PlayerUnknown's Battlegrounds (Xbox One)
Ohne jegliche Story steht bei diesem (sich noch in der Entwicklung befindenden und als Vorab-Version zugänglichen) Spiel ganz der PvP-Aspekt im Fokus: Ihr landet per Fallschirm auf einer sehr großen Insel - gemeinsam mit ca. 100 anderen Spielern, die auf der ganzen Map verteilt sind. Ihr durchkämmt das Gebiet zu Fuß oder mit einem der eher selten zu findenden Fahrzeuge, findet Waffen für den Nah- und Fernkampf und andere Gegenstände wie Schutzwesten, Verbandskästen etc. und, nun ja, macht euch gegenseitig platt. Im Grunde ist es so eine Art "The Hunger Games" im Großformat, das ausgetragen wird, bis nur noch einer der 100 Spieler am Leben ist.
Ich habe mir das Spiel gestern im Xbox Live - Store gekauft und nach den ca. sieben bis acht Runden, an denen ich bisher teilnahm, kann ich sagen, dass die Sache durchaus Spaß macht. In erster Linie lebt das Spiel von seiner Atmosphäre. Man streift teilweise zwar lang umher, bis man auf andere Mitspieler und damit Gegner trifft. Aber das Wissen, dass man in jedem Moment von einem Scharfschützen entdeckt werden könnte, dass sich in jedem Haus, das man betritt um nach Ausrüstung zu suchen, jemand verschanzt haben könnte, das sorgt für ein gewisses Gefühl der Beklemmnis und damit für durchgehende Spannung. Oftmals sind die Runden für einen selbst dann auch schneller vorbei als es einem lieb ist, denn man hat nur ein einziges Leben und wird nicht respawnt. Meistens schaffe ich es aber immerhin, nicht zur ersten Hälfte der Teilnehmer zu gehören, die ausscheiden und einmal habe ich es sogar schon die Top 10 geschafft. Jedes Match verläuft gewissermaßen anders, obwohl das Spielprinzip an sich immer gleich ist, weiß man irgendwie nie, was auf einen zukommt. Damit man es sich nicht zu einfach machen kann, indem man sich irgendwo ein sicheres Versteck sucht und Däumchen dreht, bis die anderen Spieler sich größtenteils gegenseitig erledigt haben, verkleinert sich der Spielbereich, in dem man sich aufhalten darf, alle paar Minuten, wer sich dann noch außerhalb jenes Bereichs aufhält, verliert kontinuierlich Lebensenergie. Auch das halte ich für eine gute Idee.
Zu Beginn darf man sich seinen individuellen Charakter zusammenbasteln, wobei die Auswahlmöglichkeiten hier sehr beschränkt sind. Männlich oder weiblich, ein paar vordefinierte Gesichter, Hautfarbe, Frisur und Haarfarbe sind zu wählen, und das in jeweils recht spärlicher Ausführung. Natürlich braucht es für diese Art von Spiel keinen Elder Scrolls - oder Mass Effect - Charaktereditor, bezeichnend ist es aber schon, dass viele der Spielfiguren, die man trifft, sich sehr ähnlich sehen. Immerhin lassen sich Kleidungsstücke zur weiteren Individualisierung freischalten. Doch auch sonst merkt man an einigen Stellen, dass es sich noch um ein unfertiges Spiel handelt. Gerade zu Beginn der Matches kommt es häufig zu Lags, man kann teilweise durch Gegenstände wie Bäume hindurch laufen, die Spielfigur reagiert oftmals etwas träge auf die Steuerung und sich durch die Menüs zu arbeiten ist, zumindest auf der Xbox One, noch ein Graus und ein Kampf mit dem Krampf, bis man endlich da ist wo man hin möchte.
Es bleibt zu hoffen, dass derartige Krankheiten mit der Zeit ausgebügelt werden, ansonsten sehe ich bei dem Spiel durchaus Potenzial. Spaß machen tut es in jedem Fall, es ist zwar denke ich nichts, wofür man bereit wäre den Vollpreis zu zahlen. Dafür ist der Umfang dann doch etwas arg dürftig, die momentan 30 Euro sind für ein paar kurzweilige Runden aber durchaus sinnvoll angelegt.