Ich bin mit Lukes Darstellung sehr zufrieden. Allerdings habe ich neulich mit einem Freund ein bischen über SW diskutiert und da hat er mich gefragt welche Fehler Luke aufweist. Spontan ist mir nichts eingefallen. Ich wäre auf diese Frage nicht mal gekommen, aber da sie schon gestellt wurde achte ich, ich gebe sie mal hierhin weiter
.
Mhm, muß man bei fiktionalen Figuren immer unbedingt nach ausgeprägten Fehlern suchen?
Ich mag Charaktere mit ausgeprägten Fehlern, aber ist ein fiktionaler Charakter nicht letztlich immer die stimmige Summe von bestimmten Eigenschaften?
In diesem Sinne wirkt Luke für mich absolut authentisch.
Ob nun eine bestimmte Charaktereigenschaft als ein Fehler zu bewerten ist, liegt irgendwo doch auch immer im Auge des Betrachters.
So gibt es zum Beispiel durchaus Leute, die Luke für seine Haltung während des Kriegs gegen die Vong kritisieren.
Für mich kommt in der direkten Gegenüberstellung von Klonkrieg und Vong-Krieg die Überlegenheit von Lukes Geisteshaltung im Vergleich zu Yoda zum Ausdruck.
Und so gibt es hier schonmal zwei Ansichten.
Dark Tide 1, Onslaugt, habe ich vor wenigen Tagen beiseite gelegt. Also nicht sehr weit.
Dann noch viel Spaß.....da kommen noch eine Menge sehr gelungener Bücher auf dich zu.
Specter of the Past war das erste Buch, in dem ich Luke nichtmehr als den OT-Luke gesehen habe. Ich kann das leider an keinen konkreten Stellen belegen, aber seine ganze Verhaltensweise scheint mir viel reifer und überlegter. Für mich tritt er hier erstmals als wirklicher Jedi Meister auf.
Ah so.... ja, wenn du das auf die Geisteshaltung beziehst würde ich dir zustimmen.
Das habe ich auch in etwa so in Erinnerung.
Aber ich habe im EU noch nie erlebt, dass die helle Seite ihren Nutzer zerfrisst. Das ist für mich das Störende daran. Eigentlich finde ich die Idee nämlich sehr gut.
Warum unterteilst du bei der Anwendung der Macht zwischen hell und dunkel?
Gut, Machtblitze werden sehr wahrscheinlich aus negativen Emotionen gespeist, aber hat das jetzt wirklich etwas mit einer eventuellen "Dunklen Seite der Macht" zu tun? Und warum sollte das jetzt unbedingt einen negativen Effekt auf den Körper haben?
Nein, übereinstimmend mit Lukes Erklärung (die ich für sehr genial halte), denke ich, dass es einfach auf die Intensität ankommt, mit der man auf die Macht zugreift.
Und da es so gut wie keinen Jedi gibt der Lukes Fähigkeiten in der Macht besitzt und diese auch anwenden würde, kannst du bei anderen Machtnutzern eben auch keinen negativen körperlichen Effekt feststellen.
Interssant ist das Statement von Yoda das Luke in diesem Crashkurs bereits alles "weiss" was noetig ist um ein Jedi zu werden....
Man kann diese Aussage durchaus so interpretieren, dass das "nötige Wissen" von dem Yoda spricht das Wissen ist, dass Darth Vader der Vater von Luke ist.
Genau hier liegt der Schlüssel zum Sieg über die Sith......das würde allerdings voraussetzen, dass Yoda in den letzten ca. 20 Jahren wirklich etwas von Qui Gon gelernt hätte.
Dennoch glaube ich nicht, dass er in puncto Machtpotenzial an Anakin (der es nie ausschöpfen konnte),
Wieso nicht?
M.E. heißt es, dass Lukes Potential dem von Anakin gleichen würde.
Scheint mir sehr stimmig zu sein, u.a weil dadurch der Imperator in ROTJ eine zweite Chance erhält doch noch seinen Superschüler zu erhalten.
bzw in puncto Weisheit an Yoda herankommen kann.
Reden wir von dem Yoda der in 800 Jahre alten Traditionen und Regeln erstarrt war und unter dessen Führung der Jediorden eine Vielzahl von hausgemachten Fehlern ansammelte, die seine Vernichtung wahrscheinlich erst ermöglichteten?
Auch wenn vieles dafür spricht, aber so habe ich die Sache noch nie gesehn. Ein Selbstmordversuch !?! Ich habe in dem Fall eigentlich immer nur die Flucht vor Vader gesehn. Jetzt wo ich aber so darüber nachdenke, wirklich Gedanken gemacht darüber, was da in Luke's Kopf vorgegangen ist, habe ich mir aber nie. Ich habe tatsächlich immer nur die Flucht darin gesehn ... aber das wäre ja total absurd! Wer stürzt sich den in einen bodenlosen Schacht, um sein Leben zu retten ... tja, dennoch hat er es geschafft - das typische "Luke Skywalker Glück" eben.
Naja, es sind auch schon Menschen aus brennenden Hochhäusern gesprungen um sich den Flammen zu entziehen.
Und ich denke bei Luke ist es genauso, er will sich Vader entziehen.
Der mögliche Tod ist ein unschöner Nebeneffekt, aber imo nicht Lukes eigentliches Ziel.
Wie auch immer, als "würgender und manipulierender Jemand" würde ich Luke keinesfalls bezeichnen.
Genau das ist er aber in ROTJ.
Es ist kein Zufall, dass man in ANH Obi Wan als den Vertreter der guten Seite sieht, wie er sich unsichtbar und ohne jede Gewaltanwendung durch den Todesstern bewegt.
Und v.a in Episode V sieht man dann den Vertreter der bösen Seite Darth Vader dabei zu wie er sich durch die Handlung würgt.
Tja und dann kommt in ROTJ Luke, der sich Zugang zu Jabbas Palast verschafft. Und wie macht er das? Genau so wie man es von einem Vader erwarten würde.
Als er dann vor Jabba steht führt er scheinbar Verhandlungen aber versetz dich mal in einen Verbrecherboss und frag dich wie dieser auf Lukes Auftritt eigentlich reagieren kann.
Ich denke du wirst zu dem Schluß kommen, dass ein Verbrecherboss nur ziemlich genau so agieren kann, wie es Jabba getan hat. Das bedeutet Luke hat ihm nie eine Chance gelassen!
Als Luke und Co aus dem Saal geführt werden, dann die Bestätigung:
Luke: "Das ist der letzte Fehler deines Lebens!"
Hör dir an, wie er das sagt und schau dir an wie er dabei lächelt: er freut sich darüber was passiert ist und er freut sich darauf was passieren wird.
Vergleiche hierzu auch die übereinstimmende Romanfassung.
Auf den Weg zum Sarlacc dann die erneute Bestätigung:
Luke: "Ich habe alles genau geplant."
Das heißt bis hierhin ist alles so gelaufen wie er sich das vorgestellt hat und wenn man dann sieht wie es weitergeht und es mit seiner Aussage in Verbindung setzt, sieht man, dass er sich offenbar einen Plan ausgedacht hat, der es ihm ermöglichtete alle umzubringen.
Was Luke da bei der Befreiung von Han abzieht ist schon ziemlich finster.
Ich habe es bisher noch nie getan, aber im Grunde könnte man auch hinterfragen, ob es denn wirklich die feine Art ist ein Naturvolk in Angst und Schrecken zu versetzen indem man ihm mit zerstörerischen magischen Kräften droht.
Das Interessante an "ROTJ" ist gerade, dass Luke auf der Grenze zwischen Licht und Dunkelheit balanciert, - daraus bezieht "ROTJ" seine Tiefe.
Luke ist nicht unangreifbar, er ist nicht unkorrumpierbar, der Imperator kann Erfolg haben.
Daraus entsteht die Spannung bei der Konfrontation auf dem zweiten Todesstern.
..... Und dennoch ändert das nichts am herosichen Bild der "Verteidiger der Republik".
Schlimm, schlimm was alles so gerechtfertigt und für gut befunden wird um dieses Bild zu erhalten.
Auch hier hat man wieder das Bedürfnis das reine Gute in einem Orden zu sehen, der im Niedergang begriffen ist und der meilenweit vom Idealzustand entfernt ist.