David Somerset
Dr. rer. nat.
American Sniper
Texaner Chris Kyle verdingt sich als Cowboy, muss aber nach einer Verletzung kürzer treten. Idealistisch wie er ist, sind die Terroranschläge am 11. September 2001 ein Weckruf und er findet sich nach kurzer Zeit in einem Rekrutierungsbüro der US-Marine wieder und der Rekrutierungsoffizier empfiehlt ihm sich bei den Navy Seals zu versuchen. Nach bestandener Aufnahmeprüfer, zeigt Kyle ein ausgesprochenes Talent am Scharfschützengewehr und es wird seine Profession. Im Irak wird Kyle bald einer der erfolgreichsten Scharfschützen und eine Legende unter den Truppen, die in ihm einen Schutzengel sehen. Doch Kyle bleibt nicht unberührt von den periodischen Wechseln zwischen Krieg und Chaos im Irak und seiner Familie in der Heimat.
Ich hab ja eine Faible für Clint Eastwood, der ein Händchen hat für Geschichten und sie auch schön abwechslungsreich zu inszenieren versteht. Hier gelingt dies auch, allerdings mit einem großen aber. Der Film ist kein patriotischer, gleich vorweg, der Film handelt von einem durch und durch patriotischen Chris Kyle. Von daher transportiert der Film keine politische Meinung, er erzählt von einer Überzeugung und die ist nun mal ziemlich patriotisch, eher schon chauvinistisch. Dazu kann man stehen wie man will, vielleicht hat Eastwood es auch verpasst hier ein Statement zu setzen. Was aber auffällt ist, dass Eastwood Kyle mal mehr, mal weniger nach seinen Vorstellungen formt, sei es in seiner Persönlichkeit, oder in seinem Handeln.
Der Film ist episodenhaft erzählt und deswegen fällt es nicht schwer die Kritik zu platzieren. Die Szenen in den Staaten sind die Stärke des Films, weil dort wird am meisten vom Menschen Kyle erzählt und demontiert wird. Die Szenen im Irak sind das Problem. Sie sind zwar spannend erzählt und bebildert, sind aber teilweise hanebüchen konstruiert um Kyle in den Fokus zu rücken. Scharfschützen haben was anrüchiges an sich, da sie sich in den modernen Kriegen kaum einer Gefahr aussetzen, weil sie aus gesicherten Position heraus den Feuerkampf führen. Eastwood schickt deshalb Kyle nicht nur mitten in die Schlacht, er wird quasi zum Kopfjäger stilisiert, der einen erfundenen Buhmann - einen syrischen Meisterschützen mit Olympiamedaille - quasi in Eigenregie jagt. Dazu führt der Scharfschütze (!) Teams im Häuserkampf und leitet Verhöre.
Cooper ist ordentlich, aber mehr nicht. Der Film ist ordentlich, aber mehr nicht.
7/10
Texaner Chris Kyle verdingt sich als Cowboy, muss aber nach einer Verletzung kürzer treten. Idealistisch wie er ist, sind die Terroranschläge am 11. September 2001 ein Weckruf und er findet sich nach kurzer Zeit in einem Rekrutierungsbüro der US-Marine wieder und der Rekrutierungsoffizier empfiehlt ihm sich bei den Navy Seals zu versuchen. Nach bestandener Aufnahmeprüfer, zeigt Kyle ein ausgesprochenes Talent am Scharfschützengewehr und es wird seine Profession. Im Irak wird Kyle bald einer der erfolgreichsten Scharfschützen und eine Legende unter den Truppen, die in ihm einen Schutzengel sehen. Doch Kyle bleibt nicht unberührt von den periodischen Wechseln zwischen Krieg und Chaos im Irak und seiner Familie in der Heimat.
Ich hab ja eine Faible für Clint Eastwood, der ein Händchen hat für Geschichten und sie auch schön abwechslungsreich zu inszenieren versteht. Hier gelingt dies auch, allerdings mit einem großen aber. Der Film ist kein patriotischer, gleich vorweg, der Film handelt von einem durch und durch patriotischen Chris Kyle. Von daher transportiert der Film keine politische Meinung, er erzählt von einer Überzeugung und die ist nun mal ziemlich patriotisch, eher schon chauvinistisch. Dazu kann man stehen wie man will, vielleicht hat Eastwood es auch verpasst hier ein Statement zu setzen. Was aber auffällt ist, dass Eastwood Kyle mal mehr, mal weniger nach seinen Vorstellungen formt, sei es in seiner Persönlichkeit, oder in seinem Handeln.
Der Film ist episodenhaft erzählt und deswegen fällt es nicht schwer die Kritik zu platzieren. Die Szenen in den Staaten sind die Stärke des Films, weil dort wird am meisten vom Menschen Kyle erzählt und demontiert wird. Die Szenen im Irak sind das Problem. Sie sind zwar spannend erzählt und bebildert, sind aber teilweise hanebüchen konstruiert um Kyle in den Fokus zu rücken. Scharfschützen haben was anrüchiges an sich, da sie sich in den modernen Kriegen kaum einer Gefahr aussetzen, weil sie aus gesicherten Position heraus den Feuerkampf führen. Eastwood schickt deshalb Kyle nicht nur mitten in die Schlacht, er wird quasi zum Kopfjäger stilisiert, der einen erfundenen Buhmann - einen syrischen Meisterschützen mit Olympiamedaille - quasi in Eigenregie jagt. Dazu führt der Scharfschütze (!) Teams im Häuserkampf und leitet Verhöre.
Cooper ist ordentlich, aber mehr nicht. Der Film ist ordentlich, aber mehr nicht.
7/10
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