Episode VIII Spoiler Wie hat Dir Episode 8 - Die letzten Jedi gefallen?

Wie hat Dir Episode 8 gefallen?

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@Put Put

Sehr guter Beitrag! Dem Film fehlt in meinen Augen irgendetwas (was mMn die OT und auch VII noch hatten) und er hat ein paar Dinge zu viel drin (Humor, political correctness), aber ihn auf so einem Niveau zu zerreißen ist schlicht nicht seriös. Ich hadere und hadere mit Teilen des Filmes, aber ich sehe auch gewisse Szenen ziemlich gerne. Man muss sich halt irgendwie arrangieren, wenn man kopfkanonisch folgen möchte und sich auf Episode IX freuen will. Unter anderem das meinte ich letztens auch mit „Ich habe meinen Frieden mit dem Film mittlerweile gemacht“.

Und der Inhalt, wenn man mal kurz durchskipped, beschreibt ziemlich genau was mit großen Teilen des Fandoms zur Zeit nicht stimmt. Da wird sich darüber aufgeregt, dass in einer Szene 4 Frauen aber nur 1 Mann zu sehen ist. Und das geht in dem Video fröhlich so weiter....Bin nach wie vor kein Fan des Filmes, aber da haben wir es mit 1 A Hinterwädlern zu tun

Also ich habe das Video zu Teilen (nicht in Gänze) gesehen, aber es ist schon sehr kritisch. Ob die Bezeichnung „1A-Hinterwäldler“ nicht aber letztlich Wasser auf die Mühlen dieser Personen ist („Rosarote Blubberblasen-Welt der SW-Fanboys, die alles schlucken, was man ihnen vorwirft, wenn nur SW draufsteht!“). Denn natürlich überzieht derjenige hier und da, greift aber durchaus auch Punkte auf, welche ich selbst kritisch sehe.

Wie oben schon genannt, bin ich kein besonders großer Fan des Filmes, aber wie ich schon öfter sagte, verstehe ich nicht, warum man sich so auf die Darstellung von Luke einschießt. Man muss sie nicht mögen, aber sie als falsch oder unglaubwürdig darzustellen finde ich total hinrissig.
Da liegen 30 Jahre zwischen...das ist noch einmal mein Leben.. Da zu behaupten Luke müsse da extakt der selbe Charakter sein wie in der OT.... das will mir einfach nicht in den Kopf. xD

Selbst ohne Begründung wäre jede Charakterisierung die von der OT abweicht nach 30 Jahren völlig in Ordnung. In 30 Jahren kann ein Mensch sich komplett ändern. Hier bekommen wir aber sogar die Begründung...und eine ziemlich gute noch dazu wie ich finde.
"Der alte Luke hätte niemals darüber nachgedacht seinen Neffen zu töten" Genau... hat er ja auch nicht. Luke hatte 1 (EINEN) Moment der Schwäche. EIn flüchtiger kurzer Moment in dem er überlegte, dass er all das Leid was er sah beenden könnte. Dieser Moment der Schwäche erschüttert ihn so sehr, dass er daran zerbricht.... Und das ist genau der Luke, den wir vor 30 Jahren verlassen hatten. Ein Optimist und Held, der es nicht ertragen konnte einen so widerlichen Gedanken gehabt zu haben.

Ja, so nehme ich das auch wahr. Wenn man derart auf der hellen Seite steht wie Luke es ab 'Die Rückkehr der Jedi-Ritter' tat, dann ist ein Ausschlag in Richtung dunkler Seite umso gefährlicher. Das ist doch sogar äußerst nachvollziehbar, oder? Die Rechnung „Je heller ich moralisch bin, desto resistenter bin ich gegen dunkle Einflüsse“, geht eben nicht immer auf. Ich denke, dass es bei 'Star Wars' wie ein riesiges Pendel funktioniert, welches in Richtung der Extreme wieder sehr sensibel wird, was einen Ausschlag angeht. Damit möchte ich nicht sagen, dass ein Sheev Palpatine bei einem „hellen Moment“ sofort ein Guter hätte werden können, aber ich denke, dass man sich an einem Extrem befindend auch leicht verkrampft gegen alles Gegensätzliche wehrt. Die Jedi mit ihrem überguten Kodex, die Sith mit ihrem überbösen Kodex. Ich nehme da auch eine gewisse Angst und Blindheit wahr - bei beiden Seiten. Ein ausbalancierter Machtnutzer erscheint mir daher auch wie der potenziell stärkste, vernünftigste, weiseste.

Auch ich wollte Luke nochmal in Action sehen. Ja, der Held meiner Kindheit, der einen Jedi-Orden aufgebaut hat und nun loszieht um die Galaxie zu retten.
So wie ich es im alten EU (Spielen etc) gesehen hatte und mir in meinem Kopf ausgemalt habe....
Aber am Ende hat man genau dies schon gesehen...eben im alten EU und in seinem eigenen Kopf. Die jetzige Version von Luke ist definitv die interessantere, weil man mit sowas nicht gerechnet hat. Er ist ja nicht bloß ein Eremit. Er stellt ja die kompletten Jedi in Frage und hat eine sehr radikale Lösung dafür. Der Helden Luke hätte natürlich alle zufireden gestellt, aber eben auch nichts zu dem Charakter hinzugefügt.
Und für alle, auch mich, kann es doch trost sein, das Luke 24 Jahre (!!!) lang genau der Luke war, den wir uns alle vorgestellt hatten. 24 Jahre lang hat er sich auf die Suche nach Jedi-Wissen begeben und einen Tempel gegründet in dem er neue Jedi ausgebildet hat. Vielleicht bekommen wir das ja noch zu sehen, ich würde es mir wünschen

Ganz genau! Wenn ich jenen Post-OT-Luke sehen möchte, den sich alle gewünscht haben, spiele beispielsweise die 'Jedi Knight'-Spiele. 24 Jahre lang war er ja eben Optimist. Nur hinterfragt er ja in Episode VIII nicht nur sich selbst, sondern den ganzen Jedi-Kram. Wenn du das, was ziemlich genau 30 Jahre dein Lebensinhalt war, plötzlich total anzweifelst, dann ist es im Bereich des Möglichen, dass dich das absolut „heraushaut“.

Auch ich war skeptisch und warf Kennedy genau dieses vorgehen vor, als gleich 3 Projekte mit Frauen in der Hauptrolle besetzt wurden (TFA,RO, BF2)... ich mein es geht auch weniger mit Vorschlaghammer und homogener. Es war einfach so...."auffällig". Am Ende fand ich die Ergebnisse aber gut und in den Filmen war es dann Homogen.

+1
 
Ich habe The Last Jedi nun auch endlich noch einige Male gemütlich zu Hause angeschaut. Es ist und bleibt der Star Wars-Film, der mich am meisten von allen gepackt hat. Je öfter ich ihn anschaue, desto besser gefällt er mir. Ich hab noch mal ein paar Gedanken dazu festgehalten.

Die Macht.
Warum ist mein liebster Film der OT "Das Imperium schlägt zurück"? Ganz einfach: Ich sitze gern mit Luke und Yoda im Sumpf und lerne mit Luke zusammen die Macht kennen. Die Macht ist für mich das Herz der Star Wars-Welt. Nun sind wir wieder im Mittelteil einer Trilogie und die Macht ist das zentrale Thema. Ich mag die neuen Machteigenschaften, die wir sehen, allen voran die Verbindung zwischen Rey und Ben/Kylo. Ich denke, die Macht ist auch der Hauptgrund, weshalb ich den Film so gut finde. Die Verfolgungsjagd zwischen den paar Schiffen der First Order und der Resistance ist für mich eher Nebensache. Daher regt mich diese „lahme“ Story nicht so sehr auf. Mittlerweile amüsiert mich das eher als eine Art Steigerung der Erwartung des Todessterns in "Krieg der Sterne (Eine Neue Hoffnung)".

Die Charaktere.
Im Vergleich zu den Hauptcharakteren der OT (die ich alle von Herzen liebe), die aber doch recht einfach gestrickt sind und insgesamt keine überraschenden Charakterentwicklungen durchmachen, haben wir hier doch zumindest zwei Charaktere mit Tiefgang.

Lukes selbstgewählter Rückzug kam natürlich überraschend, brach mir das Herz und ist deshalb um so vieles besser als der strahlend-heldenhafte Luke, mit dem ich gerechnet hatte. Diese Entwicklung geht konform mit seinem Charakter und gibt ihm gleichzeitig mehr Tiefe. Ein Adjektiv, das mir in Zusammenhang mit Luke als erstes einfällt, ist „menschlich“. Und was macht den großen Jedi-Meister menschlicher, als daran zu zerbrechen, den Sohn seiner geliebten Schwester an die Dunkle Seite verloren zu haben? Oft wird gesagt, er sei feige und hätte Ben und Snoke bekämpfen müssen. Hätte er irgendeinen Schüler verloren, dann hätte er das vielleicht getan. Dass er gerade bei Ben von seinem eigenen Versagen überwältigt wird und daran zerbricht, finde ich nachvollziehbar und macht mich betroffen. Somit hat der Film Luke nicht zu der langweiligen hochglanzpolierten Legende gemacht, die er hätte werden können. Luke ist ein Mensch, der eine schwere Bürde trägt, an dieser scheitert und am Ende doch den Tag rettet. Mir gefällt auch, dass er in dem Moment, in dem er nun wirklich das Lichtschwert gegen seinen Neffen erheben könnte, es eben nicht tut, sondern nur der ablenkenden Schaukampf inszeniert wird. Luke hat aus seinen Fehlern gelernt und seinen Frieden gefunden. Und den grübelnden Ben vielleicht noch nachdenklicher gemacht?

Mit Ben/Kylo konnte ich in The Force Awakens zunächst nicht so wirklich was anfangen. Vader-Fanboy. Setz die Maske bitte wieder auf. ;-) In The Last Jedi jedoch ist er der Charakter, der mich am meisten fesselt und er fesselt mich mit jeder Sichtung mehr. Ob das jetzt an Drehbuch, Schauspielleistung, Regie oder allem liegt, weiß ich nicht. (Vielleicht liegt es auch am Hairstylist. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die Entfernung der geföhnten Wallemähne aus TFA, die mich sehr darüber nachdenken ließ, ob der Helm nicht in Wirklichkeit eine Trockenhaube ist.) Jedenfalls hat mich meine anhaltende Begeisterung selbst überrascht. Ich mag es, dass er nicht der eindeutige Antagonist ist. Dies ist eine Parallele zu Vader, den wir allerdings (bevor es die PT gab) als „wirklich böse“ kennengelernt haben. Nur Luke glaubte an das Gute in ihm. Bei Ben/Kylo gefällt es mir sehr, dass wir sozusagen mitfiebern können und im Gegensatz zu Anakin in der PT den Ausgang noch nicht wissen. Seine Entscheidungen sind in unterschiedliche Richtungen interpretierbar und bei ihm ist alles noch möglich. Ich bin mit jeder Sichtung der Thronsaal-Szene hin- und hergerissen. Ist er nun doch ein manipulativer Dreckskerl, der Rey nur für seine Vorteile ausnutzt? Oder macht da doch was „Klick“, als Snoke sie quält? Oder will er wirklich seine Macht mit ihrer Verbinden und eine neue Ordnung schaffen? Wie würde die aussehen? Ich schaue dieser gequälten Seele jedenfalls gebannt beim Zerreißen zu, aber vielleicht liegt das auch an Rian Johnsons Faible für dramatische Großaufnahmen.

Rey wirkt dagegen insgesamt flach. Mir gefällt sie am besten in den Kampfszenen, die Frau hat jedenfalls Power. Nach der Heimsichtung des Films werde ich nun jedoch das Gefühl nicht los, dass da in der nächsten Episode noch mehr zu ihr kommen wird. Sie ist für mich mittlerweile zu einer Art Mysterium geworden und ich bin doch sehr gespannt, ob man ihr noch etwas mehr Hintergrundinformationen verpassen wird. Ich fänd’s jedenfalls schade, wenn sie – platt gesagt – für immer nur das kleine Wundermädchen, das Kylo eine überbrät, bleibt.

Canto Bight.
Wieso stört mich dieser Handlungsstrang so sehr? Inzwischen finde ich die Story mit „Finn und Rose suchen den Hacker, um den Tracker abzuschalten“ gar nicht mehr soooo dämlich. Die Chemie zwischen den beiden stimmt auch, dass DJ sie dann selbstsüchtig hintergeht, ist absolut damit vereinbar, dass die Helden auch mal scheitern können. Mittlerweile bin ich zu dem Schluss gekommen, dass mir Canto Bight schlicht und ergreifend optisch nicht passt. Es erinnert mich an die Prequels, es sieht künstlich-steril aus und dann ist da noch diese Pferderennbahn, die mich zu allererst an Podracing denken ließ. Hinzu kommt, dass ich die Fathiers/Kinder-Geschichte immer noch als zu kitschig wahrnehme, da komme ich nicht mit klar.

Mein persönliches Fazit bleibt jedenfalls, dass ich den Film wirklich in mein Star Wars-Herz geschlossen habe. :inlove:
 
Ich gehöre zu den Leuten, die Episode VIII in erster Linie wegen der Darstellung von Luke ablehnen. EVII (überhaupt den neuen Kanon) mochte ich auch schon zuvor nicht, wegen der Neuausrichtung der Saga-Filme, da Rian Johnson da ja aber nichts für kann, stand ich seinem Beitrag zur Saga ursprünglich recht offen gegenüber und bin eigentlich auch davon ausgegangen, dass E VIII mir besser gefallen würde als E VII, aber durch Luke und den Umstand, dass TLJ wieder eine Art Quasi-Remake ist gibt es nun ein Patt zwischen beiden Filmen und ich habe eine größere Antihaltung zur ST als noch zuvor (und das soll schon was heißen, denn vieles was Johnson vorgeworfen wird, haben wir eigentlich Abrams zu verdanken).

Nun aber zu Luke: "Menschen ändern sich" ist nicht nur ein Totschlagargument, sondern auch ein Freifahrtschein dafür, etablierte, beliebte fiktive Figuren genau entgegengesetzt ihrer bekannten und vertrauten Charaktereigenschaften darzustellen. Kann man gerne machen; man kann Pipi Langstrumpf als Heulsuse darstellen oder James Bond als unsicheren Versager, man muss nur irgend einen fadenscheinigen Grund für diese Veränderung in die Filme einbauen und prompt ist alles in trockenen Tüchern. Doch, warum sollte man dies tun? Macht dies die Charaktere wirklich menschlicher, oder wird dadurch nicht sogar die bisherige Filmreihe beschädigt, weil ein wichtiger Stützpfeiler der Geschichte (ganz bewusst) ins Wanken gebracht wird?

Menschen ändern sich, natürlich, bestes Beispiel hierfür ist Joschka Fischer; er wandelte sich vom systemkritischen Rebellen zum angepassten Außenminister. Aber in Interviews ist er damals wie heute ein selbstverliebter Großkotz, so sehr sich seine Meinung zu verschiedenen Dingen auch geändert haben mag, sein Charakter ist der Selbe geblieben.
Und genau darauf beruht das Problem, das ich mit dem "neuen" Luke habe, ich erkenne ihn nicht wieder, kein bisschen, das ist nicht Luke, zu keiner Sekunde.
Erstmal wird er, wie viele immer wieder behaupten, ja gar nicht als gebrochener alter Mann dargestellt, sondern als wunderlicher Eremit (Ich möchte keinen Luke, der mich an Catweasel erinnert), der einen recht merkwürdigen Humor hat. Damit fängt es schon mal an. Einen Luke, der mit der dunklen Seite liebäugelt hätte ich mir ja durchaus vorstellen können (gab es im EU ja auch), auch wenn ich seine klassische Darstellung bevorzuge, aber ich möchte ihn halt trotz aller Dunkelheit als Luke wiedererkennen und das gelingt mir nicht.

Nun komme ich zu Lukes Entscheidungen, welche ihn so sehr verändert haben, ich kann dies zur Gänze nicht nachvollziehen.
Der Widerspruch, dass Luke nicht einmal bereit war Darth Vader zu töten, nun aber den Mord an seinem Neffen als Problemlösung in Betracht zieht, wurde ja schon oft erwähnt. Hier im Forum wurde dies in den letzten Tagen mit der Aussage beantwortet, dass Kylo Ren nun mal nicht Vader sei und man diesen Vergleich deshalb nicht ziehen könne. Das mag stimmen, doch worin unterscheiden sich Kylo Ren und Darth Vader denn? Vader hat die halbe Galaxis abgeschlachtet, Kylo Ren hat noch gar nichts getan. Doch, die vollkommene Korumpiertheit durch Snoke soll so schwer wiegen, dass Luke diesem Umstand nur mit der Ermordung Kylo Rens begegnen kann. Ich bin zwar der Meinung, dass der "Sog zur hellen Seite" aus E VII ziemlicher Quatsch ist, aber KRs innere Zerrissenheit ist nun mal ein Punkt an dem man nicht vorbei kommt, wenn man sich über seinen Charakter Gedanken macht. Wenn KR nun also innerlich zerrissen ist, ja, sich sogar zur hellen Seite hingezogen fühlt, wie kann es dann sein, dass im Gegensatz zu Vader NICHTS Gutes mehr in ihm wahrzunehmen ist? Die innere Zerrissenheit (bzw. die gute Seite) von KR wird in E VIII ja noch bestätigt und sogar untermauert, indem gezeigt wird, dass er Leia nicht töten kann und sich weigert Rey zu ermorden. Wo ist sie also, die völlige Korumpiertheit?

Dass wir so gar nichts davon mitbekommen, wie überhaupt der Kontakt zwischen KR und Snoke zustande gekommen ist macht all dies auch nicht viel nachvollziehbarer.
Aber, selbst wenn wir bereit sind das Alles einfach als gegeben hinzunehmen, geht es dennoch unplausibel weiter. Denn, Luke hat ja nicht einfach nur die Entscheidung getroffen, dass KR sterben muss, weil er einfach eine zu große Gefahr darstellt, sondern er nahm sich vor ihn IM SCHLAF zu ermorden!! Was soll das? Fans des Films beschweren sich ja oft, dass Luke von TLJ-Kritikern als Feigling bezeichnet wird, weil er sich ins Exil begibt, anstatt seiner Schwester dabei zu helfen gegen die erste Ordnung zu kämpfen (Darauf werde ich später noch eingehen).

Dass es aber feige ist jemanden im Schlaf zu ermorden dürfte außer Frage stehen. "Er hat es ja nicht getan" oder "Es war nur ein kurzer schwacher Moment" sind da nicht gerade sehr überzeugende Verteidigungen. Denn, dass er überhaupt erst den Entschluss gefasst hat, diesen Weg zu gehen ergibt keinen Sinn, da es keinen Grund gab es auf diese Weise zu regeln. Er hätte ja auch einfach sagen können: "Kylo, du bist eine Bedrohung für die Galaxis, stelle dich mir zum Kampf!"
Nein, er entscheidet sich dafür einen feigen Mord zu begehen. Kann mir irgendjemand der TLJ-Fans erklären warum er sich ausgerechnet dafür entschied? Falls jetzt wer meint, es wären humane Gründe gewesen und Luke wollte Kylo nur nicht leiden lassen, wäre das schon ziemlich zynisch.

Der einzige Grund den ich sehe ist, dass Johnson ein Missverständnis zwischen den Beiden brauchte und es Drehbuchtechnisch einfach nicht besser hinbekommen hat, was erzählerisch ein Armutszeugnis ist, wie ich finde.

Lukes Antihaltung zu den Jedi ist mir ebenfalls ein Dorn im Auge und das nicht nur, weil er damit das Andenken an seine beiden Meister nicht in Ehren hält (wieso hat er Yoda eigentlich nicht beschimpft, als dieser auftauchte?). Mir ist natürlich bewusst, dass 40 Jahre zwischen EVI und EVIII liegen, doch praktisch ohne Übergang von "Nun bin ich also ein Jedi (seufz)" zu "Es ist Zeit für die (scheiss) Jedi zu enden" zu springen ist zumindest dramaturgisch für mich sehr schlecht nachzuvollziehen.
Mit seiner vorgebrachten Begründung sieht es da nicht besser aus: Wenn er dem altem Jedi-Orden vorwirft; Darth Sidious "zugelassen" zu haben, könnte ich die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Wenn man etwas nicht verhindern kann, hat das doch nichts damit zu tun, dass man etwas Schlechtes "zulassen" würde. Mir ist schon klar was gemeint ist; Red Letter Media lässt grüßen, aber PT-Bashing ist das Letzte was ich mir in einem offiziellem Star Wars-Film wünschen würde. Der reine Hohn, dass sich einige PT-Fans noch über die Erwähnung von Sidious freuen. Ich finde Lukes Vorwürfe ebenso unangebracht, wie wenn man den Juden vorwirft von Hitler verfolgt worden zu sein, die hätten sich ja wehren können. Es gibt tatsächlich Menschen die so denken.

Das verrückte beim ST-Luke ist ja, dass er genau das getan hat was er den PT-Jedi vorwirft. Er lässt das wiedererstarken einer imperialen Splittergruppe zu während er sich im Exil seine (selbst zugefügten) Wunden leckt. Wenn man Mark Hamills angebrachten Einwand "Jedi geben nicht auf" ins Spiel bringt, kommt von den ST-Verteidigern wie aus der Pistole geschossen der Hinweis, dass Yoda und Obi-Wan ja schließlich auch ins Exil gegangen wären. Dass das ein völlig unpassender Vergleich ist, sollte eigentlich offensichtlich sein: Yoda und Obi Wan haben ja immerhin überhaupt nicht aufgegeben, sondern sie haben einfach die Zeit abgewartet. Kenobi hat Luke im Auge behalten und wollte ihm sogar das Lichtschwert Anakins übergeben, wenn er alt genug ist. Und Leia hatte ja schon die Aufgabe Kenobi nach Alderaan zu bringen bevor ihr Schiff geentert wurde. Yoda und Obi Wan sind lediglich ins Exil gegangen weil sie zu zweit nicht gegen das übermächtige Imperium kämpfen konnten und es die Rebellion direkt im Anschluss an EIII noch gar nicht gab.

Der ST- Luke hingegen, hat tatsächlich aufgegeben. Als er sich aus dem Staub gemacht hat, war nicht die erste Ordnung an der Macht, sondern die neue Republik. Er hat seine Schwester und Leute wie Ackbar gegen die erste Ordnung kämpfen lassen, während er den Kopf in den Sand gesteckt hat. Und das, obwohl er selbst es war, der der ersten Ordnung in der Gestalt von Kylo Ren eine mächtige Waffe in die Hände gespielt hat.

Er hatte also einen großen Anteil daran, dass die Galaxis erneut unterjocht wurde, er selbst und nicht irgendwelchen Jedi von früher.
Seine Heldentat am Ende von TLJ macht dieses Versagen bei weitem nicht wieder wett.
Und zu Lukes Äußerungen dazu, dass die arroganten Jedi, die Macht für sich alleine haben wollten und sie dem Rest der Galaxis vorenthalten wollten sind so bekloppt da fällt mir gar nichts mehr zu ein.

Ein Film, welcher uns so einen Luke präsentiert, kann bei mir nur durchfallen, auch wenn ich es jedem gönne, der Spaß an der ST hat, für mich sind EVII und EVIII Anti-Star Wars-Filme.
 
Der einzige Grund den ich sehe ist, dass Johnson ein Missverständnis zwischen den Beiden brauchte und es Drehbuchtechnisch einfach nicht besser hinbekommen hat, was erzählerisch ein Armutszeugnis ist, wie ich finde.

Deine Review spricht mir aus der Seele aber ich möchte zu einem Punkt noch was sagen. Der Grund warum Rian Johnson Lukes Charakter zerstört hat ist nicht etwa dass er es nicht besser hinbekommen hätte, sondern einfach weil er die Fans provozieren wollte. Ich hab dieses Video schonmal hier gepostet, aber hier ist es nochmal, darin wird Johnsons motivation eigentlich deutlich.

 
@Bollux Du sprichst in großen Teilen aus, was ich denke. Das einzige, womit ich nicht d‘accord gehe ist, dass Du Episode 7 in Sachen Zerstörung von Luke gleich mit Episode 8 setzt. Dort wurde Luke in einer Unklarheit belassen, die RJ alle Möglichkeiten offen gelassen hat.
 
Hm. Dass Luke sich für das Scheitern eines Schülers verantworlich fühlte und daher alles hinter sich ließ und verschwand, wird aber bereits in Episode 7 erzählt. Die genauen Details folgen natürlich erst in TLJ, das ist klar. Aber die Tatsache, dass er die Galaxie "im Stich ließ" ist in Episode 7 geschaffen worden.
 
Dass es aber feige ist jemanden im Schlaf zu ermorden dürfte außer Frage stehen. "Er hat es ja nicht getan" oder "Es war nur ein kurzer schwacher Moment" sind da nicht gerade sehr überzeugende Verteidigungen. Denn, dass er überhaupt erst den Entschluss gefasst hat, diesen Weg zu gehen ergibt keinen Sinn, da es keinen Grund gab es auf diese Weise zu regeln. Er hätte ja auch einfach sagen können: "Kylo, du bist eine Bedrohung für die Galaxis, stelle dich mir zum Kampf!"
Nein, er entscheidet sich dafür einen feigen Mord zu begehen. Kann mir irgendjemand der TLJ-Fans erklären warum er sich ausgerechnet dafür entschied? Falls jetzt wer meint, es wären humane Gründe gewesen und Luke wollte Kylo nur nicht leiden lassen, wäre das schon ziemlich zynisch.

Nun, ich lasse jetzt mal außen vor, wie kitschig Lukes Kampfansage an Ben wäre... ;)

Luke entscheidet sich dafür, weil er ein Mensch ist. Es wird doch sogar in der letzten Rückblende von Luke erklärt, wie sehr er sich dafür geschämt hat, dass er diese Entscheidung überhaupt in Erwägung gezogen hat.
Ich verstehe nicht, wie das nicht nachvollzogen und akzeptiert werden kann.

Es ist halt kein Romantisches "Haha, meine Freunde sind in Gefahr und ich stelle mich zum Kampf gegen Darth Vader!"-Klischee wie in TESB, sondern hat eher was mit Menschlichkeit zutun.
Würde ich TESB haten, könnte ich nämlich genauso gut sagen, dass die Entscheidung von Luke nach Bespin zu fliegen mehr als dämlich war. Der Fan weiß, dass es eine Charakterentwicklung ist, die Luke machen musste.

Und wenn die Legende Luke Skywalker (!) die Möglichkeit sieht, dass er einen zweiten Vader verhindern kann und den Mord an seinem Neffen in Erwägung zieht, ist das alles andere als schlecht.
Das zeigt im Gegenteil wie sehr Luke von seinem Ruf und dem was zur Zeit des Imperiums geschehen ist, gezeichnet ist.

Ob das alles so stimmt, kann ich dir nicht sagen, ich kann mir aber als Mal-mehr-mal-weniger-Fan von TLJ zusammenreimen, wieso Luke so entscheiden wollte.
 
Dass er Ben aufhaltrn will, bevor er zu etwas noch Schlimmerem wie Darth Vader wird, könnte man ja noch irgendwie nachvollziehen (aber wie auch Bollux schon schrieb, trotz der starken guten Seite in Ben, die immer wieder an ihm zerrt?) Aber heimtückisch im Schlaf, ohne Versuch was zurück zu drehen? In stetiger Veränderung die Zukunft ist, wie schon Yoda sagte und wie Luke selbst auf Bespin hat erfahren dürfen. Ben war ja schon länger auffällig. Da habe ich doch noch mehr ein Auge auf ihn, als wäre alles bisher problemlos verlaufen. Gerade weil es der Sohn seiner Schwester ist. Und diese starke Charakteränderung von „ich kümmere mich um Bens Weiterentwicklung und nehme Verantwortung auf mich“ zu „ich lasse alles hinter mich und alle können mich mal“ innerhalb von ) Jahren nehme ich RJ nicht ab. Vielleicht, wenn man es anders dargestellt hätte.

@Jade'sFire In 7 heißt es doch nur, dass Luke verschwunden ist, nach dem Betrug des Schülers, möglicherweise auf der Suche nach dem ersten Jedi Tempel. Dh. er könnte sich auch zurück gezogen haben um fieberhaft nach einer Lösung zu suchen, was ich für mehr in character gehalten hätte.

Aber wie gesagt, es ist völlig ok, es anders zu sehen. Viele tun es ja auch und haben große Freude am Film. Daher sage ich ja auch, für mich funktioniert es nicht, und deshalb (unter anderem) mag ich den Film nicht. Episode 7 hat für mich funktioniert und tut es immer noch, daher liebe ich den Film. Und falls 9 mir auch missfällt, endet für mich die ST eben mit der offenen Hoffnung in Teil 7.
 
@Raven Montclair Weiß ich, ich wollte nur sagen, dass die Tatsache, dass er verschwunden ist, in TFA schon etabliert wurde. Dadurch hat er die Galaxie schon mehrere Jahre "im Stich gelassen" (falls man das so sehen will) - egal, was er gemacht hat. Selbst wenn er fieberhaft nach einer Lösung gesucht hätte, wäre ja all die Jahre nichts passiert und er hätte sich auch nie gemeldet. Dabei gibt's ja mittlerweile Force-Skype und er hätte Leia über seine Lösungssuche auf dem Laufenden halten können. ;-) :-D
 
Mir sind nach dem letzten Sehen des Filmes ein paar Sachen aufgefallen. Cool finde ich, dass RJ mit dem Mary Sue Vorwurf aufgeräumt hat, da Rey an einer ganz entscheidenden Stelle gescheitert ist, nämlich der Bekehrung Kylos. Und Snoke, der von seinen Fähigkeiten eigentlich allen Haushoch überlegen ist, wird in bester Sithtradition von seinem Schüler um die Ecke gebracht. Also die Dekonstruktion eines Mario Sue. Weiß man eigentlich wieso Snoke so mächtig ist? Gibt es da in der Literatur irgendwelche Erklärungen?
 
Cool finde ich, dass RJ mit dem Mary Sue Vorwurf aufgeräumt hat, da Rey an einer ganz entscheidenden Stelle gescheitert ist, nämlich der Bekehrung Kylos.

Stimmt, Rey schafft es nicht, Kylo zu bekehren. Und was tut sie danach? Sie muss keine Wunden lecken sondern schießt jubelnd gleich drei TIE-Jäger auf einmal ab. Das fühlt sich für mich nicht nach Scheitern an. Es scheint sie noch nicht mal anzukratzen.
 
Lustig, dass du das erwähnst, die fröhliche Abschuss-Szene ist mir neulich beim nochmaligen Schauen auch als etwas befremdlich aufgefallen. Aber ich glaube, man setzt sich hinter die Kanonen des Falken und ist einfach gut drauf. Wahrscheinlich wird in der Kanzel irgendwas versprüht (gab's da Informationen im Solo-Film?) ;-). Wenn man Rey aber dann sieht, wenn sie und Ben noch mal diese kurze Machtverbindung ganz am Schluss haben, dann sieht sie ja nicht mehr so fröhlich aus. Sondern eher versteinert.
 
@Jade'sFire

Danke für die Mühen, ich weiß es zu schätzen, dass Du versuchst mir Episode 8 schmackhafter zu machen, aber für mich ist es einfach bisher nur ein mittelmässiger bis minderwertiger Schokoriegel und nicht die längste Praline der Welt :geek:

Das Cockpitspray würde ich auch kaufen :P
 
@Bollux Du sprichst in großen Teilen aus, was ich denke. Das einzige, womit ich nicht d‘accord gehe ist, dass Du Episode 7 in Sachen Zerstörung von Luke gleich mit Episode 8 setzt. Dort wurde Luke in einer Unklarheit belassen, die RJ alle Möglichkeiten offen gelassen hat.
Du hast Recht, die Probleme die ich mit Episode 7 habe, haben weniger mit Luke zu tun. Ich wollte nur erwähnt haben, dass mir Abrams Star Wars-Version auch schon nicht zusagte. Dafür gibt es auch eine Menge Gründe; da werde ich mich im entsprechenden Thread auch noch zu äußern.

Nun, ich lasse jetzt mal außen vor, wie kitschig Lukes Kampfansage an Ben wäre... ;)

Luke entscheidet sich dafür, weil er ein Mensch ist. Es wird doch sogar in der letzten Rückblende von Luke erklärt, wie sehr er sich dafür geschämt hat, dass er diese Entscheidung überhaupt in Erwägung gezogen hat.
Ich verstehe nicht, wie das nicht nachvollzogen und akzeptiert werden kann.

Es ist halt kein Romantisches "Haha, meine Freunde sind in Gefahr und ich stelle mich zum Kampf gegen Darth Vader!"-Klischee wie in TESB, sondern hat eher was mit Menschlichkeit zutun.
Würde ich TESB haten, könnte ich nämlich genauso gut sagen, dass die Entscheidung von Luke nach Bespin zu fliegen mehr als dämlich war. Der Fan weiß, dass es eine Charakterentwicklung ist, die Luke machen musste.

Und wenn die Legende Luke Skywalker (!) die Möglichkeit sieht, dass er einen zweiten Vader verhindern kann und den Mord an seinem Neffen in Erwägung zieht, ist das alles andere als schlecht.
Das zeigt im Gegenteil wie sehr Luke von seinem Ruf und dem was zur Zeit des Imperiums geschehen ist, gezeichnet ist.

Ob das alles so stimmt, kann ich dir nicht sagen, ich kann mir aber als Mal-mehr-mal-weniger-Fan von TLJ zusammenreimen, wieso Luke so entscheiden wollte.
Dagegen, dass es menschlich ist Fehler zu machen sage ich ja gar nichts. Und, dass Luke seine Entscheidung bereut und sich dafür schämt kann ich natürlich auch nachvollziehen, ich verstehe nur einfach nicht warum er Ben (war natürlich ein Fehler von mir, die ganze Zeit den Namen Kylo Ren zu verwenden, sorry) ausgerechnet im Schlaf töten wollte. Raven Montclair hat es ja schon erläutert.
Ich sehe keinen Grund dafür, allzu viele kann es da ja auch nicht geben; entweder hatte Luke Angst gegen seinen Schüler zu verlieren, oder er wollte der Einfachheit halber Sicher stellen, dass es keine Gegenwehr gibt. Beides ist recht unwahrscheinlich. Ein fairer Kampf wäre doch naheliegend gewesen, mit welchen Worten Luke diesen auch immer begonnen hätte, kitschig oder nicht.:-)
 
Du hast Recht, die Probleme die ich mit Episode 7 habe, haben weniger mit Luke zu tun. Ich wollte nur erwähnt haben, dass mir Abrams Star Wars-Version auch schon nicht zusagte. Dafür gibt es auch eine Menge Gründe; da werde ich mich im entsprechenden Thread auch noch zu äußern.


Dagegen, dass es menschlich ist Fehler zu machen sage ich ja gar nichts. Und, dass Luke seine Entscheidung bereut und sich dafür schämt kann ich natürlich auch nachvollziehen, ich verstehe nur einfach nicht warum er Ben (war natürlich ein Fehler von mir, die ganze Zeit den Namen Kylo Ren zu verwenden, sorry) ausgerechnet im Schlaf töten wollte. Raven Montclair hat es ja schon erläutert.
Ich sehe keinen Grund dafür, allzu viele kann es da ja auch nicht geben; entweder hatte Luke Angst gegen seinen Schüler zu verlieren, oder er wollte der Einfachheit halber Sicher stellen, dass es keine Gegenwehr gibt. Beides ist recht unwahrscheinlich. Ein fairer Kampf wäre doch naheliegend gewesen, mit welchen Worten Luke diesen auch immer begonnen hätte, kitschig oder nicht.:-)

Luke geht doch nicht Nachts zu Ben um ihn zu töten. Er sucht in seinem Inneren mit der Macht nach Antworten.
Das Luke bei soviel Dunkelheit die er in Ben erblickte, kurz das Lichtschwert zündet ist wohl genau dieser Dunkelheit geschuldet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Luke geht doch nicht Nachts zu Ben um ihn zu töten. Er sucht in seinem Inneren mit der Macht nach Antworten.
Das Luke bei soviel Dunkelheit die er in Ben erblickte, kurz das Lichtschweet zündet ist wohl genau dieser Dunkelheit geschuldet.

Genau das ist es. Andauernd wird Luke unterstellt, er habe den Plan gefaßt, Ben zu ermorden. Das ist Bullshit. Er will seine Gedanken, seine Träume im Schlaf lesen. Das, was Luke dann sieht, läßt ihn so sehr erschrecken, daß er in einer KURZSCHUßREAKTION zu seinem Laserschwert greift. Und genau in dem Moment, denkt er genau so, wie hier geschildert: Wie kann ich nur daran denken, einen wehrlosen, jungen Mann, der bis jetzt noch nichts verbrochen hat, im Schlaf ermorden zu wollen?
Diese Scham ist auch mit ein Grund, warum Luke mit allem bricht.
 
@Raven Montclair Mist, du hast mich durchschaut. ;-) Nun, falls Bewältigungshilfe für The Last Jedi benötigt wird, stehe ich gerne parat. :-D Hoffe jedenfalls sehr, dass Episode IX für alle gut wird und wir danach die Sequel Trilogy eher wie ein Snickers sehen: zu süß, aber man freut sich über die Erdnüsse... :-D
 
Genau das ist es. Andauernd wird Luke unterstellt, er habe den Plan gefaßt, Ben zu ermorden. Das ist Bullshit. Er will seine Gedanken, seine Träume im Schlaf lesen. Das, was Luke dann sieht, läßt ihn so sehr erschrecken, daß er in einer KURZSCHUßREAKTION zu seinem Laserschwert greift. Und genau in dem Moment, denkt er genau so, wie hier geschildert: Wie kann ich nur daran denken, einen wehrlosen, jungen Mann, der bis jetzt noch nichts verbrochen hat, im Schlaf ermorden zu wollen?
Diese Scham ist auch mit ein Grund, warum Luke mit allem bricht.
O.K., da muss ich jetzt tatsächlich zugeben, dass ich die Szene falsch in Erinnerung hatte, bzw. sie von vornherein falsch verstanden zu haben. Der feige Mord ist also vom Tisch. Hätte Luke sich nicht besonnen, wäre es also nur Totschlag gewesen. Als feige wäre die Tat immer noch zu bewerten, da ja auch in diesem Fall ein wehrloser Schüler im Schlaf getötet worden wäre, aber natürlich ist es von großer Bedeutung, dass der Vorsatz wegfällt. Nicht, dass der ST-Luke mir jetzt sehr viel besser gefällt und TLJ und ich werden wohl trotzdem keine großen Freunde mehr, aber meine absolute Fassungslosigkeit in Bezug auf diesen Moment wurde dennoch deutlich abgemildert.
Allerdings wirft dies jetzt neue Fragen auf; z.B., warum Luke sich erst in Bens Kammer schleichen muss, um seine Gesinnung zu spüren während die Jedi in den anderen Filmen in ihrem Gegenüber alles Mögliche wahrnehmen, praktisch so ganz nebenbei. Aber nun gut, daran möchte ich mich jetzt auch nicht aufhängen, so genau kann man als Zuschauer ja nicht beurteilen was Jedi durch die Macht wahrnehmen und was nicht. Und gespürt hat Luke ja immerhin etwas, was ihn stutzig machte. Sein Verhalten finde ich dennoch sehr fragwürdig, auch wenn es nicht um Mord geht. Es erschließt sich mir immer noch nicht, warum er kein offenes Gespräch mit Ben sucht. Ich sehe keinen Grund warum er meinte dies nicht tun zu können. Ein Lehrmeister stellt ja nicht nur eine Respektsperson dar, sondern sollte auch das Vertrauen seiner Schüler genießen. Auch wenn es nicht um Mord geht, in einer Nacht und Nebel-Aktion in den Geist seines Schülers einzudringen stellt dennoch einen handfesten Eklat dar. Was würdet ihr sagen, wenn euer Schuldirektor in eurem Tagebuch herumschnüffelt, weil ihr euch im Unterricht auffällig verhalten habt? Ein Vertrauensbruch, welcher nicht zu verzeihen ist, das Zünden des Lichtschwertes kommt dann noch dazu.
Und gerade weil Luke die tragische Geschichte von Obi Wan Kenobi und seinem Schüler Anakin kennt, welcher zu Darth Vader wurde, kann man davon ausgehen, dass er sich Gedanken darüber gemacht haben muss, wie er damit umgehen würde, wenn es an seiner neugegründeten Jedi-Akademie zu einem ähnlichen Vorfall kommen würde. Deshalb kann ich nicht verstehen, dass es ausgerechnet zu einer Kurzschlussreaktion seinerseits kommt, obwohl man eigentlich davon ausgehen könnte, dass er sich einen Notfallplan zurecht gelegt haben müsste.
Späte Reue und Scham sind ja schön, aber dies als menschlichen Fehler zu bewerten greift mir zu kurz. Insbesondere wenn diese Scham dann gleich zum nächsten Fehler führt, nämlich den Feind groß werden zu lassen, weil man mit der ganzen Galaxis nichts mehr zu tun haben möchte, was alles nur noch schlimmer machte.
Wie erwähnt; auch wenn Mord nicht mehr Gegenstand der Betrachtungen ist, ist das Ganze für mich nicht nachzuvollziehen (und zu konstruiert).
 
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