Bastion

[Bastion - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Konferenzraum AS2 - Sera, Agatosh, Zion & ein Haufen NPC-Extinktoren]

Sera hatte sich auf einem Stuhl zurückgelehnt, die Beine übereinandergeschlagen und einen Arm lässig über die Lehne geworfen, während sie jede einzelne finstere Fratze genau musterte, die nach und nach den Konferenzsaal betrat. Zions Getreue waren ein bunter Haufen an Gestalten, die man in dieser Kombination ansonsten eigentlich nur im Imperialen Komödientheater antraf. Darunter ein kleines Fellknäuel - Darth Pepo, wie sie später herausfand - , das so aussah, als würde es hauptberuflich Kleinkinder in Albträumen besuchen. Seine knuffige Erscheinung wurde völlig verzerrt von rot leuchtenden Augen und einer abgrundtief bösen Mimik.

Die Sith-Schülerin wäre einfach sitzen geblieben, doch sie bemerkte rechtzeitig, wie sich Agatosh hinter ihrem gemeinsamen Meister in Position begab. Sera hatte schon verstanden, dass Zion einen Hang dazu hatte, einen imposanten Eindruck vermitteln zu wollen. So erhob sie sich von ihrem Stuhl - nicht ohne dabei wie ein altersschwacher Rheumapatient zu stöhnen - und begab sich an ihre Position neben Agatosh. Pflichtbewusst setzte sie ein ernstes Gesicht auf und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, ehe Zion das Wort eröffnete.

Sera hörte natürlich zu - zumindest so halb. Zions metallunterlegte Stimme erfüllte den Raum und nahm ihn völlig für sich ein. Das handverlesene Publikum hing an seinen Lippen, oder zumindest an seiner unbeweglichen Atemhilfe. Während ihr Meister eine Rede schwang, die verdächtig nach Staatsstreich mit gelegentlich eingestreuten Kernbegriffen wie Verrat, Ehre, Extrinktoren und so weiter klang, schaute Sera sich im Raum um. Wieso hatten sie als Sith eigentlich immer so furchtbar düstere Versammlungsräume? War ja kein Wunder, dass aller hier ständig daran dachten, den anderen umzubringen. Wie war es denn mal mit ein bisschen Farbe? Unmerklich schüttelte sie den Kopf.

Anschließend wanderte ihr Blick zu Agatosh. Ihr stummer, blauer, kolossaler Mitschüler stand wie immer da - ein unbeweglicher Fels und treuer Hund ihres Meisters. Sein Gesicht verriet keinen Eindruck dessen, was er wohl denken mochte. Seras Gedanken waren derweil ziemlich klar. Jemand hatte sich mit ihnen angelegt. Wenn sie Zions Worten Glauben schenken mochte - und das tat sie natürlich - steckte wohl die Zirkelmeisterin der Extinktoren dahinter. Es war Sera einerlei, ob sie es tatsächlich war. Wenn nicht, hatte sie zumindest nicht genügend dagegen unternommen oder verbreitete im Orden nicht die Art von Respekt, die verhinderte, dass sich jemand an ihren Zirkelmitgliedern zu schaffen machte. So oder so gehörte sie also abgesetzt. Irgendjemand musste für den Scheiß ja die Rübe herhalten.

Als Zion seinen überdimensionalen Hammer vom Rücken riss und gegen seine Rüstung klatschte, lag kurzzeitig eine schwere Stille im Raum. Auxillius und Sonea waren die ersten, die reagierten. Sie klopften sich mit der Faust wiederholt auf die Brust, dort wo beim Menschen das Herz lag. Fast augenblicklich stimmten auch die anderen ein - offenbar ein Zeichen der entschlossenen Zustimmung und die Zurschaustellung der Unterstützung Zion gegenüber.

Sera beschränkte sich darauf, belustigt schief zu lächeln, während sie eine Augenbraue hochzog. Sie blickte in ernste, grimmige Gesichter.


“Schade. Dann gibt’s jetzt wohl keinen Tee mehr im Anschluss?”, fragte sie gespielt enttäuscht über den Ausgang der Versammlung, was ihr einige tadelnde, wenig verständnisvolle Blicke einbrachte. Sie vergaß, dass die meisten der Anwesenden noch nicht an sie gewöhnt waren. Darth Kalimero oder so - sie hatte den Namen des Chiss wieder vergessen - warf ihr einen besonders aggressiven Blick zu. Lord Stock-im-Hintern mochte wohl nicht, dass sie es wagte, inmitten ihrer Revolutionsplanung einen Scherz zu machen. Zugegeben - die anderen sahen so aus als wäre es ihnen todernst und in der Luft schwirrte eine Stimmung, von der Art, bei der man genau wusste, dass etwas passieren würde. Sera erwiderte seinen Blick also mit unschuldiger Neugier, als wäre sie sich keiner Schuld bewusst. Sie hielt den Augenkontakt mit dem Sith genau lange genug, um ihn zu provozieren, ehe sie sich mit einem kaum hörbaren Seufzen von ihm anwandte. Der wurde wohl als Kind in einen Humorbefreiungstrank getunkt.

Wie dem auch gewesen sein mochte - Zion hatte mit seiner Ansprache ein Feuer entfacht. Alle warteten nur noch auf ein Zeichen zum Aufbruch. Die Glut war entfacht und das Blut der Extinktoren war in Wallung geraten. Die Schülerin konnte es förmlich spüren - diese unausgesprochene, kribbelnde Vorfreude darauf, hier so einigen so richtig die Visage zu polieren. Ihr Lächeln wurde breiter.


[Bastion - Sith-Tempel - Domäne der Oberen - Konferenzraum AS2 - Sera, Agatosh, Zion & ein Haufen NPC-Extinktoren]
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Oberen - Zions Domizil - Agatosh, Darth Zion, Sera, Sonea, Odium

Als Sonea das entscheidende Kommando gab, setzte Agatosh wieder seine Halbmaske auf, die er kurzzeitig abgenommen hatte. Der Hüne griff nach seiner Sithaxt, befestigte sie am Rücken und wartete gemeinsam mit seiner Mitschülerin auf ihren Meister, der schließlich gemeinsam mit diesem nichtmenschlichen Sith namens Odium zu ihnen trat. Der Hammer von Bastion nickte nur, ehe sie gemeinsam aufbrachen.

Als sie wenige Minuten später in dem Raum eintrafen, positionierte sich Agatosh neben
Darth Zion am Kopf des Tisches im Zentrum und richtete seine glühenden roten Augen in Richtung des Eingangs. Nach und nach trafen die dunklen Krieger ein, die sein Meister um sich versammelte wie ein Lehensherr seine Vasallen und Bannerträger. Wie immer hatte sich Zion wortkarg und kryptisch gegeben - noch immer nicht verlautbaren lassen, was der Plan war. Agatosh, der schon seit Tagen zwischen den Zeilen las und schon nach den beiden Konfrontationen der letzten Tage und noch vor dem Tod von Darth Apesa intuitiv vermutete, dass sich ein Sturm über ihnen zusammengebraut hat und Zion sich für den Kampf entscheiden würde, benötigte auch keine großen Worte und Reden. Er wusste, wo sein Platz war und dass er mit seinem Meister kämpfen würde, wenn es darauf ankam. Und spätestens seit dieser "Erschütterung der Macht", wie Zion es genannt hatte, war er sich vollständig dessen bewusst, das eine schicksalshafte Konfrontation vor ihnen lag. Und diese konnte alles mögliche sein, jedoch gewiss kein einfacher Kampf, ganz egal wie mächtig Zion und seine Mitstreiter waren.

Mit einem starren, leblosen Blick betrachtete Agatosh die Anwesenden, ohne auch nur ein einziges Mal den Kopf zu neigen. Doch sein Blick verharrte schnell auf einer
Kreatur, die seine Aufmerksamkeit erregte. Ein kleines, pelziges Wesen mit scharlachroten Augen – ein düsteres Zeugnis der unermesslichen Macht der dunklen Seite, das selbst solche Wesen zu Kriegern machte. Fähig, ganze Welten zu verheeren. Doch noch mehr fesselte ihn der Anblick einer weiteren Kriegerin, die sich hinter zwei weiteren Vertretern seiner eigenen Spezies aufstellte. Als sein Blick auf sie traf, ballten sich unbewusst seine Fäuste, verborgen hinter seinem massiven Rücken. Ihre grüne Haut, das fast schlangenartige Haupt und die glühend reptilienhaften Augen erinnerten ihn an die Vergangenheit seiner Jugend und an den Piraten Swerin, der ihn entführt und zu einem Gladiator gemacht hatte. Ein unwillkürlicher, schmerzhafter Zug zog für den Moment eines Wimpernschlags über Agatoshs Gesicht, doch für einen Moment begegneten sich die Blicke der beiden. Seine leblosen Augen trafen die flimmernden, herausfordernden Augen der Falleen. Ein Blick der Kriegerin, der von einer Mischung aus Respekt und Hohn begleitet wurde, und Agatosh starrte weiterhin ausdruckslos zurück, bis endlich Darth Zion das Wort ergriff.

Er trat einen Schritt vor, um seinen
Meister zu flankieren, seine gewaltige Gestalt erhob sich noch ein Stück weiter und er thronte im Hintergrund über den restlichen Anwesenden, wie ein Berg aus Durastahl und Stein. Dieser Raum wirkte wie ein Ort der personifizierten Zerstörung, eine unmissverständliche Warnung für all jene, die sich wagten, sie herauszufordern, auch wenn dieser Personenkreis natürlich nicht anwesend war. An die andere Seite trat Sera, deren neu gewonnene Stärke sich wie ein schützender Schild um ihren Körper legte. Entweder war sie eine gute Schauspielerin oder noch arroganter geworden, seit sie sich im Trainingskampf und bei der Konfrontation mit den Schergen Kal'lesus gut geschlagen hatte. Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem. Agatosh stand stumm und regungslos wie eine Statue neben seinem Meister, der sich immer weiter in Rage redete. Agatosh hatte ihn noch nie so mitteilsam erlebt. Es war eine dramatische und für jemanden, der sich mit solchen Dingen auseinandersetzte, wohl intelligent strukturierte und ausgeführte Rede. Agatosh jedoch war kein großer Fan von ausschweifenden Worten. Hätte er in der Haut seines Meisters gesteckt, hätten seine Worte vermutlich "Heute ist ein großer Tag. Kämpft mit mir und gemeinsam übernehmen wir den Zirkel." gelautet, ehe er durch die Versammlung geschritten und direkt auf die Pyramide der Extinktoren zumarschiert wäre.

Nun wussten sie aber, was Zion umtrieb und was das Ziel war. Sie würden die Führung des Zirkels der Extinktoren stürzen und für ihren Verrat bestrafen. Agatosh verharrte in seiner makellosen Pose, auch als Darth Zion seinen Hammer packte und ankündigte, dass sie jetzt handeln würden. Ein epischer Moment, den Sera ruinierte und einen peinlich berührten Moment der Stille verursachte, was Agatosh fast schon innerlich belustigte. Solch eine aufwendige Rede, nur um dann von einem Mädchen durchkreuzt zu werden, das so schwer war wie der Kriegshammer in den Händen ihres mächtigen Meisters. Dafür fing sie sich zahlreiche düstere Blicke ein, ehe die Extinktoren es ihrem Anführer gleichtaten und ihre Waffen zückten.

Agatosh wusste, was er tun würde. Er würde den
Schüler Kal'lesus in zwei Hälften spalten. Langsam lockerte er seine Haltung trat nach vorne, wo sein Meister vor der Gruppe stand. Der Moment des Aufbruchs stand kurz bevor.

Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Oberen - Konferenzraum - Agatosh, Darth Zion, Sera, Extinktoren




 
Bastion - Center - Clubhaus Pantheon - Loran Vex, Jean Porter und Piet Torr

Loran Vex war ein Mann, der wusste, wann es Zeit war zu reden. Er hatte einen Tipp von einem seiner Freunde erhalten. Es gab Leute, die Fragen stellten. Fragen, was seine letzte Geschäftsvermittlung anging. Jemand hatte sich nach ihm erkundigt. Manchmal war es klüger zu schweigen. Doch mit Schweigen ließ sich so selten Credits verdienen.

Er saß an der Bar auf der zweiten Ebene des Pantheon. Von hier hatte er einen guten Blick über den Eingangs - und Tanzbereich ein Stockwerk tiefer. Ein abgenutztes Glas dunklen
Spotchkas schwenkend beobachtete er das Treiben. Der Club war laut, überfüllt - wie immer - und roch nach einem Gemisch aus Cigarra-Rauch, verschüttetem Alkohol und Schweiß.

Loran kannte einige Leute hier. Die Stammgäste, die Tänzer, die Dealer, die sich zwischen sie gemischt hatten. Natürlich auch die Türsteher, die selten genau hinsahen, solange das Trinkgeld stimmte. Er war Teil dieses Ortes. Er wusste, wie man sich hier bewegte, ohne aufzufallen.

Im Gegensatz zu den beiden, die in diesen Moment den Club betraten. Eine Frau im schwarzen Kleid und Haarreif. Gut gemacht, wirklich. Ihre Haltung war offen, aber doch zu aufrecht, zu militärisch. Jemand, der sich an Disziplin gewöhnt hatte. Sie wirkte, als hätte sie diesen Ort nicht zum Vergnügen ausgewählt. Und der Mann, der sich etwas im Hintergrund hielt. Beide waren nicht schwer zu erkennen, wenn man wusste, wonach man suchte.

Loran trank den letzten Schluck seines Spotchka aus, schob das leere Glas über die Theke zum Barkeeper und glitt von seinem Hocker. Mit einer beiläufigen Eleganz, bewegte er sich durch die Menge, schritt die metallene, kreisförmige Treppe hinab, während er die beiden Neuankömmlinge fest im Blick behielt. Sie setzten sich an einen Tisch, bestellten sich ein Getränk und rauchten betont lässig eine Cigarra. Zwischen ihm und ihnen lag die Tanzfläche. Da war es fast schon natürlich, dass er - auch angetrieben durch den Rausch des Spotchka - den Blick senkte, die Arme anwinkelte und die Schultern im Takt der Musik schwenkte, während er mit den Füßen in coolem Moonwalk über den klebrigen Boden glitt. Mittels Pirouette wich er behende anderen Tänzern und seelenlosen Spice-Leichen aus. Sein Kopf nickte im Rhythmus der Lichtershow.

Dann stand er vor ihrem Tisch. Er wartete nicht auf eine Einladung. Stattdessen ließ er sich auf den freien Stuhl fallen, streckte die Beine aus und lehnte sich entspannt zurück. Ein kurzes, schiefes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.


“Ich nehm an, ihr seid nicht hier, um die krasse Musik zu genießen.”

Die Worte waren leise, aber verständlich. Er ließ sich Zeit, bevor er fortfuhr. Die beiden waren nicht hergekommen, um sich unterhalten zu lassen. Sie wollten Antworten.

“Dale ... war nicht der erste, der dumme Fragen gestellt hat, und anscheinend auch nicht der letzte.”

Er lehnte sich vor, ließ seine Finger im Takt auf der Tischplatte trommeln.

“Gehörte zur Sorte, die nicht wussten, wann sie aufhören sollten.”

Er ließ die Worte kurz in der Luft hängen und beobachtete ihre Reaktionen. Dann zuckte er mit den Schultern.

“Ihr wollt bestimmt wissen, wer ihn aus dem Spiel genommen hat. Vielleicht weiß ich das.”

Sein Lächeln war ruhig, aber berechnend.

“Wisst ihr denn, wann ihr aufhören solltet zu suchen?”

Die Augen glitzerten kurz, als ihn ein Scheinwerfer traf.

“Informationen sind jedenfalls nicht billig. Die Frage ist, was sie euch wert sind.”

Mit den Händen formte er die Geste, die die kleinste Geige der Galaxie symbolisierte.

Bastion - Center - Clubhaus Pantheon - Loran Vex, Jean Porter und Piet Torr
 
Bastion | Center | Clubhaus Pantheon | Jean Porter, Piet Torr

In einem Club war Piet lange nicht, das höchste der Gefühle in letzter Zeit war die Offiziersmesse. So viel los - so viele verschiedene Leute. Irgendwie war es unangenehm, aber auch interessant.

Agent Porter mit Vornamen ansprechen?
"Vielen Dank, Jean" Seine Chefin mit Vornamen anzusprechen fühlte sich irgendwie komisch an. Es war, als würde seine Stimme zittern, als der Name Piet Torr über die Lippen ging. Sollte er sie jetzt immer so nennen? Oder nur hier im Club? Unsicherheiten und Fragen - doch traute er sich keine davon auszusprechen.

Der Neuling schaute sich etwas um und lauschte der Bith Band. Da setzte sich jemand an einen Tisch, an dem Sabacc gespielt wurde, ein Bothaner. Ein verdächtiger Bothaner, er trug eine leichte, braune Rüstung, hatte um sein rechtes Auge etwas tätowiert, das aussah wie ein Fadenkreuz und er trug ein Blastergewehr bei sich, an dem ein sehr hochwertig aussehendes Zielfernrohr montiert war. Wenn das mal kein Kopfgeldjäger zu sein schien.


Als er Jean gerade auf den Verdächtigen ansprechen wollte kam ein unbekannter Mann zum Tisch, an dem die Beiden saßen und sprach sie an. Er hat Informationen? Das Sprechen würde Piet lieber Jean überlassen.

Währenddessen ging ihm die ganze Zeit den Kopf: ich bin nur ein Pilot - ich bin nur der Pilot

Bastion | Center | Clubhaus Pantheon | Jean Porter, Piet Torr, Loran Vex
 
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Bastion - Center - Clubhaus Pantheon - Loran Vex, Jean Porter und Piet Torr

Jean sah sich immer wieder aufmerksam im Club um, während sie gespielt gelangweilt an ihrer Cigara zog. In dem Glas vor ihr war Spotchka. Man musste ja nicht jede Dienstvorschrift befolgen. Das eine Glas würde sie nicht umbringen. Nein es diente der Tarnung.

Der Agent zog eine Augenbraue in die Höhe als plötzlich ein Mann an ihrem Tisch stehen blieb. Er war direkt, dass gefiel Jean aber es machte ihr auch ein wenig Zweifel. War ihre Tarnung etwa so auffällig. Die Worte über Dale ließen den Agenten abermals die skeptische Augenbraue heben. Dale war vom IGD, sie konnte sich nicht vorstellen, dass einer ihrer Kollegen nicht wusste, wann es besser war nichts preiszugeben. Für sowas wurde man doch ausgebildet.

Doch der komische Fremde der weckte ihr Interesse. Er hatte Informationen, war vielleicht genau der Mann, den sie suchten. Aber hatte er wirklich Informationen oder war er einfach gut im bluffen?

Jean sah kurz zu Piet und dann direkt zu dem anderen, der sich noch nicht vorgestellt hatte. Wie gut das man solche Angelegenheiten auf die Kostenstelle buchen lassen konnte.


„Nun was wollen Sie denn für ihre Informationen haben und wie können wir sicher gehen, dass die Informationen valide sind?“

Jeans Stimme war ebenso leise, aber sie nahm einen Schluck aus ihrem Becher. Sollte dieser Mann sie belügen, würde sie schneller dafür sorgen, dass er die Konsequenzen zu spüren bekam, als dass er Spotchka sagen könnte. Auf die Frage mit dem Aufhören des Suchens ging sie nicht ein. Sie befolgte lediglich Befehle und sofern sie keine gegenteilige erhielt, würde sie solange suchen, bis dass Geheimnis um Dale gelüftet war.

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[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith Tempel, Domäne der Lernenden | Bibliothek | Savan Korr]

Lernen war kein Kurzweil und auch für den doch eher belesenen Muun wurde, speziell in der Intensität, wie er es die letzten Wochen betrieben hatte, zu einer Übung die ihm keinen Spaß machte. Er hatte jedoch ein Ziel vor Augen und die nötige Disziplin sich durch die elelnd langwieriegen und häufig auch noch altbacken geschriebenen Aufzeichnungen zur Geschichte des Tempels der Sith zu quälen. Zur Alchemie fand er nur sehr wenig und Burchstückhaftes, daher beließ er es in diesem Bereich bei Grundlagenforschung zu Physik, Chemie und Biologie. Nach seiner Logik würde er so leichter einen Einstieg in die tieferen Künste der Alchemie der Sith finden, sobald er dort auf Material und Aufzeichnungen Zugriff hatte.

Gerade brütete er über einer Renovierungsaufzeichnung die, soweit war er schon, wohl die Lagerräume unter den Laboren zwischen dem Turm der Alchemisten und dem der Technomanten beschrieb. Es waren die ermüdenden Worte eines sehr Architekturbegeistern Sith-Lords. Doch schreiben war nicht seine Stärke. Und man erwartete nun nicht gerade Prime-Time Entertainment bei so einer Lektüre. Der Autor fand keinen Punkt und verlor sich in jedem Detail. Dazu kam das er unheimlich Paranoid war und kodierte Richtungsangaben benutzte, die man nur mit Hilfe von Zeichen vor Ort entschlüsseln konnte.

Savans Vorteil war, das wohl kein lebendiger Sith so verbissen auf Wissen war, sich durch diese Aufzeichnungen zu quälen und ihren Mehrwert herauszuarbeiten. Denn dort lagen Geheimgänge, die verborgen waren, die womöglich wenige oder niemand kannte und die er zu seinem Vorteil nutzen konnte. Wenn er schon noch nicht seine Gegner kannte und studieren konnte, so doch zumindest die Arena, in der er sie schlagen würde müssen.

Dem ehrgeizigen Muun war bewusst, dass er auf einer schmalen Vibroklinge tanzte. Doch was nützte Zurückhaltung. Was nutzte ihm Maß. Macht oder bei dem Versuch, sie zu erlangen, dafür war er hergekommen, dafür hatte er Thrando und seine Komplizen umgebracht und schon einmal die Regeln gebrochen. Warum es nicht wieder tun? Wenn es schief ging, würde er hoffentlich sterben oder alternativ Qualen erleiden. Sein Leben war bis zu diesem Punkt aus genug Qualen bestanden. Damit sollte es endlich vorbei sein, auch wenn er sich dafür bis zur Besinnungslosigkeit Abhandlungen über Architektur in seinen schmalen, knorrigen Schädel hämmern musste.

Plötzlich wurde er wieder aufmerksamer auf die vor ihm liegende Aufzeichnung. Gerade begann die Abhandlung über einen zentralen Schacht, der zur Be- und Entlüftung der unteren Laborebenen existiert hatte und zu großen Teilen zugemauert oder verborgen worden war. Laut diesem Paranoiden Architektur-Sith ging der Schacht bis in die obersten Stockwerke der Labore. Dies konnte also eine Möglichkeit darstellen, in die oberen Labore zu kommen. Diese waren die besser eingerichteten. Hier war die Chance jedenfalls höher, geheimes Wissen zu erlangen, da war sich Savan sicher. Doch es wollte vorbereitet sein.

Es fing schon damit an, dass er im Klettern, wie in den meisten Sportarten, nicht bewandert war und sich somit entweder Zeit für physisches Training nehmen musste, oder einen anderen, technische leichteren Weg finden musste, im Schacht nach oben zu kommen. Das konnte jedoch warten. Ausrüstung war für Savan sowieso ein gewisses Problem. Das wenige Gas, dass er hatte herstellen können war weg, aufgebraucht, und so richtig effizient war diese Methode nicht gewesen. Er wollte eine Rückfallebene haben. Hierzu schien ihm ein Vibromesser passend, auch weil er sich einbildete an so eines, das auch eine gewisse Stabilität und Qualität mit sich brachte, recht leicht kommen zu können. Eine Möglichkeit waren hier wieder die Labore, hier musste er sich nur als geschickter Gelegenheitsdieb anstellen oder er versuchte als Einbrecher in die Lagerräume zu gelangen, wo es mit Sicherheit auch solche Ausrüstung zu stehlen gab und sogar das Potential auf bessere Beute bestand.

Das Risiko in den Laboren war wesentlich geringer als in einen oder mehrere Lagerräume einzusteigen, so viel war klar. Der Tempel war gerade sowieso in erhöhter Alarmbereitschaft, also war es nicht so einfach zu entscheiden, welcher der bessere Weg war.

Savan lehnte sich in dem einigermaßen bequemen Lesestuhl zurück und seufzte, während er sich einmal von Stirn zu Kinn mit beiden Händen resignierend über das Gesicht fuhr. So viel zu tun, so viele Wege und Entscheidungen, die vor ihm lagen. Doch keiner ergab gerade einen perfekten Sinn. Alle beinhalteten sie Risiko und Gefahr und er musste Gefahr und Nutzen abwägen.

Sein neuerlangtes Sith-Mal riss ihn aus seinen Gedanken. Es war deutlich unter seinen Händen zu spüren, rau wie Baumrinde, jedoch auch weich und elastisch, so als wäre es doch noch Haut, über die eine Raue Tapete gelegt worden war. Auch fühlte sich die Stelle an der rechten Backe leicht warm an. Nicht so warm, dass er es im Gesicht spürte, aber seine Hände, die unbewegt und daher nicht gut durchblutete gewesen waren, spürten den Unterschied.

Auch nach den vergangenen Woche gab es hier noch nicht volle Gewöhnung und Normalität sowieso nicht. Savan nahm es manchmal eine Zeit lang nicht wahr und dann riss ihn irgendetwas wieder aus der Scheinrealität zurück in den Raum und zu dem Gefühl, trotz Maske zu ersticken.
Solch einen Fehler wollte er sich nicht mehr erlauben. Nein, konnte. Der nächste Fehler würde ihn ins Grab bringen, so viel war sicher. Also gab es keine Fehler mehr.

Seufzend beugte er sich wieder vor. Im Moment war er wirklich gut darin, sich selbst zu motivieren und seine Pläne voranzutreiben, er musste diese Disziplin und das damit einhergehende Momentum aufrechterhalten und weiter in das Unbekannte vorstoßen.
Es musste doch auch Möglichkeiten geben an Kletterausrüstung ranzukommen ohne Verdacht zu erregen, da diese sicher auch für Tätigkeiten oder Trainings im Tempel benötigt würde. Aber was gab es denn da überhaupt für Geräte, die er nutzen konnte? Hier galt es, weitere Recherchen durchzuführen und sich mal vorsichtig umzuhören, da er für den Moment möglichst wenig, speziell negative, Aufmerksamkeit auf sich und seine Umtriebigkeit lenken wollte.


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Bastion - Center - Clubhaus Pantheon - Loran Vex, Jean Porter und Piet Torr

Loran ließ sich Zeit mit seiner Antwort. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, schwang einen Arm über die Lehne und schlug die Beine übereinander. Aus der Seitentasche seines grauen Mantels zog er eine schon fast irrsinnig große Pfeife und legte sie auf den Tisch vor sich. Dann kramte er in einer Innentasche nach dem Beutel mit getrockneten Rashallo-Blättern, den er öffnete und anschließend seine Pfeife damit stopfte - gemächlich, so als würden die anderen beiden gar nicht da sein. Als er fertig war, zündete er sie mit dem kurzen Zucken eines Streichholzes an, das er scheinbar aus dem Nichts hervorgezogen hatte. Aus der Brennkammer der Pfeife glomm ein rötlicher Schein, während Loran genüsslich daran sog. Den Rauch blies er langsam zur Seite weg und sah dann seine Gesprächspartner an, als wäre das hier ein ganz normales Gespräch unter alten Bekannten.

Sein Blick fiel kurz auf den jüngeren der beiden - den Typen, der so tat als gehörte er nicht hierher. Er spielte sich nicht auf, hielt sich zurück. Irgendwie gefiel Loran das. Das bedeutete wohl, dass er sich keine Sorgen darüber machen musste, dass der Kerl die Geduld verlieren und ihm im schlimmsten Fall die Mündung seines Blasters ins Gesicht halten würde. Die Frau hingegen - die war schon auf dem ersten Blick anders. Kühler, abgebrühter.

Mit schiefem Grinsen zog er seine Pfeife aus dem Mund und deutete mit dem hinteren Ende auf sie.


“Gute Fragen. Ich mag Leute mit guten Fragen. Wirklich. Mag ich.”

Seine Stimme war ruhig, beinahe amüsiert. Dann nahm er einen weiteren Zug aus seiner Pfeife, bevor er sich langsam über den Tisch beugte und die Ellbogen darauf ablegte.

“Seht mal … ich bin ein ehrlicher Geschäftsmann. Ja, wirklich. Der ehrlichste, den ihr in diesem Laden finden werdet. Und in meinem Geschäft zahlt man für Informationen.”

Seine Zunge huschte über seine Lippen.

“Aber das hier ist der falsche Schuppen für Garantien. Wenn ihr Garantien haben wollt, gibt der Laden zwei Straßen weiter gerade 2 Jahre auf die neuen Wäschemangeln. Habe ich gehört.”

Er ließ die Worte kurz wirken und zuckte mit der Oberlippe. Natürlich wusste er, dass das wahrscheinlich nicht ausreichen würde. Er brauchte ein Verkaufsargument.

“Ihr würdet euch nicht die Mühe machen, hierher zu kommen, wenn ihr nicht unter Druck stehen würdet. Ihr sucht Antworten und ich biete sie euch an. So einfach kann es manchmal sein.”

Er tippte mit dem Zeigefinger auf die Tischplatte, langsam, überlegt.

“Dale hat Fragen gestellt, wo er es nicht hätte tun sollen. Und er hat sich mit den falschen Leuten eingelassen. Leute, die keine Geduld für neugierige Agenten haben.”

Loran kicherte leise.

“Ich sage euch, wer ihn aus dem Spiel genommen hat, und ihr kümmert euch dann darum, dass mein Name aus der ganzen Sache rausgehalten wird. Ein fairer Deal.”

Ein Zwinkern folgte, während er erneut an seiner Pfeife sog. Den Rauch seitlich aus seinem Mund pustend fuhr er fort:

“Ist nur nicht kostenlos. Informationen sind eine eigene Währung. Seht das als Investition in die Zukunft. Für den Anfang sagen wir … Zehntausend?”

Lächelnd lehnte er sich zurück, die Haltung locker, doch seine Augen beobachteten sie genau. Das hier war nicht sein erster Deal und er hatte alle Karten in der Hand. Die Frage war, wie hoch sie bereit waren, zu setzen.

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Bastion- Domäne der Oberen- Niphiras Quartier- mit Niphira und Norag.

Marlis hatte den Tee rein gebracht und sich in der relativen Sicherheit des Quartiers etwas beruhigt, als Norag und Niphira anfingen, sich gegenseitig wie anzustacheln.Sie sass dort und hörte einfach zu. Erst als Niphira sich entschuldigte , schüttelte sie den Kopf.

„Ich würde nichts an diesem Ort leicht nehmen. Und auch meine Fähigkeiten nehme ich nicht auf die leichte Schulter. Nicht nach dem, was auf Cathar passiert ist. Um nur ein Beispiel zu nennen. Und ja, unser grosser Vorteil ist, dass uns nicht egal ist, was aus den Mitgliedern dieser Familie wird. Allerdings glaube ich nicht, dass wir jemals den Punkt erreichen werden, an dem wir ALLES überleben. Ich denke, wir müssen neugierig bleiben. Dann werden wir automatisch besser- Ja, ich sag lieber besser als stärker. Weil besser werden kann man immer, Stärke ist für mich irgendwie...limitiert.“


Sie lächelte ihre Freunde an.

„Aber wie ich schon sagte, möchte ich den Punkt erreichen, an dem auch Norag mich mal um Hilfe bitten kann. Und ich weiss auch, dass ich da noch viel Arbeit vor mir hab. Und ich möchte gut genug werden, dass Niphira mir glaubt, wenn ich ein mieses Gefühl habe und dann die nötige Vorsicht walten lässt und nicht fröhlich pfeifend ins offene Messer rennt.“

Marlis schenkte Niphira ein liebevolles Lächeln. Ja, vielleicht war das das Problem gewesen, dass ihre Meisterin ihre fehlende Erfahrung und ihr mangelndes Wissen als Grund genommen hatte, ihr Gejammer nicht so ernst zu nehmen. Aber offensichtlich hatte sie ja doch ne Art Vorahnung gehabt.

„Also ich würde gern.. für die nächsten Zeit … weniger ängstlich und mehr neugierig sein. Und ich möchte ausprobieren, was ich kann und was nicht. Ich weiss nur nicht, ob ich das hier machen möchte, wenn ich an Cathar denke. Ausserdem … möchte ich irgendwie hier nicht zeigen, was ich kann und was nicht. Wenn ihr das wisst: gerne. Aber die anderen hier geht das- meiner Meinung nach- nichts an. Je weniger die über mich wissen, desto besser.“

Sie sah Niphira an.

„Das würde dann auch in die Richtung „Niemand kann mich umlegen“ gehen, weil jeder ausserhalb dieser Familie einfach mal keinen Plan hätte, was meine Stärken und vor allem, was meine Schwächen sind. Das bedeutet: Sie müssten erstmal davon ausgehen, dass ich in allem stark bin.“

Marlis lachte bei der Vorstellung. Die Liste ihre „Stärken“ wär vielleicht bedenklich kurz. Möglicherweise war „Super-Bombe“ ihre einzige, wirkliche Stärke. Wäre es dann nicht umso wichtiger, die anderen im dunkeln darüber zu lassen? Passte ja. Die dunkle Seite im dunkeln lassen. Da wollten sie ja schliesslich sein, oder?

Unterdessen fragte Niphira Norag nach Lilya aus. Lilya. Marlis war sich immernoch nicht ganz klar darüber, wie sich über die Twi’lek denken sollte. Aber jetzt gerade wollte sie sich auch keine Gedanken darüber machen. Drum griff sie nach ihrem Tee, legte die Hände um die Tasse und lauschte erstmal Norag’s Berichten über das Tentakel-Mitglied ihrer Familie.

Bastion-Domäne der Oberen-Niphiras Quartier- mit Niphira und Norag.
 
| Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Gouverneurspalast | Büro der Gouverneurin |
Lilivienne Évarielle d'Oridin, Rahman Pasaribu (NPC)
Nachdem die IGD-Agenten abgefertigt waren, stand der Termin für das Gespräch mit Rahman Pasaribu an. Lilivienne hatte vor, ihn zum neuen Chef des BSC zu machen.

Als die Tür ihres Büros mit einem sanften, aber endgültig klingenden Klicken hinter dem braunhäutigen Mann ins Schloss fiel, trat Lily ihm entgegen. Nicht mit der kühlen Distanz, die sie gegenüber den IGD-Agenten angewandt hatte, sondern mit nahbarem Interesse. Pasaribu war kein unbeschriebenes Blatt. Als Sector Ranger unterstand er ihr nicht. Er war einer jener Männer, die im Schatten des Systems gediehen, nicht weil sie laut waren, sondern weil sie verstanden, dass effektive Arbeit einen früher oder später immer nach vorn brachte. Er war in einem dunklen Anzug erschienen, akkurat, aber nicht übertrieben formell. Mit aufrechter Haltung und wachsamen Blick erwiderte er den von Lily angebotenen Handschlag mit festem Händedruck.


“Mister Pasaribu. Kommen Sie herein. Setzen Sie sich.”

Sie selbst schritt zurück zu ihrem Schreibtisch und ließ sich auf ihrem Stuhl nieder. Nachdem Pasaribu sich gesetzt hatte, fuhr sie in ruhigem, fast freundlichem Tonfall fort. “Schön, dass Sie es sich einrichten konnten.”

“Vielen Dank, Gouverneurin.” Seine Stimmlage war kontrolliert. Ansonsten zeigte er kaum eine Regung.

Lilivienne beugte sich leicht nach vorne und legte ihre Fingerspitzen aneinander.


“Ich werde es ohne lange Umschweife aussprechen und keine Zeit vergeuden. Ich beabsichtige, Sie zum neuen Leiter des Bastion Security Corps zu ernennen.”

Sie ließ die Worte kurz in der Luft hängen. Ihr Gegenüber blinzelte nicht einmal. Sein Blick blieb fest. Wenn er überrascht war, verbarg er es vortrefflich.

“Eine interessante Entscheidung”, sagte er schließlich.

Lily erlaubte sich ein schmales Lächeln. Interessante Entscheidung? Ja, das war es. Aber war das tatsächlich alles, was er dazu zu sagen hatte? Aus ihren Vorgesprächen wusste Lily, dass Pasaribu vorsichtig in seiner Wortwahl war. Er überzeugte mit eher mit Taten, was einer der Gründe war, warum sie sich für ihn entschieden hatte. Jemand, wie er, der verbal nicht aneckte, weil er seinem Gegenüber gar nicht die Chance gab, seine Worte falsch verstehen zu können, war hervorragend geeignet, das aufgeblähte BSC-Offizierskorps umzukrempeln.


“Bastion braucht eine starke innere Sicherheit. Jemand, der nicht nur die politischen Spielchen durchschaut, sondern auch bereit ist, nötige Entscheidungen zu treffen und umzusetzen.”

Sie machte eine kurze Pause.

“Ich brauche jemanden, der versteht, dass Stabilität keine Verhandlungssache ist und sie manchmal mit harter Hand durchgesetzt werden muss.”

Pasaribu senkte den Kopf leicht, als würde er ihre Worte überdenken.


“Das sind aber hohe Erwartungen, Gouverneurin.”

Ein kurzes Schweigen. Dann lehnte er sich kurzerhand zurück.

“Warum ich?”

Lilivienne lachte sanft. Es war kaum mehr als ein gehauchtes Ausatmen.

“Sie kennen die Stadt. Sie kennen die Männer und Frauen. An der Basis vertraut man Ihnen. Außerdem wissen Sie genau, was im BSC schiefläuft. Wie ich hörte, ist man Ihnen, in Ihrer Arbeit als Sector Ranger, oft genug auf die Füße getreten. Sie wissen, welche Rädchen da unten drehen und welche man gegebenenfalls blockieren sollte.”

Die Gouverneurin beobachtete ihn genau. Wenn es stimmte, was man sich über ihn erzählte, dann war er jemand, der sich nicht einfach durch Lob kaufen ließ. Er wollte Fakten.

“Das BSC hat ein Problem”, fuhr sie fort. "Effizienz. Es gibt zu viele Offiziere, die damit beschäftigt sind, den festen Stand ihrer Stühle zu sichern und sich die eigenen Taschen voll zu machen, als ihren Job zu erledigen.”

Korruption war ein allgegenwärtiges Problem im BSC. Ein offenes Geheimnis. Pasaribu nickte langsam. Er wusste, dass sie Recht hatte.

“Ich brauche jemanden, der Ordnung schafft und der genau weiß, welche Rädchen auszutauschen sind. Die Bürger von Bastion haben Sicherheit verdient.”

Der Schatten eines Lächelns huschte nun über Pasaribus Lippen.


“Ich nehme das Angebot an.”

Lily spürte eine innere Erleichterung. Der Verlauf dieses Gesprächs hatte sie nicht überzeugt, dass er einwilligen würde. Doch nun nickte sie, als hätte sie die ganze Zeit nichts anderes erwartet.

“Gut.”

Doch plötzlich hob er die Hand.


“Aber ich will klare Kompetenzen. Ich brauche Ihren Rückhalt. Ich werde keine Marionette sein.”

Sie neigte leicht den Kopf zur Seite.

“Ich hätte nichts anderes von Ihnen erwartet.”


“Ich will Zugriff auf alle internen Berichte der Vergangenheit. Volle Kontrolle über alle internen Abteilungen. Und ich will, dass Disziplinarmaßnahmen nicht von irgendeinem Bürokraten in Ihrer Verwaltung blockiert werden können.”

Nun also. Diese Forderungen hatte er sich nicht gerade erst ausgedacht. Pasaribu war vorbereitet in dieses Gespräch gekommen. Die Gouverneurin hörte sich geduldig seine worte an, ohne eine Miene zu verziehen.

“Ich kann Ihnen die Berichte und Kontrolle zusichern”, sagte sie schließlich. “Sie können mit freier Hand rechnen. Aber die endgültige Entscheidungsgewalt über Disziplinarmaßnahmen wird immer bei mir persönlich bleiben. Wenn Sie auf ein Problem stoßen, kommen Sie damit direkt zu mir, nicht zu Gant.”

Pasaribu verzog keine Miene. Dann nickte er jedoch.


“Das sind akzeptable Bedingungen.”

Lily lehnte sich beruhigt zurück.

“Dann haben wir eine Vereinbarung. Ich lasse die Ankündigung Ihrer Ernennung für morgen früh vorbereiten. Die Ernennungsurkunde überreiche ich Ihnen morgen Nachmittag. Es wird eine Voraufzeichnung einer Pressekonferenz stattfinden. Sie können dann jetzt gehen.”

Der frischgebackene BSC-Chef erhob sich, sie tat es ihm gleich.


“Ich hoffe, Sie wissen, worauf Sie sich mit mir einlassen, Gouverneurin.”

Lilivienne lächelte. Das tat sie. Diese Entscheidung hatte sie nicht leichtfertig getroffen, zuvor in unzähligen persönlichen Gesprächen Informationen und Einschätzungen zu ihm eingeholt und eingehend seine Akte studiert.

“Gewiss, Mister Pasaribu.”


| Bastion | Center | Arthious-Boulevard | Gouverneurspalast | Büro der Gouverneurin |
Lilivienne Évarielle d'Oridin, Rahman Pasaribu (NPC)
 
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Bastion | Center | Clubhaus Pantheon | Jean Porter, Piet Torr, Loran Vex

Dieser Kerl
... dieser Kerl war genau die Art Abschaum, vor der man in der Akademie gewarnt wurde. Man müsse vorsichtig mit ihnen umgehen, wenn man die Situation nicht eskalieren wolle - erinnerte sich Piet. Aber was hatte er schon damit zutun? Er war nur der Pilot. Nur der Pilot?

Dieses Amüsement in seiner Stimme, er genoß scheinbar das Gefühl, Macht zu haben - wer würde das nicht, nur war ihm wohl nicht klar, dass hier die Staatsgewalt vor ihm saß.

Diese Mimik, das huschen der Zunge und das zucken der Lippe - waren das nicht Anzeichen für Gewürz? Piet war sich nicht ganz sicher, ob er da nicht vielleicht etwas verwechselte. Der Mann war ihm suspekt. Um das zu kommunizieren schaute er ernst in
Porters Augen.

Zehntausend? Dafür könnte man ja einen guten YT-Frachter kaufen... Sehr viel für Informationen - Viel zu viel für Informationen. Wusste der Mann vielleicht doch, dass hier Leute vom Staatsdienst sitzen? Aber wie? Irgendwas war hier Faul, aber das Reden (vorallem bei solchen Summen) würde Piet dann doch eher
seiner Vorgesetzten überlassen.

Bastion | Center | Clubhaus Pantheon | Jean Porter, Piet Torr, Loran Vex
 
Bastion | Center | Clubhaus Pantheon | Jean Porter, Piet Torr, Loran Vex
Jean sah zu Piet und dann zu dem anderen. 10 000 Kredits, die Summe war ordentlich. Das waren ungefähr 7 Monatsgehälter. Ein sportlicher Preis. Jean sah schon die Standpauke ihres direkten Vorgesetzten. 10 000 Kredits auf die Kostenstelle buchen? Das war selbst für den IGD, viel zu viel Geld. Aber sie könnten die Rate auch einfach festnehmen und die Infos gewaltsam holen. Nicht, das Jean damit ein Problem hatte. Sie brauchten die Infos, egal wie.
"
Nun, woher wissen Sie eigentlich, dass wir wegen Dale hier sind?" fragte Jean und sah ihn an. Ihr Griff ging unter dem Tisch an ihr Strumpfband wo Vibroklinge und Blaster versteckt waren. Doch hier drin wäre es ein zu großes Risiko.

"Sagen wir 6000 und wir vergessen, dass sie mit drin stecken. Ihr Name fällt einfach hinten runter. Wie sie selber sagen, Informationen haben ihren Preis."

Sie nahm einen erneuten Zug der Cigara. Sie dachte gar nicht daran, den Schmierlappen laufen zu lassen. Porter wollte aufräumen, aber erst wenn die Zeit reif war. Sie sah ihn wachsam an.
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Bastion - Sith Tempel - Darth Makhairas Quatier
Darth Nydak (Norag), Marlis und Darth Makhaira
Norag's Schiff: Droide "T1gA" (NPC), Lilya und die Zwillinge (NPC)
Was Norag immer noch nicht so leiden konnte war dieses Gelaber von schwach sein, keiner aus der Gruppe war schwach! Ja es waren noch nicht alle bereit mit allem klar zu kommen, aber man konnte immer dazu lernen, selbst seine Meisterin noch. Und seine Meisterin war keineswegs schwach, nur in seinen Augen geschwächt. Da sie wieder ihren Körper trainieren musste und vor allem auch noch erkennen musste, was sie nun an Machtpotential hatte. Aber sie würden es alle schaffen stark genug zu werden um sich gegenseitig zu unterstützen.
Kurz fing sie an zu meinen das sie sich vorstellen sollten, das Niphira keinen Kopf mehr hatte und sie lächelte zum ersten Mal bewusst in ihrem neuem Körper. Selbst Norag musste dabei lächeln.


"Wird interessant wie du dann mit und kommunizierst."

Sagte er etwas scherzhaft, da ohne Kopf zu überleben eher unwahrscheinlich war. Ohne Unterkörper oder anderen Körperteilen okay, aber ohne Kopf? Unwahrscheinlich. Aber selbst danach der Teil ließ Norag kurz nachdenken bevor er antwortete.

"Nur weil wir uns gegenseitig helfen, heißt das nicht das wir alles zu leicht nehmen. Ich habe auch nicht alles auf die leichte Schulter genommen als Lilya und ich alleine unterwegs waren. Ja ich habe zuerst überlegt bevor ich handelte, aber ich habe es nicht auf die leichte Schulter genommen und ich wollte in dem Moment nur für Marlis da sein, das sie merkt sie ist nicht alleine. Das macht man in einer Familie so oder nicht? Ich hoffe das es so ist, ich durfte nie das Gefühl erleben wie es ist eine Familie zu haben... Und was für mich dazu gehört zu verzeihen wenn jemand was falsch gemacht habe, somit verzeihe ich dir auch."

Auch Marlis Worte unterstützen auch noch mal die ganze Situation. Das mit dem schwach sein oder nicht hat sie noch mal auf den Punkt getroffen, besser werden anstatt stärker. So sah es aus und er nickte nur dabei.
Doch als das Thema zu Sprache kam wie sich Lilya machte dachte er nach und ging noch mal die ganzen Sachen durch die auf Ketaris passiert war und goss sich etwas Tee ein und überlegte wo er anfangen sollte.


"Also was gut läuft ist, das sie lernt die Macht bewusst zu nutzen. Sie lernt gut dazu. Aber..."

Kurz sah er den Tee an der in seiner Tasse war und überlegte.

"Wie sage ich das am besten...? Ich glaub ich muss weiter vorne anfangen..."

Kurz holte er Luft und sah beide immer abwechselnd an, aber mehr seine Meisterin, weil sie fragte.

"Ich habe durch die Macht einen Ort gefunden... Was herausstellte, das ich dort geboren worden war. Bevor Sklavenhändler das Dort überfallen haben und mich mitnahmen."

Daraufhin holte er das Bild raus was Lilya fand und legte es auf den Tisch so das beide es sehen konnten.

"Das waren meine Eltern, sie wurden getötet, wie jeder andere im Dorf auch, es gab keine Zeichen von Kindern... Wahrscheinlich wurden sie mitgenommen wie ich... Das kleine Bündel im Arm der Frau bin ich..."

Sagte er und sah das Bild selber noch mal an und zeigte auf das Bündel das er eins war. Kurz atmete er durch.

"Was wir erst später erfahren haben, das dort immer noch Sklavenhändler aktiv waren, wurde zu einer unangenehmen Situation. Sie wollten uns vor unserem Schiff verschleppen und wieder versklaven, was ich niemals zulassen würde das man weder mich noch Lilya wieder in die Sklaverei bringen würde!"

Kurz verdunkelte sich sein Blick doch blieb nicht lange so. Er überlegte was in der Situation passiert war und redete dann weiter.

"Ich war in der Situation recht entsapnnt, weil ich eine gute Ausbildung hatte, doch ich glaube Lilya hatte es dann mit der Angst zu tun gehabt, sie ging auf die Knie und es schien, das sie Panik hatte. Doch kurz darauf als ich mit dem ersten Typen zugange war die Hände von uns zu lassen, merkte ich eine dunkle Präsenz hinter mir und eine Lilya die scheinbar in Handumdrehen plötzlich sich um die Typen hinter uns kümmerte, aber nicht auf die Art wie ich sie kannte... Einen hatte sie das Gesicht komplett entstellt und sie schien keine Skrupel zu haben, anderen Leid zuzufügen... Es war erschreckend..."

Der Zabrak saß kurz schweigend da und war am überlegen. Weil er es auch kannte in die Dunkelheit abzurutschen und atmete kurz tief durch.

"Ich glaube was das abrutschen ins dunkeln angeht brauche ich Hilfe von jemanden, der sich nicht in die Dunkelheit verliert, um es ihr beizubringen nicht abzurutschen..."

Danach sah er schweigend seinen Tee an und Schloss kurz die Augen.

"Was das Kämpfen angeht, mit ihren Messern kommt sie sehr gut klar, doch das mit dem Lichtschwert konnten wir noch nicht lernen, sie hat gerade ein provisorisches, weil ich es schnell gebaut hatte, da ich nicht wusste was uns hier erwarten würde als wir den Notruf von Marlis bekommen hatten."

Damit endete der gehörnte und öffnete wieder die Augen und nahm ein Schluck vom Tee und sah die beiden an. Es war viel, aber er hoffte sie konnten folgen bei dem Ganzen.

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Bastion - Center - Clubhaus Pantheon - Loran Vex, Jean Porter und Piet Torr

Lorans Kopf nickte im Takt der basslastigen Musik. Er blies einen dünnen Rauchfaden in die ohnehin schon stickige Luft des Etablissements, ließ den Kopf in den Nacken fallen und schmunzelte. Die Dame wusste, wie man feilschte. Ein hartes Gegenangebot - aber nicht unangenehm hart. Ihm gefiel das. Ihr Kollege dagegen? Loran fragte sich, ob der Junge überhaupt noch atmete.

“Sechstausend also”, sagte er mit enttäuschter Stimme, während er mit dem Stiel seiner Pfeife sachte gegen das eigene Kinn klopfte. “Hmm. Sechs ist weniger als Zehn. Und Zehn war schon verdammt günstig, man.”

Er lehnte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch ab. Mit den Fingern seiner rechten Hand trommelte er im leichten Rhythmus darauf herum. Dann senkte er die Stimme weiter, sodass sie kaum über die Bässe der Musik hinweg zu hören war.

“Woher ich weiß, dass ihr wegen Dale hier seid?”

Ein schroffes Grinsen folgte. Weil er Dinge wusste! Weil es sein verdammter Job war, Dinge zu wissen. Diese beiden armen Seelen wussten natürlich nicht, dass Loran einen Kontakt in ihrem Büro hatte. Jemand, der ihn vor unschönen Konsequenzen in dieser Sache schützte und der ihn genau instruiert hatte, was er bezüglich Dale weiterzugeben hatte - und was nicht. Der IGD war ein in sich verlogener Haufen, in der eine Zelle gegen die andere agierte. Zumindest war das sein Eindruck.

Loran nickte in die Richtung des jungen Mannes, der die ganze Zeit so still war.


“Kommt schon, man. Das ist keine Macht-Magie-Hexerei. Seht euch doch mal an: Dein Kumpel sieht nicht so aus, als hätte er Lust auf schlechte Musik und billigen Spotchka.”

Der Informationsdealer kratzte sich an der faltigen Stirn.

“Woher weiß ich, warum ihr hier seid? Ernsthaft?”

Er schnaufte und schüttelte gespielt ungehalten mit dem Kopf.

“Ist das nicht offensichtlich? Ich weiß Dinge. Und ich verkaufe mein Wissen. Seht es doch einfach als Garantie dafür, dass ich liefern kann.”

Dann zuckte er mit einer Schulter und zog ein paar Mal genüsslich an seiner Pfeife, bevor er die Asche daraus auf ein kleines Tablett vor sich ausklopfte.

“Gut, Achttausend. Weil ihr es seid! Aber …” Nun hob er ernst einen Finger.

“Wir machen das auf meine Art. Ich geb’ euch nicht einfach einen Namen und verschwinde dann. So läuft das nicht bei mir. Zu gefährlich. Ich mag euch. Ja, mag euch. Wär’ doch schade, wenn ihr euch umlegen lasst.”

Er ließ die Worte kurz wirken, dann lehnte er sich noch ein Stück weiter nach vorne.

“Ich sag euch, wer Dale umgelegt hat. Das wollt ihr doch wissen, oder nicht? Aber ich geb’ euch auch ein Treffen. Ein … kleines Arrangement. Was Sicheres, wisst ihr? Ich sorg’ dafür, dass ihr nich’ in ‘ner Müllpresse landet, weil ihr zur falschen Zeit, am falschen Ort, die falschen Fragen an die verdammt falschen Leute gestellt habt.”

Nun begann er breit zu grinsen und ließ sich in seinen Stuhl zurückfallen, während seine Augen wachsam zwischen den beiden hin und her wanderten.

“Das ist doch ein verdammt faires Angebot, oder?”

Loran hatte seinen Job nun fast erledigt. Er sollte diesen beiden ein Treffen mit dem Kopfgeldjäger einfädeln. Nun mussten sie nur noch anbeißen.

Bastion - Center - Clubhaus Pantheon - Loran Vex, Jean Porter und Piet Torr
 
Bastion / Center / Arthious-Boulevard / Kath-Bürogebäude / Arbeitszimmer / Sane, Dorian von Kath

"Du hast was?!"

Sane hatte mit so einer Reaktion gerechnet. Er kannte das schon von früher. Der Blick verfinsterte sich, die Nasenflügel schwollen an und die Schultern wanderten immer weiter nach oben, während sich die Fäuste ballten. Wenn sein Vater wütend wurde, wollte man nicht im selben Raum sein. Leider hatte Sane keine Wahl. Nachdem er ihm per ComLink kurz erklärt hatte, was passiert war, hatte es keine zehn Minuten gedauert, bis sein Vater zur Tür hereingestürmt kam.

"Beim Imperator, was ist falsch mit dir gelaufen, Junge? Eine imperiale Agentin rauswerfen? Als hätte ich nicht schon genug Probleme!"

Es war wie früher. Sane konnte nur da sitzen, die Hände in den Schoß legen und betreten zu Boden schauen. Gegen diesen aufbrausenden Sturm hatte er auch nach fast 30 Jahren nichts entgegenzusetzen. Sein Vater war zwar älter geworden, aber seine furchteinflößende Art hatte er nicht verloren. Am liebsten hätte Sane es ihm erklärt, dass er keine andere Wahl hatte. Wie hätte er denn vor Samin dagestanden, wenn die Gäste der Kaths in ihrem eigenen Gebäude ungestraft beleidigt wurden? Doch er kannte seinen Vater. Widerworte machten ihn nur wütender.

"Du solltest mir doch Arbeit abnehmen, und nicht für zusätzliche Arbeit sorgen!", schrie er ihn jetzt an. "Ich will, dass du deine Sachen zusammenpackst und zurück zum Anwesen fährst. Du hast hier vorerst genug getan."

"Ja, Sir."

Da war es wieder, das demütigende Gefühl, unfair behandelt zu werden. Kein Wort dazu, dass er einen Namen zu dem Toten auf dem Boulevard herausgefunden hatte. Auch kein Wort dazu, dass er einen imperialen Promi auf die Seite der Kaths ziehen konnte. Ihn jetzt nach Aurean Transit zu Fragen, wäre zum Scheitern verurteilt. Er kannte seinen alten Herrn zu gut, das würde ihn nur noch mehr Reizen.

"Ich werde jetzt meine kostbare Zeit opfern, um deinen Mist wieder gerade zu biegen und ein paar Anrufe tätigen. Wenn ich damit fertig bin, will ich dich hier nicht mehr sehen. Verstanden?"

"Ja, Sir."

Wie eine Naturgewalt, die plötzlich aus heiterem Himmel zuschlug, war sein Vater auch wieder weg. Aus einem Impuls heraus griff Sane nach seiner leeren Kaffeetasse und schleuderte sie mit voller Kraft einmal quer durch das Zimmer. Sein Puls schoss plötzlich nach oben und er atmete schwer. Die Hilflosigkeit gegenüber seinem Vater machte ihn wütend. Was sollte er gegen ihn ausrichten können? Aber Sane war doch kein Kind mehr! Warum fühlte er sich dann in seiner Gegenwart wie eins?

Wenige Stunden später brachte ihn ein Chauffeur zurück zum Kath-Anwesen. Die verletzenden Worte seines Vaters hallten noch immer nach, aber Sane hatte die Fahrt nutzen können, um ein paar klare Gedanken zu fassen. Bis auf wenige Diener und ein paar Sicherheitsleute war niemand im Anwesen und Vaters Terminal war mit der Datenbank der Kath Corp. verbunden, damit er auch von Zuhause arbeiten konnte. Sane musste nur irgendwie Zugriff auf das Terminal bekommen.

Die schwere Holztür zum Arbeitszimmer seines Vaters war nicht abgeschlossen. Natürlich nicht. Sein Vater hatte es nicht nötig, sich vor seiner eigenen Familie zu schützen. Wer hätte es wagen können, sich gegen ihn zu stellen? Sane schlich sich in den dunklen Raum, nur das schwache Licht der weit entfernten Bastion-Skyline drang durch die breiten Fenster. Der Geruch von Tabak und teurem Cognac lag in der Luft – vertraut und unangenehm zugleich.

Er kannte diesen Raum nur zu gut. Unzählige Male hatte er hier gestanden, während sein Vater ihm eine Lektion erteilte, mit jedem Wort ein Stück Würde aus ihm heraus prügelnd, auch ohne die Hände zu benutzen. Sane trat zum schweren Mahagonischreibtisch und ließ seine Finger über die makellose Oberfläche gleiten. Keine Staubkörner, keine Unordnung. Sein Vater tolerierte kein Chaos. Das Terminal stand genau dort, wo es immer stand, eingebettet in das aufgeräumte Reich eines Mannes, der es gewohnt war, dass sich alles seinem Willen beugte.

Sane ließ sich in den Ledersessel fallen und aktivierte das Display. Es summte leise, als das Login-Fenster erschien. Benutzername: D. von Kath. Passwort erforderlich. Natürlich. So einfach würde es nicht sein.

Sane überlegte. Sein Vater war ein Mann der Prinzipien, einer, der nichts vergaß und nichts vergab. Was könnte er als Passwort gewählt haben? Er tippte "KathCorp" ein. Falsch. "Imperium"? Nein. "Thalina"? Wütendes Blinken auf dem Bildschirm. Sane atmete tief durch. Wenn er sein Vater wäre, was würde er wählen? Etwas, das niemand erraten konnte, aber ihm selbst nie entfallen würde.

Er stand auf und ließ seinen Blick durch das Arbeitszimmer wandern. Die große Vitrine an der Wand fiel ihm ins Auge – gefüllt mit Trophäen, Auszeichnungen, Erinnerungsstücken. Ein Holofoto zeigte seinen Vater in jungen Jahren als Offizier, auf der Brücke eines Schlachtschiffes. Die Inschrift auf der Plakette darunter las sich wie ein Gruß aus einer anderen Zeit: Light of Freedom. Es war der Name des Schiffes, auf dem sein Vater früher gedient hatte. Sane erinnerte sich an die wenigen Erzählungen, zu denen sich sein Vater nur selten hinreißen lies.

Sane starrte das Bild an. Sein Herz schlug schneller. Wenn sein Vater diese Zeit so sehr geschätzt hatte, dann vielleicht... Er setzte sich wieder, seine Finger flogen über das Eingabefeld.

"Light of Freedom"

Das Terminal bestätigte das Passwort mit einem leisen Piepen. Sane lehnte sich zurück und atmete aus. Nach all dem fühlte sich dieser Sieg über seinen Vater wohltuend an.


Bastion / Anwesen der Kaths / Arbeitszimmer von Dorian von Kath / Sane
 
Bastion - Center - Clubhaus Pantheon - Loran Vex, Jean Porter und Piet Torr

Jean lauschte der Beschwerde des zwielichtigen Mannes über die 6000 wachsam. Nahm aber selbst einen Schluck des wirklich billigen Spotchka. Der hatte auch schon mal besser geschmeckt. Aber sie brauchte dieses Brennen im Mund, welches sich den Rachen herunter zog. Das war der Kick.

Diese Art Kick und derart billigen Spotchka, hatte sie nicht mehr getrunken, seit sie ein Teenager in den Straßen von Thied war. Nur das selbst da das Umfeld nicht so zwielichtig war wie hier.

Jeans Augenbrauen zogen sich immer weiter in die Höhe. Irgendwas stimmte mit dem Kerl nicht. Nein ganz und gar nicht. Er wollte ein Treffen ausmachen? Das roch gerade zu wie eine Falle. Aber sie brauchten die Informationen. Der Mörder von Dale hatte so sauber gearbeitet, dass das hier die einzige Spur war.

8000 Kredits, ihr Vorgesetzter würde sie umbringen. Aber sonst müssten sie klein beigeben und das wollte sie nicht. Noch nicht.


„Deal.“ Sagte Jean und sah den anderen an.

Jean sah zu Piet und dann zu dem anderen zurück.


„Wir stellen einen Check aus.“sagte Jean und sah dann Loran ganz genau an. Das er so zwielichtig war, war gar nicht so schlimm. Nein viel mehr dass sie die Ausgabe von 8000 Kredits rechtfertigen musste.

Bastion - Center - Clubhaus Pantheon - Loran Vex, Jean Porter und Piet Torr
 
[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith Tempel, Labore | Savan Korr, andere Assistenten]

Mit einem hissenden Zischen kochte der kleine Kessel über den Savan leicht gebeugt war über. Savan fluchte leise und drehte die Flamme unter dem Kessel herunter, als die Chemikalie auch auf seine Schürze kam und in einem kurzen Anflug von Panik wischte er das Zeug schnell weg bevor es sich auch in seine Gewänder darunter fressen konnte. Selbst diese Grundsubstanzien, die er für Alchemisten herrstellte waren häufig kein Spaß. Da waren Säuren darunter abr auch Mixturen, welche bei falsche Dosierung schon selbst zu giftigen Dämpfen wurden.

Als er bemerkte, dass es nicht so schlimm war, wie er befürchtet hatte wurde er direkt wieder ruhiger. Verstohlen blickte er sich um, ob einer der anderen Assistenten von
Darth Arius etwas bemerkt hatte. Natürlich buhlten sie selbst bei diesen scheinbar belanglosen Aufgaben darum, der jeweils Beste zu sein. Der Sith hatte seinen Assistenten Revierkämpfe und Gewalt verboten, was Savan durchaus als unüblich betrachten wollte, da er auch andere Geschichte gehört hatte. Doch im Schatten waren sie alle gleich, dass wusste er jetzt. Doch seine Umgebung hatte wohl das kurze Überkochen seines Kessels nicht mitbekommen. Savan nahm sich einen alten Fetzen und wischte das gröbste weg.

Jetzt konnte er in Ruhe einmal das Malleur betrachten. Der Tisch rund um den Kessel und die offene Flamme herum hatte sowieso schon gelitten, das war der Vorteil hier: in den einfachen Laboren fiel es nicht leicht auf, wenn etwas schief ging und manche Alchemisten gaben auch auf Ihre Ordnung dort wenig acht. Savan gefiel das nicht, doch er konnte auch nichts dagegen unternehmen. Es hieß jedoch, die privaten Labore in den höheren Stockwerken waren immer tadellos sauber. Dort wollte er hin und dort wollte er arbeiten.

Im zweiten Schritt überprüfte er seine synthetisierte Substanz. Er stellte zwar eine Substanz her, die nicht so sehr hitzeempflindlich war wie andere, doch das musste nichts heißen. Glücklicherweise hatte die Synthese tadellos geklappt und er konnte die Flamme ganz ausschalten und den Kessel abkühlen lassen. Das würde jetzt dauern und Savan war niemand, der seine Arbeit in diesem Wespennest von Alchemielabor unnötig unbeobachtet lassen würde. Er hatte sich genau für diesen Zweck ein Datapad mit Plänen der Keller- und Lagerräume, wie sie öffentlich zugänglich waren, bereitgelegt, welches er studieren konnte, während er wartete.

Währenddessen leerte sich der Raum langsam, als der Nachmittag voranschritt. Die meisten anderen Assistenten schienen keine Probleme damit zu haben ihre Kessel und Arbeitsplätze hier unbeaufsichtigt zu lassen. Das war Savan nur recht. Er konnte seine Substanz abfüllen und ihrem Zwecke bei seinem Sith-Chef zuführen. Wieder eine Aufgabe gut erledigt, dass war wichtig, um keinen Verdacht zu erregen.

Als er seine Station gesäubert hatte war er nun alleine in dem großen Labor. Neugierig sondierte er nacheinander die einzelnen Stationen seiner Konkurrenten und was diese so herstellten. Man wusste nie, was man brauchen konnte und irgendwo her würde er zukünftig ja seine Ausgangszutaten bekommen müssen, bis er aufgestiegen war.

Einer der Laboranten hatte wohl seinen oder einen
Dolch vergessen, den er im Prozess benutzt haben musste. Er lag da einfach herum, die Durastahlklinge glänzte silbrig im künstlichen, weißen Licht des Labors. Natürlich... warum sollte er auch nicht? Der kurze Gedanken des Zweifels war schnell beiseite gewischt und Savan ließ den Dolch mitsamt der dazugehörigen Scheide in den weiten Ärmel seiner Robe gleiten. Das war doch mal was. Eine kleine aber feine Waffe zur Selbstverteidigung. Eventuell könnte er ja die Klinge noch mit einem Gift versehen, um so mehr Schaden anzurichten.

Irgendwie war eine kleine Last nun von ihm gefallen und Savan fühlte sich stärker. Er hatte etwas gesehen, es begehrt und es sich genommen und das einzig zu seinem eigenen Vorteil. Und jetzt konnte er sich verteidigen. Er musste lediglich den Umgang und das schnelle, sichere ziehen des Dolches in einer Notsituation üben. Dem Muun war natürlich bewusst, dass so ein Durastahldolch, so scharf er auch sein mochte, keine adäquate Verteidigung gegen einen Sith mit Machtfähigkeiten und Lichtschwert bieten konnte. Das war auch nicht sein Ziel. Seine Feinde waren andere Assistenten, Disciples und Schüler. Und diese konnten genauso Bluten.

Als Savan seinen Gedankengang beendet und seinen kleinen Triumph adäquat gefeiert hatte, stahl er sich aus dem Labor hinaus und machte sich auf den Weg zum Abendessen. Dabei wählte er möglichst nur Seitengänge, damit niemand sehen würde, dass er der letzte gewesen war, der sich noch in den Labors aufgehalten hatte.


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Bastion - Sith-Tempel - Niphiras Gemächer - Niphira, Norag und Marlis


Niphira hörte Marlis und Norag zu. Es war am Ende wichtig, was ihre Familie bewegte. Bei der Bemerkung, dass sie niemals den Punkt erreichen würden, an dem sie alles überleben würden, nickte die Sith knapp. Sie hatte noch einmal Glück gehabt. Ob sie aber jemals dazu bereit wäre, diesen Schritt noch einmal zu gehen? Hinzu kam, dass diese Chance nur sie betraf. Marlis oder Norag diese Technik beizubringen kam auch eher weniger in Frage. Marlis wäre nicht in der Lage, so tief wie nötig in die dunkle Seite einzutauchen und Norag? Er würde vielleicht überleben, doch war er zu ‘gut’, um das ganze unbeschadet zu überstehen. Selbst sie hatte gerade so den Körper einer Person übernehmen können, deren Hirnaktivität quasi nicht mehr existent war. Bei Marlis Bemerkung mit dem Glauben schaute die Sith ihre Schülerin an.

“Ich werde in Zukunft aufmerksamer sein…”

Es war noch zu früh dafür, die nächsten Dinge zu besprechen. Sie mussten das Amulett den rechtmäßigen Besitzern zurückbringen. Alleine der entsprechende Ort würde wahrscheinlich alles andere als Freude auslösen. Da blieb sie lieber erst einmal hier und bereitete ihre bunte Truppe auf die naheliegende Zukunft vor. Auch Marlis Wunsch, den anderen Sith nicht zeigen zu wollen, was sie bereits konnte, war verständlich. Daher nickte Niphira ruhig.

“Ein sehr, sehr guter Ansatz. Es ist wie eine Runde Pazaak. Es ist immer besser, wenn die anderen nicht wissen, welche Karten wir genau auf der Hand haben. Ich werde deine Ausbildung natürlich fortführen. Versuche doch mal mein Schwert einfach nur zu tragen…”

Das Schwert, das an der Wand hing, war das Werk von Sith-Alchemie. Es war eine Sith-Kriegsklinge, geschaffen nach ihren Wünschen aus ihrem eigenen Schwert und jenem von Greth. Wie jede Sith-Kriegsklinge war die Waffe jedoch bedeutend schwerer als reguläre Vibroklingen von vergleichbarer Größe. Es wäre interessant zu wissen, ob Marlis das bemerken würde. Ihre Reaktion würde wahrscheinlich ein guter Indikator dafür sein, wie viel sich Niphira bei Marlis Ausbildung noch auf die Stärkung des Körpers konzentrieren musste. Die meisten Sith würden wohl keine Probleme haben, die Waffe zu schwingen, wenn auch nur die stärkeren in der Lage wären, sie zu kontrollieren.

Bezüglich Norags Aussage, wie er mit der Lage um Marlis umgegangen war, nickte die Sith ruhig. Sie lächelte nun etwas freundlicher und faltete ihre Hände im Schoß.

“Du hast richtig gehandelt, Norag. Mach dir darum keine Gedanken. Versuche in Zukunft nur überlegter vorzugehen. Im schlimmsten Fall ist dein Gegner vielleicht stärker. Dann musst du jeden Vorteil nutzen, den du dir erarbeiten kannst. Und du liegst auch bezüglich der Familie richtig. Wir halten zusammen, helfen einander und werden niemanden, der zu uns gehört, einfach im Stich lassen. Sollte ich noch einmal in eine Lage kommen, in der ich meinen Körper verlassen muss, werde ich ein Erkennungszeichen vorbereiten. Eine Frage oder so, die unbedeutend wirkt, jedoch, wo die Antwort ein Zeichen der Erkennung ist. Ich werde zumindest mal über eine Lösung für den Ernstfall nachdenken.”


Danach beantwortete Norag ihre Nachfrage bezüglich Lilya. Die Sorge in der Stimme des Zabraks war offensichtlich. So hörte Niphira in Ruhe zu, während ihr ehemaliger Schüler von Ketaris erzählte. Nachdenklich verschränkte die Sith die Arme vor der Brust. Dass Lilya Angst hatte, war nichts Neues. Jedoch bei der Situation…

“Hatte sie bloß Angst? Oder war es vielleicht mehr? War sie alleine mit den anderen? Auch wenn es kurz war?”


Es war interessant. Angst alleine würde Lilya nicht so extrem die Klippe runter stürzen lassen. Nein… Es könnte mehr gewesen sein. Lilya war einst eine Sklavin gewesen…

“Vielleicht hat die Angst davor, dass sie wieder eine Sklavin werden könnte, etwas in ihr ausgelöst?”


Nachdenklich schaute Niphira den Zabrak an.

“Wirkte sie unkontrolliert? Animalisch? Als hätte sie sich nicht im Griff? Oder war sie augenscheinlich bei vollem Bewusstsein?”

Auch das waren wichtige Punkte. Wenn man von der dunklen Seite quasi kontrolliert wurde, dann war man oft kaum mehr als ein primitives Raubtier oder eben zombiehaft. Man wirkte zumindest nur noch bedingt wie ein bewusst denkendes Wesen. Sie brauchte erst einmal Antworten, ehe sie Norag zumindest einen Rat geben konnte. Was das Training mit dem Lichtschwert anging, hätten die Beiden, Norag und Lilya, wohl auch noch einiges an Arbeit vor sich. So viel zu tun, so wenig Zeit… Wobei ausgerechnet sie potenziell unendlich viel Zeit hätte… wenn sie denn wollte. Zumindest dachte sie das ein wenig angesäuert.




Bastion - Sith-Tempel - Niphiras Gemächer - Niphira, Norag und Marlis
 
Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Lord Kirain

Kestrel spürte nichts als Panik und Schmerz. Sie riss an ihren Fesseln, wimmerte, schrie, flehte – doch nichts half. Der Parasit kroch tiefer in ihr Ohr, jeder Zentimeter ein neuer, höllischer Schmerz. Es war nicht nur die physische Pein, sondern die grauenhafte Vorstellung, was es mit ihr tat. Sie konnte nicht verhindern, dass es sich einen Weg in ihren Kopf bahnte, dass es da bleiben würde – wachsen würde.
Lord Kirains Worte hallten in ihren Ohren, grausam und gelassen. Glück. Er sprach von Glück, als wäre es eine Art Belohnung. Aber es war keine Belohnung – es war eine Farce, eine Lüge, eine Perversion von allem, was sie war. Die Vorstellung, dass sie sich bald glücklich fühlen würde, dass sie sich nicht einmal mehr gegen dieses Monster in ihrem Kopf wehren wollte – es war schlimmer als der Schmerz. Sie wollte nicht die Kontrolle verlieren. Sie wollte nicht in süße Zufriedenheit versinken, während dieses Ding sich in ihr einnistete.
Er ließ sie allein mit der wachsenden Panik, mit der Angst, mit der grauenhaften Ungewissheit, was genau nun mit ihr geschehen würde. Kestrel keuchte, rang nach Atem, während sie spürte, wie sich ihr Körper gegen die fremden Stoffe wehrte, die der Parasit in ihre Blutbahn freisetzte. Ihr Herz raste, ihr Körper zitterte, aber langsam begann sich etwas zu verändern. Die Angst wurde dumpfer. Die Panik blieb, doch ein seltsames, leichtes Gefühl begann sich in ihrem Geist auszubreiten.
Sie versuchte, sich darauf zu konzentrieren, dagegen anzukämpfen. Ihre Gedanken mussten klar bleiben. Sie durfte nicht einfach aufgeben.
Dann, nach einer Ewigkeit, kamen die Droiden. Ihre Fesseln wurden gelöst, doch die Machtfesseln blieben, hinderten sie daran, ihre Arme frei zu bewegen. Sie sackte auf die Knie, spürte, wie ihre schmerzenden Glieder nachgaben. Ihre Muskeln fühlten sich schwach an, ihr Hals brannte von der Wunde, die die schwere Kette hinterlassen hatte. Sie wollte sich aufrichten, doch alles in ihr schrie nach Erholung.
Aber sie durfte nicht einfach so am Boden liegen bleiben. Sie durfte sich nicht weiter erniedrigen lassen. Mühsam zwang sie sich, sich aufzurichten, sich auf den Stuhl zu kämpfen. Ihre Beine waren schwach, ihr Körper schmerzte, aber nach ein paar ungeschickten Versuchen gelang es ihr. Schwer atmend ließ sie sich auf den Stuhl sinken. Der Tisch vor ihr, der Stift, die Blätter Flimsiplast – eine neue Prüfung, ein neuer Test.

Kestrel starrte auf das leere Papier.

Sie wusste, was er wollte. Er wollte Standorte, Informationen, etwas, das seine Mühen rechtfertigte. Aber sie würde ihm nicht geben, wonach er suchte. Wenn er dachte, dass er sie mit diesem Ding in ihrem Kopf brechen konnte, dann hatte er sich geirrt.
Sie musste ihm etwas geben – aber es musste nutzlos sein.
Ihr Blick huschte durch den Raum, als könnte sie irgendwo eine Eingebung finden. Dann konzentrierte sie sich. Outer Rim. Es gab unzählige Planeten dort draußen, unbewohnt, vergessen. Orte, die er nicht so einfach überprüfen konnte.
Langsam begann sie zu schreiben.


Roon – ein Planet im Outer Rim, abgelegen, schwer zugänglich. Perfekt für eine Lüge.

Cholganna – eine gefährliche, unberührte Welt, kaum kartografiert.

Melnea – ein Mond, kaum bewohnt, weit außerhalb imperialer Reichweite.

Sie schrieb weiter, füllte die Seiten mit Details, erfand kleine Geschichten über geheime Jedi-Unterschlüpfe, über alte Tempel, über verschollene Meister. Sie konnte nur hoffen, dass er diese Informationen nicht sofort überprüfen ließ. Vielleicht würde er Zeit verlieren, vielleicht würde er auf eine falsche Spur gelockt werden.
Kestrel schluckte, als ihr Blick auf ihre eigene Handschrift fiel. War das genug? War es schon zu viel? Würde er zufrieden sein? Oder würde er ihr einfach noch mehr Schmerz zufügen, noch mehr dieser Kreaturen in sie setzen?
Sie legte den Stift beiseite, ihre Finger zitterten. Ihr Kopf fühlte sich schwer an, die Wirkung des Parasiten wurde stärker. Ein Teil von ihr wollte sich einfach fallen lassen, sich von diesem falschen Glück überwältigen lassen – aber sie wusste, dass das nur eine weitere Falle war.
Sie musste durchhalten. Sie musste einen Weg finden, das Ding wieder loszuwerden. Und vor allem durfte sie nicht brechen. Nicht jetzt. Nicht vor ihm.


Bastion- Sith Orden- Zirkel der Inquisitoren- Zellenblock-Zelle: Kestrel, Lord Kirain
 
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Savan hatte es Wochenlang trainiert. Immer wieder die gleiche Bewegung. Dolch aus der Scheide an seinem Unterarm ziehen und damit schneiden. Möglichst so, dass es wehtat. Er würde damit nicht aggressiv angreifen können, doch ein Angreifer würde es bestenfalls nicht überleben.

Sein Handgelenk zeugte noch immer von den Spuren des Trainings. Sicher würden einige Narben dort nicht ganz verheilen, doch die Schnitte waren Größtenteils nicht so tief, dass er größere befürchten musste. Savan war das egal. Meist saß er kurz da und schaute dem Spiel der Heilung seines Körpers zu. Das waren kleine Unebenheiten auf dem Weg zu seinem Aufstieg. Nichts weiter.

Seine Planungen für den Einbruch gingen jedoch nicht so voran, wie er sich das erhoffte. Nein, warum mussten die Alchemisten so verdammt pedantisch auf die Sicherheit ihres Wissens und ihrer Reagenzien achten. Savan hatte sogar mehrfach versucht, andere Assistenten oder sogar Darth Arius zu belauschen, jedoch auch das gab kein Ergebnis. Unbefriedigend. Doch wie das Raubtier musste Savan sich in Gedult im Schatten üben, bis er zuschlagen konnte. Ein paar Kleinigkeiten für seinen Einbruch hatte er bereits in diesem verlassenen Kellerlager deponiert, in dass sich offenbar nicht einmal Ungeziefer verirrte. Pasend zu ihm, der momentan von den meisten anderen im Tempel wahrscheinlich als das betrachtet wurde, schnaubte er verächtlich.

Sie würden noch Augen machen. Sein Aufstieg war unvermeidlich, denn er hatte einen Plan und setzte ihn um, während andere nur untätig warteten und andere Disciples schikanierten und ausbremsten. Die Fortschritte mochten langsam sein, doch sie waren stetig.

Und wenn er einmal ein paar passende Gifte hergestellt hatte, konnte er sich damit effizient wehren, ohne selbst Gefahr zu laufen, erneut verunstaltet zu werden. Seine Art der Giftverteilung war wirklich nicht effizient gewesen und er hatte nun gelernt, dass es besser Methoden gab, wie Diffusoren, die man am Körper oder an einer Rüstung tragen konnte. Das war natürlich das Ideale Werkezeug für Savans aktuell noch freien Unterarm, und auch dies ließe sich sehr gut unter der roten Sith Kutte verstecken.

Mittlerweile beherrschte der Muun das versteckte tragen von gegenständen recht gut, immerhin ließ er immer wenn sich die Gelegenheit bot Kleinigkeiten, die ihm nützlich sein konnten mitgehen. Mit Reagenzien war er jedoch zurückhaltender gewesen, auch weil diese nicht ewig haltbar waren und er für den Moment gar nicht abschätzen konnte, wann er seine Fortgeschrittenen Gifte herstellen konnte. Das würde also nur unnötig für Wirbel in den Laboren sorgen, denn so etwas viel früher oder später auf.

Im Moment war sein Augenmerk viel eher auf die Küche und die Essenslager gelegt, denn hier vermutete er die ein oder andere Delikatesse, die für höherrangige Sith vorrätig gehalten wurde. Das war ein guter Testballon für seine Fähigkeiten als Einbrecher, denn auch diese Räumlichkeiten waren gesichert, aber dort fiel er wesentlich weniger auf und er konnte sein neues, durch die Architekturschriften gesammeltes Wissen zur Anwendung bringen. Und der Fraß, anders konnte man das nicht nennen, der den Disciples serviert wurde, wurde langsam langweilig und fade. Wobei das war er schon immer gewesen.

In der Küche arbeiteten jedoch nicht nur Assistenten und Köche sondern auch Droiden und es herrschte immer reger Betrieb. Doch Savans Plan sah vor, sich dies zu Nutze zu machen und sich einfach als Assistent oder Lieferant getarnt dort rumzutreiben und mal in die entsprechenden Lager zu schauen, was da so feines zu finden war. Sein Alternativplan sah hingegen vor, sich nachts, wenn es dort etwas ruhiger wurde, einzuschleichen und das ganze entsprechend getarnter anzugehen. Noch wusste er nicht, ob er nicht sogar den Alternativplan besser fand. Immerhin sank so die Wahrscheinlichkeit bei der Tat beobachtet zu werden und mit ihr später in Verbindung gebracht zu werden.

Aber: Savan war sich nicht sicher, wie erfolgreich er darin war sich einzuschleichen und ob er dort nicht vor verschlossenen Türen stehen würde, an denen es dann für ihn nicht weitergehen würde, da seine Fähigkeiten im knacken von Schlössern quasi nonexistent waren und vermutlich auch bleiben würden, trotz der eigentlich recht hohen Fingerfertigkeit, mit der Muuns gesegnet waren. Dieses Wissen war auch schwerlich in Aufzeichnungen zu erlangen.


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Der Menschling...fügte sich. Der Sithkrieger Lord Kirain war keine Sekunde davon überzeugt, dass die Informationen, die sie niederschrieb, so ohne weiteres nutzbar waren. Doch in jeder Lüge steckte auch kein Kern von Wahrheit und der Sithorden würde diesen Kern finden und zu nutzen wissen. Nicht, dass das den Abyssin großartig interessierte. Er würde nicht einmal derjenige sein, der das Niedergeschriebene überprüfen würde. Dafür gab es andere, die sich mit derlei viel lieber beschäftigten als Lord Kirain. Seine Leidenschaft galt mehr dem Hier und Jetzt und der Menschling hatte sich eine kleine Belohnung verdient.

Die Zellentüren öffneten sich und der Abyssin trat in die Zelle. Mit seinem nur schwer deutbaren, Gesicht musterte
Lord Kirain die vor ihm sitzende Kestrel und stellte schließlich einen kleinen Erste Hilfe Kasten vor sie auf den Tisch.

„Ist sie soweit fertig? Sehr gut.“

Und damit trat er zur Seite und gab den Blick frei auf die gegenüberliegende Zelle, deren Tür ebenfalls geöffnet war. Darin zu sehen war Q'Tahem, der noch immer an den Tentakeln aufgehängt von der Decke hin und offenbar nicht so recht bei Bewusstsein war. Im Gang blockierten weitere Droiden den Weg aus dem Zellenblock, doch Kestrel konnte unbehelligt mit dem erste Hilfe Kasten in die andere Zelle hinübertreten. Lord Kirain ergriff noch einmal das Wort, bevor er das Bedienelement an seinem Arm betätigte.

"Fügsamkeit wird belohnt."

Direkt hinter ihrem Rücken dann verschloss sich die Zellentür damit und so war Kestrel mit Q'Tahem vorerst allein. Der Nautolaner schien regungslos zu sein. Wobei, da war ein metallenes, wurmartiges Etwas an seinem Stumpf befestigt, es glich einer Prothese und es schien an einem seiner Tentakel zu...knabbern? Als Kestrel an ihn herantrat schnappte es sogar nach ihr, als wollte dieses Ding von ihr abbeißen. Aber selbst in ihrem geschwächten Zustand war es ihr ein leichtes, auszuweichen.

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