@Micah & Darth Pevra:
Letztlich kann ich nicht umhin festzustellen, dass mir jedoch der insgesamt eigentliche Sachkern der Kritik an der Darstellung der Mandalorianer- oder Jedi-Kultur und ihrer fiktiv-historiologischen Entwicklung in SW in dieser Disku hier mehr und mehr abhanden zu kommen scheint.
Was ist denn daran nun wirklich so verwerflich, schlecht gemacht oder wenig überzeugend?
Das Problem scheint doch wieder darin zu liegen, dass ein SW-Macher/-Autor wie KT hier für etwas kritisiert wird, was manchen Fans nicht gefällt. Daher basiert es aber auf reinen Geschmacksfragen, womit die Kritik wenig konstruktiv ist.
Geschmacksfragen sind zwar IMO immer angebracht - nicht aber, wenn hier bewusst konkret sehr nahe am persönlichen Grenzgebiet einer z. B. SW-Macherin/-Autorin herum kritisiert wird.
Sicher ist doch, dass die TCW-Macher ebenso wie KT - letztere dabei sogar noch IMO weitaus mehr, als die TCW-Macher - sich zumindest bemüht haben, den Mandalorianern eine "Erbe" zu verpassen, was halbwegs passt.
Doch die Kritikpunkte, die hier teilweise angebracht werden, erscheinen mir dann häufig doch faktisch zur Begründung dessen als untauglich.
Mir hatte seinerzeit in den "alten" Comic-Stories gefallen, wie mit den Mandalorianern und ihrer Krieger-Kultur der Jedi-Mentalität etwas entgegen gesetzt wurde, was durchaus einen realhistorischen Gegenwert besitzt.
Die Macher von BW haben danach mit den KotOR-Videogames der weiteren Entwicklung der Mandalorianer - auch im Hinblick auf die der Jedi - eine logisch daraus bzw. mit den in den RPGs damit verbundenen Ereignissen resultierendes Denkmal gesetzt und die "Zersplitterung" der Mandos verdeutlicht.
Nun kann man von vorne bis hinten darüber streiten, ob das gut funktioniert hat oder stimmig gelungen ist oder nicht. Aber wenn man kritisiert, dass die Jedi ihrer Lichtschwerter schwingen oder normalsterbliche, intelligente Lebewesen stattdessen ihre Vibroschwerter, frage ich mich wo diese Kritik hinführen soll?
Ja, genau das ist doch IMO der Punkt: Das IST doch SW!!!
Die Jedi schwingen nun einmal in bester Shaolin- oder Samurai-Tradition ihrer Lichtschwerter, die Mandos ihre "Excaliburs" und die normalen Krieger/Soldaten ihre Vibroklingen und -schwerter.
Und neben all dem ballern hier und da noch so einige mit ihren Blastern in SW herum.
Im Gegenteil kann ich an all dem nichts finden, was nun wirklich völlig absurd oder daneben wäre.
Konkret die Mandos betreffend - und genau um diese bzw. ihre Darstellung durch KT bzw. die TCW-Macher geht es in diesem Thread hier ja eigentlich - ist ihre Entwicklung durchaus völlig (SW-)stimmig inhaltlich umgesetzt, wenn man sich realhistorische Vergleiche wie dem kulturschluckendem Spannungsverhältnis zwischen Römern und Germanen dazu anschaut.
Und mit ein bisschen Fantasie und Vorstellungsvermögen kann man tatsächlich sogar auch von der Mentalität her die "heutigen KT-Mandalorianer bzw. -Klone" bzw. die "TCW-Äquivalente" dazu in unserer tatsächlichen Realität ebenso wiederfinden.
Im Gegenteil - wenn mir hier heute manchmal etwas an der Art einer solchen kritischen Diskussion fehlt dann ist es eher der Umstand nach der Frage, ob es eigentlich einer englisch-amerikanisierten SW-Lizenzautorin wie KT gelungen ist, mit ihrer Aufarbeitung der Mandalorianer-Kultur und deren -Mentalität wirklich ausreichend vollständig fair heutigen real beobachtbaren Mentalitätserscheinungen gerecht zu werden.
Das heißt, ist es ihr wirklich gelungen, das Herz und die Seele dessen damit einzufangen, was man heute vielleicht noch als reales Erbüberbleibsel germanischer bzw. keltischer Kulturmentalitätstradition verstehen könnte?
Und wie fair ist sie dabei mit den Mandalorianern umgegangen? Hat KT hier wieder nur all zu klischeehafte "grausame Kriegsmonster" geschaffen oder ist es ihr doch gar gelungen, ihnen ein kritisch hinterfragbares des modernen "Krieger-Herz und -Seele"-Bildes zu verleihen?
Grob gesagt finde ich, dass ihr das jedenfalls wenn dann noch weitaus besser gelungen ist, als den TCW-Machern, die mir mit ihrem quietschbunten Design ihrer TCW-Mandalorianer eher sauer aufstoßen - auch oder gerade fairerweise dabei berücksichtigend, dass auch das eine kiritische, selbstkritische oder gar selbstironische SW-Facette sein kann, die dabei damit aufgegriffen wird.
So aber, wie die TCW-Macher zumindest die Mando-Kultur präsentieren finde ich das aber heillos übertrieben.
Aber das ist eindeutig eine kritische Geschmacksfrage im Hinblick auf das "quietschbunte Design" dort, weniger eine inhaltlich sich sinnvoll konstruktiv reflektierende Kritik.
Gut, mir gefällt zugegeben da so manche generelle, inhaltliche Idee nicht - angefangen von dem "plötzlichen, völligen" Fehlen des Mandalores im Allgemeinen bis hin zu einer
Satine Kryze als Herzogin von Mandalore im Speziellen - aber im Grundsatz ist andererseits gegen eine solche inhaltliche Ausarbeitung nicht viel einzuwenden, wenn man sie sich als logische Folge der fiktivhistorischen Entwicklung der Mandalorianer vergegenwärtigt.
Und die KT- oder TCW-Klone? -Sind IMO im Grunde nichts weiter als eine technisch ausgegliederte, ausgeschlachtete und korrumpierte Mentalitäts- und Fähigkeiten-Essenzialisierung der Mandalorianer-Eigenschaften bzw. der ihrer technischen Errungenschaften und Erzeugnisse.
Was mir aber insgesamt inhaltlich an der heutigen Darstellung des Spannungsverhältnisses zwischen Mandalorianern und Klonen dennoch sehr gut gefällt ist eine kritisch zu verstehende Auseinandersetzungsfrage, in wieweit genau eine solche kulturelle Technikausschlachtung und damit Instrumentalisierung dessen dem wahren Herz und der Seele des Erbes einer (untergegangenenen - ??) Krieger-Kultur wirklich gerecht wird?
Dahinter steht für mich die Frage, ob das so überhaupt noch zeitgemäß ist bzw. ob so etwas noch Sinn macht.
Und dahinter steht für mich wiederum die Frage, weshalb ob einer durch und durch im Hintergrund plastischen SW-fiktionalen Bedrohung wie den Sith eigentlich die Mandalorianer insgesamt so gar nichts mehr mit deren Konflikten mit den Jedi zu tun haben?
-Bis eben auf sehr vereinzelte Beispiele wie einem Jango Fett!!!