Zuletzt gekaufter/gesehener Film - Allgemeiner Filmthread

Hidden Figures

1961 laufen die USA der Sowjetunion im Wettrennen ins Weltall hoffnungslos hinterher. Sputnik-Satelliten umkreisen die Erde und die Sowjets stehen kurz davor einen Menschen ins Weltall zu bringen. Die NASA steht unter Druck endlich Ergebnisse zu liefern um endlich einen der Mercury-Seven, der ersten sieben Astronauten, ins Weltall zu schaffen um auf die Sowjets aufzuschließen. Die Berechnungen die dazu nötig sind werden einer Heerschar von Wissenschaftlern durchgeführt. Unter ihnen auch eine Gruppe afroamerikanischer Frauen, die ob der Rassentrennung und der rassistischen Anfeindungen am Arbeitsplatz und in ihrem alltäglichen Leben unter widrigen Bedingungen ihren Beitrag leisten wollen.


Man bekommt eigentlich das was man erwarten würde bei einem solchen Film. Die Rassentrennung ist das Damokles-Schwert und bestimmendes Element der Geschichte, an der sich mehr oder weniger schwerwiegende Konflikte aufladen. Der Ansatz ist aber frisch. Die drei Hauptprotagonisten weichen die Ressentiment ihrer Vorgesetzten und Mitarbeiter durch unbedingten Einsatz und vertrauen in ihre Fähigkeiten aus. Sie verzweifeln nicht, sondern nutzen ihre Möglichkeiten und sind kreativ und charmant. Der Druck der auf der NASA lastet, spielt den drei Damen dabei in die Hände. Wer Leistung bringt, darf auch einiges einfordern.
Ein kurzweiliger Film, getragen von einem harmonischen und sympathischen Trio, welches ebenso emotional wie lustig aufspielen kann.


8/10
 
Der Butler

Forest Whitaker in Bestform. Der Cast kann sich auch sonst sehen lassen, mit Ophra Winfrey, Lenny Kravitz, Cuba Gooding jr., John Cusack, Robin Williams, Alan Rickman, Liev Schreiber, James Marsden und und und.

Whitaker wächst als kleiner Junge auf einer Baumwollfarm auf und sieht mit an wie sein Vater erschossen wird, nachdem seine Mutter vergewaltigt wurde.
Später schafft er es, als "Hausnigger" ausgebildet und dann auch entlassen zu werden und bekommt eine Stelle als Butler, für die er auch bezahlt wird.
Sein Ruf wird so gut, dass ihn das Weiße Haus anstellt. So dient Whitaker im Weißen Haus unter mehreren Administrationen, darunter der von Eisenhower (Williams), Kennedy (Marsden), Nixon (Cusack), Johnson (Schreiber) und Reagan (Rickman).
Im Laufe dieser Zeit wird er auch privat immer mit den Konflikten der Bürgerrechtsbewegung konfrontiert, da sein Sohn an der Uni Bekanntschaft mit Dr. Martin Luther King macht und das gewaltfreie Protestieren praktiziert, wodurch er oft mit dem Gesetz in Berührung kommt und auch im Gefängnis landet. Später schließt sich sein Sohn der Black Panther Partei an, aus der er jedoch wieder aussteigt als es ihm zu extrem wurde.
Whitaker hat sich immer mehr von seinem ältesten Sohn distanziert, woraufhin sich seine Frau entschließt, mit dem Trinken anzufangen.
Nach einer langen Phase der Trockenheit stirbt der jüngere Sohn in Vietnam, und die Mutter greift wieder zur Flasche.
Whitaker und seine Frau werden von Nancy Reagan zu einem Bankett eingeladen, als Gäste, und somit geht auch der Wunsch von Whitakers Frau in Erfüllung, endlich das Weiße Haus zu sehen zu bekommen.
Da Whitaker schließlich ein stattliches Alter erreicht hat, kündigt er im Weißen Haus (nach 20 Jahren Dienst, in denen er immer dafür gekämpft hat, höhere Löhne für die farbigen Angestellten zu bekommen, was aber scheiterte) und versöhnt sich mit seinem Sohn, der inzwischen weiter studiert hat und Kongreßabgeordneter wird.
Später stirbt seine Frau, und er sieht sich mit seinem Sohn gemeinsam an, wie der erste farbige Präsident sein Amt antritt, Barack Obama. Von diesem wird er ins Weiße Haus eingeladen, und mit den Worten: "Ich kenne den Weg." geht Whitaker am jetzigen Butler vorbei und der Film endet.

Auf wahren Ereignissen basierend (lose angelehnt an die Geschichte des realen Butlers Eugene Allen) hat mich der Film echt vom Hocker gehauen.
Whitaker sehe ich sowieso sehr gerne (bis auf Rogue One :D ), und ob es das Attentat auf Kennedy, der Klu Klux Klan oder der Vietnamkrieg ist, jedes Thema hat seinen Platz in dieser Geschichte über einen Mann, der unter 8 Präsidenten diente.

8/10
 
Turbo Kid(2015)
Den Trailer hatte ich schon vor einer Ewigkeit gesehen, war dann aber doch nie dazu gekommen den Film anzusehen. Am Wochenende habe ich ihn dann im Wühltisch meiner Videothek des Vertrauens entdeckt und einfach zugeschlagen. Und was soll ich sagen... ich bin hellauf begeistert.

Der Film an sich ist... schwer zu beschreiben. Ein bisschen Coming-of-Age, ein bisschen Superhero, eine Priese Adventure mit einer gehörigen und herrlich überzogenen Portion Gore und natürlich auch noch was für die "Feels".
Der Film spielt in einer post-apokalyptischen Version von 1997, irgendwo im nirgendwo. Wasser ist Knapp, mutierte Ratten streifen durch die Wildnis und der tyrannische 'Zeus'(Überraschend: Michael Ironside) kontrolliert mit seiner Gang die Umgebung und das Wasser. Die Story fokussiert sich auf 'The Kid' und 'Apple'. Die beiden Protagonisten treffen recht schnell aufeinander, auch wenn The Kid anfangs nicht so recht weiß, was er von der schrägen Apple halten soll. Es kommt wie es kommen muss und Probleme mit Zeus ziehen auf, in die zudem noch ein Cowboy der der bisher ungeschlagene Arm-Wrestling Champion ist, verwickelt wird...

Ich habe mich praktisch sofort in Apple verliebt, die Szenen mit ihr und The Kid, untermalt mit dem 80er Jahre Style Soundtrack, waren in meinen Augen einfach wunderschön. Abgedreht, süß... klasse. Der Film nimmt sich nicht wirklich ernst, was man schon an dem überzogenen Einsatz von Kunstblut feststellt. Persönlich fand ich es auch zum Schreien, dass sie entgegen so manch anderem Post-apokalyptischen Szenario, nicht mit irgendwelchen aufgemotzen Karren herumrasen, nein... wenn man irgendwo hin unterwegs ist, dann mit dem BMX Rad. :D Wie schon erwähnt, bin ich ziemlich schnell dem Film verfallen und könnte meine Lobeshymnen darauf noch eine ganze Weile fortsetzen.

Der Film bietet wunderbare 1,5h Unterhaltung, ist durchaus was zum Schmunzeln, ein bisschen 'dreckiger' und rundherum gelungen kurzweilig. Dadurch das er sich selbst nicht sonderlich ernst nimmt, funktioniert das Sammelsurium an Themen sehr gut miteinander. Ich persönlich kann ihn nur jedem empfehlen. 9/10
 
Turbo Kid hatte ich 2015 (oder 2016?) auch gesehen und war mehr als positiv überrascht. Der Film ist ne Mischung aus Mad Max und Stranger Things, nur mit Splatter. Abgefahren gut.
 
John Wick – Kapitel 2

John Wick ist wieder zurück ... oder wieder, wieder zurück?
Knapp gesagt: der Film setzt auf den, in meinen Augen, sehr guten Vorgänger noch einmal einen drauf und übertrifft ihn in Sachen Action, Setpieces und Brutalität noch einmal deutlich.
Wer den Vorgänger mochte, wird auch den zweiten Teil lieben.
Mir persönlich hat ein wenig der emotionale Anker gefehlt, den das Original noch hatte.

EDIT:
Bevor ich es vergesse: endlich mal ein Film in dem nicht ständig eingeblendet wird, in welcher Stadt man sich befindet. ;)

09 / 10 Schuldmünzen
 
Zuletzt bearbeitet:
The Accountant

Generischer Action-Thriller, der leider nicht konsequent durchzieht, was ihn zu einem kleinen Juwel oder zumindest sehr empfehlenswertem Zeitvertreib hätte machen können. Es gibt definitiv schlechtere Filme, aber an mehreren Stellen hat er einfach nicht die Kurve gekriegt und musste sich unbedingt auf das ein oder andere Klischee einlassen; von der Vorhersehbarkeit eines zentralen plot twists ganz zu schweigen. Am Ende leider zu harm- und mutlos, um über den Durchschnitt hinauszukommen. Schade, denn da steckte definitiv mehr drin. Afflecks Performance als Accountant finde ich gut, auch wenn man ihn noch mehr hätte in Szene setzen können. Die anderen Darsteller machen einen routiniert guten Job, bekommen aber auch keine Gelegenheit, sich besonders hervorzutun. Die Action ist solide, bei John Wick Chapter 2 ist man diesbezüglich aber deutlich besser aufgehoben.

5/10
 
'71

Der Film handelt von einem jungen britischen Soldaten, der während des Nordirland-Konflikts in Belfast von seiner Einheit getrennt wird. '71 bezieht sich auf das Jahr 1971. Auch wenn dieser Film kein großer Blockbuster ist, ist der Überlebenskampf des Soldaten sehr spannend in Szene gesetzt. Auch der Schrecken und die Tragik kommen bei diesem Antikriegsfilm nicht zu kurz.

8/10
 
Ich habe mir ein paar Filme ausgeliehen, die ich in letzter Zeit mal nachholen wollte:

John Wick

Der Film wurde ja ein wenig gehypt, also hatte ich auch entsprechende Erwartungen. Leider empfand ich ihn dann als recht generisch und 0815.
- 6 von 10 Armbädern.

Conan der Barbar (2011)

oder eine Hercules-Doppelfolge ohne Kevin Sorbo und mit mehr Blut und Innereien. Keine Ahnung, welches von beiden es war, hab meist aufs Handy geschaut.
- ? von 10 schlechten Produktionsdesigns

Als nächstes folgt die 2012er Version von Total Recall ... bin gespannt :)
 
The Danish Girl

Soeben hab ich den Film "The Danish Girl" gesehen, der von dem jungen Malerpärchen aus dem Jahre 1926, Gerda und Einar handelt.
Da Gerdas Model sich verspätet, bittet sie ihren Mann darum, die Strümpfe und Schuhe ihres Modells zu tragen, um zeichnen zu können. Einar erkennt nach und nach, dass er sich nicht als Mann, sondern als Lili fühlt.

Ein sehr emotionaler und guter Film wie ich finde, der sehr deutlich zeigt, wie Lili darunter leidet im falschen Körper zu stecken.
Sehr gute schauspielerische Leistung und ein sehr, sehr wichtiger Film zum Thema "Transsexualität".
Hier und da hat er ein paar Schwächen, dennoch würde ich ihm 9 von 10 Punkten geben.
Die Darstellung der Schauspieler ist meiner Meinung nach sehr authentisch, vor allem Alicia Vikander überzeugt in ihrer Rolle. Ebenso Eddie Redmayne, der sehr glaubhaft die Rolle Lili Elbe verkörpert.

Angelehnt an eine wahre Begebenheit.
 
Train to Busan

Manager Saek-woo will zum Geburtstag seiner Tochter ihre in Scheidung lebende Mutter besuchen und fahren mit dem Zug von Seoul nach Busan. Bereits auf der Fahrt zum Bahnhof fallen die vielen Sirenen auf und der Fonds-Manager erhält zudem laufend Nachrichten von Protesten im Land die seine Investitionen gefährden könnten. Im Zug häufen sich die Nachrichten über die eskalierende Lage. Als eine junge Frau im Zug erst kollabiert und dann die helfende Zugbegleiterin anfällt, weicht die Ratlosigkeit der Fahrgäste schierer Panik.

Train to Busan ist einer der erfolgreichsten südkoreanischen Filme aller Zeiten und nun wirklich vollkommen konventionell. Die Charaktere sind Archetypen des Zombiefilms und werden wohl kaum jemanden überraschen. Einzig der entfremdete Vater und die Tochter (typisches Scheidungskind) bekommen etwas Tiefe und finden - ebenso konventionell - in dieser Extremsituation wieder näher zueinander. Der Film ist packend inszeniert, vor allem aufgrund des genialen Schnitts und liefert Suspense-Momente in schön portionierter Form. Das Dazwischen ist Licht und Schatten, einerseits ist die Chemie zwischen den Hauptcharakteren stimmig, andererseits sind die Entscheidungen der Nebencharaktere manchmal schmerzhaft dämlich. Es kristallisiert sich schnell heraus, mit wem das Drehbuch mehr vor hat und wer nur als Katalysator für die nächsten Sorgenfalten dienen darf. Die Umstände der Zombieapokalypse werden nur angedeutet, es ist die Rede von einem Biotech-Unternehmen und einem Leck, da bleibt sich das Drehbuch treu und versucht gar nichts Ausgeklügeltes um über den Survival-Aspekt hinauszukommen. Es gibt auch ein animiertes Prequel zum Film, welches ich aber noch nicht gesehen habe, namens Seoul Station. Hauptcharaktere sind wieder Vater und Tochter mit problematischer Beziehung zueinander ... ich glaub ich sehe da ein Muster.

7/10
 
Kong: Scull Island.

Monsterhatz in schöner Landschaft. Coole Action und ein großer Spaß. Diese King Kong-Variante fand ich persönlich doch recht erfrischend, auch wenn die Story jetzt Standard war. 7/10
 
Die Schöne und das Biest

Seit langer Zeit ist "Die Schöne und das Biest" mein Lieblingsfilm (und ich bin Unsicher, ob nur von Dinsey, oder allgemein) und dementsprechend skeptisch war ich, als ich heute die neue Version mit "echten" Menschen und Emma Watson in der Hauptrolle gesehen hab. Die Angst war riesig und als die ersten 15 Minuten anliefen und für mich schon mein heiligstes Prolog ganz furchtbar neu dargestellt wurde:

Toller Film!
Eigentlich hab ich mit einer Katastrophe gerechnet und teilweise stimmen die Lippenbewegungen absolut nicht mit dem Gesang oder/und dem Gesagten überein.
Manche Lieder wurden geändert, wieder andere waren neu, aber nach und nach hat mir der Film immer besser gefallen und seinen Zauber gehabt :)

Emma hat mir widererwarten sehr, sehr gut in der Rolle gefallen und Disney hat es geschafft, dem Film die Tiefe zu lassen, die er meiner Meinung nach hat.

Sehr interessante Rollenverteilung, die von dem Original abweicht, mir aber trotz allem gefällt!
Ich hätte nie für möglich gehalten, den Film auch nur im Ausatz gut zu finden.

Er hatte Witz, er hatte Charme, er hatte Herz. Tolle Bilder, tolle Atmosphäre, tolle Musik (mein Hasslied "Sei hier Gast" gefällt mir ingesamt und mit der Szene sogar besser, als das Original :eek:) und ich freue mich, ihn bald im O-Ton zu sehen.

9 von 10 Rosen
Abzug wegen des Intros und den zwei, drei gefühlt audhezwungenen Gemeinsamkeiten zwischen Biest und Belle
 
Ich hab gestern "Life" gesehen.
Der folgende Text enthält moderate Spoiler.



Schon beim ersten Trailer drängte sich das Gefühl auf dass dieser Film eine Kopie von "Alien" sein will, als solche muss es sich dann auch Vergleiche gefallen lassen.
Im Grunde verläuft der Plot ähnlich wie im ersten "Alien" (in "Alien" findet ein Crew Mitglied das Schiff mit den Eiern, das geschlüpfte Alien treibt dann auf der Nostromo sein Unwesen, in "Life" birgt die Crew der ISS eine Sonde mit Bodenproben vom Mars, das dort drin enthaltene Alien wächst rasant, entkommt aus dem Labor und treibt in und außerhalb der ISS sein Unwesen). Die Figuren sind ähnlich schablonenhaft und verhalten sich zum Teil recht unlogisch und nicht nachvollziehbar. Wie man zB auf die Idee kam dass man das Vieh töten kann wenn man den Sauerstoff abdreht obwohl man kurz zuvor noch sieht wie es sich munter im Vakuum des Weltalls bewegt habe ich nicht verstanden.Am Ende gibt es dann noch einen fiesen Plot Twist, welcher im Grunde aber auch vorhersehbar war.

Das Alien war sehr schön animiert, und das Konzept dahinter durchaus nett. Leider wurden zu wenig Aspekte dieser Spezies gezeigt. Es hieß immer nur: "Es will überleben und tötet deswegen". Das allein macht so ein Vieh aber nicht interessant. Spannender wäre gewesen zu zeigen wie es sich rasant vermehrt, das hätte das Alien noch bedrohlicher erscheinen lassen und man hätte besser verstanden, wieso es auf keinen Fall die Erde erreichen darf.

Was mich am meisten nervte war die Filmmusik. Dieser Film war einfach "zu laut". Der Soundtrack war in jeder Szene omnipräsent, was dafür sorgte dass einem jegliches Horror Feeling abging. Das hat der erste "Alien" viel besser gelöst, wo man in den spannensten Szenen auf die Musikuntermalung verzichtete und stattdessen Sounds wie den Herzschlag von Ellen Ripley einsetzte.


Unterm Strich ist "Life" ein Film der wenig eigenständige Ideen mitbringt. Selbst die Einblendung des Film Titels ist offensichtlich von Alien abgekupfert. Ich denke dass man den Film deswegen wohl schnell wieder vergisst.

05/10
 
Zuletzt bearbeitet:
Spotlight

Im Jahre 2001 wird dem Journalistenteam "Spotlight", Teil des Boston Globe, die Aufarbeitung von vertuschten sexuellen Missbrauchsfällen von Kindern durch katholische Priester zugetragen. Diese zunächst aufdiktierte Aufgabe zieht durch die engagierte investigative Arbeit der Journalisten immer weitere Kreise, welche ein skrupelloses System der Kirche identifizieren und öffentlich zu entlarven versuchen. Der Film beruht leider auf wahren Begebenheiten, die auch real existierenden Figuren werden u.a. von Mark Ruffalo, Michael Keaton, Rachel McAdams und Liev Schreiber (der übrigens sehr gut spielt!) dargestellt, es findet sich also ein sehenswertes Ensemble zusammen.

Der Film konzentriert sich vorrangig auf die Arbeit der Journalisten und bezieht dabei die Schicksale der Opfer mit ein, ohne die eine emotionale Schwere natürlich nicht zustande gekommen wäre. Trotzdem liegt der Schwerpunkt klar auf Ersterem und nicht darauf, die Verbrechen möglichst schockierend in Szene zu setzen, was in Anbetracht der Vorgänge auch nicht nötig ist. Es wird spannend geschildert, wie sich die zunächst nicht unbedingt begeisterten Journalisten Stück für Stück vorpirschen und nach und nach selbst durch ihre Erkenntnisse schockiert und dann angespornt werden, und auch, wie eine solche Story überhaupt zustande kommt (und u.a. deutlicher Kritik an der Redaktion), unter welchen Druck die Involierten stehen und wie die journalistische Arbeit durch bestimmte einflussreiche Interessenvertreter unter Beschuss genommen wird. Aus dieser Perspektive betrachtet macht der Film sehr viel richtig, nur leider wird nicht so richtig eingefangen, welche Bedeutung diese Aufdeckung damals für eine sehr katholisch geprägte Gesellschaft hatte, aber möglicherweise sah sich der Regisseur diesbezüglich nicht in der Mission.

Die Oscar-Nominierungen für Rachel McAdams und Mark Ruffalo finde ich etwas übertrieben, denn auch wenn Letzterer wirklich mit Herzblut dabei ist, über alle Maße glänzen kann in dem Film keiner der talentierten und perfekt in den Film passenden Schauspieler.

7,5/10
 
"The Witch"

New England, 17. Jahrhundert, Protestantismus. Der Film wird die Geister scheiden, denke ich mal. Viele Zuschauer erwarten von einem richtigen Horrorfilm ein gewisses Maß an Gewalt und Blut. Wer sich das hier erhofft und nicht drauf verzichten kann, der wird wohl oder übel enttäuscht werden. Es gibt zwar paar Szenen, wo's blutiger wird, die werden Hartgesottene aber kaum zufriedenstellen. Wer sich daran nicht stört, bekommt einen sehr atmosphärischen Film geboten.

8/10
 
Nocturnal Animals

Seltsamer Film. Teilweise wirklich schöne Kameraführung und tolle Kostüme, denen man anmerkt, dass der Regisseur Modedesigner ist. Auf der Handlungsebene gibt es ein paar spannende Etappen, insgesamt ist mir aber nicht so ganz klar geworden, was mir der Autor mit den beiden Geschichten jetzt wirklich sagen wollte. Zwischendurch lies meine Aufmerksamkeit etwas nach, möglicherweise ein kapitaler Fehler bei einem Film wie dieser, jedenfalls ist der Funke bis zum Abspann nicht übergesprungen. Eine kleine Entschädigung ist ein verdammt guter Aaron-Taylor Johnson, der von allen Schauspielern dieses starken casts (Amy Adams, Jake Gyllenhaal, Michael Shannon) den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen hat und für meine Begriffe wenn überhaupt der bessere Kandidat für den Academy Award als bester Nebendarsteller gewesen wäre.

5/10
 
Deepwater Horizont

2010 ereignete sich auf einer Ölbohrplattform im Golf von Mexico ein Unglück, was zu einer der größten Umweltkatastrophen führte. Ich muss gestehen, dass ich doch sehr positiv überrascht bin von dem Film. Das liegt daran, dass ich Befürchtungen hatte, dass der Film ähnlich patriotisch wird wie Doku-Serien "Ax Men - Die Holzfäller" oder "Goldrausch in Alaska". Auch wenn die Geschichte von der Ölbohrplattform bekannt ist, ist der Weg, der zur folgenschweren Katastrophe führt, dramatisch dargestellt.

Deepwater Horizon ist ein spannend inszenierter Katastrophenfilm, der dem Zuschauer das Ausmaß des Unglücks gut vermittelt.

7,5/10
 
Dieses Jahr kommen an Ostern ziemlich viele Filme die ich auf meiner nie gesehen Liste habe. Gestern kamen sogar mehr 4 Filme gleichzeitig, darunter auch Boyhood (2014), den ich aufgenommen habe und mir gerade ansehe. Bin nun etwa bei der Hälfte.
Und ich muss sagen, der Film gefällt mir richtig gut. Für einen fiktiv-biographischen Film ist der Film wirklich realistisch inszeniert und es ist wirklich gut gemacht wie man die Charaktere über Jahre aufwachsen sieht, da der Film 12 Jahre lang mit den selben Schauspielern gedreht wurde, kommt auch ein richtiges Nostalgie-Gefühl aus den 2000 und meiner eigenen Teenager-Zeit auf, sowohl im guten, als auch im schlechten Sinne. Und jeder der in dieser Zeit aufgewachsen ist, oder selber Kinder hat, welche in dieser Zeit groß geworden sind, dürfte sich richtig gut in den Film hinein versetzt fühlen. Und zwar wesentlich besser als es das "Reality TV" aus dem Nachmittagsfernsehen auf RTL und co. je könnte.
 
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