"Apollo 13" von Regisseur Ron Howard.
Habe heute mal wieder meinen Lieblingsfilm angeschaut. Die wahre Geschichte rund um den "erfolgreichsten Fehlschlag" in der Geschichte der NASA. Gestartet als dritte Mondlandungsmission und von den Medien als langweilig erachtet (man war ja schließlich schon auf dem Mond... gääähn...) entwickelt sich Apollo 13 am 13. April 1970 zu einem packenden Kampf um das Leben der drei Astronauten Jim Lovell, Fred Haise und Jack Swigert als einer der Sauerstofftanks explodiert. Während die Ressourcen des Service-Moduls ausbluten, muss die Crew das für den Wiedereintritt notwendige Kommando-Modul vollständig ausschalten, um dessen eigene Sauerstoff- und Stromreserven für den Wiedereintritt zu schonen. Gleichzeitig musste die Mondlandefähre schnellstmöglich angeschaltet und die wichtigen Navigationsdaten rechnerisch angepasst und übertragen werden, damit die Fähre als Rettungsboot dienen konnte. Es folgten ein Zündungsmanöver zur Anpassung der Geschwindigkeit und das Abschalten aller nicht unmittelbar notwendigen Systeme, um die wichtigsten Ressourcen - Sauerstoff, Strom und Wasser - zu sparen. Ein heikles Zündungsmanöver zur Kurskorrektur wurde ohne Computerunterstüzung durch Navigation anhand der Position der Erde und Zeitnahme mit einer einfachen Armbanduhr durchgeführt. Legendär wurde wohl die Do-it-yourself-Konstruktion, mit der die eckigen CO2-Filter des Kommandomoduls für die runden Anschlüsse der Mondlandefähre passend gemacht wurden. Obwohl jeder weiß, dass die drei Männer überleben und der Hitzeschild trotz mutmaßlicher Beschädigung dem Wiedereintrit standhält, bekomme ich jedes Mal wieder eine Gänsehaut, wenn ich die über 4 Minuten "blackout" ins Rauschen der Funkverbindung lausche und den Himmel nach den gestreiften Fallschirmen absuche.
Trotz einiger der Dramaturgie geschuldeten, aber sich sehr gut einfügenden Änderungen an der wahren Geschichte, ist dies wohl einer der historisch akkuratsten Filme. Genauso wie den Film selbst, habe ich schon unzählige Male verschiedenste Dokumentationen zum Thema geschaut und natürlich das Buch von Jim Lovell gelesen. Zu sehen, wie so ein harter Brocken wie Gene Kranz (einer der Flight Directors während des Apollo-Programms) noch Jahrzehnte nach dem Ereignis in einem Interview die Tränen nicht zurückhalten kann, zeigt deutlich, unter welcher Anspannung damals gearbeitet wurde. Es ist einfach unfassbar, mit wie vielen Problemen die Beteiligten zu kämpfen hatten. Alleine schon die unglaublich kurzfristige Neuzusammenstellung der Crew zwei Tage vor dem Start, weil man befürchtete der ursprünglich geplante Kommandokapselpilot Ken Mattingly würde die Röteln bekommen, war... ja, unfassbar.
Meinen Respekt allen Leuten, die damals involviert waren!
Falls noch jemand wissen will, wie das wohl berühmteste Zitat dieser Katastrophe wirklich hieß (die Zahlen vorne geben die Flugzeit in Std:Min:Sek an):
55:55:20 - Swigert: "Okay, Houston, we've had a problem here."
55:55:28 - Lousma: "This is Houston. Say again please."
55:55:35 - Lovell: "Houston, we've had a problem. We've had a main B bus undervolt."
[Die Abschrift des Funkverkehrs kann man
hier einsehen.]
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