In meinem Feld (klinische Magnetresonanz-Tomografie) spielt K.I. schon lange eine Riesen Rolle. Hier erfüllt K.I. bisher vielleicht noch am ehesten Dinge, die sich viele wohl am meisten erhofft haben: Lästige Aufgaben erfüllen. Sei es die Erkennung und Markierung von Blutgefäßen in einem Angiogramm, die Erkennung von Mustern in einem riesigen Datensatz oder die Beschleunigung einer Messung durch Super Resolution und Denoising.
Manche Radiologen, das hat die Konferenz gezeigt auf der ich letzte Woche war, gehen indes noch weiter und träumen von K.I. gestützten Diagnosen und Therapieempfehlungen. Seh ich persönlich deutlich kritischer, selbst wenn die letzte Entscheidung immer beim Menschen liegen wird. Angenommen z.B. jedes Krankenhaus verwendet irgendwann die selben K.I. Tools für ihre Diagnosen könnte man sich als Patient ja schon ernsthaft fragen, wie sehr die Behandlungsentscheidung jetzt von der K.I. beeinflusst wird, und wie viel Nutzen es dann noch beispielsweise hat, wenn ich für eine zweite Meinung eine andere Radiologiepraxis aufsuche.
Und im klinischen Alltag wird es Fälle geben in denen sich ein gestresster Arzt blind auf eine K.I. Entscheidung verlässt obwohl er nicht sollte. Da mache ich mir keine Illusionen.