Also zu den Promillegrenzen möchte ich mal folgendes anmerken:
Ab 0,3 kann man relativ fahruntüchtig sein, das heißt man kann ab hier eine Trunkenheitsfahrt begehen (Straftat nach dem StGB), dabei gilt je geringer der Alkoholgehalt im Blut, desto höher müssen Ausfallerscheinungen auf die Fahruntüchtigkeit hinweisen. Ein niedrigerer Alkoholwert wird dabei nicht in betracht genommen, da man wissenschaftlich nicht genau feststellen konnte, ob die Reaktionszeit dadurch beeinträchtigt wird.
Ab 0,5 ist das Fahren eine Ordnungswidrigkeit
Ab 1,1 liegt die absolute Fahruntüchtigkeit vor, was bedeutet, das es ab hier unwiderlegbar eine Straftat ist
Ab 1,6 ist es auch auf dem Fahrrad unwiderlegbar eine Straftat.
Die 0,0 Grenze gilt für alle Personen unter 21 und alle anderen, die in der Probezeit sind.
Persönlich trinke ich fast nichts, wenn der Rückweg nicht allzu weit ist, oder ich noch einige Stunden bis zur Rückfahrt habe, garnichts wenn ich gleich darauf fahren will oder der Weg länger ist. So eine Einstellung würde ich auch von anderen akzeptieren, wobei ich hier auch die Fahranfänger heraus nehmen würde.
Ich sehe die Herabsetzung auf 0,0 rechtlich für schwer durchsetzbar, vor allem, wenn man diese 0,3 Grenze berücksichtigt, außerdem wäre hierzu auch eine Statistik von Nöten, die tatsächlich (schwere) Unfälle mit unter 0,5 belegt um dies auch hieb und stichfest zu begründen. Die Regelungen so wie sie bestehen halte ich für gut angesetzt, woran es meiner Ansicht nach eher hapert ist die Durchsetzung durch die Strafverfolgungsbehörden. Da werden Trunkenheitsfahrten von der StA gegen Geldstrafe eingestellt, weil bei solchen Taten ja (noch) niemand zu Schaden kam und die StAs eh alle überlastet sind. Alkoholkontrollen können in Ermangelung entsprechender Zahlen an Polizisten nicht flächendeckend durchgeführt werden. Wenn man hier ansetzen würde, anstatt die Regeln noch strenger zu machen, würde das viel mehr bringen, denn strengere Gesetze nützen nichts viel, wenn ich genau weiß, dass sie genauso lasch durchgesetzt werden und die Chance erwischt zu werden praktisch gegen 0 geht.
@Pilot: Ohne als Verfechterin von Alkohol am Steuer gelten zu wollen, der Vergleich mit Piloten hinkt. Taxifahrer, Busfahrer, LKW-Fahrer und andere Berufsfahrer haben auch 0,0 Promille einzuhalten, eben weil das der Beruf ist. Auch hat der Beruf Auswirkungen auf Strafen und Strafverfolgung, wenn der Fahrer in seiner Freizeit mit Alk am Steuer erwischt wurde. Außerdem wage ich mal zu behaupten, dass die Ausmaße beim Absturz eines Verkehrsflugzeuges mit 120 Menschen an Bord doch etwas andere sind, als ein oder zwei PKW, die verunglücken, daher kann man die Situationen nicht pauschal in einen Topf werfen.