Widek

[ Kern / Farlax-Sektor / Widek-System / Widek / Imperiale Basis ] Granada, sowie weitere Soldaten

Beinahe unbewusst passte Granada das Tempo seiner Schritte an den in seinen Ohren dröhnenden Gefechtsalarm an. Seine Uniform saß eng auf seinem muskulösen Körper und insgeheim wünschte er sich Patriot 1 hätte ihm eine größere besorgt. Doch an einem Tag wie diesem waren seine Befindlichkeiten ohnehin zweitrangig. Nicht mehr lange und den Rattataki würden solche Nichtigkeiten wie ein Spannen auf der Brust oder ein Ziehen im Schritt nicht mehr stören.

Mit jedem Schritt kam er seinem Ziel näher. Zu allen Seiten hasteten imperiale Soldaten durch die Gänge der Basis, vom plötzlichen und verfrühten Angriff der Yevethaner auf dem falschen Fuß erwischt. Granada fühlte sich wie ein Ruhepol, wie als müsste ihm sein sinisteres Vorhaben auf die Stirn geschrieben stehen, als würde der Zweck seines Hierseins aus jeder seiner ruhigen, kontrollierten Bewegungen schreien. Doch nein. Granada war unsichtbar in seiner Uniform, ein nichtiger Private auf dem Weg zur Waffenkammer wie so viele andere. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, ob er nicht eigentlich Panik verspüren müsste. Immerhin waren die Männer und Frauen um ihn herum theoretisch auf seiner Seite. Rädchen in einer Maschine für deren Bewegungen sie nichts konnten. Doch er spürte nichts. Keine verfrühte Reue, keine Todesangst, nur den Grund warum er hier war. Das, was sein Opfer und das so vieler anderer nicht umsonst sein lassen würde.

Die Geräuschkulisse wurde intensiver je näher er der Waffenkammer kam. Der Ort selber war ein Bild geordneten Chaos. Unzählige Soldaten deckten sich mit Waffen und Rüstungen ein, machten sich fertig Widek gegen die yevethanischen Invasoren zu verteidigen. Auch Granada reihte sich ein und in Windeseile hatte er eine Rüstung angelegt, einen Helm aufgesetzt und ein E-11 zur Hand genommen. Auch er würde kämpfen – aber heute nicht gegen die Yevethaner. Noch einmal sah er sich um. Er war unsichtbar. Keiner achtete auf ihn als er sein Comlink aus der Tasche zog und aktivierte.

„Zitadelle 2 in Position. Over.“

Eine Minute, zwei regte sich nichts auf der anderen Seite. Kein Klicken, kein Geräusch zeugte davon, dass man ihn gehört hatte und in Granada begannen sich beinahe schon Zweifel zu regen, da ertönte – endlich – die Stimme von Patriot 1.

„Blutrache.“

Ihre Stimme war ausdruckslos, doch meinte Granada den enormen Stress zu hören unter dem sie stand. Wie sie alle. Doch das war nichts worüber er sich jetzt Gedanken machen konnte. Noch einmal schluckte der massige Rattataki. Ein flüchtiges Bild seiner Familie trieb an seinem Inneren Auge vorbei. Für eine freie Galaxis.

Langsam hob er den Kopf und seine Hand tastete nach seinem Gürtel. Der Thermaldetonator fühlte sich gut in seiner Hand an. Sein Daumen fuhr hektisch über die glatte Oberfläche, bevor er endlich den Aktivator fand. Vernehmlich begann der Sprengsatz zu piepen und die ersten Köpfe drehten sich in seine Richtung. Dann flog die Granate auch schon und er entsicherte sein E-11.

Dann ging alles furchtbar schnell. Seiner Kehle entrang sich ein urtümlicher Schrei als er wahllos das Feuer eröffnete und der Thermaldetonator dröhnend detonierte. Auf einmal war der Raum erfüllt von Schreien, spritzendem Blut und dem heulen seines Gewehrs, dass gnadenlos Soldaten niedermähte. Seine angeblichen Kameraden hatten so dicht gestanden, dass jeder Schuss ein Treffer war. Granada sah nicht die zitternde Hand die sich vom Boden erhob, eine Blasterpistole zwischen den vom Blut glitschigen Fingern. Er sah nichtmal den Blitz, als der Abzug betätigt wurde und spürte nicht den Schmerz als sich Plasma durch sein Kinn in sein Hirn fraß und sein Gesicht für einen Augenblick in eine leuchtende Fratze verwandelte.


[ Kern / Farlax-Sektor / Widek-System / Widek / Imperiale Basis / Waffenkammer ] Granada, Sam, Soral und Kyle, sowie weitere Soldaten
 
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[Kern / Farlax-Sektor / Widek-System / Widek / Imperiale Basis / Vor dem Kommunikationszentrum] Corporal Aram Shiadin

Es war richtig. Und es war falsch. Wie konnte das sein? Der Konflikt war für Corporal Shiadin nicht aufzulösen, drückte ihn wie ein riesiger Felsbrocken nieder und sorgte dafür, dass der schlanke, dunkelhaarige Mensch langsamer ging und sich unsicher über die Stirn fuhr, auf der trotz der kühlen gefilterten Luft im Flottenhauptquartier auf Widek einige Schweißperlen zu sehen waren. Das Flottenhauptquartier, sein Arbeitsplatz. Shiadin war ein Freiwilliger, ein Patriot, der hier seit Jahren pflichtbewusst und unauffällig seinen Dienst tat. Weder seine Vorgesetzten noch seine Kameraden hatten jemals einen Grund gehabt, sich über ihn zu beklagen, seine Akte war makellos. Zwar hatte der junge Mann wenig Aussicht darauf, befördert zu werden, aber man schätzte seine Leistungen und er hatte auch einige Freunde gefunden, mit denen er in seiner spärlichen Freizeit Sabacc spielte oder einen über den Durst trank. Shiadin kannte diese Lebewesen, er mochte sie...und das machte seine Aufgabe so schwer, so entsetzlich. Der Corporal schluckte und blieb einen Moment stehen, mit sich ringend. Aber es musste sein. Er liebte das Imperium, er liebte seine Heimat, und so gab es für ihn nur eines, das er tun konnte. Das er tun musste. Es gab keinen Ausweg, keine Alternative. Es war notwendig. Bevor jemand seine Unruhe bemerkte, fasste sich der menschliche Soldat ein Herz und zwang sich, ruhig zu atmen und eine konzentrierte, unverfängliche Miene aufzusetzen. Shiadin war einer von vielen, ein Getriebe in der imperialen Kriegsmaschinerie, niemand, dem man besondere Beachtung schenken musste. Und bis vor einigen Monaten war das auch wahr gewesen. Er hatte an das Imperium geglaubt, an die legitime Herrschaft der Sith und die Weisheit des Imperators. Und dann...dann war etwas zerbrochen. Erste Risse, Zweifel, Ängste und Wut, die nach einem Ventil gesucht hatte. Der Corporal hatte geglaubt, damit allein zu sein, seine Gedanken mit niemanden teilen zu können. Aber er hatte sich geirrt. Es gab andere wie ihn, auch hier auf Widek. Sie hatten ihm geholfen, hatten ihm die Augen geöffnet und ihm den Weg gewiesen, wie er etwas tun konnte, um an den unerträglichen Zuständen etwas zu ändern. Blut musste vergossen werden, eine tragische, aber nicht zu vermeidende Tatsache. Es gab kein zurück mehr.

Den Eindruck von Normalität erweckend steuerte Shiadin direkt auf seinen Arbeitsplatz zu, den abgeschirmten Kommunikationsbereich des Flottenstützpunkts. So wie schon tausende Male zuvor passierte er den Wachposten, der ihm höflich zunickte, und ließ sich beiläufig kontrollieren. Alles war so, wie sonst auch, mit einer Ausnahme: Gut verborgen trug der junge Imperiale eine kompakte Blasterpistole bei sich, schwer zu finden, selbst wenn man danach suchte, aber das tat der Wachposten nicht. Warum auch? Ein kurzer Blick, dann bekam er seine Zugangskarte wieder ausgehändigt und konnte den gesicherten Bereich betreten. An der Tür zur Kommunikationszentrale hielt er ein letztes Mal inne, aber die Zweifel verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren. Es gab keine Alternative. Und so zog Shiadin seine Zugangskarte durch den dafür vorgesehenen Schlitz, passierte die sich zischend öffnete Tür und fand sich in der kühlen, abgedunkelten Kommunikationszentrale wieder. Er wartete, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, und holte tief Luft. Da saß Herricks an seiner Konsole und trank einen Schluck Caf, neben ihm Marolia, die ihm freundlich zunickte, und als letzter im Bunde Lieutenant Kharkil, eine schneidige, markante Persönlichkeit, die nun auf ihn zukam. Shiadin spürte, dass seine Hände zitterten, er war leichenblass und irgendetwas musste man ihm trotz aller Bemühungen ansehen können, denn der Lieutenant hielt irritiert inne und musterte ihn neugierig.


„Corporal, alles in Ordnung mit...“

Weiter kam er nicht, ein Schuss aus dem kompakten Blaster, den Shiadin gezogen hatte, traf ihn in die Brust und schleuderte ihn mit einem Ausdruck von Schmerz und Verwunderung zu Boden. Herricks sah von seiner Konsole auf und ließ seine Caftasse fallen, währen Marolia entsetzt aufschrie. Sie waren beide unbewaffnet und starrten Shiadin voller Überraschung und Angst an.


„Es tut mir leid.“


Flüsterte der Corporal bloß und drückte zweimal ab. Eine schreckliche Stille folgte und er holte rasselnd Luft, den Geruch von verbrannten Fleisch ignorierend, bevor er zur Tür ging und eine selbstgebaute Vorrichtung anbaute, die das Schloss blockierte. Das sollte ihm genügend Zeit verschaffen. Beklommen, aber hochkonzentriert schob er anschließend Herricks´ Leiche von der Konsole weg, setzte sich und aktivierte den speziell für diesen Fall eingerichteten Kanal. Shiadins Stimme war rau und belegt, aber kühl und beherrscht.


„Zitadelle 3 in Position.“


Es war getan.

[Kern / Farlax-Sektor / Widek-System / Widek / Imperiale Basis / Kommunikationszentrum] Corporal Aram Shiadin
 
[Kern / Farlax-Sektor / Widek-System / Widek / Imperiale Basis / Offiziersunterkünfte] Major Ralf Simpkin


Ein leises Tropfen erklang vom Waschbecken. Major Simpkin sah in den Spiegel. Sein Haar fiel ihm wirr ins Gesicht und verdeckte die Narbe über seinem Auge. Er ordnete Sie hastig und sah auf die Uhr. Simpkin richtete seine Uniform und griff nach dem Aktenkoffer, den er jeden Tag zur Arbeit mitnahm. Der Major verließ seine Unterkunft und machte sich auf den Weg zum ObKom. Eigentlich war es erstaunlich das der junge Mann bereits als Stabsoffizier für das Oberkommando von Widek eingesetzt worden war, jedoch hatte er sich durch frühere Einsätze ausgezeichnet.
Er war ein treuer Soldat, und war mehr als einmal bereit gewesen sein Leben für die Bürger des Imperiums zu opfern. Der Weg über den Hof der Basis war kurz, er nickte seinen Kollegen zu und salutierte vor dem General als dieser ihm über den Weg lief. Die Kontrollen am Eingang der Basis kannten ihn und nahmen ihr übliches Ritual auf, Pass vorzeigen, Kofferscan und ein Waffen- und Sprengstoff-Scan eher er dann seinen Ausweis zurück erhielt.

Nach den Checks und dem „Guten Morgen“ nicken an den Steward des Colonels begab sich der Major zu seinem Schreibtisch und begann mit seinem üblichen Tagewerk, lediglich der wiederholte Blick zur Uhr blieb. Als dann der Gefechtsalarm ertönte, griff sich der Major das Pad an dem er gerade arbeitete und warf es in seinen Aktenkoffer ehe er hinter dem Colonel in Richtung „Rosengarten“ lief. Der Rosengarten oder auch „Dienststelle Abyss“ war der Kommandobunker der Basis, und im Falle eines orbitalen Angriffs auf Widek der sicherste Ort auf der gesamten Oberfläche. Simpkin, dessen Büro am weitesten vom Bunker entfernt lag war der letzte der dort eintraf. Der Private First Class am Eingang sah so aus als würde er gleich sein Frühstück wieder von sich geben als er den Koffer des Majors überprüfte. Sie befanden sich in einem abgelegenem Gang und außer dem vorgezogenen Posten 70 Meter weiter war niemand in der Nähe und dennoch schien dem Private der Alarm auf den Magen zu schlagen.

„Durch den Scanner bitte.“ Die Stimme des Mannes zitterte unmerklich.

„Geben Sie mir den Koffer.“ die Stimme des Majors war ruhig und gefasst, obwohl er wusste was nun folgte war er ganz ruhig, so wie ein Soldat wenn das Gefecht beginnt. Während sich der Posten wegdrehte, um nach dem Aktenkoffer zu greifen stellte sich der Major hinter den Mann und mit einem vernehmlichen Knack brach das Genick des Private. Die Posten am anderen Ende des Ganges registrierten es nicht. Simpkin nahm den Blaster des toten Soldaten und drei der Ersatzmagazine für dessen Blaster, dann ging er mit seinem Koffer in der Hand durch die Panzertür des Bunkers. Aus seinem Koffer entnahm er drei Teile einer selbst gebastelten Konstruktion in die er je einen Energiechip einsetzte, ehe er sie zusammen fügte. Mit einem vernehmlichen Piepen aktivierte sich der Sprengsatz.

Die Türe des Bunkers schloss sich mit einem Zischen und die Bolzen der fast ein Meter dicken Durastahl-Panzerung rasteten ein. Den Sprengsatz wieder in seinem Aktenkoffer verstaut und selbigen unter einen Arm geklemmt ging der Major tiefer in die Bunkeranlage hinein. In dem großen Konferenzraum hatten sich mehr als ein Dutzend Offiziere versammelt, und außer ein paar Marines waren keine regulären Truppen in dem Raum, daher dauerte aus auch mehrere Sekunden ehe der erste Mann bemerkte das der Major eine Waffe in der Hand hatte.

„Sir, legen Sie die Waffe auf den Boden!“ Major Ralf Simpkin glotzte den Mann an als hätte er huttese gesprochen, dann schaute er nach unten als würde er sich erinnern das er tatsächlich etwas in der Hand hielt. Langsam hob er den Blaster, und gerade als auch der letzte anwesende die Szene wie gebannt beobachtete löste sich ein Schuss aus dem Handblaster des Majors. Der Marine ging tödlich getroffen zu Boden während die restlichen Marines, die keine Offiziere treffen wollten versuchten den Major ins Visier zu nehmen. Simpkin hingegen begann blind in den Raum hinein zu feuern, und als ihn schließlich gleich zwei Blasterbolzen trafen und er zu Boden ging begann er zu lachen. „Zitadelle 1... in ..Position.“

Er würde sterben, hier und jetzt auf dem Boden einer Imperialen Welt. Und doch würde keiner der Männer hier je wieder dem Imperium schaden, indem er blind den Befehlen eines Machtnutzers folgte. Nach seinem letzten Atemzug entspannte sich die zweite Hand des Majors und ein Totmannschalter rollte ihm aus den erkaltenden Fingern, ehe ein Donnern den Raum und die Überreste des treuen imperialen Offiziers zerriss.


[Kern / Farlax-Sektor / Widek-System / Widek / Imperiale Basis / Oberkommandobunker] Major Ralf Simpkin, das Imperiale Oberkommando von Widek
 
Widek / Weltraum / INT Heart of the Order / Brücke/ Frey, Offiziere

"Commodore an Deck!"

Die Ankündigung, dass der Führungsstab der vierten Kampfgruppe endlich eingetroffen war, ging in dem Trubel auf der Brücke beinahe unter. Offiziere riefen sich Hinweise und Befehle zu, eilten von Terminal zu Terminal, stiegen die Treppen zu den Gräben hinunter, nur um wenige Sekunden später wieder mit einem Stück Papier in der Hand wieder aufzutauchen. Dazwischen stand eine handvoll Männer und Frauen am taktischen Holotisch, der im Vorraum der Brücke aufgestellt war. Abwechselnd zeigten sie auf verschiedene Punkte und Datensätze, um sich danach mit ernsten Mienen darüber auszutauschen. Inmitten des hektischen Treibens wirkte das fast schon wie eine Art Ruhepol.

"Geben Sie mir einen Überblick. Die Kurzfassung, bitte."

Als würde man seine Worte und den Ernst der Lage unterstreichen wollen, bebte die Brücke auf einmal. "Raketentreffer, Sektor 12!" "Ingenieure sind schon auf dem Weg. Keine Brände gemeldet, Hüllenschäden möglich." Frey versuchte die Gespräche im Hintergrund vorerst auszublenden. Die Heart würde das schon überstehen. Er verließ sich voll und ganz auf sein Schiff und seine Crew.

"Sir, wir haben die Kennungen der angreifenden Schiffe mit unserer Datenbank abgeglichen. Mehrere Treffer lassen darauf schließen, dass der Kampfverband zumindest teilweise aus Schiffen besteht, die schon am Angriff auf Galantos beteiligt waren."

"Das Flaggschiff auch?"

"Ja, Commodore. Ein Imperialer Sternenzerstörer."

Wieder erzitterte die Heart. War das etwa noch ein Raketentreffer?

"Dann können wir davon ausgehen, dass wir es mit dem gleichen Befehlshaber zu tun haben. Das hilft uns weiter. Gibt es Acclamatoren auf der Gegenseite?"

Prüfend warf er einen Blick auf das Hologramm. Es zeigte die vierte Kampfgruppe, die langsam aber sicher Abstand zu einem ganzen Schwarm an feindlichen, in der holografischen Darstellung in rot gefärbten Schiffen gewann. Auch die jüngsten Erkenntnisse der Sensorik wurden hier aufgelistet. Abwechselnd wurden verschiedene Kampfverbände, ihre militärische Kennung und die Schiffsart aufgelistet. Darunter: Gleich fünf Schiffe der Acclamator-Klasse. Ja, das ergab Sinn. Auf Galantos hatte es geklappt, wieso also nicht auf Widek versuchen?

"Informieren Sie Admiral von Salacctal, dass diese Acclamatoren vermutlich versuchen werden, unsere Linien zu durchbrechen. Koste es was es wolle. Die Bodeneinheiten auf Widek sollen sich darauf vorbereiten. Vielleicht können die ja mit der Ionenkanone eins dieser Schiffe vom Himmel holen. Was ist mit der Little Bird?"

"Der Kontakt ist vor wenigen Minuten abgebrochen, Commodore."

Wie er es erwartet hatte. Wenn es allerdings nur bei diesem Schiff blieb, waren sie mit einem blauen Auge davon gekommen.

"Die letzte Raketensalve des feindlichen Victory-Sternenzerstörers hat außerdem die Imperator hart getroffen. Commander Shrine hat angekündigt, sich aus dem Kampf zurückziehen zu müssen."

Frey durchfuhr mit einem Mal der Zorn.

"Wer hat Shrine die Erlaubnis dafür gegeben?"

"Niemand, Sir. Er hat die Meldung abgesetzt und seinen Kurs korrigiert."

Das würde Konsequenzen haben, dafür würde er sorgen. Aber zuerst musste er eine Schlacht gewinnen.

"Gibt es Befehle von der Führungsebene?"

"Wir bekommen Rückendeckung von der MAR Bull, unsere Sternenjäger haben sich deswegen schon aus dem Kampf zurückgezogen. Die erste, zweite und dritte Flottille wird sich dem Feind stellen. Die Vierte sowie die Systemverteidigung werden die Kampflinie umfliegen und an den Flanken verstärken."

"Das wird ein chaotischer Kampf werden. Fragen Sie Admiral Wessex, ob er uns die Bull überlässt, um unsere Verluste auszugleichen. Sobald wir die eigenen Linien passiert haben, neuer Kurs für meine Kampfgruppe: 85 Grad Steuerbord, Höhenanpassung an die Flottille der Systemverteidigung. Rufen Sie die Jäger zurück und übermitteln sie den Schlachtplan an meine Kommandeure."

Widek / Weltraum / INT Heart of the Order / Brücke/ Frey, Offiziere

4. Kampfgruppe/Sektorverteidigung
INT „Heart of the Order“ [ 63| 84] (Commodore Frey Fogerty)
TIE/in [31 von 36 Maschinen] [Rückruf zum Hangar]
TIE/sa [12 von 12 Maschinen] [Standby]

VIN „Totale“ [ 71| 94]

TIE/in [11 von 12 Maschinen] [Rückruf zum Hangar]
TIE/sa [12 von 12 Maschinen] [Standby]

COR „Imperator“ [ 49| 61]
TIE/ln [24 von 24 Maschinen] [Standby]
TIE/sa [12 von 12 Maschinen] [Standby]

ESD „Stalwart“ [ 100 | 100] (Commander Victor Kane)


RK „Raider“ [ 95| 99] (Commander Rosh Draykon)


CRK „Little Bird“ [ 00| 06] [kritischer Reaktortreffer; Bewegungsunfähig; Lebenserhaltungssysteme versagen; mehrere Hüllenbrüche]

ESK „Hornet“ [ 100 | 100]

TIE/in [36 von 36 Maschinen] [Standby]
TIE/sa [36 von 36 Maschinen] [Standby]


Angriffsgeschwader der Yevethaner

Kommando: Primus Vor Nakkar

1. Flottille [Ziel: 1. Flottille]

1. Kampfgruppe
ISD "Executioner of Yevetha" [ 93| 100]

VIN "Punisher" [ 91| 100]
DRD "Pride" [ 94| 100]
DRD "
King" [ 98| 100]

ARAM "Avenger of Yevetha" [ 100 | 100]

2. Kampfgruppe
VSD "Perseverance of Yevetha" [ 96| 100]

ARAM "Glory of Yevetha" [ 100 | 100]
ARAM "Dominance of Yevetha" [ 99| 100]
CRV "
Swift Claw" [ 94| 100]

CRV "Rapid" [ 100 | 100]

3. Kampfgruppe

DRD "Hammer of Yevetha" [ 92| 100]
ARAM "Might of Yevetha" [ 100 | 100]
CRK "Deathblow" [ 98| 100]
ACC "
Crusader of Yevetha" [ 94| 100]
ACC "
Bonecrusher" [ 87| 100]


2. Flottille [Ziel: 2. Flottille]

1. Kampfgruppe

VEN "Fear of the Unholy" [ 97| 100]
STR "Skull" [ 100 | 100]
STR "Bloodthirst" [ 100 | 100]
DRD "Nightfall" [ 100 | 100]
CRV "Million Deaths" [ 100 | 100]


2. Kampfgruppe

VIN "Heavy Strike" [ 95| 100]
DRD "Sun over Yevetha" [ 100 | 100]
DRD "Bloodlust" [ 85| 100]
MAR "Hail Yevetha" [ 100 | 100]
MAR "Pride of the Primus" [ 100 | 100]


3. Kampfgruppe
DRD "Big Head" [ 100 | 100]

ACC "Savage" [ 96| 100]
ACC "
Revenge" [ 94| 100]

ACC "Victory of Yevetha" [ 100 | 100]
CRV "Faith of Yevetha" [ 100 | 100]


3. Flottille [Ziel: 3. Flottille]

1. Kampfgruppe

DRD "Power" [ 97| 100]
CK "Dust of Galantos" [ 100 | 100]
CK "Survivor" [ 92| 100]
STR "Hopeless Slave" [ 100 | 100]
TPC "Bloody Loot" [ 100 | 100]


2. Kampfgruppe
VIN "Hunter" [ 100 | 100]

COR "Last Human" [ 95| 100]
COR "Imperial Nightmare" [ 100 | 100]
CRV "Deadly Claw" [ 100 | 100]
CRV "Hearteater" [ 100 | 100]

3. Kampfgruppe

BUL 1 "Rampage" [ 100 | 100]

COR "Yevetha" [ 100 | 100]
LNC "Swarm" [ 93| 100]
CRK "
Sons of Yevetha" [ 91| 100]
CRK "Deathblow II" [ 100 | 100]
 
[ Kern / Farlax-Sektor / Widek-System / MAR Bull / Brücke ] Baran, sowie Flak, Evans, Myi, Makarow und Talaa

Innerlich jubelte Baran als sein Plan aufging – und das sogar besser als erwartet! Beide Boron-Raketen trafen den Jägerschild und verwandelten eine ganze Reihe von Feinden in Weltraumschlacke. Äußerlich verriet nur ein leichtes Lächeln seinen Triumph. Endlich ging es aufwärts. So langsam gewöhnte er sich an das Schlachtgeschehen und er konnte spüren wie er mit jeder Sekunde ruhiger wurde. Das war wie die Übungen. Nur der Einsatz hatte sich verändert, nicht die Regeln des Spiels. Konzentrieren, nicht ablenken lassen, dann würde alles gut über die Bühne gehen!

„Nehmen Sie jetzt den feindlichen Venator (Fear of the Unholy) unter Beschuss. Diamand-Boron-Raketen!“

, sagte Flak, während der verwundete Jägerschirm der Yevethaner versuchte Ordnung in das geschossene Chaos zu bringen. Die Vierte Kampfgruppe hatte die eigenen Linien quasi erreicht und so konnten sie endlich ohne Risiko feuern. Das bedeutete auch, dass Baran keine peniblen Rechnungen mehr ausführen musste um keine Freundschiffe zu treffen und konnte sich so anderen Aufgaben zuwenden. Die Raketenwerfer wurden beladen und schon ging es Schlag auf Schlag auf den Venator zu. Das Ziel war groß genug, dass Treffer wahrscheinlich waren und mit Glück würden mehr als nur ein paar Jäger des Trägerschiffes einen feurigen Tod erleiden.

„Ma’am, neue Befehle von Admiral Wessex.“,

, sagte plötzlich Makarow in das geschäftige Schweigen hinein, das regelmäßig vom dumpfen Rumpeln der Raketen durchbrochen wurde.

„Sobald die Vierte Kampfgruppe unsere Linien passiert hat, werden wir ihr zugeteilt um den Verlust der Little Bird auszugleichen. Unser kommandierender Offizier ist dann Commodore Frey Fogerty auf der Heart of the Order.“

„Verstanden. Übermitteln Sie eine Bestätigung an Commodore Fogerty.“

, sagte Flak kurz angebunden und wandte sich wieder den holographischen Reihen der Yevethaner zu, in die Bewegung zu kommen schien. Auf ein unsichtbares Kommando hin hatten sich fünf Acclamatoren (Savage, Revenge, Victory of Yevetha, Crusader of Yevetha, Bonecrusher) in Bewegung gesetzt. Myi öffnete den Mund wie um das Ereignis anzukündigen, bemerkte dann jedoch, dass auch der Rest der Brücke schon auf der Höhe war. Innerlich konnte Baran sich nur über die Yevethaner wundern. Hätte er die Schiffe befehligen müssen, er hätte definitiv gewartet bis die eigenen Reihen näher am Planeten gewesen wären. Glaubten die Aliens die Frontlinie würde sich nicht weiter verschieben? Auf diese Weise hatten die Verteidiger doch mehr als genug Zeit die Schiffe vom Himmel zu holen! Auf seinem Display sah er schon wie Bewegung in die Ionenkanonen auf Widek kam. Und auch Flak schien ähnliche Gedanken zu haben.

„Zieländerung. Visieren Sie den uns nächsten Acclamator (Victory of Yevetha) an. Vorgehen wie gehabt und los!“

Während sie sprach, war Flak ein paar Schritte vorgetreten, wie um besser sehen zu können. Fast war es als wolle sie im Detail aus den Sichtfenstern heraus verfolgen wie die Yevethaner sich für ihr überstürztes Handeln eine blutige Nase einhandelten.

„Die Ionenkanone von Widek City feuert.“

, sagte Myi, woraufhin Baran ihn überrascht ansah. Das war keine Meldung, die hätte ausgesprochen werden müssen. Sollte die Ionenkanone doch ihr Ding drehen, das betraf die Bull doch nicht… Dann erst fiel Baran der überraschte Ton des Menschen auf. Und die heillose Verwirrung in seiner Aura.

„Vorbereiten auf Einschlag.“

„Wa-?“

Als hätte die Hand eines Riesen die Marauderkorvette getroffen wurde Baran von seinem Sitz gerissen. Menschen schrien, irgendetwas Klirrte und heißer Schmerz schoss durch seine Schläfe. Alles wurde schwarz, nur um dann vom Rot der Notbeleuchtung ersetzt zu werden. In seinen Ohren dröhnte der Notalarm und seine Hörner nahmen Schmerz, Schreck, Schock, Angst und Verzweiflung in den Auren der Brückencrew wahr. In heilloser Verwirrung tasteten seine massigen Hände nach seiner Konsole, an der er sich ungeschickt hochzog und versuchte die chaotische Szene auf der Brücke zu überblicken. Das heiße Rinnsal, dass seine rechte Gesichtshälfte hinablief und auf seine gesplitterte Konsole tropfte nahm er nur am Rande wahr. Die anderen Crewmitglieder boten ein ähnliches Bild. Makarow stöhnte und hielt sich einen seltsam verrenkten Arm, Evans schien unverletzt, doch zerzaust, dort am Holotisch lag Flak…einen seltsam dunklen Fleck um ihren Kopf, der sich immer weiter auszubreiten schien…

Mit einem Mal war Baran hellwach. Behände schwang er sich über seine Konsole und war im nächsten Moment bei ihr. Seine Hörner sagten ihm, dass sie nicht mehr bei Bewusstsein war. Ihr Puls sagte ihm, dass sogar dieser Zustand zu entgleiten drohte.

„SANITÄTER!“

, brüllte Baran, während kalte Panik ihn erfasste. Das konnte nicht sein! Flak konnte doch nicht einfach so von einem auf den anderen Moment sterben! Nicht sie, eine der wenigen Personen die je an ihn geglaubt hatten und durch die er erst soweit aufgestiegen war!

„MAKAROW!“

, brüllte er, als sich nichts regte und niemand ihn gehört zu haben schien.

„REIßEN SIE SICH ZUSAMMEN, MANN! Sagen Sie Doktor Chi er soll sich auf der Stelle auf der Brücke einfinden. Der Captain ist schwer verletzt!“

Makarow zuckte zusammen und schrie leise auf, beugte sich aber dennoch über seine Konsole, um die Nachricht weiterzugeben. Unschlüssig sah Baran auf Flak und das Blut an seinen Händen hinab. Er konnte sie nicht bewegen. Sie war am Kopf verletzt und so konnte er noch viel mehr beschädigen, wenn er sie in eine stabile Seitenlage brachte.

„Myi, Schadensbericht. WAS ZUR HÖLLE ist passiert?!“

, bellte er in Richtung des Sensorikoffiziers, der sich langsam wieder zu berappeln schien.

„Sir, wie es scheint hat die stationäre Ionenkanone von Widek City das Feuer auf uns eröffnet. Die Faithful wurde auch getroffen und noch ein paar andere Schiffe. Unsere Schilde sind mit der Hauptenergie ausgefallen. Auf dem ganzen Schiff werden leichte Verletzungen gemeldet. Ein paar schwere sind auch dabei und…“

, der Sensorikoffizier stockte,

„…nach aktuellem Stand drei Tote.“

„Wie lange dauert es bis wir wieder Energie haben?!“

„Ein paar Minuten mindestens und…OH SCHEIßE!“

Der Mensch war blass geworden, während er auf den Bildschirm starrte. Eine Gänsehaut kräuselte den Pelz auf Barans Rücken. Was auch immer grade passierte, es lief gehörig schief. Einen Herzschlag, zwei, dauerte die Pause und grade als er nachfragen wollte fuhr Myi fort.

„Eine der feindlichen Marauderkorvetten (Hail Yevetha) hat das Feuer mit Raketen eröffnet! Gezielt auf die manövrierunfähigen Schiffe…Einschlag auf der Faithful…Wir kriegen Trümmerteile ab! Auf Einschlag vorbereiten!“

, Baran konnte sich grade noch am Holotisch festkrallen, bevor die Bull erneut unter einer Erschütterung ruckte. Auch vor dem Sichtfenster flogen Teile vorbei. Durastahlfetzen, Möbel, allerlei Kleinkram und…Leichen. In den Ohren des Gotal rauschte das Blut und sein Magen rebellierte. Unter seinen Füßen vibrierte die Brücke, während die flackernde Holokarte zeigte wie eine ganze Wolke an Trümmern an der Bull vorbeizog.

„Was ist grade passiert?!“

, fragte er mit ungläubiger Stimme an Makarow gewandt, der zwar bleich war, sich bis auf seinen Arm jedoch langsam wieder gefasst zu haben schien.

„Keine Ahnung! Die einzigen Infos die rumgehen sind die, dass die da unten wohl ‚technische Probleme‘ haben! Aber was sind das für verdammte Probleme die unsere eigenen Kanonen auf uns schießen lassen. Gottverdammt!“

Plötzlich öffnete sich die Tür zu Brücke und endlich betrat Doktor Chi den Raum. Kurz sah er sich um, dann sah er Flak die neben dem hockenden Baran am Boden lag. Dieser sah fast schon flehend zu dem Mediziner auf.

„Bitte helfen Sie ihr!“


[ Kern / Farlax-Sektor / Widek-System / MAR Bull / Brücke ] Baran, sowie Flak, Evans, Myi, Makarow und Talaa

Reguläre Verteidigungskräfte Widek - Kommando: Admiral Kiran Wessex

I. Kampfgruppe (Hat teilweise der 2. Flotille angeschlossen)
TPC
Faithful [ 0 | 53 ] [Ziel: Schadensanayse]

MAR Bull[ 0 | 80 ] [Ziel: Schadensanalyse]
TIE/in Charger [11 von 12 Maschinen] [Weichen Trümmerteilen aus]
 
[Kernwelten | Farlax-Sektor | Widek-System | Widek | Imperiale Basis | Verhandlungssaal | Corporal Sorel Zakev, Private 1st Class Sam Cochran, Sergeant Kyle Vanutur, Anhörungstribunal und Wachposten (NSC)


Sorel hatte im weiteren Verlauf der Anhörung ein unangenehmes Gefühl und was den einäugigen Scharfschützen daran am meisten störte, war die Tatsache, dass er nicht genau benennen konnte, woran das lag. Was die Ereignisse auf Galantos anging, hatten er die und die anderen alles so wahrheitsgemäß und korrekt geschildert, wie es vor einem Militärtribunal möglich war. Suchten die Offiziere um Captain Torsek vielleicht nach Schuldigen, nach Sündenböcken, denen man die Verantwortung für die imperiale Niederlage auf Galantos zuschieben konnte? Das kam dem großgewachsenen Corporal eher unwahrscheinlich vor, keiner der drei hier Anwesenden hatte den entsprechenden Rang inne, um für die strategischen Entscheidungen in Haftung genommen zu werden. Aber vielleicht war das auch gar nicht notwendig. Sorel hatte wenig Ahnung von den internen Machtkämpfen, Rivalitäten und Intrigen. Vielleicht wollten die Streitkräfte sich auch gegenüber den Sith von Schuld reinwaschen und man reagierte deshalb so neugierig auf ihre Aussagen zu Darth Sikarius und den anderen. Die verächtlichen Fragen zu den Fia passten in diese Schiene, es schien niemanden zu interessieren, wie es den wehrlosen Nichtmenschen auf Galantos ging, viel mehr war es wohl wichtiger, ob die imperialen Überlebenden in irgendeiner Form mit ihnen kooperiert hatten. Sergeant Vanutur antwortete klug auf diese brisante Frage und Sorel unterdrückte ein Kopfschütteln. Er hatte kein Problem mit Nichtmenschen und die Fia hatten ihnen trotz ihrer eigenen angespannten Versorgungslage geholfen, es kam ihm sinnlos und undankbar vor, sich nun so abfällig über sie zu äußern und sie im Stich zu lassen. Sie waren imperiale Bürger und es war die Aufgabe der Streitkräfte, sie vor Bedrohungen wie den Yevethanern zu beschützen. Aber das waren Dinge, die weit über seiner Gehaltsstufe entschieden wurden, der blauäugige Mensch hatte sie nie wirklich für Politik interessiert. Sie war ihm zu fern und abstrakt, er bevorzugte Dinge, die direkt vor ihm lagen, und kümmerte sich still und effizient um die ihm zugewiesenen Aufgaben. Bis jetzt war er damit immer gut zurecht gekommen, aber die Ereignisse auf Galantos hatten ihm einigen Grund zum Nachdenken gegeben und Zweifel gesät. Aber noch war Sorel ein Soldat des Imperiums, er hatte eine Pflicht zu erfüllen, das war er seinen Kameraden und sich selbst schuldig. Und so wartete er stoisch und geduldig ab, bereit, wenn nötig noch weitere Fragen zu beantworten, doch dazu kam es nicht. Gerade als Captain Torsek zu einem entlastenden Schlusswort ansetzte, meldete sich sein Komlink mit einem unheilvollen Piepen, und die der anderen Offiziere im Raum folgen rasch. Eine Prioritätsmeldung! Sorel ahnte bereits, um was es ging, ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als der Offizier aufsprang und seine düstere Vorahnung bestätigte.

Die Yevethaner waren nach Widek gekommen. Es fing wieder an. Antrainierte Reflexe übernahmen die Kontrolle, als der Gefechtsalarm aufheulte und das organisierte Chaos ausbrach, ein Chaos, in das der gebrüllte Befehl von Captain Torsek wieder etwas Struktur brachte. Befehle. Struktur. Sicherheit. Sorel reagierte sofort und eilte mit den anderen dem Offizier hinterher, die Befragung war damit wohl in der Tat beendet. Auf ihrem Weg zur Waffenkammer passierten sie zahlreiche Soldaten in höchster Aufregung, Anweisungen wurden gebrüllt, Einheiten meldeten sich bei ihren zugewiesenen Stationen und Ausrüstung wurde herumgeschleppt. Geschickt wich der Scharfschütze einem sichtlich besorgtem Versorgungsoffizier aus, der hochkonzentriert auf sein Datapad starrte, und rannte weiter. Mehr und mehr Soldaten gesellten sich zu ihnen, und als sie die Waffenkammer erreichten, war dort bereits eine stattliche Anzahl versammelt. Captain Torsek wies sie ihn, sich die benötigte Ausrüstung zu nehmen, und erklärte bündig, dass es sein Auftrag war, eine der planetaren Ionenkanonen auf Widek zu verteidigen. Ionenkanonen. Würden diese Waffen und die imperialen Schiffe im Orbit reichen, um die Yevethaner an einer Landung zu hindern? So wie Sorel die Angreifer kannte, würden sie alles versuchen, um Bodentruppen zum Einsatz zu bringen. Galantos. Es wiederholte sich. Rasch schüttelte er den Gedanken ab, sein Wissen und seine Fähigkeiten und nicht zuletzt seine Konzentration wurden gebraucht. Also nickte der Corporal knapp, seine Stimme ruhig und konzentriert, der Blick seines kühlen blauen Auges fest und sicher.


„Ja, Sir. Es ist damit zu rechnen, dass der Feind alles daran setzen wird, zum Boden vorzustoßen. Yevethaner lieben den Nahkampf und sind darin besonders gefährlich. Sie auf Distanz zu halten ist schwierig.“


Erklärte er so gut wie möglich über den Lärm hinweg und gesellte sich dann zu Sergeant Vanutur und Sam, die sich rasch eindeckten. Seine blonde Beobachterin raunte ihnen eine Frage zu und Sorel dachte darüber nach, was genau sie wissen wollte, während er seine Ausrüstung auswählte. Mit zielsicheren Griffen nahm der Corporal ein E-11s aus dem Waffenschrank und überprüfte rasch, aber gründlich die Waffe und das Visier, bevor er testweise ein Energiemagazin einrasten ließ und dessen korrekte Funktion kontrollierte. Zufrieden nahm der Scharfschütze weitere Energiemagazine und befestigte sie an seinem Gürtel, eine Blasterpistole wurde auf ähnliche Weise untersucht und dann für tauglich befunden. Im Kampf gegen die Yevethaner war eine kompakte Waffe für kurze Distanz von Vorteil. Wie seine Kameradin füllte er seine Feldflasche und wie sie entschied er sich für eine leichte Weste. Geschwindigkeit und Beweglichkeit waren in den zu erwartenden Situationen nützlich, eine schwere Rüstung würde ihn nur behindern. Allerdings vermutete er, dass Sam noch einen weiteren Grund hatte, warum sie sich für die Schutzweste entschied. Die junge Frau hatte ihre Absichten deutlich angekündigt und als hätte sie seine Gedanken gehört, murmelte sie ihm noch etwas zu, als sie sich zu der Kiste mit den Granaten begaben. Sorel hielt einen Moment inne und suchte Blickkontakt, dann nickte er langsam.


„Danke. Aber mein Platz ist hier. In dem Chaos sollte es für Sie nicht schwer sein, zu verschwinden. Die Ionenkanone ist nicht an vorderster Front, es wird also wahrscheinlich eine Weile ruhig bleiben. Ich denke, wenn...“

Weiter kam er nicht, denn ein schrilles, nur allzu vertrautes Piepen weckte seine Aufmerksamkeit und alarmiert drehte er den Kopf in Richtung des Geräuschs. Da warf jemand einen Gegenstand, der...


„Runter!“


Brüllte der Scharfschütze, stieß Sam zu Boden und warf sich zur Seite, weg von dem Thermaldetonator, der nur eine Sekunde später explodierte. Der Lärm und die Druckwelle waren ohrenbetäubend und ein hohes Kreischen übertönte in Sorels Ohren alle anderen Geräusche, als er sich unsicher und schwankend umsah. Alles schien langsamer zu verlaufen, Blasterschüsse fielen und Schmerzensschreie kamen dumpf an, dann ein weiterer Schuss und der Soldat, der unvermittelt in die dicht gedrängte Menge geschossen hatte, ging zu Boden. Was geschah hier? Ein Yevethaner? Nein, nein...Mühsam richtete sich der kräftige Mann wieder auf, blinzelte und holte tief Luft. Es herrschte das reinste Chaos.


Cochran? Vanutur...in...Ordnung?“

Er musste husten, brachte den Satz nur unvollständig heraus. Sein Blick fiel auf einen Soldaten, der neben ihm zu Boden gegangen war, für einen schrecklichen Moment trafen sich ihre Blicke und er konnte den Schmerz in den Augen des Menschen sehen. Sorel reagierte sofort und eilte herbei, um Erste Hilfe zu leisten. Ein Treffer an der Schulter, schwer, aber zu überleben. Er nahm die Hand des Verwundeten und redete beruhigend auf ihn ein, um den Schock zu bekämpfen.


„Hey, sehen Sie mich an, Soldat! Es kommt alles in Ordnung. Sanitäter! Sanitäter!“


Der Scharfschütze stimmte ein in den Chor der nach Hilfe und Unterstützung suchenden Imperialen. Was ging hier vor? Ein Anfall von Wahnsinn? Verrat? Kollaboration mit den Yevethanern?

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Farlax-Sektor – Widek-System – Widek – Korvette der Raider-Klasse – Raider – Commander Draykon & Crew



Seine Züge waren versteinert, nur das zucken seiner Kaumuskeln war zu erkennen da er mit den Zähnen mahlte. Dies war eines der vielen kleinen Anzeichen das Commander Draykon nervöser war als er sich für seine Mannschaft gab. Dies war das erste wirkliche Gefecht in dem er steckte, nicht irgendwelche Piraten jagend oder Schmuggler aufbringend. Nein ein ebenbürtiger, wenn nicht sogar überlegener Feind lauerte dort in der Kälte des Raumes der von todbringenden Lichtstrahlen erhellt und von Raketen durchschnitten wurde. Die Kampfgruppe der sein Schiff angehörte hatte sich gesammelt und mit starr auf den Taktikbildschirm gehefteten Blick erwartete er weiter Befehle des Commodores. Die mit Raketen bestückten Schiffe tauschten momentan sichtbar Nettigkeiten aus und setzen sich Fünf der Feindlichen Blips von den eigenen Reihen ab (Savage, Revenge, Victory of Yevetha, Crusader of Yevetha, Bonecrusher). Die wollten doch nicht etwa einen Durchbruch versuchen? Rosh zog auf seinem Bildschirm die Feindschiffe größer und kleine Textfelder Identifizierten die Schiffe als Acclamatoren. Das war doch völliger Selbstmord sich so früh einer intakten Imperialen Schlachtlinie zu stellen. Aber wenn diese Aliens Selbstmord begehen wollten, er würde ihnen gerne behilflich sein.

”Feuerleitung, sobald wir diese Acclamatoren in Reichweite haben, eröffnen sie das Feuer.”

Noch bevor die Bestätigung des Artillerieoffiziers erklingen konnte, meldete sich die Kommunikationsstation:

“Sir, neue Befehle vom Flaggschiff, abdrehen nach Steuerbord und Kampflinie umfliegen. Wir sollen die Flanke verstärken.“ ”Bestätigen sie dem Commodore, dass wir die Befehle erhalten haben. Feuerkontrolle, Kommando zurück. Steuermann, neuen Kurs mit unserer Kampfgruppe errechnen.“

Die Schlachtreihe begann sich vor dem Transparistahlfenster der Brücke der ‚Raider‘ zu verändern, als alle Kampfgruppen ihre neuen Befehle erhalten hatten und sich nun in die Positionen brachten um dem Feind zu begegnen. Es war herrlich diese Perfektion und Macht Imperialer Flottillen zu sehen. Dann setzte das Abwehrfeuer der Bodengestützten Geschütze ein und die Haare auf den Armen des Offiziers von Fresia richteten sich auf als Ionenkanonenfeuer dicht an der Kampfgruppe vorbei ging. Dicht war in der Weite des Raumes allerdings in Kilometern statt Metern zu messen. Dann gab es einen Aufschrei von der Sensorik Station.

“Sir, mehrere Treffer unserer Geschütze in den eigenen Reihen. Mehrere kleiner Schiffe sind manövrierunfähig“.

Rosh ließ einen Fluch los und riss sich dann zusammen. Ein Blick auf den Taktikbildschirm verriet ihm, dass der Feind nun wieder eine Salve Raketen den Imperialen entgegen gesandt hatte. Erneut fluchte er.

”Feuerleitung, ist es möglich ein Sperrfeuer gegen diese Anfliegen Raketen zu legen? Kommunikation was zur Hölle ist da auf Widek los? Haben die Lack gesoffen das sie Freund und Feind nicht unterscheiden können?“ „Negativ, Sir. Sperrfeuer ist von unserer Position aus nicht möglich.“ „Sir, Widek meldet: Technische Probleme.“

Es war zum Haare raufen, tatenlos musste die ‚Raider‘ mit ansehen wie Kameraden im All starben durch die Dummheit der Bodenbesatzungen.



Farlax-Sektor – Widek-System – Widek – Korvette der Raider-Klasse – Raider – Commander Draykon & Crew




INT „Heart of the Order“ [ 63| 84] (Commodore Frey Fogerty)
TIE/in [31 von 36 Maschinen] [Rückruf zum Hangar]
TIE/sa [12 von 12 Maschinen] [Standby]

VIN „Totale“ [ 71| 94]

TIE/in [11 von 12 Maschinen] [Rückruf zum Hangar]
TIE/sa [12 von 12 Maschinen] [Standby]

COR „Imperator“ [ 49| 61]
TIE/ln [24 von 24 Maschinen] [Standby]
TIE/sa [12 von 12 Maschinen] [Standby]

ESD „Stalwart“ [ 100 | 100] (Commander Victor Kane)


RK „Raider“ [ 95| 99] (Commander Rosh Draykon)


CRK „Little Bird“ [ 00| 06] [kritischer Reaktortreffer; Bewegungsunfähig; Lebenserhaltungssysteme versagen; mehrere Hüllenbrüche]

ESK „Hornet“ [ 100 | 100]

TIE/in [36 von 36 Maschinen] [Standby]
TIE/sa [36 von 36 Maschinen] [Standby]


Angriffsgeschwader der Yevethaner

Kommando: Primus Vor Nakkar

1. Flottille [Ziel: 1. Flottille]

1. Kampfgruppe
ISD "Executioner of Yevetha" [ 93| 100]

VIN "Punisher" [ 91| 100]
DRD "Pride" [ 94| 100]
DRD "
King" [ 98| 100]

ARAM "Avenger of Yevetha" [ 100 | 100]

2. Kampfgruppe
VSD "Perseverance of Yevetha" [ 96| 100]

ARAM "Glory of Yevetha" [ 100 | 100]
ARAM "Dominance of Yevetha" [ 99| 100]
CRV "
Swift Claw" [ 94| 100]

CRV "Rapid" [ 100 | 100]

3. Kampfgruppe

DRD "Hammer of Yevetha" [ 92| 100]
ARAM "Might of Yevetha" [ 100 | 100]
CRK "Deathblow" [ 98| 100]
ACC "
Crusader of Yevetha" [ 94| 100]
ACC "
Bonecrusher" [ 87| 100]


2. Flottille [Ziel: 2. Flottille]

1. Kampfgruppe

VEN "Fear of the Unholy" [ 97| 100]
STR "Skull" [ 100 | 100]
STR "Bloodthirst" [ 100 | 100]
DRD "Nightfall" [ 100 | 100]
CRV "Million Deaths" [ 100 | 100]


2. Kampfgruppe

VIN "Heavy Strike" [ 95| 100]
DRD "Sun over Yevetha" [ 100 | 100]
DRD "Bloodlust" [ 85| 100]
MAR "Hail Yevetha" [ 100 | 100]
MAR "Pride of the Primus" [ 100 | 100]


3. Kampfgruppe
DRD "Big Head" [ 100 | 100]

ACC "Savage" [ 96| 100]
ACC "
Revenge" [ 94| 100]

ACC "Victory of Yevetha" [ 100 | 100]
CRV "Faith of Yevetha" [ 100 | 100]


3. Flottille [Ziel: 3. Flottille]

1. Kampfgruppe

DRD "Power" [ 97| 100]
CK "Dust of Galantos" [ 100 | 100]
CK "Survivor" [ 92| 100]
STR "Hopeless Slave" [ 100 | 100]
TPC "Bloody Loot" [ 100 | 100]


2. Kampfgruppe
VIN "Hunter" [ 100 | 100]

COR "Last Human" [ 95| 100]
COR "Imperial Nightmare" [ 100 | 100]
CRV "Deadly Claw" [ 100 | 100]
CRV "Hearteater" [ 100 | 100]

3. Kampfgruppe

BUL 1 "Rampage" [ 100 | 100]

COR "Yevetha" [ 100 | 100]
LNC "Swarm" [ 93| 100]
CRK "
Sons of Yevetha" [ 91| 100]
CRK "Deathblow II" [ 100 | 100]
 
[Farlax-Sektor / Widek-System / Widek / Nebenkomplex des Kerkers / KSIO-Headquarter / Analysezentrum des MND] Raye Ellis, LC Warren Davis, Senoir Operative Sellman, Senior Operative Troiken, Midshipman Allie Baker

Während die Analystin durch die Gänge des KSIO-Headquarters rannte, schaltete die Beleuchtung von dem üblichen kalten weiß auf die Rote Notbeleuchtung um. Gefechtsalarm gab es in den IGD-Einrichtungen meist nur dann wenn diese selbst angegriffen wurden, ansonsten wurde nur die Beleuchtung angepasst um auf die derzeitige Situation aufmerksam zu machen. Mit der Einrichtung des KSIO waren der MND und der IGD trotz der oft propagierten Abneigung untereinander mehr als nur ein wenig zusammengewachsen. Eine Branchenübergreifende Abteilung für Militärtaktiken der Yevethaner war nur eine der partnerschaftlich geführten Unternehmung, im Moment aber wahrscheinlich die, die neben "Black Sword" am meisten gebraucht wurde. Als sich endlich das schwere Sicherheitsschott vor der Operative auf Probe auftat und ihr beim eintreten das fast panische Stimmengewirr entgegenflutete war schnell klar das hier etwas nicht stimmte. Fixiert auf ihren eigenen Arbeitsplatz registrierte Raye im vorbeigehen auch, das der Befehlshabende Offizier des Zentrums, Lieutenant Commander Davis, nicht wie üblich stand und seine Runde durch den Raum machte sondern mit einer finsteren Miene in seinem Kommandostuhl zusammengesunken war. Erst als Raye ihren Stuhl erreicht und sich niedergelassen hatte begriff sie das noch etwas nicht stimmte, die standardmäßige Holoverbindung zum Kommandostab war nicht aktiviert. Hier stimmte etwas ganz und garnicht. Nach und nach bildete sich aus den hektisch gebrüllten Aussagenfetzen ein Abbild der Situation, es war keine Verbindung möglich? Die Kommunikation des Planeten sei tot, nur die IGD internen Systeme funktionierten noch? Wie konnte das...

"Sir wir haben eine visuelle Bestätigung.", wie auf Knopfdruck verstummte der Raum und alles wandte sich geschockt zu dem verkündenden Midshipman. "Der Kommandobunker brennt, das Oberkommando von Widek, respektive des Koornacht-Clusters ist vermutlich tot, wir müssen davon ausgehen dass der Militärstützpunkt gefallen ist."

Stille und Fassungslosigkeit hielten an. Niemand sagte etwas und Raye bemerkte wie sich ein Knoten in ihrer Magengegend bildete. Wie konnte das sein? Yevethaner hätten sich niemals durch die Imperialen Linien schleichen können? Was hatten sie in den letzten Wochen übersehen? Nicht nur das der Angriff viel zu früh erfolgt war, anscheinend hatten sie nicht einmal einen Bruchteil der Strategie korrekt hergeleitet. Wahrscheinlich stellte sich jeder in diesem Raum ähnliche Fragen. Die vor ihr auf dem Bildschirm brandende Raumschlacht in Miniaturform, nahm die Blondine nur als einen Haufen Punkte war, es schien als seien ihr jegliche kognitiven Fähigkeiten abhanden gekommen. Erst eine plötzliche Bewegung und ein aufploppendes Warnfenster schienen den Grauen Schleier in ihrem Gehirn durchdringen zu können. Ionenbeschuss! Wie in Zeitlupe bewegte sich das Geschoss auf die kämpfenden Schiffe zu und traf... die Marauderkorvette Bull, ein Schiff der eigenen Systemverteidigung fiel der verheerenden Wirkung zu Opfer und den anzeigen nach näherte sich bereits eine nächste Salve der Flotte. Unwillkürlich hauchte Raye ihre Fassungslosigkeit in den Raum.

"Die V-150 hat das Feuer eröffnet... auf unsere Truppen... die Bull ist vorläufig außer Funktion, ein Volltreffer."

Erneutes Schweigen. Schließlich erhob sich der Lieutenant Commander atmete tief durch. Warren Davis war jung für seine Position, sehr jung sogar. Mit 23 Jahren hatte der Flottenoffizier in den Diensten des Militärischen Nachrichtendienstes eine unglaubliche Karriere hingelegt. Er galt als Koryphäe der Militärischen Analytik und im wurde nachgesagt ein meisterhafter Holoschachspieler zu sein. Eine Fähigkeit die er oft genug bei der Mitarbeit an praxisorientierten Militärischen Stategien unter Beweis gestellt hatte. Nicht einmal in ihrer Dienstzeit im KSIO hatte sie Davis schreien gehört, immer war der Offizier mit dem kurzen braunen Haar ruhig und beherrscht gewesen, beinahe wortkarg. Der Tonfall mit dem er seine neuen Befehle jetzt geradezu in den Raum brüllte ließ keinen Zweifel daran dass er zu wissen schien was er tat und absolut niemand schien es auch nur zu wagen dem zu widersprechen.

"Alle wieder auf ihre Positionen. Senior Midshipman Ellis, behalten sie die Lage im Orbit im Auge, ich will Updates im Minutentakt auf dem Hauptschirm. SO Sellman ist es möglich mit den IGD Systemen des Kerkers eine Notfallkommunaktion einzurichten die uns wieder mit den Streitkräften verbindet, wenn ja dann tun sie dies. Wenn es die Yevethaner geschafft haben in den Stützpunkt einzudringen, müssen wir davon ausgehen, dass sie auch vom Kerker wissen. SO Troiken sorgen sie dafür dass das BoA vollständig informiert ist und riegeln sie die Anlage ab, alle Diensthabenden Agenten sollen von einem ausgesuchten Einsatzteam des KSIO kontrolliert werden, wir wollen keine weiteren Überraschungen erleben.", damit ließ sich der LC wieder in seinen Stuhl sinken, einen mehr als grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht.

Wie aufgetragen drehte sich Raye wieder zu ihrer Konsole um und winkte Mid Baker heran, ihre Stellvertreterin
. "Sie haben den Lieutenant Commander gehört, instruiren sie mich." , ihre Stimme klang dabei weit weniger stark als sie es beabsichtigt hatte, doch bei einem Blick in Bakers Augen war Raye klar das nicht nur ihr der Schock mehr als nur tief in den Knochen saß. Allie nickte kurz und rutschte mit ihrem Stuhl herüber. Ein Zweites Fenster öffnete sich neben der, von den Sensoren aufgezeichneten, Echtzeitübertragung der Schlacht und zeigte die ersten Minuten des Yevethanischen Angriffs. "Der Angriff kam früher als erwartet, wie sie sicher bereits mitbekommen haben. Man hat uns relativ kalt erwischt, die Flotte hatte noch nicht einmal einheitlich Position bezogen. Am schwersten hat es bisher die IV. erwischt die sich dem konzentrierten Feuer der Angreifer aussetzen musste.", auf dem Echtzeitbildschirm verabschiedete sich derweil ein ISD I der Sektorflotte in die Inaktivität nachdem die Ionenkanone seine Schilde mit einer vollen Breitseite ausgeschaltet hatten. Mit der geteilten Aufmerksamkeit war Raye jedoch die Kennung entgangen. Die IV. Kampfgruppe hatte zudem beinahe den Schutz der Schlachtlinie erreicht. "Wie sie sehen hat der Befehlshabende Offizier, laut Unterlagen ein gewisser Commodore Frey Fogerty, relativ schnell den Rückfall befohlen und den Aussichtslosen Kampf gegen die Yevethanischen Flottillen vermieden. Erwähnenswert ist, das der Kopf der Yevethaner seine Jäger erst sehr spät ausgeschleust hat. Könnte ein Fehler sein oder tatsächlich ein geplantes Manöver das sich uns bisher nicht erschließt, eine Anomalie die ich für erwähnenswert hielt.", der Dritte Abschuss des Gewaltigen Planetaren Geschützes war in Vorbereitung.

"Ok... bisher sieht es nicht so aus als ob die Yevethaner ein wirkliches Ziel verfolgen. Die Acclamatoren scheinen auf ein Kurs zu sein der ihnen eine Planetare Landung ermöglicht. Wenn die durch kommen bevor wir die Kommunikation wieder online bekommen haben ist es auf lange Sicht das aus für uns. Bleibt Ionenkanone noch länger in der Hand der Yevethaner bedeutet das ebenfalls eine Niederlage über kurz oder lang, ohne Absprache und Koordination dürfte es aber Schwer bis unmöglich werden dieses Ding zurück zu erobern."

Die Tatsachen laut auszusprechen machte erneut deutlich wie angespannt die ganze Lage eigentlich war und dennoch... etwas an dieser ganzen Sache passte nicht ins Bild. Wenn die Yevethaner wussten wie stark befestigt Widek mit dem eintreffenden der 13. Gefechtsflotte war, wieso stellte man dann eine Flotte ab, die lediglich über Vier Kapitale Schiffe verfügte. Den Vergleichsdaten von Fresia war etwas ähnliches zu entnehmen, die Flotten waren gewaltig aber der Geheimdienst wusste von weit mehr schlagkräftigen Schlachtschiffen die die Yevethaner ins Feld führen konnten. Außerdem... all das wirkte viel zu geplant um Zufall zu sein. Kal Fraan hatte weit bedächtiger gehandelt, nicht weniger grausam aber eben anders, es war nicht so leicht die Wesenszüge dieses selbsternannten Heiligen der Schwarzen zu beschreiben. Ein Beweis dafür dass der Vizekönig weit weniger Mikromanagement betrieben hatte als sie vorher vermutet hatten?

"Ellis!", der energische Tonfall von Baker riss Raye von ihren Überlegungen los. "Sehen sie das?", Baker hatte einen Ausschnitt angehalten und ihn in eine Schleife gelegt. Die letzte Manöveränderung der Yevethaner, für Raye war da nichts ungewöhnliches dran... "Was soll ich sehen?", Baker stoppte die Aufzeichung und spulte zurück. Dann ließ sie es erneut laufen. "Sie bewegen sich synchron. Die ganze Flotte leitet Manöveränderungen fast vollständig synchron ein.", Baker hatte recht! "Nur dieses Mal? Zeigen sie mir die komplette Aufzeichung nochmal!", unweigerlich fing Rayes Herz an zu rasen, wenn sie so eine Kleinigkeit übersehen hatten, war es gut möglich das es den Offizieren im Gefecht bisher nicht aufgefallen war. Gut... die konnten mit so einer Information auch nicht viel anfangen. Leute wie Raye, Baker oder der Lieutenant Commander dagegen schon eher. Es war etwas unnatürliches, vielleicht hatte es keinen tieferen Sinn außer einer guten Absprache aber es war etwas Neues, etwas was ihnen bei den Yevethanern bisher nicht aufgefallen war. "Holen sie sich die Alten Aufzeichungen von Galantos und N'zoth und gehen sie die durch Baker. Wir sollten eingrenzen ob das hier eine lokale Begebenheit ist, ich informiere den LC das wir vielleicht auf etwas gestoßen sind."

[Farlax-Sektor / Widek-System / Widek / Nebenkomplex des Kerkers / KSIO-Headquarter / Analysezentrum des MND] Raye Ellis, Midshipman Allie Baker, LC Warren Davis, Senoir Operative Sellman, Senior Operative Troiken
 
Widek / Weltraum / INT Heart of the Order / Brücke/ Frey, Offiziere

Langsam gewöhnte sich Frey wieder an die Szenerie. Der hektischen Panik war nun ein ruhiges Treiben gewichen, was ohne Zweifel an der aktuellen Situation lag. Sie befanden sich in keinen Schwierigkeiten, sondern saßen nun fest im Sattel. Auch wenn die Yevethaner das Überraschungsmoment auf ihrer Seite gehabt hatten, so war nun doch die Imperiale 13. Gefechtsflotte am Drücker. Deren Offiziere haben sich auf diese Konfrontation vorbereitet. Sie kannten die Schwächen der Aufständischen: Ihr vorschnelles Handeln, ihre zweifelsohne talentierten, aber keineswegs ausgebildeten Crews, die einer imperialen Geschützmannschaft nicht das Wasser reichen konnte. Die Imperialen würden bei einer Schlacht so, wie sie sich gerade abzeichnete, über kurz oder lang die Angreifer schlagen. Die Raumhoheit war ihnen gewiss. Und dennoch störte Frey etwas. Es hatte den blonden Commodore auch nur wenige Minuten gekostet um herauszufinden, was es war.

Während sie hier bei Widek die Yevethaner bekämpften, hatten diese weitere Angriffe gestartet. Fresia war beispielsweise ebenfalls ins Fadenkreuz geraten. Das Oberkommando und eigentlich auch Frey hatten jedoch damit gerechnet, dass Widek eine volle Breitseite abbekommen würde. Es war ein militärischer Stützpunkt, ein lohnenswertes Ziel. Würden die Yevethaner hier gewinnen, hätte das Imperium den Sektor an die Aufständischen verloren. Die Aliens hätten dazu noch eine direkte Route nach Coruscant. Aus diesem Grund rechnete der Commodore fest damit, dass demnächst weitere Raumschiffe aus dem Hyperraum sprangen und zum Angriff übergehen würden. Aber das war bisher nicht geschehen. Das konnte doch nicht alles sein? Und wieso hielten die Yevethaner ihr mächtigstes Kampfschiff, die Subjugator, immer noch zurück? Darauf konnte er sich keinen Reim machen.

In der Zwischenzeit hatte ihnen der Admiral grünes Licht für einen Materialausgleich gegeben. Eine Marauderkorvette sollte die Lücke schließen, die die Little Bird und zu Freys Ärger auch die Imperator hinterlassen hatten. Die Korvette konnte das natürlich nicht vollständig ersetzen, aber der Corellianer würde damit arbeiten können.

Unterdessen hatte Freys Kampfgruppe die angestrebten Koordinaten fast erreicht. Ein Blick durch das Panoramafenster zeigte nicht nur den eindrucksvollen Schlachtverlauf der linken imperialen Flanke, sondern auch die Schiffe der Systemverteidigung, die geduldig auf die Heart warteten. Freys Blick verweilte kurz auf den Verbündeten Schiffen, als sein Blick auf etwas anderes fiel: Blaue Lichtblitze, so dick wie ein ganzes Bündel Wroshyr-Bäume, entfernten sich schnell vom Planeten. Zu Freys entsetzen krachten die Schüsse allerdings in die Schiffe der Systemverteidiger. Auch andere Offiziere auf der Brücke hatten den Vorfall bemerkt und deuteten geschockt auf die an höhe verlierenden Raumkreuzer.

"Was war das denn? Kommunikation, sagen Sie denen da unten bescheid, dass imperiale Schiffe in der Schusslinie sind. Und derjenige, der sich so katastrophal verrechnet hat, soll gleich entfernt werden."

Frey war zu verwirrt, um wirklich wütend über den Umstand zu sein, dass gerade auch sein neues Schiff, die Bull, einen Treffer abbekommen hatte.

"Sir, Widek hat anscheinend technische Probleme. Sie arbeiten dran."

"Technische Probleme? Die haben ganz andere Probleme, wenn Admiral Wessex nachher mit denen fertig ist. Die Kampfgruppe soll den Kurs anpassen um Abstand zur Ionenkanone aufzubauen. Fliegen wir dichter an der Kampflinie vorbei. Feuerleitung, falls ein feindliches Schiff in Reichweite kommt, Feuer frei."

Die schweren Geschütze der Heart konnten bei ihrem Vorbeiflug womöglich etwas Feuerunterstützung liefern. Währenddessen haben die Yevethaner aber schon auf die veränderte Situation reagiert: Auf dem Taktikholo war deutlich zu erkennen, dass sie es auf die gelähmten Schiffe abgesehen hatten.

"Da löst sich ein Teil der yevethanischen 2. Flottille. Sensorik, scannen."

"Das sind der Venator Fear of the Unholy, der Dreadnought Big Head, die Korvette Faith of Yevetha und drei Acclamatoren."

"Commodore, auch ein Marauder hat sich gelöst und macht nun Raketen scharf."

"Können wir sie abfangen?"

"Negativ, Sir. Zu weit weg."

Frey ballte seine Faust. Sie konnten nichts dagegen tun. Um Abfangjäger zu starten war es nun zu spät. Ihm blieb nichts anderes übrig, als das Taktikholo zu verfolgen. Als die Anzeige meldete, dass der Kreuzer Faithful, der ebenfalls von der Ionenkanone lahmgelegt wurde, eine volle Breitseite an Raketen abbekommen hatte, warf er einen schnellen Blick aus dem Panoramafenster. Die Explosion war deutlich zu erkennen. Das Schiff war hinüber, das konnte er auch aus dieser Entfernung zuverlässig sagen.

"Wir knöpfen uns die Ausreißer vor. Die Kampfgruppe soll Angriffsformation einnehmen und auf Abfangkurs gehen. Bomber und Begleitgeschwader sollen sich bereithalten. Primärziele sind die Acclamatoren, der Dreadnought und der Venator sind zweitrangig."

Widek / Weltraum / INT Heart of the Order / Brücke/ Frey, Offiziere



4. Kampfgruppe/Sektorverteidigung


INT „Heart of the Order“ [ 63| 87] (Commodore Frey Fogerty)
TIE/in [31 von 36 Maschinen] [Standby]
TIE/sa [12 von 12 Maschinen] [Standby]

VIN „Totale“ [ 71| 97]

TIE/in [11 von 12 Maschinen] [Standby]
TIE/sa [12 von 12 Maschinen] [Standby]

COR „Imperator“ [ 49| 61] [Zieht sich zur Raumstation zurück]
TIE/ln [24 von 24 Maschinen] [Standby]
TIE/sa [12 von 12 Maschinen] [Standby]

ESD „Stalwart“ [ 100 | 100] (Commander Victor Kane)


RK „Raider“ [ 95| 99] (Commander Rosh Draykon)


CRK „Little Bird“ [ 00| 06] [kritischer Reaktortreffer; Bewegungsunfähig; Lebenserhaltungssysteme versagen; mehrere Hüllenbrüche]

ESK „Hornet“ [ 100 | 100]

TIE/in [36 von 36 Maschinen] [Standby]
TIE/sa [36 von 36 Maschinen] [Standby]


Angriffsgeschwader der Yevethaner

Kommando: Primus Vor Nakkar

1. Flottille [Ziel: 1. Flottille]

1. Kampfgruppe
ISD "Executioner of Yevetha" [ 90| 100]

VIN "Punisher" [86| 100]
DRD "
Pride" [ 92| 100]
DRD "
King" [ 92| 100]
ARAM "
Avenger of Yevetha" [ 99 | 100]


2. Kampfgruppe
VSD "Perseverance of Yevetha" [ 91| 100]

ARAM "Glory of Yevetha" [ 82 | 100]
ARAM "
Dominance of Yevetha" [ 94 | 100]
CRV "
Swift Claw" [ 76| 94 ]
CRV "
Rapid" [ 95 | 100]


3. Kampfgruppe

DRD "Hammer of Yevetha" [ 84 | 100]
ARAM "Might of Yevetha" [ 95 | 100]
CRK "Deathblow" [ 98 | 100]
ACC "
Crusader of Yevetha" [ 94 | 100] [Verlässt Kampf, Ziel: Widek]
ACC "
Bonecrusher" [ 87 | 100] [Verlässt Kampf, Ziel: Widek]


2. Flottille [Ziel: 2. Flottille]

1. Kampfgruppe

VEN "Fear of the Unholy" [ 69 | 81] [Eskortiert Acclamatoren, Ziel: Systemverteidiger]
STR "
Skull" [ 87 | 100]
STR "
Bloodthirst" [ 96 | 100]
DRD "
Nightfall" [ 81 | 100]
CRV "
Million Deaths" [ 93 | 100]



2. Kampfgruppe

VIN "Heavy Strike" [ 85 | 100]
DRD "
Sun over Yevetha" [ 93 | 100]
DRD "
Bloodlust" [ 73| 91]
MAR "
Hail Yevetha" [ 90 | 100]
MAR "
Pride of the Primus" [ 77 | 94]



3. Kampfgruppe

DRD "Big Head" [ 83 | 100] [Eskortiert Acclamatoren, Ziel: Systemverteidiger]
ACC "
Savage" [ 80| 100] [Versucht an Systemverteidiger vorbeizukommen]
ACC "
Revenge" [ 86| 100] [Versucht an Systemverteidiger vorbeizukommen]
ACC "
Victory of Yevetha" [ 81 | 100] [Versucht an Systemverteidiger vorbeizukommen]
CRV "
Faith of Yevetha" [ 82 | 100]



3. Flottille [Ziel: 3. Flottille]

1. Kampfgruppe

DRD "Power" [ 90 | 100]
CK "
Dust of Galantos" [ 96 | 100]
CK "
Survivor" [ 86 | 100]
STR "
Hopeless Slave" [ 89 | 100]
TPC "
Bloody Loot" [ 86 | 100]



2. Kampfgruppe

VIN "Hunter" [ 89 | 100]
COR "
Last Human" [ 90 | 100]
COR "
Imperial Nightmare" [ 89 | 100]
CRV "
Deadly Claw" [ 96 | 100]
CRV "
Hearteater" [ 82 | 100]


3. Kampfgruppe

BUL 1 "Rampage" [ 84 | 100]
COR "
Yevetha" [ 82 | 100]
LNC "
Swarm" [ 88 | 100]
CRK "
Sons of Yevetha" [ 80 | 100]
CRK "
Deathblow II" [ 96 | 100]
 
Widek/ Imperiale Basis/ Waffenkammer/ Kyle, Sam, Sorel, Torsek, Soldaten

Schon nach den ersten Worten des Scharfschützen war der Blondine klar, dass sich an seiner Meinung nichts geändert hatte. Wie das Einauge darauf kam, dass sein Platz hier sei, war ihr Schleierhaft. Wie ein wirklicher Patriot kam Zakev ja auch nicht rüber und seine bescheuerte Jagd konnte er eigentlich auch woanders fortsetzen. Aber gut, eine weitere Chance würde er nicht bekommen. Sollte er doch machen, ihr egal. Alleine würde es sowieso einfacher werden, von Widek abzuhauen. Noch immer hatte sie die Nummer einer Landebucht und einen VIP-Code. Zunächst musste sie jedoch aus dieser Basis raus. Jetzt, da die Garnison in Alarmbereitschaft versetzt war, würde sich eine Flucht als schwierig gestalten. Bei dieser Ionenkanone bestand allerdings die Chance, dass sie sich unbemerkt von der Truppe entfernen konnte. Bis das auffiel, war sie schon längst weg.

Runter. Der Reflex war antrainiert. Ohne wirklich zu realisieren, was gerade passierte, warf sie sich neben Zakev auf den Boden und rollte sich zu einer Kugel zusammen. Im Bruchteil einer Sekunde folgte eine Explosion, dann Schüsse. Waren die Yevethaner hier? Unmöglich! Hektisch versuchte sie in ihrer Schutzhaltung den Blaster aus seinem Holster zu fummeln, doch bis sie die Waffe in der Hand hatte, waren schon keine Schüsse mehr zu hören.

"Alles gut", antwortete sie auf die Frage des Scharfschützen. Immer noch mit dem Blaster in der Hand richtete sie sich auf und schaute sich verwirrt um. Einige ihrer Kameraden taten es ihr gleich, scheinbar genauso unwissend wie die Beobachterin. In der gerade noch geordneten Waffenkammer bot sich ein vertrauter Anblick: Die Explosion hatte Ausrüstung quer durch den Raum geschleudert und Regale umgeworfen. Der Staub, der durch die Detonation entstanden war, lag noch immer in der Luft. Hier und da lagen Soldaten, manche von ihnen reglos, andere sich windend vor Schmerz. Während Zakev und andere Soldaten ihren Kameraden sofort zur Hilfe eilten, interessierte sich Sam für etwas anderes: Wer war der Verursacher? Mit suchendem Blick und immer noch der Waffe in der Hand Schritt sie vorsichtig durch die Waffenkammer bis ihr Blick auf eine handvoll Soldaten fiel, die einen Toten umkreist hatten. Als Sam näher kam bemerkte sie, dass es sich um keinen richtigen Menschen handelte: Es war ein Rattataki. Ein äußerst stattlicher noch dazu.

"War der das?"

"Glaube schon. Phil dort drüben meint zumindest, dass der es war. Hat ihm mit ner Blasterpistole sauber den Schädel geschmort, obwohl der Dreckskerl ihm in den Bauch geschossen hat."

Sam sah zu Phil rüber, der gerade von den frisch eingetroffenen Sanitätern versorgt wurde. Von hier aus konnte sie unmöglich sagen, wie gut oder schlecht es dem Soldaten ging.

"Hat der Nichtmensch wirklich zu uns gehört?"

Allesamt zuckten sie mit den Schultern.

"War in letzter Zeit viel los hier. Mit der 13. Gefechtsflotte kamen auch mehr Truppen hier an, um Widek zu befestigen."

Die Blondine nickte. Wäre ein leichtes für einen Attentäter gewesen, sich unter die Neuankömmlinge zu mischen. Aber war das ein Angriff der Yevs? Unwahrscheinlich. Oder doch? Sie verwarf den Gedanken. Es war nicht ihre Aufgabe, über so etwas nachzudenken. Auch nicht ihr Problem. So lange andere ins Gras bissen und nicht sie, war es im Endeffekt ja ein guter Tag. Sie wandte sich von der Gruppe ab und hielt nach diesem Torsek ausschau. Sam fand, sie hatten hier genug Zeit verbracht.

Widek/ Imperiale Basis/ Waffenkammer/ Kyle, Sam, Sorel, Torsek, Soldaten
 
[ Kern / Farlax-Sektor / Widek-System / MAR Bull / Brücke ] Baran, sowie Flak, Chi, Evans, Myi, Makarow und Talaa

Hilflos sah Baran zu wie Doktor Chi sich über Flak beugte und sie mit geübten Handgriffen zu untersuchen begannen. Die vom Blut seiner Vorgesetzten durchtränkten Hände des Lieutenants verkrallten sich alle paar Sekunden in seine Uniform und hinterließen dunkle Striemen auf dem olivgrünen Material. In seinem Magen rumorte es und kalte Panik umschloss seine Eingeweide mit stählernen Fingern. Nicht nur lag dort der einzige Mensch an Bord mit dem er in den letzten Jahren so etwas wie eine freundschaftliche Beziehung hatte aufbauen können, nein, dort lag seine Mentorin, seine Gönnerin. Die einzige Person die an ihn geglaubt hatte und nur dank der er es in neun Jahren Dienst überhaupt erst auf seinen Rang gebracht hatte. Dort lag sie und konnte das Schiff nicht befehligen, was damit in Konsequenz ihm als Erstem Offizier zustand. IHM. In seinem ersten, richtigen Gefecht außerhalb von Übungen! Er konnte doch nicht JETZT diese Verantwortung tragen! Baran fühlte sich als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Was sollte er tun?! Was, wenn er eine falsche Entscheidung traf und er dadurch die Mannschaft und sich zu einem glühenden Tod in den eisigen Weiten des Alls verdammte?!

Träumte er vielleicht? War all dies das Produkt der Nervosität vor dem eigentlichen Angriff der Yevethaner? Die Ereignisse hatten in Wirklichkeit doch unmöglich so fürchterlich schiefgehen können! Baran konnte sich nur knapp davon abhalten sich in die Seite zu kneifen. Er musste sich zusammenreißen! Traum oder nicht, wenn er in Schockstarre verfiel würde das niemandem helfen! Eine falsche Entscheidung würde sie möglicherweise zum Tod verdammen, wenn er keine traf, war ihnen dieses Schicksal beinahe sicher. Der Gotal musste seine ganze Willenskraft dafür aufbieten seinen Blick von Flak abzuwenden und seine Aufmerksamkeit auf den Rest der Brückencrew zu richten. Wie er bis grade, starrten sie mit bleichen, ungläubigen Gesichtern auf den arbeitenden Doktor Chi, ihre Auren erfüllt von Ratlosigkeit, Panik und tiefsitzendem Schock. Die rote Notbeleuchtung verlieh ihnen etwas Gespenstisches, nahm ihnen ihre natürliche Hautfarbe und zeichnete tiefe Schluchten in die teigige Haut.


„E-„

, begann Baran, doch seine Stimme brach augenblicklich. Noch einmal holte er tief Luft.

„Ensign…Myi…wie ist der Status?“

Der Sensorikoffizier zuckte zusammen, als hätte man ihn aus einem tiefen Traum gerissen und beugte sich hektisch über sein Pult.

„Ich…wir…ähh…u-unsere Systeme sind fast wieder oben. Schilde kommen gleich…Antrieb haben wir schon wieder…keine größeren Schäden. Die Trümmer haben ein paar Löcher gerissen aber das Reperaturteam kann das meiste Stopfen…“

Baran konnte förmlich sehen, wie die Zahlen und Anzeigen sich in den Augen des Menschen spiegelten, während er alle relevanten Menüs durchscrollte. Der Gotal war fast schon soweit sich beinahe erleichtert mit der Hand über den Schädel zu fahren, da leuchtete die Aura des Menschen plötzlich erschrocken auf.

„Sir, die Faithful ist auf Kollisionskurs mit uns! Die Rakete hat sie in unsere Richtung geschoben. Ich glaube ihr Antrieb ist noch nicht wiederhergestellt!“

In diesem Moment baute sich das taktische Holo flackernd wieder auf und tatsächlich! Der Trümmerwolke folgend trieb nun das größere Schiff auf sie zu. Plötzlich wurde Barans Mund staubtrocken. Wenn sie kollidierten, dann würde es das Ende für beide Mannschaften bedeuten! Diesmal kniff er sich wirklich, doch nicht um zu prüfen ob er sich in einem Traum befand. Der Schmerz holte ihn etwas mehr zurück ins Hier und Jetzt, während er sich das Hirn zermarterte was zutun sei. Schnell ging er die ihm bekannten Informationen noch einmal durch und sagte schließlich mit deutlich stärkerer Stimme als zuvor:

„Ensign Talaa, Drehung um 90° und bringen Sie uns so schnell wie möglich so weit runter wie es geht! Makarow, versuchen Sie irgendwen auf der Faithful zu erreichen! Vielleicht sind ihre Sensoren tot! Machen Sie schnell“

Letzteres hätte Baran vermutlich gar nicht sagen brauchen. Beide Offiziere beugten sich erleichtert wieder Befehle zu haben über ihre Konsolen. Augenblicklich wurde das Manöver eingeleitet. Die Trägheitsdämpfer taten ihr Möglichstes um die plötzliche Drehung auszugleichen und doch hallte das Dröhnen gequälten Metalls beunruhigend laut durch das Schiff. Auf dem taktischen Holo verfolgte Baran wie die andere Korvette ihnen immer näherkam. Ein stummer Rammbock, der ihr aller Leben auslöschen würde, wenn er traf. Die kleinere Bull drehte sich langsam…viel zu langsam… Baran hielt den Atmen an, als die Faithful ihren Backbordflügen knapp verfehlte. Ein dumpfer Schlag hallte dennoch durch das Schiff, als sein Rücken gestreift wurde. Wäre er unvorbereitet gewesen, den Gotal hätte es genauso umgerissen wie seine Vorgesetzte zuvor. Doch er konnte sich festhalten und stolperte nur ein paar Schritte zur Seite.

„Schadensbericht!“

, sprach er Myi an, sobald er sich wieder gefangen hatte.

„Nicht viel…den Kratzer sehen wir morgen noch, aber wir haben keinen neuen Hüllenbruch. Das Ausweichmanöver hat‘s gebracht und…oh, da sind unsere Schilde wieder. Der Hauptreaktor gibt grünes Licht!“

Der Sensorikoffizier hatte noch nicht ausgesprochen, da glommen die normalen Lichter an der Decke wieder auf und Baran kniff geblendet die Augen zusammen. Das Rot der Notbeleuchtung verweilte kurz, dann verschwand es, als wäre es nie da gewesen. Augenblicklich veränderte sich die Stimmung auf der Brücke und zumindest zu einem gewissen Grad erfüllte Erleichterung die Auren der Anderen. Baran teilte sie, waren sie doch jetzt nicht mehr ganz so nackt und wehrlos im Raum!

„Nachricht von der Faithful!“

, sagte Makarow plötzlich und Baran sah zu ihm hinüber.

„Die Rakete hat gesessen. Die Brückencrew ist tot. Ich habe grade die zweite Wache auf der Ersatzbrücke an der Strippe…“

Unwillkürlich krampften Barans Eingeweide erneut zusammen. Er hatte Lieutenant Commander Gelato nur vom Sehen gekannt, doch hatte er ihn als kompetenten Offizier in Erinnerung. Dann erst wurde ihm klar welches Glück sie gehabt hatten. Die tote Brückencrew hätten sie sein können. Wie wahrscheinlich wäre es gewesen, dass die Diamand-Bor-Rakete sie stattdessen getroffen hätte? Der Gotal schüttelte den Kopf. Das war nichts woran er jetzt denken wollte, schon gar nicht wenn das hieß Flaks Verletzung als Glücksfall zu bezeichnen!

„Die haben ziemlich heftige Schäden. Der Antrieb ist hinüber, aber Schilde sollten gleich wiederhergestellt sein. Solange wir uns nicht vom Platz bewegen kann die Faithful uns weiter Jäger vom Leib halten…“

Der Kommunikationsoffizier stockte kurz, wohl als ihn weitere Nachrichten erreichten.

„Apropos. Die Vierte Kampfgruppe geht auf Abfangkurs, um sich die Acclamatoren vorzuknüpfen…“

„Ensign Talaa, errechnen Sie den Kurs unserer Verbündeten und bringen Sie uns an eine Position, wo wir selber kein Risiko eingehen deren Schiffe zu treffen. Evans, Feuern sobald Sie freies Schussfeld haben! Zielwahl nach eigenem Ermessen“

, befahl Baran, während er spürte wie sein Herz sich langsam zu beruhigen begann.

„Sir, wir haben eine weitere Nachricht von der Planetenoberfläche!“

Baran runzelte die Stirn. Eine neue Nachricht? Hatten sie die technischen Probleme endlich behoben?

„Wir…“

Makarow klang merklich verwirrt

„…es heißt wir sollen unter keinen Umständen auf den äußersten Acclamator (Savage) feuern. Offenbar sind Kommandoeinheiten grade dabei die Brückencrew auszuschalten und das Schiff in Gewahrsam zu nehmen.“

Misstrauisch zog Baran die Augen zusammen. Was war hier los? Waren wirklich Stormcommandos auf dem Schiff? Ein Teil von ihm wollte das glauben und doch stank da was ganz gewaltig zum Himmel. Das da war die selbe Kommunikationszentrale, die das immer noch anhaltende Friendly Fire der Orbitalkanone als ‚technische Probleme‘ abtat! Hatte etwa der Feind sie schon besetzt und gab jetzt falsche Informationen heraus? Aber das konnte nicht möglich sein. Oder doch? War der Feind schon so tief vorgedrungen?!

„Lieutenant Gargatosh?“

, bevor er weitere Anweisungen geben konnte meldete sich die Stimme Doktor Chis von hinten und ein kalter Schauer ging ihm über den Rücken. Langsam drehte er sich auf dem Absatz um, um den Arzt anzusehen, der Flak inzwischen auf eine mobile Trage gelegt hatte.

„Ja?“

, fragte Baran und versuchte sich das Zittern in der Stimme nicht anmerken zu lassen.

„Ich kann hier auf der Brücke nichts für sie tun. Ich verlege sie auf die Krankenstation. Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber es ist ziemlich ernst. Rechnen Sie nicht damit während der Schlacht das Kommando abgeben zu können. Näheres dazu später.“

Der Arzt klang grimmig und abermals war es, als würde eine eisige Hand Baran bei den Eingeweiden packen, während er zusah wie die Offizierin auf der Trage von der Brücke gebracht wurde. Zurück blieb nur die langsam trocknende Blutlache am Boden. Doch es war nicht an der Zeit darüber nachzudenken. Abermals die aufsteigende Panik niederkämpfend wandte er sich an Makarow:

„Melden Sie sich bei Commodore Fogertys Heart of the Order. Teilen Sie mit, dass Lieutenant Commander Flak verwundet ist und ich das Kommando übernommen habe. Erbitten Sie ebenfalls Erlaubnis auf den von der planetaren Kommunikation herausgestellten Acclamator (Savage) feuern zu dürfen. Mit dem Friendly Fire und den mangelnden Informationen besteht Grund zur Annahme, dass die Kommunikation in Feindeshand ist und versucht uns zu verwirren.“

„Sir?“

„Tun Sie es! Und schicken Sie mir Lieutenant Welgrich hoch, wenn Sie fertig sind. Hier fehlt ein Erster Offizier auf der Brücke!“

[ Kern / Farlax-Sektor / Widek-System / MAR Bull / Brücke ] Baran, sowie Evans, Myi, Makarow und Talaa

Reguläre Verteidigungskräfte Widek - Kommando: Admiral Kiran Wessex

I. Kampfgruppe (Hat teilweise der 2. Flotille angeschlossen)
TPC Faithful [ 75 | 49 ] [Ziel: Schadensbegrenzung]
[Antrieb ausgefallen; Brücke zerstört]

MAR Bull[ 90 | 85 ] [Ziel: Bonecrusher]
TIE/in Charger [11 von 12 Maschinen] [Sammeln sich unterm Rumpf]
 
Farlax-Sektor – Widek-System – Widek – Korvette der Raider-Klasse – Raider – Commander Draykon & Crew



Du Untätigkeit, war sie auch nur so kurz, war endlich vorbei. Die Vierte Kampfgruppe hatte den Befehl bekommen sich in Angriffsformation zu begeben und an der linken Flanke der 13. Gefechtsflotte entlang vorzustoßen. Vor und Backbord von der ‚Raider‘, flackerte noch immer das Bodengestützte Abwehrfeuer ins All. Um sich diesem zu entziehen, hielt sich die Vierte dicht an der Kampflinie die sich Steuerbord von ihnen befand. Einige Schiffe der Feindlichen Streitmacht hatten sich abgesetzt und begonnen auf die Kampflinie vorzustoßen und das schneller als der Rest. Ein Zerstörer der Venator-Klasse und ein alter schwerfälliger Dreadnought bildeten die Eskorte von drei Acclamatoren.

„Sir, Befehle vom Flaggschiff. Die Acclamatoren sind Primärziel, Zerstörer und Dreadnought Sekundär. Angriffsformation Besh ist befohlen.“ „Bestätigen sie den Erhalt der Befehle. Steuermann, voller Schub. Abfangkurs auf die ‚Revenge‘ berechnen. Feuerleitung, Feuer nach eigenem Ermessen.“

Die Korvette der Raider-Klasse machte förmlich einen Satz nach vorne als ihr Antrieb wieder auf äußerste Fahrt ging. Kurz darauf kippte das Bild das man aus dem Transparistahlfenster der Brücke sehen konnte, als die ‚Raider‘ auf den Abfangkurs einschwenkte. Am Rande des Taktikbildschirms rollten zahlen herunter, die Sekundenanzeige wann man in Waffenreichweite seien würde. Mit zusammengebissenen Zähnen stand der Mann von Fresia auf der Brücke seines Schiffes und erwartete das Lichtgewitter, wenn die Geschütze das Feuer eröffnen würden. Die Zahlen erreichten die Null und vor dem Fenster der Brücke wurde es blenden hell. Kilojoule an gehärtetem Licht hämmerten auf die Schilde der ‚Revenge‘ ein und von dieser kam heftiges Gegenfeuer das auf die Schilder der ‚Raider‘ einprasselte. Das Licht der Brücke flackerte immer wieder als sich auch die anderen Schiffe in den Schlagabtausch mit einmischten. Das hintergrundsummen was das Gemurmel an den einzelnen Stationen darstellte, schwoll zu einem brummen an. Immer wieder mit vereinzelten Rufen, die herausstachen.

„Energiefluktuationen in den Dorsalen Backbord Schilden.“ „Kompensiere.“ „Kabelbrand auf Deck 3, Löschmannschaft ist unterwegs.“ „Sir, Schilde werden schwächer, viel Länger halten wir diesen direkten Schlagabtausch nicht aus.“ “Maschinenraum, mehr Energie in die Schilde leiten. Steuermann, versuchen sie uns besser zur Sonne auszurichten, aber halten sie uns in Optimaler Schussposition. Panzerschotten schließen.

Kaum hatte er den Befehl dazu gegeben, fuhren vor den Transparistahlfenstern der Brücke gepanzerte Schotten herab. Schließlich sollte beim Zusammenbrechen der Schilde nicht ein Glücklicher Treffer sofort die Erste Wache ausschalten. So wand sich der Kommandant der Jagdkorvette wieder seinem Taktikbildschirm zu. Dort konnte Rosh zusehen wie mit jedem Treffer die Schildstärke seines Schiffes abnahm. Erneut flackerte die Beleuchtung auf der Brücke und schaltete dann auf Rotlicht um. Eine Art Notbeleuchtung und Gefechtsbeleuchtung, die den Gesichtern der Brückenmannschaft ein gespenstisches aussehen verlieh. Kleine Falten wurden zu tiefen Gräben und markante Züge wurden zu harten Kanten. Die Schlacht um Widek hatte nun Endgültig begonnen und beide Seiten schenkten sich nichts.


Farlax-Sektor – Widek-System – Widek – Korvette der Raider-Klasse – Raider – Commander Draykon & Crew​





4. Kampfgruppe/Sektorverteidigung


INT „Heart of the Order“ [ 63| 87] (Commodore Frey Fogerty)
TIE/in [31 von 36 Maschinen] [Standby]
TIE/sa [12 von 12 Maschinen] [Standby]

VIN „Totale“ [ 71| 97]

TIE/in [11 von 12 Maschinen] [Standby]
TIE/sa [12 von 12 Maschinen] [Standby]

COR „Imperator“ [ 49| 61] [Zieht sich zur Raumstation zurück]
TIE/ln [24 von 24 Maschinen] [Standby]
TIE/sa [12 von 12 Maschinen] [Standby]

ESD „Stalwart“ [ 100 | 100] (Commander Victor Kane)


RK „Raider“ [25 | 95] (Commander Rosh Draykon)


CRK „Little Bird“ [ 00| 06] [kritischer Reaktortreffer; Bewegungsunfähig; Lebenserhaltungssysteme versagen; mehrere Hüllenbrüche]

ESK „Hornet“ [ 100 | 100]

TIE/in [36 von 36 Maschinen] [Standby]
TIE/sa [36 von 36 Maschinen] [Standby]


Angriffsgeschwader der Yevethaner

Kommando: Primus Vor Nakkar

1. Flottille [Ziel: 1. Flottille]

1. Kampfgruppe
ISD "Executioner of Yevetha" [ 90| 100]

VIN "Punisher" [86| 100]
DRD "
Pride" [ 92| 100]
DRD "
King" [ 92| 100]
ARAM "
Avenger of Yevetha" [ 99 | 100]


2. Kampfgruppe
VSD "Perseverance of Yevetha" [ 91| 100]

ARAM "Glory of Yevetha" [ 82 | 100]
ARAM "
Dominance of Yevetha" [ 94 | 100]
CRV "
Swift Claw" [ 76| 94 ]
CRV "
Rapid" [ 95 | 100]


3. Kampfgruppe

DRD "Hammer of Yevetha" [ 84 | 100]
ARAM "Might of Yevetha" [ 95 | 100]
CRK "Deathblow" [ 98 | 100]
ACC "
Crusader of Yevetha" [ 94 | 100] [Verlässt Kampf, Ziel: Widek]
ACC "
Bonecrusher" [ 87 | 100] [Verlässt Kampf, Ziel: Widek]


2. Flottille [Ziel: 2. Flottille]

1. Kampfgruppe

VEN "Fear of the Unholy" [ 69 | 81] [Eskortiert Acclamatoren, Ziel: Systemverteidiger]
STR "
Skull" [ 87 | 100]
STR "
Bloodthirst" [ 96 | 100]
DRD "
Nightfall" [ 81 | 100]
CRV "
Million Deaths" [ 93 | 100]



2. Kampfgruppe

VIN "Heavy Strike" [ 85 | 100]
DRD "
Sun over Yevetha" [ 93 | 100]
DRD "
Bloodlust" [ 73| 91]
MAR "
Hail Yevetha" [ 90 | 100]
MAR "
Pride of the Primus" [ 77 | 94]



3. Kampfgruppe

DRD "Big Head" [ 83 | 100] [Eskortiert Acclamatoren, Ziel: Systemverteidiger]
ACC "
Savage" [ 80| 100] [Versucht an Systemverteidiger vorbeizukommen]
ACC "
Revenge" [ 65 | 95 ] [Versucht an Systemverteidiger vorbeizukommen]
ACC "
Victory of Yevetha" [ 81 | 100] [Versucht an Systemverteidiger vorbeizukommen]
CRV "
Faith of Yevetha" [ 82 | 100]



3. Flottille [Ziel: 3. Flottille]

1. Kampfgruppe

DRD "Power" [ 90 | 100]
CK "
Dust of Galantos" [ 96 | 100]
CK "
Survivor" [ 86 | 100]
STR "
Hopeless Slave" [ 89 | 100]
TPC "
Bloody Loot" [ 86 | 100]



2. Kampfgruppe

VIN "Hunter" [ 89 | 100]
COR "
Last Human" [ 90 | 100]
COR "
Imperial Nightmare" [ 89 | 100]
CRV "
Deadly Claw" [ 96 | 100]
CRV "
Hearteater" [ 82 | 100]


3. Kampfgruppe

BUL 1 "Rampage" [ 84 | 100]
COR "
Yevetha" [ 82 | 100]
LNC "
Swarm" [ 88 | 100]
CRK "
Sons of Yevetha" [ 80 | 100]
CRK "
Deathblow II" [ 96 | 100]
 
[Widek – Imperiale Basis - Verhandlungssaal] Sergeant Kyle Vanutur, Corporal Sorel Zakev und Private 1st Class Cochran, Captain Torsek und Anhörungstribunal (NPC), einige Soldaten (NPC)

In Erwartung eines Schuldspruches spannte Vanutur sich an. Doch anstatt dessen piepte der Kommunikator des Captains. Kyle hatte eine schlimme Vorahnung und diese bestätigte sich wenige Augenblicke später. Die Yevethaner griffen an! Torsek ergriff sofort das Kommando und stellte die Anwesenden unter seinen Befehl. Sie machten sich auf zur Waffenkammer, während der Captain ihnen erklärte das er für die Verteidigung des Ionengeschützes verantwortlich war. Solche Waffen galten stets als potenzielle Ziele. Da die Yevs vermutlich wie auf Galantos vorgehen würden war ein Angriff auf solche kritischen Punkte sehr wahrscheinlich.
Er überging Cochrans Frage und rüstete sich aus. Ein E-11 Gewehr, einen Blaster, ein paar Granaten und eine leichte Rüstung. Einen Spektralvisior fand er nicht, weshalb er gänzlich auf einen Helm oder ähnliches verzichtete.

Kyle wandte sich an Torsek „Wichtig ist die Yevs auf Abstand zu halten. Im Nahkampf sind sie uns überlegen. Das wissen sie auch, weshalb sie, wenn möglich Entfernungen schnell überwinden um diesen Vorteil auszuspielen. Zudem sind sie nicht dumm. Sie sind in taktischen Manövern geschult, haben aber auch keine Hemmungen stumpf in unser Feuer zu laufen, wenn es notwendig ist.“
Kyle
dachte an Galantos zurück, wo die Nicht-Menschen Trümmerteile als Deckung vor ihrem Abwehrfeuer verwendeten und wollte gerade ihre Improvisationsfähigkeit ansprechen als ein Ruf von Zakev ihn aufhorchen lies. Instinktiv ließ sich Vanutur nach vorne fallen und ries Torsek mit zu Boden als kurz darauf eine Explosion den Raum erfüllte.
Diese war Laut, sehr laut. Seine Ohren dröhnten und er konnte kaum Geräusche wahrnehmen. Langsam fing er sich und rollte sich von Torsek herunter, der auch desorientiert war. Der Sergeant stand auf und blickte sich um. Sie hatten Glück gehabt, denn sie waren nicht nah an der Explosion dran gewesen um verwundet zu werden. Er half dem Captain, der auch sehr desorientiert schien, auf die Beine.

Als sich der Qualm langsam verzog und die Geräuschkulisse wieder klarer wurde erblickte der Zakev und nickte diesem zu. Vermutlich lag es an Kyles Desorientierung, doch es sah fast so aus als würde der Scharfschütze sich Sorgen machen. Schmerzensschreie, die Alarmsirene und Befehle waren nun deutlich vernehmbar. Auch Torsek schien wieder anwesend zu sein.

„Was war das? Ein Unfall?“ Bevor jemand auf ihn reagieren konnte bemerkte er Sam wie sie über einen Leichnam stand und diesem einem Tritt versetzte. Er ging zu ihr. Auf dem Boden lag ein Rattataki mit einem Loch im Kopf. Es war nicht schwer das Geschehene zusammenzurechnen. „Anscheinend war es doch ehr Absicht.“ murmelte Kyle vor sich hin und blickte ausdruckslos auf den Boden. Ein Verräter in den imperialen Reihen! An einen Zufall glaubte er nicht. Es musste ein Kollaborateur sein! In Erwartung neuer Anweisungen wandte er sich dem Captain zu.


[Widek – Imperiale Basis - Waffenkammer] Sergeant Kyle Vanutur, Corporal Sorel Zakev und Private 1st Class Cochran, Captain Torsek (NPC), Soldaten (NPC)

Status Charly Squad: in Quarantäne
Team 1 (3/5) – in Quarantäne
Team 2 (2/4) – in Quarantäne
 
Widek/ Imperiale Basis/ Waffenkammer/ Kyle, Sam, Sorel, Torsek, Soldaten

Torsek war innerlich erschüttert über die Sabotage Aktionen, den nichts anderes konnte es sein. Die Schiffe der Yevethaner sollten erst in einigen Minuten eintreffen. Das konnte noch kein Geschützfeuer von ihnen sein "Die Sanitäter kümmern sich um die Verletzten, jeder der noch eine Waffe halten kann folgt mir. Ich habe keine Ahnung was für eine Scheiße hier abläuft, aber wir haben den verdammten Befehl ein Ionengeschütz zu verteidigen und jeder der uns daran hindern möchte Stirbt" Sie brauchten wohl Fahrzeuge, er konnte sich keine weiteren Verluste auf dem Weg zur Ionenkanone mehr leisten, wenn die Yevethaner erst noch kommen würden. "Sorel und Cochran, schauen sie was im Fuhrpark, des Stützpunktes noch für Mannschaftstransporter übrig geblieben sind und melden das mir und Sergeant Vanutur." und deutete in die grobe Richtung, des Fahrzeugparks. "Wir folgen in drei Minuten. Verständigung mit mir über Funkkanal 3. Wenn einer der Swift übrig geblieben ist, schnappen sie sich ihn, wenn nicht suchen sie sich etwas passendes, für sie beide. Berufen sie sich auf meine Befehle, wenn sie jemand Hindern möchte, Fahrzeuge zu requirieren. Sie sind jetzt unsere Aufklärer. finden sie einen sicheren Weg für uns zum Ionengeschütz. Ausführen!" rief er den beiden Soldaten zu und reichte Sam noch schnell ein Datenpad mit Kartenmaterial und anderen Informationen. Die Position des Geschützes hatte er bereits für sie hervor gehoben.

Dann sah er sich um und rief sein dritter Trupp zu sich, der nur noch aus sieben Soldaten bestand, wie er leider betrübt feststellen musste. Mit einem Wink rief er Sergeant Vanutur zu sich heran "Sie führen kommissarisch ab jetzt diesen Trupp. Mehr ist leider nicht davon übrig geblieben." und stellte sie kurz einander vor "Sergeant Vanutur das ist Coropral Etterugoy. Viel Zeit haben sie leider nicht, sich mit ihren Soldaten vertraut zu machen" dies war der E-Web Schütze des Trupps. "Sie folgen in zwei Minuten, mit ihrem Trupp, den beiden Scouts. Wir brauchen genügend Truppentransporter, für die Einheit. diese werden sie Beschlagnahmen und Verteidigen, bis wir eintreffen" Er konnte zwar nicht einmal genau sagen wogegen, aber Captain Torsek war zu diesem Zeitpunkt lieber zu Vorsichtig. Als bereit noch eine weitere böse Überraschung zu erleben. Dann hastete er auch schon bereits weiter und sich kurz mit seinen anderen Truppführern zu besprechen und Anweisungen zu geben. Viele der Soldaten schoben extra Magazine und Granaten in die Taschen, um ihre Sorgen und Ängste ein wenig zu beruhigen.

Es hatte wohl etliche Kameraden erwischt, wenn man die nahen und etwas entfernteren Explosionen so hörte. Captain Torsek hoffte das nicht zu viel zerstört worden war und eine Verteidigung gegen die Yevethaner noch möglich war. Leider meldete sich zur Zeit keine seiner Vorgesetzten über Funk "Vanutur, einer ihrer Soldaten soll noch eine der portablen Kommgeräte mit nehmen." rief er quer durch den Raum in Richtung des Sergeants. Das war vielleicht besser, solange sie nur eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten hatten. Nach einem kurzen Blick auf seinen Arm Chronometer holte Captain Torsek tief Luft, es war fast so weit. Nach genau Drei Minuten rief er laut durch den Raum "Abmarsch, zum Fuhrpark. Nach allen Seiten sichern, aber erst das Feuer eröffnen, wenn auch auf euch gefeuert wird." Torsek lies zwei Trupps an sich vorbei, ehe er nach draußen folgte und sich auf den Weg machte.

Widek/ Imperiale Basis/ Waffenkammer/ Kyle, Sam, Sorel, Torsek, Soldaten
 
Widek/ Imperiale Basis/ auf dem Weg zur Garage/ Sam, Sorel

Alles in allem war sie zufrieden. Angesichts des Chaos, das um sie herum herrschte, ein Wunder. Aber Chaos war nunmal ihr Lieblingszustand. Wenn alles Hals über Kopf durch die Gegend eilte, wenn alles laut, hektisch und panisch war, dann hatte Sam eine Freude daran. Sie konnte es sich auch nicht erklären, woran es lag. Vielleicht an den vielen Chancen und Möglichkeiten, die so ein Chaos mit sich brachten. Hinzu kam, dass der Captain sie und Zakev zur Garage geschickt hatte. Das hob ihre Stimmung noch ein wenig mehr, denn auch Fahrzeuge und Maschinen mochte sie. Keine Frage, sie zog diese den Menschen und vor allem den Aliens sogar vor.

Gleichzeitig war ihr klar, dass sie nun vielleicht ihren Plan ins Rollen bringen konnte. Das Chaos konnte ihr Deckung geben, sie war außerdem alleine mit dem Scharfschützen unterwegs. Aber einfach die Sachen packen und davon spazieren, würde wohl nicht hinhauen. Gerade jetzt, wo jeder Wachposten und jeder Sicherheitsschalter in Alarmbereitschaft versetzt wurde und in den eigenen Rängen sich Verräter offenbart hatten, musste sie vorsichtig sein. Nachher hielten die sie für eine der Saboteure. Eine unangenehme Situation, in die Sam lieber nicht kommen wollte. Den Ball flach halten. Das war jetzt das Wichtigste.

"Ob dieser Typ, der die Waffenkammer in die Luft gejagt hat, für die Yevs arbeitet?"

, fragte sie stattdessen Zakev. Das Einauge war genauso wie die Blondine unverletzt aus der Sache rausgekommen. Ihr Glück, dass sie auf Galantos gehabt hatten, setzte sich also fort. Sie hätten nur auf der anderen Seite des Raumes stehen müssen, dann hätte der Amokläufer ihnen ein paar ordentliche Löcher in den Rumpf geschossen. Ein unangenehmer Gedanke, von dem sie lieber Abstand nahm. Auf Begegnungen mit Lasersalven konnte sie gerade wirklich verzichten. Ein Grund, warum sie eigentlich vor den Yevs schon von Widek runter wollte.

"Die Yevs schaffen es diesmal bestimmt nicht bis zur Oberfläche. Hast du die ganzen imperialen Schiffe im Orbit gesehen? Mindestens Flottengröße. Mehr, als bei Galantos."

Natürlich konnten die bekloppten Offiziere das Raumschiff auch wieder in den Dreck fliegen. Ganz sicher würden sie das tun. Dann lag es doch wieder an den Bodentruppen, eine Katastrophe zu verhindern. Aber auch hier fiel Sam ein Unterschied zu Galantos auf: Die Gänge der Militärbasis waren vollgestopft mit Soldaten, Sturmtruppen, Piloten und Unterstützungseinheiten. Man konnte sich kaum bewegen, so voll war es. Für die einzelnen Kampfgruppen war es schwer, in diesem Getümmel beisammen zu bleiben, weswegen die Offiziere zur Orientierung und zur Kontrolle immer wieder den Namen ihrer Einheit schrien. Andere hatten es sich zur Aufgabe gemacht, wie eine Walze durch die Gänge zu marschieren und dabei alles aus dem Weg zu drängeln, dass ihnen in die Quere kam. Ein heilloses durcheinander.

Aber die beiden Scharfschützen waren geschickt und in Sams Fall auch nicht besonders groß oder breit. Sie schlängelten sich durch die Menschenmasse und erreichten schließlich die Garage. Wie ein Hangar, mit hoch gelegenen Stegen und Plattformen, die im Boden versinken, war die Garage ebenfalls gut gefüllt. Anders als in den Gängen hatte man hier jedoch Raum zum Atmen.

"Da drüben stehen noch wenig Leute. Wenn wir noch einen Swift kriegen, dann da. Im Notfall prügeln wir uns schon um einen, aye?"

Sie zwinkerte dem Scharfschützen mit einem lächeln zu und ging die Treppe hinunter. Sie wichen Mechanikern, Piloten und Soldaten aus und orientierten sich an der Wand zu ihrer rechten.

"Hier. Noch keiner da. Und hey, siehst du was ich sehe, Einauge?"

Sie zeigte hinter den Swift. An der Wand unter dem Steg waren Speederbikes aufgereiht.

"Berufen Sie sich auf meine Befehle, wenn Sie jemand daran hindern möchte, Fahrzeuge zu requirieren", machte sie mit tiefer Stimme Captain Torsek nach.
"Ich mach zwei für uns klar, du schaust nach dem Piloten von dem Swift hier."

Widek/ Imperiale Basis/ Garage/ Sam, Sorel
 
[Kernwelten | Farlax-Sektor | Widek-System | Widek | Imperiale Basis | Waffenkammer | Corporal Sorel Zakev, Private 1st Class Sam Cochran, Sergeant Kyle Vanutur, Captain Torsek und weitere Soldaten (NSC)

Sorel sah es als seine Pflicht an, solange bei dem Verwundeten zu bleiben, bis ein Sanitäter sich den Weg durch das Chaos bahnen und ihm helfen konnte. Bis dahin tat er, was ihm möglich, redete beruhigend auf den an der Schulter getroffenen Soldaten ein und sorgte dafür, dass er bei Bewusstsein blieb. Eine schmerzhafte Verletzung wie ein Blasterteffer löste neben dem körperlichen auch einen psychologischen Schock aus, und beides zusammen konnte tödlich enden, ganz besonders, wenn man alleine damit zurechtkommen musste und keine Unterstützung erhielt. Angesichts des Schadens, den der mysteriöse Angreifer, der die selbe Uniform wie seine Opfer getragen hatte, angerichtet hatte, dauerte es eine ganze Weile, bis eine Sanitäterin auf die Rufe und das Winken des Corporals reagierte, energisch kämpfte sich die rothaarige Frau, die Sorel ein wenig an die auf Galantos verschollenen Lieutenants Salisi und Fillion erinnerte, durch die imperialen Soldaten und eilte heran. Ruhig blieb der Scharfschütze auf seiner Position und sah zu der Sanitäterin auf, seine Stimme war kühl und professionell, so knapp und sachlich, als würde er einen Wetterbericht verlesen.

„Blastertreffer an der linken Schulter, er ist bei Bewusstsein. Atmung und Puls sind stabil.“


Meldete er und die Sanitäterin nickte dankbar angesichts der Informationen, kniete neben dem Verwundeten nieder und entnahm ihre Medikit das notwendige Material, um mehr als tröstende Worte liefern zu können. Sorel entschied, dass es am Besten war, sie in aller Ruhe ihre Arbeit machen zu lassen, der kräftige braunhaarige Mann drückte kurz die Hand des Verwundeten und warf ihm einen aufmunternden Blick, bevor er ihn vorsichtig losließ und aufstand. Mit etwas Glück würde der Soldat durchkommen und recht bald wieder einsatzbereit sein. Vielleicht gerade rechtzeitig, um noch an den Kämpfen gegen die Yevethaner teilzunehmen und dabei verletzt oder getötet zu werden, kam es Sorel unweigerlich in den Sinn, doch er schüttelte den düsteren Gedanken ab. Sie waren Soldaten, Verwundung und Tod gehörten zu ihrem Beruf und waren kein Grund, sich der Pflicht zu verweigern. Statt in Pessimismus zu verfallen, war es besser, wenn er seinen Teil dazu beitrug, Widek und seine Bewohner zu beschützen. Erleichtert hatte Sorel festgestellt, dass Sam und Sergeant Vanutur den Angriff heil überstanden hatten, beide waren auf ihre eigene Art gute Kameraden, an denen ihm etwas lag. Sorel mochte unterkühlt und distanziert wirken, und dieser Eindruck des Scharfschützen auf andere war nicht falsch, aber es gab bei ihm auch das Potential, Respekt und Verbundenheit zu empfinden. Er mochte das nicht offen zur Schau stellen oder sich in seinen Entscheidungen zu sehr davon beeinflussen, aber es war möglich, und nach den Ereignissen auf Galantos waren diese beiden Soldaten für ihn wichtig, sie waren Kampfgefährten. Auch Captain Torsek war ohne größere Blessuren davongekommen, auch wenn verständlicherweise sehr desorientiert wirkte, als Vanutur ihm auf die Beine half. Schock, Verwirrung und Zorn hatten nicht nur ihn getroffen, es herrschte eine große Unsicherheit darüber, was eigentlich gerade geschehen war, und auch Sorel versuchte die Ereignisse zu begreifen und einzuordnen. Warum eröffnete ein imperialer Soldat das Feuer auf seine Kameraden? Ein Nervenzusammenbruch angesichts von Stress und Angst? Nein, das Vorgehen wirkte im Nachhinein zu geplant, zu gezielt und überleg, einen Unfall schloss Sorel ebenfalls aus. Ein Verräter also, ein Kollaborateur, der mit den Yevethanern zusammenarbeitete? Schwer vorstellbar, aber möglich. Mit vorsichtiger Ruhe gesellte sich Sorel zu Sam, Vanutur und einigen anderen Soldaten, die sich um den getöteten Angreifer versammelt hatten und diesen in der Hoffnung auf Antworten anstarrten. Dass es sich bei dem Toten um einen Nichtmenschen handelte, spielte bei den Überlegungen des Scharfschützen keine Rolle,Speziesmus war ihm immer fremd gewesen. Nachdenklich lauschte er den Spekulationen der anderen, schwieg aber. Noch wusste er zu wenig, um sich irgendein Urteil bilden zu können, sein Vater hatte ihm beigebracht, erst so viele Informationen wie möglich zu sammeln, bevor er sich eine Meinung bildete.

Was auch immer die Beweggründe des Angreifers gewesen waren, sein Ziel hatte er erreicht, Verwirrung und Misstrauen waren mit den Händen zu greifen. In einer solchen Situation war es unerlässlich, dass Offiziere und Unteroffiziere ihrer Führungs- und Vorbildfunktion gerecht wurden und ihren Untergebenen wieder Vertrauen einflößten, indem sie für Klarheit sorgten. Sorel hatte schon einige Male erleben müssen, dass besonders unerfahrene Anführer oft an dieser Aufgabe scheiterten und zuerst an sich selbst dachten. Glücklicherweise reagierte Captain Torsek rasch und entschlossen und erteilte deutlich hörbar, aber ohne Panik Anweisungen, sich um die Verletzten zu kümmern und sich auf den Kampf vorzubereiten. Automatisch nahm Sorel Haltung an, als sein Name fiel, das intakte Auge des Corporals blickte voller Konzentration und Aufmerksamkeit. In seinem ganzen Auftreten war der große, kräftige Mann ein Fels in der Brandung und strahlte Ruhe und Sicherheit aus. Seine Aufgabe war es, zusammen mit Sam Fahrzeuge für den Transport zu ihrem Einsatzziel, einem der planetaren Ionengeschütze aufzutreiben, und als der Captain mit einen Befehlen fertig war, straffte Sorel seine Haltung.

„Ja, Sir.“

Die Worte fielen ruhig und doch voller Entschlossenheit aus, Sorel signalisierte deutlich, dass er verstanden hatte und seine Aufgabe nach bestem Wissen und Gewissen ausführen würde. Ein kurzer Blick zu Sam, dann eilten der Scharfschütze und seine Beobachterin auch schon los in Richtung der Garage. Sie mussten sich sputen, denn die Gänge der imperialen Basis waren heillos überfüllt, vollgestopft mit Angehörigen aller Waffengattungen auf dem Weg zu ihren Kampfstationen, angetrieben, angebrüllt und teilweise verzweifelt angestoßen von Offizieren, die in dem Chaos beständig brüllend versuchten, wenigstens ein bisschen Ordnung zu wahren. Es kam Sorel zugute, dass er so groß und einschüchternd war, mit seinem eisigen Blick und dem verunstaltetem Gesicht dauerte es meist nicht lange, bis man ihm eilig auswich. Seine blonde Kameradin ging anders vor, geschickt schlängelte sich Sam einfach an dem Getümmel vorbei und umging so elegant die Konfrontation. Ein zufälliger Beobachter hätte wohl amüsiert zur Kenntnis genommen, dass sie sich trotz dieser gänzlich verschiedenen Vorgehensweisen nahezu gleich schnell durch die Menge bewegten und es sogar schafften, ein Gespräch zu führen, wenn auch Sam den Löwenanteil der Konversation bestritt. Laut wunderte sich die junge Soldatin, ob der Angreifer in der Waffenkammer wohl wirklich ein Diener der Yevethaner war, und Sorel nickte knapp, als er ihr einen Seitenblick zuwarf und gleichzeitig einem Sturmtruppler auswich, der im Laufschritt seinen Helm aufsetzte.

„Höchstwahrscheinlich. Ein Unfall war es nicht, es wirkte wie ein gezielter Angriff. Aber mir ist nicht klar, warum jemand mit den Yevethanern kollaborieren sollte. Sie versklaven oder ermorden alle, ob Menschen oder Nichtmenschen.“


Im Grunde war es müßig, über das Motiv des Angreifers zu spekulieren, der einzige, der diese Fragen beantworten konnte, war tot. Aber es gab keinen Grund, nicht mit Sam zu sprechen, tatsächlich wurde Sorel in diesem Moment bewusst, dass dies wohl eine ihrer letzten Unterhaltungen sein würde, so oder so. Seine Kameradin zeigte sich zuversichtlich, dass es dieses Mal der Flotte gelingen würde, den Feind noch im All und im Orbit zu schlagen, gänzlich überzeugt klang sie aber nicht und Sorel war geneigt, diese Skepsis zu teilen.


„Es sind starke Flottenkräfte, ja...aber die Yevethaner haben uns schon zuvor überrascht. Ich rechne damit, dass es ihnen auch diesmal gelingen wird. Dieses Mal sind die Truppen am Boden besser vorbereitet, wenn es gelingt, den Feind auf Distanz zu halten, haben wir eine Chance.“


Antwortete er nüchtern, da erreichte das ungleiche Duo auch schon die Garage. Hier herrschte ebenfalls reger Betrieb, aber im Gegensatz den Gängen gab es bedeutend mehr Platz und man konnte tatsächlich etwas Luft holen. Auch wenn er sich nie darüber beklagen würde, mochte Sorel Menschenmassen nicht sonderlich, er war in der Natur aufgewachsen und große, freie Räume gewohnt. Sam erfüllte ihre Aufgabe als Späherin mit Bravour und machte rasch einen Bereich aus, in dem nur vergleichsweise wenige Soldaten waren, sie übernahm die Führung und merkte trocken und mit einem Lächeln an, dass man sich wenn nötig um eines der Swift-Fahrzeuge prügeln konnte. Einen Moment lang legte Sorel fragend den Kopf schief, nicht sicher, ob seine Kameradin scherzte oder das wortwörtlich meinte, ihr war beides zuzutrauen. Und so nickte der Scharfschütze bloß, aber wenn man genau hinsah, zupfte die winzige Andeutung eines Lächelns an seinen Lippen.


„Solange der Pilot danach noch einsatzbereit ist, wäre das akzeptabel.“


Seine Antwort fiel so ruhig und selbstverständlich aus, dass es unmöglich war zu sagen, ob er nun seinerseits scherzte oder es vollkommen ernst meinte. Sam wies darauf hin, dass sie Glück hatten und Sorel ließ die Titulierung als „Einauge“ stoisch über sich ergehen, denn seine Kameradin hatte zwei Speederbikes entdeckt und imitierte prompt erstaunlich gelungen Captain Torseks Ermächtigung, Fahrzeuge zu requirieren. Zustimmend nickte der Scharfschütze, sie würden sich aufteilen.

„Verstanden.“

Ein kurzer Blick, dann drehte sich Sorel bereits um und machte sich auf die Suche nach dem Piloten. Es dauerte nicht lange, bis er jemanden in entsprechender Uniform fand, der junge Mann trank gerade mit zitternden Händen einen großen Schluck aus seiner Feldflasche und strich sich über die Stirn. Als sich der großgewachsene Corporal ihm näherte, schreckte der Pilot hoch, bevor er erleichtert aufatmete.


„Dem Imperator sei Dank, ich dachte schon, diese Yevethaner wären bereits in der Basis. Hab Schüsse und Explosionen gehört, was ist da oben los?“

Sorel musterte den Piloten kurz und dieser straffte unter dem strengen Blick rasch seine Haltung und räumte seine Feldflasche weg, die verdächtig nach Feuerwasser roch.

„Ein Angreifer in imperialer Uniform, die Lage ist unter Kontrolle. Sie sind der Pilot des Swift da drüben? Corporal Sorek Zakev, ich habe Befehl von Captain Torsek, ein Fahrzeug und einen Piloten zu requirieren, damit wir zu unserem Einsatzziel aufbrechen könnnen.“


Jetzt schluckte der Pilot nervös, er schien wenig Lust zu verspüren, das Fahrzeug nach draußen in eine vielleicht schon bald tobende Schlacht zu lenken, aber schlussendlich nickte er schicksalsergeben und mit ihm im Schlepptau kehrte Sorel zu dem Swift zurück. Nicht mehr lange und sie würden aufbrechen.

[Kernwelten | Farlax-Sektor | Widek-System | Widek | Imperiale Basis | Garage | Corporal Sorel Zakev, Private 1st Class Sam Cochran
 
Widek / Weltraum / INT Heart of the Order / Brücke/ Frey, Offiziere

Die Dinge begannen interessant zu werden. Das Kampfschiff, dass er als Ersatz herangeholt hatte, kämpfte gerade mit den Nachwirkungen des Fehlschusses der Ionenkanone. Frey konnte sich vorstellen, dass die Crew dafür am Limit arbeitete. Ein Sternenzerstörer wie die Heart konnte einen Treffer noch ansatzweise wegstecken. Ein kleineres Schiff wie etwa die Marauderkorvette dagegen hatten nicht die nötige Größe. Es grenzte an ein Wunder, dass die Korvette überhaupt schon wieder auf bestem Weg war, wieder normal operieren zu können.

Einen weiteren Einblick lieferte ihm sein Kommunikationsoffizier. Die Brückencrew der Bull erstattete vorbildlich an ihren neuen Befehlshaber regelmäßig Bericht. Frey war im Bilde über die Schäden, die Verwundeten und die Toten an Bord. Demnach war ihm auch nicht entgangen, dass es einen Kommandowechsel gegeben hatte. Ein Gotal hatte das Kommando übernommen. Der blonde Corellianer hatte sich die Akte des Lieutnants kurzerhand auf sein Datapad geladen und einen kurzen Blick darauf geworfen. Ein Gotal beim Offizierskorps der Flotte war ein äußerst seltener Anblick. Als Corellianer teilte Frey den Rassismus, den manche Angehörigen der Streitkräfte an den Tag legten, nicht. Für ihn zählten Leistung und Loyalität. Dennoch ertappte er sich dabei, wie er nur anhand der Rasse für einen kurzen Moment daran dachte, dass die Bull nun ein mächtiges Problem hatte. Nicht wegen ihrer prekären Lage, sondern wegen des Führungspersonals. Gedanklich ließ er diese Annahme schnell wieder im hintersten Winkel seines Kopfes verschwinden. Er kannte diesen Lieutnant nicht und würde sich erst nach der Schlacht eine Meinung zu ihm bilden.

Der Rest von Freys Kampfgruppe war unterdessen bedrohlich nahe an die yevethanischen Ausreißer herangerückt. Auch wenn er zwei Schiffen verloren hatte, konnte er sich noch immer erfolgreich zur Wehr setzen: Die Heart war als Sternenzerstörer ein ernst zu nehmender Gegner und auch der Vindicator Totale brachte einiges an Feuerkraft ins Feld. Dennoch wären sie ohne die Bomberstaffeln der Hornet vergleichsweise ein zahnloser Tiger. Das alles schoss Frey durch den Kopf, während er eine weitere Nachricht des Kommunikationsoffiziers aufschnappte, die ihn stutzen ließ.

"Könnten Sie das nochmal wiederholen, Lieutnant?"

"Widek meldet, dass eine Enteraktion im Gange ist. Spezialeinheiten befinden sich auf Ziel A3. Wir haben Anweisung erhalten, dieses Ziel nicht zu beschießen."

Frey ließ diese Information kurz sacken. Wer würde einen Truppentransporter entern? Noch dazu einen der Yevethaner? Und warum hatte man sie erst jetzt darüber informiert? Der Commodore warf einen Blick zu den anderen Befehlshabern auf der Brücke.

"Wie schätzen Sie das aus der Sicht der Sturmtruppen ein, Field Commander Prassek?"

Die Sturmtrupplerin dachte einen kurzen Moment nach und musterte dabei das taktische Hologramm vor ihr.

"Ich würde solch eine Operation nicht genehmigen, Commodore. Der Aufwand und das Risiko sind zu groß, um lediglich einen Acclamatoren zu sabotieren."

Colonel Brie nickte zustimmend und auch Frey quittierte die Einschätzung mit einem Nicken. Die nächste Frage war allerdings: Welcher Irre hatte diesen Befehl gegeben?

"Können wir mittlerweile wieder normal mit Widek kommunizieren?"

"Negativ, Commodore. Scheinbar gehen die meisten Nachrichten raus, aber kaum welche rein. Die Bull will außerdem wissen, ob sie dennoch auf Ziel A3 schießen soll."

"Was? Wieso sollten wir das tun?"

"Lieutnant Gargatosh nimmt an, dass die Kommunikationsanlage auf Widek sich in Feindeshand befindet."

Für einen kurzen Moment herrschte Stille auf der Brücke. Eine Anlage des Militärs auf Widek ... nicht mehr unter imperialer Kontrolle? Aber wie? Das war doch ausgeschlossen. Kein Yevethaner konnte unerkannt an der 13. vorbeigekommen sein. Und wer sonst hätte Interesse daran, das Imperium zu sabotieren um diesen Wilden die Bahn zu ebnen? Die Situation wurde zunehmend verwirrender. Dennoch war es an der Zeit, Entscheidungen zu treffen.

"Teilen Sie Lieutnant Gargatosh mit, dass es keine Zielfreigabe für A3 gibt. Die Kampfgruppe soll sich auf die anderen beiden Acclamatoren primär konzentrieren. Sekundärziele sind die Begleitschiffe. Captain Fadeus soll jetzt seine Bomberstaffeln mit Eskorte aussenden, wir sind in Reichweite. An die Kampfschiffe: Feuer frei."

Widek / Weltraum / INT Heart of the Order / Brücke/ Frey, Offiziere
 
Widek/ Imperiale Basis/ Garage/ Sam, Sorel

Mit den Händen in den Hosentaschen spazierte sie davon, der E-11 baumelte dabei munter an ihrer Seite. Sam hatte ein Ziel vor Augen, sich einen Plan zurechtgelegt und fühlte sich dabei sicherer denn je. Wie lang war es her, seit sie das letzte Mal so motiviert war? Sie wusste vor allem genau, woran es lag: Die blonde Gaunerin war wieder ihr eigener Herr. Eigene Entscheidungen treffen, nicht auf Befehl handeln. Das war es, was sie am Leben schätzte. Und dieses fast vergessene Gefühl nun wieder zu haben, beflügelte sie geradezu.

Leichtfüßig spazierte sie zu der Reihe Speederbikes. Vielleicht zwei Dutzend standen dort. Auf Hochglanz poliert, gewartet, aufmunitioniert und bereit für den Einsatz. So wie es sich für eine imperiale Garage gehörte. Unschuldig sah sich Sam um. In ihrer Nähe war niemand, der Anspruch auf die Bikes erheben könnte. Auf die schnelle konnte sie keinen Offizier ausmachen und der Lademeister war auf der anderen Seite der Halle. Entschlossen machte sie einen Schritt zwischen die Maschinen. Mit zwei schnellen Handgriffen entriegelte sie zuerst die Bremse des linken, dann des rechten Bikes. Ohne hastig zu werden, schon sie die Speederbikes zurück zu Zakev.

"Mit freundlichen Grüßen vom Imperialen Oberkommando", verkündete sie breit grinsend. Einauge hatte sich gerade mit einem jungen Mann unterhalten, dessen Uniform ihn als Piloten auswies. Sam zwinkerte dem Mann zu.

"Dann kann es ja losgehen. Torsek und der Rest der Bande sollten auch gleich hier eintreffen, wenn ihnen nicht irgendein Irrer in den Weg springt."

Als hätte er ihre Worte erhört, sah Sam aus den Augenwinkeln, wie der Captain gefolgt von Vanutur und den anderen Soldaten die Halle über die Brüstung betreten hatten und nun den gleichen Weg wie Sam und Zakev einschlugen.

"Besser keine Zeit verlieren. Da draußen warten ein paar Aliens drauf, abgeknallt zu werden."

Wieder zwinkerte sie dem Piloten zu, der aufgrund Sams guter Laune sichtlich irritiert war. Doch zu seinem Glück setzte sich der Mann kurz darauf in Bewegung, um den Swift zu starten.

Torsek stellte keine Fragen zu den beiden Speederbikes oder zu dem Transporter, der bereits auf die Soldaten wartete. Er wies die Soldaten lediglich in befehlsgewohntem Ton an, aufzusitzen. Die Scharfschützen sollten unterdessen die Vorhut bilden. Er wolle einen genauen Lagebericht über die Umgebung der Ionenkanone. Sei auch nur ein Kiesel verdächtig, sollten sie ihn umgehend informieren. Mit diesen Befehlen im Gepäck setzten sich Einauge und die Blondine auf ihre Bikes und verließen die Garage.

Erst außerhalb der Basis konnten die Scharfschützen die Geschwindigkeit der Speederbikes voll ausschöpfen. Die Ionenkanone lag abseits der Stadt und damit ein gutes Stück von der Basis entfernt. Auch außerhalb der Basis waren die militärischen Aktivitäten auffällig: Soldaten hoben überall Schützengräben aus, stapelten Sandsäcke und bauten Geschütze auf während riesige AT-ATs sich in Stellung brachten und dabei Sturmtruppen absetzten. Als Sam einen Blick in den Himmel warf meinte sie sogar zu erkennen, wie dort oben gerade die Schlacht zwischen der imperialen Flotte und den Yevs tobte. Allzu viel Zeit für solche Blicke hatte sie allerdings nicht: Bei ihrer hohen Geschwindigkeit musste sie sich auf das konzentrieren, was vor ihr lag.

Sie verließen die Stadt und preschten gerade über eine Ebene mit vereinzelten Bäumen, als Sam plötzlich die Geschwindigkeit verringerte. Mit hektischen Handzeichen gab sie Zakev zu verstehen, dass etwas nicht stimmte. Dann kam ihr Speederbike zum Stillstand. Fluchend schwang sie sich von der Maschine und beugte sich über den Motor.

Widek/ auf dem Weg zur Ionenkanone/ Ebene/ Sam, Sorel
 
[Kernwelten | Farlax-Sektor | Widek-System | Widek | Imperiale Basis | Garage | Corporal Sorel Zakev, Private 1st Class Sam Cochran

Zufrieden mit der Tatsache, dass er seinen Teil der Aufgabe erfüllt hatte, nahm sich Sorel einen Moment Zeit, um sich in der Garage umzusehen. Auch wenn hier nicht das enorme Gedränge wie in den Gängen zuvor herrschte, war doch überall hektische Aktivität zu erkennen, Techniker, Wartungscrews und Fahrzeugbesatzungen kümmerten sich darum, ihre Vehikel einsatzbereit zu machen und erhielten letzte Anweisungen, bevor sie an die Front verlegt wurden. Man schien die Bedrohung durch die Yevethaner ernst zu nehmen und man rechnete offenbar damit, dass die brutalen Nichtmenschen es schaffen würden, Bodentruppen zu landen. Nach den Erfahrungen auf Galantos war der einäugige Corporal geneigt, dieser Einschätzung der Lage zuzustimmen. Sicher würden seine Kameraden in der hoch über Widek kämpfenden Schiffen alles versuchen, um den Feind aufzuhalten, aber die Aufständischen waren fanatisch und trickreich, wie der noch immer schwer einzuordnende Angriff in der Waffenkammer gezeigt hatte. Irgendwie musste es ihnen gelungen sein, einen der Verteidiger dazu zu bringen, die Waffen in einer selbstmörderischen Aktion gegen andere Imperiale zu richten, aber wie? Hatten die Yevethaner vielleicht die Familie dieses Mannes in ihrer Gewalt und ihn so gezwungen, die Tat zu begehen? Schlussendlich war es müßig, über die Motive des Rattataki zu spekulieren, Fakt war, dass man diesen Anschlag sehr ernst nehmen musste und entsprechend besonders vorsichtig und wachsam war. Vor diesem Hintergrund war es eine sinnvolle Entscheidung, rasch einen Trupp zu einer der planetaren Ionenkanonen zu verlegen, diese mächtigen Waffensysteme mussten gesichert und verteidigt werden. Sorel war kein Offizier, aber er nahm an, dass die Yevethaner gewiss versuchen würden, die Verteidigungssysteme auf Widek zu zerstören oder in ihre Gewalt zu bringen, um so ihren Schiffen beim Kampf im All zu helfen beziehungsweise der imperialen Kampfgruppe diese Unterstützung zu nehmen. Wenn es ihnen gelungen war, einen Agenten in die Basis einzuschleusen, dann war es auch möglich, dass sich yevethanische Kommandotrupps vielleicht schon auf der Oberfläche befanden. Eine beunruhigende Vorstellung, aber so oder so, der einäugige Scharfschütze würde seine Pflicht erfüllen und helfen, Widek zu verteidigen, koste es, was es wolle. Er wollte nicht, dass eine weitere Welt das Schicksal von Galantos erlitt, und tief verborgen in seinem kühlen, professionellen Wesen war da auch der Wunsch nach Vergeltung für die Verbrechen der Yevethaner und seine Verwundung. In dem großgewachsenen, kräftigen Imperialen brannte ein kaltes Feuer, er war entschlossen und kampfbereit und verließ sich auf seiner Hände Arbeit, ganz so, wie es sein Vater ihm beigebracht hatte. Es wurde Zeit. Mit dem Piloten des Swift-Truppentransporters kehrte Sorel zu Sam zurück, im Gegensatz zu seiner grimmigen Entschlossenheit machte seine blonde Beobachterin einen entspannten, geradezu gut gelaunten Eindruck, als sie ihnen entgegenkam. Die lockere Stimmung der jungen Frau hatte sicher auch mit den beiden frisch polierten Speederbikes zu tun, die sie stolz wie ein Kämpfer, der Kriegsbeute errungen hatte, vor sich herschob. Mit einem strahlenden Lächeln dankte sie trocken dem Imperialen Oberkommando für seine „Großzügigkeit und zwinkerte dem Swift-Piloten zu, der Sorel einen verwirrten Seitenblick zuwarf und sich vermutlich fragte, ob die Soldatin etwas zu tief ins Glas geschaut hatte. Der Scharfschütze reagierte bloß mit einem zufriedenen Nicken und betrachtete die Speederbikes, seine ruhige, gleichmäßige Stimme schien den neben ihm stehenden Piloten wieder etwas zu beruhigen.

„Ausgezeichnete Maschinen. Gut gemacht, Cochran.“


Der Blick seiner Kameradin huschte nach oben zur Brüstung und Sorel neigte ebenfalls den Kopf, dort oben konnte er Captain Torsek und Sergeant Vanutur ausmachen, die gefolgt von ihrem Trupp auf dem Weg zu den beiden Scharfschützen waren. Ruhig verschränkte der Corporal seine Arme hinter dem Rücken und wartete geduldig ab.


„Es scheint ihnen kein Irrer in den Weg gesprungen zu sein.“


Stellte er so nüchtern und sachlich fest, dass unklar blieb, ob er diesen Satz ernst meinte oder seinerseits nun zum Scherzen aufgelegt war, der Swift-Pilot neben schien ihm schon von letzterem auszugehen und lachte nervös, als Sorels einäugiger Blick auf ihn fiel, wurde der Mann jedoch kalkweiß, räusperte sich und verstummte, dabei hatte der Scharfschütze sich bloß gefragt, was denn so amüsant war. Sam war weiterhin in bester Laute und verwies darauf, dass Arbeit anstand, ihr erneutes Zwinkern brachte den bedauernswerten Piloten völlig aus dem Konzept und er blickte unsicher zwischen ihr und Sorel hin und her, bevor er zum Transporter eilte, wohl froh, dieser Situation entkommen zu können. In Habachtstellung wartete Sorel ab, bis Captain Torsek seine knappen Anweisungen erteilt hatte, er und seine Beobachterin würden als Aufklärer und Vorhut fungieren und sollten sicherstellen, dass der Weg zur Ionenkanone frei war. Ruhig nickte der Scharfschütze, kletterte auf sein Speederbike, überprüfte es kurz und machte sich mit den Kontrollen vertraut, ein kurzes Nicken zu Sam genügte als Signal, dass sie aufbrechen konnten. Röhrend sprang der Antrieb des Speederbikes an und es zitterte ein wenig, als sie aufbrachen, zunächst in gemessenem Tempo, außerhalb der Basis dann deutlich schneller. Überall konnten sie die Vorbereitungen auf die feindliche Landung erkennen, Feldbefestigungen wurden angelegt, Material und Fahrzeuge in Stellung gebracht und Anweisungen erteilt. Der Boden zitterte, als mehrere gewaltige AT-ATs Position bezogen, ihre Waffen auf mögliche Angriffsvektoren ausgerichtet, und wie Neugeborene seilten sich weißgepanzerte Sturmtruppen aus den Bäuchen der Kampfläufer ab und verstärkten die Reihen der Verteidiger, gebrüllte Befehle waren selbst über den Lärm der Speederbikes zu hören. Sorel verzichtete darauf, einen Blick gen Himmel zu riskieren, er konzentrierte sich ganz darauf, mit Sam mitzuhalten und sein Fahrzeug unter Kontrolle zu halten. Sie kamen schnell voran und ließen die Stadt bald hinter sich, bis jetzt war alles ruhig geblieben, doch unvermittelt wurde seine Kameradin langsamer und signalisierte ihm hektisch, dass es Probleme gab. Der Corporal bestätigte mit einem schlichten Handzeichen, passte sein Tempo an und gab die Information weiter, und als seine blonde Beobachterin zum Halt kam, fluchend von ihrem Speederbike kletterte und den Motor beäugte, hielt er in gebührendem Abstand an, prüfte rasch, aber gründlich die Umgebung und kletterte dann von seinem Speederbike, blieb aber daneben stehen, um im Notfall schnell wieder aufsitzen zu können.

„Probleme mit dem Antrieb? Reparabel?“

Erkundigte er sich mit professioneller Ruhe und Direktheit. Er hoffte, dass sich die Schwierigkeiten rasch beheben lassen würden, ansonsten würde man das Speederbike aufgeben müssen, die Zeit drängte und Sorel hatte kein gutes Gefühl dabei, festzusitzen.


[Kernwelten | Farlax-Sektor | Widek-System | Widek | Auf dem Weg zur Ionenkanone | Ebene | Corporal Sorel Zakev, Private 1st Class Sam Cochran
 
Widek/ auf dem Weg zur Ionenkanone/ Ebene/ Sam, Sorel

Mit einem Lächeln wandte sie sich wieder von dem Speederbike ab. Natürlich war mit der Maschine und dem Motor alles in Ordnung. Ihren E-11, den sie immer noch mit einer Schlaufe auf dem Rücken trug, hatte sie mit einer einzigen schwungvollen Bewegung in den Händen. Mit der Waffe im Anschlag und auf Zakev zielend ging sie ein paar weitere Schritte auf den Scharfschützen zu, bevor sie schließlich stehen blieb.

"Du hast doch bestimmt schon geahnt, dass das gleich passieren wird, oder?"

Sie lächelte noch immer. Der Scharfschütze hatte sich in den vergangenen Wochen als überaus clever erwiesen. Trickreich in der Schlacht, den Gegner immer im Auge behaltend. Sam war sich eigentlich sicher, dass Zakev nur mitgespielt hatte. Mit einer kurzen Handbewegung stellte sie das Gewehr auf "betäuben".

"Keine Panik, ich knall dich nicht ab. Wenn ich aber einfach so die Kurve kratzen würde, könnten die dir was anhängen. Von wegen, dass du mir bei der Flucht geholfen hast oder so ein Quatsch."

Das war sie ihm schuldig, auch wenn die Blondine es so nicht zugeben würde. Dennoch hatte sie ein gutes Gefühl dabei. Dass man sie danach nicht nur wegen Fahnenflucht und Desertation, sondern auch wegen Angriffs auf Kameraden suchen würde, war ihr egal. So schnell würde sie keinen Fuß mehr auf imperiales Gebiet setzen. Sie hatte andere Pläne.

"Ach und falls du es dir jemals anders überlegen solltest, dann such mich. Ich denke, du hast das Zeug dazu."

Sie zwinkerte ihrem ehemaligen Kameraden zu, dann drückte sie ab. Sorgen machte sie sich um den Soldaten keine. Zakev war ein zäher Hund. Der Captain und Vanutur würden mit dem Swift hier in ein paar Minuten ankommen und sich dann um den betäubten Scharfschützen kümmern. Ob er den restlichen Scheiß überleben würde, der hier auf Widek abging? Das lag nicht mehr in ihrer Verantwortung. Sie hatte ihm mehrfach angeboten, das sinkende Schiff zu verlassen. Aber der Mann fühlte sich verpflichtet, weiterhin den Arsch hin zu halten. Etwas, das Sam nicht verstehen konnte. Die eigene Haut ging vor, der imperialen Bevölkerung schuldete sie rein gar nichts. Die hatten für sie ja auch nie etwas getan.

Ohne zu viel Zeit zu verlieren schwang sie ihren E-11 wieder auf den Rücken und sprang auf das Speederbike. Den gleichen Weg zurück konnte sie nicht nehmen, sonst würde sie Torsek in die Arme laufen. Ihr Ziel war aber nach wie vor klar: Sie hatte die Nummer einer Hangarbucht und VIP-Startcodes. Bis zum zentral gelegenen zivilen Raumhafen war es allerdings ein ganzes Stück. Sie würde einen Umweg fahren müssen, das Speederbike irgendwo am Stadtrand abstellen und sich dann zu Fuß durch die Straßen schleichen. Die Maschine war zwar schnell, aber auch laut und damit auffällig. Sam musste ab jetzt allerdings davon ausgehen, gesucht zu werden. Ihr Vorteil war das aktuelle Chaos, das durch die Anschläge innerhalb der imperialen Reihen verursacht wurde. Hinzu kamen die vielen fremden Einheiten, die durch die 13. Gefechtsflotte hier her gebracht wurden. Zusammen ergab das eine unübersichtliche Mischung, in der sie sich durchaus wohlfühlte. Sie gab Vollgas.

Widek/ Ebene/ Sam, Sorel
 
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