Zuletzt gekaufter/gesehener Film - Allgemeiner Filmthread

Ich hatte mal wieder ein Trash-Horror-Double-Feature:

Tunnel der lebenden Leichen

Puh…ziemlich mühsam konstruierter Film.

Ende es 19ten Jahrhunderts werden ein paar Bahnarbeiter beim Bau eines Tunnels verschüttet und für tot erklärt. Der Bau wird aus Kostengründen eingestellt und die Sache gerät in Vergessenheit.

Rund 80 Jahre später kommt es zu einer auffällig häufigen Fällen von vermissten Personen, die jeweils an einem bestimmten Londoner U-Bahnhof zuletzt gesehen wurden.…

Wie gesagt ein sehr konstruierter Film, der offenbar versucht, auf der damals gerade aufkommenden Kannibalen-Welle mit zu schwimmen.

3 von 10 Punkten

Dracula - Nächte das Entsetzens

Rewatch nach gut 30 Jahren…

Der Film gilt ja als einer der schlechteren aus der legendären Hammer-Serie.
Und im Vergleich mag das stimmen.
Für sich genommen fand ich den Film jetzt gar nicht soo schlecht.
Obwohl man schon verstehen kann (und mE auch deutlich merkt) das Christopher Lee mittlerweile überhaupt keinen Bock mehr hat…

Inhaltlich eher ein Reboot als ein Fortsetzung, und könnte glatt der brutalsten und blutigsten Hammer-Dracula-Filme sein, wenn die grottigen Effekte das nicht so sehr ins lächerliche ziehen würden.

Unterm Strich aber garnicht schlecht, wie gesagt.
Außerdem ist es Hammer, es ist Lee, da kann ich nicht wirklich objektiv bleiben…

6 von 10
 
8 Bit Generation: The Commodore Wars


Diese Doku zeigt die Geschichte von Commodore vom PET bis zum Rauswurf von Jack Tramiel. Man hat Interviews mit vielen wirklich wichtigen Personen geführt, darunter Jack & Leonard Tramiel, Steve Wozniak und Chuck Peddle. Die 1h40m vergehen wie im Flug. Interessant ist vor allem wie sympathisch Jack Tramiel rüberkommt und das ist der Letzte, den ich als Chef haben möchte. Chuck Peddle ist auch recht interessant. An sich eine sehr interessente Doku, die die Geschichte mal aus Sicht der Leute erzählt, die tatsächlich dabei waren. Nur schade das die Doku mit dem Weggang von Tramiel endet und Commodore hatte danach noch rund 10 Jahre eine spannende Geschichte.

Easy to Learn, Hard to Master: The Fate of Atari


Diese Doku zeigt den Aufstieg von Atari, bis zum Fall, durch den Videospielecrash. Auch hier wurden wieder die Personen interviewed, die tatsächlich dabei waren. Interessant waren auf jeden Fall die Interviews mit Nolan Bushnell, Ray Kassar und Ralph Baer. Auch hier ist es schade das die Geschichte leider sehr früh endet. Atari gab es schließlich noch lange nach dem Videospielecrash.

Beide Dokus wurden vom selben Team gemacht und eine dritte Doku war bereits in Arbeit. Leider ist der Regisseur und Drehbuchautor vor der Fertigstellung der dritten Doku gestorben. Der Stil erinnert mich ein wenig an den Stil von The Toys That Made Us und The Movies That Made Us. Von diesem Team hätte ich gerne mehr Dokus gesehen.
 
Escape from tomorrow

Ein Familienvater fährt mit seiner Familie nach Disneyland. Was schief gehen kann geht schief, er fängt an zu halluzinieren, aber es bleibt viel Interpretationsraum.
Sowas liebe ich.
:)

Mich stört ein wenig, dass der Film schwarz weiß ist, aber ich muss sagen manche Effekte kommen so wirklich besser rüber.
Keine langweiligen Actionszenen, kein Gut gegen Böse....genau ein Film für mich
:D

Disney hat den Film nicht genehmigt. Ich frag mich ob der Schöpfer verklagt wurde.

 
21 Bridges (2019)

Zwei Kleinkriminelle geraten bei einem Überfall in ein Feuergefecht mit Polizisten, von denen sie 8 töten und anschließend flüchten. Kurze Zeit später jagt die gesamte Polizei New Yorks mit allen verfügbaren Mitteln die Täter.

An der Spitze des Action-Thrillers steht Detective Andre Davis, gespielt von Chadwick Boseman. Daneben nennenswert Sienna Miller, Taylor Kitsch und J.K. Simmons in den Nebenrollen.

Der Film wirkt, als hätte man ohne Drehbuch angefangen und es auch im Zuge der Produktion nicht geschafft, die Ansätze der Ideen sinnvoll auszuformulieren. So gibt es z.B. ein Intro, in dem Chadwicks Filmvater (ebenfalls Polizist) beerdigt wird, dem Voraus ging seine Tötung im Einsatz. In der nächsten Szene, vor Beginn des o.g. Aufhängers, gibt es eine Anhörung seiner Figur, da er zahlreiche tödliche Waffeneinsätze gegen Täter/Verdächtige auf dem Konto hat. Er rechtfertigt diese und haut dann einen markigen Vergleich raus, der auf potentiell sehr problematische Züge hindeutet. Daraus wird im weiteren Film überhaupt gar nichts gemacht, es spielt einfach keine Rolle mehr. Kein zwielichtiger Antiheld, sondern der überlegte, clevere Polizist, absolut rechtschaffen und makellos.

Der Handlungsverlauf kommt zwar ohne Längen aus, ist in seiner Struktur aber unharmonisch. Figuren, Wendepunkte, der letztendliche Rahmen der Geschichte, das ist alles ziemlich konfus und banal zusammengezimmert. Komische Nummer.
 
Elemental (2023)

"Sie sind wie Feuer und Wasser!" Diese Beschreibung trifft exakt auf das Feuermädchen Ember und den Wasserjungen Wade zu.

Beide leben in der Megastadt Elemental City, jedoch in unterschiedlichen Stadtvierteln.
Während die Wasser-, Luft- und Erdbewohner in den höheren Lagen residieren, ist das Viertel der Feuerbewohner von Einwandererfamilien geprägt.

Embers Eltern besitzen einen kleinen Laden, den sie mit vielen Entbehrungen fernab der Heimat aufgebaut haben. Ember soll das Geschäft übernehmen und die Kultur ihrer Eltern bewahren.

Als der Wasserjunge Wade aus privilegiertem Hause regelrecht in ihr Leben gespült wird, muss Ember nicht nur um die Zukunft des Ladens kämpfen, sondern auch ihre eigene Identität finden.

Ich habe keine hohen Erwartungen in den Film gesetzt und fand die Inhaltsangabe eher langweilig.
Außerdem klang einiges nach "Zoomania", der mir mit dem moralischen Holzhammer überhaupt nicht gefallen hat.

Hier sehen wir ein visuell perfektes, unglaublich schönes, fantasievolles und buntes Spektakel. Das Flirren von Embers Flammenhaar, die prachtvolle Stadt mit ihren tausenden schillernden Gebäuden, Parks und Teichen, der schimmernd-murmelige Wasserkörper von Wade.... das ist schon ganz großes Kino!

Aber der Film hat mich auch mit seiner Story überzeugt. Die familiären Hintergründe von Wade und Ember werden differenziert und sehr respektvoll herausgearbeitet. Die scheinbar unüberwindlichen kulturellen und gesellschaftlichen Unterschiede spiegeln sich in der Gegensätzlichkeit der Elemente wider.

Die Rahmenhandlung um den Laden von Embers Eltern herum sowie ein paar Actionszenen treten gegenüber der schönen Liebesgeschichte und Embers Charakterentwicklung in den Hintergrund.

Mir haben vor allem einzelne Szenen überaus gut gefallen, weil sie so einen liebevoll-realistischen Blick auf die Menschen und das Leben aufweisen.

An die Tiefe früherer Pixar-Filme reicht Elemental nicht heran. Trotzdem macht der Film sehr vieles richtig und hält für große und kleine Zuschauer unzählige lustige, rührende und farbenfrohe Ideen bereit.
Dankenswerterweise wurde weitestgehend auf doppeldeutige Witze und Anspielungen auf andere Filme verzichtet. Man kann ungestört in diese Welt reisen, muss nicht alle Nase lang den Kindern etwas erklären ("Was ist ein Bad Hair Day?") und kann sich ohne an jeder Ecke lauernder Ironie und Sarkasmus auf die Geschichte konzentrieren.

Ich gebe 10 von 10 scharfen Feuerbällchen
 
Dead for a Dollar (2022)

Ein langweiliger Western mit Christoph Waltz und Willem Defoe, der irgendwo zwischen B-Movie und Karl May-Festspiele rangiert.

Waltz spielt einen wortkargen Kopfgeldjäger, der zusammen mit einem Soldaten die "entführte" Ehefrau eines skrupellosen Geschäftsmannes finden soll.
Diese Frau wurde jedoch gar nicht entführt, sondern ist mit einem Kerl durchgebrannt.
Dann gibt es noch Dafoe als frisch entlassenen Ex-Knackie, der sich gleich wieder uns Glücksspiel stürzt und Ärger macht.
Beide Männer haben eine Rechnung miteinander offen, die aber nicht wirklich erklärt wird.

Die Kostüme sind mies, die junge Frau ist unter all den alten staubig-verschwitzten Männern immer mit Schneewittchen-Teint, blitzsauberer Bluse und tadelloser Hochsteckfrisur unterwegs.
Dass sie nicht nur ein hübsches Anhängsel ist, muss sie in einem dümmlichen Monolog und unter Verwendung einer Damenpistole zeigen.

Dann gibt es noch den bösen Mexikaner-Kartell-Boss, der es auf alle Gringos abgesehen hat.
Warum? Man weiß es nicht.

Es kommt keine Stimmung auf, außer man findet schlecht gespielte Sterbeszenen lustig.

Die Musik ist uninspiriert, oft nicht passend.

Ich habe den Film nur bis zum Ende geschaut, weil ich doch noch auf einen cleveren Twist gewartet habe. Oder wenigstens gehofft hatte, es bricht ein Tarantino-Blutbad aus.

Ich gebe 1 von 10 Dosenbohnen
 
The Creator - Blitzeindruck
Positiv:
- Die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren entwickelt sich unglaublich gut. (Manche Dialoge erreichen teilweise so eine Tiefe.)
=> Die Kernstory, wie jemand lernt eine künstliche Intelligenz zu lieben, ist den ganzen Film lang spürbar. (Der ursprüngliche Name des Films, true love, hätte tatsächlich besser gepasst. Aber ja, verständlich dass man aus Marketinggründen nicht den Eindruck erwecken wollte, es handelt sich hier um einen romantische Komödie.)
- Das Worldbuilding und dessen Inszenierung ist genial. Man sieht die Welt durch die Augen der Hauptfiguren langsam von einer Perspektive langsam grau werden ehe man ein völlig neues Bild hat.
- Der Film kostet 80 Millionen und sieht bei weitem besser aus als jeder MCU-Film und könnte selbst mit den bestaussehendsten SW-Filme der Disney-Ära problemlos mithalten. (The Creator stammt von Regisseur Gareth Edwards, dem Macher von Rogue One. Und das merkt man dem Film durch und durch an.)

Negativ:
- Durch den ganzen Film gibt es immer mal wieder leichte, aber zum Schluss doch starke Plot Conveniences.
- Den Twist mit dem Embryo konnte ich mehrere Kilometer gegen den Wind riechen.
- Die erste Hälfte ist mir etwas zu sehr durch Action bestimmt. Die zweite Hälfte hat ein angenehmeres Pacing für mich gehabt.

Fazit: Für mich ist „The Creator“ die bessere Version von Rogue One. Der Film hat zwar Negativpunkte, wodurch der Film auch nur 8 Punkte bekommen könnte … Die Highlights des Films haben aber dermassen Impact und lassen kein Potenzial auf der Strecke liegen, dass ich folgende Bewertung angemessener finde:

9 von 10 Punkten!
 
Postman (1997)

von und mit Kevin Costner, den ich wohl Anfang der Woche zum ersten Mal komplett gesehen habe (dauert auch fast drei Stunden). Nach dem berüchtigeten Waterworld (den ich wohl auch besser finde als die meisten) der zweite große postapokalyptische Abenteuerfilm mit (und von) Costner aus den 90ern.
Der Film strotzt nur so vor Pathos ist aber auch eine schöne Geschichte über Hoffnung und Menschlichkeit in extremen Situationen. Costners ambivalenter Charakter und das "Kleider machen Leute"-Motiv tragen für mich den Film und machen ihn so für mich interessant. Bei weitem kein Meisterwerk aber ein Film der unterhält wenn man sich darauf einlässt.

Ich vergebe 6 von 10 Degen

Bonus:

 
(Barbie hatte ich heute auch in den Händen. Puh, für so einen interessanten Film waren mir da zu wenig Extras drauf. Vielleicht kommt noch mal eine bessere Veröffentlichung.)

Im Kino: Killers of the Flower Moon
Es gibt Filme, da wird mir übel wenn ich an den Plot denke. Hier auch so. Dazu kommen Figuren, die man nur hassen kann. Was für ein abgrundtief dunkler Film. Ein Meisterwerk.
 
Killers of the Flower Moon - Blitzeindruck
Ich halte mich dieses Mal, vergleichsweise zum Film, kurz. Vor allem, weil ich nach 2 Stunden 45 Minuten (Trotz Pause) doch anfing Konzentrationsprobleme zu haben. Dabei hat der Film, meiner Meinung nach, nicht wirklich Szenen die langatmig oder Ähnliches wären.

Ich kenne Filme die nur zwei Stunden gehen, die sich aber anfühlen wie sechs und man viermal unterbricht. (Bsp. Justice League Kino-Cut.) Für seine 3 Stunden 26 Minuten lässt sich der Film richtig gut weggucken.

Ich habe mich am Ende dann doch etwas zu stark mit DiCaprios Rolle Ernest Burkhart auseinandergesetzt. Weil ziemlich genau zu dem Zeitpunkt, wo Ernest im Verhör zusammenbricht, liess auch mein Durchhaltevermögen nach. :D

Scorsese zeigt in dem Film für mich gut, welche Art von Charakterzeichnung für Zuschauer sicher mit am Meisten faszinierend sein kann. Widersprüchliche Persönlichkeiten, beeinflusst durch die gesellschaftlichen Zustände. (In dem Fall halt im Setting eines Spätwesterns.) Die Schauspieler und die Optik machen das Erlebnis dann so richtig zu einem Kino-Event.

Ich fand noch die Entscheidung interessant, tatsächlich die Antwort auf den Mörder gleich am Anfang abzuhandeln und sich wirklich bei jedem Fall mehr mit den zu Grunde liegenden Motiven auseinanderzusetzen. Man hätte hier problemlos einen Mystery-Thriller draus machen können, aber die Macher wollten sich damit wohl nochmals selber herausfordern.

Ich will den Film sicher irgendwann nochmal schauen, ehe ich im die Maximalpunktzahl gebe. Aber bis auf das persönliche Problem bezüglich der Laufzeit sehe ich nicht wirklich Kritikpunkte. Einzelne Facetten der Osage-Kultur, wie sie mit ihrem weissen Vormund klarkommen müssen, gehen zwar etwas unter. Da sich der Film aber ansonsten enorm mit der Aufarbeitung der Gesellschaft und kulturellen Brüchen dieses native American Volkes auseinandersetzt, gehen kleinere Schönheitsfehler im Gesamtkontext fast schon unter.

Fazit: Ich empfehle den Film zu schauen, solange er noch im Kino läuft.
 
Zuletzt bearbeitet:
A Haunting in Venice (2023)

Kenneth Brennagh hat sich mit seiner dritten Hercule Poirot-Verfilmung einen eher weniger bekannten Band aus Agatha Christies Reihe ausgesucht (im Original "Halloween Party").

1947 in Venedig: Europa erholt sich nur langsam von den Folgen des Zweiten Weltkriegs. In der schönen Lagunenstadt kehrt das Leben zurück, es wimmelt von siegesfreudigen amerikanischen GIs und allerlei Menschen, die nach den harten Entbehrungen wieder Freude und Sorglosigkeit spüren möchten.

Im herrschaftlichen, aber morbide heruntergekommenen Palazzo der Opernsängerin Rowina Drake, findet eine Gruselparty für die örtlichen Waisenkinder statt. Das Anwesen gilt als verflucht, da zu Zeiten des schlimmsten Pestausbruchs in den Gemäuern des Gebäudes angeblich zahlreiche Kinder eingesperrt wurden und verhungert sind.

Auch Rowina Drake trägt schwer am Tod ihrer Tochter im vergangenen Jahr. Die junge Frau hat sich im Wahn vom Balkon ihres Zimmers zu Tode gestürzt.

Um mit ihrer Tochter Kontakt aufzunehmen, engagiert Drake das geheimnisvolle Medium Joyce Reynolds (Michelle Yeoh).
Und obwohl sich Hercule Poirot eigentlich zur Ruhe gesetzt hatte, wird auch er durch das geschickte Insistieren der Krimiautorin Ariadne Oliver (Tina Fey) in den Palazzo gelockt.

Es kommt, wie es kommen muss: Nachdem die Kinder gegangen sind, starten die Anwesenden eine Séance und es kommt zum ersten Todesfall.....

Im Gegensatz zu den ersten beiden Filmen hat Brennagh viele klassische Horrorelemente eingebaut, die sehr gut zu dem düsteren Palazzo passen. Die Kameraarbeit ist auch diesmal bemerkenswert und erzeugt eine beklemmende und sinistre Stimmung.

Wer Freude an der typischen Arbeit des Hercule Poirot hat, kommt hier leider etwas zu kurz. Der Plot ist nicht ganz so raffiniert und das Zusammenfügen der Puzzleteile findet eher nebenbei statt.

Im Vordergrund steht eher Poirots Selbstzweifel und Kampf mit sich selbst und seinen Überzeugungen. Durch und durch der Logik, Vernunft und Rationalität verschrieben, gerät Poirot inmitten des Spuks an seine Grenzen.

Ich fand den Film solide und bis zum Schluss auch sehr unterhaltsam. Positiv hervorzuheben ist der weitgehende Verzicht auf künstliche Landschaft. Gedreht wurde in Venedig und das macht einen großen Teil des Charmes aus.

Was mir leider nicht gefallen hat, war der Cast. Die Darsteller blieben seltsam blass, obwohl es mehr als genug dramatische Szenen, viele Tränen und tragische Hintergrundstories gibt. In der ersten Hälfte hatte ich sogar Schwierigkeiten, einzelne Figuren bezüglich Mimik, Frisur und Charakter auseinander zu halten.

Die Spuk- und Gruselelemente standen zu oft im Vordergrund und haben die eigentliche Story verdrängt. Und das sonst so raffinierte Aufdröseln, das akribische Zusammentragen der Puzzleteile und Poirots analytische Fähigkeiten, kamen viel zu kurz.

Ich vergebe daher 6 von 10 roten Schneewitchen-Äpfeln.
 
:D Ich fand die bisherigen Poirot Verfilmugen von ihm zwar filmisch ganz gut, als begeisterte Krimi Tante war ich aber schon sehr enttäuscht über die Charakterisierung von Monsieur Poirot.
Ich glaube, es ist gewöhnungsbedürftig, wenn man durch die Romane ein Bild von ihm hat.
Ich habe die Krimis nie gelesen und kenne nur ein paar der alten Filme.
Es ist ja auch oft so, dass Personen im Film ganz anders dargestellt werden als in der Buchverlage. Entweder absichtlich, an den Zeitgeist angepasst oder die Macher haben den Charakter nicht verstanden.

Was missfällt dir denn am neuen Poirot?
 
Genau diese innere Zerrissenheit und die Selbstzweifel. In den Büchern strotzt er nur so vor Selbstbewusstsein und hält sich selbst für den Nabel der Intelligenz, während es z.B. auf Scotland Yard und Inspektor Japp ziemlich herunterschaut aufgrund seiner kriminaltechnischen Untersuchungsmethodem, aber trotzdem sehr charmant wirkt, mit seinen Marotten.

Habe halt fast alle Romane mit ihm gelesen (übrigens ein äußerst interessantes Zeitzeugnis) und war daher maximal irritiert.
 
So, ich habe heute the „The Human Centipide“ gesehen.
Galt ja lange als Skandalfilm, aber ich muss ehrlich sagen, durch das Overacting von Dieter Laser und den auch sonst eher miesen Schauspielern war der Film eher eine Lachnummer und größtenteils unfreiwillig komisch. Ich denke Teil 2 und 3 schenke ich mir.
 
Ich habe in diesem Jahr viele Filme gesehen, sei es im Flugzeug auf dem Weg in den Urlaub und zurück oder zu Hause. Neben einem James Bond-Rewatch (bis License to Kill) waren u.a. folgende Filme dabei:

Platzspitzbaby: Ein kleines Mädchen muss sich um den Haushalt, sein eigenes und um das Leben seiner Drogensüchtigen Mutter kümmern. Für einen schweizer Film, ist dieser sehr gut inszeniert.
The Tomorrow War: Menschen werden in die Zukunft geschickt um dort böse Aliens zu bekämpfen, welche die Erde auslöschen wollen. Die Story sagt da ja schon alles, aber für den Zeitvertreib reicht der Film.
King Arthur (2017): Die altbekannte Geschichte verfilmt von Guy Ritchie. Er ist jetzt nicht schlecht, nur hat dieser Film sehr viele Slow-Motion-Effekte, auch dort wo sie nicht nötig waren.
Brügge sehen und Sterben: Ein guter Gangsterfilm, mit Collin Farrell und Brendan Gleeson, welche wie immer sehr gut zusammenspielen können. Die Geschichte war jetzt nichts neues, aber man wurde gut unterhalten.
Play with the Devil - Becoming Zeal & Ardor: Eine sehr sehenswerte Doku über das Werden und Wirken einer meiner Lieblingsbands.
Asterix und die Stadt der Götter: Eine gut umgesetzte Verfilmung von "Asterix und die Trabantenstadt", natürlich mit einigen Freiheiten, hatte aber schon schlechtere Asterix-Verfilmungen gesehen.
Independence Day: Resurgence: Joah, an das Original kommt der Film nicht ran, man hätte es auch bleiben lassen können.
Metal Lords: Ein netter Coming-Of-Age-Film, in welchem es darum geht, dass ein Metalhead und ein Nerd eine Metalband gründen.
The Report: Ein Film mit Adam Driver, indem er den CIA-Anwalt spielt, der den Folterskandal nach 9/11 aufdeckt. Sehr sehenswert.
Luther - The Fallen Sun: Der Film zur Serie ... Die Serie fand ich sehr gut, der Film konnte mich aber nicht begeistern
Color Out of Space: Eine Lovecraft-Verfilmung mit Nicholas Cage die mich in manchen Szenen stark an "The Thing" erinnerte. Hatte mit der Story von Lovecraft jetzt nicht viel gemeinsam.
Hearts of Darkness: A Fimmakers Apocalypse: Die Dokumentation zur Entstehung einer meiner Lieblingsfilme: "Apocalypse Now". Ist sehr sehenswert.
The Happening: Bäume die die Menschheit dezimieren, damit die Natur wieder mal wieder Luft zum atmen hat. Ein Öko-Thriller, den man nicht unbedingt gesehen haben muss.
Tentacles: Ein italienischer Tier-Horror-Film. Meer, Killerkraken. Mehr muss man da nicht sagen.
Legend: Der Film, in welchem Tom Hardy Gangster-Zwillingsbrüder spielt. Der eine durchgedreht, der andere berechnend. Brilliant fand ich die Szenen, in welchen er mit seinem Bruder (also mit sich selbst) streitet.
Watchmen: Viel gutes darüber gehört, wurde aber irgendwie enttäuscht, mir hat er jetzt nicht gefallen.
Bronson: Wieder mit Tom Hardy. Diesmal spielt er einen Knacki, der mit brutalen Aktionen der berühmteste Knastbruder von England werden will. Nach einer wahren Story.
Oh Brother where Art Thou?: Endlich habe ich diesen Film auch mal gesehen. Ich finde ihn sehr gut und unterhaltsam.
The King's Speach: War auch auf meiner Watchlist. Sehr gute Interaktion zwischen Colin Firth und Geoffrey Rush. Bei der Rede am Schluss, fieberte ich regelrecht mit, ob er es hinbekommt, obwohl das ja klar war.
Meteor Moon: Der Mond wird von einem Meteor getroffen, welcher dann auf die Erde fällt. Hab ihn auf Tele5 gesehen, mehr muss man glaube ich nicht sagen.
Excalibur: Die Verfilmung von 1981. Ist ziemlich nahe am Buch dran.
Dio - Dreamers Never Die: Das Biopic von Ronnie James Dio. Sehr einfühlsam erzählt. Leider habe ich den Metalzwerg nie Live gesehen.
Running Man: In meinen Augen ein sehr Medienkritischer Actionfilm. Arnie muss sich durch ein Labyrinth kämpfen und dabei noch einen Widerstand unterstützen.
Elemental: Eine Romeo und Julia-Geschichte von Pixar. Passen Feuer und Wasser zusammen? Ja tun sie.
Transformers - Rise of the Beasts: Ist jetzt nichts weltbewegendes. Die Animationen der Roboter fand ich gelungen, waren aber mMn im ersten Teil besser.
Her: Joaquin Phoenix verliebt sich in eine AI und sie sich vermeintlich in Ihn. Ziemlich realistisch.
Brave: Eine schottische Prinzessin begehrt gegen alte Traditionen auf. Sehenswerter Pixarfilm.
Wall-E: So wird unsere Zukunft aussehen, denke ich mal. Ein Film der zum Nachdenken anregt.
John Wick: Chapter 4: Ich wurde nicht enttäuscht. Ich bekam was ich sehen wollte nicht mehr und nicht weniger.
Red Sonja: Da wollte man zeigen, wie Taff die Rote Sonja ist, aber trotzdem musste immer wieder Arnie kommen um sie zu retten. Ich denke mehr eigenständigkeit der Frau hätte dem Film gut getan.
Minions: Ich mag die kleinen gelben Nervensägen. Sie sind so doof, dass ich sie wieder lustig finde. Ich bräuchte auch ein paar.
Hook: Die Story ist da für mich Nebensächlich. Ich finde die Kulissen der Piratendorfes und vom Baum am besten.
American Fighter: Mit Michael Dudikoff. Schlecht choreographierte Kämpfe, sehr schlechter Schnitt.
Mission Impossible - Dead Reckoning Part One: Tom Cruise gegen eine "böse" AI, dazu wieder einige halsbrecherische Stunts und fertig ist ein MI-Film.
The Killer: Ein Rache-Film mit Michael Fassbender. Er wirkte über weite Strecken wie ein Kammerspiel, mir gefiel der Film aber gut.
Ronin: Ein gut besetzter Heist-Film in welchem die Protagonisten einem Koffer hinterherjagten.
Zombieland: Woodie Harrelson gepaart mit eine Coming-of-Age-Zombiefilm - hat für mich funktioniert.

Ja, ich war fleissig dieses Jahr.
 
Mein quantitativ eher mageres Retro-Filmjahr 2023 hatte einige Höhepunkte zu bieten (rein chronologische Reihung):

L'aveu/Das Geständnis (1970)
Chinatown (1974)
Dersu Uzala/Usala, der Kirgise (1975)
Fitzcarraldo (1982)
Tombstone (1993)
Y tu mamá también (2001)
Zodiac (2007)


Von diesen küre ich eindeutig Y tu mamá también (2001) zu meinem Film des Jahres.

Flops: The Searchers (1956)
Tanín no Kao/The Face of Another (1966)
Close Encounters of the Third Kind (1977)
 
Zurück
Oben