Ziost

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Kira ließ sch von
Zoey nicht provozieren. Dies hatte sie nicht nötig, denn sie kannte ihre eigene gute Position und musste sich nicht sagen lassen, wer hier das bessere Ansehen hatte. Die Archäologin mochte zweifellos einen guten Draht zu Sturn haben, doch sie war nicht mächtig genug, um das wahre Interesse des Grafen zu wecken. Sie war eine Verbündete. Eine weitere Schachfigur in dem großen Spiel, doch Kira sah sich neben Sturn und Zoey war nur eine Figur in der Nähe, wenn auch kein einfacher Bauer.

Zoey hielt Kestrel für naiv, aber nicht dumm und erklärte ihnen wie es möglich gewesen war, diese Jedi-Meisterin hinters Licht zu führen. Das Alibi für die Sith war perfekt gewesen, um die Jedi an der Nase herum zu führen. Kira verspürte durchaus einen Hauch von Respekt vor ihr und diesem Plan und das sie diesen ohne Fehler so gut hatte durchziehen können. Kira nickte ihr jedoch nur interessiert und durchaus beeindruckt zu.

Sturn hielt sich überraschend zurück in ihrem Gespräch. Er wirkte nachdenklich oder beobachtend. So genau war dies nicht erkennbar, doch er schätzte ihre Vorschläge und Argumente wert und Kira honorierte dies auch mit einem Nicken und sie war gespannt, ob es Sturn tatsächlich gelang die Jedi-Meisterin zu brechen oder ob er auch daran scheiterte wie zuvor schon so einige Sith. Insbesondere Ranik Dran. Sie war froh, dass er sich Skyfly vornehmen würde, denn sie selbst hatte nicht wirklich den Nerv für diese sture, bornierte Jedi und fürchtete eine Blamage, wenn es ihr nicht gelingen würde, aus der Jedi etwas heraus zu holen. Der Nautolaner und der Soldat boten da doch weit aus mehr Erfolgschancen und bei dem Gedanken musste Kira amüsiert und siegessicher grinsen.

Mit
Ribanna an ihrer Seite, spazierte sie zum Zentrum der Zitadelle, die sich deutlich seit dem Kampf mit dem Grafen und den Jedi verändert hatte. Die Diener Sturns hatten das Zentrum in ein improvisiertes Lager umgewandelt und es gab auch einige nette Annehmlichkeiten. Ihre neue Schülerin erzählte währendessen von ihrer Vergangenheit, während Kira sich einiges vom Buffett schnappte und sich schließlich auf eine der Kisten setzte.

“Setz dich, Kind. Das klingt ja aufregend. Du hattest also schon zwei Meisterinnen. Bist du sicher, dass deine erste Meisterin dich nicht verlassen hat, weil du ihrem Ideal vielleicht nicht entsprochen hast? Immerhin bist du etwas Besonderes und die Jedi untergraben Individualität. Deswegen haben sie auch deine besonderen Kräfte verkümmern lassen und versuchten diese am Boden zu halten. Ich verspreche dir, bei mir wirst du wachsen und stark werden, so wie es die Natur an dir vorgesehen hat.”

Erklärte die Sith und fixierte das Mädchen einen Augenblick mit ihren gelben Augen und aß vom Obst und den Häppchen.
Dr. Liviana kehrte schließlich frisch gekleidet zurück, welche sich kurzzeitig von der Gruppe entfernt hatte. Danach stießen sie gemeinsam mit einem teuren Sekt an, den auch Guldur sich gönnte, obwohl sie sonst Alkohol mied und mit Vorsicht genoss. Doch der Sieg war da und im Moment hatte Guldur nicht die Sorge die Kontrolle zu verlieren. Es war alles so wie es sein musste. Alles fügte sich endlich nach etlichen Jahren zu einem Puzzle zusammen, was ihr einen Aufstieg verschaffte.

“Auf den Sieg!”


Zoey erzählte schließlich von ihren Ideen und Erkenntnissen über die Arena und Kira nickte nachdenklich, während sie kurz zu Ari’a schaute, die etwas verloren neben Sturn und Zoey wirkte. Sie hatte zwar einen großen Dienst erwiesen und doch wirkte sie nach wie vor schwach. Kira mischte sich jedoch nicht ein, denn auch Zoey kümmerte sich nicht weiter um ihre Schülerin. Sie hatte ihre Aufgabe erfüllt, weshalb sie das Mädchen in Ruhe ließ. Ihre Aufmerksamkeit galt der Zukunft und ihren gemeinsamen Plänen.

“Alte Technik? Bestien in Kryoschlaf. Höchst interessant. Dann ist die Arena also Steuerbar durch eine alte Anlage? Ich bin gespannt auf euren Plan und lasse mich gerne durch eure Idee unterhalten.”

Meinte Kira gelassen, denn in dem Fall war es durchaus interessanter mehr Zuschauer zu sein und sich überraschen zu lassen. Immerhin lieferte dies gute Animation und neue Ideen waren da gerne erwünscht.

“Doch zuvor sollten wir unsere Gefangenen verhören, ehe wir sie dem Tod überlassen. Dafür ist noch genug Zeit, ehe die Show beginnt. Auch der
Soldat weiß sicher einiges über die Jedi. Immerhin arbeit er ja scheinbar, wenn ich das richtig festgestellt habe, schon Jahre mit ihnen zusammen, richtig? Zoey…es steht euch frei, wen ihr verhören wollt. Euren alten Freund von Jedi oder euren Liebhaber. Ich lasse euch den Vortritt. Ansonsten stehe ich natürlich bereit zur Unterstützung, sollte euer Opfer sich als zu zäh erweisen. Meine Schüler Kayn und Ribanna werden sicher einiges dabei lernen und dürfen gerne auch selbst Hand anlegen.”

Schlug die Sith Exekutorin vor, während sie die Beine übereinanderschlug und sich weitere Häppchen gönnte.

“Was
Kestrel betrifft, so kann ich mit keinem Bactatank dienen und ich finde es auch ein wenig übertrieben. Skyfly ist bei Bewusstsein und muss nur weiter atmen. Es ist nicht das Ziel sie komplett zu heilen. Ein Medikit sollte reichen. Die Jedi leben nur noch wenige Tage, da wird Wasser völlig ausreichend sein.”

Stellte Kira ihre Position dazu klar und sah interessiert zu
Sturn, welche Meinung er dazu vertrat, denn sie fand Zoey’s Vorschlag maßlos übertrieben. Die Jedi sollten leiden und dies auch in ihren Käfigen und nicht irgendwelchen Luxus genießen, den sie nicht verdient hatten. Empfand die Archäologin etwa doch noch Mitleid mit dieser Jedi-Bande, auch wenn diese es immer wieder verneinte? Kira grinste diabolisch und in voller Vorfreude die Gefangenen zu verhören und leiden zu sehen und das flackernde, gespenstische Licht unterstrich ihre Züge umso mehr.

Ziost, Zitadelle, Mitte im festlich hergerichteten Bereich: Zoey, Janus, Kira, Ari`a und Ribanna
 
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Erfolge verdienten es, angemessen zelebriert zu werden. Aber sich auf ihnen auszuruhen lag nicht in der Natur von Janus. Der höchst ambitionierte Dunkle Lord dachte stets schon einen Schritt weiter, plante die nächste Aktion, legte die Grundlagen für zukünftige Triumphe. Nur so konnte man in einer sich stetig verändernden Galaxis nicht bloß bestehen, sondern auch wachsen und gedeihen. Und das würde er. Mit jedem Tag wuchsen seine Macht und sein Einfluss, gerieten weitere Lebewesen unter seine Kontrolle. Das Netzwerk dehnte sich aus, und wer sich ihm in den Weg stellte, fiel. Es war nur eine Frage der Zeit, bis mit dem Sturz des derzeitigen Imperators und dem Aufstieg der Krath die Karten neu gemischt werden würden, und der blasse Aristokrat war fest entschlossen, sich eine prominente Position in dem gewandelten Imperium zu sichern. Doch ein Schritt nach dem anderen. Mit dem Sieg auf Ziost hatte er für den Moment ein gewisses Maß an Rückenwind, doch galt es, vorsichtig und wachsam zu bleiben und seine Feinde und Verbündeten genau im Blick zu behalten. Und so funkelten die grünen Augen des Halb-Echani in goldenem Glanz, als er sich in tadelloser Haltung den anderen Sith in der hergerichteten Kammer zuwandte und sein Glas hob, aus seiner sonoren, glatten Stimme sprach absolute Überzeugung und er stimmte in den Trinkspruch mit ein, ein schmales Lächeln auf seinen Lippen.

„Auf den endgültigen Sieg über die Jedi und den Beginn einer neuen Ordnung.“

Janus gönnte sich einen dezenten Schluck und genoss das leicht gekühlte Getränk, dann verschränkte er die Arme hinter dem Rücken und konzentrierte sich darauf, die Unterhaltung genau zu verfolgen. Hier und da reagierte der Dunkle Lord mit einem höflichen Nicken oder signalisierte Neugier, ansonsten hielt er sich aber weitgehend zurück und ließ seinen Gesprächspartnerinnen Raum und Zeit, um sich zu entfalten und ihre Ansichten darzulegen. Es war wichtig, dass sie das Gefühl hatten, nicht unterdrückt oder gemaßregelt zu werden, sondern geachtet und geehrt, und mit seinem speziellen Charme war dies für Janus kein Problem. Wenn es angemessen war, präsentierte er auch ein Lachen oder hakte jovial nach, wie genau denn etwas abgelaufen war, vermittelte so das Gefühl von Interesse. Zoey hatte auch in der Tat bemerkenswerte Dinge zu berichten, über die Janus in Ruhe nachdenken wollte. Vorerst aber hatten ihre Konzepte im Bezug auf die Arena Priorität, in dieser Hinsicht hatte sich die Archäologin offenbar schon einige Gedanken gemacht.

„Dies sind exzellente Ideen, Lady Liviana. Sie finden meine Zustimmung und ich bin voller Erwartung, was ihre Umsetzung betrifft. Die Jedi als Finale gegeneinander antreten zu lassen wird die Krönung einer ausgesprochen unterhaltsamen Veranstaltung sein. Doch sagt...der Leiter eines Krankenhauses? Nun, es ist wohl angemessen, dass ich auch dort eine Führungsposition einnehme, nicht wahr? Eine beeindruckende Reise, die Ihr da hinter Euch gebracht habt und die Euch nun hierher geführt hat.“

Janus hob kurz sein Glas und lauschte dann mit einem Ohr dem Gespräch zwischen Kira und ihrer neuen Schülerin. Dieser gegenüber zeigte sich die Sith ungewohnt freundlich und zugänglich. Janus kam nicht umhin, zu schmunzeln. Es hatte etwas bemerkenswert künstliches, wenn sich die dunkelhaarige Frau so gab, der Charme so oberflächlich wie die Gefühlswelt des Grafen. Aber solange diese Taktik ihren Zweck erfüllte, spielte es nur sekundär eine Rolle, wie elegant sie war. Der Dunkle Lord entschied, sich ein wenig an dem Gespräch zu beteiligen, ohne es zu dominieren, und so trat er einen Schritt heran und lächelte, ganz der weise, erhabene Mentor, der seinen Platz in der Galaxis gefunden hatte und damit im Reinen war. Janus musterte die ehemalige Jedi und neigte dann leicht das Haupt in Richtung von Kira, sein Lächeln eine Spur breiter.

„Hört auf Lady Guldur und Ihr werdet es weit bringen. Sie ist eine Meisterin darin, Potential zu...entfesseln.“

Wahre Worte, zweifellos. Janus ließ die Unterhaltung noch ein wenig vor sich hin plätschern und hörte in erster Linie zu, bis schließlich erörtert wurde, wie mit den Gefangenen genau zu verfahren sei. Zoey plädierte dafür, besonders Kestrel medizinisch gut zu versorgen, Kira wischte ihre Argumente energisch beiseite. Wie viel nüchterner Pragmatismus und wie viel alte Sympathie mochte in diesen Worten stecken? Der elegante Aristokrat blieb gelassen und ließ sich seine Überlegungen nicht anmerken, es dauerte eine Weile, bis er schließlich zu einer Antwort ansetzte.

„Der Soldat, ja...unsere Wege haben sich schon einmal gekreuzt. Auf einer Welt voller Eis und Schnee. Dieses Mal wird er nicht überleben. Keiner wird das. Doch bis es soweit ist, wünsche ich, dass jede nützliche Information aus den Gefangenen herausgeholt wird. Meisterin Skyfly wird grundlegende medizinische Versorgung und Wasser erhalten – und meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Sollte sie derer auf längere Sicht würdig sein, werden wir sehen, ob Bacta hinzu kommt. Für den Moment aber wird sie, so wie die anderen, in ihrer Misere ertrinken.“

Ein Kompromiss aus seiner Feder, erdacht, den wichtigsten Zweck zu erfüllen und seine Autorität zu demonstrieren. Er zeigte Respekt, indem er beiden ein wenig entgegenkam, doch schlussendlich war er es, dem die Macht des letzten Wortes oblag. Janus trank einen weiteren kleinen Schluck und seine Lippen teilten sich in einem unheilvollen Lächeln. Seine alte Rivalin würde sich noch wünschen, diese Nacht nicht überlebt zu haben...

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Es war eine grotesk anmutende Szenerie. Dort, wo kürzlich um Leben und Tod gekämpft worden war, dort inmitten der Trümmer, inmitten der Dunkelheit und Kälte einer zugigen Zitadelle, fand in fast romantisch anmutenden Ambiente, im warmen flackernden Fackelschein, gemütlich mit einem Lagerfeuer in einer Feuerschale in der Mitte, mit Kerzen, ihre Feierlichkeit mit Häppchen, Wein und Champagner in edlen stilvollen Gläsern, mit fleißigen Dienern, auf weichen seidenen Kissen statt. Sie stießen mit Champagner an. Auch Zoey flötete:

”Auf den Sieg!” ,

hatte aber dabei einen schalen Geschmack im Mund. Ihr wäre es deutlich lieber gewesen, sie hätte ihr Holocron nach Bastion gebracht und mehr nicht. Doch, Kestrel und die Jeditruppe mussten sich ja hartnäckig an ihre Fersen heften. Und sie hatten auch nach dem Beschuss der Expedition oder den Vorkommnissen und ihrer Flucht auf Florrum nicht aufgeben wollen. Nun saßen die Jedi in der Falle. Zoey sonnte sich einerseits mit dem ranghohen Grafen und der Sithlady zu feiern und eine gewisse Wertschätzung zu bekommen, doch das mit ihren ehemaligen Jedifreunden ging ihr schon an die Nieren. Es war etwas Anderes jemanden etwas wegzunehmen, man konnte es nicht einmal stehlen nennen, da es ein Sithartefakt gewesen war, als das hier! Dennoch wusste Zoey, sie sollte sich mit der Situation arrangieren. Sie hatte es weit gebracht und war nun eh bei den Jedi unten durch. Und ihre große Liebe war auch nicht mehr zu retten, weil Sane nur in Schwarz oder Weiß dachte. Schade! Daher ließ sich Zoey fallen und vergnügte sich nun mit. Nach einigen kräftigen Schlucken fühlte sich alles schon viel leichter an. Der Graf stieß nicht nur, wie es Kira und sie selbst getan hatten, auf den Sieg an, sondern auf die neue Ordnung. Überrascht sah Zoey ihn an. War Kira eingeweiht? Sie erinnerte sich, dass sie eine Menge dieser Gespräche mitbekommen hatte. Auch ihr Exmeister Saphenus war Teil der Verschwörung gewesen. Nahm diese Sache etwa Formen an? Oder war es eine Floskel, die seit dem ersten Tag der Verschwörung unter bestimmten Gästen über Janus` Lippen kam? Zoey prostete ihm zu. Einfach so, indem sie ihr Glas hob. Sie hatte selber keine Meinung dazu, würde aber ihren Förderern und Gönnern stets folgen.

Zoey hatte viel zu erzählen. Natürlich horchte insbesondere der Graf bei ihrer Aufzählung ihrer Abenteuer bei den Jedi auf, als die Parallelwelt Thema war.


“Ja Mylord, Ihr, bzw. Euer zweites Ich, hattet auch dort das Sagen und ward auch dort äußerst charmant und behilflich, zumindest mir gegenüber. Ihr ward zuvorkommend und redegewandt. Aber, ihr wart nicht machtsensitiv. Und, wenn ich mich recht erinnere, wart ihr verheiratet. Aber egal in welcher Welt, bzw. Dimension, Ihr seid immer ein Anführer.”

Sie kicherte charmant und zwinkerte ihm zu. Zoey kam dann in Fahrt, als sie sich die Spiele ausdachte. Und das kam auch gut, zu ihrer Freude, in der Runde an. Das die Jedi dort ums Überleben kämpfen müssten, das bedachte sie in dem Moment nicht. Ihre Aufmerksamkeit galt ihrer Fantasie zu diesem düsteren Spektakel und ums Pluspunktesammeln bei ihren beiden höherrangigen Zuhörern, denn sie war perfektionistisch und wollte bei Beiden gut ankommen. Die Jedi schienen eh verloren, tröstete sie sich selbst, als sie kurz nach ihren Aussagen daran denken musste. Doch das mit dem sich selbst Trösten gelang nicht so wirklich. Sie musste an ihre ehemalige Freundin Kestrel denken und in welchem Zustand sie war und versuchte nochmal, etwas für sie zu tun und Fakten zu schaffen. Aber auch fürs Spektakulum! Denn ohne sie wäre es nur halb soviel wert! Also, fragte die äußerst ambivalente Archäologin nochmal nach, wie es um einen Bactatank bestellt wäre. Die Antwort der Beiden war nicht wie erhofft. Grundbehandlung, Wasser, mehr nicht! Zoey nickte nur. Wenn sie noch mehr dafür kämpfen würde, würde das auffällig werden. Zoey merkte selber, wie sie von Hell nach Dunkel und von Dunkel nach Hell schlitterte.

Doch, nun wollte man sie verhören und sie hatte Kestrel noch etwas eingebrockt. Allerdings, umso länger sie überleben würde, umso höher war die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand sie retten kam. Solange Zoey dabei nicht drauf gehen würde, würde ihr das recht sein. Sie wollte das Blut der Jedi nicht an ihren Händen kleben haben. Mir Sarah war das etwas Anderes, denn erstens waren sie nie befreundet gewesen, sie kannte sie viel kürzer als Kestrel und Q`Tahem, Sari und Sane, und sie hatte Sarah immer schon gehasst. Ihr Blick wanderte zu Ari`a. Ihre Schülerin wirkte nachdenklich und in sich gekehrt. Ganz anders als üblich. Sie beugte sich zu ihr rüber.


"Wie geht es dir damit wirklich?",

fragte sie leise nach.

"Ich musste damals jemanden töten, die ich nicht vorher kannte, die aber wie mein Spiegelbild zu sein schien. Ich lernte sie kurz kennen. Mein Meister hatte sie absichtlich zu uns gebracht. Eine fleißige Studentin. Sie himmelte mich an! Wegen des Buches. Hatte Fragen. Sie war anders als Sarah völlig unschuldig. Ich hab es auf seinen Befehl hin getan. Es war, als würde ich mich selbst töten. Sie sah mir sogar ähnlich. Aber, ich überwand es schneller als gedacht. Du musst nach vorne schauen! Das half mir!"

In der Tat war es so gewesen. Kira sprach nun davon, Q`Tahem sich vornehmen zu wollen, während sich der Graf schon auf das Verhör von Kestrel freute. Janus würde immer Kestrel nehmen, da war nichts zu machen, doch Kira wollte ihren Bruder foltern. Sie kam auf die Idee, er als Schüler in zweiter Schülerschaft bei Kestrel, könnte man sagen, könnte etwas wissen. Na toll! Da sagte Zoey schnell:

“Das will ich übernehmen! Ich habe die Jedi erforscht! Und Beide gingen als Jediforscher ähnlichen Dingen wie ich nach, nämlich Artefakte suchen. Ich denke, das sollte ich tun!”

Zoey war bewusst, auch sie müsste Q`Tahem weh tun, damit es nicht auffiel, doch sie würde viel sanfter sein als Kira, die Schreckliche. Kira war ein richtiges Ungeheuer. Sie wirkte durchaus verführerisch, geradezu hübsch, war aber eine Femme fatale. Zoey wollte damit etwas für Q`Tahem tun. Doch plötzlich sollten alle verhört werden! Kira war besessen von dem Gedanken, war voller Lust und Begeisterung und wollte sich nun stattdessen Sane vorknöpfen. Na toll! Jetzt geriet Sane, ihr Geliebter bzw. Ex, in ihre Finger. Doch Zoey konnte Q`Tahem jetzt nicht für Sane eintauschen. Und nach Sanes letzten Reaktionen wusste sie auch gar nicht, ob sie das wollte. Sie schwieg und bekam einen flauen Magen. Womöglich hatte er auch nichts Besseres verdient! Er könnte als ihr Gefährte neben ihr sitzen und mit feiern. Stattdessen hatte er ihr die Jedi und Sarah vorgezogen. Sollte er doch leiden! Er hatte sie nie richtig geliebt! Jetzt fragte Kira von selbst nach, ob sie Sane nicht lieber übernehmen wollte. Sie schüttelte nur den Kopf. Sagen konnte sie nichts. Es war einfach nur entsetzlich und schrecklich.


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Sie waren in der Mitte der Zitadelle angekommen. In der Tat wirkte alles feierlich hergerichtet. Endlich waren sie hier und Kira ließ Ribanna aus der Umarmung los, die ihr total unangenehm gewesen war. Sie sollte sich setzen und wurde von Kira als Kind bezeichnet. Sollte das Verbundenheit signalisieren, sowas wie Fürsorge und Wärme, gar mütterlich wirken? Es kam falsch rüber! Und Ribanna fühlte sich längst den Kinderschuhen entwachsen. Dennoch war alles besser als ihre Feindin zu sein! Also lächelte sie. Und setzte sich.

Kira fand ihre Geschichte aufregend, besonders das sie schon zwei Meisterinnen gehabt hatte und kam dann mit einer haarsträubenden Theorie um die Ecke, dass Tara sie absichtlich verlassen haben könnte, weil jene ihre Individualität nicht entwickeln wollte, was ihre Affinität und dergleichen anging. So ein Quatsch! Tara wollte sie nicht klein halten! Kestrel eher! Weil sie sie als Kind sah! Hauptsache Kira fing nicht auch so an. Immerhin hatte jene sie schon "Kind " genannt. Kira wollte sie hingegen fördern, versprach sie nun. Das klang erstmal gut! Man würde sehen, ob das dann auch so geschehen würde?!


“Danke, Meisterin! Ich bin froh, jetzt eure Schülerin zu sein! Das mit Tara nehme ich aber nicht an. Ihre Tochter wurde dadurch zur Waise.”

Der dunkle große Lord meinte, sie solle auf Kiras Worte hören, dann würde sie es weit bringen. Kira würde ihr Potential entfesseln! Sie nickte ihm zu und versuchte sich an einem schüchternen Lächeln. Der Graf machte ihr noch mehr Angst als Kira! Dennoch schien er überzeugt zu sein, dass Kira es wahr machen würde.

Sie stießen alle mit Champagner auf den Sieg an. Ribanna hob artig ihr Glas und schluckte schwer. Dann trank sie einige Schlucke und hoffte, es würde dieses grässliche Gefühl in ihr betäuben, welches in dem Moment hoch gekommen war. Schuld! Zoey wurde sehr gesprächig. Ribanna hörte ihr aufmerksam zu. Ihr Blick fiel dabei auf Ari`a. Sie saß da wie ein Häuflein Elend, während Zoey, die ihr den Auftrag gegeben hatte, sich richtig gut zu fühlen schien. Ihr fielen Ari`as Worte ein. Natürlich hatte sie sofort gesagt, dass man das nicht vergleichen konnte.


“Ja, ich weiß.”,

hatte Ribanna ihr geantwortet. Sicher, das war nicht das Selbe! Nochmal hatte das Mädchen ihr erzählt, wie es abgelaufen war. Sarah hatte ihr nichts getan. Und Sane wollte bis zuletzt mit ihr reden. Danach war natürlich alles anders. Die Karten waren gefallen. Ari`a hatte stark daran zu knabbern. Sie war voller Schmerz und Schuldgefühlen. Ribanna hatte das Gefühl, ihr helfen zu müssen. Doch wie? Es war eine schlimme Tat! Ribanna nahm ein silbernes Tablett mit Canapes, die besonders schön hergerichtet waren und hielt es ihr hin, damit sie sich etwas runternehmen konnte. Die richtigen Worte hingegen fand Ribanna nicht. Sie trug selbst genug Schuld mit sich herum! Sie hatte die Jedi, ihre Meisterin, verraten. Sie feierte hier und sie verreckte gerade in ihrer Zelle. Tapfer nahm sie dennoch auch eins vom Tablett. Doch schon der erste Happen schien ihr im Hals stecken bleiben zu wollen. Längst hörte sie Zoey nicht mehr zu. Sie hatte das Bild vor Augen, als ein Stück Tentakel in den Dreck zu Boden fiel. Ihre Hand hatte immer noch sein angetrocknetes Blut an sich. Sie sah Q`Tahems Blick vor Augen, wie er sie angesehen hatte. Sowas wurde man doch nie mehr los! Was war nur aus Ribanna geworden? Sie, die einstige Priesterin, zu der jeder aufgesehen hatte. Jetzt würde sie ihr eigenes Spiegelbild nicht ertragen können.

Sie horchte auf. Zoey hatte fiese Pläne mit den Jedi. Das konnte sie doch nicht machen? Zoey tat scheinbar alles, um gut dazustehen. Die Jedi würden das niemals überleben. Doch plötzlich schien Zoey Kestrel helfen zu wollen. Doch dann wurde es für die Jedi noch schlimmer! Sie wollten sie auch noch verhören! Kira wollte, dass ihre beiden Schüler, also Ribanna mit Kayn, dabei mithelfen und etwas lernen sollten. Ribannas Herz raste. Wie sollte sie das nur überstehen?! Sie war in der Hölle gelandet!

Mittlerweile war Ari`as Zustand aufgefallen. Das war nicht gut!



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Ari’a fühlte sich unwohl. Nicht nur wegen ihrer grauenhaften Tat, sondern auch wegen den Leuten, mit welchen sie nun verkehren musste. Einerseits fand sie jene inspirierend, mächtig und irgendwie auch cool, doch nur auf den ersten Blick. Sah sie genauer hin, erkannte sie recht schnell die Schattenseiten dieser Kreaturen. Insbesondere von
Kira und Janus. Natürlich war es gut sie als Verbündete zu haben, denn als Feinde und doch bedeutete es, mit jenen Monstern stets zusammenzuarbeiten. Immer auf der Hut zu sein. Jeder Fehler, jede Unhöflichkeit und jedes Versagen könnte sie ihr Leben kosten. War jene Macht, die sie erlangen wollte, das wirklich Wert? Ja, sie würde mächtig werden, doch der Preis war hoch und der Weg mehr als steinig. Er schien schwer überwindbar und vermutlich wäre es besser gewesen, ihr normales Leben auf der Straße fortzuführen, um irgendwann einen ehrlichen Job zu erlangen. Dann müsste sie weder als Jedi gegen die Sith kämpfen, noch als Sith mit diesen Kreaturen stets in Kontakt sein. Im Endeffekt hatte sie jetzt als Sith sogar mehr mit diesen Leuten zu tun, als ihr wirklich lieb war. Doch dies wurde dem Mädchen erst jetzt so wirklich bewusst, nachdem sie Sturn und Guldur kennengelernt und beobachtet hatte.
Zoey war hingegen erträglicher.

Ari’a atmete immer wieder tief durch und ihre Lekkuschwänze zuckten ängstlich, aufgrund ihrer Furcht gegenüber der hochrangigen Sith und dem Schmerz, den ihre Tat verursacht hatte.

Ribanna suchte schließlich Kontakt zu ihr und bot ihr etwas zu Essen an, nachdem die Twi’lek keinerlei Anstalten gemacht hatte, sich etwas von dem Buffett zu nehmen. Eher unwillig nahm sie eine Kleinigkeit und kaute gefühlt eine Ewigkeit darauf herum und nickte Ribanna dünn lächelnd zu. Sie fühlte sich mit ihr verbundener als mit den übrigen Sith. Sie wirkte so…normal und unkompliziert.

Zoey wandte sich schließlich an sie und erzählte ihr beruhigend ihre Geschichte, zu ihrem ersten Mord, fast so, als hätte sie ihre Gefühle und Gedanken gelesen. Eigentlich sollte es sie vermutlich beruhigen und in ihrer nächsten Handlung bestärken, doch dies tat es nicht wirklich. Vielleicht ein wenig, aber nicht so zielführend wie erhofft. Die Schuldgefühle blieben.

“Ich sehe immer wieder ihr totes, starres Gesicht und ihren leblosen, zerschmetterten und verdrehten Körper. Es ist fast so, als würde ihr Geist mich mit Absicht heimsuchen und mich quälen.”

Antwortete sie ihrer Meisterin und zuckte merklich zusammen, als
Sturn plötzlich tönte, dass niemand der Jedi-Truppe überleben würde.

“Ich muss also noch einmal töten?!?!”

Rutschte es der jungen Twi’lek heraus und sie presste ihre Lippen aufeinander und ihre Lekkuschwänze zitterten noch heftiger, als ihr bewusst wurde, dass sie ihren Gedanken laut ausgesprochen hatte und dies laut hörbar für alle Anwesenden. Das Mädchen setzte einen entschuldigenden Blick auf und hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst. Die 18 Jährige rückte umso näher an ihre Meisterin heran. Sie wollte keine Aufmerksamkeit von diesen dunklen Monstern, aber machte sich nun selbst zum Ziel.

“Ich meine…das tue ich natürlich gerne, wenn es erneut gewünscht wird. Ich habe es ja bereits vorhin erst erfolgreich getan!”

Und es hatte sie bis aufs Mark erschüttert.
Sarah war unwichtig gewesen. Sie hatte kaum Kontakt zu der Frau gehabt. Von Kestrel und Q’Tahem hatte sie weit aus mehr Wärme erhalten, wenn auch Sarah sie zusammen mit Sane gerettet hatte. Die Vorstellung jene töten zu müssen, welche stets nett zu ihr gewesen waren, ihr jede Tat verzeihen wollten und in ihren Orden aufgenommen hätten, schmerzte dann doch. Sie waren keine schlechten Wesen. Sie standen nur auf der falschen Seite. Auf der Seite der Schwachen und Verhassten.

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Die Sith Exekutorin genoss den Sieg über die Jedi und spürte durch die Hallen die Verzweiflung ihrer Gefangenen. Es war wie ein Lied einer unbeschreiblichen Qual, welches sich durch jede Wand, jeden Stein und jede Säule zog. Die dunkle Seite an diesem Ort schien sich durch die Angst und Hoffnungslosigkeit ihrer Opfer noch zu verstärken. Durch jede mögliche Ritze schlich sich der Hauch der Aussichtslosigkeit und der dazugehörigen Finsternis durch die Festung des Grauens, über die Klippen der Verzweiflung, durch Höhlen der Schatten, durch Tore der Dämmerung, hinaus zu der trostlosen kahlen Steppe der Entbehrung und über die Brücken des Verderbens. Für die Anhänger der dunklen Seite ein Gefühl des Rausches, der Überlegenheit und des Sieges, um sich an jener Macht zu laben und zu stärken und für jedes Licht ein erdrückender, erbarmungsloser Schatten, der jede Kraft und Hoffnung entzog wie ein Gift, welches Organismen schwächte und schlussendlich vernichten würde.

Kira, sonst eine Einzelkämpferin und Einzelgängerin, erfreute sich dennoch an der dunklen Gesellschaft und ein Teil davon zu sein. Sie war mächtiger als der Rest und unterstand nur noch dem
Grafen und sie spürte den ihr zustehenden Respekt und die Erfurcht der Anderen, auch wenn die Furcht vor dem Grafen spürbar größer war. Insbesondere Ari’a strahlte jene Sorge aus, neben dem Schmerz den sie empfand. Angst gehörte dazu, um über andere zu herrschen und Kira genoss ihren Platz an der Seite des Grafen und suchte stets seine Nähe, denn zusammen waren sie ein Paar der absoluten Finsternis und unbestreitbar unbezwingbar. Die schweren Steine, die ihr all die Jahre im Weg gelegen hatten, fügten sich zu einem Schicksal, welches sie gestählt und somit zu einer lebendigen Waffe geformt hatte. Vielleicht war ihr dieser Weg vorbestimmt gewesen, um jene Macht zu erreichen. Der Kreis schloss sich, denn nun arbeiten Meisterin und Schüler wieder zusammen, wenn auch in einem anderen Machtgefüge. Vermutlich auch nur eine Zwischenstation, zur wahren Macht und zum Sieg. Sturn würde ihr die Stufen zur Macht ebnen und Kira würde sie benutzen und ihn schlussendlich in die Tiefe stürzen, um die totale Macht an sich zu reißen. Doch noch musste sie, wie auch die Jahre zuvor, Geduld bewahren und vor allem überleben. Die Zeit war noch nicht reif, doch irgendwann würden sich all ihre Hürden auszahlen und sie könnte die Früchte ernten. Wer von ihren Schülern sich wahrlich als würdig erweisen sollte, würde nur die Zeit zeigen. Insbesondere Ribanna war für sie im Moment eher ein Experiment und Spiel, denn eine wirkliche Schülerin. Im Moment gaukelte sie ihr Freundlichkeit und Verbundenheit vor, doch nur um sie von den Jedi weg zu locken und insbesondere Skyfly damit zu schaden. Ob sie wirklich als Schülerin an ihrer Seite überlebte und sie nicht doch versagte oder Kira sie aufgrund von Lästigkeit entsorgen würde, würden die nächsten Tage und Wochen zeigen. Sie hatte sich fürs Erste durch Furcht bewiesen, indem sie dem Nautolaner Leid zugefügt hatte, doch dies machte nicht allein eine wahre Sith aus. Sie würde auf das Mädchen alsbald keine Rücksicht mehr nehmen, nachdem ihr das Spielchen überdrüssig werden würde. Sie würde sich genauso behaupten müssen wie Kayn und wenn sie dafür zu schwach war, dann war sie es nicht Wert, weiter an ihrer Seite lernen zu dürfen.

Genüsslich aß und trank die in dunklem Leder gekleidete Sith und nickte schließlich zufrieden zu dem
Grafen, der ihre Meinung teilte, dass die Jedi keine der überzogen vorgeschlagenen medizinischen Behandlung bekommen würde.

“Gewiss. Ganz wie ihr wünscht,
Lord Sturn. Wenn Dr. Liviana sich den Nautolaner vornimmt, so werde ich mich um den Soldaten kümmern. Es wird mir ein Vergnügen sein und ich bin sehr gespannt, welch Geheimnisse ihr der Jedi-Meisterin entlocken werdet, Mylord. Immerhin erscheint ihr Wissen doch recht vielversprechend, ebenso das ihrer Verbündeten. Unser Sieg wird dadurch noch mehr versüßt. Ich kann es kaum erwarten. Es ist wie das Sahnehäubchen auf der Torte.”

Das Grinsen und die Stimmlage der Sith war unheilvoll und gespeist von Hass und Sadismus. Jegliche Menschlichkeit war längst in ihr erstickt durch die Macht der dunkle Seite. Lediglich für ihre Tochter
Adria empfand sie so etwas wie einen Funken Empathie.

Ihre Schülerin, deren Name noch so unschuldig klang, erhaschte zumindest immer wieder die Aufmerksamkeit des
Grafen. Ein gutes Zeichen für sie, denn Ari’a schien eher in den Schatten zu verschwinden. Ungesehen und damit unbrauchbar. Egal welch Leistung sie erbracht hatte, so strahlte sie stets diese lästige Schwäche des Mitgefühls aus.

Ribanna hingegen zeigte bereits neben ihrer Furcht, Hass und einen gewissen Pragmatismus. Sie hatte jene Wut schon zuvor in sich getragen und nun blühte die Saat der dunklen Seite immer mehr auf. Auch Sturn schien dies zu spüren, denn auch er sprach von ihrem Potential und lobte dabei auch Kira und ihre Fähigkeiten als Lehrmeisterin. Dieses Lob ehrte Kira, wenn auch mit einem gewissen Beigeschmack, denn es würde ihr nicht noch einmal passieren, dass sie ihre Schüler so sehr an die Grenzen trieb, dass sie schlussendlich stärker wurden als sie selbst. Vermutlich war Sturn ein Ausnahmetalent, da die Macht in ihm besonders stark war, dennoch würde Kira mehr Achtsamkeit in die Ausbildung ihrer Schüler legen.

“Das freut mich,
Ribanna, dass du nun deinen Platz kennst und zu schätzen weißt. Deine ehemalige Meisterin Tara- wie hieß sie gleich weiter?- hatte also eine Tochter? Höchst ungewöhnlich und interessant. Wie alt war diese Tochter und wie heißt sie? Ebenfalls eine Jedi?”

Harkte Kira interessiert nach und begann dadurch ihre Schülerin selbst zuerst zu verhören, während die Sith Exekutorin entspannt und mit kaltem Gesichtsausdruck, sich ein Stück Obst in den Mund schob. Das
Ribanna sich mit Ari’a anfreunden wollte, war zwar für den Gesamtplan nützlich, um die Padawan von den Jedi zu trennen, doch auf Dauer würde sie diese Gefühlsduselei nicht dulden. Noch hielt sich Kira selbst zurück, und tat so, als wäre alles völlig legitim. Zumindest zeigte Ribanna nicht solch eine offensichtliche Schwäche wie diese Blauhaut, welche schon mehr als erbärmlich war in ihrem Verhalten, als sie den Grafen unterbrochen hatte.

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Kira war sofort bei der Erwähnung ihrer Ex-Jedi-Meisterin Tara an ihrem Nachnamen interessiert. Erschrocken wurden Ribannas Augen größer. Sie wagte nicht zu lügen.

“Li. Tara Li!”

Doch damit gab sich Kira nicht zufrieden. Ribanna hatte befürchtet, dass man sie nach dem Übertritt und Verrat der Jedi aushorchen würde, doch in welche Richtung das gerade ging, damit hatte sie nicht gerechnet. Ribanna hatte unüberlegt von sich erzählt und dabei beiläufig deren Tochter Nevis erwähnt und Kira warf sich gleich darauf wie eine Hyäne. Ribannas Gedanken rasten. Sie konnte, sie durfte das Kind nicht mit reinziehen und verraten. Sie war ein Kind! Wenn sie noch einen Funken Anstand besaß, wenn sie noch einen Funken Ehrgefühl in sich trug, wenn noch etwas Menschlichkeit in ihr war, durfte sie sie nicht verraten. Tara war vermutlich irgendwo im Sithtempel und wurde gefoltert und ihre erlittenen Qualen wären ganz umsonst gewesen, vielleicht war sie sogar für sie gestorben und hatte nichts über sie verraten und hatte das mit ins Grab genommen, aus Mutterliebe, um sie zu schützen, und wenn sie das Kind jetzt der Sith verraten und damit ausliefern würde, was wäre sie dann für ein Mensch!? Sie musste besser aufpassen, was sie preisgab, schalt sie sich. Sie war daran selbst schuld! Sie hatte das Kind erwähnt! Ribanna war es Taras Kind schuldig! Ihr wurde schon richtig heiß.

"Sie war damals noch winzig, ein Baby. Mir fällt ihr Name nicht mehr ein. Vielleicht war er Tiffy oder so ähnlich. Sie kam in ein Heim. Das Kind war für die Jedi völlig uninteressant. Ich glaube, sie war nicht machtsensitiv. Aber mit Gewissheit kann ich es nicht sagen. Tut mir leid, aber das Kind war nie Thema bei uns. Sie war auch nur kurz meine Meisterin oder es kam mir so vor, da ich im Krankentrakt arbeiten musste und die Ausbildung pausierte.”,

fügte sie schnell an, um sich rein zu waschen. Nicht, dass man in Datenbanken das Kind aufspüren könnte und sie der Lüge bezichtigen würde.

Ari`a hing zusammengesunken und teilnahmslos da und so kam es, dass Zoey nachfragte. Sie sprachen eher leise, doch es ging wohl um den Mord, den sie nicht gut verkraftete. Ribanna hoffte, dass sie sich etwas mehr zusammenreißen würde. Als dann das Thema zu den Verhören ging, leistete sich Ari`a dann so richtig etwas Dummes und stand sogleich im Mittelpunkt. Sie fragte erschrocken nach, ob sie nochmal töten müsste. Ihr Zurückrudern danach half da nicht! War sie völlig bescheuert? Nun waren aller Augen auf sie und auf den großen dunklen Lord gerichtet. Wie würde er darauf antworten? In ihrer Frage verriet sie so viel von ihren wahren Gefühlen.



Ziost, Zitadelle, Mitte im festlich hergerichteten Bereich: Zoey, Janus, Kira, Ari`a und Ribanna
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Janus, Kira, Zoey, Ribanna, Ari´a

Süß schmeckten die Früchte dieses großen Sieges ohne Zweifel, doch in der kalten Maschinerie, die das Gehirn des Grafen war, drehten sich die Rädchen bereits weiter, schmiedeten neue Pläne und steckten noch größere Ziele. Janus war niemand, der sich auf dem erreichten ausruhen konnte oder wollte. In einer Galaxis wie dieser blieb man in Bewegung oder man fiel zurück, dazu verdammt, untätig zu beobachten, wie andere sie nach ihren Vorstellungen formten. Und so hörte der blasse, hochgewachsene Dunkle Lord aufmerksam, geduldig und zuvorkommend zu, hatte immer ein gewinnendes Lächeln oder ein zustimmendes, dezentes Nicken parat. Macht wurde bereitwilliger akzeptiert, wenn sie durch Höflichkeit gemildert wurde, und mochte diese auch nur Mittel zum Zweck sein. Tatsächlich war Zoeys Bericht durchaus von Interesse, nicht nur im Bezug auf den Jedi-Tempel und dessen Geheimnisse, auch die andere Realität war spannend - und durchaus amüsant. Die weißen Zähne des Aristokraten blitzten auf und er erlaubte sich ein trockenes Lachen, flankiert von einem wissenden, geradezu schelmisch anmutenden Funkeln in seinen grünen Augen.

Verheiratet? Man höre und staune.“

Ein seltsamer Gedanke, sich so an jemand anderen zu binden. Zu einem gewissen Grad, so hieß es, setzte es ein Verhältnis auf Augenhöhe voraus, und ein solches konnte es mit einem Wesen wie ihm kaum geben. Welche andere Person konnte ihm das Wasser reichen, mit ihm Schritt halten, in Körper und Geist? Er war einzigartig und erhaben, dem Lehm entrückt, Former und nicht Geformter. Aber dies war, wie seine Stärke, etwas, das er nicht unbedingt anderen auf die Nase binden musste. Janus wusste um seine Macht und hatte es nicht nötig, sie bei jeder Gelegenheit zu demonstrieren, denn dies war ein Zeichen von Schwäche und Unsicherheit – nur zu verbreitet im Orden der Sith, so wie blinde Zerstörungswut und Grausamkeit als Selbstzweck statt als nützliches Werkzeug. Die Gedanken des Inquisitors kreisten bereits um die bevorstehenden Verhöre, die beste Vorgehensweise und Intentionen. Sowohl Kira als auch Zoey hatten ihre Interessen und Präferenzen bekundet, was der schlanke Halb-Echani mit einem knappen, generösen Nicken quittierte, seine sonore Stimme glatt und ruhig.

„Exzellent. Diese Einteilung scheint mir sinnvoll und wird uns nützliche Informationen bescheren, mit deren Hilfe weitere Siege über die Jedi in greifbare Nähe rücken.“

Nüchtern ausgesprochene Worte, in denen dennoch das Versprechen von Schmerz und Demütigung für ihre Feinde steckte. Insbesondere seine ehemalige Meisterin hatte daran viel Freude, bei der Archäologin wiederum würde sich zeigen müssen, ob sie mit ihren einstigen Weggefährten hart ins Gericht gehen konnte. Bindungen zu solch unwürdigen Kreaturen waren ein Makel, den sie sich nicht leisten konnte. Janus gedachte, geduldig abzuwarten und zu beobachten. Druck war in solchen Dingen manchmal hilfreich und notwendig, konnte aber auch kontraproduktiv sein. Es war leichter, jemanden sanft in den Abgrund zu dirigieren als ihn hineinzustoßen – wer freiwillig hinab stieg, kletterte so leicht nicht wieder hinaus. Noch war vieles möglich. Das galt auch für die junge Twi´lek namens Ari´a, die in einem unbedarften Moment ihren Zweifeln und Skrupeln über das Töten Ausdruck verlieh und danach erschrocken und ertappt drein blickte, die Sorge in ihrer Aura und ihrem Gesicht nur zu deutlich. Janus ließ einige unangenehme Momente des Schweigens vergehen, dann stellte er bedächtig sein Glas ab, drehte sich zu der blauhäutigen Frau um und trat langsam einen Schritt näher, während er sie aus golden schimmernden grünen Augen betrachtete. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt, ein glatter, höflicher Ausdruck auf seinem weißen Gesicht, er hätte ebenso ein weiser, stoischer Jedi-Meister sein können, doch seine Aura war nicht eine von Zurückhaltung und Entsagung, sondern von purer Macht und Autorität, als er das Wort an die Schülerin richtete.

„Das wäre wohl eine folgerichtige Annahme aufgrund meiner Aussage, nicht wahr? Ihr zweifelt. Ihr zögert. Seid unbesorgt, meine Liebe. Ich bin zuversichtlich, dass Ihr diese Schwäche überwinden werdet, wenn es darauf ankommt.“

Zunächst sanft, beinah schon freundlich, wurden die Worte des Grafen energischer und unumstößlicher. Er hatte verkündet, dass es ihr gelingen würde, also würde es gelingen – wie konnte es daran Zweifel geben? Janus berührte die Aura der Twi´lek mit der Macht, flößte ihr Stärke und Zuversicht ein, als er sie an seiner erhabenen Finsternis teilhaben ließ und einen Eindruck von der Macht vermittelte, über die er gebot. Versprechen und Warnung, Ermutigung und Einschüchterung – der kluge Meister beherrschtes alles davon. Janus lächelte und nickte, dann breitete er die Arme aus und seine Stimme erfüllte den Raum, während er die Anwesenden musterte.

„Nun, so ausgesprochen erfreulich diese Feierlichkeiten auch waren und sind, so fürchte ich, dass nun die Pflicht ruft. Jedem der Anwesenden sei freigestellt, wie er oder sie die kommenden Aufgaben bewältigen will, aber schlussendlich müssen wir Ergebnisse unser eigen nennen können. In diesem Sinne: Gutes Gelingen und viel Vergnügen.“

Worte, wie er sie auch an eine tarisanische Adelsversammlung kurz vor Beginn der Jagd gerichtet hatte. Und wirklich, waren nicht auch sie Jäger von edler Natur? Nicht von Geburt an im Fall der anderen, aber durch ihre Taten. Die Jedi waren das Essen und sie, die Sith, waren die Jäger, Riesen in einer Galaxis voller Zwerge. Und nun wurde es Zeit, ihre Feinde daran zu erinnern, wie klein und schwach sie wirklich waren. Wie zerbrechlich. Wie allein. Janus holte kurz Luft und schloss die Augen, genoss die Erhabenheit des Moments, dann verneigte er sich respektvoll und verließ die Feier, um sich durch dunkle Gänge einen Weg zu seinem auserwählten Ziel zu suchen. Seine Rivalin. Seine Gefangene. Sein Opfer. Die Zeit war reif, die Beute erlegt. Nun galt es, sie zu zerteilen...

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Ziost / Zitadelle/ Arena-Käfige / in den Käfigen: Sane, Q, Kestrel, Sarissia

Für Sane war die Macht immer ein Mysterium gewesen, das ihn neugierig gemacht hatte. In der Vergangenheit hatte er mehr darüber lernen wollen, was ihm regelmäßig Ärger mit seinem Vater einhandelte. Erst als er auf Carratos von den Brückenverbrennern eingesammelt wurde, bekam er wenig später die Möglichkeit, mehr über den Jedi-Orden und ihre unglaublichen Fähigkeiten zu lernen. Er hatte es sich oft ausgemalt, wie es sich wohl anfühlen würde. Dieses tiefe Verständnis der Umgebung, der anderen Lebewesen. Was er alles tun könnte mit der Macht! Doch seiner Euphorie ging schon früh die Luft aus. Als Militärangehöriger hatte er mehrfach erlebt, dass die Jedi oft arrogant waren, sich für klüger hielten als der Rest der Galaxie und oft risikoreich handelten. Trotz seiner Erfahrungen hatte Sane die Jedi immer verteidigt. Nicht alle waren so! Es gibt viele Jedi, die auf Augenhöhe mit anderen Lebewesen sprachen und das für selbstverständlich hielten. Die auch andere Meinungen respektierten und auch anderen Ideen und Vorschlägen den Vortritt ließen.

Doch was, wenn er sich geirrt hat? Was, wenn alle seine Entscheidungen hier her geführt haben? Dafür gesorgt haben, dass Sarah sterben musste? Ohne seine Begeisterung für die Jedi hätte er andere Aufträge bekommen und weder Zoey noch Skyfly kennengelernt. Er wäre nicht hier in dieser Situation. Sane fühlte sich deshalb furchtbar dumm. Er hatte sich wie ein kleiner Junge von den Tricks eines Zauberers verführen lassen und war ihm seitdem verfallen, ohne auch nur etwas zu hinterfragen. Sane war blind für die Schwächen der Jedi gewesen und musste jetzt dafür bezahlen, wahrscheinlich sogar mit dem Leben.

Unterdessen sprachen Skyfly und Q über ihre Situation. Der Nautolaner versuchte der Jedi-Meisterin klar zu machen, dass sie nicht mit Sturn verhandeln musste, da es nichts zu verhandeln gab. Sie waren ihm ausgeliefert und konnten daran nichts ändern. Q schien dabei trotz des Verlustes einer Tentakel in der besseren Verfassung im Vergleich zum Rest der Truppe zu sein.


"Blutet noch. Wird interessant, wie lange ich das noch durchhalte."

Seit er in dem Käfig saß, presste er seine Hand auf die Stichverletzung, aber das half nur bedingt weiter. Die Wunde musste geschlossen werden, sonst würde Sane über kurz oder lang verbluten.

"Du läufst doch immer mit einem Blaster herum, Q. Nutz das Ding doch, störe die Konzentration deines Angreifers. Dann kannst du dich leichter befreien."

Nicht, dass diese Tipps jetzt noch irgendetwas bringen würden.
Ziost / Zitadelle/ Arena-Käfige / in den Käfigen: Sane, Q, Kestrel, Sarissia
 
Ziost / Zitadelle/ Arena-Käfige / in den Käfigen: Sane, Q, Kestrel, Sarissia

Nässe, Kälte und Dunkelheit fand seinen Weg durch das Gemäuer und in die Arena. Sie war allgegenwärtig und erinnerte immer wieder daran, wie unangenehm dieser Ort doch war. Dieses Gefühl ließ sich nicht so einfach abschütteln, denn nicht nur die Witterung, sondern auch die dunkle Seite der Macht selbst, drängte sich unangenehm den letzten Lichtern des Planeten auf.
Für die Jedi Meisterin schwer zu ertragen, denn es erinnerte sie an Bastion und Korriban, auch wenn die Planeten witterungsbedingt etwas anders gewesen waren. Ihre Gefangenschaften, welche sie nie richtig verarbeitet hatte, eher verdrängt, krochen wieder mehr in den Vordergrund ihres Bewusstseins und es fühlte sich für die Jedi-Meisterin so an, als hätten sie nie geendet. Als wäre die Zeit dazwischen kaum präsent. Als hätte sie ihre Freiheit nie wirklich zurück bekommen. Diese erdrückende Ohnmacht, dass sich alles wiederholen würde, machte die Jedi-Meisterin umso verzweifelter und schwächte ihren Körper und Verstand. Es war die Angst und die Gewissheit, was ihnen allen blühen würde. Ein Umstand, den die Jedi-Meisterin nur schwer ertragen konnte, denn es erschlug sie wie eine schwere Wand, die sie kaum tragen konnte. Ihre Kraft dazu hatte sie schon früher gelassen und die Jedi wusste nicht, ob sie jenen Widerstand erneut leisten konnte, denn sie war bereits jetzt müde. Doch sie musste… . Sie musste einfach… .


“Da ich bewegungsunfähig bin, durch meine Hände auf dem Rücken, habe ich die Tabletten gleich geschluckt. Anderenfalls hätte ich euch doch etwas abgegeben. Ich fürchte nur, dass Tabletten alleine, nicht alles heilen können. Noch haben sie auch nicht angeschlagen.”

Und ihre Übelkeit nur verstärkt, welche wohl durch eine Gehirnerschütterung her rührte.

“Die Sith werden uns definitiv verhören, ehe sie uns töten. Das taten sie immer… . Ich schaff das nicht noch einmal… .”

Gab die junge Frau offen zu, wo sie doch eigentlich als Anführerin Mut und Zuversicht ausstrahlen sollte, doch momentan hatte sie jede Hoffnung verloren und den Glauben an sich selbst.
Als Q’Tahem meinte, dass Ari’a und Ribanna aus Angst gehandelt hatten und somit auf den Pfad der Dunkelheit geraten waren, nickte die dunkelhaarige Jedi nur zustimmend und doch machte diese Erkenntnis das Ganze nicht viel einfacher, weshalb sie es bei einem Nicken beließ zu dem Thema.


“Wie Sane schon gut angemerkt hat, hilft Ablenkung meistens gut, um Attacken zu vereiteln. Egal welcher Art. Wenn du keinen Blaster zur Hand hast, versuche ruhig zu bleiben, dich zu fokussieren und die Macht zu nutzen. Bewerfe deinen Gegner mit einem Gegenstand und er muss dich zwangsläufig loslassen, um sich selbst zu schützen. Panik hilft in dem Fall nicht, auch wenn es leichter gesagt, als getan ist.”

Versuchte die Jedi-Meisterin zu ergänzen und sah dann mitfühlend zu Q’Tahem und Sane, wobei es dem Soldaten wesentlich schlechter ging, als dem Nautolaner. Ein Umstand, den die Jedi-Meisterin zunächst falsch eingeschätzt hatte und umso besorgter sah sie zu Sane und fühlte sich umso hilfloser, dass sie ihm nicht helfen konnten, so gefesselt und getrennt sie alle voneinander in den Käfigen waren. Kestrel fluchte leise, aber hörbar und ihr schlechtes Gewissen bezüglich ihres Versagens nagte nun noch intensiver an ihr.

Kestrel schloss die Augen, versuchte Kraft zu tanken und zu meditieren. Ihre negativen Gedanken zu vertreiben und zu verstehen und zu ordnen, doch an diesem verdorbenen Ort wollte es ihr nicht so recht gelingen. Ihr fehlte die Konzentration und die Macht. Die vertraute, wohlig, wärmende, beruhigende Macht. Hier war alles nur kalt und dunkel und die alten Geister der Sith schienen sie zu verspotten, denn sie hörte immer wieder ein grausiges Lachen aus der Ferne und Stimmen aus dem Hintergrund in der Sprache der Sith. Gesummt und geflüstert und in einem beängstigendem Mantra.

Die Jedi-Meisterin versuchte ihre Augen geschlossen zu halten und sich zu fokussieren und irgendwie zu ruhen, um Kraft zu tanken. Sie zwang sich eher dazu und es fiel schwer die Umgebung dabei zu vergessen. Zeit verging und Kestrel wusste nicht, ob sie nicht doch ein oder zweimal kurzzeitig eingeschlafen war durch Erschöpfung. Meditation wollte ihr im Moment nicht gelingen. Schritte hatten sie geweckt und es wurde unangenehm kälter oder sie bildete es sich ein und ihr Körper zeigte nur seine Schwäche. Doch die Schritte, die sie aus dem dunklen Gang hörte und sich näherten, bildete sie sich definitiv nicht ein und ein ungutes Gefühl beschlich sie, als die Jedi versuchte, sich in ihren Fesseln etwas mehr aufzurichten, während sie noch sitzend an den Gitterstäben lehnte.


“Unsere Ruhe ist glaube ich vorbei. Da kommt jemand.”

Flüsterte Kestrel warnend zu ihren Mitgefangenen.

Ziost / Zitadelle/ Arena-Käfige / in den Käfigen: Sane, Q, Kestrel, Sarissia
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Käfige | Janus, Kestrel, Sane, Sarissia, Q´Tahem

Die Zeit war reif, die nächste Phase einzuläuten. Seine Feinde im Kampf zu bezwingen war lediglich die Grundlage für weitere Erfolge, denn bei allem Vergnügen an Gewalt, das Janus empfand, war diese für den ehrgeizigen Aristokraten nie ein bloßer Selbstzweck. Sie war ein Werkzeug, ein Mittel, um seine Ziele zu erreichen. Es war leicht, sich im Strudel der Dunklen Seite zu verlieren und dem Rauch der Zerstörung zu verfallen, aber für solche unbeherrschte Zeitgenossen hatte der Dunkle Lord nur höfliche Geringschätzung übrig. Er war der Meister der Finsternis, nicht umgekehrt. Und wie ein solcher schritt er durch die düsteren Gänge, hochgewachsen, blass und schlank, gehüllt in eine elegante schwarze Robe mit roten Verzierungen, die Arme hinter dem Rücken verschränkt und einen glatten, stoischen Ausdruck auf dem Gesicht, die Lippen zu einem dezenten Lächeln geformt. Seine Aura umgab den Grafen wie tanzende Schatten, ein Nebel aus purer Dunkelheit, die Macht eines wahren Sith. Als er die Kammer betrat, in der die Gefangenen in Käfigen eingesperrt verrotteten, war es so, als würde die Dunkle Seite selbst in den Raum kriechen, Kälte und Düsternis senkten sich über diesen geweihten Ort. Janus, der dramatische Auftritte durchaus zu schätzen wusste, verharrte einige Momente schweigend und ließ den Blick seiner golden schimmernden grünen Augen über die Versammelten schweifen, erdrückend und unerbittlich. Als er das Wort an die Jedi und ihren Begleiter richtete, war seine sonore Stimme ruhig und kühl, ein Unterton von subtilem Grauen lauerte hinter der aalglatten Fassade.

„Ein bemerkenswertes Wiedersehen, nicht wahr? Unter angenehmeren Vorzeichen, dieses Mal. Nun...zumindest für einige von uns. Aber das soll die Freude nicht trüben. Auch nicht, dass ich eure heroische...Anführerin nun eine Weile ganz für mich in Anspruch nehmen muss. Seid unbesorgt: Ihr werdet sie gewiss wieder zu Gesicht bekommen. Wollen wir?“

Der wandernde Blick des Dunklen Lords verweilte schließlich bei Kestrel und sein Lächeln wurde ein wenig breiter, als er die Angst und Verzweiflung in diesem Kerker auf seiner Zunge spüren konnte wie einen erlesenen Wein. Erneut ließ er einige Sekunden verstreichen, um den Schrecken zu steigern, dann vollführte er eine beiläufige Handbewegung, ließ die Käfigtür aufspringen und die braunhaarige Jedi zu sich schweben. Mit einer Neugier, wie man ein Insekt betrachtete, das es zu zerquetschen galt, legte Janus den Kopf schief und betrachtete seine Rivalin, dann griff er in der Macht härter zu und schnürte ihr die Luft ab, während er die Tür wieder verschloss und die Gefangene neben sich über den Boden gleiten ließ. Ein kurzer Blick über die Schulter in Richtung der anderen, dann verschwand er mit seinem Opfer in den dunklen Gängen, bis sie schließlich eine Kammer erreichten, die von seinen Dienern hergerichtet worden war. Für den kultivierten Grafen bot sie einige Annehmlichkeiten: Einen bequemen, thronähnlichen Sessel, eine Kanne mit köstlich dampfenden Tee, etwas Gebäck und ein Musikspieler, aus dem klassische Klänge seiner Heimatwelt ertönten. Kestrel fand sich in einer weitaus weniger komfortablen Lage wieder, an den Händen von der Decke hängend, in einer Stellung, die man auch als „Stressposition“ bezeichnete. Janus umrundete die Jedi kurz, dann setzte er sich und nahm eine Tasse zu sich, trank sie in aller Ruhe, bevor er das Wort ergriff.

„Seht Euch nur an. So klein. So schwach. Während meine Kräfte ins Unermessliche gewachsen sind, seid Ihr zurückgefallen. Stagnation, Kestrel. Der langsame Tod. Wie konntet Ihr auch nur hoffen, gegen mich zu bestehen? Ihr müsst es doch erkennen. Wie sehr Ihr bei den Jedi verkümmert. Der Orden erstickt jedes Potential, jede Freiheit. Selbst Brianna hat dies begriffen und sich mir zugewandt – und das nicht zu ihrem Nachteil, wie ich anmerken möchte.“

Der Halb-Echani setzte seine Tasse ab und widmete sich mit exzellenten Manieren dem Gebäck, dann schloss er für eine Weile die Augen, um der Musik zu lauschen, einen versonnene, zufriedenen Ausdruck auf seinem Gesicht. Der verstörende Kontrast zwischen seinem Wohlbefinden und Kestrels Leiden war selbstredend Teil seiner Strategie, kam aber auch seinen Präferenzen entgegen. Janus machte es sich bequem, ohne nachlässig zu wirken, legte die Fingerspitzen aneinander und lächelte seiner Gefangenen zu.

„Nun, meine Liebe: So sind wir hier. Ungestört. Worüber wollen wir plaudern? Gibt es etwas, das Ihr aussprechen wollt, jetzt, da Ihr noch eine Zunge habt? Bitte, zögert nicht. Verpasste Gelegenheiten sind ein Jammer.“

Wie würde die Jedi wohl reagieren? Mutig und voller Trotz? Oder würde sie brechen und erneut um Gnade wimmern? Dass er sie hier verhörte, war natürlich kein Zufall, durch die Trennung von ihren Gefährten wurden alle von Sorgen und Furcht um das Wohlergehen des jeweils anderen gemartert. Alles fügte sich zusammen, wie es sollte, zu einem Kunstwerk der Agonie, das seine unverwechselbare Handschrift trug.

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Käfige | Janus, Kestrel, Sane, Sarissia, Q´Tahem
 
[Ziost / Zitadelle / Zelle] in der Nähe: Sarissia, Sane und Kestrel

Nichts als Dreck und Staub war um die Gruppe herum. Trostlos und kalt. Die Sith hatten ihnen eine Falle gestellt und sie waren blind hineingelaufen. Wobei das nicht so ganz stimmte: Sie waren wohlwissend in die Falle gelaufen. Jedoch hatten sie das Ausmaß dieser Falle völlig unterschätzt! Und nun kämpften sie ums Überleben… Sane tat es bereits jetzt und Kestrel kämpfte mit inneren Dämonen, das konnte man sehen, wenn man sie ansah. Der leere, schmerzerfüllte Blick, die unkontrollierten Zuckungen. Und er? Ihm ging es den Umständen entsprechend noch gut. Hätte er diese verdammten Handschellen nicht, dann könnte er…
Dann könnte er was? Allein gegen eine Horde an Sith antreten? Seine Freunde befreien? Und dann? Ein Entkommen gab es nicht… Ihr Schiff war zerstört und wo die Schiffe der Sith gelandet waren, wusste Q'Tahem nicht. Ob sie vielleicht eine Chance bei diesem Event hatten, welches Zoey geplant hatte? Vielleicht konnte ihnen Ribanna oder Ari'a doch irgendwie helfen? Wenn er nur wusste, was auf sie zukam…

Kestrel hatte die Tabletten, die Zoey ihr gegeben hatte direkt genommen. Das war gut, so war etwas Hoffnung, dass es ihr bald besser gehen würde. So konnte jedoch Sane nicht geholfen werden. Kestrel malte ein düsteres Bild: sie vermutete, dass sie nochmals gefoltert und verhört werden würde, bevor man sie tötete. Das klang schrecklich. So hatte er sich seinen Tod nicht vorgestellt…


Gibt es eine Möglichkeit Kontakt aufzunehmen? Könnten wir einen Rettungstrupp organisieren?

, überlegte er laut drauflos. Nur wer würde ihnen zur Hilfe eilen? Und würde dieser Trupp rechtzeitig ankommen, bevor es zu spät war? Und vor allem: wie stellten sie das an?

Verdammt!

, fluchte er durch zusammengebissene Zähne, als Sane erzählte, dass die Wunde noch immer blutete. Wütend knallte er seine Handschellen gegen die Gitterstäbe, das es laut schepperte. Etwas verändert hatte das leider nichts.

Sowohl Sane als auch Kestrel schlugen ihm vor, die Konzentration des Sith zu stören, der ihn würgte. Und ruhig zu bleiben… Das war zwar leichter gesagt als getan, aber daran würde er denken, wenn ihn Zoey noch einmal würgen sollte. Falls er irgendwie diese Gefangenschaft überleben sollte.

Es folgte eine lange Stille. Jeder war irgendwie in seine Gedanken vertieft und versuchte sich zu entspannen oder zu erholen… Er befürchtete, dass sie diese Erholung brauchten, denn danach bekamen sie keine mehr!
Dann waren Schritte aus der Ferne zu hören, die, wie es schien, von einer tiefen Kälte und Dunkelheit gefolgt wurden. Einer der Sith kam!
Kurz darauf trat der schlimmste aller Sith, der hier auf Ziost war, vor ihre Käfige. Ein süffisantes Lächeln auf den Lippen. Der Wolf kam, um seine Lämmer zu reißen.
Verächtlich sah Q'Tahem den bleichen Mann an. Am liebsten hätte er ihm eine Tracht Prügel verpasst. Ihn windelweich geprügelt, für das, was er Kestrel angetan hatte. Auch wenn er keine Chance hatte, mit den Handschellen an, erst recht…
Sturn kündigte großspurig an, dass er nun Kestrel mitnehmen würde. Unterschwellig war klar, dass er sie nun foltern würde. Am liebsten hätte er den Sith irgendwie dazu gebracht Sane zu helfen, damit man seine Wunde versorgte. Er befürchtete nur, dass es Sturn völlig egal war, ob Sane lebte. Wahrscheinlich tötete er ihn noch vor seinen Augen. Daher hielt er den Mund und biss wütend die Zähne zusammen. Er würde sich diese Kraft für Zoey sparen. Sie hatte Kestrel geholfen, vielleicht konnte sie auch Sane helfen…


Lass dich nicht unterkriegen! Niemand ist so stark wie Du!

, rief er seiner ehemaligen Meisterin noch nach. Mit Kestrel neben sich schwebend verließ Sturn den Gefangenentrakt.

Ich fürchte es wird nicht nur bei Sturn bleiben…,

, mutmaßte er und wartete darauf, dass entweder Kira oder Zoey kamen, um sie ebenfalls zu verhören.

[Ziost / Zitadelle / Zelle] in der Nähe: Sarissia und Sane
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Käfige | Janus, Kestrel, Sane, Sarissia, Q´Tahem

Hoffnungslosigkeit zog sich wie ein schwächendes Gift durch den Körper der Jedi. Ebenso wie die Angst, die sie lähmte und schwächte. Gefühle, über die sie sonst erhaben war, doch im Moment schien alles zusammenzubrechen. Alles wofür sie gekämpft hatte. Freundschaften, die sie über Jahre gepflegt hatte. Ihr Leben, sowie auch ihre Freunde- alles zerbrach in einem Scherbenhaufen und drohten endgültig ausgelöscht zu werden. Ihre Vergangenheit holte sie ein und es gab keine Hoffnung auf Rettung. Auf die Frage des Nautolaners, hatte sie nur den Kopf schütteln können. Sturn hatte alles, was sie bei sich getragen hatte entwendet. Darunter auch ihr Comgerät. Wie sollten sie Hilfe rufen?! Dafür müssten sie frei sein und dies erschien im Moment unerreichbar. Durch die machtunterbindenden Elemente, erschien es fast unmöglich. Noch dazu war ein Hilferuf aus diesen weit entfernten Raum, nur durch ein Langstreckenkommunikator eines Schiffes, möglich. Absolut niemand wusste, dass sie hier waren! Es gab keine Rettung!

Dunkelheit und Kälte schienen sich zu verstärken und dies mit jedem hörbarem Schritt aus dem dunklen Gang, der zu ihnen führte. Die Jedi ahnte bereits, wer zu ihnen kommen würde und als sie das blasse Gesicht des Halbechani sah, konnte sie nicht anders, als selbst vor Angst zu erstarren. Ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten sich und der Albtraum nahm seinen Lauf, ganz genauso wie es auf Korriban gewesen war. Q’Tahem sprach ihr noch Mut zu, doch dies erschien so fehl am Platz. Nach den Worten des Grafen, war es sogar möglich, dass ihre Freunde sie zwar wiedersehen würden, doch ob auch lebendig, stand in den Sternen. Wie sollte sie in ihrer Situation gegen ihn bestehen?!

Die Jedi-Meisterin versuchte sich selbst Mut zuzusprechen, doch in ihr war der Widerstand, dass sie diesem Sith am liebsten aus dem Weg gegangen wäre, was sie nicht konnte. Immer wieder wurde sie zu seinem Zielobjekt. Der Mut, der sie kurze Zeit erfasst hatte, sich ihm zu stellen und mit ihm zu verhandeln, schwindete. Schon alleine sein Gesichtsausdruck und seine Aura, löste bei ihr Unbehagen aus und ihr Magen zog sich unangenehm zusammen.
Ohne dem Mann zu antworten, zu verängstigt von ihm, wurde sie schließlich empor gehoben und war hilflos erneut in seiner Gewalt. Absolut nichts konnte sie dagegen tun, was die Sache noch verschlimmerte und sie fürchtete sich mehr und mehr vor diesem Mann. Den Mut, den sie noch vor Stunden im Kampf gegen ihn aufgebracht hatte, war völlig dahin. Schmerz durchzuckte sie, als er fester mit der Macht nach ihr griff und wieder musste sie nach Luft ringen und schon alleine der Weg mit ihm durch die Gänge wurde zur reinsten Tortur für die Jedi. Es zeigte nur all zu deutlich, dass ihre schlimmsten Befürchtungen tatsächlich eintraten, denn schon alleine der Weg gab ihr einen Vorgeschmack auf das, was sie erwarten würde.
Die Jedi sah ein letztes Mal zu ihren Freunden. Würde sie jene je wiedersehen? War dies womöglich der letzte Blick auf sie gewesen? Was geschah in der Zwischenzeit mit ihnen? Kestrel hatte keinen Einfluss darauf. Sie konnte sie nicht mehr beschützen. Sie hatte keine Kontrolle mehr über diese Situation. Sie konnte sich nicht einmal selbst retten.


“Könnten wir vielleicht endlich zivilisierter miteinander umgehen!? Ich kann auch alleine laufen!”

Brachte sie erstickt hervor, als sie durch die dunklen Gänge liefen und ihre Freunde nun in der Dunkelheit verschwanden.
Schließlich fand sie sich in einem Raum wieder, der die ganze Atmosphäre ihrer Situation nicht gerade verbesserte. Die Musik untermalte nur noch theatralisch ihre missliche Lage. Es stresste sie zusätzlich, zu der Fesselstellung, in die der Sith sie gebracht hatte. In dem Gesicht der Jedi stand deutlich der Schmerz und die Jedi kämpfte mit ihren Tränen, während ihr Körper vor Anstrengung und Schmerzen bereits recht schnell anfing zu schwitzen. Die junge Jedi versuchte gegen den Drang Laute von sich zu geben, anzukämpfen und ihre Tränen zurückzuhalten, während sie spürte, wie ihre Muskeln rissen und krampften und ihre Schultern drohten auszukugeln.
Sie wollte ihm nicht die Genugtuung geben, ihre Schmerzen so deutlich zu zeigen, doch das Bild, was er von sich gab, gemütlich sitzend in seinem großen, weichen Stuhl, löste Hass und Verzweiflung in ihr aus. Er genoss deutlich ihre Qual und seine Macht über sie und Kestrel wagte es kaum sich zu bewegen, um die Schmerzen dieser Haltung nicht noch zu verschlimmern. Lange würde sie das nicht durchhalten und der Mann hatte noch nicht mal richtig angefangen! Natürlich strich er ihr ihre Situation und ihre Schwäche aufs Butterbrot und Kestrel fühlte sich tatsächlich wie eine Versagerin und im Moment eher wie ein erlegtes Tier, welches er zur Schau in seine Gemächer gehängt hatte.


Könnten wir vielleicht wirklich endlich anfangen, normal miteinander zu kommunizieren? So, wie es zivilisierte Leute tun?!”

Brachte Kestrel schließlich gepresst vor Schmerzen hervor und holte erneut tief Luft, in dem Versuch die Qual für den Moment irgendwie zu verdrängen.

“Wenn ich euch daran erinnern darf, so habt ihr mich zuerst angegriffen! Ich habe mich nur verteidigt! Ich wusste nicht einmal, dass ihr hier seid! Wir Jedi sind Friedenshüter und nicht darauf aus die Weltherrschaft an uns zu reißen und mächtig zu werden! Ich weiß, ihr seht das anders und mag sein, dass die dunkle Seite mehr bietet zu einem hohen Preis, doch wir Jedi haben nicht den Ehrgeiz übermäßig mächtig zu werden! Das liegt gar nicht in unserem Interesse!”

Gab die dunkelhaarige Jedi von sich und sog in ihrer Qual hörbar scharf die Luft ein und mühte sich erneut Worte an den Mann zu richten, der ruhig und deutlich unterhalten und entspannt auf seinem thronartigen Stuhl saß.

“Soll dies etwa ein Angebot sein, mich auf eure Seite zu schlagen?! Wenn Brianna hiervon erfährt und dies wird sie sicher irgendwann, werdet ihr sie an eurer Seite definitiv verlieren! Sie wird vielleicht sogar mein Leid spüren können. Wir haben keinen Disput zwischen uns! Ich hatte erst vor wenigen Wochen via Kom Kontakt zu ihr gehabt! Auch wenn ich dort schon erfuhr, dass sie sich vom Licht abgewandt hat.”

Versuchte sie zu kontern, auch wenn es zwecklos war.

“Was wollt ihr von mir, Sturn?! Kommt endlich zur Sache! Aber ich sage euch gleich, dass ich nicht reden werde, solange meine Freunde nicht frei gelassen werden! Ihr wollt doch ohnehin nur mich! Ja, ich gehöre euch ganz alleine und ich werde euch sagen was ihr wollt, solange ihr sie wirklich frei lasst! Erst dann und wirklich erst dann, werde ich euch Informationen liefern. Haltet meine Freunde da raus! Es war allein mein Versagen, was sie hier her geführt hat! Sie haben mit alledem nichts zu tun! Wir beide haben ein Problem miteinander, weil ihr es anscheinend nicht verkraften konntet, dass ich euch damals besiegt habe! Ich hätte euch töten sollen, als ich die Gelegenheit dazu gehabt habe, statt mit der Beute zu entkommen und euch zu verschonen!”

Warf sie ihm mutig entgegen und zitterte mittlerweile deutlich aufgrund von Schwäche und Schmerzen ihrer Arme und Schultern, die das Gewicht ihres Körpers auf diese Art kaum tragen konnten.

Ziost/ Zitadelle/Kammer von Sturn, Janus und Kestrel, sowie einige Diener
 
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Eine unangenehme Gänsehaut erfasste das Mädchen, als der
Graf sich so bedächtig und langsam zu ihr herum drehte und sie nun seine Aufmerksamkeit erlangte, nach der sie nicht bewusst verlangt hatte. Alle starrten sie an und die blaue Twi’lek glaubte zunächst, dass ihr letztes Stündchen geschlagen hatte, als der Mann so theatralisch langsam sein Glas abstellte, um schließlich zu ihr zu kommen. Ihre Lekku zitterten deutlich und die Augen der 18-Jährigen wurden mit jedem seiner Schritte immer größer. Nichtmal Zoey würde sie beschützen können. Niemand konnte das! Niemand würde es wagen sich gegen den Mann zu stellen. Vor allem nicht wegen ihr! Sie selbst wollte diesen Mann auch lieber als Verbündeten, denn als Feind. Jener brauchte bei ihr vermutlich nur mit dem Finger zu schnipsen und sie läge tot am Boden. Schon alleine bei diesem Gedanken wurde ihr ganz übel und blickte ihn entschuldigend und flehend an.

Er reagierte zwar freundlich, doch für die Twi’lek wirkte jene Freundlichkeit aufgesetzt und sie hörte auch einen gewissen Unterton der Drohung und ihr war durchaus bewusst, dass es keinen anderen Weg mehr gab, als sich ihm zu unterwerfen und alles zu tun, was er verlangte. Egal, was es war. Es gab kein zurück mehr. Sie hatte ihre Seite gewählt und nun musste sie damit leben. Es war durchaus besser, denn als Jedi in einem Käfig auf Folter und den Tod zu warten.


“Natürlich,
Lord Sturn! Das werde ich ganz bestimmt! Ich werde meine Schwäche überwinden!”

Sagte das Mädchen mit einer tiefen Verbeugung und zitternder Stimme, um nicht seinen Zorn und seine weitere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und spürte die Macht, die von ihm ausging noch deutlicher. Es gab ihr neuen Antrieb, einfach zu tun, was getan werden musste aufgrund von Furcht vor ihm.
Das Mädchen entspannte sich deutlich, als er sich wieder von ihr entfernte und von den neusten Pflichten sprach und von dem Ende dieser Feier. Schließlich verschwand er in der Dunkelheit, um sich vermutlich die Jedi-Meisterin vorzunehmen.

Deutlich tief ausatmend, sah das Mädchen schließlich zu
Zoey.

“Das kommt nicht wieder vor, Meisterin! Versprochen! Ich wollte das gar nicht laut aussprechen! Der Mann…ist beängstigend.”

Flüsterte das Mädchen
Zoey zu und hoffte, dass sie ebenso empfand und sie dafür nicht rügte.

“Ein bisschen leid tut mir diese
Kestrel ja schon.”

Tuschelte Ari’a weiter zu ihrer Meisterin, denn sie wollte sich nicht vorstellen, wenn sie alleine mit dem Grafen ein Verhör durchstehen müsste. Nein, ihn wollte man nicht als Feind haben.

“Wir nehmen uns jetzt also
Q’Tahem vor?”

Hoffentlich sagte er ihnen bereitwillig alles. Auch wenn sie ihn schon wütend bekämpft hatte, so war er stets um ihr Wohlergehen bemüht gewesen! Auch er hatte all das nicht verdient, aber sie hatten keine Wahl. Wenn sie keine Informationen liefern konnten, hätten sie bei der Forderung des
Grafen versagt und auch dies wollte das Mädchen nicht.

“Ich werde euch helfen. Ich will den Grafen nicht erneut enttäuschen!”

Die Angst trieb einen an und verschaffte einem unvorstellbare Kräfte und trieb einen zu Dingen und Taten an, die sonst unmöglich gewesen wären.

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Kira, Zoey, Ribanna, Ari´a
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Janus, Kira, Zoey, Ribanna, Ari´a

Die leuchtend, gelben und durchdringenden Augen von Kira musterten ihre neue Schülerin ein wenig argwöhnisch. Die Sith spürte, dass die junge Dame ihr etwas verheimlichte, doch im Moment beließ sie es dabei, denn sie wollte dieses Mädchen an sich binden, um sie dann besser kontrollieren zu können. In ihr steckte Potential, ohne Frage, jedoch auch genug Restbestände ihrer alten Meisterin, die noch unter den Lebenden weilte. Ein Rückfall war somit denkbar und dies wollte Kira zunächst vermeiden. Nicht nur, weil sie ihr Potential des Feuers interessant fand, sondern auch, da sie das Mädchen nicht vorschnell bestrafen oder töten wollte.
Skyfly sollte das volle Ausmaß ihres Versagens zu sehen bekommen. Es war ein viel größerer Schmerz ihre ehemalige Padawan an der Seite ihrer Feinde zu sehen. Solange Skyfly lebte, sicherte dies auf gewisse Weise auch das Leben der ehemaligen Padawanschülerin. Spätestens auf Bastion würde Kira andere Saiten aufziehen und das Mädchen drillen und wenn sie dann scheiterte oder daran zerbrach, weil sie zu schwach war, egal ob körperlich oder geistig, dann war die Zeit reif jene zu vernichten, ehe sie zu viel Zeit an ihr verschwendete.

Kira nickte schließlich und setzte ein unechtes Lächeln auf.

“Interessant. Ich schätze deine Ehrlichkeit. Du hast mir sicher einiges interessantes über die Jedi zu berichten. Doch keine Sorge. Das hat alles Zeit. Wir haben uns ja schließlich gerade erst kennengelernt.”

Meinte Kira und grinste diabolisch, denn diese ehemalige Padawan würde dem Orden der Sith sicher nützliche Informationen liefern können. Doch
Ari’a, die Schülerin von Zoey, lenkte schließlich die Aufmerksamkeit auf sich und vor allem die des Grafen. Kira schüttelte verständnislos den Kopf und grinste amüsiert. Ihre Meinung über diese Twi’lek hatte sich nicht geändert. Trotz ihrer Tat, blieb sie schwach und zerbrechlich.

“Hast du auch Probleme mit dem Töten, meine Liebe?”

Fragte Kira beiläufig
Ribanna und grinste überheblich, während sie interessiert die Reaktion von Sturn beobachtete und sich ein weiteres Grinsen nicht verkneifen konnte, wie er indirekt der Twi’lek drohte. Es würde spannend werden, wie lange sie Teil des Ordens bleiben würde mit ihren überzogenen Moralvorstellungen.

Sturn beendete schließlich die Feierlichkeit und läutete die nächste Phase ein, welche im Interessenbereich der Sith Exekutorin lag. Schadenfroh über das drohende Leid, welches Skyfly durch den Grafen erfahren würde, sah sie Sturn hinterher, welcher in der Dunkelheit verschwand. Kira trank ihr Glas leer und nahm sich noch einige Häppchen und tat überaus entspannt, als wäre der nächste Teil ein erholsamer Ausflug, denn gewaltsame Folter.

“Komm,
Ribanna. Lass uns ein wenig spielen gehen.”

Meinte Kira mit einem unheilvollem Grinsen und nickte in die Richtung des dunklen Ganges und schritt schließlich mit wehenden Ledermantel voran. Mit hallenden Schritten, aufgrund ihrer Absatzstiefel, näherten sie sich den Gefangenen. Zielstrebig und mit gnadenlosem Blick schritt sie mit schnellen Schritten durch die Gänge. Ungeachtet davon, ob ihre neue potentielle Schülerin nach kam oder nicht. Sie wurde eins mit der Dunkelheit, saugte jene Kraft aus jeder Ritze dieses Gebäudes und ließ sich davon leiten und jene Schatten in sich gleiten. Es trieb sie an wie ein Feuer und es war wie eine Sucht nach jenem Rausch, auch wenn
Sturns Dunkelheit weit aus befriedigender war.

Jener war längst nicht mehr hier bei den Käfigen, auch wenn sie den Nachgeschmack seiner Präsenz spüren konnte.
Kestrel war bereits fort und die Sith Exekutorin beäugte gierig die übrig gebliebenen Opfer und zückte ihr Lichtschwert und ließ den Griff deaktiviert, jedoch geräuschvoll und nervtötend an den Gitterstäben der Käfige entlang schaben und blieb schließlich vor Sane’s Käfig stehen und musterte ihn einen Moment lang, ehe sie das Wort erhob.

“Nun…werden wir doch mal sehen wie zäh du bist, Soldat… .”

Meinte die Sith und öffnete den Käfigmechanismus und schleuderte den Mann mit der Macht aus dem Käfig, so dass er hart auf dem Boden aufschlug.

“Ein netter, kleiner Spielblall, der noch geflickt werden muss, ehe er richtig fliegen kann.”

Mit einer zügigen Bewegung aktivierte die Sith ihre rote Klinge und verbrannte und kauterisierte sein verletztes Fleisch, so dass seine blutende Wunde gestoppt wurde.
Kurz danach hob sie die Hand und warf den Mann immer wieder einige Meter von sich, um ihn dann wieder empor zu heben und dann wieder von sich zu schleudern. Dies wiederholte sie mehrere Male durch den nächsten Gang, bis sie eine leere Kammer erreichten. Eine schmucklose, fensterlose Zelle. Nur ein Lüftungsschacht, mehrere hundert Meter über ihnen, brachte ein wenig Licht durch die Sterne, wenn sich nicht gerade eine der vielen Wolken davor schoben. Mit aktivierter Klinge warf sie den Mann in die Zelle und schloss sie hinter sich und
Ribanna, während die rote Klinge in ihrer Hand etwas Licht spendete und das Gesicht der Dunkelhaarigen noch unheimlicher erscheinen ließ.

“Wir hatten bisher noch nicht so das Vergnügen, aber ich bin mir sicher, dass ihr schlau genug seid, um euch kooperativ zu zeigen, nicht wahr?
Ribanna wird mir assistieren, falls ihr schweigt oder auf Dummheiten kommt, mein lieber Freund der Jedi.”

Meinte die Sith diabolisch grinsend und legte ihrer Schülerin den freien Arm um deren Schultern.

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum -Kerker- Kira, Ribanna, Sane
 
Ziost, Zitadelle, Mitte im festlich hergerichteten Bereich: Zoey, Janus, Kira, Ari`a und Ribanna


Die Feierlichkeit nahm ihren Lauf. Nachdem Zoey im “Sonnenlicht geglänzt" hatte, schmeckte der Champagner plötzlich schal. Auch der Graf dachte nicht länger darüber nach, wie es sich wohl in der anderen Dimension, vielleicht sogar verheiratet, als Klinikchef anfühlen würde. Zugegeben war er temporär daran sehr interessiert gewesen und Zoey hatte sein Ohr und seine volle Aufmerksamkeit gehabt, doch die Realität um die Gefangenen hatte sie eingeholt.

Beide Sithschülerinnen, die dem Fest zur Belohnung beiwohnen durften, verhaspeln sich gehörig. Ribanna gab zu viel preis. Sie hatte Nevis erwähnt und Kira bohrte heftig nach. Ribanna wusste nicht viel und das, was sie wusste, gab sie zu Zoeys Erstaunen und zu ihrer Beruhigung nicht preis. Nicht einmal deren Namen! Zoey sah ab und an hin und beschäftigte sich sonst mit Essen und Trinken, doch sie lauschte dem Gespräch intensiv und versuchte Informationen abzugreifen. Sie, nur Zoey, wusste wo das Kind war. Sie hatte die kleine Nevis betrogen und auf Nar Shaddaa ausgesetzt gehabt. Zu ihrem Schutz hatte sie Yui auf sie angesetzt. Doch Yui war jetzt hier! Aber mittlerweile musste Nevis auch längst ein Teenie sein. Da sie nicht mehr ganz so winzig war, konnte sie sicher schon etwas besser auf sich selbst aufpassen!? Solange niemand erfuhr, wo sie steckte, war alles gut! Vielleicht würde Zoey das Kind in ein paar Jahren abholen und sie ausbilden. Die Galaxie war doch irgendwie klein!

Zoey wollte sich jetzt ihrer derzeitigen Schülerin widmen. Auf Nachfrage und nach guten Ratschlägen kam von ihr, dass sie immer Sarahs totes, starres Gesicht sehen würde, zudem ihren leblosen, verdrehten, zerschmetterten Körper. Dieses Bild würde sie wohl nie mehr verlieren. Na toll, jetzt hatte Zoey nach deren präziser Beschreibung, das Bild auch im Kopf. Besonders der verdrehte Körper! Das war ja wie im Horrorfilm! Sie würgte sie ab:


“Nun ist gut! Trink noch etwas, Ari`a!”

Mehr wusste sie dazu auch nicht zu sagen. Der dunkle große Lord fand die Einteilung für ihren nächsten unerwarteten Programmpunkt löblich. Er setzte noch einen drauf und verkündete feierlich, dass niemand der Jedibande überleben würde. Das schockte Zoey schon mehr als genug! Im Grunde war sie damit nicht einverstanden. Da wurde es noch schlimmer. Ihrer Schülerin platzte es fragend förmlich heraus, dass sie etwa schon wieder töten müsste!? Sie klang total aufgebracht und entrüstet. Da half auch kein Zurückrudern mehr! Zoey sah sie erschrocken an. Der Graf reagierte. Er stand dazu auf und kam zu ihr. Zoey saß genau neben ihr! Sie bekam selbst Muffensausen. Je näher er kam, um so mehr erkannte man die schwelende Finsternis, die von ihm ausging, um ein Vielfaches mehr als zuvor. Er würde doch ihrer Schülerin nichts tun? Es gab ein Gesetz im Orden, sowas zu lassen, doch würde sich ein so großer Lord davon abhalten lassen oder würde sie das zu verhindern wissen? Nein! Also hielt sie selbst den Atem an. Sie konnte nichts tun! Zoey rechnete mit dem Schlimmsten. Ihre Schülerin sicherlich auch. Sie hatte in dieser Sache offenbar kein Mitspracherecht. Die Gefahr war förmlich greifbar. Die Atmosphäre war total aufgeladen. Alle waren verstummt. Aller Augen waren auf ihn gerichtet. Obwohl er wie immer freundlich gewählt sprach, drohte er ihr indirekt. Doch, er tat ihr nichts und beließ es dabei. Zoey atmete auf. Sie würde diese Schwäche überwinden. Ihre Schülerin versprach es schnell und eindringlich!

Die Feier wurde von ihm abrupt beendet. Die Verhöre standen statt Schlaf für alle und jeden auf dem Plan. Zoey hätte eine Nachtruhe vorgezogen. Das Blut von Kestrel auf seinem Anzug machte Sturn offenbar großes Vergnügen. Kira war davon natürlich genauso angetan und begeistert wie Sturn. Die Archäologin wünschte, sie könnte ähnliches empfinden. Zoey hatte sich von dem Zwischenfall mit ihrer Schülerin soeben und dem Gedanken an das nun folgende Verhör noch nicht ganz erholt und blieb wie bedeppert sitzen. Sie kämpfte das innere Chaos nieder. Ari`a ebenfalls. Sie versicherte ihr sofort, dass sowas nicht nochmal vorkommen würde. Dabei sprach sie bewusst leise. Hier waren überall Augen und Ohren. Des Grafen Diener! Doch sie standen entfernt, solange die beiden Frauen das Essen noch nicht beendet hatten. Zoey antwortete prompt und ebenfalls flüsternd:


“Das hoffe ich! Das war beschämend! Und du bringst uns damit in unangenehme Situationen! Aus dir spricht die Schwäche! Wo Gesetze oder Moral Grenzen setzen, gilt das nicht für uns. Gegen den großen dunklen Lord kann ich auch nichts ausrichten! Vermutlich hat er es durchgehen lassen, um mich bei Laune zu halten. Du musst vorsichtiger sein! Ich weiß, dass du das nicht wolltest! Nur weil wir uns nicht feindselig alle gegenüberstehen, sind wir nicht befreundet. Freundschaft ist unter Sith nicht das Gleiche wie bei den Jedi oder Anderen. Und Bündnisse zerbrechen! Im Orden herrscht Hierarchie. Sie ist eng verwoben mit der Macht. Seine Macht ist von überwältigender Größe und Stärke. “

Sie ließ ihre Worte wirken. Ari`a war sehr offen und ehrlich zu ihr und schien ihr zu vertrauen, was Zoey gefiel. Sie fühlte sich dadurch mit ihrer Schülerin eng verbunden. Diese fand Sturn beängstigend. Zoey konnte nicht anders und aus dem sich öffnenden Mund kam erstmals ein Seufzer. Sie hatte recht!

“Er hat viele Facetten. Aber man will ihn nicht zum Feind haben. In seiner Position und mit seiner Macht kann er tun und lassen, was er will!”

Unwillkürlich musste sie an ihre romantischen Nächte auf Korriban mit ihm denken. Obwohl ihr Meister Saphenus es ungern sah, konnte dieser sich Sturn nicht widersetzen. Er musste es hinnehmen und genehmigen. Zoey hatte diese Seite an Sturn genossen. Er konnte charmant, romantisch und liebevoll sein. Doch das Soeben hatte ihr auch Angst eingeflößt. Ihre Schülerin wagte sich weit hinaus und sprach nun davon, dass ihr Kestrel leid tat.

“Ja, mir auch und das war nicht mein Plan! Er ist ausgeartet.”

Sie würden sich also Q`Tahem vornehmen, sprach sie weiter. Zoey nickte. Sie mussten. Das schien auch ihre Schülerin so zu sehen, denn sie versprach, ihr eine Hilfe sein zu wollen, um den Grafen zufrieden zu stellen. Wieder nickte sie nur zaghaft. Sie hatte recht. Es mussten Resultate her! Sie war sich nicht einmal sicher, was sie ihn fragen wollte!? Sie würde etwas tun müssen, was sie nicht wollte! Wie?! Sie hatte eine Idee. Dabei musste sie weniger selbst ran.

“Warte!”

Sie ging zu Sturns Dienern.

“Ich benötige einen Verhörstuhl. Würden Sie mir bitte, falls vorhanden, einen zur Verfügung und bereitstellen?”

Man bejahte dies.

“Bringen Sie bitte den Nautolaner aus seiner Zelle dorthin und befestigen Sie ihn dann und geben mir dann bitte Bescheid.”

Wieder bejahte man ihren Wunsch und ging sofort ans Werk, ihren Wunsch zu erfüllen. Zoey kehrte zu ihrer Schülerin zurück.

"Weißt du, was ein Verhörstuhl ist? Dieser wird uns in unserem unliebsamen Vorhaben hilfreich sein. Es müssen nur Knöpfe gedrückt werden.”

Zoey trank sich noch mehr Mut an. Die Diener würden es schon schaffen, einen machtblockierten, verletzten Jedi in den Verhörraum zu bringen und auf den Stuhl zu schnallen. Sie waren alle machtsensitiv. Außerdem würden sicher Mehrere ihn holen gehen. Die Einzige, die im Käfig zurückbleiben würde, war wohl Sarissia. Sie musste eine heftige Kopfverletzung haben. Anders war ihr Koma nicht zu erklären. Vermutlich war das sogar ihr großes Glück.

Kurze Zeit später geleitete ein Diener beide Frauen zu einem Raum im Tempel, in dem Q`Tahem schon angeschnallt auf das Kommende wartete. Zoey sah vorm Betreten Ari`a vielsagend an, atmete tief durch und betrat mit eisernem Willen den Raum. Sie hatten eine Seite gewählt und durften nicht versagen. Wohl war ihr nicht dabei. Sie trat an ihren Bruder im Herzen heran und hatte dabei gemischte und zutiefst widersprüchliche Gefühle.


Q`Tahem, ich will das hier wirklich nicht tun. Überlege dir bitte nochmals, ob du das hier wirklich willst und ob es das alles wert ist!? Trete über und das alles bleibt dir hier erspart, mein Bruder! Ich gebe dir nochmals diese Chance! Ergreife sie!"

Sie ging zu ihm und streichelte ihm sanft über seine Wange. Ganz langsam und zärtlich fuhren zwei Finger über seine Haut.

“Weißt du, ich will dir wirklich nicht weh tun müssen. Ich habe mit dir gelitten, als du ein Stück deiner Tentakel verloren hast. Das hat dermaßen geblutet! Das muss doch alles nicht sein!”

Sie seufzte. Ihre Finger griffen nach der verletzten Tentakel. Zärtlich streichelte sie diese nun.

“Doch wisse, wenn du nicht auf unserer Seite stehst, werde ich dich befragen müssen und wenn du nicht kooperierst, werde ich gewisse Maßnahmen zu ergreifen wissen. Ich werde so oder so erfahren, was ich wissen möchte! Sei dir dessen bewusst! Ich warne dich aus alter Freundschaft!“

Ihre Finger, ihr Daumen und Zeigefinger, rutschen zur kaputten Tentakelspitze und drückten schmerzhaft die Wunde.

“Nur damit dir klar ist, dass ich es ernst meine! Damit nichts fehl interpretiert wird oder Ungereimtheiten bestehen!”

Sie ließ los und lächelte zuckersüß. Dabei sah sie ihn total liebevoll an. Sie zeigte zur Seite neben sich zu Ari`a, ohne dabei weg zu sehen.

“Meine Schülerin wird dabei meine Assistentin sein!”

Ob man die Schreie der Anderen hören würde?


Ziost, Zitadelle, Verhörraum 3: Zoey, Ari`a und auf dem Verhörstuhl Q` Tahem
 
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Ziost / Zitadelle/ Arena-Käfige / in den Käfigen: Sane, Q, Kestrel, Sarissia

Die Sith würden sie also noch verhören, vermutete Skyfly. Sane seufzte. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie gleich getötet werden würden. Wieso das Unvermeidliche hinauszögern? Kurz kam ihm der Gedanke, dass sich ein Verhör vielleicht sogar nur auf die Jedi konzentrieren könnte, denn bisher hatten sich die Sith, abgesehen von Zoey, wenig für ihn interessiert. Doch er kannte die Sith mittlerweile zu gut um zu wissen, dass sie bei so etwas gründlich und nicht zimperlich sein würden.

Man spürte ihn, bevor er den Raum betrat. Die Ausstrahlung von Sturn ließ einen zumindest für einen Moment erstarren. Als er vor ihren Käfigen stand drängte sich die Frage auf, wie die Jedi so etwas jemals besiegen sollten? Der Sith hatte Skyfly besiegt und dabei anscheinend nur wenige Wunden davongetragen. Dabei war die Frau eine erfahrene Jedi und eine gute Kämpferin, das hatte sie schon oft unter Beweis gestellt. Hatten die Jedi aktuell einen Kämpfer, der es mit Sturn aufnehmen konnte? Sane wusste es nicht.

Nachdem der Graf Skyfly mitgenommen hatte, tauchte wenig später die Frau auf, die er im Tempeleingang gesehen hatte. Aus den Gesprächen der anderen hatte Sane heraushören können, dass die Sith Kira hieß und wohl ebenfalls nicht zu unterschätzen war. Kira musterte ihre Gefangenen für einen Moment und trat dann an Sanes Käfig heran. Sie zog ihren Lichtschwertgriff hervor und beäugte den ehemaligen Soldaten gierig. Sane hielt ihrem Blick stand. Dann öffnete sie den Käfig und Sane wurde geradezu herauskatapultiert. Er kam hart auf dem kalten Steinboden auf und schlitterte durch den Raum. Ehe er sich aufrappeln konnte hörte er, wie Kira das Lichtschwert aktivierte. Vielleicht tötete sie ihn ja doch gleich hier, um die anderen einzuschüchtern. Doch es kam anders. Sane spürte einen stechenden Schmerz in der Seite. Es roch nach verbranntem Fleisch. Überrascht schrie er vor Schmerz auf. Ehe er begriff, was passiert war, wurde er wieder durch die Luft geschleudert und krachte auf den Boden. Er versuchte mit den Armen seinen Kopf zu schützen, während er ein weiteres Mal abhob und hart auf dem Boden aufkam. Es ging eine gefühlte Ewigkeit so weiter und er konnte spüren, wie seine Kleidung an Ellbogen und Knien zerschliss und die Haut darunter langsam aufgerieben wurde. Die Tortur endete in einem schmucklosen Raum.

Wie ein nutzloser Gegenstand wurde Sane hineingeworfen und kam an der gegenüberliegenden Wand wieder auf. Er wartete darauf, dass er ein weiteres Mal angehoben wurde, doch es passierte nicht. Anscheinend war er jetzt da, wo Kira ihn haben wollte. Sane setzte sich auf und lehnte sich erschöpft an die Wand. Ihm war schwindelig und ihm tat alles weh. Aus den neuen Schürfwunden tropfte Blut auf den Boden und die Brandwunde durch das Lichtschwert pulsierte heftig. Doch Sane musste verwundert feststellen, dass Kira ihm zumindest vorerst das Leben gerettet hatte. Er blutete nicht mehr aus der Stichwunde. Danken würde er ihr dafür nicht. Es war offensichtlich, dass er für einen bestimmten Zweck am Leben gelassen wurde.

Zu seiner Überraschung war Kira nicht alleine. Sane bemerkte erst jetzt, dass Ribanna bei ihr war. Der ehemalige Soldat warf der Padawan einen kurzen, verachtenden Blick zu. Skyfly hatte Verständnis dafür geäußert, dass Ribanna sich unter diesen Umständen den Sith angeschlossen hatte. Sane hatte dieses Verständnis jedoch nicht. Er würde jederzeit den Tod diesem brutalen und lebewesenverachtenden Verein vorziehen. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Kira.


"Ich bin ein Arzt von einem kleinen Planeten im Outer Rim. Was könnte ich Euch schon erzählen?"

Sane war für solche Situationen ausgebildet worden. Er wusste, dass er Machtnutzer nur schwer hinters Licht führen konnte. Die Ausbildung hatte ihn zu einem guten Lügner gemacht. Er konnte in verschiedene Rollen schlüpfen und diese glaubhaft widergeben, um Feinde zu infiltrieren. Sie hatten auch gelernt, Schmerzen zu widerstehen. Doch zunächst hielt er sich an die Wahrheit: Sane war tatsächlich ein Arzt von Svivren, nicht mehr und nicht weniger. Was erhoffte Kira sich aus diesem Verhör? Was hatte Zoey ihr erzählt? Könnte Sane sich hier vielleicht sogar einen Vorteil erarbeiten? Er wusste, wie ehrgeizig Sith sein konnten und was sie alles tun würden, um ihre Macht zu sichern. Doch er musste vorsichtig sein und mit Bedacht vorgehen, damit die Machtnutzerin ihn nicht durchschaute.

Ziost / Zitadelle/ Kerker / Sane, Kira, Ribanna
 
Ziost, Zitadelle, auf der Feier: Ribanna, Kira, Graf Sturn, Zoey und Ari`a


Kira schätzte ihre Ehrlichkeit. Die Expadawan konnte es kaum glauben. Hatte sie ihr das abgenommen? Ribanna lief ein eisiger Schauer über den Rücken und zugleich glühten ihre Wangen. Ihre Nackenhaare waren durchgeschwitzt. Sie bemühte sich angestrengt, Kira weiter in die Augen zu schauen. Sie hatte es wohl geschafft? Sicher war sie sich nicht. Zumindest hatte sie Nevis nicht verraten.

Dann wurde Ari`a zum Mittelpunkt des Geschehens. Ribanna hatte schon das Schlimmste befürchtet, doch die Situation wurde schlimmer, eisiger und angsteinflößender als gedacht, als der große dunkle Lord aufstand und zu Ari`a ging. Ribanna saß da wie erstarrt und bangte um Ari`a. Seine Worte zerschnitten förmlich den Raum. Sie waren eiskalt, von grausamer Energie und die verdeckte Drohung stand in der Luft. Zum Glück passierte nicht mehr. Ari`a versprach ihm das, was er hören wollte und verlangte. Wohl jeder hier hätte ihm einfach alles versprochen, selbst Ribannas neue Meisterin, so taff und gefährlich sie auch war. Denn niemand reichte an den großen dunklen Lord auch nur ansatzweise heran. Einfach niemand! Wie mächtig und angsteinflößend musste dann erst der Imperator sein!? Natürlich fragte Kira nun Ribanna, ob sie auch Probleme mit dem Töten hätte. Natürlich sagte Ribanna :


”Nein, Mylady!”

Wer hätte ihr schon etwas anderes geantwortet!? Sie hoffte, sie klang überzeugend und wünschte, sie wäre nur annähernd, nein halb so überzeugt davon, wie sie tat. Ganz sicher würde sie früher oder später, sowas bei den Sith tun müssen. Sie war froh, als das Thema vorbei war. Sie wollte gar nicht länger darüber nachdenken!

Doch Kira wollte genauso wie der Graf jetzt schnellstens mit den Folterverhören beginnen. Es war der blanke Albtraum. Sie meinte zu Ribanna, dass sie jetzt Spielen gehen würden. Artig stand Ribanna auf. Ihre Glieder wirkten irgendwie schwer, als wollten ihre Beine ihr nicht gehorchen wollen. Sie wollte nicht mit Kira gehen und sowas Schreckliches tun. Dennoch folgte sie ihr und warf Ari`a noch einen letzten Blick zu. Bestimmt wusste sie den zu deuten. Sie gingen zu den Käfigen, um Sane abzuholen. Doch was dann sofort geschah, damit hatte Ribanna nicht gerechnet. Kira meinte, ein netter kleiner Spielball müsste noch geflickt werden und brannte Sane die Wunde an seiner Bauchseite zu, indem sie ihr Lichtschwert nutzte. Es roch widerlich und so ohne Vorwarnung. Es musste schrecklich weh tun. Ribanna musste weg sehen. Doch er konnte sich von dem Schmerz und dem Schock gar nicht erholen, weil sie ihn vor sich herwerfend wie ein Spielball zum Verhör transportierte bzw. katapultierte. Ribanna hätte Schreien können. Sie sah einfach nach unten. Sie konnte nicht zugucken. Er kam schon zerschmettert dort an!

Sie betraten Verhörraum 2. Ob in Verhörraum 1 der Graf mit Kestrel war?

Ribanna wurde dem am Boden an der Wand sitzenden Doktor als Kiras Assistentin vorgestellt. Die frischgebackene Sithschülerin wurde nun vom Doktor angesehen. Sie traf ein verächtlicher anklagender Blick, der ihr die Tränen in die Augen steigen ließ. Doch sie hatte wohl nichts anderes verdient. Auf Verständnis konnte sie auch nicht hoffen, das war wohl zu viel verlangt. Und doch musste sie sich selbst wenigstens verzeihen können. Sie konnte nur so überleben. Sie wollte nicht sterben! Das war der einzige Weg, die einzige Möglichkeit! Sane meinte nun, dass er doch nur ein Arzt wäre. Was sie von ihm wollten!? Sofort hatte Ribanna vor Augen, wie er sie verarztet und ihr geholfen hatte. Und sie würden ihm nun weh tun! Es war entsetzlich! Würde Kira seine Lüge bemerken? Er war schließlich nicht nur Arzt und Soldat und ein Jedifreund und Zoeys Exverlobter. Ribanna wusste, dass alles Hoffen sinnlos war. Ihr Herz wurde schwerer und schwerer. Da stand das Mädchen, welches einst eine reine schneeweiße Seele und ein warmes liebevolles Herz hatte in einer Folterkammer mit ihrer neuen grausamen finsteren Meisterin vor ihrem armen Opfer, welcher Ribanna vor wenigen Wochen gesund gepflegt hatte und bis vor wenigen Stunden ihr Freund gewesen war.



Ziost, Zitadelle, Verhörraum 2: Sane, Kira und Ribanna
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Kammer des Grafen | Janus, Kestrel

Janus konnte und wollte sich ein geringschätziges Naserümpfen angesichts des würdelosen Gezappels seiner Gefangenen nicht verkneifen. Offenbar schien die Jedi entschlossen zu sein, weiterhin vergeblich gegen ihr Schicksal anzukämpfen, zu zetern und zu klagen, und das auf eine ausgesprochen nervtötende Art und Weise. Das Tragen einer Niederlage mit Anstand und Stolz stand nicht auf der Agenda. Vielleicht war dies ein Versuch, ihm seinen Triumph madig zu machen, aber der Dunkle Lord hatte nicht vor, sich darauf einzulassen. Er hatte gesiegt, über Kestrel und all die anderen, und nun lagen sie in seiner Hand. Daran konnten weder Worte noch Taten etwas ändern. Und so lehnte sich der blasse, schlanke Aristokrat in seinem thronartigen Sessel zurück, legte die Fingerspitzen aneinander und schloss die Augen, um die Musik zu genießen. Da die wie ein Stück Vieh aufgehängte Jedi allerdings Anstalten machten, diesen Genuss zu stören, sah sich Janus zu härteren Maßnahmen gezwungen. Ohne die Augen zu öffnen griff er in der Macht hinaus und legte einen unsichtbaren, eisernen Griff um den Hals der braunhaarigen Frau, schnürte ihr die Luft ab und ließ sie verzweifelt nach Atem ringen.

„Für jemanden, der so auf die Zivilisation pocht, ist Euer Benehmen gerade alles andere gesittet. Eurer Geschrei droht, das herzzerreißende Adagio von Schuzaoove zu übertönen. Und das wäre nun wirklich ein Verbrechen gegen die Zivilisation. Also seid bitte so höflich und schweigt.“

Der Tadel war zweifellos von Missbilligung erfüllt, fiel aber ruhig und beherrscht aus. So leicht zu provozieren war der Dunkle Lord nicht, und so konnte er nun unbehelligt den klassischen Klängen lauschen. Das Röcheln und Ächzen von Kestrel ergänzte diese sogar recht passabel, so dass Janus die Situation noch eine Weile aufrecht erhielt, sorgsam darauf bedacht, möglichst große Schmerzen und Angst zu erzeugen, aber keine Lebensgefahr heraufzubeschwören. Noch hatte er Verwendung für seine alte Rivalin, und noch stand ihre Agonie erst ganz am Anfang. Es galt, sie auszukosten und möglichst großen Nutzen daraus zu ziehen. In den Augen des kühl kalkulierenden Grafen war diese andere Kreatur im Raum mit ihm nur eine Ressource, und genau so behandelte er sie auch. Als schließlich die Musik in einem bittersüßen Finale verklang, lächelte der Halb-Echani entrückt und öffnete langsam die Augen, legte den Kopf schief und musterte seine Gegenüber, bevor er den Griff um ihren Hals langsam lockerte – gerade genug, dass Hoffnung aufkam, zumindest etwas Luft zu schnappen. Janus schwieg einige Augenblicke und trank noch einen Schluck Tee, ehe er im Plauderton wieder das Wort ergriff, seine sonore Stimme glatt und sanft.

„Nun, wo waren wir? Ah, ja. Richtig. Wir wollten uns ein wenig unterhalten. Wenn Ihr erlaubt, würde ich unsere ethische Differenzen gerne kurz und bündig abhandeln, ja? Wunderbar. Seht, wohin Euch Eure Überzeugungen gebracht haben...und wohin mich die meinen. Damit dürfte wahrlich genug gesagt sein und wir können uns fruchtlose Diskussionen über Gut und Böse sparen. Was die reizende Brianna angeht, so seid Ihr wirklich außerordentlich schlecht informiert. Aber was es damit auf sich hat, bringt Ihr am Besten selbst in Erfahrung. Sofern Ihr dazu noch die Gelegenheit bekommt, natürlich.“

Das Lächeln des Sith wurde einen Hauch breiter und es mischte sich ein bedeutungsvoller Unterton in seine Stimme. Es war sehr vergnüglich, seine Gefangene auch auf diese Art im wahrsten Sinne des Wortes auf die Folter zu spannen. Unsicherheit, Zweifel und Furcht hatte er gesägt, Vertrauen erschüttert und Bilder erzeugt, die Kestrel schockieren und demütigen mussten. Das schnitt tiefer als jedes Messer und Janus war ein Virtuose, was solche Dinge anging. Die Jedi wiederum nahm ihren Mut zusammen und versuchte, Forderungen zu stellen und Verhandlungen einzuleiten, sich ungebrochen und stark zu geben. Janus ließ sie in aller Ruhe ausreden und blickte demonstrativ nachdenklich drein, als könnte man ihn vielleicht sogar überzeugen, dann stellte er langsam die Teetasse ab und schüttelte den Kopf.

„Geduld, meine Liebe, Geduld. Und versucht bitte, Euch ein wenig zu beherrschen. Dieses Gekeife ist einer Jedi unwürdig und macht diese Konversation unnötig anstrengend. Ihr scheint zu glauben, das hier wäre eine Art Verhandlung. Das ist es nicht. Es gibt nichts zu verhandeln. Ihr habt nichts anzubieten, das ich mir nicht einfach nehmen kann. Und ich werde es mir nehmen, Kestrel. Was immer ich will. Hm...ich glaube, im Moment will ich die Luft, die Ihr atmet. Ja. Beginnen wir damit.“

Gesagt, getan – Janus schloss die unsichtbare Hand um den Hals der Gefangenen und drückte zu, härter und gründlicher als zuvor. Dieses Mal lag keine Hoffnung darin, noch irgendwie an Sauerstoff zu kommen, in dem stählernen Griff des Grafen schienen der Tod und die Dunkelheit unausweichlich, das Ende gekommen. Verzweiflung war der Schlüssel. Verzweiflung brach selbst den stärksten Geist und den mutigsten Widerstand. Und wenn die Jedi erst einmal am Boden lag, in Körper und Seele zerschmettert in tausend Bruchstücke, würde er diese auflesen und neu zusammensetzen. Nach seinen Vorstellungen. Nach seinem Willen. Ein Kunstwerk, ja. Ein ganz besonderes Kunstwerk.

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[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Kammer des Grafen | Janus, Kestrel

Die verzweifelt aufrecht zu erhaltende Fassade der dunkelhaarigen Jedi-Meisterin bröckelte. Sie wollte Mut und Kraft ausstrahlen und vor dem Sith nicht die gewünschte Schwäche zeigen, doch es drohte bereits am Anfang dieses Vorhabens zu scheitern. Genauso die Idee, mit diesem Halbechani zu verhandeln. In Kestrel herrschte große Angst, welche sich in eine gewisse Panik und ohnmächtige Verzweiflung verwandelte. Der Versuch ihm verbal zu trotzen, scheiterte bereits beim ersten Versuch. Ihren Worten wurden kaum Beachtung geschenkt. Einfach weg gefegt mit deutlichem Desinteresse. Der Jedi wurde immer mehr bewusst, in welch Lage sie sich befand, auch wenn sie es selbst kaum wahrhaben wollte, da noch immer Hoffnung in ihr lebte, vernünftige Worte mit dem Grafen zu wechseln, um dem Albtraum zu entkommen und die Erlebnisse von Korriban nicht wiederholen zu lassen. Doch im Moment schien Ziost diese furchtbare Erfahrung noch zu überbieten. Die Chancen, das Ganze hier zu überleben, standen mehr als schlecht. Verhandlungen waren anscheinend schlicht und ergreifend nicht möglich. Ganz genau so, wie Q’Tahem und Sane sie bereits gewarnt hatten. Sie war nur ein Spielzeug. Der Graf stellte ihr bisher nichteinmal eine Frage. Nicht eine Einzige! Sie war nur eine lebendige Trophäe, die er sich in seine Kammer gehängt hatte. Zur Erinnerung an seinen Sieg.

Kestrel’s Gefühl der Hilflosigkeit und Machtlosigkeit über diese Situation wuchs. Da hing sie nun unter Schmerzen und gefesselt in einem Raum, der von Tee-und Gebäckduft erfüllt war und zu der ganzen Situation im Widerspruch stand. Die Musik untermalte noch auf unangenehme Art und Weise ihre desaströse Situation. Dazu kam die unangenehme, entspannte und genussvolle Haltung und Mimik des Grafen.

Ihr Versuch mit dem Mann zu kommunizieren, wurde recht schnell durch erneuten Sauerstoffmangel bestraft. Erneut nahm er ihr die Luft zum Atmen und drückte ihren eh schon schmerzenden Hals zu. Verzweifelt rang die Jedi nach Luft und verfluchte innerlich die offensichtliche Vorliebe des Strangulierens von Janus und bereute gleichzeitig ein wenig ihre unbedachten Worte. Angst und Panik stiegen in ihr auf, denn er hatte sie bereits vor wenigen Stunden bis an den Rand des Todes damit gebracht und sie fürchtete eine Wiederholung dieser Tortur. Nur selten kam sie scharf einatmend zu Luft, wenn er den Griff leicht lockerte und sie nach Luft rang. Diesem gefährlichen und sadistischen Sith auf diese Weise ausgeliefert zu sein, löste mehr und mehr Furcht in der Jedi aus. Wann würde er damit aufhören? Würde er sie in dieser Kammer zu Tode foltern? War sie nur zu seiner Unterhaltung gedacht, denn wirklich zum Verhör? Sie schien im Moment nur Teil seiner Freizeit und seines Genusses zu sein, was eine verstörende Wirkung auf Kestrel hatte, welche im Moment um ihr Leben kämpfte und verzweifelt nach Luft rang, während ihr Gesicht violett anlief.
Er war ein Monster. Normalerweise hatte sie immer einen großen Bogen um solche Lebewesen gemacht und doch lief sie ihnen immer und immer wieder unfreiwillig in die Arme.

Die Musik endete und endlich bekam sie Gelegenheit wieder tiefer Luft zu holen, auch wenn sie seine unsichtbare Hand noch drohend an ihrem Hals spürte. Hustend und schwer atmend rang die Jedi nach Luft und sah dem Mann ins Gesicht, dessen Visage sie kaum noch ertragen konnte. Seine Amüsiertheit war nicht zu übersehen, auch wenn seine Gesichtszüge sonst eher kalt und ausdruckslos waren. Die Kälte und seine Empathielosigkeit waren deutlich zu erkennen und es traumatisierte sie. Sein Antlitz war verstörend und sie konnte nicht verstehen, weshalb Brianna, Kira und Zoey seinem Charm verfielen, den Kestrel in ihm nicht erkennen konnte. Sie sah ihn ihm nur ein krankes Monster. Eine gefährliche Kreatur, die sich gerade erhob und drohte der Galaxis den Frieden zu nehmen. Kestrel sah in ihm eine hohe potentielle Gefahr, dass er dazu fähig war, die absolute Macht an sich zu reißen. Den Jedi und der Galaxis , war jene Gefahr noch gar nicht wirklich bewusst.

Insbesondere die Informationen zu Brianna, waren alles andere als beruhigend. Leider bezweifelte die Jedi-Meisterin selbst, jede wichtige Information über ihre Freundin und ehemalige Padawan zu wissen. Sie hatten in der letzten Zeit nicht wirklich viel Kontakt zueinander gehabt und sie hatte den Übertritt ihrer Freundin auf recht unliebsame Weise erfahren. Es war tatsächlich anzunehmen, dass sie nur die Spitze des Eisberges wusste. Sie brauchte sich nur Zoey ansehen, wie jene dem Grafen verfallen und sogar dazu fähig war, ihre Freunde zu verraten. Für Kestrel war es unvorstellbar, wie der dunkle Lord das bewerkstelligt hatte. Wie hatte er nur so reine und liebenswürdige Personen, so verderben können? Wie konnten sie nur so auf ihn als Person stehen und reinfallen? Man sah ihm doch seine Bosheit und Kälte an! Wieso sahen es die Anderen nicht?!


“Ihr habt wirklich eine sehr ausgeprägte Form von Narzissmus, Sturn!

Konterte sie ihm verachtend, verzweifelt und wütend entgegen, aufgrund von körperlichem und psychischem Schmerz. Erneut entzog er ihr die Luft zum Atmen, nachdem er ihr klar gemacht hatte, dass es keinen Sinn machte mit ihm zu verhandeln, da sie ihm nichts anbieten konnte, was er sich nicht auch einfach nehmen konnte. Die Wahrheit dieser Worte schmerzte genauso wie sein unsichtbarerer Griff um ihren Hals, was sie erneut in eine große Verzweiflung stürzen ließ, da sie keinerlei Chance hatte sich irgendwie zu befreien.
Ihre Arme waren hinter ihrem Rücken gestreckt an die Decke gehängt, während ihre Beine noch immer zusammengebunden waren und die machtunterbindenen Elemente um Handgelenke und Hals, ihr jede Chance nahmen, sich der Macht zu bedienen. Schon diese lebensverachtende Haltung, in die er sie gebracht hatte, ließ erschreckend erahnen, was ihr noch blühen könnte, wenn er sie nicht doch ausversehen erwürgte in seinem Wahn.

Nur aufgrund ihrer Sportlichkeit und ihres durchtrainierten Körpers, hatten ihre Arm-und Schultermuskeln noch nicht versagt, welche ihren gesamten Körper trugen. Doch der Sauerstoffmangel wurde mit der Zeit unerträglich und führte damit zur Unterversorgung jener Muskeln und zu leicht zappelnden Bewegungen, um endlich an Luft zu kommen. Mit einem schmerzhaften Ruck kugelte schließlich der rechte Arm der Jedi aus und der Griff um ihren Hals durch den Grafen, hinderte sie daran schrill aufzuschreien, so dass der Schrei durch ihn erstickt wurde. Der Körper der Jedi bebte vor Schmerzen und Tränen liefen ihr unweigerlich über die Wangen, die sie so lange versucht hatte zurückzuhalten. Die andere Schulter drohte bereits ebenfalls auszurenken und ihre anderen Verletzungen traten für den Moment in den Hintergrund. Zu sehr schmerzen Handgelenke, Arme, Schultern und Hals. Die Verzweiflung wuchs und der Tod rückte näher, wenn der Mann sie nicht endlich wieder zu Atem ließ. Sie hasste diesen Mann! Wann würde diese Tortur endlich enden?! Wieder überrollte sie das Gefühl, dass sie das nicht schaffte. Alte Bilder von der Misshandlung auf Korriban durchzuckten ihren Geist. Sie würde sterben! Sturn stellte ihr nicht einmal eine einzige Frage! Sie hatte nichteinmal eine Chance seiner Folter zu entgehen! Sie war nur sein Vergnügen. Sein Spielzeug…sein Opfer. Sie hatte keinen Wert für ihn… . Sie war völlig verloren… .Die Dunkelheit rückte näher und näher… .

Gefangen an einem Ort der Finsternis und ausgeliefert an eine Schattengestalt, die jegliche moralischen und ethischen Grenzen längst überschritten hatte. Das Flüstern längst vergessener Dämonen drang in der Sprache der Sith, durch die Wände der Kammern und untermalten damit noch das grausame Tun des Grafen, während sich außerhalb der Zitadelle das nächste Unwetter zusammenbraute und die Festung in dunkle Schatten hüllte, wie das Leichentuch der dunklen Seite der Macht.


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