Letzte Woche gesehen:
„Shuttle“ von 2008. Die Freundinnen Mel und Jules kommen von nem Mexiko-Kurztrip nachts auf dem verregneten Flughafen an, und zusammen mit den gerade kennengelernten Jungs Seth und Matt besteigen sie das kostengünstige und titelgebende Shuttle. Anfangs scheint Alles normal zu sein, doch nachdem Seth bei einem Reifenwechsel ein paar Finger verliert und der Fahrer des Shuttles plötzlich eine Waffe auf sie richtet wird den Insassen, klar, dass die Nacht lang und schrecklich werden wird…
„Shuttle“ ist ein Paradebeispiel für einen kleinen, mit geringem Budget gedrehten Thriller der Extraklasse, der kontinuierlich die Spannungsschraube anzieht, und dabei durch die Bank weg von einem ausgezeichneten Cast unterstützt wird. Die Protagonisten sind sympathisch und man fiebert mit jedem von ihnen mit, während die bösen Jungs nicht nur gemeine Psychopathen/Sadisten, sondern auch noch überaus clever bei der Verfolgung ihrer – gegen Ende aufgedeckten – sehr niederträchtigen Ziele vorgehen.
Der Film ist nicht nur sehr spannend, er wartet auch mit ein, zwei äußerst gelungene Twists auf, und das Ende ist darüber hinaus eines der fiesesten und „Unhappy-Endings“, welches ich seit Langem gesehen habe. Wirklich übel und niederschmetternd, da es für keinen der Beteiligten gut ausgeht, soviel sei verraten (der zeitgleich entstandene und ähnlich gelagerte "Hush" biete zumindest ein versöhnliches Happy-End für die dortigen Helden).
8,5 von 10 Flugtickest.
Noch gesehen:
„Succubus“ bzw. „Necronomicon – Geträumte Sünden“ von Trash-Altmeister Jess Franco.
Den Inhalt des Films kann man kaum wiedergeben, da er eher episodisch angelegt ist und es mir jetzt noch schwerfällt, ihn überhaupt wirklich wiederzugeben. Es geht irgendwie um eine junge Theaterschauspielerin, die anscheinend auch ne Gräfin ist und vorrangig in Lissabon, später in West-Berlin (der Film stammt von 1967) – seltsame, an Träume und Wahnvorstellungen erinnernde Dinge erlebt. Nebenbei geht sie mit ihrem Freund/Agenten auf äußerst abgespacte Parties, die in einer Art Orgie (oder was ähnlichem) enden, trifft sich mit einem Admiral (B-Movie Ikone Howard Vernon), der Steine aus seinem Zylinder isst und seltsame Worthülsen mit ihr wechselt und geht ständig zu einem Wasserschloss, dass ihr offenbar als Gräfin gehört.
Jess Franco war (da leider im April verstorben) einer der ganz großen Könner bzw. Nichtkönner des Trashfilms, „Necronomicon“ gehört noch zu seinen früheren Werken, und ist definitiv kein Mainstream, eher ne Art experimenteller Film ohne echte kohärente Handlung, dafür in tolle Bilder und Farben getaucht, untermalt mit einer leichten, dabei aber sehr eingängigen Jazzmusik.
Ich weiß immer noch nicht, was ich von dem Film halten oder wie ich ihn bewerten soll, ich kann lediglich sagen, dass er mir gefallen hat. Ihn anzuschauen, erfordert aber – so gings jedenfalls mir – doch einiges an Durchhaltevermögen.
Deswegen ?? von 10 Kieselsteinen im Hut