halte ich übrigens nicht viel. Er schreibt sehr langatmig und orientiert sich - im Fall der Osten-Ard-Trilogie - für meinen Geschmack zu sehr am HdR. 'Otherland' habe ich gar nicht erst fertig gelesen.