Zuletzt gekaufter/gesehener Film - Allgemeiner Filmthread

Creature from the Black Lagoon

Endlich habe ich mich an meine Monsters Collection herangewagt und mir diesen Klassiker wieder angesehen. Hatte ihn mal als Kind gesehen, aber das meiste wieder vergessen.
Da der Film in echtem 3D gedreht wurde und er der erste mit 3D-Unterwasseraufnahmen ist, habe ich ihn mir auch in 3D angesehen und war begeistert! Das Bild ist für so einen alten Film brillant scharf.
Aber hier erst mal die Eckdaten:
Regie: Jack Arnold (Gefahr aus dem Weltall, Tarantula)
Jahr: 1954
Länge: 79 Min.
Alternativtitel: Der Schrecken vom Amazonas, Das Ungeheuer der schwarzen Lagune (Österreich)
Drehorte: Kalifornien und Florida
Cast:
Richard Carlson: David Reed
Julie Adams: Kay Lawrence
Antonio Moreno: Carl Maia
Richard Denning: Mark Williams
Nestor Paiva: Lucas
Whit Bissell: Dr. Thompson
Ben Chapman, Ricou Browning: Der Kiemenmensch/The Gill Man
Drehbuch: Harry Essex, Arthur A. Ross
Kamera: William E. Snyder, Charles S. Welbourne

Die Handlung ist schnell erzählt. Nach einem versteinerten Fund einer monströsen Hand begibt sich ein Forscherteam zum Amazonas um weitere Ausgrabungeb zu unternehmen und gerät dabei sowohl mit dem "Monster" als auch untereinander in Konflikt.

Besonders begeistert hat mich das 3D, eine geniale Schwimmszene und, dass das Monster zum nachvollziehbar handelt.

Für den Soundtrack wurden 5 Musiker engagiert u.a. der großartige Henry Mancini (Pink Panther), Habs J. Salter und Robert Emmett Dolan.

Leider konnte sich das 3D Verfahren damals nicht durchsetzen, weil es erstens zu teuer war, da man eine silberbeschichtete Leinwand benötigte und zweitens weil die Vorführung diffizil war da der Film, wenn eine Filmrolle gerissen war, nur noch in 2D gezeigt werden konnte.

Ich kann den Film durchaus allen empfehlen die ein Herz für Horrorklassiker haben, einen frühen 3D Film sehen wollen oder sich die Inspirationsquelle für Shape of Water erschließen wollen. Bei einer Kürze von knapp 80 Min. kommt auch keine Langeweile auf. Ich jedenfalls bin begeistert!
 
Die Schöne und das Biest - Weihnachtszauber (1997)

Wie der Name verrät, geht es in diesem Film darum, dass Belle ein Weihanchtsfest im verzauberten Schloss plant. Gegenspieler ist hier nicht mehr Gaston, sondern eine böse Örgel.

So weit, so schlecht. Ich bin entsetzt. Was ist das für ein Film?
Andere Regie, anderes Drehbuch, andere Musik.

Eigentlich war schon, nachdem Belle (!) zu Tassilo "Du Dummerchen" sagte, der Ofen aus, aber ich hab's mal weiter gesehen.
Was haben wir hier also: Biest, das noch jähzorniger ist, als im Film von 1991. Dieser Film spielt irgendwo dazwischen, muss aber rein logisch da angesiedelt sein, wo die beiden sich schon längst angenähert haben und Biest schon charmant wurde. Also haben wir hier schon den ersten gravierenden Filmfehler. Biest redet davon, wie furhctabr das Schloss ist, wie gefangen man dort ist - Belle habe ja keine Ahnung. Nein, wieso auch. So als Gefangene :rolleyes:
Biest wird übrigens genau an Weihanchten verzaubert. Na klar.

Die Orgel hat die deutsche Synchronstimme von Scar, aus König der Löwen und die Orgel erinnert absolut an Scar. Auch mit ihren Versuchen, Belle dazu zu verführen, in den dunklen Wald (Elefantenfriedhof) zu gehen, obwohl Biest (Mufasa) das doch verboten hat. Aber Tassilo (Nala) und Belle (Simba) entscheiden doch in den Wald zu gehen um einen Weihnachtsbaum zu schlagen. Biest will in der Zeit mit Belle essen gehen, aber sie ist ja im Wald. Was tut er also? Rennt in den Wald, holt Belle zurück und sperrt sie in einen Kerker. Nicht ohne vorher ganz kurz die Rolle des Mufasa einzunhemen "Du hast dein Versprechen gebrochen!" (Du hast dich in Gefahr gebracht).
Die Orgel will, dass alle verzaubert bleiben, damit er der wichtigste (König!) ist und dem Biest wieder Musik spielen kann, rät Biest, es soll sich bloß nicht verlieben. Bedenkt man, dass Biest aj völlig verzweifelt ist, weil niemand es liebt... macht diese Verführung natürlich doppelt keinen Sinn :nope:
Herrschaftszeiten. Was für eine Beleidigung für den Film von 1991. War für seichte, teils blöde Texte.

Das einzig gute an diesem mieserablen Film ist, dass Belle hier auch wieder von Jana Werner synchronisiert wird. Aber sonst?
Ich hab gut Lust den als Frisbee zu nutzen und aus dem Fenster zu werfen. Leider sind hier aber überall Fliegengitter :rolleyes:
Hier ging es einzig um Kommerz. Nichts gutes, keine gute Szene. Gar nichts. 0 von 10 verzauberten Rosen.
Will jemand den Film haben? Ich versende ihn gerne...
 
Zuletzt bearbeitet:
Macbeth (2015)

Dem schottischen Heerführer Macbeth werden von Hexen drei Adelstitel prophezeit, darunter der des Königs. Da sich die ersten beiden Bestandteile der Prophezeiung rasch erfüllen, glaubt er auch an den letzten Teil. Angetrieben vom Wunsch nach entsprechender Macht und unter dem Einfluss seiner ebenfalls machthungrigen Frau ermordet er den amtierenden König Duncan und nimmt dessen Platz ein. Schottland leidet zusehends unter Macbeths blutiger Schreckensherrschaft, doch mit der Zeit regt sich Widerstand...

Noch während ich kürzlich in den Genuss gekommen war, die berühmte Tragödie von William Shakespeare zu lesen (und "Genuss" ist hier keinesfalls ironisch gemeint, ich bin insgesamt keine Leseratte, hatte aber schon immer viel für klassische Literatur übrig), habe ich entdeckt, dass es diese noch recht neue Verfilmung gibt. Schon der Trailer hatte mich enorm angefixt, nicht zuletzt deswegen, weil ich Vieles aus der Tragödie gleich wiedererkannt habe und es beeindruckend fand, wie detailgetreu der Film anscheinend angelegt ist. Nun, da ich mit dem Lesen fertig bin, habe ich ihn mir angesehen und muss sagen, ich bin in der Tat sehr beeindruckt. Das Besondere, was man schon am Trailer gemerkt hat, ist dieser spezifische, sagenhaft gut gelungene Look des Films. Er besticht durch kühle, teils extrem einprägsame Bilder sowohl in ruhigen Momenten als auch in Schlacht- und Kampfszenen, die perfekt den Ton des Werkes treffen. In diesem Zusammenhang finde ich es auch klasse, dass man sich bei den Dialogen wirklich eng an die literarische Vorlage hält. Ich habe mir sowohl die Tragödie als auch nun den Film auf Englisch zu Gemüte geführt und soweit ich es sagen kann, hat man die Dialogzeilen wohl wirklich Eins zu Eins übernommen. Die Besetzung ist ebenfalls toll gewählt, das beginnt schon bei kleineren Rollen mit, trotz ihrer Wichtigkeit für die Gesamtgeschichte vergleichsweise wenig Screentime wie Duncan (David Thewlis, den viele sicher noch als Professor Lupin aus "Harry Potter" kennen) oder Macduff (Sean Harris) und endet bei den herausragenden Hauptdarstellern. Michael Fassbender sehe ich ohnehin gerne und er interpretiert die sicher nicht einfach darzustellende Figur des Macbeth mit all ihren Facetten, der inneren Zerrissenheit, der Kaltblütigkeit und dem immer stärker werdenden Wahnsinn, absolut gekonnt. Extrem positiv überrascht war ich aber von Marion Cotillard als Lady Macbeth, die Fassbenders Performance meiner Meinung nach noch in den Schatten stellt. Der absolute Wahnsinn, was die Darstellerin hier abliefert. Ich glaube von ihrer ersten Szene, dem Monolog in der Kapelle, bekomme ich heute Nacht Alpträume ^^

Auch inhaltlich bleibt man der Vorlage sehr treu, Abweichungen, die man sich zugestanden hat, sind glücklicherweise höchstens marginal. Natürlich schaffte es nicht jede Szene in voller Länge in den Film und die eine oder andere Teilszene, die ich in der literarischen Vorlage besonders beeindruckend fand, hätte ich noch ganz gerne gesehen, aber das geht insgesamt vollends in Ordnung. Nur die Kürzung einer bestimmten Szene, und das ist im Grunde auch das Einzige, was ich dem Film anlasten kann, kann ich nicht wirklich nachvollziehen, weil dadurch die direkt darauffolgende ohne Kenntnis der literarischen Vorlage nicht mehr viel Sinn ergibt. Damit wären wir auch an dem Punkt angelangt, an dem sich vermutlich die Geister scheiden und der wohl auch dafür verantwortlich ist, dass der Film, so weit ich das jedenfalls mitbekommen habe, trotz namhafter Besetzung keinen wirklichen Einzug in den Mainstream gefunden hat: Ich als jemand, der die Tragödie gelesen hat, finde den Film wirklich großartig, eben weil er so nah an dieser gehalten ist. Das hat aber auch zur Konsequenz, dass er nicht für jedermann zugänglich ist. Er arbeitet mit sehr viel Bildsprache, hat viele längere Monologe und die Original-Dialoge treffen bestimmt nicht jeden Geschmack - es handelt sich eben um die Verfilmung eines Bühnenstücks und ich kann mir gut vorstellen, dass man mit dem Film an sich, wenn man die Vorlage nicht gelesen hat, nicht wirklich warm wird. Daher würde ich empfehlen, zuerst die Tragödie zu lesen, was wirklich empfehlenswert ist, handelt es sich doch um eine fesselnde und durchaus tiefgründige Geschichte über Machtgier und Schicksal. Wer daran dann Gefallen findet, sollte auch mit diesem großartigen Film nichts falsch machen, der meiner Meinung nach unterschätzt wird und deutlich unbekannter ist, als er es verdient hätte - was aber wie gesagt auch daran liegen mag, dass es sich doch um etwas recht Spezielles handelt.
 
The Cell (2000)

Ich will gar nicht viele Worte zu diesem Sci-Fi-Thriller aus dem Millenium-Jahr verlieren, bloß, dass ich gestern Abend mal wieder „die Katze im Sack gekauft habe“ (sprich: den Film nur anhand des Namens und des Erscheinungsdatums geschaut habe) und regelrecht erschlagen war, was sich mir da audio-visuell geboten hat. Schon in den ersten Einstellungen mutete dieses Machwerk wie ein Kunstfilm an und langsam begann ich zu realisieren, auf welcher Meta-Ebene sich der Film abgespielt hat.

Es geht um eine Art Apparatur, in welcher zwei Personen ihr Unterbewusstsein miteinander verbinden können. Die Psychologin Catherine (Jennifer Lopez) dringt in die Gedankenwelt des komatösen Frauenmörders Carl Rudolph Stargher (Vincent D'Onofrio) ein, um an die Information zu gelangen, wo er sein neuestes Opfer gefangen hält. Dabei stößt sie auf eine bizarr-perverse Welt voller Sex, Gewalt, aber auch Unschuld - denn Stargher bewahrt sich immer noch sein inneres Kind.

Auch wenn der Film bei IMDb nur eine Durchschnittswertung von 6,3/10 erhalten hat, fühlte ich mich enorm beeindruckt von diesem Film. Allein die originelle handwerkliche Machart des Films verdient 3 einzelne Punkte, der Rest gibt mir mehr als 3,3 - dementsprechend sehe ich den Film besser als die Durchschnittswertung. Derzeit würde ich sagen 8/10. Das Ende erschien mir relativ vorhersehbar und ein, zwei Punkte wirkten (leicht) konstruiert.

8/10 Metallringe im Rücken à la Sadomaso
 
A Quiet Place

Habe den Film im Kino verpasst und daher auf den iTunes-Release gewartet. Am Wochenende konnte ich ihn dann endlich sehen.
Meine Freundin und ich waren beide begeistert (ich mehr als sie). Der Film hat eine ganz eigenartig, einzigartige Atmosphäre und einige sehr schöne Momente.
Haben ihn dann auch am Samstag direkt ein zweites Mal gesehen.
Kleine Schwächen gibt es hier definitiv auch, aber keine die für mich weiter ins Gewicht fallen. Dafür fand ich die Atmosphäre zu dicht.

Glaube, dass ich nicht mehr weit davon entfernt bin, ein Krunt-Fanboy zu werden.

09 / 10 Cochlea-Implantaten
 
A Quiet Place

Habe den Film im Kino verpasst und daher auf den iTunes-Release gewartet. Am Wochenende konnte ich ihn dann endlich sehen.
Meine Freundin und ich waren beide begeistert (ich mehr als sie). Der Film hat eine ganz eigenartig, einzigartige Atmosphäre und einige sehr schöne Momente.
Haben ihn dann auch am Samstag direkt ein zweites Mal gesehen.
Kleine Schwächen gibt es hier definitiv auch, aber keine die für mich weiter ins Gewicht fallen. Dafür fand ich die Atmosphäre zu dicht.

Glaube, dass ich nicht mehr weit davon entfernt bin, ein Krunt-Fanboy zu werden.

09 / 10 Cochlea-Implantaten
Danke für den Tip!
Hab ihn mir auch nun wegen deines Posts angesehen und fand ihn sehr gut! Hatte tatsächlich einige spannungsreiche Minuten immer mal wieder. Hab mich aber auch gefragt was für eine Analogie dieser Film sein soll ...
Der Kniff mit der Behinderung der weiblichen Figur und die daraus resultierende Thematik der Stille war ein genialer Kniff! Dies im Kino zu erleben wäre sicherlich ein noch intensiveres Erlebnis gewesen!
 
Nachdem ich letzte Woche in Almería war, mache ich gerade eine Spaghetti-Western-Woche. Im Norden von Almería befindet sich die Desierto de Tabernas. Die Landschaft sieht dort sehr ähnlich aus wie in New Mexico und Texas. Deshalb wurden dort die meisten Spaghetti-Western gedreht und die drei übrig gebliebenen Westernstädte habe ich auch besucht.

Per un pugno di dollari (Für eine Handvoll Dollar)

Leones erster Western ist immer noch großartig. Die spannende Handlung, Leones Einstellungen, die Darsteller und die großartige Musik von Ennio Morricone passen so gut zusammen. In dem Film gibt es so viele tolle Szenen, die von den Nebendarstellern getragen werden. Eastwood spielt eigentlich immer nur den Bösen Blick aber das ist ja sein Markenzeichen.
Alleine gesehen ist das schon ein großartiger Western. Mir gefällt der Film auch deutlich besser als die Vorlage: Yojimbo.

Per qualche dollaro in più (Für ein paar Dollar mehr)

Der Film ist ebenso ein Kunstwerk, bei dem die einzelnen Elemente so richtig gut zusammen passen und qualitativ bietet er auch eine deutliche Steigerung gegenüber seinem Vorgänger. Man merkt einfach dass Leone nicht einfach nur eine Fortsetzung gedreht hat sondern seinen Stil verfeinert hat.
Leone hat sich entschieden den Film mit den Nebendarstellern aus dem Vorgänger zu besetzen. Gian Maria Volonté darf wieder als Bösewicht auftreten und Mario Braga wieder als Handlanger. Die Wahl für Gian Maria Volonté empfinde ich als einzigen Makel, da der im Vorgänger bereits viel zu prominent war und im Grunde genommen wieder genau die selbe Rolle spielte. Mario Braga finde ich dafür in allen drei Filmen der Dollar-Trilogie großartig, weil der mit seiner Hackfresse einfach perfekt in die Rolle passt und sich trotzdem immer etwas im Hintergrund hält, weil er ja nur ein Handlanger ist.

Django

Den habe ich zwischen die beiden Dollar-Filme geschoben obwohl er gar nicht in Tabernas gedreht wurde. Persönlich finde ich den auch gar nicht so gut aber ich hatte die Blu-ray schon recht lange ungesehen im Regal stehen, weil der im "Die härtesten Western aller Zeit"-Set dabei ist, und daher kam mir der gerade recht. Django ist eine Art Remake von Per un pugno di dollari, der aber trotzdem sehr viel Eigenständigkeit besitzt. Er hat auch ein paar richtig gute Ideen und die Story ist auch nicht schlecht aber irgendwie fehlt mir da einfach was. Das mag vielleicht daran liegen dass ich den sehr spät gesehen habe. Die Musik, vor allem das Titellied, sind dafür recht gut, auch wenn die Musik natürlich in keinster Weise an Morricone heran kommt.
 
Symbol (2009)

Ich habe neulich den Film 'Symbol' von Hitoshi Matsumoto gesehen. Und hey, dieser Mann macht absolut „andere“ Filme als man sie gewohnt ist. Wer seinen ersten Film, 'Dainipponjin - Der große Japaner' (2008) gesehen hat, der weiß, was ich meine. Lange, (vermeintlich) wenig aussagende Einstellungen wie beispielsweise von einem Sushi essenden Mann, herrlich naive Monologe/Dialoge, plötzliche und absurde CGI-Effekte - das sind nur ein paar typische Elemente eines Matsumoto-Films.

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Zur Handlung:


„Der Film enthält zwei große Handlungsstränge. Der erste findet in Mexiko statt und dreht sich um einen maskierten Wrestler namens 'Escargot Man' und seine Familie, während sie sich auf ein Match in dieser Nacht vorbereiten. Seine Familie sorgt sich um ihn, da der Luchador älter wird und sein Gegner stärker und jünger ist als er. Nichtsdestotrotz sind sein Sohn und sein Vater aufgeregt, den Kampf zu sehen. Diese Teile des Films sind realistisch.

In der zweiten, surrealeren Geschichte erwacht ein Japaner in einem leeren weißen Raum ohne sichtbare Decke, aus der er sich zu befreien versucht. Die zwei Handlungsstränge konvergieren schließlich indirekt.“
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Auf der DVD-Verpackung steht „Cube meets Being John Malkovich“ - dem kann man durchaus zustimmen. Mehr kann man eigentlich kaum schreiben; dafür ist der (letztendliche) Inhalt und Stil zu dubios. Man muss es gesehen und gehört haben. Wer mal wieder etwas völlig Abgedrehtes und Andersartiges sehen möchte, darf durchaus zu dem Film 'Symbol' greifen. (Alternativ auch zu der Mockumentary 'Dainipponjin' aus dem Vorjahr!)
 
A Quiet Place

Habe den Film im Kino verpasst und daher auf den iTunes-Release gewartet. Am Wochenende konnte ich ihn dann endlich sehen.
Meine Freundin und ich waren beide begeistert (ich mehr als sie). Der Film hat eine ganz eigenartig, einzigartige Atmosphäre und einige sehr schöne Momente.
Haben ihn dann auch am Samstag direkt ein zweites Mal gesehen.
Kleine Schwächen gibt es hier definitiv auch, aber keine die für mich weiter ins Gewicht fallen. Dafür fand ich die Atmosphäre zu dicht.

Glaube, dass ich nicht mehr weit davon entfernt bin, ein Krunt-Fanboy zu werden.

09 / 10 Cochlea-Implantaten
Eine Sache die ich nicht verstanden habe, warum lockt man die Viecher nicht mit viel Lärm in eine Falle. Einfach ein tiefes Loch graben, abdecken und einen Wecker drauf. Und ins Loch dann vielleicht etwas Teer oder Rohöl, damit sie nicht mehr raus kommen.
Und dann einfach etwas Sprengstoff oder Feuer um die Monster zu töten.
 
Ich habe meine Spaghetti-Western-Woche mit folgenden Filmen fortgesetzt:

Il buono, il brutto, il cattivo (The Good, the Bad and the Ugly)

Dieser Film ist mein absoluter Lieblingsfilm. An dem Streifen stimmt einfach so gut wie alles. Die Besetzung ist großartig, vor allem Eli Wallach als Tuco. Clint Eastwood spielt sich natürlich wieder selbst aber das kann der Mann einfach verdammt gut. Lee Van Cleef spielt seine Rolle deutlich anders als im vorherigen Film. Man nimmt ihm den Bösewicht sofort ab. Morricones Musik ist auch hier wieder grandios.
Das einzige was mir an diesem Film nicht gefällt sind die Szenen mit der Brücke. Allerdings ist das auf die Laufzeit so kurz, dass mich das gar nicht mal so stört.
Optisch sieht der Film auch besser aus, weil Leone wieder mal ein größeres Budget zur Verfügung stand. Dies wusste Leone natürlich gekonnt zu nutzen.
Das Finale mit dem großartigen Mexican Standoff auf dem Friedhof ist so großartig. Ich freue mich jedes mal wie ein kleines Kind, wenn Tuco endlich das Grab findet und lache fies, wenn er herausfindet dass in Arch Stantons Grab dummerweise Arch Stanton liegt und keine 200.000 Dollar in Gold.
Was würde ich dafür geben mir diesen Film noch einmal zum ersten Mal ansehen zu dürfen.

C'era una volta il West (Spiel mir das Lied vom Tod)

Leones letzter Western ist optisch eine deutliche Steigerung gegenüber Leones vorherigen Western. Für diesen Film hatte Leone ein ordentlichen Budget und das merkt man auch. Flagstone alleine kostete so viel wie die Dollar Trilogie zusammen. Natürlich sieht man das, denn Flagstone ist eine der größten Städte in Western-Filmen. Leone schafft es auch hier wieder seinen Stil zu verfeinern und weiterzuentwickeln. Er hat alles das, was die Dollar-Trilogie so großartig macht, genommen und besser eingesetzt. Durch das größere Budget sehen auch die Sets viel besser aus.
Die Story ist, wenn man ihn zum ersten mal sieht, einfach großartig. In der ersten Hälfte des Films weiß der Zuschauer eigentlich gar nicht um was es geht und warum diese stinkende Farm in der stinkenden Wüste so wichtig ist. Nach diesem Aha-Moment setzt sich ein Bild zusammen, das Leone dem aufmerksamen Zuschauer zuerst in Stückchen präsentiert und dann als komplettes Gemälde vorsetzt. Mehrmals zeigt eine Szene eine Lok, die ein Hinweis ist, dass die Farm etwas mit der Eisenbahn zu tun hat, von der der Zuschauer weiß dass sie gebaut wird.
Trotzdem finde ich Il buono, il brutto, il cattivo immer noch den besseren Film, weil er mir einfach ein Quentchen mehr Spaß macht. Auch das Finale von C'era una volta il West ist recht fad, wenn man es mit dem Mexican Standoff von Il buono, il brutto, il cattivo vergleicht. Der Film hat einfach "too much icing on the cake."

Meine schönste Errinnerung zu dem Film ist übrigens dass ich ihn in der Schule gesehen habe. Unser Lehrer hat uns damals High Noon (12 Uhr Mittags) und C'era una volta il West gezeigt, weil das seine Lieblingsfilme sind.

Whity

Zu guter Letzt habe ich mir dann noch Whity angeschaut. Gut genau genommen ist Whity kein Spaghetti-Western aber er wurde teilweise auf dem Set von Per qualche dollaro in più gedreht und daher habe ich ihn einfach in meine Spaghetti-Western-Woche hinein geschoben. Der Film stammt von Reiner Werner Fassbinder und ist ein Melodram, dass als Ort der Handlung den Süden der USA hat. Fassbinder spricht vorallem das Thema Rasissmus und Sexualität an. Das macht er aber mit einem Film der mehr wie ein Theaterstück wirkt als ein Film. Die Figuren agieren künstlich und hölzern. Teilweise haben sie starkes graues Makeup auf den Gesichtern, was mich da direkt an ein Theater in der Antike denken lässt. Die Dialoge sind komplett synchronisiert und klinge nicht nur hölzern sondern auch sehr steril und künstlich. Die Handlung an sich wäre ja gar nicht mal so schlecht aber durch die künstliche Inszenierung ist der Film einfach ein ziemlicher Langweiler.
 
Danke für den Tip!
Hab ihn mir auch nun wegen deines Posts angesehen und fand ihn sehr gut! Hatte tatsächlich einige spannungsreiche Minuten immer mal wieder. Hab mich aber auch gefragt was für eine Analogie dieser Film sein soll ...
Der Kniff mit der Behinderung der weiblichen Figur und die daraus resultierende Thematik der Stille war ein genialer Kniff! Dies im Kino zu erleben wäre sicherlich ein noch intensiveres Erlebnis gewesen!

Huch, eben erst gelesen. Danke, freut mich, dass er gefallen konnte.
Hätte ihn auch gerne im Kino gesehen. :(

Eine Sache die ich nicht verstanden habe, warum lockt man die Viecher nicht mit viel Lärm in eine Falle. Einfach ein tiefes Loch graben, abdecken und einen Wecker drauf. Und ins Loch dann vielleicht etwas Teer oder Rohöl, damit sie nicht mehr raus kommen.
Und dann einfach etwas Sprengstoff oder Feuer um die Monster zu töten.

Die Dinger waren scheinbar gut gepanzert. Die Schrotflinte hat auch nur geholfen, nachdem die Töne verstärkt wurden, da die "Platten" nicht mehr richtig am Kopf saßen.
Dazu sei aber gesagt, dass mich das herzlich wenig stört, da der Film für mich eher als Familiendrama funktioniert.
 
Die Antwort fiel jetzt ausführlicher aus als geplannt, deshalb poste ich sie lieber hier, da es nicht wirklich in den Adam Drive Thread passt.

@Mad Blacklord
[...]
Hast du (oder jemand anders) noch andere Filme von Spike Lee gesehen? Würfelt er immer so unterschiedliches Filmmaterial zusammen?

Nicht allzu viel. Am ähnlichsten dürfte wohl noch der Film Malcom X (1992) von ihm sein, das ist immerhin eine Biographie über einen Anführer der Black Panther Bewegung in den sechzigern, und da tauchen all die gleichen Probleme mit Rassenhass, Protest und sonstigem auf. Aber dieser Film ist wesentlich ernster und tragischer als BlacKkKlansman.
Spike Lee hat auch viel mit Michael Jackson zusammengearbeitet und einige seiner Musikvideos gedreht, unter Anderem auch This is It, und dann kenne ich noch Inside Man (2006), da geht es um einen Banküberfall mit Geiseldrama, und der Cop der hier ermittelt und die Verhandlungen führt wird von Denzel Washington gespielt. Auch ein sehr guter Film, aber da geht es nicht um die Rassenthematik. Und dann noch das Oldboy Remake von 2013, was im Vergleich zum Original nicht ganz so gut war.

Seine anderen Filme kenne ich nicht. Ich habe noch Do the Right Thing (1989), auf der Watchliste. Dafür erhielt er eine Oskar Nominierung für bestes Drehbuch, und eine zweite erhielt er 1998 für einen Dokumentarfilm "Vier Kleine Mädchen" (1997) welche in den 60 Jahren bei einem Bombenattentat in einer Kirche starben.
Der Mann gehört also zum Fach und kennt sich gut aus mit der Bürgerrechtsbewegung der sechsziger, und er scheint ziemich versiert in seinem Schaffen zu sein. Weshalb er 2016 auch einen Honorary Award bekam. Viele andere Gewinne hat er aber nicht zu verzeichnen. Vielleicht ändert sich dies ja nun mit BlacKkKlansman, könnte mir gut vorstellen das dieser Film in 4 bis 5 Kategorien nominiert sein wird, auch wenn er wesentlich mehr Mainstream als seine bisherigen Filme ist. Speziell diese "Shaft" Szene am Ende, das war so Blaxploitation wie die durch den Gang geschwebt sind mit den Knarren in der Hand. ^^ Sowas in der Art habe ich auch noch in keinem anderem Film (von Spike Lee) gesehen.

Das mit dem Nachrichtenmaterial am Ende von Black Klansman, das habe ich inzwischen schon öfters in Filmen gesehen die Biographisch oder Historisch sind. Wie etwa bei I Tonya, (da spielt der dumme Dicke übrigens auch mit, und ist genauso eckelhaft) oder Man on Wire. Aber dann hat dies in der Regel auch mit dem Film direkt zu tun, und zeigt dann nicht Material aus gegebenem Anlass aus dem vergangen Jahr um eine politische Agenda zu verfolgen. Das mit Charlottesville und Trump sollte ja nur zeigen das der Rassismus in den USA wieder zunimmt, und derzeit einer im Weißem Haus sitzt der dem nicht gerade abgeneigt ist. Ich sehe da also schon einen Zusammenhang und einen Grund das in den Film einzubinden, aber man muss das Ende eben mit dem Anfang verbinden, da fing es ja auch mit einem Propagandafilm an, welcher nicht direkt mit der Handlung zu tun hatte. Beides zusammen ergibt dann aber schon eine Spiegelung zueinander. Von der Hhandlung her könnte man beides rausschneiden und würde im Prinzip nichts verlieren. Aber es würde die Botschaft des Film wesentlich verändern. Auch wenn Anfang und Ende im Prinzip Propaganda sind.
 
Am ähnlichsten dürfte wohl noch der Film Malcom X (1992) von ihm sein, das ist immerhin eine Biographie über einen Anführer der Black Panther Bewegung in den sechzigern [...]

Malcolm X war eine führende Persönlichkeit der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung und über lange Zeit ein Mitglied der Nation of Islam. Die Black Panther wurden zudem erst ein Jahr nach seinem Tod gegründet.

Grüße,
Aiden
 
@Mad Blacklord
Cool, danke für die ausführliche Antwort. Da sollte ich mir so eins, zwei Filme auch mal auf meine unendliche imaginäre Liste von Filmen, die ich mal gucken sollte, neuer Unterpunkt "Spike Lee", setzen. ;-)

Dass das Nachrichtenmaterial und der Propagandamensch am Anfang thematisch natürlich dazu passen und die Aktualität des Themas unterstreichen, ist klar. Trotzdem finde ich nicht, dass es die Aussage des Films irgendwie verändert. Dafür, dass Trumps Name natürlich im Film nicht genannt wird, wird er doch äußerst deutlich angesprochen. Daher hat mich vor allem der Schluss komplett aus meinem "Kinoerlebnis" rausgehauen. Ich wollte Trump echt nicht auf der Großleinwand sehen. Auch, wie in der Realität Menschen überfahren werden, das gehört für mich in die Nachrichten und nicht ans Ende eines Kinofilms, unabhängig davon, ob der Film die Zuschauer auf ein aktuelles Thema aufmerksam machen will. Da hätte ich es besser gefunden, wenn man entsprechende Infos als Textform eingeblendet hätte, wie es oft in Filmen, die auf realen Ereignissen basieren, am Schluss gemacht wird. Gut, aber das ist Geschmackssache. Ändert für mich nichts daran, dass ich den eigentlichen Film überzeugend fand. :-)
 
Malcolm X war eine führende Persönlichkeit der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung und über lange Zeit ein Mitglied der Nation of Islam. Die Black Panther wurden zudem erst ein Jahr nach seinem Tod gegründet.

Grüße,
Aiden
Sorry, habe da jetzt Nachts um 4 keinen Faktcheck mehr geschafft. Nation of Islam hatte ich eigentlich gemeint, und ich war mir irgendwie sicher das Malcolm X etwas mit Blackpanther zu tun hatte. Malcolm galt ja auch als wesentlich radikaler als Martin Luther King.
 
Der letzte Streifen, den ich gesehen habe, war Doppelgänger (Unfall im Weltraum) von 1969. Dabei handelt es sich um einen SciFi-Film von Gerry Anderson. Die verwendeten Kostüme, Fahrzeuge und Sets wurden wenig später in Gerry Andersons großartiger Serie UFO verwendet. Man könnte sogar so weit gehen und behaupten dass der Film die Vorgeschichte erzählt. Jedenfalls spielen viele Darsteller aus UFO bereits in der selben oder einer ähnlichen Rolle mit.
Die Story fand ich jetzt eher fad. Das Ende fand ich dafür aber richtig gut.

Dann habe ich mir noch die Ghost in the Shell Verfilmung mit Scarlett Johansson in 3D angeschaut. Den fand ich recht ordentlich. Vorallem optisch ist der Film eine Wucht.
 
Ich habe mir ein Doppel Feature von Dr. Jekyll and Mr. Hyde zugelegt, ist ein UK Import mit der Version von 1931 und 1941. War ganz interessant die beiden so kurz hintereinander anzusehen und mit der Stummfilmfassung von 1920 zu vergleichen, sind Stellenweise schon sehr unterschiedlich.

Zum DVD Set, hier habe ich schon eine kleine Seltenheit erworben, eine Doppelseitige DVD, von denen habe ich nur 3 Stück. Leider sind die Dinger ziemlich krazempfindlich. Und da es eine britische DVD ist, nur in englischer Sprache was nicht schlimm ist, die Auswahl an Untertitel finde ich aber komisch; English, French, Spanish, Portuguese, Danish, Icelandic, Swedish, Croatian, Slovenian, Slovenian, Hungarian, Czech, Greek, Dutch, Romanian, Arabic. Wer sieht warum ich das komisch finde? Quasi alle wichtigen europäischen Sprachen sind vertreten, aus italienisch und deutsch, dafür aber arabisch. :konfus:
Bonus finde ich auch gut, ein Loony Tunes Cartoon von 1955, Hyde and Hare, und ein Audiokommentar eines Historikers, Greg Mank, für die 1931 Version.
Dann kommt noch hinzu, dass die Disk von Warner Brothers ist, die Filme selbst sind aber von Paramount und von MGM. Schon ziemlich einmalig für die Sammlung. :D

***
Dr. Jekyll and Mr. Hyde (1931), von Rouben Mamoulian, und Frederic March in der Hauptrolle. Der Film war für 3 Oscars nominiert, beste Kamera, bestes adaptiertes Drehbuch und bester Hauptdarsteller, und March bekam ihn sogar, was für Horrorfilme doch recht selten ist. Aber der Gewinn ist verdient, ebenso die Nominierung für Beste Cinematography, Set und Kameraeinstellungen sind wirklich gut gelungen, speziell die Totale des Labors mit der Treppe ist wunderbar. Zudem haben wir sehr innovative Point of View Shots für die Einführungsseqzenzen von Dr. Jejyll und später für die erste Mr. Hyde Verwandlung, welche überwiegend durch Lichteffekte und verschiedene Filter an der Linse realisiert wurde.
Die Verwandlungen in Hyde sind wirklich toll, schade das es damals noch keinen Oscar für bestes Make-Up gab, den hätte dieser Film sicherlich abgeräumt, einfach durch die Vielfalt an Masken und Schichten die während der Verwandlung benutzt werden, alles sehr gut gemacht. Hyde sieht aus wie ein Urzeit Mensch, sehr affenartige Gesichtszüge, breite Nase, hervorstehende scharfe Zähne, verlängerter Hinterkopf, prominente Stirn wesentlich mehr Körperbehaarung. Ein wenig erinnert die Maske aber auch an das rassistische Black Face, breite betonte Lippen, dunkle Haut, kann da schon verstehen das man dies so interpretieren könnte.
Die Intention hiervon war wohl das Jekyll hier seinen animalischen Zügen nachgibt und Hyde nicht per se gleich seine Böse Seite war. Die Motivation für die Verwandlung ist auch ein Nachgeben an die Lust. Der gute Jekyll wurde hier nämlich von einer hübschen Frau verführt, einem Showgirl und Prostituierten, die sich vor ihm entblößte. Diese Szene viel aber laut Greg Mank der Zensur zum Opfer. Der Film ist für 1931 ohnehin schon hart an der Grenze, und die Version die ich habe ist schon 14 Minuten länger als die damalige Kinoversion.
Das ganze weicht dann schon stark von der Romanvorlage ab, Charaktere kommen nicht vor, dafür werden andere Erfunden, wie die Verlobte Muriel und die Verführerin Ivy, welche sich dann durch so gut wie alle anderen Adaptionen wiederfinden. Der Plot um das Vermögen des Doktors, mit dem Testament und dem ganzem Mysterium ist damit aber eher hinfällig.
Wie es aber kommen muss, verliebt Jekyll die Kontrolle über sich, und verwandelt sich unabsichtlich in Hyde, er geht dann zu der Geliebten und ermordet sie, wird aber gesehen und muss Flüchten, kann aber nicht in sein Laboratorium zurück, und muss seinen Freund Lanyon bitte ihm die nötige Chemikalien vorbei zu bringen. Dieser besteht darauf das Hyde ihn zu Jekyll führt, dieser zögert zunächst, nimmt dann aber den Trank ein, und verwandelt sich vor Lanyon zurück in Jekyll. Er verspricht ihm das die Verwandlung nie wieder durchführen wird.
Doch als sich Jekyll auf Grund von Gewissensbissen die Verlobung zu Muriel lösen will, passiert die Verwandlung doch noch einmal, Hyde versucht Muriel zu vergewaltigen, wird aber von den Diener zurückgeschlagen, auf der Flucht tötet Hyde aber Muriels Vater mit seinem Gehstock der in zwei Bricht und flieht zurück in sein Labor, wo er schnell den Trank nimmt, bevor die Polizei die Tür aufbricht. Jekyll gelingt es zunächst die Polizisten zu täuschen aber Lanyon weiß es besser und verrät ihn an die Polizei, woraufhin sich Jekyll wieder verwandelt, diesmal in ein wahres Monster von Hyde, mit dicken Augenringen. Diese Maske war wohl auch nicht sehr angenehm für Frederick Marsch und hätte ihm beinahe das Gesicht ruiniert. Ein wilder Kampf entbrennt im Labor und Hyde wird im Gefecht erschossen, und verwandelt sich dann im Tode wieder zurück in Jekyll, mit einem glückseligem Lächeln auf den toten Lippen.

Diese Version ist wohl die definierendste Variante der Geschichte und beeinflusste so ziemlich alles was danach kam, im Prinzip der Goldstandart für Jekyll und Hyde Verfilmungen. Aber auch was Makeneffekte anbelangen dürfte, man erinnere sich nur an Lon Chaney Jr. in der Wolfsmensch (1941) und andere tolle Verwandlungen der Filmgeschichte. Interessant ist aber wie sie den Namen Jekyll aussprechen, normal wird er meistens wie Jakal ausgesprochen, hier sprechen sie es mehr wie Jy-kel aus, wie es Robert Louis Stevenson wohl auch beabsichtigt hatte.

8/10

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Dr. Jekyll and Mr. Hyde (1941), von Victor Flemming und Spencer Tracy in der Hauptroll, interessanterweise heist diese Version auf Deutsch "Artz und Dämon" (laut IMDb), außerdem war er ebenfalls für 3 Oscars nominiert, beste Kamera, bester Schnitt, beste Musik, hat aber keinen gewonnen, auch interessant hieran ist das Tracy keine Nominierung bekam, obwohl er wirklich hervorrangend spielt.
Von der Story her, ist es eigentlich vom Plot her die selbe wie von 1931, da MGM sich die Drehbuchrechte von Paramount besorgt hatte, und daran dann ein paar Änderungen vornahm. Deshalb beschränke ich mich mal ein wenig auf die Maske, diese ist wesentlich Subtiler als die bisherigen, bei der ersten Verwandlung fällt kaum ein Unterschied auf, nur das die Augenbrauen dicken und die Haare dunkler sind, alles Andere wird überwiegend durch Mimik, Stimme, Sprechweiße und Körperhaltung dargestellt. Erst im Verlauf des Films wird Hyde monströser im Gesicht, mit den üblichen Tricks des Make-Ups und falschen Zähne, sehr subtil mit Falten um die Augen und eingefallener Stirn. Aber Hyde bleibt immer klar und deutlich ein menschliches Wesen und mutiert nicht zu einer Monstrosität, nur seine Taten werden immer böser.
So Provoziert er zum Beispiel einen Kampf in einer Bar, da Ivy (diesmal gespielt von Ingrid Bergman) zuerst nichts von Hyde wollte und ihn ablehnte, dann gefeuert wird. Hyde folgt ihr dann auf dem Heimweg damit er sich an sie ranmachen kann, und quasi eine Schulter zum Ausweinen anbietet. Hyde Plant wesentlich mehr, ist nicht ganz so brutal animalisch, auch wenn er sichtlich die Gewalt während des Barkampfs geniest, er ist aber wesentlich schemenhafter und auf diese art vielleicht sogar diabolischer als Hyde in der Version mit March. So auch im Endkampf im Labor, da zerbricht Hyde Fensterscheiben um die Polizisten zu blenden, wesentlich taktischer und diabolischer.
Ansonsten verläuft der Film ziemlich ähnlich weiter, nur das die Beziehung von Jekyll/Hyde zu Ivy und der Verlobten Beatrix Emery (Lana Turner) wesentlich ausführlicher ist, und man anhand der Beziehungen dazwischen den Charakter aufbaut. So etwa bei der ersten Verwandlung, da gibt es eine Montage, eine Art Fiebertraum, in dem Jekyll eine Kutsche Reitet, und die Zugpferde verwandeln sich in Ivy und Beatrix, was impliziert das diese Verwandlung von Jekyll in Hyde wieder von der Wollust angetrieben ist. Technisch sind die Verwandlungen auf einem ähnlichem Niveau wie in der anderen Version, nur das die Transmission der verschiedenen Schichten diesmal wesentlich flüssiger ist, da mehr darauf geachtet wurde das Tracy immer in der selben Haltung dasteht.

Ansonsten ist die Musik noch hervorzuheben. Die Version von 1931 ist ein "early Talkie" und die haben die Marotte das wenig Musik benutzt wird, 1941 wurden dann aber in der Regel schon neu geschrieben Scores für den Film benutzt. (Etwas was man übrigens unter Anderem King Kong (1933) zu verdanken hat.) Die Orgelmusik die Jekyll spielt ist wirklich schön zum anhören, und ich mag dieses Instrument eigentlich nicht besonders. Ein wenig Frage ich mich aber ob dieses Modelldes Instruments, mit den vielen Knöpfen und Schaltern, für 1890 nicht etwas zu modern war.

Alles in allem, ebenfalls ein hervorrankender Film, auch wenn er nicht ganz so gut ist wie der von 1931, immer noch eine 8/10.


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Es gibt noch viele weitere Versionen des Material, und ein paar werde ich mir wohl die Tage noch ansehen, habe auch schon zwei oder drei im Auge. Aber es gibt wirklich viele Verfilmungen von dem Stoff. Sogar zwei Fortsetzung namens The Son of Dr. Jekyll (1951) und Daughter of Dr. Jekyll (1957). Aber mich interessiert jetzt eher die Hammer Version von Terrence Fisher; The Two Faces of Dr. Jekyll (1960).
 
Ich habe mir ein Doppel Feature von Dr. Jekyll and Mr. Hyde zugelegt, ist ein UK Import mit der Version von 1931 und 1941. War ganz interessant die beiden so kurz hintereinander anzusehen und mit der Stummfilmfassung von 1920 zu vergleichen, sind Stellenweise schon sehr unterschiedlich.

Zum DVD Set, hier habe ich schon eine kleine Seltenheit erworben, eine Doppelseitige DVD, von denen habe ich nur 3 Stück. Leider sind die Dinger ziemlich krazempfindlich. Und da es eine britische DVD ist, nur in englischer Sprache was nicht schlimm ist, die Auswahl an Untertitel finde ich aber komisch; English, French, Spanish, Portuguese, Danish, Icelandic, Swedish, Croatian, Slovenian, Slovenian, Hungarian, Czech, Greek, Dutch, Romanian, Arabic. Wer sieht warum ich das komisch finde? Quasi alle wichtigen europäischen Sprachen sind vertreten, aus italienisch und deutsch, dafür aber arabisch. :konfus:
Bonus finde ich auch gut, ein Loony Tunes Cartoon von 1955, Hyde and Hare, und ein Audiokommentar eines Historikers, Greg Mank, für die 1931 Version.
Dann kommt noch hinzu, dass die Disk von Warner Brothers ist, die Filme selbst sind aber von Paramount und von MGM. Schon ziemlich einmalig für die Sammlung. :D

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Dr. Jekyll and Mr. Hyde (1931), von Rouben Mamoulian, und Frederic March in der Hauptrolle. Der Film war für 3 Oscars nominiert, beste Kamera, bestes adaptiertes Drehbuch und bester Hauptdarsteller, und March bekam ihn sogar, was für Horrorfilme doch recht selten ist. Aber der Gewinn ist verdient, ebenso die Nominierung für Beste Cinematography, Set und Kameraeinstellungen sind wirklich gut gelungen, speziell die Totale des Labors mit der Treppe ist wunderbar. Zudem haben wir sehr innovative Point of View Shots für die Einführungsseqzenzen von Dr. Jejyll und später für die erste Mr. Hyde Verwandlung, welche überwiegend durch Lichteffekte und verschiedene Filter an der Linse realisiert wurde.
Die Verwandlungen in Hyde sind wirklich toll, schade das es damals noch keinen Oscar für bestes Make-Up gab, den hätte dieser Film sicherlich abgeräumt, einfach durch die Vielfalt an Masken und Schichten die während der Verwandlung benutzt werden, alles sehr gut gemacht. Hyde sieht aus wie ein Urzeit Mensch, sehr affenartige Gesichtszüge, breite Nase, hervorstehende scharfe Zähne, verlängerter Hinterkopf, prominente Stirn wesentlich mehr Körperbehaarung. Ein wenig erinnert die Maske aber auch an das rassistische Black Face, breite betonte Lippen, dunkle Haut, kann da schon verstehen das man dies so interpretieren könnte.
Die Intention hiervon war wohl das Jekyll hier seinen animalischen Zügen nachgibt und Hyde nicht per se gleich seine Böse Seite war. Die Motivation für die Verwandlung ist auch ein Nachgeben an die Lust. Der gute Jekyll wurde hier nämlich von einer hübschen Frau verführt, einem Showgirl und Prostituierten, die sich vor ihm entblößte. Diese Szene viel aber laut Greg Mank der Zensur zum Opfer. Der Film ist für 1931 ohnehin schon hart an der Grenze, und die Version die ich habe ist schon 14 Minuten länger als die damalige Kinoversion.
Das ganze weicht dann schon stark von der Romanvorlage ab, Charaktere kommen nicht vor, dafür werden andere Erfunden, wie die Verlobte Muriel und die Verführerin Ivy, welche sich dann durch so gut wie alle anderen Adaptionen wiederfinden. Der Plot um das Vermögen des Doktors, mit dem Testament und dem ganzem Mysterium ist damit aber eher hinfällig.
Wie es aber kommen muss, verliebt Jekyll die Kontrolle über sich, und verwandelt sich unabsichtlich in Hyde, er geht dann zu der Geliebten und ermordet sie, wird aber gesehen und muss Flüchten, kann aber nicht in sein Laboratorium zurück, und muss seinen Freund Lanyon bitte ihm die nötige Chemikalien vorbei zu bringen. Dieser besteht darauf das Hyde ihn zu Jekyll führt, dieser zögert zunächst, nimmt dann aber den Trank ein, und verwandelt sich vor Lanyon zurück in Jekyll. Er verspricht ihm das die Verwandlung nie wieder durchführen wird.
Doch als sich Jekyll auf Grund von Gewissensbissen die Verlobung zu Muriel lösen will, passiert die Verwandlung doch noch einmal, Hyde versucht Muriel zu vergewaltigen, wird aber von den Diener zurückgeschlagen, auf der Flucht tötet Hyde aber Muriels Vater mit seinem Gehstock der in zwei Bricht und flieht zurück in sein Labor, wo er schnell den Trank nimmt, bevor die Polizei die Tür aufbricht. Jekyll gelingt es zunächst die Polizisten zu täuschen aber Lanyon weiß es besser und verrät ihn an die Polizei, woraufhin sich Jekyll wieder verwandelt, diesmal in ein wahres Monster von Hyde, mit dicken Augenringen. Diese Maske war wohl auch nicht sehr angenehm für Frederick Marsch und hätte ihm beinahe das Gesicht ruiniert. Ein wilder Kampf entbrennt im Labor und Hyde wird im Gefecht erschossen, und verwandelt sich dann im Tode wieder zurück in Jekyll, mit einem glückseligem Lächeln auf den toten Lippen.

Diese Version ist wohl die definierendste Variante der Geschichte und beeinflusste so ziemlich alles was danach kam, im Prinzip der Goldstandart für Jekyll und Hyde Verfilmungen. Aber auch was Makeneffekte anbelangen dürfte, man erinnere sich nur an Lon Chaney Jr. in der Wolfsmensch (1941) und andere tolle Verwandlungen der Filmgeschichte. Interessant ist aber wie sie den Namen Jekyll aussprechen, normal wird er meistens wie Jakal ausgesprochen, hier sprechen sie es mehr wie Jy-kel aus, wie es Robert Louis Stevenson wohl auch beabsichtigt hatte.

8/10

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Dr. Jekyll and Mr. Hyde (1941), von Victor Flemming und Spencer Tracy in der Hauptroll, interessanterweise heist diese Version auf Deutsch "Artz und Dämon" (laut IMDb), außerdem war er ebenfalls für 3 Oscars nominiert, beste Kamera, bester Schnitt, beste Musik, hat aber keinen gewonnen, auch interessant hieran ist das Tracy keine Nominierung bekam, obwohl er wirklich hervorrangend spielt.
Von der Story her, ist es eigentlich vom Plot her die selbe wie von 1931, da MGM sich die Drehbuchrechte von Paramount besorgt hatte, und daran dann ein paar Änderungen vornahm. Deshalb beschränke ich mich mal ein wenig auf die Maske, diese ist wesentlich Subtiler als die bisherigen, bei der ersten Verwandlung fällt kaum ein Unterschied auf, nur das die Augenbrauen dicken und die Haare dunkler sind, alles Andere wird überwiegend durch Mimik, Stimme, Sprechweiße und Körperhaltung dargestellt. Erst im Verlauf des Films wird Hyde monströser im Gesicht, mit den üblichen Tricks des Make-Ups und falschen Zähne, sehr subtil mit Falten um die Augen und eingefallener Stirn. Aber Hyde bleibt immer klar und deutlich ein menschliches Wesen und mutiert nicht zu einer Monstrosität, nur seine Taten werden immer böser.
So Provoziert er zum Beispiel einen Kampf in einer Bar, da Ivy (diesmal gespielt von Ingrid Bergman) zuerst nichts von Hyde wollte und ihn ablehnte, dann gefeuert wird. Hyde folgt ihr dann auf dem Heimweg damit er sich an sie ranmachen kann, und quasi eine Schulter zum Ausweinen anbietet. Hyde Plant wesentlich mehr, ist nicht ganz so brutal animalisch, auch wenn er sichtlich die Gewalt während des Barkampfs geniest, er ist aber wesentlich schemenhafter und auf diese art vielleicht sogar diabolischer als Hyde in der Version mit March. So auch im Endkampf im Labor, da zerbricht Hyde Fensterscheiben um die Polizisten zu blenden, wesentlich taktischer und diabolischer.
Ansonsten verläuft der Film ziemlich ähnlich weiter, nur das die Beziehung von Jekyll/Hyde zu Ivy und der Verlobten Beatrix Emery (Lana Turner) wesentlich ausführlicher ist, und man anhand der Beziehungen dazwischen den Charakter aufbaut. So etwa bei der ersten Verwandlung, da gibt es eine Montage, eine Art Fiebertraum, in dem Jekyll eine Kutsche Reitet, und die Zugpferde verwandeln sich in Ivy und Beatrix, was impliziert das diese Verwandlung von Jekyll in Hyde wieder von der Wollust angetrieben ist. Technisch sind die Verwandlungen auf einem ähnlichem Niveau wie in der anderen Version, nur das die Transmission der verschiedenen Schichten diesmal wesentlich flüssiger ist, da mehr darauf geachtet wurde das Tracy immer in der selben Haltung dasteht.

Ansonsten ist die Musik noch hervorzuheben. Die Version von 1931 ist ein "early Talkie" und die haben die Marotte das wenig Musik benutzt wird, 1941 wurden dann aber in der Regel schon neu geschrieben Scores für den Film benutzt. (Etwas was man übrigens unter Anderem King Kong (1933) zu verdanken hat.) Die Orgelmusik die Jekyll spielt ist wirklich schön zum anhören, und ich mag dieses Instrument eigentlich nicht besonders. Ein wenig Frage ich mich aber ob dieses Modelldes Instruments, mit den vielen Knöpfen und Schaltern, für 1890 nicht etwas zu modern war.

Alles in allem, ebenfalls ein hervorrankender Film, auch wenn er nicht ganz so gut ist wie der von 1931, immer noch eine 8/10.


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Es gibt noch viele weitere Versionen des Material, und ein paar werde ich mir wohl die Tage noch ansehen, habe auch schon zwei oder drei im Auge. Aber es gibt wirklich viele Verfilmungen von dem Stoff. Sogar zwei Fortsetzung namens The Son of Dr. Jekyll (1951) und Daughter of Dr. Jekyll (1957). Aber mich interessiert jetzt eher die Hammer Version von Terrence Fisher; The Two Faces of Dr. Jekyll (1960).
Das klingt sehr interessant. Woher hast du das Doppelfeatute? Habe neulich gesehrn, dass David Hasselhoff in einem Musical mal den Jekyll/Hide gegeben hat und das davon auch eine DVD existiert.
 
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