Inhalt: Maskierter Psycho meuchelt unsympathische Berufsjugendliche.
Meinung: Die "Freitag der 13." Filmreihe gehörte zu meinen frühen Horrorfilmerfahrungen und damals war ich ein großer Fan. Heute bin ich da nicht mehr (die Reihe ist imho nicht so würdevoll gealtert, wie andere Genrefilme), aber natürlich hat mich der Neustart schon interessiert.
Optisch ähnelt der Film stark dem "The Texas Chainsaw Massacre" Remake, welches ebenfalls von Marcus Nispel gedreht und Leinwandschänder Michael Bay produziert wurde. Beide Filme wurden in Texas gedreht, und hier hätte man aus Jason ebenso Leatherface machen können, inhaltlich wäre es kaum aufgefallen. Allerdings fällt der Qualitätsunterschied zwischen Original und Remake hier nicht so stark wie beim neuen "Texas Chainsaw Massacre" aus, der zwar nicht schlecht war, aber gegen das Original gnadenlos abgestunken ist.
Der Film beginnt schon mal nicht schlecht, da in den ersten 20 Minuten mehr passiert, als sich in einigen der Originalfilme in 40 Minuten abgespielt hat. Danach herrscht auch hier hin und wieder Leerlauf, aber der Film ist nicht über weite Strecken derart langatmig wie manche der alten Filme.
Alles ist recht düster gehalten, was zwar einigermaßen zu dem heruntergekommenen Ferienlager paßt, aber dummerweise ist der Film oft zu dunkel. Wie Jason ohne Maske aussieht, kann man nur durch das Bonusmaterial der DVD erkennen.
Sämtliche Charaktere sind farblos und unsympathisch. Das war zwar bei den Originalfilmen bis auf wenige Ausnahmen auch nicht anders, aber über 25 Jahre später könnte man schon ein bißchen mehr erwarten. Vor allem der Asiate geht einem durch die Bank auf die Nerven, da er wirklich nur Blödsinn von sich gibt. Etwa 2/3 der Schauspielerinnen fallen auch weniger durch Talent, sondern durch die Parade ihrer Silikonbrüste auf.
Jason schneidet ziemlich gut ab. Stark an die ursprüngliche Figur angelehnt, doch er agiert ein wenig intelligenter als in den Originalfilmen, ohne aber zu schlau zu wirken. Hat mir ehrlich gesagt besser gefallen, als der alte Jason. Und Derek Mears wirkt mit seinen 1,97m schon recht beeindruckend. Leider findet Jason seine Maske auf sehr einfallslose Weise, zudem wirkte er mit dem Sack auf dem Kopf fast unheimlicher.
Marcus Nispel ist kein besonders guter Regisseur und auch das Drehbuch gibt nicht viel her, aber der Streifen ist handwerklich okay. Schnitt und Kamera sind Durchschnittskost, oft leider zu dunkel, die FX sind Standard. Äußerst schwach fällt die Musik von Steve Jablonsky aus. Die Originalmusik findet zu wenig Verwendung und ansonsten fällt die Musik meiner Meinung nach unterdurchschnittlich aus, manches will auch gar nicht wirklich zum Film passen.
Ingesamt eine azeptabler Film. Er orientiert sich stark an den Originalen, der Kenner der Materie wird einige Elemente und Szenen wiedererkennen. Leider sind Jasons Widersacher die selben eindimensionalen Unsympathen wie eh und je, und das genügt in der heutigen Zeit einfach nicht mehr.
5 von 10 unsympathischen Berufsjugendlichen.