Okay, sagen wir er hat "etwas" gespürt - was es nun auch immer war! Einverstanden.
...Out-Universe: Star Wars ist ein Märchen mit Gut und Böse. Jeder Zuschauer wird schon wissen, was Luke mit "Gutem in Vader" meint, wenn er die drei Filme gesehen hat...
Ja, auf jeden Fall. Das weiß also sogar auch der wegen Mordes Verurteilte im Knast, der sich den Film mit seinen Mithäftlingen im Gemeinschaftsraum mal anschauen darf.
...Zudem weiß er ja auch Bescheid um die helle und dunkle Seite der Macht...
Na, auf jeden Fall ist Dir das offenbar alles klar.
Weshalb sieht Luke eigentlich d.M.n. in TESB in der Höhle auf Dagobah sein eigenes Gesicht in Vaders Helm?
Weshalb ich frage? Weil das ja wohl auch etwas mit der dunklen Seite zu tun hatte.
...Vader wollten den Tod seines Sohnes verhindern. Die "Absolutions-Nummer" ist doch, nachdem Vader seinen Sohn das einzige Mal mit eigenen Augen gesehen hat...
Häh, wie denn das? Ich dachte, die "Absolutions"-Nummer läuft die ganze Zeit. Oder hat Vader den Imperator nicht in den Schacht gestürzt, um seinen Sohn von dem nahenden Tod zu erlösen und die Galaxis vom eigentlichen Bösen? Ich denke, Luke hatte eindeutig gespürt, dass noch "Gutes" in Vader war.
Den Helm hatte Vader wenn dan doch erst danach abgenommen bekommen, oder?
...aber seine Rüstung war zerstört durch die Blitze des Imperators und/oder er hatte nicht mehr genug Lebenskraft, da er sich nun von der dunklen Seite gelöst hatte, aus der er zuvor seine Kraft zog...
Ja, aber wenn Vader ihnen wirklich noch ein Vater sein wollte, hätte er doch auch Lukes Angebot annehmen können, dass dieser ihn versuche zu retten. Er vergab sich dabei ja nichts. Notfalls wäre er eben später gestorben.
Ja, aber hatte Luke nicht seinen Vater nicht die ganze Zeit zur hellen Seite bekehren und retten wollen? Ich denke, er wusste alles über die helle und die dunkle Seite, was man wissen muss?
Durch Ben und Yoda hatte Luke gelernt, dass die Macht alles und jeden durchdringt, das sie alles Leben erzeugt und das ein Jedi seine Stärke aus der hellen Seite der Macht bezieht. Es war also logisch, dass auch Vader seine Kraft aus der Macht und somit in diesem Fall aus der dunklen Seite bezog. Wenn Luke ihn also wirklich retten wollte, hätte ihm klar sein müssen, dass Vader durch den Übertritt zur hellen Seite geschwächt wird. Außerdem hätte er dann gar nicht einfach wegen irgendwelcher Jedi-Ideale sein Lichtschwert wegwerfen und erzählen dürfen, er würde nie zur dunklen Seite gehören, weil klar war, dass der Imperator danach die Chance wahrnehmen würde, ihn zu töten. Wenn Luke dieses alles tat, um aber seinen Vater zur hellen Seite zu bekehren und ihn damit zu retten, war das dann doch Quatsch und Luke muss das gewusst haben.
Wenn Luke aber schon so egoistisch war, seinen Vater zuvor also bewusst belogen zu haben, weil es ihm nur um seine Ideale ging, dann war er doch auf den bestem Weg zur dunklen Seite. Dann hätte er auch zur dunklen Seite gleich ganz übertreten können und beides haben.
Denn wenn es ihm nur und ausschließlich um jeden Preis um die Durchsetzung seiner Ideale ging, ist das wohl moralisch alles andere als "gut".
Oder wusste es Luke doch nicht? Dann wusste er also wie Du ja meintest wohl doch nicht so gut über die dunkle Seite bescheid.
Und wenn er diesen Unterschied zwischen beidem nicht wirklich verstanden hatte, wie hätte Luke dann überhaupt das, was er von Vader spürte, als "gut" einschätzen können.
Wenn er aber nicht sicher sein konnte, dass er "noch etwas Gutes in seinem Vater spürte", wozu hat er sich ihm dann überhaupt auf Endor ergeben? Dann hätte Luke auch einfach seine Mission auf Endor absolviert und schön abwarten können, bis seine Leute oben den DS hochjagen. Dann wäre es mit dem Imp und Vader auch vorbei gewesen.
Glaubt Du an das Gute in jedem Menschen? ...
Glaube mir, dass würde ich gerne. Aber ich fürchte, dass Du da den falschen fragst.
Denn...
...wenn ja, dann müsstest Du Dir die Frage selbst beantworten könne. Die sogenannte Intuition ist es, die durch das Jedi-Daseins Lukes und dem Verbundensein sowohl mit der Macht als auch zu seinem Familienmitglied (Vater) wohl verstärkt sein sollte, die so einiges im Leben ausmacht. Warum also nicht im Paralleluniversum Star Wars.
...wie soll das mit der Intuition denn funktionieren? Das ganze ist eine höchst ungenaue, weil unterschwellige und emotionale Angelegenheit. Man kennt das ja: Manchmal funktioniert Intuition ganz gut und manchmal liegt man auch total daneben damit.
Außerdem würde Deine Intuition (als Gegenstück unserer Wirklichkeit zur "Macht" in SW) also überhaupt damit nur beschreiben, auf welche Art bzw. welchen Weg Luke etwas in Vader spürt.
Es erklärt aber nicht die Frage, um die es hier eigentlich geht:
Woher will Luke denn Wissen, dass es etwas "Gutes" ist, was er ihn Vader spürt.
Und wenn man dann sagt, er spürt eben etwas Gutes, weil er es eben spürt, wäre das eine super Antwort. Wenn mir ein schlechter Zahn gezogen wird (jetzt mal z. B. nicht beim Zahnarzt und somit auch ohne Betäubung oder ähnlichem), würde das sehr schmerzhaft sein.
Ist Schmerz etwas "gutes"? Wohl nicht! Oder weshalb sind wir sonst immer so darum bemüht, anderen keine Schmerzen zufügen zu wollen, um "gute Menschen" zu sein.
Nun musste aber eben der Zahn raus, weil er zuvor auch derbe geschmerzt hat - was ja, wie wir gerade festgestellt haben, etwas schlechtes ist.
Wie kann aber dann das Ziehen des schmerzenden Zahns, was ja auch Schmerzen und also etwas schlechtes verursacht (sonst bräuchte man ja keine Betäubung), dann etwas gutes sein?
Und doch ist es so, dass es das ist, weil wir irgendwann danach erst einmal wieder aller unguten Schmerzen ledig sind (bis zum nächsten Zahnziehen oder Besuch beim Zahnarzt eben...
)
Wenn das also so eine komplizierte Sache ist, dass einzuschätzen, würde Luke doch aber auf Nummer Sicher gehen wollen (vor allem, wenn es darum ginge, die Welt und unzählige Leben zu retten) und sich nicht nur auf Intuition verlassen. Er würde doch sicher sein wollen, dass es wirklich etwas Gutes ist, was er in Vader noch spürt. Denn darauf beruht doch das, was er erreichen will.
Wenn in Vader nichts mehr Gutes wäre, bräuchte sich Luke ihm nicht auszuliefern, um ihn dazu zu bewegen, zur hellen Seite überzuwechseln.
Oder sehe ich das falsch?