Nicht direkt. Vader war ein "Kunstgebilde" von Vader. Vader wollte sich vermutlich von seinem alten Ich unterscheiden, und hat sich dann so sehr davon distanziert, wie es ihm möglich war. Sidious hat den Namen geliefert, aber Anakin hat sich entschieden, zur Dunklen Seite überzulaufen...
@DarthMike99 & Darth Pevra: Interessanter Gedanke! Daran hatte ich so noch gar nicht gedacht. Aber ich würde sagen, dass beides irgendwo richtig sein könnte - also "Vader" eine Art "Gemeinschaftskunstwerk" von Sidious und Anakin waren.
Warum? Weil Anakin sich zwar - richtig - sozusagen dazu entschieden hat, zur dunklen Seite überzulaufen. Doch IMO nicht ganz unfreiwillig. Ich glaube jedenfalls nicht, dass es etwas war, was sich Anakin für sein eigenes späteres Leben so vorgestellt gehabt hatte, wobei aber interessant sien könnte, dass ich schon glaube, dass er IMO auf gewisse Weise von Anfang an an Macht und Einfluss interessiert war, ohne sich aber dessen bewusst zu sein.
...Du sagtest vorher, dass ihm das Imperium egal wäre. Du hast deine Meinung wohl inzwischen geändert...
Dazu mal ein ganz anderer Gedanke: Was ist denn damit, dass auch hier beide Ansätze vlt. gar nicht so unstimmig sind.
Brauchte Vader das Imperium oder war es ihm egal?
Beides stimmt IMO. Der Teil von Vader, der einst Anakin Skywalker gewesen war, hatte durchaus Dinge tun wollen, die ihn in seinen eigenen Augen vlt. Stolz auf sich selbst machen würden - so also z. B. die Sklaverei in der Galaxie zu beenden o. Ä.
Doch nach Skywalkers Fall und der Ausrufung Sidious zum Imperator war alles anders geworden. Es GAB sozusagen schlichtweg keine Republik mehr, welche solche Interessen überhaupt politisch in irgendeiner Form unterstützt hätten (im Senat z. B.). Und auch, wenn es zwar z. B. den Senat noch gab, so war es nun ein "imperialer Senat" und der hatte weitaus mehr damit zu tun, der politischen Richtung des Imperators zu entsprechen, anstatt sich solchen Themen widmen zu können.
Was HATTE Vader also noch, wohin er hätte zurückkehren können, wenn er das gewollt hätte?
Die Republik gab es nicht mehr und auch den Jedi-Orden nicht.
Doch Rückzug war im Gegensatz zu z. B. jemanden wie Yoda oder Obi-Wan für Anakin/Vader keine Option - also im Sinne von "Flucht vor der Verantwortung" (so IMO mglw. Vaders Sichtweise dazu!!!
)
Irgendwo glaubte Vader an die Stärke Sidious'. Er hatte gelernt, an ihn als Obersten Kanzler der Republik zu glauben und glaubte auch an ihn als Imperator - bzw. glaubte er schlichtweg an dessen Fähigkeit zur Macht und somit, zu herrschen!
Wahrscheinlich war Vader das Imperium tatsächlich bis zu einem gewissen Grad egal. Doch andererseits gab es ihm IMO nun auch alternativ einen Halt, weil es nichts anderes mehr gab, an das sich Anakin/Vader sonst hätte halten können. Im Imperium war es für ihn nun einfach. Hier war es einfach, zu wissen bzw. erfahren, was zu tun war, wenn es etwas zu tun gab.
Wege und Ziele des Imperiums waren klar strukturiert.
Grob also: Normalerweise hätte Anakin/Vader irgendwann auf seinen Weg zum Erwachsenen lernen müssen, für sich alleine stehen zu können, für sich alleine Verantwortung zu übernehmen und seine ganz eigenen, alleinigen Entscheidungen zu treffen. Doch das hatte er nicht in ausreichendem Maße.
Deshalb hatte er sich seinerzeit IMO auch immer wieder sozusagen "an jemanden geklammert gehabt": Erst an Shmi, an Qui-Gon, dann an Obi-Wan, Yoda war durchaus auch eine Option gewesen - aber eine, die er wahrscheinlich mit viel zu vielen anderen teilen musste - Padmé natürlich und letztlich war da dann auch immer noch Palpatine/Sidious gewesen.
Nach und nach brachen alle diese Personen aus seinem Leben sozusagen weg. Qui-Gon wurde getötet, Shmi starb, Yoda bildete andere aus und war auch nicht für Bindungen zu haben - na ja, und von einer gewissen verschrobenen Sicht seiner wahrscheinlich aus verrieten Padmé und Obi-Wan ihre Liebe und Loyalität ihm gegenüber irgendwann letztlich. Padmé sprach sich schließlich gegen ihn aus und "trennte" sich so sozusagen von ihm und Obi-Wan ähnlich.
Am Ende blieb ihm nur die Entscheidung, an wen er sich empfindungsgemäß intensiver klammern konnte und da Palpatine/Sidious sehr geschickt und wahrscheinlich kühl kalkuliert genau dieser Rolle entsprochen und Anakins Gefühlslage für sich ausgenutzt gehabt hatte. war es fast schon logisch, wie sich Anakin entschloss - vor allem, als zu Beginn auch noch die Entscheidung wegen Padmé anstand.
Und so war ihm irgendwann nur noch der Imperator und das Imperium geblieben gewesen. Dabei stellt sich mir zumindest aber schon die Frage, ob er sich bewusst war, was das dann eigentlich für ein "Tausch" gewesen war?
...Er fragt Luke nicht danach, ob er überhaupt ein Imperialer und ein Sith Lord werden will. Er entscheidet das einfach über seinen Kopf hinweg...
Sozusagen - also weitgehendes ACK. Bzw. muss man es wohl so sehen, dass es Vader/Anakin vlt. hier auf eine absurde Weise gar gut mit Luke meint, weil er es für sinnvoller und vernünftiger hält.
Wie gesagt denke ich schon, dass Vader einfach doch sehr von der Macht des Imperators überzeugt war und davon wie diese durch Sidious auch irgendwie über das Imperium selbst ausstrahlte. Er glaubte IMO nicht daran, dass Luke etwas gegen den Imperator bzw. das Imperium ausrichten konnte und deshalb fand ich da auch immer die Ereignisse in TFU um Starkiller sehr passend zu. Vader hatte also wohl einige Male durchaus versucht, die Macht des Imperators wohlmöglich selbst irgendwie zu brechen - und es war immer schief gegangen!
Auf gewisse (und vlt. zwar zugegeben unzureichende, aber dennoch überhaupt erprobte) Weise hatte Vader sich sozusagen "selbst davon überzeugt", dass dem Imperator eben nicht beizukommen war. Ich glaube schon, dass Vader z. Zt. der OT da doch sehr von überzeugt war.
...Das ist ja das Schreckliche an einem Monster! Letztendlich steckt ein Mensch darunter. Auch Darth Sidious ist nur ein Mann. Der einzige, wahrhaft entscheidende Unterschied zu Vader: Er hat keine Erlösungsgeschichte spendiert bekommen...
Wobei man vlt. auch nicht unerwähnt lassen sollte, auf welche Weise z. B. ein Krieg einen "Menschen" bzw. seinen Charakter und seine Persönlichkeit zudem zu beeinflussen vermag.
Damit will ich nicht sagen, dass nun die CWs sozusagen Anakins Entwicklung ausschließlich beeinflusst hätten oder gar den Grundstein für seinen Fall zur dunklen Seite gelegt hätten.
Eine interessante Frage dabei ist eben IMO auch, in wieweit bzw. wiefern Anakin von Anfang an dafür prädestiniert war, der dunklen Seite zu verfallen.
Und nicht etwa, weil er mit etwas "Bösem" bereits geboren worden wäre, sondern weil er vlt. zu frühzeitig dafür "vorgeprägt" wurde.
Was sagt der Umstand aus, dass GL Anakin eindeutig zu Beginn durch den Aspekt des "Chosen One" zur Welt kommen lässt - also sozusagen durch eine "unbefleckte Empfängnis"?
Das er damit sozusagen schon das "Potenzial des Bösen in sich tragend" mitbrachte?
Oder ist es gerade deshalb genau andersherum zu verstehen?