Auf Prime ist am vergangenen Freitag die deutsche Mini-Serie "Luden" gestartet. Diese basiert auf tatsächlichen Begebenheiten, und spielt Anfang der 80er Jahre auf St. Pauli. Der junge Klaus Barkowsky steigt in dieser Zeit zum Zuhälter "Lamborghini-Klaus" auf, der mit seiner "Nutella-Bande" die Vorherrschaft der alteingesessenen Luden-Vereinigung "GMBH" auf dem Kiez attackiert, und bald zu einer der schillerndstern Figur auf der Reeperbahn aufsteigt. Doch als ein neuartiges Virus die Prostitution in eine tiefe Krise stürzt, werden die Zeiten spürbar härter...
Ich hoffe, dass sich die Verantwortlichen der großen TV-Anstalten diese Serie genau anschauen, um zu sehen, was möglich sein kann, wenn man mutig ist, und etwas Geld in die Hand nimmt. Die Serie ist erstklassig inszeniert, sehr gut besetzt (u.a. Aaron Hilmer, Jeanette Hain, Lena Urzendowsky) und schafft den Spagat, eine Millieu-Story zu erzählen, bei der sich Faszination und Abscheu die Waage halten. Kostüme und Kulissen sind hervorragend und bringen die fadenscheinige Glitzerwelt, hinter der alles kaputt und schmuddelig wirkt perfekt rüber. Hinzu kommt ein erstklassiger Soundtrack, der die zeitgenössische Musik geschickt einwebt, dabei aber die totgespielten Hits aus entsprechenden Format-Radiosendern quasi komplett ausspart.
Für mich schon jetzt eines der absoluten Serien-Highlights 2023.
C.