Ziost

Ziost / Tempeleingang / Sane, Zoey

Seine Bewegungen waren nur noch langsam, er hatte zu viel Blut verloren und brauchte Ruhe und jemanden, der die offene Wunde versorgte. Er hatte trotz seiner Wut nicht damit gerechnet, Zoey mit dem Messer töten zu können. Tatsächlich fing sie ihn einfach mit der Macht ab und ließ ihn wie einen Fisch an der Angel in der Luft zappeln. Ihm wurde schwarz vor Augen. Das war das Ende. Es wäre durchaus passend für ihn gewesen. Jahrelang hatte er Zoey vor den Sith beschützt. Nun war sie selbst eines dieser Monster und tötete ihn. Eine widerliche Ironie des Schicksals, das ihn damit vermutlich in seinen letzten Sekunden nur nochmal verhöhnen wollte. Doch es kam anders. Er spürte, wie der Druck um seine Kehle plötzlich nachließ. Jemand packte ihn grob und fesselte seine Hände. Er konnte fühlen, dass sein geschundener Körper an kalten Eisenstäben lehnte. Seine Sicht klarte nur langsam auf, aber erkannte schnell, dass er in einem Käfig saß und weitere waren neben ihm aufgereiht. Vor einem der Käfige kniete Q, über ihm war Ribanna, die ihm gerade mit dem Messer eine Tentakel abschnitt. So war das also. Die Sith schnappten sich also immer die Schwächsten, lockten sie mit Versprechungen von Stärke und Macht. Zuerst war es Zoey gewesen, jetzt die Schülerin von Skyfly. Sane hatte letztlich Recht behalten: Ribanna war eine Gefahr für die Truppe, allerdings anders, als der ehemalige Soldat es sich ausgemalt hatte.

Die Archäologin schob sich in sein Sichtfeld. Sane hätte sein Schicksal ausgewählt, das Zoey ihnen erspart hätte. Sane konnte sich dem Impuls wieder nicht erwehren, er musste laut auflachen.


"Oh Zoey, diese Schuld kannst du nicht auf uns abladen. Unser Blut klebt schon an deinen Händen, damit musst du jetzt leben. Aber warum warten? Töte mich hier und jetzt, komm schon. Mach deine neuen Freunde stolz. Oder willst du, dass sie misstrauisch werden?"

Zu seinem Unmut bemerkte er, dass Ari'a nun an Zoey herantrat. Die Kleine lebte noch? Wie konnte das sein? Sane war sich sicher, dass er sie ertränkt hatte. Da war kein Leben mehr in dem Körper, nachdem er sie verlassen hatte. Hatte die Twi'lek ihn getäuscht? Oder einfach nur Glück gehabt? Während sie Bericht erstattete, starrte Sane sie an und sobald sie seinen Blick erwiderte, strich er mit einem Daumen über seine Kehle und zeigte danach auf sie. Auch Ari'a musste sterben, genauso wie Zoey. Sane hatte vermutlich nur noch wenige Chancen in diesem Leben, um Rache zu nehmen, würde diese aber um jeden Preis nutzen. Dann hörte er die Stimme von Skyfly, was in ihm eine hungrige Wut weckte von der er dachte, sie hätte sich zumindest für den Moment gelegt.

Skyfly flehte regelrecht Zoey an, sich zu erklären. Er spürte, wie die Wut mit jedem Wort der Jedi-Meisterin weiter hochkochte, bis sie schließlich explodierte.


"Hört auf zu heulen, Skyfly! Zoey hat ihre Freunde gegen Macht eingetauscht, das ist doch offensichtlich. Sie liefert Sturn ein paar Jedi aus und er gibt ihr im Gegenzug noch mehr Macht. Es ist so einfach wie erbärmlich. Akzeptiert das endlich, dass vor uns ein gefühlskaltes Biest steht, das zu feige ist, uns zu töten. Wer wird es tun, Zoey? Dein Freund, der Graf? Deine kleine Schülerin, die ich vorhin fast ertränkt hätte? Oder die arrogante Frau mit ihrem peinlichen Gehabe?"

Ziost / Zitadelle/ Arena-Käfige / in den Käfigen: Sane, Q, Kestrel, Sarissia, davor: Ribanna, Ari'a, Zoey
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Kammer | Janus, Kira

Dunkelheit zog sich wie ein schwarzes Gift durch jede Faser des Körpers der dunkelhaarigen Sith. Es war wie eine Droge, entsprungen aus der abgrundtiefen, dunklen Quelle des Sith Lords. Jede Vene wurde durch diese schwarze Verdorbenheit durchzogen und zerstörte dabei immer mehr Herz und Seele der Sith Exekutorin. Jede Menschlichkeit an ihr ging immer mehr verloren. Jede Moral und Empathie wurden ertränkt mit absoluter Finsternis. Kira war dem Sith Lord vollkommen erlegen. Körper und Geist gehörten für den Moment ihm und ihre Verbindung hätte enger, intensiver und intimer kaum sein können. Es stärkte die Sith und ließ sie nach mehr hungern. Es war wie eine Droge und ihr Verlangen danach verstärkte sich mit jedem Zusammenkommen mit dem Grafen. Sie beide fürchteten sich nicht vor der dunklen Seite der Macht und öffneten sich dafür auf eine Art und Weise, wie es nur die Wenigsten taten.

Erschöpft von dem unerwartet, freudigen Erlebnis, lag sie unter dem Grafen, welcher sie noch mit Liebkosungen belohnte und seine sanften Berührungen waren für sie nicht nur ungewohnt, sondern lösten in ihr unbekannte Gefühle aus. Es stand im Widerspruch zu seiner gefährlichen Aura, was das Ganze besonders und gleichermaßen gefährlich machte. Sie sah erstmalig diese tiefen Abgründe in ihm deutlicher und sie waren faszinierend und furchterregend zugleich. Sie war froh, dass sie ihn nun als Verbündeten hatte und nicht als Feind. Die Jedi hatten sich wahrlich mit dem falschen Sith angelegt. Seine Seele konnte kaum schwärzer sein.

Das Verlangen nach mehr körperlicher Nähe war in der Sith groß, da es ihr gefallen hatte, denn der Mann hatte erstaunlicherweise genau gewusst, wie er sie hatte entzücken können. Sie hielt sich weiterhin an dem dunklen Lord fest und ihre Hand fuhr ihm sanft über Haar und Rücken und tiefer gelegene Stellen.
Doch nach all der Freude, mischte sich auch Sorge und Furcht. Furcht vor ihm. Trotz der Zweisamkeit traute sie ihm nicht und sie wusste, dass sie wachsam sein musste. Bis vor kurzem hatten sie sich beinahe gegenseitig umgebracht. Sie befürchtete, dass sie nur eines seiner Werkzeuge war, die er jederzeit entsorgen konnte, wenn sie nicht mehr nützlich waren oder wenn sie benutzt worden waren. Was war, wenn er nur genau diesen Punkt erreichen wollte? Sie ins Bett zu bekommen? Sie wusste sehr genau, dass sie nicht seine erste Dame war und mit Sicherheit nicht die Letzte. War sie nur eine weitere Trophäre in seiner Sammlung? Oder hatte sie sich nun mit Körper und Geist an ihn verkauft und er würde diese Zweisamkeit als tägliche Routine verlangen? Kira wusste nicht, ob sie es gut oder schlecht finden sollte, doch sie war innerlich aufgewühlt und verwirrt und da war die Angst vor ihm.

Stille kehrte ein, während sie noch immer müde und überwältigt zugleich unter ihm lag und Bilder sich in ihrem Kopf manifestierten. Gesteuert vom Grafen. Bilder von Macht und Ruhm und sie an seiner Seite. Sie fühlte sich geehrt und ihr gefiel was sie sah und trotzdem war da diese Angst, welche sich in ihr immer mehr rührte. Er hatte bekommen was er wollte, was wenn er sie genauso weg warf, wie all die anderen Männer es zuvor mit ihr getan hatten? Wenn all dies nur eine Ablenkung war? Seine Macht, die so anziehend und magisch zugleich war, wandelte sich jedoch auch zunehmend wieder in eine ernst zunehmende Bedrohung.

Die Kammer war nur durch wenige Kerzen erhellt und der dunkle Ort war mehr als passend für diese beiden, dunklen Kreaturen, die ihre Mächte und Körper geteilt hatten. Sie fügten sich perfekt in jene Umgebung und gehörten bereits längst zu dieser grausamen Unterwelt.
Unangenehme Stille. Der Graf sagte kein Wort mehr und jede Andere wäre vermutlich durch jene Bilder wohlig gestimmt eingeschlafen, doch die Sith Exekutorin fand keinen Schlaf. Sie fürchtete sich neben der Manifestation der Dunkelheit. Er hatte schon genug Gelegenheiten gehabt sie zu töten und doch war sie im Schlaf das leichteste Opfer und sie würde nicht einmal merken, wie sie diese Galaxis verlassen würde. Vielleicht hatte er nun bekommen, was er gewollt hatte und sie hätte ihren Zweck erfüllt? Vermutlich war diese Angst unbegründet und doch traute sie diesem Mann nicht. Sie kannte seine manipulative und kalkulierte Art und Weise und sie hatte in ihrem Akt einen Teil seiner dunklen Seele gesehen. Kira war selbst eine solche Kreatur geworden und doch herrschte stets weiter Hass und Furcht gleichermaßen in ihr, sowie jene Leidenschaft, die sie mit dem Grafen geteilt hatte.
Doch sie würde vor Angst keinen Schlaf und keine Erholung bei ihm finden. Nicht heute. Zumal sie eine Warnung in der Macht erhielt über eine mögliche Variable, was die Flucht der Jedi bedeuten konnte. Es war eine geringe Wahrscheinlichkeit und doch ein guter Grund, um ihn vorzuschieben und sich zu erklären.

Langsam bewegte sich die Sith unter ihm und versuchte sich vorsichtig, aber bestimmt von ihm zu befreien. Selbst in diesem Tun lag in ihr die Furcht. Würde er es als unhöfliche Abweisung betrachten, dass sie die Nacht nicht bei ihm blieb? Die Wahrscheinlichkeit war ziemlich groß. Doch sie brauchte Abstand von ihm. Sie konnte nicht länger seine enorm mächtige Aura ertragen. Sie stand wie unter Strom, in ständiger Angst und Anziehung zu ihm zugleich. Sie wollte ihn mit Leib und Seele für sich und schon im nächsten Moment wollte sie am liebsten vor ihm fliehen. Und Letzteres siegte in diesem Moment. Sie konnte nicht länger für heute sein Bett teilen.

Zügig schwang sie sich aus dem Bett und zog sich fast schon hektisch an und suchte ihre Sachen zusammen, während sie ihren Blick nach unten richtete, da es ihr momentan sogar schwer fiel ihn anzusehen, aus Furcht vor seiner Reaktion. Was war nur aus ihr geworden?! Niemand, absolut niemand außer er, sah immer wieder ihre wahren, verletzlichen Gefühle. Niemand und Nichts brachte sie je so aus der Fassung wie er, was ihre Schwächen offenbarte. Jene kannte nur er. Sie wusste, dass sie sich erklären musste und sie spürte seinen Blick und die sonst so selbstbewusste Frau rang deutlich nach Worten und sie vermied den Blickkontakt zu ihm.


“Ich danke euch, Lord
Sturn für dieses…unvergessliche schöne Erlebnis, doch ich kann nicht länger bleiben.”

Begann die Sith Exekutorin und spürte, wie ihre Stimme leicht zitterte und sie hasste sich selbst dafür und sie atmete tief durch und fand im nächsten Moment ihre feste, beherrschte Stimme wieder.

“Die Pflicht ruft. Ich spüre eine unsichere Variable in unserem Plan.
Ribanna ist noch nicht sattelfest und könnte unsere Pläne durchkreuzen, indem sie ihre Meisterin befreit. Ich muss mich um meine neue Schülerin kümmern. Sie gleich zu Anfang aus den Augen zu lassen, ist ein Fehler.”

Erklärte sie sich nun mit fester Stimme und suchte dann doch wieder den Blickkontakt zu ihm, wenn auch nur flüchtig. Der Grund war nichteinmal gelogen, doch die Wahrscheinlichkeit und Warnung in der Macht war gering, denn selbst wenn die Frau ihre Meisterin befreien würde, wären genug andere Sith und Diener von
Sturn in der Nähe. Der Grund sollte von ihrer wahren Furcht ablenken, auch wenn sie nicht genau wusste, ob sie jene vor ihm verbergen konnte. Konnte sie überhaupt irgendetwas vor ihm geheim halten?

Zoey und die Anderen Sith haben sich Anerkennung und Ruhm genauso verdient. Wir sollten auch mit ihnen feiern und besonders auch Zoey meinen Dank für ihre Leistung und Show, die sie uns geliefert hat, aussprechen und anstoßen. Es bindet unsere Verbündeten enger an uns und gibt den Jedi keinerlei Chance sich irgendwelche Hoffnungen zu machen.”

Wahre Worte und doch untypisch für die Sith Exekutorin, die sich nie Gedanken um andere oder Bündnisse machte. Sie war jahrelang eine Einzelkämpferin gewesen und es war einzig und allein
Sturn, mit dem sie nun ein Bündnis eingegangen war. Alle anderen Sith waren ihr egal. Ihre Schüler waren nur ihre Diener und Werkzeuge. Mittel zum Zweck und stets auswechselbar. Sie waren entbehrlich und sie empfand keinerlei große Verbindung zu ihnen, denn auch Kira liebte nur sich selbst und doch konnte sie nicht leugnen, dass sie auch etwas für den Grafen empfand. Gefühle, die ihr fremd waren und von denen sie fürchtete, dass jene sie schwächten und vergifteten. Es machte sie angreifbar und doch konnte sie sich gegen sie nicht wehren und sie sehnte sich schon jetzt wieder nach Intimität mit ihm und seinen Berührungen, doch für den Moment wollte sie nur noch weg von ihm. Sie brauchte Zeit für sich und musste nachdenken. Sich ablenken… . Sei es auch tatsächlich mit den Anderen zu feiern. Was hatte sie getan? Hatte sie den gleichen Fehler von früher wieder begangen? Hatte er sie nur benutzt? War sie nun eine von vielen, mit denen er ein Bett teilte?
In der ausdruckslosen Miene war nichts von der Furcht in ihr zu erkennen. Sie wirkte eher eiskalt und doch herrschte innerlich große Angst in ihr. Angst vor
Sturn. Würde er ihre Notlüge erkennen?

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Kammer | Janus, Kira
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Kammer | Janus, Kira

Liebe und Hass. Furcht und Faszination. Diese Gefühle speisten sich aus der selben Quelle, waren so nah miteinander verknüpft, dass das eine fließend in das andere übergehen konnte. Janus war der Zwiespalt, in dem sich seine ehemalige Meisterin angesichts der nun deutlich anderen Situation befand, nicht entgangen. Wer andere manipulieren wollte, musste zunächst in der Lage sein, sie zu lesen wie ein Buch, und diese Kunst hatte der ehrgeizige Graf schon seit langem perfektioniert. Zu wissen, was andere dachten und fühlten, was sie begehrten und was sie fürchteten, erlaubte ihm, den richtigen Hebel anzusetzen und die Situation zu seinem Vorteil zu verändern. Es war eine delikate Angelegenheit, die Fingerspitzengefühl und Feinsinn verlangte, vor allem aber Geduld und Zurückhaltung. Das waren Eigenschaften, die viele Sith als unwürdig ansahen, der Dunkle Lord aber machte sie sich zu eigen und zu seiner Stärke. Und so beobachtete er und hörte zu, achtete auf Kiras Aura, auf das Schlagen ihres Herzens, das Geräusch ihres Atems, die Art, wie sie ihn ansah, die Bewegungen ihrer Mundwinkeln. Alles konnte hilfreich sein, alles konnte ihm helfen, die Lage besser einzuschätzen. Elegant verband der blasse Fastmensch diese Beobachtung mit sorgfältigen Liebkosungen, die Art und Weise, wie die dunkelhaarige Frau darauf reagierte, dass er ihren Nacken und ihren Schultern küsste und seine Hände an den Rundungen ihres Körpers entlang bewegte, war vielsagend. Und doch war da Furcht und Sorge, Unsicherheit und Zweifel.

Es war nicht überraschend. Kira war stolz, aber auch verwundbar, geprägt von der Erfahrung, benutzt und weggeworfen zu werden. Das biss sich mit ihrer Eitelkeit und machte sie ausgesprochen vorsichtig. Und natürlich war auch sie ehrgeizig und strebte nach Höherem, würde sich nicht damit begnügen, bloß eine von vielen zu sein, ob als Verbündete oder als Geliebte. Die Situation, dieses neue Verhältnis zu ihrem einstigen Schüler, war verwirrend und ohne Präzedenzfall, und trotz der Ekstase und Leidenschaft war da auch ihr natürlicher Sinn für Wachsamkeit und Misstrauen. Nichts anderes hatte Janus erwartet, und so blieb er ruhig und gelassen, als sich die andere Sith schließlich von ihm löste und Anstalten machte, das Bett und die Kammer zu verlassen. Manch anderer hätte sich in seinem Stolz verletzt gefühlt oder versucht, ihr Verhalten zu kontrollieren, aber der gerissene Halb-Echani wusste nur zu gut, wie kontraproduktiv dies war. Kira durfte nicht den Eindruck haben, unterdrückt zu werden. Ihre Loyalität beruhte auf Freiwilligkeit, ungleich effektiver als grober Zwang. Und so richtete sich Janus elegant auf und betrachtete seine ehemalige Meisterin mit glatter Miene und einem neugierigen, aber unaufdringlichen Ausdruck in seinen grünen Augen, er hörte geduldig zu, als sie das Wort ergriff.

Was Kira zu sagen hatte, deckte sich mit seinen Erwartungen, und nach und nach fand die Sith aus ihrer Unsicherheit heraus und machte ihren Standpunkt deutlich, sah Janus an und führte Argumente ins Feld. Als sie sich bedankte, honorierte der Dunkle Lord dies mit einem kurzen, gewinnenden Lächeln, machte aber keine Anstalten, sie zu unterbrechen. Seine ehemalige Meisterin verwies auf ihre Pflichten gegenüber ihrer neuen Schülerin, aus ihrer Sicht war die Konvertitin noch nicht verlässlich genug, um längere Zeit mit den Jedi, ihren einstigen Gefährten, alleine zu sein. Ein schlüssiges Argument, aber angesichts der Stärke ihrer Verbindung wusste Janus, dass seine Gegenüber dieses zu einem gewissen Grad vorschob. Sie wollte Abstand gewinnen, ihre Gedanken und Gefühle ordnen, versuchen, die Situation nüchterner einzuschätzen. Janus verharrte einige Sekunden schweigend, dann nickte er bedächtig, ganz der weise, beherrschte Mentor, der alles überblickte und sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ. Seine sonore Stimme war aalglatt und unterstrich dieses Bild noch zusätzlich.


"Ich verstehe. Nun, vergesst nicht: Ihr seid meine Verbündete. Keine Sklavin. Wenn Euch der Sinn danach ist, dann handelt, wie Ihr es wünscht. Ihr tut gut daran, die Unterweisung Eurer neuen Schülerin ernst zu nehmen."

Der hochgewachsene, schlanke Aristokrat verschränkte die Arme hinter dem Rücken, von Kopf bis Fuß das Abbild des zukünftigen Herrschers, sorgsam darauf bedacht, diesen Eindruck zu bewahren und zu verstärken. Indem er betonte, wie frei Kira war, und ihr Handeln gleichsam lobte, lenkte er es subtil in eine bestimmte Richtung, ohne Druck auszuüben, erteilte eine Erlaubnis, ohne eine Erlaubnis zu erteilen. Fingerspitzengefühl, die hohe Kunst, andere denken zu lassen, sie würden gänzlich ihre eigenen Entscheidungen treffen. Janus konnte Kiras Angst auf seiner Zunge fühlen wie einen köstlichen Wein, verzichtete aber darauf, sich daran zu laben, und hörte weiter zu. Auch der nächste Punkt, den seine ehemalige Meisterin anführte, machte Sinn, und dieses Mal hatte das Nicken des Dunklen Lord einen lobenden Zug.

"Weise Worte, Lady Guldur. Weise Worte. Anerkennung und Respekt werden sie an uns binden und sie zu wertvollen Helfern machen. Geht ruhig bereits voran. Ich werde Euch in Kürze folgen."

Ein kluger Schachzug, eine universell erfolgversprechende Strategie. Janus gab seinen Segen und sah seiner ehemaligen Meisterin nachdenklich nach, als sie die Kammer verließ. Sie musste er mit Sorgfalt behandeln, das richtige Maß bewahren. Gelang dies, würde sie eine mächtige Verbündete sein und bleiben, gebunden durch Ehrgeiz und Leidenschaft. Und wenn nicht, galt es, Mittel und Wege zu finden, andere Arten der Kontrolle zu etablieren. Darauf lief es schließlich in diese Galaxis hinaus - wer kontrollierte wen auf welche Art? Der Dunkle Lord wartete noch einen Moment ab, dann erfrischte er sich, kleidete sich an und machte sich bereit, hinaus in die Schatten der Zitadelle zu treten.

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Kammer | Janus, Kira
 
Zuletzt bearbeitet:
Ziost, Zitadelle: Zoey, Sane, Q`Tahem, Ribanna, Kira, Janus, Kayn, Kestrel, Ari`a, Sari bewusstlos, Jünger von Janus, draußen: Thataweia


Ribanna war nun tatsächlich eine von Ihnen. Sie hatte das schier Undenkbare vollbracht. Sane neben ihr im Käfig bemerke bitter, dass Zoey die Schuld nicht auf sie abladen konnte. Das Blut klebte an ihren Händen. Sie schluckte schwer. Ihr Blick blieb an Kestrel hängen, die der Graf immer wieder an den Rand des Todes brachte und sich daran ergötzte. Hoffentlich starb sie nicht! Diese Brutalität war ihr zuwider. Plötzlich war von einer vergifteten Klinge die Rede. Na, das passte ja wie die Faust aufs Auge! Jetzt würde noch Q`Tahem sterben und sein Blut an ihren Händen kleben! Zoey erwischte sich selbst dabei, dass sie vor Schreck die Luft anhielt. Und jetzt? Würde Q`Tahem wirklich sterben? Das konnte alles nicht wahr sein! Doch Kira wurde rasch aktiv und wusste wohl Rat. Zoey atmete wieder. Q`Tahem verlor noch ein Stück seiner Tentakel und es war jetzt offensichtlich und nicht mehr zu übersehen. Hoffentlich war das Gift wirklich aus ihm raus?! Ari`a neben Zoey war hingegen froh, auf der richtigen Seite, auf der Gewinnerseite zu stehen und hätte daran wohl nicht einen Moment gezweifelt. Zoey lächelte ihr kurz wohlwollend zu und dachte bei sich, dass ihre eigene Schülerin sie mit ihren Worten aufbaute, ohne es zu ahnen. Verkehrte Welt! Ari`a fragte nach, ob sie jetzt die Akzeptanz unter den Sith erlangt hätte.

"Natürlich!"

sagte Zoey schnell, doch sie glaubte an ihre eigenen Worte nicht. Zoey wurde auf diese schwierige Mission geschickt, um zu beweisen, dass sie wirklich eine Sith wäre, nachdem sie längst keine Schülerin mehr war!

Sane wollte, dass sie ihn gleich töten würde.


“Du wirst noch früh genug sterben!”,

zischte sie entnervt. Dann berichtete Ari`a fast euphorisch, sie stand wohl noch unter Adrenalin, wie sie Sarah getötet hatte.

“Sehr gut!”

Zoey musste ja irgendetwas Lobendes sagen. Immerhin hatte Zoey die Schülerin damit beauftragt. Sarah fehlte Zoey nun wirklich nicht! Sane machte daraufhin Drohgebärden, die nicht eindeutiger sein konnten. Zoey sah weg und warf dabei ihr Haar arrogant nach hinten. Er konnte sie mal!

Die Gefangenen sollten nun verlegt werden. Zoey zündete ihr Lichtschwert und trieb Sane ungeduldig vor sich her.


“Geh! Los, los, los!”

Hier unten war eine große Arena mit angrenzenden Käfigen, die denen von oben sehr ähnelten, eigentlich identisch bis auf ihren Ausblick auf die Arena waren. Alle Gefangenen waren sicher untergebracht. Endlich wandte sich der Graf auch mal an Zoey. Er lobte sie und nutzte Wörter wie beeindruckend und würdig.

“Bei allem Respekt, ich denke, ich bin würdig, seit mich mein Meister Saphenus zur Sith ernannt hat. Aber das Beeindruckend lasse ich gerne gelten, Graf Sturn, und erfreut mich sehr.”

Sie erhielt dann die Aufgabe zum Spektakel einzuladen.

“Nichts lieber als das, Graf Sturn! Wird sofort erledigt.”

Auch die Chronik sollte sie schreiben. Sie nickte. Sie tat sowas gerne und freute sich über diese Aufgabe. Sie sah ihm nach. Er ging wieder zu Kira. Was hatte er mit den Jedi hier nur vor? Er wollte sie in der Arena zur Schau stellen und in den Tod treiben! Er war ein Sadist! Genau wie sie, diese Kira! Jene befahl ihren Zöglingen, zu denen nun auch Ribanna gehörte, die Jedigruppe zu bewachen. Das gefiel Zoey nicht. Schüler wollten sich oft beweisen und könnten die Gefangenen weiter misshandeln. Und in Kestrel war kaum noch Leben. Sie hatte den Drang sie zu beschützen. Sie war ihre Freundin gewesen! Natürlich nur im angemessenen Rahmen. Zoey rief Kira zu:

“Ich würde lieber Yui, mein Killerdroidenmädchen, mit der Aufgabe betrauen. Sie hat alle nötigen Voraussetzungen. Ich denke, auch die Schüler sollten etwas ausruhen. Und einigen Schülern traue ich diese Aufgabe noch nicht ganz zu. Sie könnten schwach werden oder den erfahrenen Jedi nicht gewachsen sein. Yui könnte aber auch zusätzlich Wache schieben. Dann könnten die Schüler in Etappen wachen und ruhen.“

Auf Letzteres lief es dann hinaus. Sturn konnte mit Kira nicht schnell genug wegkommen. Dabei hatte er getönt , dass sie, nachdem sie gefeiert, sie alle, und ausgeruht hätten, die Jedi in der Arena schikanieren würden. Wer hätte mehr Grund zum Feiern als Zoey? Zoey, die Sithkriegerin, hatte das Unvorstellbare wahr gemacht! Sie hatte monatelang die Jedi an der Nase herumgeführt, war in ihrem Tempel ein und ausgegangen, hatte das Unmögliche gewagt und durchgezogen und hatte ein Artefakt gestohlen, hatte ihre Freunde verraten, war entkommen, hatte die Expedition beschossen, hatte gekämpft, war entkommen und hatte die Jedi hier hergebracht und war Teil der Sithgruppe, die erneut die Jedi besiegt hatten. Zoey hatte mehr Aufmerksamkeit verdient! Die ranghöheren Sith taten so, als würden sie den Sieg über die Jedi in Anspruch nehmen. Wer hatte hier Opfer gebracht? Sie oder Zoey? Q`Tahem und Sane hatten recht, sie hatte ihre Freunde verloren. Zoey dachte, sie hätte neue Freunde. Sturn zum Beispiel! Zoey hatte ihren Geliebten, Sane, einen Mann fürs Heiraten, verloren. Umso mehr wurmte es sie, dass Sturn sie kaum beachtete. Er stieg nur Kira hinterher. Er schien notgeil zu sein. Hatte nur Augen für sie. Die letzten Male, als sie ihn gesehen hatte, hatte er nur Augen für Zoey gehabt. Die Situation war unbefriedigend für Zoey. Sie würde Janus Sturn nicht länger folgen, wenn er sie weiterhin so behandeln würde. Zoey würde die Sache hier zu ende bringen und beruhigte sich, dass er sie immerhin vorm Jediknast gerettet hatte. Aber sich demütigen und übergehen lassen, so würde sie nicht mit sich umgehen lassen. Die Sith Zoey hatte ihren Stolz.

Zoey kontaktierte Yui
per Sprechfunk:

“Zoey hier. Komm bitte in die Zitadelle zur Arena. Wir brauchen deine Fähigkeiten dringend beim Wachschutz der Jedi! Zoey Ende.”


Yui in der Nähe zu haben, bot Zoey zusätzlich Sicherheit. Sie traute dem Gespann Kira-Janus nicht über den Weg. Zoey schrieb in der Zeit die Nachricht fürs

Intranet des Ordens:

“Einladung zum Spektakulum der Superlative. An alle Sith, Schüler und Jünger des Ordens. In zwei Tagen starten die Spiele mit einer gefangen genommenen Jeditruppe. Möge der Sand zu ihren Füßen sich durch Jediblut rot färben und ihre Schreie bis nach Bastion hallen. Ort des Geschehens: Ziost, Zitadelle, Arena! Veranstalter: Dr. Zoey Liviana, Graf Janus Sturn, Kira Guldur”

Zufrieden begutachtete sie den Text. Nun, sie hatte sich sithisch anpassen müssen. Nicht ohne Absicht stand ihr Name zuerst drunter. Zoey setzte es rein und da stand auch schon Yui vor ihr. Fast mütterlich sprach sie zu ihr:

“Komm Yui, hier drüben sind sie.”

Yui hasste die Jedi. Sie würde ihrer Aufgabe schon gerecht werden. Zoey wandte sich an die Schüler:

“Hört mal, damit ihr euch auch ausruhen könnt, übernimmt Yui erstmal die erste Wache, sagen wir mit Ribanna und Ari`a. Alle zwei Stunden wird gewechselt.”

An Cain und Thataweia gewandt, sagte sie:

“Haut euch aufs Ohr, am besten irgendwo auf Arenazuschauerplätzen! Geht ruhig auf die andere Seite rüber. Dort ist es ruhiger.”

Sie ging zu Ribanna:

”Das wird jetzt schwer für dich, standhaft zu bleiben. Ich weiß, wovon ich spreche! Jedi kann man verraten, Sith nicht! Lass dir das gesagt sein! Es gibt keinen Weg zurück! Willkommen auf unserer Seite! Ich bin froh, dass du jetzt auf der richtigen Seite, auf der Gewinnerseite, und nicht länger meine Feindin bist.”

Sie brachte die Zwei, Ribanna und Ari`a, die paar Schritte zu den Käfigen.

“Setzt euch hier vorne hin! Hier habt ihr alles gut im Blick.”

Kestrel war wach, ein blutendes Häuflein Elend, und sprach Zoey ohne die anderen Sith gleich an. Vorwurfsvoll fragte sie, wie sie ihnen das nur antun konnte. Sie wären gekommen, um sie zu retten. Sie wären wertlos und würden getötet werden. Ob sie zufrieden wäre?! Kestrels Stimme klang tränenreich und erstickt. Die Fassungslosigkeit war unüberhörbar. Zoey war kein Eisklotz. In dem Moment stiegen ihr die Tränen in die Augen, die sie mühsam wegatmete. Schon Kestrels zugerichtetes Antlitz allein konnte einen umhauen. Sane reagierte daher schneller als sie selbst darauf und fuhr Kestrel regelrecht über den Mund. Erschrocken fuhr sie bei seinem Tonfall herum. Er brüllte Kestrel an und verbot ihr rumzuheulen, wie er es nannte. Zoey wäre ein gefühlskaltes Biest, welches zu feige wäre, sie alle selbst zu töten. Das machte Zoey jetzt wieder wütend. Das sie am Ende auf ihre große Liebe am wütendsten werden würde, war schon merkwürdig.

“Schweig!”,

schrie sie ihn an. An Kestrel gewandt, sagte sie wesentlich sanfter:

“Ich wollte nicht gerettet werden! Doch auf solch` einen Gedanken kommt ihr nicht mal im Traum, nicht wahr?! Damit ich wieder in Ketten gelegt werde und in einem Jedigefängnis versauern kann?! Streitet das nur nicht ab! Das wäre genauso gekommen! Sarah hätte schon dafür gesorgt. Oder habt ihr mich vor ihrem Verhör bewahrt? Oder vor ihren Schüssen?! Durch eure hartnäckige Verfolgung, die Gefangennahme und erneute Verfolgung habt ihr euch hier selbst hineinmanövriert. Hallo, ihr seid auf imperialem Gebiet! Und ich musste um Hilfe bitten. Ihr habt mich zu fünft, zu sechst, mehrere ausgebildete Jedi, gejagt. Was erwartet ihr?! Ihr habt das selbst zu verantworten! Und ich bin auf der richtigen, auf der starken Seite! Ihr Jedi konntet mich vor den Sith, vor Hybris, nicht beschützen! Nach Thearterra gab es kaum noch Jedi-Schutz für mich! Ich wurde entführt! Ihr wusstet, es gab ein Kopfgeld auf mich! Und bei den Sith gibt es in der Forschung keine Beschränkungen! Keine Grenzen. Ich bin hier richtig!”

Ob das ihr Plan gewesen wäre, fragte Kestrel.

“Das war von mir nicht geplant! Ich wollte nur das Holocron, welches ihr gestohlen hattet, dahin zurückbringen, wo es hingehört. Ihr müsstet auch nicht sterben, wenn ihr nicht so borniert wärt. Tretet über und ihr könnt leben! Deine Schülerin war schlauer als du. Ihr alle habt viel Dunkles an euch. Ihr habt es mehrfach gezeigt. Man muss nicht wie Hybris oder der Graf oder Kira sein. Die Sith sind genauso facettenreich wie ihr Jedi. Es ist nicht alles nur schwarz oder weiß, dunkel oder hell, böse oder gut. Es sind die Grautöne, die das Leben ausmachen.”

Sturn wäre ein Psychopath. Warum sie sie nicht gewarnt hätte!?

“Ich habe euch gewarnt, als ihr mich verfolgt habt, als ich euch vor den Bug geschossen habe. Glaube mir, wenn ich dich so anschaue, bin ich schockiert."

Flehend bat sie Zoey nun um Hilfe. Sie sollte sie befreien. Was hätten sie ihr getan!? Bestimmt antwortete Zoey:

“Das geht nicht! Aber…”

Zoey ging zu ihr ans Gitter und griff in ihre Gürteltasche und zog ein hochkonzentriertes Fläschchen Bacta hervor, welches sie für sich immer mitführte.

“Trink das aus. Damit du die Nacht überstehst und nicht so schwach in die Arena steigst. Und nimm noch zwei Schmerztabletten. Du musst schlafen! Mehr kann ich nicht für dich tun. ”

Sie gab ihr noch die zwei Schmerztabletten.

“Ich wünschte, ihr wärt nicht hier. Macht nichts Dummes. Yui hat seine Giftnadeln parat, vergesst das nicht!”

Zoey drehte sich um und wollte sich nun auch ausruhen gehen. Mit ihr feierte man ja nicht. Da hörte sie, wie Kestrel nach Ribanna rief und sie bat, sie zu befreien. Zoey kehrte auf dem Absatz um:

”Nein! Oder willst du ihren Tod?! Willst du sie für euch opfern?! Man hintergeht einen Sith nicht! Der Graf und Kira haben keinen Funken Mitleid mehr in sich! Wenn dir je etwas an Ribanna gelegen hat, lässt du sie in Ruhe! Du weißt ganz genau, weshalb sie übergetreten ist! Sie will leben.”

Zoey ging nun endgültig.

Ari`a ich gehe auf mein Schiff zum Schlafen! Es steht hinter dem Felsen. Wenn etwas ist, kontaktiere mich.”

Und Zoey machte sich in Richtung Ausgang auf.


Ziost, Zitadelle, In Richtung Ausgang: Zoey
 
Zuletzt bearbeitet:
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Kammer | Janus, Kira

Das Gesicht des Grafen war schwer zu deuten. Die Erwartung auf eine Reaktion von ihm, fühlte sich an wie Minuten, auch wenn es nur Sekunden waren, die verstrichen. Furcht umschlang sie wie eine kalte Schlingpflanze, die drohte sie zu ersticken. Seine Mimik war wie aus Marmor und für einige Momente seines Schweigens, war alles möglich. So unberechenbar er war, konnte die Sith Exekutorin nicht einschätzen, ob sie ihn verärgert hatte oder nicht und sie war innerlich auf alles gefasst und hoffte doch, dass er ihre vorgeschobenen Gründe akzeptierte und ihre Lüge darin nicht erkannte.

Sie atmete endlich wieder, als er endlich antwortete und sie spürte erst jetzt, wie angespannt sie wirklich gewesen war. Sie war keine Sklavin. Sie war seine Verbündete. Er schien zu ahnen, was sie dachte und sie hoffte, dass er es nur erraten hatte und nicht in ihr gelesen. Sie wusste nicht inwieweit er sie lesen konnte. Der Gedanke machte ihr Angst, denn das Meiste von ihm blieb ihr verborgen, auch wenn sie im gemeinsamen Akt mehr als je zuvor von ihm gesehen hatte. Neben der Finsternis, war sie sich nun umso sicherer, dass er es durchaus auf den Thron schaffen konnte und sie durch ihn mehr Macht erlangen würde.
Er machte deutlich, dass er sie zu nichts zwingen würde und sie volle Handlungsgewalt hatte und Kira entspannte sich deutlich, denn ihr gefiel, was sie von ihm hörte. Er stimmte ihr schließlich zu und nannte sie weise und befürwortete ihren Plan und er würde sogar nachkommen.
Ohne es selbst zu merken, atmete die Sith tief durch und lächelte kurz und verbeugte sich vor ihm tief und ergeben.


“Ich danke euch,
Lord Sturn. Für den ausgesprochen netten Beginn der Nacht unseres Triumphs. Lasst uns mit den Anderen feiern und die Jedi in ihren dunklen Käfigen, an ihrem Selbstmitleid ertränken, neben den Geistern der dunklen Seite der Macht, die sie in der Arena heimsuchen und ihnen den Schlaf rauben werden.”

Sprach Kira mit fester Stimme und sie richtete sich wieder auf und ein hungriges Leuchten lag in ihren Augen und ihr Grinsen wurde breiter. In einer schwungvollen Bewegung, verschwand die Sith mit flatterndem Lederumhang aus der Kammer und trat mit ihren geräuschbetonten Stiefeln durch die dunklen Gänge voller Schatten. Sie fürchtete die Dunkelheit nicht, sondern sie suchte genau jene auf. Ihr direkter Weg führte nicht zu den Jedi und zu den anderen Sith. Sie brauchte Zeit für sich, so dass sie sich in einer der dunklen Kammern auf einen Sockel setzte und meditierte. Sie labte sich an diesem Ort, denn er wirkte befreiend und die Meditation war umso intensiver als irgendwo sonst. Sie hatte sich einst geschworen nie wieder einen Mann an sich heran zu lassen und doch hatte sie ihre eigene Regel gebrochen. Sie war seine Verbündete. Sie konnte trotz der Qualen ihrer Vergangenheit nicht leugnen, dass
Janus etwas vollbracht hatte, was sie nie so erlebt hatte. Neben der Furcht vor ihm und dem merkwürdigen Gefühl, welches die Vergangenheit in ihr auslöste, war da doch ein Verlangen in ihr. Verlangen nach mehr. Er konnte ihr etwas geben, zu was bisher kein Anderer imstande gewesen war und sie würde durch ihn an die Spitze des Ordens gelangen. Sie war auf dem besten Weg, ihren eigentlichen Wunsch wahr werden zu lassen. Ihre Zukunft lag ihr zu Füßen und sie musste nur zugreifen und sich nicht von ihren Ängsten oder ihrer Vergangenheit aufhalten lassen. Sie musste nach vorne Blicken und die Dinge zulassen, wie sie kamen. Sie lebte im Hier und Jetzt und das, was im Moment geschah, war mehr als sie sich vorstellen konnte. Blieb zu hoffen, dass sie den Grafen nicht doch in seinem Stolz verletzt hatte, denn dann galt es, dies schnellstmöglich zu kitten, um ihrer Karriere nach oben keinen Grund zum Abbruch zu geben.

Nach einigen Minuten hatte Kira nicht nur neue Kraft in der Dunkelheit erlangt, sondern auch neue Entschlossenheit. Ihr mentales Chaos in die richtigen Bahnen gelenkt. Jetzt, wo sie für den Moment nicht die ablenkende Aura von
Sturn neben sich hatte, die für einige Momente so intensiv gewesen war, wie ein Damokleschwert, hatte sie jene Fassung wiedererlangt. Ihre Gedanken neu geordnet und das Ganze mit mehr Abstand betrachtet.

Nur wenig später schritt die Sith Exekutorin erneut mit wehendem Umhang durch die Gänge und erfrischte sich in einer der neu aufgebauten Erfrischungszellen und trat zurück in die Dunkelheit, in jener sie die Jedi gefangen hielten und sich auch die anderen Sith aufhielten..

Die Archäologin kreuzte dabei ihren Weg und Kira versperrte ihr prompt den Gang und lächelte sie fast schon freundlich an.

Dr. Livianna! Ich hatte noch nicht die Gelegenheit euch für eure großartige Leistung zu beglückwünschen. Eure Bereitschaft und Mitarbeit ist von unschätzbarem Wert. Die Show dazu machte das Ganze noch weit aus spannender und amüsanter. Ich hatte ja gar keine Ahnung, zu was sie fähig sind, Livianna. Ich muss gestehen, ich habe zuvor noch nicht von ihnen gehört, aber sie und Sturn kannten sich wohl bereits gut und bereits länger, nehme ich an? Standet ihr euch nahe?”

Lobte die Sith die Frau überschwänglich, auch wenn es eher Gehabe war, denn wirklich ernst gemeinte Worte. Natürlich stimmten ihre Worte, daran war nichts falsches, doch Kira war nicht der Typ für viel Lob und Beifall. Ihr waren andere und deren Leistungen egal. Doch es erschien auch der Sith Exekutorin für nötig, jene Sith empor zu heben, ehe sie ausgerechnet wegen
Skyfly oder dem Soldaten der dunklen Seite entsagte.

“Sie wollen doch nicht etwa den Tempel verlassen und zu ihrem Schiff? Die Diener von
Sturn werden nun alles herrichten und wir werden gemeinsam feiern und die Jedi in ihrem Elend allein lassen. Ich bin gerade dabei auch einige Schüler zu holen, denn … die Jedi werden nicht entkommen können, ohne dass wir es bemerken. So geschwächt, verletzt, gefesselt und ohne ihre Macht und Schiff, ist eine Flucht ausgeschlossen. Sturn und ich würden spüren, wenn sie versuchen würden zu fliehen. Außerdem haben wir dank euch ja Yui, der uns dabei unterstützt. Den...Droiden hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt.”

Erklärte Kira und zwang sich erneut zu einem Lächeln.

“Wir werden im Zentrum der Zitadelle feiern. Lasst uns gemeinsam anstoßen! Auch den Schülern wird dies gut tun. Ich halte gerade Ribanna für ein Risiko, ihrer alten Meisterin zu nahe zu sein. Sie sollte mit uns feiern und Ari’a ist doch...ungefähr im selben Alter. Vielleicht findet sie Anschluss bei ihr. Es wird auch ihr Wertgefühl steigern zu feiern, meint ihr nicht auch? Vielleicht sollten wir eure Schülerin auch vom Wachdienst befreien.”

Fragte sie die Sith vor ihr.

Empfindet ihr eigentlich noch Mitgefühl für die Jedi-Bande oder diesem Soldaten?”

Fragte Kira sie etwas provokant und legte den Kopf schief, während sie ihr noch immer den Weg versperrte und spürte, wie
Sturn sich ihnen näherte, als käme er plötzlich aus der Finsternis. Seine Aura war berauschend.
Der Sith Exekutorin merkte man keinerlei Schwäche mehr an, denn die Meditation hatte ihr geholfen ihre Kontrolle wiederzuerlangen. Mit einem freundlichen Nicken begrüßte sie
den Grafen und sie schenkte ihm einen vielsagenden Blick, als Zeichen, dass sie jenen Augenblick gerne wiederholen wollte. Ja, sie erinnerte sich gerne an jene Leidenschaft, die sie geteilt hatten und verspürte dieses Verlangen. Nach seiner Macht und seiner körperlichen Nähe, denn seine Aura war wie ein Rausch einer Droge.

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Dunkle Gänge- Kira, Zoey, Janus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ziost, Zitadelle: Zoey, Sane, Q`Tahem, Ribanna, Kira, Janus, Kayn, Kestrel, Ari`a, Sari bewusstlos, Jünger von Janus, Thataweia


Ribannas neue Meisterin Kira sprach sie sofort an, nachdem Sarissia in ihrem Käfig lag. Die neue Sithschülerin genoss es, so viel Aufmerksamkeit und Zuspruch zu erhalten. Sie hätte gute Arbeit geleistet und würde zu wahrer Größe erblühen. Sie hätte von Anfang an gespürt, dass Ribanna besser als der Jedirest wäre. Das freute natürlich das Mädchen. Ihre Augen strahlten zum ersten Mal seit langer Zeit. Sie fühlte sich besonders und hervorgehoben. Wer fühlte sich dabei nicht gut?! Unterschwellig blieb allerdings dieses bedrückende Gefühl, diese Scham, der Verratsgedanke wegen Kestrel und den Anderen. Ganz abschütteln konnte sie das noch nicht. Immerhin war es erst gerade passiert, dass sie übergetreten war und die Jedi waren in ihrer unmittelbaren Nähe. Ribanna hatte stets das Gefühl, dass Kestrel zu ihnen sah. Kira fragte nun, ob sie ihre Besonderheit selbst gespürt hätte. Ribanna überlegte.

“Ich weiß nicht. Ich musste bei den Jedi bemerken, dass man mich absichtlich klein hielt, dass man mich schlechter stellte. Meine Exmeisterin zog mir stets Q`Tahem vor. Ein Vorzeigejedi! Das hatte mich fertig gemacht. Deshalb kann ich ihn nicht leiden. Unter den Jedi spürte ich daher nicht, dass ich etwas Besonderes war. Dabei spürte ich genau das von Klein auf. Ich habe eine Affinität zum Feuer und wurde deshalb schon als Kind in den Tempel als Priesterin der Feuergöttin Daja gebracht. Wenn ich das Feuer anspreche, antwortet es mir. Allerdings nicht kontrolliert und zuverlässig. Beim Wasser geht es mir seit Neuestem ähnlich.“

Dann stellte Kira Ribanna Kayn als neue Mitschülerin an seiner Seite vor. Ribanna nickte ihm freundlich gesonnen zu. Sie hoffte, dass ihre Feindschaft der Vergangenheit angehören würde. In den düsteren Gemächern der Sith und unter dieser starken finsteren Meisterin wäre es sicher von Vorteil, wenn sich zwei Schüler untereinander nicht auch noch angingen, sondern halfen. Außerdem wollte sie kein Q`Tahem 2.0.

Die Sithschüler sollten nun die Gefangenen bewachen. Zoey teilte sie ein. Ribanna sollte mit Ari`a die erste Schicht machen. Hmmm..., mit ihr?! Irgendwie war ihr das jetzt sogar lieber als mit einem von den beiden Anderen. Immerhin kannte sie sie.

Zoey kam zu ihr und sprach sie an. Sie lobte ihren Übertritt. Irgendwie war Ribanna auch froh, nicht zur Feindin von Zoey zu gehören. Sie war viel lieber mit ihr auf einer Seite und am besten befreundet. Sie nickte eifrig. Aber sie wurde von Zoey gewarnt, nichts Dummes und Unüberlegtes zu tun. Wieder nickte Ribanna nur. Sie wusste einfach nicht, was sie sagen sollte und selbst ein “Ja” war ihr momentan zu schwer.

Ribanna rutschte an der Wand neben Ari`a runter. Von hier aus hatte man die Gefangenen gut im Sichtfeld. Zoeys Tochter, dieses Droidenmädchen, welches sehr gefährlich sein musste, wachte mit ihnen. Als die Anderen alle soweit weg waren, also die Sith und auch ihre anderen Schüler, sprach Kestrel auf Zoey ein. Ribanna war mental total ergriffen, deren Stimme zu hören. Es war auch nicht nur das. Ribanna spürte sie mit jeder ihrer Fasern. Das Band zerriss nicht einfach. Jetzt, da sie sich auf sie fokussieren konnte und keine weitere Ablenkung hier war, spürte sie den Schmerz ihrer Ex-Meisterin umso mehr, fast wie, als wäre es ihr eigener. Das betraf das Körperliche und Mentale. Natürlich hatte Ribanna Mitleid. Sie fand alles entsetzlich. Doch sie empfand auch Wut. Das sie Q`Tahem ihr vorgezogen hatte und das die Jedi so schwach waren, dass sie besiegt worden waren und Ribanna nun diese grausame Person als Meisterin hatte, doch sie wollte leben und sie wollte so stark werden wie sie es waren, die Sith! Doch sie mochte und liebte auch Kestrel und hatte immer um ihre Gunst und Anerkennung gerungen. Es hätte ihr gereicht, überhaupt gesehen und wahr genommen zu werden. Aber sie liebte sie und sie so verletzt zu sehen, so zerschlagen, geschunden und leidend, brach ihr das Herz und trieb ihr die Tränen in die Augen, die sie rasch wegatmete. Nur das Q`Tahem hinter Gittern saß, störte sie weniger. Es war gut, dass sie ausgerechnet ihm hatte weh tun müssen. Bei ihm hatte sie es daher auch geschafft. Zoeys Antworten machten irgendwie Sinn, fand Ribanna. Ihr Blick fiel auf das Droidenmädchen. Sie wirkte total unscheinbar wie eine kleine Twi`lik. Sie sah zu Sane. Er war stinksauer und schien nun Zoey, aber auch die Jedi zu hassen. Wie er ihre Exmeisterin angefahren hatte! Ob er sich auch selbst hasste?


“Die werden wohl nicht mehr heiraten!”,

sagte sie zu Ari`a neben sich.

“Schade und dumm von ihm. Er könnte ein gutes Leben mit ihr führen, statt hier in der Arena verrecken zu müssen. Ob man die Arena überleben kann?”

Zoey gab Kestrel Medizin durch die Gitterstäbe hindurch. Ribanna war froh darüber. Sie hätte sonst wirklich kaum eine Chance in der Arena, weil sie schon gar nicht antreten könnte, so schlecht wie es ihr ging. Ein guter Zug von Zoey. Ob sie es nun aus Nächstenliebe tat oder, damit sie in die Arena konnte, blieb ihr Geheimnis.

“Ich bin froh auf eurer Seite zu stehen.”,

entfuhr es Ribanna beim Anblick, den die Gefangenen, allen voran ihre Ex-Meisterin, boten. Weiter sagte sie zu Ari`a:

“Ich will nie wieder schwach sein! Ich habe es auf Chalacta erlebt und erneut hier, das reicht für immer.”

Kestrel bat Zoey, sie frei zu lassen. Wie entgeistert sah Ribanna zu Zoey. Was würde sie tun? Sie tat nichts Dergleichen. Sie gab ihr nur eine ablehnende scharfe Antwort. Zoey sagte ihnen oder genauer gesagt Ari`a, aber Ribanna bekam es neben ihr mit, das sie nun auf ihr Schiff wollte. Sie meinte damit das Fluchtschiff, mit dem Ihre Tochter Yui gekommen und sie abgeholt bzw. gerettet hatte.

Ari`a, Yui und Ribanna blieben mit den Gefangenen zurück. Würde etwas sein, konnte man sofort die beiden schlafenden Sithschüler herbeirufen und mobilisieren. Und Ari`a sollte Zoey kontaktieren. Planten die Jedi zu flüchten? Tat das nicht jeder Gefangene?! Auf einer Art wünschte es Ribanna ihnen, zu entkommen, aber bitte nicht unter ihrer Aufsicht. Sie wollte nicht wegen ihnen hingerichtet werden.

Das Licht kam von den Fackeln. Es wirkte etwas gruselig. Neben ihnen erstreckte sich eine riesige dunkle leere Arena mit ihren vielen Zuschauersitzen. Ribanna glaubte, dass es spukte. Sie wollte gerade zu Ari`a sagen, dass sie das annahm, weil sie plötzlich Stimmen von Geistern hörte, da bat Kestrel Ribanna nun um Hilfe. Sie erwartete, dass Ribanna sie freiließ. Ribanna blieb fast das Herz stehen. Wie paralysiert starrte sie verängstigt erst zu Kestrel, dann zu Ari`a. Was sollte sie antworten, was tun?! Zum Glück griff Zoey ein. Ribanna war ihr sehr dankbar dafür.



Ziost, Gefängnisse an der Arena: bewachend: Ari`a, Yui und Ribanna, gefangen in den Käfigen: Kestrel, Sane, Q`Tahem, Sarissia, schlafend: Kain und Thataweia, weiter weg feiernd: Kira und der Graf Sturn, in den Gängen: Zoey, tot: Sarah
 
Zuletzt bearbeitet:
Ziost / Zitadelle/ Arena-Käfige / in den Käfigen: Sane, Q, Kestrel, Sarissia, davor: Ribanna, Ari'a, Zoey

Die Jedi-Meisterin schämte sich so sehr. Sie hatte nicht nur gegen den Sith Lord verloren, sondern ihre Freunde auch noch in dieses Schlamassel gelockt und Kestrel hatte keine Ahnung, wie sie daraus kommen sollten. Wäre sie doch nur alleine hier her, wie einst geplant! Sie hätte sich niemals überreden lassen sollen, die Anderen mitzunehmen. Sie hätte Ribanna nach Lianna bringen sollen oder gar nicht erst zur Mission. Dann wäre sie selbst zwar auch in diesem Käfig oder bereits tot, aber dann wären ihre Freunde in Sicherheit und sie hätten gewusst was passiert wäre, wäre sie nicht zurückgekehrt. Eventuell mit ausreichender Verstärkung gekommen oder wären einfach in Sicherheit geblieben. Jetzt waren sie den Sith ausgeliefert und egal was jetzt geschehen würde, Kestrel war sich sicher, dass es noch lange nicht vorbei war. Sie fürchtete sich vor Verhören des Grafen und er hatte natürlich auch noch ein gutes Druckmittel. Ihre Freunde. Wäre sie nur alleine nach Ziost gereist! Warum hatte sie nicht auf ihr Bauchgefühl gehört?! Wozu hatte sie die Macht und die Vorahnungen, wenn sie jene doch immer wieder nicht ernst nahm? Sie war eine schlechte Jedi-Meisterin!

Die Reaktion von Sane war heftig und doch nachvollziehbar. Kestrel sah ihn als Reaktion nur geschlagen und betrübt an. Er hatte ja Recht. Und es tat ihr furchtbar leid, dass er seine langjährige Freundin verloren hatte, denn sie fühlte sich mit schuldig. Niemals hätte sie dem Twi’lekmädchen dies zugetraut. Auch jene hatte sie von Anfang an unterschätzt, obwohl Q’Tahem auch vor ihr immer wieder gewarnt hatte, da er etwas in ihr gesehen hatte, was Kestrel nicht sofort gespürt hatte.
Sie hatte komplett versagt und es war fraglich, ob ihre Freundschaft zu ihren Verbündeten diese Strapazen überleben würde. Es sah im Moment nicht danach aus und sie könnte es ihren Freunden nicht einmal verübeln, auch wenn sie gerade jetzt besonders zusammenhalten mussten, um gemeinsam überleben zu können.

Zoey wirkte verändert. Ihre Antworten waren herrisch und überhaupt nicht so, wie man sie noch vor einiger Zeit kannte. Sie lud die ganze Schuld auf ihnen ab und hatte eine merkwürdige Vorstellung davon, was sie ihr angetan hätten.


“Wir hätten dich definitiv nicht gefoltert und getötet und dich in solch einen Käfig gesperrt!? Das was hier passiert, ist der Wahnsinn! Und du unterstützt noch diese Grausamkeit und den Aufstieg des Grafen, statt ihn aufzuhalten! Er benutzt dich nur für seinen Aufstieg, um zur ernsthaften Bedrohung der Galaxis zu werden! Wenn er dich nicht mehr braucht oder du nutzlos wirst, wird er dich wegwerfen! Bei den Sith gibt es keine wahren Freundschaften! Keine Liebe! Keine Wärme! Kein Mitleid oder Verbundenheit! Was denkst du von mir, was ich dir angetan hätte!? Du warst meine Freundin!”

Konterte sie zurück und bei ihrer Erklärung zum möglichen Übertritt, konnte Kestrel nur bitter den Kopf schütteln. Selbst wenn sie gewollt hätte, so hätte man sie niemals akzeptiert als Jedi-Meisterin. Die Sith nahmen meist die Schwachen und die Unsicheren, jene , die noch unentschlossen waren und zwischen Licht und Dunkel taumelten. Wie Ribanna. Jene war das gefundene Fressen für die Sith gewesen. Janus hatte sich nichteinmal die Mühe gemacht sie zu bekehren, selbst als sie versucht hatte auf die dunkle Seite zuzugreifen, um ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Er wollte sie nur leiden und tot sehen. Niemals würde er seine Erzfeindin, die ihn einst besiegt hatte, in seinen Reihen haben wollen. Davon abgesehen, dass Kestrel keinerlei Interesse daran hatte, doch dies durchschaute die mittlerweile bornierte Archäologin nicht. Befreien wollte sie ihre ehemaligen Freunde natürlich auch nicht. Kestrel hatte auch selbst kaum daran geglaubt, auch wenn damit der winzige Funken Hoffnung nun auch entglitt. Das sie ihr zwar durch Medikamente helfen wollte, war zwar zumindest von einem gewissen Standpunkt aus lobenswert, aber warum sie dabei nicht an Q’Tahem dachte, verstand die Jedi nicht. Man hätte die Medikamente aufteilen können, doch vermutlich lag ein anderer Plan, außer Nächstenliebe dahinter. Immerhin hatte sie nebenbei von Arenakämpfen gehört. Vermutlich irgendwelche perfiden Hinrichtungsspiele. Vielleicht hatte Zoey nur Angst, sie würde vorher sterben. Wenn der Graf so weiter machte, war dies auch ziemlich wahrscheinlich. Durch die gefesselte Haltung war es Kestrel leider nicht möglich ihrem Nautolaner-Freund etwas abzugeben. Beine und Hände waren gefesselt und er selbst trug seine Hände hinter dem Rücken und die Macht blieb ihnen beiden verwehrt. Kestrel war sogar doppelt gesichert an Hals und Handgelenken.

Müde lehnte Kestrel an den dicken, harten und kalten Eisenstangen ihres Käfigs und in einem Punkt musste sie der Archäologin recht geben. Ribanna konnte ihr am wenigsten helfen ohne dabei zu sterben. Daher schwieg Kestrel und strafte ihre ehemalige Padawan nicht länger mit ihrem Blick, die auf den Rängen mit Ari’a saß. Sie konnte es ihr ja wirklich nicht verübeln. Erschöpft sah sie Zoey nach und sah zu Yui und den Dienern Sturns. Im Moment kehrte etwas Ruhe ein. Es wurde beinahe schon zu still. Umso erdrückender wurde die Last der Schuld in der Brust der Jedi und sie starrte auf die Eisenstangen und die Dunkelheit in dieser Arena wurde von Minute zu Minute unerträglicher. Man hörte hier und da Stimmen. Getuschel. Schreie. Ein unschöner Ort. Schlaf würde sie hier kaum finden. Wasser und Essen würde es sicherlich auch nicht geben, dabei schrie ihr Körper nach dem Kampf danach, wenn auch ihre Psyche ihr jeden Appetit nahm.


“Es tut mir so leid.”

Wiederholte sie erneut vor ihren Freunden und sie hätte definitiv alleine her kommen sollen, doch sie konnte die Vergangenheit nun nicht mehr ungeschehen machen.

“Hat jemand eine Idee? Einen Plan?”

Fragte Kestrel Q’Tahem und Sane und obwohl die Jedi-Meisterin sonst voller Tantendrang, Euphorie und Hoffnung und vor Energie nur so strotzte, so war sie im Moment eine verzweifelte, gebrochene Jedi, die sich im Moment auch kaum Rat wusste. Zu verletzt in Körper und Seele. Sie würde versuchen sich Sturn noch einmal zu stellen und mit ihm zu verhandeln. Vielleicht bekam sie eine zweisame Audienz mit ihm, ohne, dass ihre Freundes es mitbekamen und ließ sich auf den Deal ein, der ihr vorschwebte, um wenigstens ihre Freunde zu retten. Doch auch diese Option gefiel ihr gar nicht und hieße die Jedi dabei zu verraten, was sie genauso wenig wollte. Ihre Hand-und Fußgelenke schmerzten jetzt schon in der Haltung und die Fesseln waren unangenehm eng. Erfolglos versuchte die Jedi an den Gitterstäben die improvisierte Fesseln an ihren Beinen aufzurubbeln, doch dies würde vermutlich nicht gelingen oder ewig dauern, zu was sie kaum Kraft hatte. Sie waren verloren. Wie wahrscheinlich war es, dass sie auch ein drittes Mal den Sith entkommen würde? Sturn und Kira waren Gegner einer Größe, die zusammen ungeheulerlich waren. Sturn alleine reichte schon aus. Ihre Chancen standen wahnsinnig schlecht. Dazu waren sie in der Überzahl und Zoey hatte sich als wesentlich fähiger und skrupelloser herausgestellt, als dass sie es ihr je zugetraut hätte.

Sane, es tut mir wahnsinnig leid mit Sarah.”

Es würde nicht helfen, aber sie hatte das Gefühl es sagen zu müssen. Sie sah ihm seine Wut und seinen Schmerz an. In Kestrel herrschte im Moment nur Trauer und Furcht. Trauer um die Gefallene, die Verletzten, die verlorene Padawan und Freundin und Furcht vor Sturn und auch vor den Vorwürfen ihrer Freunde, die definitiv gerechtfertigt wären. Sie hatte nichts anderes verdient.

Ziost / Zitadelle/ Arena-Käfige / in den Käfigen: Sane, Q, Kestrel, Sarissia, /in der Nähe: Ari'a, Ribanna, Yui, Diener Sturns
 
Ziost, Gefängnisse an der Arena: bewachend: Ari`a, Yui und Ribanna, gefangen in den Käfigen: Kestrel, Sane, Q`Tahem, Sarissia, schlafend: Kayn und Thataweia, Kira, Zoey und der Graf Sturn in den Gängen

Neben ihren furchtbaren Gewissensbissen mischte sich ein merkwürdiges Gefühl. War es Stolz? Überlegenheit?
Zoey lobte sie und war sich nun sicher, dass sie von den Sith akzeptiert werden würde. Ein ungemein beruhigendes Gefühl, denn was sie hier beobachtete, machte ihr Angst. Selbst die stärkste Jedi unter ihnen, Skyfly, war dem Grafen nicht gewachsen gewesen und wie er und diese dunkelhaarige Frau im schwarzen Leder mit den Jedi umging, ließ sie sehr hart schlucken, denn jene wollte sie nicht als Feinde haben, lieber doch als Verbündete. Genauso hatten Q’Tahem und Sane gegen Zoey keine Chance gehabt. Man sah es ihr nicht an, da sie anders als die anderen Sith noch nicht so verbraucht durch die Dunkelheit aussah. Man traute es ihr nicht so zu, aber auch ihre Meisterin wollte sie nicht als Feindin haben. Sie alle waren gefährlich und zeigten nur zu deutlich, wie unterlegen dagegen die Jedi waren. Wie oft hatte sie zwischen den Seiten innerlich geschwankt, aufgrund der Gastfreundlichkeit von Skyfly und dem Nautolaner, doch jetzt war sie froh, dass sie sich richtig entschieden hatte. Ihr Leben war nun nicht mehr in Gefahr.

Nicht ganz. Sollte
Sane je wieder auf freien Fuß kommen, hätte sie vielleicht durchaus ein Problem, denn seine Geste mit seinem Finger an seinem Hals war eindeutig gewesen. Schnell hatte das Mädchen weg geschaut und so getan, als ob sie es nicht gesehen hätte. Doch sie war auch mit Sarah fertig geworden, dann auch sicherlich mit ihm, falls es dazu kommen sollte. Und man würde ihr sicherlich helfen. Nein, Sorgen brauchte sie sich keine zu machen. Sie konnte sich im Moment in Sicherheit wiegen in der Gunst der Sith gestiegen zu sein und sie nicht als Feinde zu haben. Sie musste keine Folter oder ähnliches fürchten. Sie war frei. Endlich frei.

Die Gefangenen wurden verlegt und in Käfige der Arena gebracht. Die Jedi waren teils bewusstlos und schwer verletzt und gefesselt und gaben ein trauriges Bild ab, als sie mit dem Soldaten in die Käfige gesperrt worden waren.
Zoey teilte sie zusammen mit Ribanna, einer neuen Bekehrten, zur Wache ein und ehe sie sich versah, saß sie mit der Menschin auf den Tribünen, während sie von Weitem beobachten konnten, wie die Gefangenen mit Zoey stritten und sie anklagten. Es war sicherlich keine einfache Situation und Ari’a war für den Moment froh, dass sie nicht dort unten war und somit nicht weiter ins Kreuzfeuer geriet. Lange tat sich ihre Meisterin dies jedoch auch nicht an, sondern beschloss auf ihr Schiff zu gehen und rief ihr zu, dass sie sich melden sollte, falls etwas wäre. Die blaue Twi’lek nickte nur.

“Ich glaube auch nicht, dass der
Soldat und meine Meisterin sich je wieder verstehen werden. Ich habe seine Kameradin getötet.”

Meinte die junge Twi’lek trocken und spürte dann wie
Ribanna neben ihr verkrampfte, als ihre ehemalige Meisterin sie rief.

“Tu es nicht. Sei wirklich froh, dass du jetzt zu uns gehörst. Ich bin auch sehr froh. Ich war mir erst nicht sicher, ob ich das Richtige tue, doch jetzt weiß ich, dass es keinen anderen Weg gegeben hat. Jeder andere hätte dazu geführt, dass ich jetzt tot oder dort unten wäre. Du kannst deiner alten Meisterin nicht mehr helfen. Sie ist verloren.”

Meinte die Twi’lek und rieb sich etwas nervös ihren rechten Lekkuschwanz und schwieg für einige Momente, ehe sie diese gespenstige Stille in dieser Arena wieder durchbrach.

“Das war mein erster Mord heute… .”

Begann sie und atmete deutlich tief durch.

“Ich muss jetzt irgendwie damit klar kommen, auch wenn ich noch nicht weiß wie. Hast du schon mal jemanden getötet? Es nagt an mir…, mehr als ich gedacht hätte. Ich sehe immer wieder ihr leeres, starres Gesicht.”

Gab das gerade mal 18 jährige Mädchen zu.

Ziost, Gefängnisse an der Arena: bewachend: Ari`a, Yui und Ribanna, gefangen in den Käfigen: Kestrel, Sane, Q`Tahem, Sarissia, schlafend: Kayn und Thataweia, Kira, Zoey und der Graf Sturn in den Gängen
 
Ziost / Zitadelle/ Arena-Käfige / in den Käfigen: Sane, Q, Kestrel, Sarissia, davor: Ribanna, Ari'a, Zoey

Sane verdrehte gelangweilt die Augen, als Zoey ihm entgegenschrie, dass er ruhig sein sollte. Tatsächlich hatte er jedoch alles gesagt, was es noch zu sagen gab und lehnte sich müde gegen die Gitterstäbe. Im Hintergrund hörte er noch die Stimmen von Skyfly und der Sith, aber für Sane hatten ihre Erklärungen keine Bedeutung mehr. Sie hatte sich entschieden. Worte waren mehr als genug ausgetauscht worden. Was jetzt nur noch zählte waren Taten. Doch wenn sich ihm überhaupt noch eine Gelegenheit bieten würde, musste er sich nun ausruhen. Die Stichverletzung hatte mittlerweile aufgehört zu bluten, sollte aber dennoch genäht oder mit Bacta versorgt werden. Beides war hier jedoch keine Option, weswegen er sich auf die Regenerationskraft seines Körpers verlassen musste. Alles in allem keine guten Aussichten.

Er war erleichtert, als endlich etwas Ruhe einkehrte. Stimmen, Rufe und Schreie waren in der Ferne zu hören, aber für den Moment schien man sie in Ruhe zu lassen. Dann hörte er aus dem anderen Käfig wieder die Stimme der Jedi-Meisterin, die sich schon wieder entschuldigte. Sane hatte keine Lust, darauf zu antworten. Doch dann fragte sie nach einem Plan.


"Plan? Was immer diese Monster mit uns vorhaben mit erhobenem Haupt entgegentreten und akzeptieren. Wenn die denken, dass ich um Gnade flehen werde, haben sie sich getäuscht."

Der ehemalige Soldat warf der Jedi einen Seitenblick zu.

"Ich kenne Euch mittlerweile gut genug. Wenn Ihr Euer Leben gegen unseres eintauschen wollt, wird das nicht klappen. Lasst es einfach und akzeptiert unser Schicksal. Wir haben es selbst so ausgesucht und bringen es auch so zu Ende."

Es würde zu Skyfly passen, dass sie sich für die Gruppe opfern wollte. Verdammte Jedi. Immerhin hatte sie etwas ähnliches schon vorgehabt als es um die Entscheidung ging, wer nach Ziost flog. Sane bereute die Entscheidung trotz allem nicht. So war er sich immerhin bei der Sache rund um Zoey sicher. Dann erwähnte die Jedi Sarah und entschuldigte sich nochmals bei ihm.

"Wisst Ihr, eigentlich sollte sie jetzt hier bei euch sitzen und ich draußen in der Schlucht liegen. Das wäre fairer gewesen. Sarah war in allem besser als ich: sie konnte besser schießen, war schneller als ich, traf im Feld die besseren Entscheidungen und hatte in theoretischen Prüfungen immer deutlich mehr Punkte als ich. Sie war das beste, was die Neue Republik zu bieten hatte."

Die Wut, die inzwischen nachgelassen hatte, kam nun wieder langsam zurück. Sane konnte es deutlich spüren, wie sein ganzer Körper sich verkrampfte und jeder Muskel danach schrie, benutzt zu werden.

"Zoey wird dafür sterben. Wenn sich mir eine Gelegenheit bieten sollte, ist sie tot. Sollte ich vorher drauf gehen, wird es jemand anderes für mich erledigen: ein republikanisches Killerkommando, ein Jedi, ein Sith, mir egal. Früher oder später wird ihre Zeit gekommen sein."

Ziost / Zitadelle/ Arena-Käfige / in den Käfigen: Sane, Q, Kestrel, Sarissia
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Gänge | Janus, Kira, Zoey

Das große Geheimnis von Manipulation lag darin, anderen zu geben, was sie wollen - oder sie das zumindest glauben zu lassen. Gewiss, es gab noch eine ganze Reihe von Feinheiten und Details, aber im Kern bestand die Beeinflussung anderer genau darin. Es war eine Kunst, die Janus schon in jungen Jahren erlernt und gemeistert hatte. Die elitären Kreise auf seiner Heimatwelt Taris waren eine Schlangengrube, in der mächtige Lebewesen um Macht und Reichtum rangen und jeder Fehler Verluste und sogar den Tod bedeuten konnte. In einer solchen Umgebung passte man sich schnell an oder ging unter, und der kühl kalkulierende Graf war nicht jemand, der unterging. Was er dort in Erfahrung gebracht hatte, hatte er unter den Sith perfektioniert. Andere Lebewesen waren für ihn wie offene Bücher, und sobald er erst einmal wusste, wo er der Hebel ansetzen musste, war der Rest eine Leichtigkeit. Und zudem noch ausgesprochen unterhaltsam und befriedigend. Janus liebte es, subtil an den Fäden anderer zu ziehen, sie wie Puppen tanzen zu ließen und sich ihrer zu entledigen, wenn er ihnen überdrüssig wurde. Was waren die Bewohner diese Galaxis denn schon mehr als seine Spiel- und Werkzeuge, über die er gottgleich und nach Belieben verfügen konnte? Einige besaßen natürlich einen höheren Wert und durften sich einer gewissen Anerkennung erfreuen, so zum Beispiel seine ehemalige Meisterin. Aber schlussendlich konnte es nur ein höchstes Wesen in dieser Galaxis geben. Nur eines. Bis seine Position endgültig gefestigt war, galt es, diplomatisch und vorausschauend zu sein und möglichst viele fähige Verbündete um sich zu scharen.

Ganz in diesem Sinne ging der Dunkle Lord also mit Kira um, er gab ihr das Gefühl, dass er ihre Meinung und Gefühle respektierte und ihre Freiheiten achtete. Wenn sie tun wollte, was sie jetzt tun wollte, so sollte sie dies auch, solange es seinen Plänen nicht schadete war es ihm einerlei. Man führte jemanden wie die andere Sith nicht wie eine Jüngerin oder Sklavin, sondern bemühte sich um ein - zumindest vages - Verhältnis auf Augenhöhe, mit einem leichten, aber deutlichen Übergewicht auf seiner Seite. Und so quittierte der blasse, schlanke Fastmensch ihre Worte lediglich mit einem höflichen Nicken und einem dünnen, wohlwollenden Lächeln, das auf seinem Gesicht verharrte, bis die dunkelhaarige Frau den Raum verlassen hatte und dann einer glatten, ausdruckslosen Miene Platz machte. Janus nutzte die Gelegenheit, um sich gründlich zu erfrischen, seine Verletzungen zu behandeln und sich neu einzukleiden. Er trug nun wieder eine elegante, fein gewobene Robe aus schwarzem Stoff, in die dezente rote Verzierungen und Streifen eingearbeitet worden waren, ganz im Stil eines der alten Herrscher, die einst von dieser Zitadelle aus über Millionen von Sklaven regiert hatten. Zufrieden verließ Janus schließlich die Kammer und traf in einem der Gänge wieder auf Kira, die ihn mit einem wissenden Lächeln von der Seite ansah. Der Aristokrat streifte kurz, aber intensiv ihre Präsenz in der Macht und neigte den Kopf, dann wandte er sich der anderen Frau im Gang zu: Zoey. Ihr wurde die große Ehre zuteil, die glorreiche Botschaft zu verkünden und die Chronik dieser Ereignisse zu verfassen - beides dazu gedacht, die Wogen zu glätten und ihrem Stolz zu schmeicheln. Die sonore Stimme des Grafen war glatt und ruhig, wie ein klarer, kühler Bach, als er nach einer charmanten Verneigung das Wort ergriff. Ihm warten Kiras Sätze nicht entgangen und geduldig ließ er ihrer Gegenüber erst einmal Zeit, darauf zu antworten.


"Lady Guldur. Lady Liviana. Wie erfreulich, dass wir uns so rasch wiedersehen. Ein großer Sieg, der nach einem angemessenen Triumph verlangt. Es wäre mir eine Freude, wenn wir wie vorgeschlagen gemeinsam feiern würden. Bei dieser Gelegenheit können wir uns über die genaue Gestaltung der kommenden Kämpfe unterhalten - ich bin mir sicher, Ihr habt exzellente Ideen beizusteuern. Und natürlich möchte ich nur zu gerne wissen, wie es Euch ergangen ist, nachdem sich unsere Wege so lange getrennt hatten."

Janus schenkte Zoey einen neugierigen Blick aus golden schimmernden grünen Augen und machte sich dann in Begleitung der beiden Frauen auf den Weg, um die Schüler zu versammeln. Sie sollten diesen großen Momenten beiwohnen dürfen, sich im finsteren Glanz ihrer Meister sonnen und so in ihrer Entscheidung, sich der Dunkelheit zu verschreiben, bestärkt werden. Während er den Gang entlang ging, das Haupt hoch erhoben und die Hände hinter dem Rücken verschränkt, schwieg Janus höflich und ließ so Raum, damit auch seine Begleiterinnen noch etwas sagen konnten.

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Gänge | Janus, Kira, Zoey
 
[Ziost / Zitadelle / Zelle] mit Zoey, Sarissia, Sane, Ribanna, Kestrel und Janus

Wie kleine Ameisen in einem durchsichtigen Gefäß, welches achtlos in der Sonne stehen gelassen worden war, wurden die Jedi in die Gefängniszellen der Arena geworfen. Und die Sith hielten die Lupe in der Hand, um die Jedi noch zusätzlich zu grillen.
Wie Q'Tahem bereits vermutet hatte bekam jeder von ihnen eine eigene der kleinen Zellen. Seine gekürzte Tentakel pochte unaufhörlich und schmerzte, obwohl die Wunde kauterisiert worden war. Irgendeiner seiner feinen Geruchssinne wurde durch diese Folter unwiederbringlich gestört, jedoch konnte er noch nicht einschätzen welcher. Hier herrschte ein solches Gefühlschaos, dass er keine der vielen Pheromone klar ausmachen konnte.

Sie mussten die kurze Zeit, die ihnen nun gegeben wurde nutzen, um sich wieder etwas erholen! Vor allem Kestrel, welche der Sith grässlich misshandelt hatte, brauchte unbedingt Erholung!
Mit den machtbindenden Handschellen und ohne die Macht fühlte sich der Nautolaner halb leer. Die große Dunkelheit der Zitadelle und die drohenden Sith drückten noch zusätzlich auf ihn herunter.
Ganz in seiner Nähe rumpelte und krachte es laut. Seine ehemalige Meisterin war in eine Zelle sehr nahe zu ihm gebracht worden und auch Sane und Sarissia waren nicht sehr weit von seiner Zelle untergekommen.
Der Nautolaner war froh seine Freunde durch die Gitterstäbe sehen zu können. Jedoch sahen sowohl Sane als auch Kestrel aus, als hätte man sie durch den Reißwolf gezogen. Kestrel hatte überall Blut und war eng gefesselt. Sane hatte eine riesige blutige Stelle an seiner Seite. Sie brauchten dringend Ruhe! Ihn hatte es im Vergleich nur milde erwischt!. Sein Kopf dröhnte von den vielen Ereignissen und er musste seine, nein ihre, Situation erstmal kurz verarbeiten.
Ähnlich wie auf Thearterra waren sie von einem vermeintlichen Verbündeten verraten worden. Nur dieser Verrat war noch viel schlimmer! Zoey. Diejenigen, die mit ihm zusammen die Folter durch Hybris durchlebt hatte. Er hatte gedacht, dass sie das zusammengeschweißt hatte… Aber nein… Das ließ vermuten, dass es die gesamte Zeit seit Thearterra nur ein Spiel war… Vielleicht war es schon immer ihr Ziel gewesen, die Machtbindung auf Thearterra zu erhalten?
Der Nautolaner legte seinen Kopf auf die Brust und horchte auf das Schlagen seines Herzens. Viel zu oft war der junge Ritter in Ketten gelegt und in einer Zelle festgehalten worden.

Genau wie er selbst vor wenigen Momenten, fragte Kestrel die Archäologin, wieso sie das getan hatte und ob sie zufrieden mit sich war. Unglücklich sah Q'Tahem vor sich in den Staub und schloss erschöpft die Augen. Körperlich war er nicht wirklich geschafft. Verletzungen hatte er mit Ausnahme seiner gekürzten Tentakel auch keine schlimmen. Die Wunde war kauterisiert. Seinem Körper blieb nun etwas Zeit, sich von dem Blutverlust zu erholen.
Wie bei seinen Fragen und Vorwürfen an Zoey auch, bekam Kestrel nur bissige Kommentare. Sie konnte nur bei den Sith wahrlich frei sein, sie wurde bei den Jedi in ein Korsett gezwängt, sie selbst waren an ihrer Situation schuld. Alles Worte, die er schon Mal gehört hatte. Sie glaubte diese Lügen wohl wirklich… Für sie gab es keine Rettung mehr.

Zu dem Schluss war auch Sane gekommen, wenngleich er sehr deutliche Worte fand. Er konnte Sane verstehen, sein Leben wurde ein Mal auf links gekrempelt, und dann wurde ihm kraftvoll der Teppich unter den Füßen weggezogen.
Geschockt war Q'Tahem jedoch, wie eiskalt Zoey mit ihrem ehemaligen Verlobten umging. Sie schrie ihn sogar an und forderte ihn auf zu schweigen. Es begann bereits... In fünf bis zehn Jahren war von der Zoey, die sie heute kannten gar nichts mehr übrig und sie war zu einem gefühlskalten Monster ohne Mitgefühl geworden. Auch Kestrel warnte Zoey davor, dass sie nur benutzt werden würde und dass sie ganz alleine dastehen würde. Um in den Rängen der Sith aufzusteigen musste man alleine sein... Oder man war schnell tot.

Q'Tahem öffnete seine Augen und sah an die Decke. Sein Kopf wurde bereits etwas weniger schwummerig, was wohl darauf hindeutete, dass sein Körper sich zu erholen begann. Seine ehemalige Meisterin wandte, nachdem sie alleine gelassen worden waren, das Wort an ihn.


Es muss euch nicht Leid tun… Wir sind alle aus freien Stücken mitgekommen.

, versuchte er die Last auf Kestrels Schultern etwas zu mildern,

Ich hatte Hoffnung in Zoey noch etwas Licht im Dunkeln hervorlocken zu können, aber sie hat uns alle verraten. Die Zoey, die wir kannten, ist fort…

Die Trauer in seiner Stimme war deutlich zu hören. Eine glückliche Erinnerung an die Rückreise von Thearterra nach Lianna kreuzte seine Gedanken und er fasste sich mit beiden Händen ins Gesicht. Die Tränen waren in seinen Augen.

Wir müssen jetzt zusammenhalten.

, meinte er. Wenn die Sith sie überhaupt am Leben ließen, dann mussten sie nun eine Einheit bilden auf die sie sich jeweils verlassen konnten. Kestrel fragte nach einem Plan. Sane kündigte an, allem entgegenzutreten, was die Sith ihnen in den Weg werfen würden.

Ich fürchte Sane hat Recht… Wir haben keine andere Wahl, als uns zusammen dem zu stellen, was kommen mag. Wir können hier nicht weg und müssen irgendwie hoffen, dass wir das zusammen überstehen können. Wir sollten nur irgendwie diese Handschellen loswerden, wenn wir eine Chance zu überleben haben wollen.

Der Nautolaner vermutete stark, dass sie gegen irgendetwas antreten mussten, in dieser Arena. Er hoffte nur stark, dass es nicht sie selbst waren. Zu der perfiden Art dieses Grafen wurde dieser Gedanke jedoch sehr gut passen.
Kestrel entschuldigte sich bei Sane für das, was Sarah geschehen war. Es war schrecklich, dass sie tot war. Er hatte die Frau nur kurz kennengelernt, jedoch schweißte es zusammen gegen einen gemeinsamen Feind zu kämpfen. Sie hatte es nicht verdient zu sterben! Und vor allem nicht durch die Hand von jemandem, den man eigentlich versucht hatte zu retten.

Der Arzt meinte bitter, dass Sarah viel besser in allem gewesen war, wie er selbst und dass Zoey dafür büßen würde. Er hatte es Zoey gesagt: die dunkle Seite nahm nur… und sie begann mit den wichtigsten Dingen.


[Ziost / Zitadelle / Zelle] in der Nähe: Sarissia, Sane und Kestrel
 
Zuletzt bearbeitet:
Ziost / Zitadelle/ Arena-Käfige / in den Käfigen: Sane, Q, Kestrel, Sarissia, /in der Nähe: Ari'a, Ribanna, Yui, Diener Sturns

Es kamen keine Vorwürfe. Noch nicht. Nein, sie reagierten besser als angenommen, insbesondere Q’Tahem beruhigte sie und nahm ihr ein wenig die Last mit seinen Worten und trotzdem ging es ihr nicht gut. Sane wirkte verändert. Er trauerte. Um Zoey und Sarah und doch auf zwei verschiedene Art und Weisen mit seiner plötzlich trockenen, kalten und abgeklärte Art und auf der anderen Seite mit seinem enormen Hass. Q’Tahem neben ihr, legte immer wieder sein Gesicht in seine gefesselten Hände und ihr kam selbst ein Kloß in den Hals, als sie seine traurige Stimme vernahm bezüglich Zoey. Ihre Freunde so zu sehen, schmerzte die Jedi sehr.

“Ja…ich hatte auch Hoffnung, sonst wäre ich nicht hier. Doch auch ich denke … wir haben sie für immer verloren.”

Kestrel atmete selbst tief durch, um nicht laut aufzuschluchzen.

Janus Sturn hat Zoey total im Griff. Alle hier anwesenden Sith. Selbst Kira hat ihn nicht mehr unter Kontrolle. Er war einst ihr Schüler. Er ist erschreckend mächtig geworden. Er ist gefährlich. Eine Gefahr für die Galaxis. Ich hätte ihn töten sollen, als ich auf Theaterra die Möglichkeit gehabt hatte.”

Gab die Jedi zu und sah Q’Tahem müde von der Seite her an und schüttelte dann den Kopf.

“Die Handschellen werden wir nicht so leicht los. Ich bin sogar doppelt gesichert. Um meinen Hals habe ich sogar noch so ein Ding.”

Meinte Kestrel, die ein metallisches Halsband direkt unter ihren Würgemalen trug. Die junge Frau stimmte nickend zu, als beide meinten, dass es schwer wäre hier raus zu kommen. Sie hatten beide keinen Plan, außer irgendwie erhobenen Hauptes sich dem Ganzen zu stellen, was auch immer kommen würde. Vermutlich nichts Gutes.

Sane war es, der schließlich seine Sorge äußerte, sie könnte sich für die Gruppe opfern und warnte sie, dass es nicht funktionieren würde. Der Mann kannte sie wirklich gut und Kestrel sah ihn geschlagen von der Seite an. Es war beinahe so, als hätte er ihre Gedanken gelesen.


“Ihr denkt also nicht, dass Sturn sich auf Verhandlungen einlässt?”

Fragte sie ihn und auch Q’Tahem dabei, während ihr Plan in ihrem Kopf sich formte, was sie mit ihm aushandeln könnte, auch wenn ihr Bauchgefühl sie ebenfalls davor warnte. Er würde sich vermutlich an keine Abmachungen halten. Sie konnte nur verlieren. Sturn saß am viel längeren Hebel.

“Er wird mich so oder so töten, da er mich hasst. Ich habe sein Ego verletzt auf Theaterra. Vielleicht kann ich wenigstens euch retten.”

Meinte Kestrel und zeigte deutlich mit ihren Worten ihre Verzweiflung. Ihr fehlte die Macht und damit die Ruhe und Weisheit darin und ihre Schmerzen durch ihre Lichtschwertwunden an Hüfte und Oberschenkel schmerzten noch immer sehr, so wie ihre Rippenbrüche und ihre Verletzungen am Kopf, was ebenfalls ihr Urteilsvermögen trübte. Ihr Kehlkopf schmerzte noch durch den harten Würgegriff des Sith und ihr war unheimlich übel, so dass die junge Frau ein paar Mal merklich tief durchatmen musste. Vermutlich hatte sie eine Gehirnerschütterung. Sturn hatte nicht nur zugeschlagen, sondern auch gegen ihren Kopf getreten. Keine gute Voraussetzungen für sie, irgendwie zu kämpfen, was auch immer sie in der Arena erwarten würde und was auch immer der nächste Tag oder noch diese Nacht mit sich bringen würde. Wie lange sie Erholung bekamen war fraglich und Kestrel befürchtete Verhöre. Sie wusste viel als Jedi-Meisterin und Jedi-Forscherin. Es war unwahrscheinlich, dass dem Grafen dies nicht bewusst war. Eine unheimliche Schwere erfasste die dunkelhaarige Jedi, denn sie hatte das Gefühl dem nicht gewachsen zu sein. Nicht schon wieder. Szenen von Ranik’s Folter spielten sich vor ihren Augen ab. Würde sie noch einmal all das durchstehen? Sturn war weit aus mächtiger als Ranik… . Sie hatte nicht das Gefühl erneut diese Kraft des Widerstandes aufbringen zu können. Im Moment war sie so unfassbar müde und viel zu erschüttert, was geschehen war. Ihre Freundin war komplett der dunklen Seite verfallen und ihre Padawan begab sich gerade auf den selben Weg. Vermutlich hatten weder Q’Tahem noch Sane sie je weinen sehen, da sie stets ein glücklicher, hoffnungsvoller und energiegeladener Mensch war, doch im Moment rollten die Tränen nur so und sie konnte sie nicht mehr aufhalten. Sie hatte so versagt! Sie schaffte das nicht noch einmal durchzustehen. Ein drittes Mal. Jedes Mal war er schlimmer geworden und sie hatte Sturns Abgründe gesehen, durch ihre Gabe der Empathie in der Macht. Er war weit aus schlimmer als Ranik und vielleicht sogar schlimmer als Allegious. Wie sollte sie das überleben? Wie sollte sie das bloß überstehen?!

“Und du hattest so Recht mit Ari’a,.Q’Tahem. Du hast es noch vor mir gespürt, dass etwas nicht mit ihr stimmt. Trotzdem hätte ich ihr nie zugetraut, dass sie zu so etwas in der Lage ist. Ribanna haben wir nun auch verloren und ich kann ihr nichtmal einen Vorwurf machen. ”

Meinte Kestrel traurig und war trotzdem froh, dass nicht Sane in der Schlucht lag. Sane’s Liebe war in Hass umgeschlagen. Etwas, was sie von ihm überhaupt nicht kannte. Es war einfach schrecklich…, was hier geschehen war. Ribanna musste furchtbare Angst gehabt haben. Für sie war die einzige Chance zu überleben der Übertritt gewesen und die Sith hatten ihre Furcht dankend benutzt.

“Wie geht es euren Verletzungen?”

Fragte Kestrel besorgt nach und sah zu Q’Tahem’s Tentakel und zu Sanes blutender Stelle, während die Jedi mit ihren Tränen und ihrer bleiernen Müdigkeit kämpfte und ihrer Übelkeit.

Ziost / Zitadelle/ Arena-Käfige / in den Käfigen: Sane, Q, Kestrel, Sarissia, /in der Nähe: Ari'a, Ribanna, Yui, Diener Sturns
 
Zuletzt bearbeitet:
Ziost, Gefängnisse an der Arena: bewachend: Ari`a, Yui und Ribanna, gefangen im Käfig: Kestrel, Sane, Q`Tahem, Sarissia, schlafend: Kain und Thataweia, weiter weg feiernd: Kira und der Graf Sturn, in den Gängen: Zoey, tot: Sarah


Die frisch Übergetretene war froh, dass Ari`a sich auf ein Gespräch einließ. Diese glaubte nicht, dass Sane und Zoey sich je wieder verstehen würden. Sie hatte seine Kameradin getötet. Und Ari`a war immerhin Zoeys Schülerin. Ein Schelm, der nicht auf die Idee kam, dass Zoey ihre Schülerin dazu ermuntert hatte. Schade, dass aus der Hochzeit nichts wurde. Ribanna hatte sich schon so darauf gefreut gehabt.

“Wirklich schade!",

seufzte Ribanna.

“Ich wäre zu gern auf ihrer Hochzeit gewesen. Ich sah die Beiden vor mir, wie sie gemeinsam die Hochzeitstorte anschneiden würden. Mehrstöckige Torte, mindestens vierstöckig! Immerhin wären viele Gäste gekommen! Wir wären auch eingeladen gewesen. Wir hätten getanzt! Bei der Trauung hätten wir alle vor Rührung und Freude geschluchzt. Zoey hätte Weiß getragen.”

Ihre ausgesprochenen mädchenhafte Träume wirkten hier völlig deplatziert und doch dachte Ribanna daran und ihre Augen verklärten sich und ein Lächeln umspielte bei dem schönen Gedanken ihren Mund. Die Realität dagegen war dermaßen hässlich und grauenhaft! Sie war eigentlich kaum zu ertragen. Kein Wunder, wenn man sich in Tagträume wie diesen flüchtete und wenn das auch nur ein ganz kurzer Moment war. Es war bedauerlich, dass die Hochzeit nun ins Wasser fiel. Doch Ribanna wusste, warum Sarah ein Dorn im Auge von Zoey gewesen war.

”Ich habe gleich bemerkt, dass Sarah sich zwischen die Beziehung drängte. Sie war eifersüchtig und Zoey umgekehrt auch. Zoey hatte allen Grund dazu! Sane wollte das nicht bemerken. Womöglich haben Männer auch nicht die Antennen für sowas wie wir Frauen. Er sah Sarah als seine Kumpeline an, aber als eine besonders gute. Doch Sarah wollte ihn. Sie war gegen die Verbindung, arbeitete gegen Zoey. Ich mochte Sarah auch nicht.“

Ihre Ex-Meisterin wollte nun ihre Hilfe, aber Zoey übernahm das sofort. Ribanna saß da wie geschockt. Sie würde nicht wissen, was sie tun sollte. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn. Ari`a sagte sofort zu ihr und warnte sie, dass sie es lassen sollte. Sie sollte froh sein, den richtigen Weg gewagt und gegangen zu sein. Auch sie selbst wäre froh, auf der richtigen Seite zu stehen, sonst ginge es ihnen so erbärmlich mies wie den Jedi in ihren Käfigen. Ribanna nickte tapfer unter Tränen. Es fühlte sich dennoch nicht richtig an, ihnen nicht zu helfen. Nur ihr Überlebensinstinkt fand die Seite richtig, auf der sie jetzt waren. Ari`a meinte, ihre Meisterin wäre verloren. Sie schluchzte leise.

“Ich spüre noch das Band zwischen ihr und mir. Es zerreißt nicht einfach. Ich spüre ihre Qualen jeglicher Natur. Ich fühle, wie sie leidet. Das ist schrecklich. Und diese Schuldgefühle. Dabei habe ich mich in den letzten Wochen absolut unwohl bei ihr gefühlt. Und doch fühle ich mit ihr. ”

Zum Glück ließ Kestrel sie in Ruhe und brachte Ribanna nicht weiter in eine prekäre Lage. Zoeys Worte hatten gewirkt. Doch auch Ari´a fühlte sich unwohl und musste darüber reden. Es war ihr erster Mord gewesen. Das nagte an ihr und ließ ihr keine Ruhe. Sie sah ihr totes Gesicht immerzu vor sich. Oh je! Ob sie auch schon mal getötet hätte, fragte Ari`a nach.

“Nein, naja, ich weiß nicht genau. Das Virus hat auf Coruscant die Menschen zu Monstern gemacht, wir nannten sie Raser, und sie wurden gefährlich, bissig und sie infizierten dadurch alle, die sie bissen. Um uns zu schützen, töteten wir viele, auch ich Etliche. Sie hatten aber nichts Menschliches mehr an sich. Eigentlich waren sie am Virus gestorben, also waren längst tot und hatten sich dann in Zombies verwandelt. Ich habe aber auch schon mehrfach auf Banditen geschossen. Aber, ich denke nicht, dass ich jemanden getötet habe, höchstens verletzt, vermute ich. Mit Sicherheit kann ich es aber nicht sagen. Ich fürchte, man kann das mit dir nicht vergleichen. ...Sieh es so, ihr habt doch sicherlich gekämpft. Wenn sie gewonnen hätte, hätte sie dich getötet. Ohne mit der Wimper zu zucken und ohne, dass sie danach darüber nachgedacht hätte. Sie war eiskalt. So wirkte sie jedenfalls auf mich und kam so rüber. Sarah war absolut unsympathisch. Du hast vermutlich verhindert, dass sie Zoey getötet hätte. Sie wollte Sane für sich. Sarah war total eifersüchtig. Sie sah es nicht gern, dass Sane und Zoey zusammen waren. Sane wollte das einfach nicht bemerken und wahrhaben. Er hatte Tomaten auf den Augen.“

Vielleicht halfen ihr ja diese Worte? Es war schon komisch, wie freundschaftlich beide miteinander hier saßen und umgingen. Sie waren beide noch lange nicht so verroht wie ihre Meister oder so mancher Sithschüler. Sie spürten noch sowas wie Mitleid, Schuld und Reue.


Ziost, Gefängnisse an der Arena: bewachend: Ari`a, Yui und Ribanna, gefangen im Käfig: Kestrel, Sane, Q`Tahem, Sarissia, schlafend: Kain und Thataweia, weiter weg feiernd: Kira und der Graf Sturn, in den Gängen: Zoey, tot: Sarah
 
Ziost, Gefängnisse an der Arena: bewachend: Ari`a, Yui und Ribanna, gefangen im Käfig: Kestrel, Sane, Q`Tahem, Sarissia, schlafend: Kain und Thataweia, weiter weg feiernd: Kira und der Graf Sturn, in den Gängen: Zoey, tot: Sarah


Kestrel, so angeschlagen, schwach und halbtot sie war, antwortete ihr darauf. Sie hätten sie umgekehrt definitiv nicht in einen Käfig gesperrt oder getötet oder gefoltert. Sie würde diese Grausamkeiten unterstützen. Leute wie Janus wären keine Freunde. Der letzte Punkt traf Zoey mitten ins Herz, doch sie konterte.

“ Wie, ich hätte statt euch lebenslang in einem Jedigefängnis zubringen sollen? Keine Freunde? Sturn schickte Yui und kam zu meiner Rettung dann höchstpersönlich. Ihr seht nur das, was ihr sehen wollt. Und du bist gerade unfair. Ich gab dir Medizin, alles was ich bei mir trug!”

Dann musste sie noch Ribanna vor ihrem Flehen vor Dummheiten retten. Zoey wollte nur noch auf ihr Schiff. Plötzlich stand Kira vor ihr. Ihre Wangen gerötet. Kira roch nach seinem After Shave und Parfüm. Sie kam gerade von ihm! Diese Schlampe! Scheißfreundlich! Zoey wurde über den Klee von ihr gelobt. Es war nicht so, dass Zoey es nicht gerne hörte, es kam nur zu spät.

“Danke!”,

sagte sie dennoch. Sie war gut erzogen worden. Sie hätte noch nie von ihr gehört. Zoey antwortete ihr etwas spitz:

“Wie bedauerlich! Eigentlich bin ich bekannt wie ein bunter Hund. Ich habe schon einige Bestseller geschrieben. Sie lesen wohl eher weniger?! Aber nun haben wir uns ja kennenlernen können. Das man mir sowas wie das Hier nicht zutraut, ist meine größte Stärke und Waffe wissen Sie.”

Plötzlich kamen komische Fragen bezüglich Sturns. Zoey musste sich ein gehässiges Grinsen verkneifen. Ihr schwante wohl, dass sie nicht die Einzige war. Daher die Fragen.

“Ja, wir kennen uns seit Jahren. Wir haben schon so manches Abenteuer zusammen erlebt. Von ihm bekam ich auch den Auftrag, die Jedi zu bestehlen und dabei im Jeditempel herum zu spazieren. Wir kennen uns gut. Er kannte mich schon, da war ich noch unausgebildet.”

Das sie noch nicht mal machtsensitiv gewesen war, ließ sie mal lieber weg. Aber auf ihre letzte Frage wollte Zoey ihr unbedingt antworten. Die Antwort würde ihr weh tun.

“Ja, wir standen und stehen uns nahe. Wir haben viel getanzt, diniert, waren auf Kunstausstellungen…”

Okay, letzteres war etwas übertrieben.

“ …und waren intim. Es war eine heiße Affäre. Hat er ihnen auch danach etwas geschenkt? Ketten, Armbänder? Er ist stets so großzügig. Und so charmant. Und gutaussehend und mächtig, nicht wahr!?”

Zoey erhaschte Kiras Blicke beim Aufnehmen ihrer Informationen, auch wenn sie stark auf sich achtete, und es war für sie das gefundene Fressen und die Entschädigung für die heutigen Demütigungen. Zoey machte erneut Anstalten, los zu gehen. Doch abermals hielt Kira sie auf. Sie sollte nicht zum Schiff gehen. Man wollte groß feiern. Sie wollte auch Ribanna holen und wollte sie wohl damit wegen des Übertritts belohnen und sie gleichzeitig im Auge behalten. Zoey sagte nichts, aber wusste ja, das ein Versuch seitens Kestrels längst stattgefunden hatte, Ribanna um Hilfe zu bitten. Kira fände eine Freundschaft zu Ari`a seitens Ribannas erstrebenswert und wollte auch diese holen, denn auch diese hatte sich mit dem Mord hervorgetan.

“Das ist eine ausgezeichnete Idee. Die Beiden haben sich heute sehr hervorgetan und halten auch gerade zusammen die erste Wache. Ich habe sie in Gruppen eingeteilt gehabt. Dann können ja Kayn und Thatawaia übernehmen. Yui braucht keine Pausen und wacht durch.”

Zoey würde es recht sein, ihre Schülerin bei sich zu haben. Dann wurde Kira plötzlich spitz. Wirkten ihre Worte zu Sturn nach oder lag es auch unter anderem daran, dass er gerade auf sie zukam? Er sah umwerfend mit seinem Umhang aus. Wenn er den Raum betrat, sahen alle zu ihm. So war es doch. Er strotzte nur so vor Charisma. Zoey musste zu ihm hinsehen. Sie musste zugeben, sie war etwas eifersüchtig. Kira fragte sie, ob sie noch Mitgefühl mit ihrem Geliebten und den Jedi hätte. Das war wohl ihre Rache.

“Nein!”,

antwortete Zoey kurz angebunden. Zum Glück trat Sturn an sie heran und ergriff gleich das Wort. Er sprach vom großen Feiern.

“So?”

Zoey zeigte an sich herunter. Sie sah schlimm aus.

“Ich muss mich vorher irgendwo frisch machen. So fühle ich mich unwohl. Und ich will doch schön für Euch sein, Graf Sturn!”

Sie lächelte ihn charmant an, ein umwerfendes einnehmendes Lächeln. Ein Seitenhieb für Kira! Sie wusste, Sturn war lösungsorientiert. Wenn er nicht wollte, dass sie kurz auf ihr Schiff ging, würde er ihr sicher etwas anbieten. Schließlich war sie in den Klamotten unterwegs, seit sie das Holocron gestohlen hatte. Sie war in den Klamotten Flüchtende, Kämpfende, Gefangene, Siegende. Ihre Kleidung war voller Blut der Anderen, Schweiß und Staub. Ihr Haar war ungekämmt, ihr Gesicht schmutzig, ihre Stiefel eingestaubt. Sturn fragte sie, ob sie schon Ideen für die Spiele hätten.

“Oh ja. Ich habe da eine Idee. Ich habe als Beginn der Spiele Übermorgen gewählt und ins Intranet geschrieben, damit die Zuschauer noch anreisen können. Oder Leute, die sich mit ihnen messen wollen. Bis dahin können wir ausruhen. Meine Idee erläutere ich später in Ruhe."

Sie sollte dann noch beim Feiern von sich erzählen.

“Gerne!”

Zoey lächelte. So gefiel ihr das.

“Vorab, ich bin tatsächlich frei durch den Jeditempel spaziert.”

Sie lachte. Gemeinsam schritten sie längst in Richtung Käfige, um die beiden Schülerinnen zu holen. Kira holte dann die Zwei und weckte die anderen Zwei dafür. Zoey blieb zurück neben Sturn in einiger Entfernung stehen und sah die Chance, Kestrels Lage zu verbessern. Sie half ihr, ohne dass sie es mitbekommen würde, weil sie noch einen Funken Menschlichkeit in sich trug. Sie musste es nur geschickt angehen. Ihr fiel ein, dass Kestrel sich als wertlos bezeichnet hatte.

“Ich befürchte, Graf Sturn, dass Kestrel die Nacht nicht überstehen könnte. Das wäre äußerst bedauerlich. Gerade sie ist so ein Highlight bei den Spielen. So ein Trumpf! Wir sollten dafür Sorge tragen, dass ihre Gesundheit dafür wieder hergestellt wird, findet Ihr nicht, Mylord? Sie gehört in einen Bactatank. Immerhin ist diese Gefangene auch sonst von großem Wert. Sie kennt viele Geheimnisse als Jediforscherin. Sie ist unsere wertvollste Trophäe. Seht Ihr das auch so, Mylord?”

Zoey lächelte Ari`a zu, die auf sie zukam und sah dann zur Seite zu Sturn.


Ziost, Zitadelle, Gefängnisse an der Arena: bewachend: Ari`a, Yui und Ribanna, gefangen im Käfig: Kestrel, Sane, Q`Tahem, Sarissia, schlafend: Kain und Thataweia, Kira und der Graf Sturn und Zoey vor den Gefängnissen, tot: Sarah
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Gänge | Janus, Kira, Zoey

Die Dame vor ihr schien etwas angefressen und zeigte sich etwas ungehalten, doch Kira versuchte sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und darüber zu stehen. Sie wollte keinen Streit, denn dies würde weder dem Grafen gefallen, noch wäre dies zu dieser Stunde förderlich und angemessen. Kira setzte daher ein aufgesetztes Lächeln auf und versuchte ihren Zorn unten zu halten, als sie die Archäologin ihr etwas überheblich und arrogant gegenübertrat. Sie zu maßregeln, wer hier welchen Rang besaß, versuchte sie unterlassen, denn sie hatte auch nicht wirklich Lust darauf, dieses Gespräch eskalieren zu lassen, wo sie doch wusste, dass
Sturn bald nachkommen würde.

“Ach ja…, ich vergaß. Sie sind nicht nur Archäologin, sondern auch Schriftstellerin. Ich lese durchaus viel, aber sehr ausgewählte Schriften. Mein Anspruch ist da sehr hoch, wenn sie verstehen.”

Meinte Kira mit einem gewissen Unterton, während sie die Frau dennoch weiter anlächelte. Was
Liviana dann jedoch über Sturn erzählte, ließ den Zorn und den Puls der Frau doch ein wenig anschwellen. Entweder die Frau übertrieb maßlos oder aber sie sagte die Wahrheit. Sie setzte sogar noch einen drauf und erzählte von Geschenken. Kira wirkte für einige Momente so, als würde sie jeden Moment aus sich heraus platzen und sie angreifen zu wollen, doch im nächsten Moment überspielte sie ihre Wut mit einem erneuten Lächeln, während sie unbewusst die Fäuste ballte und ihre eigenen Fingernägel sich ins Fleisch drückten und ihre Knöchelchen am Handrücken ganz weiß wurden. Sie hatte es bereits geahnt! Sturn hatte mehrere Liebschaften. Von Brianna hatte sie es gewusst, doch bei der hier?! Nein… . Das Gefühl nur benutzt worden zu sein für seine Belange, ob es nun aufgrund eines Plans oder nur seiner eigenen Befriedigung galt, waren dabei einerlei. Der Fakt war, dass Kira nicht eine von vielen sein wollte. Ein ungutes Gefühl durchströmte ihren Körper und es verletzte sie mehr, als sie sich selbst eingestehen wollte. Sie hatte das nicht verdient! Oder stimmte es gar nicht, was die Archäologin ihr da auftischte? Immerhin spürte sie ein gewisses Maß an Lüge in ihren Worten, doch worin die Lüge lag, konnte sie nicht erkennen. War es Eifersucht? Kira spürte selbst dieses Gefühl, doch schien es auch von Zoey auszugehen. Es war also ebenfalls anzunehmen, dass sie deswegen etwas dazu dichtete. Doch welchen Fakt davon? Hatte die Frau ihr gegenüber Verdacht geschöpft? Vermutlich, denn es war vielleicht sehr offensichtlich gewesen, wohin der Graf mit ihr Hand in Hand gegangen war. Ja, es war Eifersucht! Vielleicht war es nur Wunschdenken der Archäologin, auch wenn sie zum Teil die Wahrheit sagen musste, doch welchen Teil ihrer Ausführungen, war vielleicht abzuwarten. Vielleicht kam die Wahrheit noch ans Licht und dies von ganz alleine.

“Freut mich, dass ihr euch so gut mit ihm versteht. Ihn sollte man definitiv nicht als Feind haben.”

Warnte sie die Frau ihr gegenüber und grinste vielsagend.

“Ebenso niemanden, der im Rang über einem steht.”

Fügte sie hinzu, lächelte jedoch freundlich, um ihrer Warnung die gewisse Schärfe zu nehmen.

Ich kenne
Sturn schon seit er seinen Fuß das erste Mal in den Sith-Tempel gesetzt hat. Er war immerhin mein Schüler und ich kenne ihn damit besser als jeder andere im Orden. Natürlich kenne ich seine netten Gesten.”

Geschenke hatte sie bisher keine erhalten, doch dies brauchte sie auch gar nicht, denn sie konnte sich jederzeit nehmen, was sie brauchte. Sie war darauf nicht angewiesen. Doch sie wollte sich nicht die Blöße geben. Sollte sie doch annehmen, dass sie es bekam. Zwar gab sie damit erneut zu, dass
Sturn sie im Rang und Macht überholt hatte, doch dies hatte jener eh vorhin schon groß und breit kundgetan. Es war so und so nicht mehr zu verheimlichen, doch sie wollte der Archäologin damit verdeutlichen, dass sie schon ewig Mitglied des Ordens war und sie tatsächlich den Grafen besser kannte, als jeden Anderen im Orden, auch wenn jener sie leider genauso gut kannte, was nicht gerade immer von Vorteil war.

“Ganz eurer Meinung, was die Schüler betrifft. Dann ist es besprochen und es wird so umgesetzt.”

Kommentierte sie den Plan bezüglich der Schüler.
Sturn näherte sich ihnen schließlich. Kira spürte seine Präsenz bereits, ehe er auftauchte und er streifte ihre Aura so intensiv, dass Kira leicht erzitterte, wenn auch nicht sichtbar. Zoey hatte kurz zuvor noch knapp abgestritten, dass sie keinerlei Mitleid mehr mit den Jedi empfand und die Sith Exekutorin hatte nur wissend grinsend genickt. Zumindest war sie in der Tat skrupelloser, als sie es ihr zugetraut hätte. Dies musste sie sich selbst eingestehen und die Frau hatte recht damit, als sie damit punktete, dass niemand ihr jene Taten zutraute. In der Tat war dies von Vorteil und nur deshalb hatte sie es geschafft in den Jedi-Tempel zu gelangen und ihre Freunde zu verraten. Dies war durchaus eine gewinnbringende Stärke, dies musste auch Kira für sich zugeben, auch wenn sie sich mit ihrem Lob vor ihr eher zurückhielt.

Sturn begrüßte sie freundlich und sprach bereits die nächsten Pläne mit den Jedi an.

“Oh, in Punkto kreative Gemeinheiten finden wir zusammen sicherlich einige perfide Ideen,
Sturn.”

Auch
Zoey hatte bereits welche und Kira nickte ihr zu, denn sie war selbst gespannt, auf welche Ideen die Archäologin kam.

“Neue Ideen bringen immer frischen Wind. An Zeit und an neuen kreativen Ideen wird es uns definitiv nicht mangeln.”

Die Beschwerde bezüglich der Kleidung der Archäologin, ließ die Sith Exekutorin schmunzeln. Das Gejammer war aber fast schon beklagenswert im Beisein des Grafen. Wieso hatte sie die Zeit nicht bereits genutzt? Kira war mittlerweile in der Nasszelle gewesen und hatte sich erfrischt. Vermutlich war die Archäologin gleich zu sehr in ihrem Bericht vertieft gewesen, der ihr anscheinend sehr wichtig gewesen war.

“Das ihr durch den Jedi-Tempel spaziert seid, ist in der Tat bemerkenswert und spricht sehr für die Dummheit und Naivität von
Skyfly. Welcher der Tempel war es? Ist er stark bewacht? Vielleicht könntet ihr uns dazu auch noch ein paar Details nennen und einige der Geheimnisse von ihnen.”

Meinte Kira grinsend und verbeugte sich dann kurz vor
Sturn.

“Ich bin gleich wieder da. Ich sehe kurz nach den Gefangenen und hole die Schüler.”

Damit drehte sie sich noch mitten in der Verbeugung um und lief mit schnellen, großen Schritten durch den Gang und winkte in der Arena
Ari’a und Ribanna zu sich und gab Kayn und der anderen Schülerin einen Wink die nächste Wache zu übernehmen.
Einen kurzen Blick warf sie noch zu den Käfigen, doch es schien alles in Ordnung zu sein. Danach kehrte sie mit den beiden Schülern bereits zurück zu
Sturn und Liviana, die noch nicht viel weiter gekommen waren. Kira hörte nur noch den Rest von Zoey’s Satz und mischte sich kurz in das Gespräch der Beiden ein.

“Wenn
Skyfly so viel weiß, dann sollten wir die Jedi vorher verhören, ehe sie bei unseren kreativen Ideen stirbt. Als Jedi-Meisterin weiß sie sicher einiges, allerdings ist sie zäher, als man annimmt. Damals konnte Ranik Dran nichts aus ihr heraus holen. Vielleicht lohnt es sich auch, ihren ehemaligen Padawan- diesen Nautolaner- zu verhören. Dies würde ich gerne übernehmen. Die andere Jedi-Ritterin ist noch bewusstlos, aber Skyfly ist wieder bei Bewusstsein, denn ich habe gerade nach den Gefangenen gesehen.”

Meinte Kira zu
Sturn und Liviana, denn bevor es in der Arena losgehen würde, hatten sie noch genug Zeit. Kira wandte sich dann an Ribanna und Ari’a, welche hinter ihr standen.

“Wir haben uns gedacht, dass ihr es euch heute verdient habt an unserer Feierlichkeit teilzunehmen.”

Und sie hatte
Ribanna besser im Auge und das schlechte Gefühl ließ auch sofort nach, denn die Gefahr, dass jene in die Versuchung kam ihre ehemalige Meisterin zu befreien, war nun erstmal gebannt, auch wenn die Jedi so oder so kaum eine Chance gehabt hätten zu fliehen.

Ribanna, erzähle mir von dir. Ich bin neugierig. Immerhin möchte ich alles über meine neue Schülerin wissen.”

Meinte Kira überfreundlich, um sie mehr an sich zu binden und legte ihr eher gekünzelt einen Arm und die Schultern, um der jungen Frau Freundschaft und Wärme zu simulieren und führte sie nun weiter mit der Gruppe durch die Gänge.

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Gänge | Janus, Kira, Zoey, Ribanna, Ari'a
 
Ziost, Gefängnisse an der Arena: bewachend: Ari`a, Yui und Ribanna, gefangen im Käfig: Kestrel, Sane, Q`Tahem, Sarissia, schlafend: Kain und Thataweia, weiter weg feiernd: Kira und der Graf Sturn, in den Gängen: Zoey, tot: Sarah


Plötzlich erschien Kira. Im Hintergrund waren auch Zoey und der mächtige dunkle Graf. Ribanna und Ari`a wurden abgeholt. Sie sollten mitfeiern. Warum sie und nicht auch die zwei anderen Schüler? Die Antwort lag auf der Hand. Sie hatten Beide etwas Besonderes getan. Ribanna war zur dunklen Seite der Macht übergetreten. Ari´a hatte Sarah getötet. Eigentlich war Party machen etwas tolles und sie konnten stolz sein, dabei sein zu dürfen, doch so richtig konnte sich bei Ribanna nicht die Freude einstellen. Es war eigentlich ganz erholsam mit Ari`a zu zweit gewesen. Sie hatten sich untereinander gerade geöffnet gehabt und hatten sich ihre Sorgen von der Leber geredet. Vor Kira hatte Ribanna Angst! Das war nicht schön. Auch vor dem finsteren Grafen fürchtete sich Ribanna. Sie hatte stets vor Augen, was er ihrer Exmeisterin angetan hatte. Kira tat auf besonders nett und fasste Ribanna um die Schultern und sie gingen los. Ribanna fühlte sich dabei total unwohl. Sie wollte Ribanna besser kennenlernen, weil sie nun ihre Schülerin war und sollte von sich erzählen. Also fing sie artig an:

“Ich bin ein Findelkind. Vermutlich weil ich machtsensitiv war. Ich wurde auf Chalacta vorm Tempel der vier Elemente gezielt abgelegt und versteckt. Offenbar lag es in der Familie, affin gegenüber bestimmten Elementen zu sein. Aaja wurde meine Adoptivmutter. Sie war die Hohepriesterin des Tempels. Sie zog mich groß wie ihr eigenes Kind. Schnell kam meine Affinität zum Feuer zu tage und ich wurde in den Dienst der Göttin des Feuers geschickt. Zu Daja. Ich wurde Priesterin schon als kleines Mädchen und zur Tempeltänzerin. Mein Leben schien vorherbestimmt. Doch dann kam ein Tag, der alles änderte. Meine Mutter war in üble Sachen verstrickt. Eine Jedigruppe war gerade zu Gast und sie untersuchten den Fall an den Morden, die plötzlich im Tempel passierten. Als Aaja tot war und sie mich gewarnt hatte, dass ich fliehen muss, tat ich das. Man wollte mich verbrennen. Ich weiß die Hintergründe, was im Tempel abging, bis heute nicht. Ich floh zu den Jedi nach Lianna. Dort war ich eine Weile. Man nahm mich mit, den Jeditempel auf Coruscant zu übernehmen, der nach dem Friedensvertrag den Jedi wieder zufiel. Dort wurde ich die Schülerin von Tara. Auf unserer Feier dazu, sah ich die ersten Virusinfizierten und wie sie sich veränderten. Tara war ausgebildete Ärztin. Wir begannen sofort zu helfen, alles neben meiner Ausbildung. Ich war dabei, als eine Infizierte ein infiziertes Baby gebar und wie das Kind geheilt wurde. Tara verschwand dann, als wir Medikamente besorgen wollten. Bis heute ist ihr Schicksal ungewiss. Ich habe sie gesucht. Ich kämpfte mit dem Gewehr gegen Raser. Ich arbeitete im Tempel, was als Krankenhaus fungierte, Infizierte zu heilen und war dabei, als der erste Patient geheilt wurde, denn er war mein Patient. Dann kam ich zu Kestrel. Ich ging mit ihr nach Lothal auf Mission. Zurück im Tempel geschah der Raub durch Zoey. Nun bin ich hier und Ihr seid meine neue Meisterin. Jetzt bin ich auf der richtigen Seite. Ich hatte zwei zu schwache Jedimeisterinnen. Ich will so stark und mächtig werden, wie Ihr es seid. Ich will niemals mehr Angst haben müssen, will nie mehr schwach sein. Irgendwann werde ich den Tempel besuchen, aus dem ich fliehen musste und Rache nehmen. “


Ziost, Gefängnisse an der Arena: bewachend: Ari`a, Yui und Ribanna, gefangen im Käfig: Kestrel, Sane, Q`Tahem, Sarissia, schlafend: Kain und Thataweia, weiter weg feiernd: Kira und der Graf Sturn, in den Gängen: Zoey, tot: Sarah
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Gänge | Janus, Kira, Zoey, Ribanna, Ari´a

Geduld und Weitsicht waren für die ambitionierten Pläne des Grafen so essentiell wie Luft zum Atmen. Seine Vision von einer unter seiner Herrschaft vereinten Galaxis ließ sich nur umsetzen, indem er umsichtig und geschickt agierte und sich die richtigen Leute gewogen machte. Ein Balanceakt, gerade unter anderen Sith, die in der Regel vor Selbstbewusstsein und Machthunger nur so strotzten und tatsächliche oder vermeintliche Zurückweisungen nur sehr selten verziehen. Janus war ein ausgesprochen fähiger Manipulator, aber er hatte seine Position nicht dadurch erreicht, dass er sich auf seinen Lorbeeren ausgeruht hatte. Jedes Gespräch, jede Begegnung, jede Konfrontation war eine weitere Prüfung seiner Fähigkeit, andere zu lesen und zu deuten. In einer solchen Lage hatte es sich als hilfreich erwiesen, sich etwas zurückzunehmen, erst einmal zu beobachten und abzuwarten. Und genau so ging der Dunkle Lord auch bei dem Gespräch mit Kira und Zoey vor. Beide waren eitel und ehrgeizig und verlangten nach Bewunderung und Respekt – und sie konnten rasch neidisch werden, wenn sie glaubten, dass andere bevorzugt wurden. Also wahrte Janus sorgsam eine generöse und respektvolle Position, der blasse Aristokrat stand hoch aufgerichtet, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, ein dezentes Lächeln auf seinen Lippen und ein Ausdruck von höflicher Neugier auf seinem Gesicht, seine Augen blickten so, dass er in Haltung und auch in der Macht den Eindruck vermittelte, jeder der beiden anderen Sith seine volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Nachdem beide Gesprächspartnerinnen Gelegenheit gehabt hatten, ihre Standpunkte kund zu tun und ein paar Spitzfindigkeiten auszutauschen, ließ Janus einige Augenblicke verstreichen, damit es nicht so wirkte, als würde er plump das Zepter an sich reißen, ganz der weise und geduldige Dunkle Lord konnte er auf solch kleinliche Machtdemonstrationen verzichten. Zunächst honorierte er Zoeys Charmeoffensive mit einem galanten Nicken und ließ sie in der Macht Zustimmung und Wertschätzung spüren. Es ging ihr zweifellos auch darum, Kira eins auszuwischen, aber ihre Beiträge hatten dennoch einen gewissen Wert, der nicht zu leugnen war. Präsentables Aussehen, die Verbreitung der Botschaft vom Sieg in den Reihen der Sith, die Erwähnung ihres Einsatzes im Jedi-Tempel, das waren für sich genommen schon wichtige Punkte, doch die Archäologin sprach auch noch den Zustand von Kestrel an. Damit rannte sie bei Kira offene Türen ein, Janus registrierte zufrieden, dass sich seine ehemalige Meisterin recht gut im Griff hatte und nicht provozieren ließ – ihre Selbstbeherrschung war eindeutig besser als früher, und so ließ er die dunkelhaarige Frau spüren, dass er davon und von ihren Worten sehr angetan war. Auch hier hörte er zunächst aufmerksam zu und gab das Gefühl, dass er jedes Argument sorgfältig abwog, es dauerte eine Weile, bis die sonore, glatte Stimme des Grafen wieder zu hören war.


„Ausgezeichnet. Ich danke Euch für Eure wertvollen Ansichten. Lady Liviana, ich weiß Eure Intentionen und Euren Einsatz sehr zu schätzen. Meine Diener werden dafür sorgen, dass Ihr Euch zeitnah erfrischen und unseren großen Sieg angemessen feiern könnt. Währenddessen wird sich die Botschaft von den kommenden Spielen wie ein Lauffeuer verbreiten – und damit auch der Ruhm, den wir hier errungen haben. Lady Guldur, ich freue mich bereits sehr darauf, diese Ideen im Detail mit Euch zu besprechen. Und noch mehr darauf, sie in die Tat umzusetzen. Der Nautolaner gehört ganz Euch. Verfahrt mit ihm, wie es Euch beliebt. Was unsere gefangene Jedi-Meisterin angeht...“

Janus machte eine Kunstpause und lächelte unheilvoll, doch rasch wurden seine Gesichtszüge wieder glatt und nachdenklich. Das Wissen über den Jedi-Tempel, das Zoey mit brachte, war eine Sache, doch in Kombination mit den Geheimnissen, von denen Kestrel wusste, bot sich die Chance, die Schwachstellen der Jedi erbarmungslos aufzudecken und ausnutzen. Dazu musste seine alte Rivalin allerdings die Nacht überleben, tot hatte sie keinen Nutzen mehr für hin, zumal ihr Leiden gerade erst begonnen. Sie jetzt schon sterben zu lassen wäre so, als würde man einen gut gereiften Wein in einem hastigen Zug austrinken. Der schlanke Halb-Echani nickte schließlich, eine Entscheidung war gefallen.

„...so habt ihr beide Recht. Kestrel ist eine Quelle wertvollen Wissens, aber auch zäh und starrsinnig. Wir werden sie brechen, daran besteht kein Zweifel, aber es wird Zeit und Fingerspitzengefühl erfordern. Bis dahin muss sie überleben und so soll dies sichergestellt werden.“

Generös lächelte der Graf seinen beiden Begleiterinnen zu und machte sich dann auf den Weg, auch die Schülerinnen gesellten sich dazu und so formte man einen dunkeln Zirkel, der seinen Triumph feierte. Auch hier hielt sich Janus, abgesehen von einer höflichen und charmanten Begrüßung natürlich, erst einmal etwas zurück und beobachtete das Geschehen. Er war neugierig, wie die beiden anderen Sith mit ihren Schülerinnen umgehen würden, und ob es vielleicht auch eine wagen würde, ihn anzusprechen. Man konnte so viel lernen, indem man einfach Augen und Ohren offen hielt...

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Gänge | Janus, Kira, Zoey, Ribanna, Ari´a
 
Ziost, Gefängnisse an der Arena: bewachend: Ari`a, Yui und Ribanna, gefangen in den Käfigen: Kestrel, Sane, Q`Tahem, Sarissia, schlafend: Kayn und Thataweia, Kira, Zoey und der Graf Sturn in den Gängen

Das 18 jährige Mädchen hatte das Gefühl seit langer Zeit wieder ein normales, unverfängliches Gespräch führen zu können.
Ribanna wirkte nicht viel älter als sie, auch wenn sie das Alter von Menschen immer schlecht schätzen konnte. Zumindest wirkte sie unvoreingenommen und für den Moment unkompliziert. Zumindest hatte Ari’a nicht den Eindruck aufpassen zu müssen, was sie sagte, ganz anders als bei den höher rangigen Sith. Selbst bei Zoey wagte sie es nicht ihre wahren Gefühle immer klar und ehrlich auszusprechen.
Ribanna wirkte noch so menschlich. Doch dies war auch kein Wunder. Immerhin hatte sie gerade erst die Seiten gewechselt und irgendwie passte diese junge Frau überhaupt nicht hier her und vor allem nicht an die Seite von Kira Guldur. Fast hatte die Twi’lek den Eindruck, dass die Sith Exekutorin ein Spiel mit der ehemaligen Padawan von Skyfly spielte. Hoffentlich irrte sie sich, denn dies könnte sonst den Tod der jungen Frau neben ihr bedeuten. Dies wünschte die blaue Twi’lek ihr nicht und der Gedanke löste irgendwie eine Gänsehaut in ihr aus. Zumindest sie war sicher…sie hatte sich bereits eindeutig bewiesen. Sie war jetzt…eine Mörderin.

Die Erzählungen von
Ribanna bezüglich ihrer Phantasien zu der nun ins Wasser gefallenen Hochzeit, rissen sie nur wenig aus ihren düsteren Gedanken, denn jene konnte sie nicht teilen. Die Hochzeit war ihr egal gewesen und sie hatte sich nie wirklich Gedanken dazu gemacht. Sie hatte durch Zoey und wegen der Mission, die Jedi zu verraten, viel zu sehr unter Druck gestanden. Immerhin hatte sie sich auch nichts anmerken lassen dürfen, um die Mission nicht zu gefährden und zum Schluss noch wegen eines Fehlers zu sterben. Ari’a nickte daher eher abwesend, als Ribanna von ihrem Wunschtraum erzählte.

Hellhörig wurde die Twi’lek erst, als die Frau von einem Band zu
Skyfly erzählte, was sie nicht so richtig verstehen konnte, außer, dass sie vermutlich die Freundschaft zu ihr meinte. Das dies hart sein musste, konnte sich Ari’a zumindest etwas vorstellen, wenn auch nicht mal ansatzweise. Wieder nickte die Twi’lek nur, nur um zu signalisieren, dass sie ihr zuhörte, doch eine richtige Antwort konnte sie der Frau nicht darauf geben. Was sollte sie schon sagen? Gewarnt hatte sie die junge Frau bereits, dass sie keinen Rückzieher machen durfte.

“Das ist nicht das Selbe…. .”

Waren die ersten Worte von Ari’a, als
Ribanna von ihren Morden erzählte. Es waren keine wirklichen Lebewesen mehr gewesen. Zumindest von einem gewissen Standpunkt aus und Unbekannte noch dazu. Die Frau konnte also nicht wirklich verstehen, was in Ari’a vorging. Immerhin hatte sie Sarah mehrere Wochen gekannt und hatte die Beziehung zwischen Sane und ihr natürlich bemerkt. Niemand von ihnen hatte ihr je etwas getan. Ganz im Gegenteil. Sie hatten sie gerettet, sie gut behandelt und aufgenommen und sie hatte es auf diese widerliche Art gedankt. Nur…um zu überleben und endlich nicht mehr schwach zu sein.

“Eigentlich hat sie es nicht verdient… . Aber ja, sie hätte mich vielleicht getötet. Aber nur vielleicht. Sie hat mir nie was getan. Ich habe zuerst angegriffen, weil ich musste. Und trotz allem war
Sane gewillt gewesen mit mir zu reden. Er wollte mich nicht töten. Wollte mir helfen. Doch er konnte es nicht. Er war nicht in der Lage und Position. Dann tötete ich Sarah und dann…war alles anders. Einfach alles. Es veränderte einfach alles. Einschließlich…mich.”

Meinte das Mädchen betrübt und erblickte dann die Sith Exekutorin, welche sie abholte zu der Feier, die sich
Ribanna und sie verdient hätten. Erstaunt sah sie der Frau entgegen und die Wachschicht wurde mit den anderen Schülern gewechselt. Sie wurden belohnt. Ribanna hatte den Jedi den Rücken gekehrt und Ari’a hatte einen Feind getötet. Nun wurde gefeiert. Ari’a versuchte sich daran zu erfreuen, immerhin war es eine gewisse Wertschätzung, doch irgendwie konnte sich Ari’a nicht daran erfreuen. Sie hatte sich so die Gunst bei den Sith gewünscht, doch irgendwie wurde das Ganze von Zweifel, Schuldbewusstsein und einer enormen Kälte, die nun in ihr herrschte, überschattet. Sie fühlte sich anders…und unwohl.

Auf dem Gang trafen sie auf den
Grafen und ihre Meisterin. Zoey unterhielt sich gerade mit Sturn und lächelte sie schließlich an, als jene sie sah. Ari’a erwiderte es mit einem schwachen Lächeln und einem Nicken und einer schüchternen Verbeugung vor dem Grafen und ihrer Meisterin.

Der Weg führte ins Innere der Zitadelle. Ins Zentrum und vorbei an düsteren Statuen, tropfenden, feuchten Wänden vom letzten Regenguss und zerstörten Säulen. Die blaue, junge Twi’lek schwieg den Weg lang, denn immer wieder zuckten Bilder der letzten Geschehnisse vor ihrem Auge auf und die Gewissensbisse nagten tief an ihr. Vielleicht würde Schlaf Abhilfe schaffen, doch vermutlich würde sie gar keinen finden.
Im Zentrum hatten anscheinend Diener des dunklen Lords einiges vorbereitet für die Feier. Es gab Kerzen und Fackeln, die jene düsteren Halle in eine interessante Atmosphäre tauchte, ein kleines Buffett mit Speisen und Getränken und ein paar Decken und Teppiche, um Sitzmöglichkeiten zu schaffen, in der ganzen Improvisation. Vorratskisten standen um ein Lagerfeuer und unheimlich aussehende Schatten tanzten nun durch die Halle durch die flackernden Lichter.

Ari’a setzte sich auf eine der Kisten und beobachtete die Anderen, während immer wieder
Sarah’s leeres, blasses Gesicht in ihr auftauchte und ihr jeden Appetit nahm. Sie versuchte sich abzulenken und beobachtete die Anderen. Insbesondere Sturn, der ihr besonders unheimlich war. Er hatte etwas an sich, was nicht nur bedrohlich in der Macht war, sondern es lag auch etwas in seinem Gesicht, was der Twi’lek missfiel. Es war sein Blick, der sie erschaudern ließ. Irgendetwas wirkte an ihm merkwürdig- anders. Vielleicht lag es daran, dass er Halbechani war und kein Mensch, doch da war noch etwas anders. Kälte. Der Mann wirkte eiskalt, obwohl er kaum Mimik zeigte. Vielleicht gerade deswegen.
Nicht gerade die Sorte von Leuten, mit denen sie sonst groß Kontakt gepflegt hätte. Ganz im Gegenteil. Sie hätte normalerweise einen großen Bogen gemacht, doch sie hatte hier keine Wahl. Musste sogar versuchen in deren Gunst zu steigen, um zu überleben.

Die junge Twi’lek wandte den Blick ab und suchte Kontakt zu
Ribanna, doch diese war im Moment noch mit Kira beschäftigt. Alles bot nur wenig Ablenkung und so sah das Mädchen ins Feuer und sah Sarah, ihren verdrehten Körper, den leeren, aufgerissen Blick, sowie Sane’s Schmerz und Wut und seine Androhung auf ihren Tod und wie er sie beinahe zu Tode getränkt hätte. Die blaue Twi’lek fröstelte und sie unterdrückte ihre Tränen. Sie war überfordert. Sie spürte die Kälte in sich, die selbe Kälte, die hier die ganze Umgebung ausstrahlte. Sie war überwältigend und erdrückend zugleich und verstärkte in ihr Gefühle, die sie kaum beherrschen konnte. Furcht und Zorn und daneben kam ihr Gewissen, was mit dem Ganzen überhaupt nicht harmonierte. Sie sollte sich freuen, Teil dieser dunklen Gemeinschaft zu sein. Diesem dunklen Zirkel beizuwohnen. Genau dies hatte sie gewollt, doch der Preis war hoch und ihre Psyche spielte ihr einen Streich. War sie etwa doch zu schwach für die dunkle Seite?! NEIN! Sie durfte es nicht sein! Sie wollte es nicht sein! Sie wollte stark sein und mächtig werden!? Warum plagte sie dann ihr Gewissen?! Sollte ihr der Tod von Sarah nicht eigentlich egal sein? Ja, doch dies tat es nicht. Sie war durch ihre Tat bis ins Mark erschüttert und ihre blaue, schlanke Hand zitterte noch immer. Jene, die den Blaster gehalten hatte, um mehrfach und zielgerichtet abzudrücken, um das Leben einer Frau zu beenden, die es nicht wirklich verdient hatte zu sterben. Doch es hatte einen Nutzen gehabt. Die Sith akzeptierten sie nun, Zoey hatte ihre Feindin aus dem Weg geräumt bekommen und es half ihr nun selbst, um stärker zu werden. War dies nicht ein lohnenswertes Ziel? Ja, doch warum fühlte es sich so falsch an?

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Janus, Kira, Zoey, Ribanna, Ari´a, Diener von Sturn
 
Ziost, Gefängnisse an der Arena: bewachend: Ari`a, Yui und Ribanna, gefangen im Käfig: Kestrel, Sane, Q`Tahem, Sarissia, schlafend: Kain und Thataweia, weiter weg feiernd: Kira und der Graf Sturn, in den Gängen: Zoey, tot: Sarah


Kira antwortete selbstverständlich nicht minder spitz und gepfeffert. Sie würde nur ausgewählte Schriften lesen und hätte dabei einen recht hohen Anspruch. Wut schoss in Zoey hoch. Sie funkelte sie böse an. Ihre geschriebenen Bücher waren ihr viel wert!

“Der Graf kennt komischerweise alle meine Werke. Wollen Sie etwa behaupten, sein Anspruch wäre niedriger als Eurer? Mein letztes Werk hatte sogar einige Kapitel über ihn und ich durfte es als Ehrengast auf seiner Benefizgala vorstellen. Die Krönung meiner Lesereise!”

Zoey lächelte überlegen und düster. Dann kam mal wieder eine Warnung seitens Kira. Zoey hatte schon darauf gewartet. Zuerst sollte Zoey bei Sturn vorsichtig sein, dann bei ihr.

“Deshalb weiß ich ja zu schätzen, dass ich des Grafen Schutz habe. Seit ich denken kann! Damals war ich nicht einmal Schülerin. Und wie Ihr seht, ich bat um Hilfe und er eilte herbei!”

Graf Sturn trat näher und Zoey hörte auf mit den Spitzfindigkeiten. Es wäre ihr zu unangenehm, wenn er in der Richtung etwas hören würde. Kira aber meinte nun, sie kenne ihn am längsten und allerbesten.

“Das mag sein!”,

gab Zoey zu und klang versöhnlicher. Sie war dessen Meisterin! Da gab es nichts zu deuten! Das war eine unumstößliche Wahrheit! Zoey erwähnte nun, dass sie im Jeditempel ein und ausgegangen war und später mehr erzählen wollte. Kira fragte nach und erwähnte diesbezüglich Kestrels Dummheit.

“Ich halte Kestrel für naiv wie alle Jedi, aber nicht für dumm. Ich war auf Lianna. Da ich dort ein Appartement im Jeditempel besaß, da ich auf Grund von Aricas ausgesetztem Kopfgeld und vor Darth Hybris dort zum Schutz nach einer Mission schon mal untergebracht worden war, vertraute man mir. Ich verschleierte meine Macht völlig. Ich bot wie früher meine Hilfe als Archäologin an. So wurden mir Artefakte selbst aufs Zimmer gegeben. Und der Jeditempel ist nur halb voll, da die Meisten bereits nach Coruscant zurückgehen.“,

gab Zoey gerne und voller Stolz Auskunft. Sie kamen in der Arena an. Kira holte die Schülerinnen ab. Zoey hatte diese Idee für gut befunden. Zoey bat dann mit Begründung um einen Bactatank für Kestrel und für sich um Erfrischung. Seine Diener würden ihr behilflich sein, was ihre Erfrischung betraf. Der Graf war so großzügig wie immer. Erleichtert nahm das Zoey lächelnd zur Kenntnis. Ihr Lächeln war einnehmend. Janus fand ihre Ansichten wertvoll. Zoey strahlte. Für einen Augenblick zumindest. Dann fror ihr Strahlen ein. Kira! Beide waren durchaus dafür und reagierten positiv auf den Bactatank für Kestrel. Doch alles hatte zwei Seiten. Sie kam auf die Idee, weil Zoey sie als wertvoll bezeichnet hatte, sie zu verhören, was natürlich ein Folterverhör werden würde. Mist! Eigentlich hatte Zoey ihr helfen wollen, hatte ihr aber stattdessen noch ein Verhör aufgebürdet. Und nicht nur ihr. Plötzlich wurde auch der Nautolaner für Kira interessant. Vermutlich hatte Zoey deren Leiden nur verlängert und verschlimmert. Na toll! Zoey vermied den Blick rüber zu den Käfigen.

Sie gingen alle zur Mitte der Zitadelle. Kurz vorher bat ein Diener Zoey, mitzukommen, während alle Anderen bereits Platz nahmen. Zoey ging in eine hergerichtete Nasszelle und duschte rasch. Dann zog sie die frische, für sie bereitgelegte Kleidung an. Alles in Schwarz. Shirt, Hose, Schuhe, Umhang. Edle, weiche, schön fließende Stoffe aus edlem Garn. Zoeys Haare wurden gekämmt und sie wurde geschminkt. Das war Service! Und das an diesem Ort des Schreckens! Gar nicht viel später nahm sie in der Runde zwischen dem Grafen und Ari`a auf einem weichem dicken Sitzkissen Platz. Es war erstaunlich, wie man hier alles hergerichtet hatte. Natürlich durfte ein edler Tropfen Wein nicht fehlen.


“Okay, ich will euch nicht weiter auf die Folter spannen! Meine Idee! Ich las darüber in alten Schriften zu dieser Zitadelle und als ich vorhin Mosaike mit Bildern hierzu, wenn auch fast zerstört, sah, wusste ich , was sie darstellen und erinnerte mich an das Gelesene. Dafür gibt es hier eine alte Technik. Mehr verrate ich nicht! Das wird eine Überraschung! Es wird ein spannendes Spektakel. Der Käfig ist ihr Ziel. Sie werden sich, die, die es lebend bis dorthin schaffen, in Sicherheit wiegen. Doch dort werden dann von unten Bühnen hochgefahren, auf denen Kämpfer bereit stehen, die extra unserem Aufruf gefolgt sind, um sich zu messen. Die Käfige und die Überraschung verschwinden, Bühne frei für Teil 2! Teil 3 könnte ein Kampf zwischen den Jedi sein. "

Zoeys Augen glänzten. Sie war stolz für ihren Einfallsreichtum. Man würde staunen! Doch, sie hatte ihre Freunde bzw. Exfreunde dabei völlig vergessen, die dem ausgesetzt sein würden.

Yui ist Computer- und technikaffin, wie man sich denken kann und bekommt die Leitung über die Technik bei den Spielen an der Konsole im Überwachungsraum. Sie soll sich das Morgen ansehen, ob noch Reparaturen nötig sind und wird sich darum kümmern.
Die Sithbestien schlafen im Kryotank. Sie muss sie wecken. Die werden dafür benötigt."


Sie trank ihr Glas leer und erzählte dann ihre Story angefangen von Lothal. Dabei ließ sie auch die Parallelwelt nicht aus. Eigentlich hatte sie auch vor Ort daran gedacht, dass es niemand wissen sollte, doch sie wollte unbedingt Sturn von seinem anderen Ich erzählen, dem Krankenhauschef. Sie erzählte aber von der Gefahr durch die Droiden. Sie fuhr fort, sprach von Lianna, den Jediarchiven bzw. der Bibliothek, der verbotenen Abteilung, ihrer Flucht, dem Weltraumkampf und endete irgendwann auf Ziost. Die Häppchen, die es hier gab, waren köstlich!

“Wir sollten den Jedi auch Wasser und Brot bringen! Wie machen wir das mit Kestrel? Wird sie auf Euer Schiff in die medizinische Abteilung gebracht oder kommt der Bactatank zu ihr, Graf Sturn?”,

sprach Zoey nochmal das wichtige Thema an. Was nutzte so eine tolle Idee für die Jedispiele, wenn sie am Ende nicht dazu antreten könnte? Sie fuhr sich relaxt mit der Hand durch ihr Haar, was im Licht der Fackeln glänzte.


Ziost, Zitadelle, Mitte im festlich hergerichteten Bereich: Zoey, Janus, Kira, Ari`a und Ribanna
 
[Ziost / Zitadelle / Zelle] in der Nähe: Sarissia, Sane und Kestrel

Die Dunkelheit in der Zitadelle war erdrückend und die mangelnde Beleuchtung im Zellentrakt machte es auch nicht einfacher für den Nautolaner, etwas optimistisch zu sein. Der Nautolaner schätzte jeden Moment der Ruhe. Weniger für sich, aber mehr für seine Freunde. Immer wieder kamen durch irgendein Fenster an irgendeiner Wand dieser verfluchten Zitadelle helle Lichtblitze und anschließend grollender Donner. Als ob der Planet laut jubelte, dass die Jedi besiegt worden waren.
Die Macht des Grafen Sturn war gewaltig und scheinbar hatte dieser Sith seit ihrem Zusammentreffen auf Thearterra eine sehr steile Karriere hingelegt und sich auch extrem in der Macht verstärkt. Auf Thearterra hatte Kestrel noch die Oberhand gegenüber Sturn halten können, nun war sie kein Gegner für Sturn mehr.
Erstaunt war Q'Tahem jedoch darüber, dass die andere Sith, Kira, die Meisterin von Sturn gewesen war. Das trübte seine Hoffnung noch weiter lebendig aus dieser Situation heraus zu kommen… Beide waren mächtige und hochrangige Sith und kannten sich gegenseitig sehr gut! Vermutlich arbeiten sie schon öfter zusammen…

Unglücklich sah er zu Boden, als Kestrel ihm erzählte, dass sie die machtunterbindenden Handschellen so schnell nicht abschütteln konnten. Ihre Lage wurde immer prekärer, noch dazu als seine ehemalige Meisterin erzähle, dass sie am Hals ein zweites solches Band trug. Kestrel fragte, ob sie dachten, dass sich Sturn auf Verhandlungen einlassen würde.


Nein,... Ich fürchte, Sturn möchte uns als Spielzeug für irgendwas… So wie ich den Mann einschätze, mag er die Psychospielchen.

, meinte er geschlagen und sah zu seiner ehemaligen Meisterin. Die tiefe Trauer und Verzweiflung war für alle deutlich erkennbar. Am liebsten hätte er ihr irgendwie geholfen, ihr die Hand auf die Schulter gelegt, irgendwas um sie zu beruhigen.

Nimm die Tabletten, die Zoey dir gegeben hat… Du bist so geschwächt und verletzt… Wer weiß was Sturn noch mit uns vor hat…

, bat er Kestrel, da er mitbekommen hatte, dass Zoey ihr etwas in die Hände gedrückt hatte. Sie hatten zwar Zoey an die Sith verloren, aber ein Funken Menschlichkeit war wohl dennoch in ihr verblieben.
Die Jedi Meisterin meinte betrübt, dass er recht mit Ari'a gehabt hatte.


Ich glaube Ari'a hat noch viel mehr Licht in sich, als Zoey. Sie ist sehr beeinflussbar und ich glaube, sie hat Sarah aus Angst getötet. Genauso wie Ribanna aus Angst übergelaufen ist…

, meinte er ehrlich. Er hatte so gehofft Ari'a ausbilden zu können. Sie wäre eine wirkliche Herausforderung gewesen, aber irgendwo hatte er sich das auch zugetraut… Schade, dass er keine Chance dazu gehabt hatte!
Seine ehemalige Meisterin erkundigte sich nach ihren Wunden.


Mein Tentakel pocht, aber ansonsten geht es mir gut. Zoey hat mich überrumpelt, als sie mich gegen den Zelleneingang geschleudert hat... Ich muss unbedingt lernen, mich aus diesem verdammten Würgegriff zu befreien!

Er hatte zu Beginn des Kampfes gegen Zoey die Oberhand gehabt und hätte sie früher oder später sicher noch besiegen können…
Er sah herüber zu Sane und betrachtete besorgt die riesige blutige Stelle.


Wie geht es deiner Wunde, Sane? Sie sieht tief aus…

Der Arzt war taff, das wusste er. Anhand der Größe der blutigen Stelle musste der Blutverlust erheblich gewesen sein. Kestrel hatte etwas von Zoey erhalten und brauchte es auch dringend. Sane aber scheint diese Arznei auch zu brauchen.


[Ziost / Zitadelle / Zelle] in der Nähe: Sarissia, Sane und Kestrel
 
Zurück
Oben