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Zuletzt gekaufter/gesehener Film - Allgemeiner Filmthread
Heute war ja der Kinostart und habe mir aufgrund von Chris Pine und Kenneth Branagh als Bösewicht viel erhofft. Leider muss ich sagen, dass der Film noch 0815-iger wirkt, als ohnehin schon, aber ich wollte es mal versuchen. Er enttäuscht einfach an dieser Allgemeinheit. Der Film bringt leider überhaupt nichts neues in dieses Genre und die guten Schauspieler können den Film leider auch nicht retten. Katastrophal schlecht ist er aber nicht.
Cowboy und Macho Ron Woodroof arbeitet 1985 auf den Ölfeldern von Texas als Elektriker und widmet sein Leben neben dem Rodeo vor allem Drogen und Nutten. Dabei nimmt er auf sich kaum Rücksicht und hat auch sonst wenig Sinn für andere. Kurz um, ein *********. Nach einem Arbeitsunfall landet Ron im Krankenhaus. Für ihn eine Lappalie aber sein Arzt verkündet ihm quasi im Vorbeigehen, dass er HIV-Positiv ist. Ron verweigert sich zunächst vor der diagnose, sein Gesundheitszustand verschlechter sich aber merklich. Von seinen Freunden verleugnet, widemt sich Ron nur noch dem Umstand sein leben zu verlängern. Er muss dabei lernen, dass die Aids-Forschung noch in den Kinderschuhen steckt und das plötzliche auftreten und der schnelle Krankheitsverlauf von Aids tausende Opfer fordert, während das Gesundheitssystem ein bürokratischen Monster ist und wichtige Medikamente aus politischen Motiven keine Zulassung erhalten. Er findet sich bald an der Spitze einer Bewegung wieder, welche die schnelle und unbürokratische Zulassung von Medikamenten fordert, die das Leben und die Lebensqualität der Erkrankten steigern können.
Der Film ist ein Schauspielerfilm, bei dem neben Matthew McConaughey, vor allem Jared Leto als transsexueller Weggefährte von Ron. Zumindet für Leto wäre es ein absolut verdienter Oscar. Bei McConaugheys Darstellung gibt es grundsätzlich nichts zu mäkeln, dafür wie die Figur angelegt ist, macht er einen superben Job. Lediglich die Tatsache, dass die Freunde und Bekannten von Woodroof von der Darstellung entsetzt sind, trübt den Auftritt. Der Wandel von Woodroof ist das zentrale Element des Films und ist dieser ist dabei richtig gut, da er diesen Wandel sehr sublim zeigt. Dieses Element ist aber allen Anschein nach einfach erfunden. Woodroof war nie so ein homophobes ********* und so ist der Film auch ein ziemlich zwiespältiges Erlebnis, da hier große Schauspielkunst einen außergewöhnlichen Mensch um 180° dreht und verfremdet. Nicht das erste Mal im Filmgeschäft, aber hier stört es ungemein aufgrund der Tragweite.
@LordSidious: "Sinister" fand ich richtig stark und zum Teil echt verstörend. Ich hab selten einen Horrorfilm erlebt der mir wirklich "nahe ging", dieser Film zählte aber dazu - im Gegensatz zu "Conjouring", welchen ich überbewertet finde.
@LordSidious: "Sinister" fand ich richtig stark und zum Teil echt verstörend. Ich hab selten einen Horrorfilm erlebt der mir wirklich "nahe ging", dieser Film zählte aber dazu - im Gegensatz zu "Conjouring", welchen ich überbewertet finde.
Ging mir bei "Sinister" ähnlich, und das schafft ein Film selten. Der 1.Teil von "Insidious" hat diesen Eindruck jedenfalls zum Teil auch bei mir hinterlassen.
"The Conjuring" habe ich noch nicht gesehen, aber gelobt wird er zuhauf, anschauen wird ich ihn sicherlich noch.
So da wir Heute Horror-Film Abend hatten, hat ein Kumpel von mir gleich zweil Horrofilm Blindkäufe gemacht!
Der erste: Shrooms
Wie der Titel schon erahnenlässt geht es um ein Gruppe junger Erwachsener die sich im Wald einen Pilztripp verschaffen wollen und dann beginnt der Horror erst!
So warum ich hier eigendlich reingeschrieben haben, ist der zweite film:
"Bloody cottage in the forest"
Die deutesche DVD hülle lässt wirklich auf einen Horrorfilm schließen, doch was wir bekamen war etwas gänzlich anderes!
Das war so ziemlich der beste Trash film den ich in letzter zeit gesehen habe!
Beschreiben kann ich den film ungefähr so: Scary Movie, der Ende der 80er gedreht wurde.
So viel gelacht hab ich schon lang nicht mehr!
Allen Trash liebhabern hier kann ich diesen Film nur wärmstens empfehlen! Aber guckt ihn euch mit mehreren Leuten an!
Wens interressiert, der film ist komplett bei youtube drinnen!
Nach Kauf der Blu-ay gestern gesehen: "John Carpenters Die Fürsten der Dunkelheit". Carpenters Mittelteil der sog. apokalyptischen Trilogie hatte ich vor Jahren zuletzt im TV gesehen und in meiner Sammlung fehlte der eh noch.
Kurz zur Story: In einer verlassenen Kirche in L.A. untersuchen ein Priester und eine Gruppe Studenten einen Behälter, der eine grünlich-schleimige Flüssigkeit birgt, die der Teufel persönlich ist.
Die Story selbst ist - ganz abgesehen von der bösen Suppe - etwas wirr, was vor allem daran liegt, dass die Protagonisten um Donald Pleasence und Victor Wong ständig mit physikalischen Theorien und Begriffen um sich werfen und mit diesen irgendwie versuchen (aber scheitern), die Vorkommnisse und die Suppe zu erklären. Am Ende taugt der ganze Wissenschaftshickhack eh nix, schon gar nicht, um die Welt zu retten.
Bekannte Gesichter neben Pleasence - der gegen Ende zeigen darf, was für ein großartiger Schauspieler er gewesen ist- sind Lisa Blount, Jameson Parker, Dennis Dun und Thom Bray. Alice Cooper tritt kurz als verrückter ****** auf, aber sein Make-Up ist eher zum Lachen, als zum Fürchten. Den Mord, den er mit dem halben Fahrrad begeht, kann man auch in die Kategorie "bescheuert, aber lustig" einordnen.
Dafür gibt's später einige unheimliche Szenen und etwas Blut und Schmodder, aber ausarten tut es dabei nie.
Der große Pluspunkt ist, abgesehen von der allgemein beklemmenden Atmosphäre, der geniale Score von Carpenter. Wie in beinahe all seinen Filmen ist es ein minimaler Elektro-/Synthi-Score, der den Film definitiv aufwertet.
Mit seinen absoluten Kultfilmen wie "Assault on Precinct 13", "Halloween", "The Thing" oder "Escape from New York" kann "Prince of Darkness" nicht mithalten, aber dank der Atmo und des Scores ist es noch ein guter, unterhaltsamer Film der 80er.
Zeitgleich zu den 300 Spartanern an den Thermopylen, kämpfen griechische Patrioten auf See unter Führung von Themistokles um ihr Land gegen ein Heerschar aus Persien. Themistokles tötete Jahre zuvor den persischen Großkönig Dareios und katapultierte somit den rachsüchtigen Xerxes auf den Thron. Xerxers Armee, auch zu See zahlenmäßig überlegen, wird von der griechischen Strategin Artemisia befehligt...und die hat auch irgendwelche Motive.
Es fällt mir echt schwer das Gesehene wiederzugeben, weil es echt anspruchslos und doof ist. Konnte der Vorgänger noch seine Laufzeit fesseln, war mir schon nach der Erstsichtung klar: der Zauber ist raus, der Film hat nichts zu bieten was ein Zweitsichtung rechtfertigen würde. Noch weniger bietet dieser Film, der wie die Vorlage wahrscheinlich, ein getriebenes und uninspiriertes Werk ohne irgendeinen Anspruch ist. Mehrmals hab ich, glaub ich, im Wachkoma (reicht, mehr Aufmerksamkeit ist nicht nötig), gestöhnt und mindest einmal ein Facepalm zum Besten gegeben mit den Worten "Kann doch nicht sein!". Normalerweise leide ich ja still, aber hier....war zum Glück nur mit meinem Freund im Kino, die normale Klientel musste wohl zu der Zeit schon ins Bett.
Egal, der Film ist ein Sammelsurium aus schlechten Dialogen und, vor allem, schlechten Monologe (!!!), die nur dazu dienen für jeden Doofen nochmal auszubreiten was jetzt wichtig ist und worauf man achten soll. Der Rest ist Gewaltporno in Reinkultur, mit total unmotivierten Schauspielern die sich darüber freuen, Geld zu machen mit so wenig Arbeit (vor allem Eva Green, die zieht sich nur aus und guckt sonst grimmig mit süffisantem Lächeln).
3/10 ... jeweils ein Punkt für jede Brust von Eva Green und einen für das Ende. Klingt fair.
Im Kino bewusst verstreichen lassen, habe ich ihn nun mehr oder weniger zufällig gesehen und muss sagen, dass der Film allgemein wesentlich besser war als befürchtet, aber auch definitiv nicht zu meinen Lieblingsfilmen zählen wird.
Brad Pitt spielt gewohnt zufriedenstellend (wenn auch mit komischer Matte), wahrscheinlich gerade da die Rolle sicherlich nicht die anspruchsvollste seiner Karriere war. Insgesamt ist die Besetzung eher spärlich, was wohl auch der starken Fokussierung auf Pitt geschuldet ist, denn alle anderen Darsteller bekommen verhältnismäßig wenig Zeit vor der Kamera - eine wirkliche Bewertung von ihnen kann man daher m.E. kaum vornehmen. Die sorgende Mutter zu spielen oder den eiskalten General, das können sicher viele in Hollywood. Einzig in Erinnerung geblieben ist mir noch Daniella Kertesz als kahlgeschorene israelische Soldatin, auch wenn sich deren Textumfang wohl auf 10 Sätze im Film beschränkt.
Handlungstechnisch gibt es zum Thema Zombie-Pandemie nicht mehr viel zu erzählen, da hat man in dem Genre auch wenig Spielraum. Was ich gut fand, war dass statt der klassischen Teenie-Truppe oder den zusammengewürfelten Nachbarn mal die UN bzw. die noch funktionierenden Bestandteile staatlicher Institutionen zum Zuge kommen - bei einem ca. 200 Mio. $-Budget ist das allerdings auch visuell zufriedenstellend umsetzbar. Dass man dem Ganzen mit der weltweiten Suche nach der Ursache und daraus folgend einem Gegenmittel noch den Hauch eines Krimis gibt, bringt dann doch ein wenig "Abwechslung" in die Zombie-Filmwelt.
Einzig ab dem dritten Viertel des Films bis zum Ende lässt World War Z etwas nach, und auch wenn man es wohl von Anfang an auf ein bereits forciertes Sequel angelegt hat, schafft man es meiner Meinung nach nicht, ein spannendes Ende vorzulegen.
PS: Die CGI-Zombies waren im Film doch nicht so schlimm wie sie im Trailer (für mich) herüberkamen.
Im Rahmen der SchleFaZ-Reihe auf tele5 hab ich Jess Francos "Die 7 Männer der Sumuru" gesehen. Die SchleFaZ-Reihe an sich war mir bekannt, ich wollte sie auch schon länger mal sehen, nur wurds erst jetzt mal was. Das Konzept gefällt mir ziemlich gut, da ich sowohl Kalkofe, als auch Rüttens ehr sympathisch finde, und die während des Films eingeblendeten Infos/Kommentare waren stellenweise sehr witzig.
Der Film ist für Franco-Verhältnisse fast schon bodenständig - er hinterläßt nicht diese seltsame Stimmung wie "Vampyros Lesbos" oder "Necronomicon" - heißt aber nicht, das da tatsächlich was zusammenpasst. Die Story ist Humbug, die Action lachhaft inszeniert, vor allem die finale "Schlacht", die Figuren sind Schießbudenpappkameraden, und ab und an sieht man bekannte Francozooms durch irgendwas durch oder aus nem total schrägen Winkel.
Der Film ist aber so dämlich, dass er größtenteils viel Laune vebreitet, wozu auch die deutsche Synchro ihren Teil beiträgt. Lediglich in der Mitte ist der Film ein wenig langatmig, dafür entschädigen aber wie gesagt dümmliche Dialoge, Strahlenwaffen, die einzig und allein durch monotone "Klack"-Geräusche die Bestrahlten grausam zu treffen scheinen, sowie riesige Plotholes (angeblich hat Sumuru von nem Japaner 650 Mio. abgegrapscht, und dann sind die läppischen 10 Mio. von Sutton so wichtig!?).
Guter und launiger Film von Meister Franco, und auch die SchleFaZ-Reihe wird ich mir jetzt öfter mal ansehen.
Filme von Lars von Trier sind ja immer so eine Sache. Entweder man findet Zugang zu ihnen und erlebt eine unkonventionelle Reise durch das bizarre Innenleben des Regisseurs, oder man sieht sich den Film an und denkt hinterher, was man hätte sinnvolleres mit der Zeit anfangen können.
Ersteres empfand ich bei seinem Film "Antichrist", letzteres bei "Melancholia". Bei Nymphomaniac war mir von vornherein klar, dass es sich hier nicht nur um wilde vögelei handeln würde, da der Titel zu eindeutig ist und es auch einfach gar nicht zu von Trier passen würde. Und ich behielt Recht.
Natürlich schwebt das Thema Sexualität wie ein Damoklesschwert über den Film. Und natürlich kriegt man allerlei nackte Menschen, bizarre Sexualpraktiken und jede Menge Genitalien zu Gesicht. Doch der Film versucht erst garnicht, sein Publikum zu erregen; es mit Erotik zu stimulieren. Vielmehr legt von Trier sein Hauptaugenmerk auf seine Protagonistin. Auf ihr Seelenleben. Auf ihre spannende, und zuweilen stumpfe, Entwicklung und beleuchtet ihr Leben. Das Leben aus der Sicht einer Nymphomanin. Nicht um Sexsucht, sondern um die gewollte Nymphomanie von Joe, die sie mit Vergnügen sowie Wohlwollen begegnet und lange Zeit zelebriert.
Im Laufe des Filmes erfahren wir von unzähligen Liebhabern, Einsamkeit und Zerrissenheit. Von Bisexualität, Sado-Maso und Pädophilie. Und von der Frage, wie viel ein Leben ohne Liebe überhaupt wert sein kann. Ob es sich lohnt, ohne Liebe zu leben.
Ich bin über alle Maßen begeistert von diesem Film und zähle ihn zu den besten der letzten 20 - 30 Jahre. Die Intensität, mit der von Trier seine Geschichte erzählt, ist Himmel und Hölle zugleich. Und doch muss man eben einen Zugang zu diesen Film finden.
Wieso ich ihn letzten Endes für ein großes Werk halte ist dem Schluss zu verdanken. Gerade als man denkt, dass Joe mehr oder weniger ihren Frieden gefunden hat, passiert noch etwas. Ein Klischee. Eine Szene, über die man sich eigentlich nicht wundern sollte, und es trotzdem tut. Wenn ein Filmemacher es schafft, sein Publikum mit einer vorhersehbaren Sache zu überraschen, dann kann man von einem großen Talent sprechen. Die DVD steht schon in meinem imaginären Schrank. Und ich bin sehr gespannt, ob, und wenn ja, welche Extras dort auf mich warten werden. Aber selbst wenn nicht: Das ist ein must-have!
Der Cast ist natürlich bombastisch. Und wirklich jeder in diesem Film, der sich bereits in anderen bekannten Filmen bewährt hat, hat seinen großen Auftritt. Uma Thurman als
Betrogene
, Shia LeBeouf als
Macho
, Christian Slater als
Vater
, Willem Dafoe als
Skrupelloser
, Jamie Bell als
Bizarrer
, Stellan Skarsgård als
Zuhörer
und Charlotte Gainsbourg als Joe. Sie alle, so hat man das Gefühl, leben diesen Film. Diese Rolle. Und sie alle überzeugen. Zudem noch Stacy Martin, die in ihrer ersten Filmproduktion spielt und als jugendliche Joe ihren Charme spielen lässt.
Als der Film aus war, starrte ich noch einige Zeit auf den Bildschirm meines Laptops weil ich noch so erschüttert, fasziniert, erschreckt und verzaubert war, dass ich garnicht so recht wusste, wie ich jetzt in mein eigenes Leben zurückkehren solle. Vielleicht ein wenig pathetisch, doch kein Film hat in mir diese Emotionen geweckt wie Nymphomaniac.
Alex Murphy ist was Seltenes im Detroit der nahen Zukunft, denn er ist ein ehrlicher Polizist, der sich nicht bestechen lässt und so schnell auf der Abschussliste des lokalen Drogenbosses landet. Von Kollegen verraten wird Murphy bei einem Bombenanschlag schwer verletzt mit keiner Aussicht auf Heilung. Seine Frau ergreift die Chance, die ihr der Konzern OCP anbietet: Murphy wird zu einem Prototypen und zu einem Cyborg, einem Marketingcoup des Konzerns, um den Einsatz von Robotern in den USA gegen politischen Protest durchzusetzen. Doch der Konzern spielt falsch.
Ich schreib das gerade zum dritten Mal, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dass der Film bis zur Mitte eigentlich gar nicht so schlecht war. Aber je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr wird klar, dass der Film nur fast Durchschnitt ist und im direkten Vergleich zu RoboCop von 1987 sogar ein totaler Reinfall.
Die Einführung der Charaktere geht zu schnell und dazu zählt auch die Stadt. Im 87er war die Stadt ein Dreckhaufen, den Verhoeven nur zu gerne zeigte. Davon merkt man im neuen Film erstmal nichts. Das wundert aber nicht, weil der Film mit der Prämisse startet, dass man eigentlich auch ohne Roboter auskommen kann und hier den Fokus auf schlecht konstruierte Sozialkritik legt, die am eigentlichen Thema irgendwie vorbeigehen. Soll wohl irgendwie sowas ausdrücken als wäre der Film tiefgründig oder so. Aber keine Angst, ist er nicht, zumindest nicht mehr oder weniger als der 87er. Kommen wir aber mal zu einem guten Ansatz, der Film zeigt nämlich wie RoboCop gebaut wird, was im Original ja fehlte. Dabei werden dann so wichtige Entscheidungen getroffen wie die Farbe von RoboCop oder ob er in Kampfsituationen seine menschliche Seite vernachlässigen soll. Ein weiterer Unterschied ist, dass Murphys Familie involviert ist, also im Gegensatz zum 87er ist die sich bewusst, dass RoboCop ihr Mann/Papa ist und dieser ist sich auch bewusst, dass er mal ein mensch war (hier wird pflichtgemäß mit sich gehadert). Das alles klingt total doll, aber diese Neuerungen bringen keine neuen Aspekte rein, sie fressen eher Laufzeit und die Gewichtung geht flöten. Da war der 87er einfach wesentlich effektiver. Hier erarbeitet sich Murphy sein Gedächtnis zurück, entscheidet sich seine Familie im dunkeln zu lassen und bekämpft seine einprogrammierten Sperren um endlich zu dem Gesetzeshüter zu werden, den sich sein Sohn vorgestellt hat. Dabei braucht Verhoeven kaum Worte sondern nur kurze prägnante Szenen und sowas wie "Signature Moves". Im Remake werden diese und ähnliche Aspekte ohne Mehrwert überlang ausgewalzt.
Die Action ist der Rede nicht wert, dabei hat Padilha schon einen super Actionfilm abgeliefert. Die Shootouts sind 08/15 und einfach nicht dynamisch, auch wenn mir die Kamera was anderes vermitteln soll. Der Trainingslauf in der Lagerhalle war schon im Trailer ******* und er ist es auch im Film. RoboCop schießt spastisch in alle Richtungen und ist total überlegen...Botschaft angekommen? Aber Robo braucht auch gar nicht so doll mit der Knarre (er hat sogar zwei) umgehen, weil die Bösewichte keine Charaktere sind, geschweige denn eine Bedrohung. Clarence fucking Boddicker wurde in Verhoeven von Beginn an zu einem ********* stilisiert, dem man alles böse wünscht und in Zusammenarbeit mit dem schmierigen OCP-Dödel wird er auch zu einer echten Bedrohung für uns Robo. Die größte Bedrohung für den Neuen war, dass er abgeschaltet werden sollte während er schlummerte...kein Witz. Der Gegenpart im Remake war ein absolutes Sinnbild für den Film. Wer sich am Ende des Films die Frage stellt, ob das Remake besser oder schlechter war als das Original, soll einfach mal Boddicker und seinen Gegenpart gegeneinander abwägen... damit ist alles gesagt.
Der ganze Film kommt mir einfach übel konstruiert vor, wo am Anfang die Prämisse stand, jede Szene des Originals zu überarbeiten und dabei wurde konsequent verschlechtert, mit dem Glauben mehr Tiefe da rein zu bringen.
4/10 ... für Ansätze die man erkennen kann, aber ohne den passenden Film halt deplatziert sind.
Stimme Sommerset zu.
Habe den Film mir Gestern angesehn und muss staunen wie fähig Hollywood is, unfähig zu sein.
Der Grund wieso Robocop im Original gebraucht wird, ist klar. Die Stadt ist "Crime infested", Drogen kriegt man an jeder Straßenecke, die Polizei hat Personalprobleme, überarbeitet etc. Die Stadt selbst ist unfähig zu handeln. Verbrecher und Gruppen aller Art sind schwer bewaffnet und machen Probleme.
Der Mobboss und seine Drogenfabrik ist auch nur für ein paar Minuten wichtig und so ist jede andere Szene die irgendwie wichtig und ikonisch im Original im Remake bleich und hingerotzt.
Vom Design her sind Robocop und Omnicorps Dronen sowie Roboter nicht wirklich besonders. Alles ist weich und glatt. Es gibt keine klare Abtrennung im Design und der Kampfstärke die dem Zuschauer sagt: "Ja, Robocop ist um einiges besser, obwohl er die menschliche Komponente besitzt". OCPs ED 208 scheint auch irgendwie viel besser zu sein und gibt wie oben geschrieben kaum das Gefühl das Robocop gut genug wäre. Der Grund Robocop überhaupt zu bauen ist "nur noch" wegen seinem menschlichen Gesicht...
Alles was ihr im Original geliebt habt werdet ihr im neuen Film kaum finden.
Deshalb 2/10.... Kauft euch den Film wenn ihr euch langweilen wollt...
„You’re next“: Sehr gelungener Home-Invasion Thriller mit einer Prise schwarzem Humor, auf den ich, seit ich den Trailer zum ersten Mal gesehen hatte, sehr gespannt war.
Eine Großfamilie trifft sich zum Hochzeitstag der Eltern in einem abgeschiedenen Landhaus, darunter einer der Söhne, Crispian, mit seiner neuen Freundin Erin. Während beim Abendessen alte Streitigkeiten zwischen den Geschwistern ausbrechen, wird der erste Gast von einem unbekannten mittels Armbrustbolzen getötet. Der Rest der Familie verschanzt sich im Haus, doch jetzt fangen die unbekannten Täter, die ähnlich zu den Mördern aus „The Strangers“ Tiermasken tragen, mit dem Horror erst so richtig an.
Nicht nur die Tiermasken der Täter erinnern an den wenige Jahre zuvor erschienen Film „The Strangers“, der für mich persönlich immer noch einer der gelungensten und bedrohlichsten Home-Invasion-Horrors überhaupt ist. Auch das Setting in einem abgelegen Haus, sowie die während des 1. Drittels des Films bedrohliche Stimmung weisen weitere Parallelen zu oben genannten Film auf. Jedoch ändert sich der Kurs des Films mit dem Mord an Paul, und das ist leider auch der Punkt, an dem die Intensität und Bedrohlichkeit des Films etwas entschärft wird.
Dadurch, dass man den Tätern nun ein Motiv gibt und sie zudem mehrmals ohne Masken zeigt, verlieren sie schon etwas von ihrer zuvor gespürten Grausamkeit und Scaryness. Ebenso war mir von Anfang an klar, dass mit
Zee
was nicht stimmt und nachdem man bis kurz vor Ende keine Szene mehr mit
Crispian
zu sehen bekam war auch hier abzusehen, dass er mit den Mördern unter einer Decke steckt.
Diese wenigen Kritikpunkte werden aber vor allem durch eine Sache wieder wettgemacht, nämlich Hauptdarstellerin Sharni Vinson. Die ist einerseits sehr sympathisch, was man in solchen Filmen ja oft vermisst, andererseits aber eiskalt und effizient wenn es darum geht, ihr eigenes Leben zu retten. Ein paar coole Sprüche sowie Kills an den Tätern hat sie auch noch drauf.
Auch sieht man dem Streifen sein schmales Budegt von ner Million nie wirklich an, er wirkt hochkarätiger, ist klasse gefilmt und breitet einen Ohrwurmsoundtrack, den man auch in jeden 80ger Film ähnlicher Natur hätte einbauen können.
Trotz des leicht enttäuschen Verlaufs der Story bleibt „You’re next“ ein spannender Horror/Thriller mit einer sehr guten Hauptdarstellerin.
In naher Zukunft reagiert die Menschheit auf die globale Erwärmung mit der chemischen Keule und versprüht Massenhaft die Chemikalie CW-7 in der Atmosphäre. Das übertrifft aber die erwartete Wirkung und führt zu einer Abkühlung die die Erde komplett einfriert und die Menschheit nahezu ausrottet. Durch die endlose Eiswüste saust seit 18 Jahren auf ewiger Fahrt, der durch ein Perpetuum Mobile angetrieben Zug Snowpiercer auf einem weltweiten Schienennetz und beherbergt dabei die letzten Menschen. Der Zug ist dabei hierarchisch streng gegliedert. Vorne ist die First Class, die in überschwänglichem Luxus lebt, in der Mitte des Zuges ist die Economy Class beheimatet, die sich als eine Mischung aus Dienstleistern und Sicherheitspersonal zusammen setzt und ganz am Ende des Zugs befinden sich die sogenannten Schmarotzer, diejenigen die sich die letzten freien Plätze sichern konnten und nun von Essensausgabe zu Essensausgabe dahin vegetieren. Und über allem steht der gottgleiche Erfinder und Aufpasser der "Maschine", die den Zug antriebt, Wilford.
Der Frust und die Wut über die ungleiche Behandlung entlädt sich regelmäßig in Aufständen, denen die Führung mit brutaler Gewalt und drakonischen Strafen bei kleinsten Vergehen begegnet. Nach Jahren ist der Unmut wieder soweit gestiegen, dass der drohende Tod die Aussicht auf eine besseres Leben nicht aufwiegt und die Revolution und der Kampf nach ganz vorn beginnt erneut.
Story schnell erzählt, Charaktere vom Reißbrett und trotzdem von vorne bis hinten ansprechend, weil das in beiden Fällen nicht so bleibt. Der erste Hollywood-Film des koreanischen Regisseurs Bong Joon-ho (Memories of Murder, The Host) hat mich überzeugt. Dabei hat es der Film echt nicht leicht, da Harvey Weinstein als Rechteinhaber alles unternimmt um den Film zu torpedieren. Und das nur weil Joon-ho sich weigert den Film neu zu schneiden, weil Weinstein findet, dass der Film zu viel Zeit darauf verwendet die Charaktere zu entwickeln und dafür dann auf Action verzichtet. Oder um es kurz zu machen, der Film ist zu intelligent für Weinstein. Ziemlich schwachsinnig, weil die Actionszenen schön choreografiert und intensiv sind, aber eben nicht zum Selbstzweck verkommen. Die Charaktere starten allesamt ziemlich eindimensional, bekommen aber zunehmend Tiefe. Sowas nennt man Charakterentwicklung und dient dazu, Charaktere nahbarer zu machen, weil die Geschehnisse sie nicht kalt lassen (wenn Curtis von den ersten Wochen im Zug berichtet, dann ist man mittendrin und die Figur gewinnt ungemein). Sowas mag Weinstein wohl nicht, was kaum zu glauben ist, wenn man mal sieht was für Filme der Typ auf die Leinwand gebracht hat.
Jedenfalls haut dieser Film mächtig auf den Putz und ist was Dystopien angeht recht weit vorn, obwohl von der Welt nicht mehr als Eindrücke durchs Fenster vorhanden sind. Die Jagd, der mehr oder weniger Helden zur Spitze des Zuges, unterhält und bietet facettenreiche Gestalten, teilweise surreale Szenerien und auch einen kleinen Twist und das alles wird ohne Kompromisse erzählt. Ist doch schön sowas und zusätzlich in Deutschland auch im Director's Cut.
Fünf Jahre zuvor begann im Herzen Europas die Invasion der außerirdischen Mimics. Seitdem befindet sich die Menschheit im Rückzug, daran änderte auch zunächst der Einsatz von Exoskeletten, welche den Menschen zumindest physisch mit den Invasoren auf einen Stufe stellten, nichts. Kurz bevor man den europäischen Kontinent aufgab, konnten die Menschen aber einen überwältigenden Sieg in Verdun feiern, als eine Soldatin mehrere Hundert Mimics ausschaltete und so den Sieg sicherte. Dieser Sieg gibt den Menschen Hoffnung und sie setzen alles auf einen letzten Angriff auf das europäische Festland um den Feind endgültig zu schlagen.
Daran teilnehmen soll auch der Werbefachmann Cage, der als Offizier für die Werbung von Freiwilligen verantwortlich ist und sonst nicht weiter vom Krieg entfernt sein könnte. Nach einem Streit mit dem Befehlshaber der Invasion findet er sich schließlich in einem Landungsschiff wieder und bald darauf am Strand der Normandie, an dem die Menschen einer weiteren, der letzten, Niederlage entgegensehen. Auch Cage macht es nicht lange, schafft es aber einen Mimic mit in den tot zu nehmen. Doch Cage ist nicht tot, er findet sich wieder auf dem Flughafen von dem die Invasion startet und muss sie nochmal erleben, nochmal sterben...und darauf nochmal.
Die Prämisse ist einfach, aber sie ist richtig schön erzählt. Auch wenn man die Invasion zum fünften Mal sieht, wird sie nicht langweilig, weil man erlebt wie Cage immer mehr zur Kampfmaschine wird. Und wenn die Gefahr besteht, dass man doch genug davon haben könnte, wird mit Leichtigkeit ein weiteres Spielfeld eröffnet. Der Regisseur hat hier ein echtes Händchen für Tempo bewiesen. Die Action ist ohne Fehl und Tadel und die Exoskelette sind richtig geil. Die wirken brachial und vermitteln richtige Masse. Von der Inszenierung gibts da kaum Mangelpunkte. Die Story ist, wie gesagt, schnell erzählt, weiß aber zu unterhalten. Obwohl es hier um Zeitreisen geht, verwirrt hier nichts weil man es einfach auslässt und das stört hier nicht mal. Das Ende ist da auch keine Überraschung, weil es keine bietet, sondern irgendwie verkitscht ist. Hier gibt es einige Reibungspunkte wo man verschenktes Potential sehen könnte, wenn da nicht die Inszenierung an sich wäre. Der Film nimmt sich nur semi-ernst und hat manch komödiantischen Einschlag.
Insgesamt war der Film rund, mit einem Tom Cruise der seine Rolle mit Bravour spielt und er beweist mal wieder, dass er ein glückliches Händchen für Drehbücher hat. Cruise ist in dieser Hinsicht unverzichtbar, da sonst das Kinojahr irgendwie gehaltloser wird. Emily Blunt muss man noch erwähnen, die spielt nicht nur gut, sieht auch umwerfend aus. Bin verliebt.
Adam und Eva fliegen nach dem Sündenfall aus dem Garten Eden und zeugen drei Söhne: Kain, Abel und Seth. Kain erschlägt Abel und er begründet mit Hilfe gefallener Engel eine industrialisierte Nation die über die Erde kommt wie ein Schwarm Heuschrecken.
In dieser Welt lebt Noah, ein Nachfahre Seths - der den Mord an seinem Vater mit ansehen musste - mit seiner Familie in der Einöde und fristest ein beschiedenes Leben im Einklang mit der Natur. Er wird immer wieder von Alpträumen geplagt, die das Ende der Welt verkünden und ihm sagen, dass er zu seinem Vater Methusalem gehen soll. Er erfährt dort von der Absicht des Schöpfers die Welt mit einer Flut zu reinigen und er soll mit seiner Familie und allen Unschuldigen, also den Tieren, als einzige überleben. Die Menschen werden schnell aufmerksam auf das fruchtbare Eiland in dem Noah seine Arche baut und als sie von der Flut erfahren, wollen sie um jeden Preis einen Platz auf der Arche.
Ach, ist das schwer. Es sollte jedem klar sein, dass Aronofsky hier einen Bibelgeschichte verfilmt hat. Also geht es um den Schöpfer, der zwar nie Gott genannt wird, aber allwissend ist und nun mal auch im Film als der Schöpfer aller Dinge dargestellt wird und Noah ist ein gläubiger Mann der über seine Aufgabe philosophiert und den Sinn der Menschen in der Welt. In dem Sinne ist die Kritik vielleicht angebracht, dass der Film Kreationismus und Intelligent Design transportiert. Nein, ist er nicht, der Film erzählt eine Geschichte, bleibt aber immer Film der seine Botschaft zur Verfügung stellt sie aber nicht propagiert. Hier gibt es eben einen Schöpfer, aber es ist ein Film und der macht keinerlei Versuche sich als realistisch hinzustellen. Versteht man den Film als eine Art Fantasy-Geschichte dann ist er einfach nur verdammt gut.
Der Film bietet eigentlich alles was das Herz begehrt. Ausgewogene Charaktere, die sich nachvollziehbar in dieser Welt bewegen die mit wunderschöner Tristesse und kalter Brutalität dargestellt wird. Die Effekte sind hier außerordentlich gelungen und der Grundtenor des gesamten Films hat es mir einfach angetan. Ich hab einmal auf die Uhr geschaut und als nach rund 45 Minuten alle Tiere auf der Arche waren, hab ich mich nur gefragt was für ein Pensum hier wohl gefahren wird? Ein angenehmes, weil der Film ein Musterbeispiel für Pacing ist. Alleine vom handwerklichen kann man dem Film einfach nichts vorwerfen.
Nur eines hat mich immer gestört. Der genetische Pool reicht einfach nicht aus. Aber auf sowas legt Aronofsky einfach gar keinen Wert. Bei ihm geht es um die Menschen, wie sie mit der Bürde einer solchen Aufgabe umgehen und auch wie sie damit umgehen ihre eigenen Entscheidungen fällen zu müssen.
Darsteller: Stephan Remmler, Gert Krawinkel, Peter Behrens, Peer Augustinski, Sunnyi Melles, Ralf Wolter u.v.a.
Inhalt:
Drei Generäle der Militärjunta eines südamerikanischen Zwergstaates beschließen sich mit dem Volksvermögen abzusetzen, und schmieden dazu einen perfiden Plan: Bei einem Staatsbesuch in Deutschland wollen sie sich unbemerkt gegen drei unbescholtene Bundesbürger, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sehen austauschen lassen. Während die drei Doppelgänger bei einem fingierten Attentat das Zeitliche segnen sollen, planen die drei Diktatoren auf dem Weg zu ihren prall gefüllten schweizer Banktresoren zu sein....
Meinung:
Okay, der Film ist objektiv betrachtet natürlich ziemlicher Rotz. TRIO können - bis auf einige gute Ansätze bei Behrens - keinen Meter schauspielern, das Drehbuch ist flach und die Handlung hanebüchen. Trotzdem hat das Werk einen gewissen Charme, und sei es nur der durchaus hohe Trash-Faktor, der sich in etwa auf dem Niveau der "Supernasen" - Filme bewegt. Als jemand, der in der 80ern aufgewachsen ist, blieb mir der Streifen, der ca. eine Woche in den Kinos lief und den das ZDF ein einziges Mal stark geschnitten ausgestrahlt hat, jedoch im Gedächtnis, eben weil er so komplett daneben ist. Einige lustige Situationen (freiwillig und unfreiwillig) und Dialoge hat er trotz allem zu bieten, und in einer entsprechenden Runde ist er durchaus unterhaltsam, und sei es aus rein nostalgischen Gründen.
Merke gerade, das es diesen Thread auf für Serien geben sollte: Tyrant und the Straint sind zwei neue Serien mit extrem viel Potential, wie ich finde. Schaut mal rein...
Habe den Film eigentlich schon am Erscheinungstag gesehen, kam aber bis heute nicht dazu, darüber zu schreiben.
Lucy weist vom Sinn her eine große Parallele zum Film "Das fünfte Element" hin. Nämlich, dass Besson in beiden ein Thema behandelt. In letzterem ist es Liebe als das fünfte Element und hier ist es eben das Sinn des Lebens und die Rolle des Menschen auf dieser Erde oder sogar im Universum. Während es um diese Themen gibt, erzählt er aber dabei Geschichten, die erst damit nichts zu tun haben, aber dann auf diese Frage hinführen sollen. In "Lucy" ist es meiner Meinung nach gelungen, auf die Rolle des Menschen im Universum einzugehen. Scarlett Johannsen ist super in ihrer Rolle, Morgan Freeman ist auch eine Bereicherung. Die Handlung an sich ist ok, es geht halt einfach nur um Rache. Sowohl um die von Lucy an ihrem Unruhestifer/Feind, als auch die umgekehrte Rache. Der Film ist allen in einem gut gemacht, aber nicht überragend, wie beispielsweise "Das fünfte Element". Hier fehlt einfach der nötige Pep.
Aus dem Bauch heraus würde ich dem Film 6/10 Punkte geben. Also, den Film kann man sich ansehen, er ist auch sehr unterhaltsam und behandelt das Hauptthema relativ gut. Es ist jetzt aber kein überragender Blockbuster.
Der erfolgreiche Journalist Nick Dunne, trifft auf einer Party in New York die ebenso erfolgreiche Journalistin Amy. Man versteht sich, man lacht zusammen und küsst sich erstmals in einem dieser perfekten Momente. Die Ehe ist beschlossene Sache für dieses Traumpaar, man versteht sich halt so gut und die Ehe läuft auch im Großen und Ganze ziemlich gut. Zumindest solange bis die Finanzkrise dafür sorgt, dass die Beiden ihren Job verlieren und vor lauter Geldnot in das kleine Heimatstädtchen von Nick ziehen, um dort mit dem letzten Notgroschen eine Bar zu eröffnen. Aus dem Gröbsten raus, zehrt der Alltag und die Tristesse an der Beziehung und am fünften Hochzeitstag steht Nick in seinem Wohnzimmer und schaut verwirrt und nachdenklich auf die Szenerie eines Kampfes und seine Frau lässt sich nicht auffinden.
Das ist quasi die Ausgangssituation für den besten Film des Jahres. Aber das nur vorweg. Die Ausgangssituation für den Film war aber auch gut. Die Autorin des Buchs, Gillian Flynn, liefert auch das Drehbuch und natürlich führt David Fincher Regie und das ist hier unverkennbar. Der liebe Hr. Fincher holt aus den trivialsten Motiven noch eine geniale Einstellung heraus.
Inhaltlich ist der Film ein Schwergewicht, spielt mit Nuancen und wechselnden Erzählperspektiven und hinter jeder Äußerung, hinter jedem Blick brodelt es merklich und umso weiter man in diese Beziehung eintaucht, desto eruptiver wird es. Dafür braucht man Spitzendarsteller und Fincher findet diese einerseits bei Könnern wie Ben Affleck, der hier seine beste Leistung abruft, bei Talenten wie Rosamund Pike und schließlich bei Überraschungen wie Neil Patrick Harris und Tyler Perry...ja, Tyler Perry ist hier echt gut.
Der ganze Film ist mit einem Spannungsbogen gesegnet, der schwer zu erschaffen ist und umso schwerer ihn so gekonnt zu halten. Dabei schafft es der Streifen nicht nur durch seine Geschichte zu überzeugen, sondern auch und vor allem durch die Fincher'sche Machart. Das ist deswegen wichtig, weil der Film ähnlich wie Sieben zwar einen grandiosen Twist hat, aber die Reise dahin ist der eigentlich Glanzpunkt und motiviert dazu, den Film noch viele Male zu sehen.