Zwei Filme vom gestrigen Filmabend, beziehungsweise Filmnacht, auf die ich schnell eingehen möchte:
Nummer 1:
Ja... ich weiß auch nicht. "The Last Stand" ist im Grunde ein vollkommen solider, klassischer Actionfilm und eigentlich mag ich solche Filme. Aber dieser hier konnte mich irgendwie nicht wirklich mitreißen, überzeugen oder unterhalten. Die erste Hälfte wirkt irgendwie sehr ernst und dramatisch, in der zweiten Hälfte ist der Film dann auf einmal auf erzwungen lustig gemacht, vielleicht hätte man hier sich besser überlegen sollen, was man eigentlich will, denn dieser Bruch tat dem Film auf keinen Fall gut.
Die Action als solche kann überzeugen und ist teilweise auch ziemlich blutig, sodass die FSK 18 - Freigabe nicht von ungefähr kommt. Aber es wollte der Funke nicht so richtig überspringen, im Grunde wartete ich den ganzen Film über nur, bis er vorbei ist, wirklich unterhalten fühlte ich mich nur ganz selten. Der Bösewicht war nervig und die Sprüche empfand ich nicht als witzig, sondern eher auch als... nun ja, nervig.
Ich tue mich hier mit der Wertung schwer, gut bewerten kann ich "The Last Stand" nicht, aber ich weiß auch, dass dies nicht daran liegt, dass der Film alles falsch machen würde. Ich mag Filme dieser Art eigentlich, warum es ihm nicht gelang, mich zu überzeugen weiß ich selbst nicht genau. Aber gut, ich kann auch sagen, dass ich Döner mag und dann wird immer mal wieder ein Döner dabei sein, der im Grunde nicht anders gemacht ist, mir aber halt nicht so gut schmeckt wie andere.
Möglicherweise liegt es auch daran, dass ich den Film im Anschluss an den sah, der gleich kommt. Vielleicht sehe ich ihn mir mal nochmal in Ruhe an, doch vorerst vergebe ich
6 von 10 "Nazikiller - Maschinengewehre" für "The Last Stand".
Nummer 2:
Es ist schade, dass ich diesen Film aus dem Jahr 2010 erst jetzt für mich entdeckt habe. Was hier vorliegt, kann ohne Probleme als ein Kultfilm unserer Zeit angesehen werden - und das liegt sicher nicht an der tiefgründigen, wendungsreichen Story.
Diese ist bei "Machete" wirklich kaum relevant, sondern bietet vielmehr ein Grundgerüst für 100 Minuten actionreiche, brutale und vollkommen abgedrehte Unterhaltung. Dass der Film sich selbst nicht ernst nimmt, sollte schnell klar sein und entsprechend sollte man mit einem Augenzwinkern an dieser Machwerk herangehen. Es liegt hier keine Hochglanz - Produktion vor, sondern der Film ist in einem eher trashighen Stil gehalten, wobei man sagen muss, dass hierfür die Effekte dann doch wieder nicht so schlecht sind, also die Unterscheidung von einem reinen B - Movie ist durchaus auffallend. Dies ist nicht zuletzt auch an der Darstellerriege zu erkennen, die mit Robert DeNiro, Jessica Alba, Steven Seagal oder Michelle Rodriguez weder unprominent noch schlecht besetzt ist.
Dennoch ist dieser Film bei weitem nichts für die breite Masse. Man sollte schon wissen, worauf man sich einlässt, denn es ist sicher kein Film, der den Nerv eines jeden treffen kann. Man darf hier keine besondere Handlung, die dem Zuschauer große Mitdenk - Leistungen abverlangen würde, erwarten und auch keine tiefgründigen, facettenreichen Charaktere. Wozu ist der Film denn dann überhaupt gut? Nun, "Machete" will vor allem unterhalten. Es ist ein Film, bei dem man sich entspannt zurücklehnen und zusehen kann und hierbei bereitet "Machete" wirklich unglaublich viel Spaß. Von der ersten Minute an war ich vom Stil dieses Films gefesselt und nach seinem Ende noch immer total aufgekratzt. Der Film stellt ein vollkommen schräges, verrücktes Szenario dar und wartet auch mit sehr brutalen Actionszenen auf, der Name "Machete" ist kein Zufall, die allerdings meist so dargestellt sind, dass man sie, trotz der Härte, nicht wirklich ernst nehmen kann und dies auch nicht soll.
Temporeich, brutal und durchgeknallt - "Machete" trifft sicher nicht jedermanns Nerv, meinen hat er jedoch voll erwischt. Die Bewertung ist auch hier nicht ganz leicht, da man diesen Film einfach nicht nach gängigen Maßstäben einstufen kann. Dann würde er nämlich als billiger, hirnloser Trash - Streifen mit zwei oder drei Punkten irgendwo in der Versenkung verschwinden. Doch wenn man ihn als einen reinen Unterhaltungsfilm betrachtet, und mehr will er ja auch gar nicht sein, dann ist er jede Minute wert.
Ich habe mir von Machete erhofft, gut unterhalten zu werden und kam vollends auf meine Kosten. Es ist ein Film, auf den man in einigen Jahrzehnten sicher als einen Klassiker des derben Actionkinos zurückblicken kann und hoffentlich wird, weshalb ich eine Wertung von
9 von 10 blutgetränkten Macheten ausspreche.