Alderaan, Delaya (Alderaan-System)

[Alderaan - Aldera - im Hotel] mit Dhemya, Visas und Vincent

Mit skeptischer Miene musterte Wyn den freischaffenden Söldner, der sich als Vincent Reedus vorstellte und offenbar hochgradig entschlossen war, ihnen seine Dienste zu verkaufen, schließlich könnten sie, schutzlos wie sie seien, ein wenig zusätzliche Sicherheit gebrauchen.

Ein schwaches Lächeln huschte über Wyns Gesicht, als sie sich in Erinnerung rief, wie schutzlos Dhemya wohl sein mochte.

Als ihr Gegenüber darum bat, dass sie sich vorstellten blickte Wyn kurz zu ihrer Meisterin hinüber und als in deren Miene keine Einwände zu erkennen waren, beschloss sie, die Vorstellung zu übernehmen.


"Die Leiterin unserer kleinen 'Reisegruppe' ist Dhemya, das hier ist Visas und ich heiße Wynssa", stellte sie nacheinander vor, die jeweiligen Nachnamen wohlweißlich verschweigend. Es musste schließlich nicht jeder direkt alles wissen.

[Alderaan - Aldera - im Hotel] mit Dhemya, Visas und Vincent
 
Alderaan - Aldera - Hotel - Restaurant - Vincent Reedus am Tisch der drei Damen und Gäste

Bevor die diejenige die sich immer mehr als die Anführerin der Gruppe herauskristallisierte antwortete, übernahm es erneut die blonde reizende Dame. Diese Reisegruppe hatte etwas an sich, was er nicht so ganz verstehen konnte. Warum waren sie hier? Obwohl sie wie Touristen gekleidet sind, wusste Vincent nicht mehr so recht ob er wirklich daran glauben sollte. Touristen benahmen sich anders, waren orientierungsloser. Eine neue Umgebung mit all ihren Eindrücken und Gerüchen verwirrte, doch diese schienen in gewisser Weise... geleitet. Er wusste nicht wovon sie geleitet wurden, doch selbst bei der Anführerin spürte er, auf eine gewisse Weise die er vorher nur selten gespürt hatte, dass da mehr hintersteckte. Was er da fühlte, wusste er jedoch nicht. Es war unbestimmt, ein Schatten in seiner Gefühlswelt, etwas was er nicht genau definieren konnte, etwas wo die Sprache versagte.

?Angenehm eure Bekanntschaft zu machen.?

Dabei blickte er nacheinander jeden an, zuerst Wyn, sie hatte ihn ja angesprochen, danach die Anführerin die Dhemya hieß und schließlich Visas. Allen schenkte er ein Lächeln, doch bei Visas war er sich nicht sicher ob sie es überhaupt sehen oder vielleicht spüren konnte. Sie schien ihm äußerlich zwar blind, doch sie konnte auf eine gewisse Weise schon sehen. Vincent hatte schon Blinde gesehen, aber diese Frau war anders, sie fand sich in ihrer Umwelt besser zurecht. Er wandte den Blick jedoch wieder ab, wollte nicht dass es so schien als starre er Visas dafür an. Stattdessen wollte er mehr über diese Gruppe erfahren.

?Wohin führt euch denn eure ?Reiseleiterin?, wenn die Frage genehm ist??

Sein Blick galt zwar Wyn weil sie ihn zuletzt angesprochen hatte, doch zwinkerte der Coruscanti Dhemya zu als er das Wort Reiseleiterin mit einer besonderen Betonung sprach. Dass dies eine Reise sein sollte, konnte er vielleicht noch glauben, aber auf keinem Fall eine touristische Reise. Vielleicht eine Flucht? Dann würden sie sicherlich nicht entspannt in einem Restaurant sitzen, aber auch Flüchtlinge mussten mal essen. Immer mehr Gedanken machte er sich um diese Gruppe, immer geheimnisvoller erschien ihm das Ganze.

Alderaan - Aldera - Hotel - Restaurant - Vincent Reedus am Tisch von Dhemya, Wyn und Visas

[OP: Etwas einfallslos aber nach 6 Stunden Klausur hoffentlich verständlich ;-) ]
 
-Alderaan, Aldera, Hotel mit Wyn, Visas und Vincent-


An Worten schien der Söldner nicht verlegen zu sein. Das schrieb die Kupferrothaarige ihm gut. Ansonsten blieb sie weiter skeptisch, auch wenn sie ihn nichts böses zutrauen würde.

Ihre beiden Padawane schienen genau das Gleich zu denken. Die blinde junge Frau blieb ruhig, jedoch skeptisch. Wyn hingegen zeigte ihre Skeptik offen und konnte ihren Mund kaum zu lassen.


"Unser Reiseziel haben wir anscheinend gefunden."

Begann die junge Rätin nach einer Vorstellung und beantwortete gleich seine Frage. Sogar mit grosser Überzeugung beantwortete sie die Frage. Vielleicht um ihn ein wenig aus der Bahn zu werfen.

"Genauer gesagt, das Ziel ist genau vor unseren Augen."

Ihre glänzenden Augen ruhten förmlich auf den jungen Mann als sie genauer wurde. Ihre beiden Padawane würden sich sicher auskennen, dessen konnte sie sich sicher sein. Allerdings kam sie auch langsam zur Erkenntnis, daß ihre Visionen mit Machtbegabten zutun hatten. Nicht immer aber anscheinend kam es öfter vor.


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Alderaan - Aldera - Hotel - Restaurant - Vincent Reedus am Tisch von Dhemya, Wyn und Visas

An ihrer Taktik konnte man wirklich nichts aussetzen. Ständig wechselte derjenige der sprach. Mal Wyn, mal diese ominöse Frau namens Dhemya, langsam wusste der Coruscanti nicht wer wirklich das sagen hatte. Was er aber wusste, war dass die Frau in Rätseln sprach-

Nachdem sie jedoch gesagt hatte, dass sie ihr Reiseziel erreicht hatten, zog er eine Augenbraue skeptisch nach oben. Das Alderaan das Reiseziel war, wusste Reedus auch, wollte sie ihn etwa an der Nase herumführen? Diese Wesen waren wirklich skeptisch und Geheimniskrämer, aber was soll?s, seine Klienten waren nicht wirklich oft redselig oder offenherzig, solange sie ihn bezahlten war alles für Vincent in Ordnung.

Was jedoch nicht in Ordnung war, was sogar dazu führte dass er sich an dem Rest seines Getränkes verschluckte, war die Behauptung ihr Reiseziel wäre genau vor ihren Augen. Er drehte sich skeptisch um, suchte den Raum nach möglichen Punkten ab die von Bedeutung sein könnten. Waren es vielleicht Terroristen die den Raum in die Luft jagen wollten und jetzt mit ihm hier spielten?

Der Gesichtsausdruck der Reiseleiterin ließ ihn diesmal skeptisch werden. Waren sie vielleicht imperiale Kopfgeldjäger? Verdammt in was hatte er sich da hineingeritten? Doch wenn dem so wäre, hätten sie ihn längs irgendwo hingeschliffen und ein Loch zwischen die Augen gebrannt. Stattdessen glomm plötzlich die Erkenntnis in seinen Augen auf. Sie hatten jemanden wie ihm gesucht! Sie hatten nur ausgeforscht wie er tickte! Reedus hätte meinen können, dass Creditzeichen in seinen Augen aufgeblitzt sein könnten. Endlich wieder einen Auftrag!


?Nun ... wenn ich das Ziel ihrer Reise bin, wie kann ich dann dienlich sein??

Jetzt ging es ans Geschäft!


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Er schien im ersten Moment verwirrt zu sein. Kein Wunder, schließlich sprach die Kupferrothaarige in Rätseln. Nur ließ sich der Mann doch nicht so ganz aus der Ruhe bringen, er dachte wohl, es ging ums Geschäft.

Dies amüsierte sie doch ein wenig. Aber die junge Rätin ließ sich nichts anmerken, im Gegenteil. Weiterhin ruhten ihre glänzenden Augen auf den Mann.


"Im Gegenteil Vincent, ich denke eher wir werden Dir dienlich sein als Du uns."

Nun gab es konkreteres aus ihrer Seite. Nur so ganz konnte sie sich Rätseln doch nicht verkneifen.

"Du wirst Dich sicher fragen, wie sollen wir Dir helfen können. Vielleicht hast Du Dich schon mal gefragt, ob in Deinem Leben nicht mal etwas seltsames passiert ist. Etwas das Du nicht erklären konntest oder kannst. Es wird doch sicher etwas gegeben haben oder nicht?"


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Diese Frau war rätselhafter als die Orakel von denen der Coruscanti schon des öfteren gehört hatte. Was wollte sie ihm sagen? Wollte sie ihn mit irgendwelchen Metaphern etwas mitteilen? Unauffällig blickte der Söldner um sich, konnte jedoch niemanden entdecken der sie beschattete. Andererseits wäre jeder der sich dabei erwischen lassen würde ziemlich dumm und daher nicht für diese Aufgabe geeignet.

Was blieb war jedoch dass Vincent immer noch keinen blassen Schimmer hatte was die kupferhaarige Frau meinte. Dass die Frau sich an seiner Ratlosigkeit amüsierte, erzürnte ihn sogar ein wenig, doch wollte er es sich nicht anmerken lassen. Solche Gefühle waren schlecht fürs Geschäft.


"Ihr wollt also mir dienlich sein?"

Die Situation hatte sich anscheinend umgedreht. Eben war er noch derjenige der Hilfe anbot, der diese Frauen angesprochen und für sich gewinnen wollte. Nun wollten sie ihm helfen? Ohne jede Gegenleistung?

"Mein Leben ist seltsam. Meine ganze Familie ist... war seltsam. Da kann es leicht passieren dass man etwas vergisst. Ich glaub ihr müsst da etwas genauer werden und ..."

Eine kurze Kunstpause in der er erneut von seinem Getränk nippte.

"... mir sagen was ihr als Gegenleistung dafür erwartet, dass ihr mir dienlich seid."

Kontaktmänner ... in diesem Fall Frauen, Anwerberinnen, er wusste nicht was diese Fremden verkörperten, doch gefiel es ihm nicht dass ihr Fokus auf seine Vergangenheit fiel. Er war technisch gesehen auf der Flucht, wurde vom größten Terrorapparat der Galaxis, dem Galaktischen Imperium, gesucht. Solcherlei Fragen waren ihm dabei eigentlich ein Dorn im Auge und doch war er gespannt. Seine Neugier würde wohl eines Tages ihn noch ins Grab bringen...

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Das er immer verwirrter wurde, konnte die Kupferrothaarige gut nachvollziehen. Schließlich sparte sie nicht an Rätseln. Es gab nur Andeutungen und keine klaren Sätze.

Er meinte das seine Familie etwas seltsames ansich gehabt hatte. Aber so genau konnte er es nicht erklären, vor allem wusste er anscheinend nicht worauf sie hinaus wollte.


"Ich verlange keine Gegenleistung. Vielleicht Loyalität aber das nehme ich doch stark an."

Seine Neugierde wuchs immer mehr. Dies zeigte von Interesse, wobei kaum einer widerstehen würde, wenn es um eine Leistung ginge, wo man nichts zahlen musste.

"Aber um auf seltsam zurück zu kommen. Gab es irgendwelche Dinge die Du nicht erklären konntest. Vielleicht was schwebendes oder gab es Dinge die Dir leicht von Hand fielen."

Als Söldner wurde man die Macht sicher gut gebrauchen können. Aber sie bezweifelte, das er die Macht gebrauchen konnte, zumindest unbewusst.

"Doch ich will nicht lange in Rätseln sprechen. Du hast die Macht in Dir Vicent und wir können Dir helfen sie zu gebrauchen. Falls Du natürlich unser Angebot annimmst."

Endlich löste die junge Rätin alles auf. Eigentlich lag es ihr nicht um den heissen Brei zu reden. Doch so irgendwie fand sie das ganze recht amüsant.


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Alderaan - Aldera - Hotel - Restaurant - Vincent Reedus am Tisch mit Dhemya, Wyn und Visas

Loyalität wollte sie? Ohne zu zahlen? Warum nicht. Sie wollte doch schließlich ihm dienlich sein, und erwartete von ihm nur Treue? Klang nach einem guten Deal, doch wo war dabei der Haken? Was war da anders? Er wusste es nicht, doch eigenartigerweise wusste er auch nicht was dagegen sprechen könnte. Was sie jedoch von ihm erwartete oder was sie vorhatte, erzählte sie nicht.

Stattdessen fragte sie ihn ob er jemals Gegenstände hat schweben lassen. Was? Was war er? Ein Magier? Ein Mentalist? Erwartete sie dass er mit einem Mynock auf der Schulter ein Publikum unterhalten sollte? Er war Söldner und kein Magier. Wie sollte ihm das den gelingen? Oder steckte da mehr drin?


?Nun schweben hab ich...?

Bevor er weiterreden konnte sagte sie ihm was Sache war. Sie unterbrach ihn ohne dass er sich gestört fühlte. Nichts hätte ihn in diesem Augenblick stören können. Ihre Worte drangen zwar in sein Ohr hinein, doch bis er die Nachricht realisiert hatte, vergingen mehrere Sekunden. Die Macht? Etwa die Macht? Das Energiefeld welches den Göttern gleich einem Lebewesen Kräfte schenken konnte die jedes Maß sprengten? Wie konnte das sein?
Er war schon oft im HoloNet Berichten über Sith und Jedi, diesen Sekten die sich seid Jahrtausenden bekämpften begegnet, doch nun soll er angeblich in der Lage sein die Macht eben jener Sektenspinner zu benutzen? Er musste zugeben, es klang etwas abstrakt für ihn, doch hoffte er, wenn seine Gegenüber eine der beiden Sekten verkörperten, dass sie die Jedi waren, und nicht die Sith. Er mochte das Imperium nicht, so mochte er auch die Sith nicht. Ganz einfach.


?Die Macht steckt also in meinem Inneren? Zu was macht mich das? Zu potenziellem Frischfleisch für die Sith??

Alderaan war mittlerweile ein imperialer Planet, wieso sollten sie dann nicht zu den Sith gehören? Er wusste nicht viel über beide Gruppierungen, nur dass sie für ihn im Grunde genommen dasselbe waren, nur auf verschiedenen Seiten der Kriegsfront.

?Oder seid ihr gar... Jedi??

Die letzten Worte hatte er nur leise flüsternd und nur für die drei Frauen hörbar von sich gegeben, und trotzdem hatte er das Gefühl dass ein eisiges Auge genau in jenem Moment auf ihn starrte als er eben jenes Wort aussprach. Er wusste nicht was auf ihn zukommen würde, doch diese Offenbarung würde alles verändern.

Alderaan - Aldera - Hotel - Restaurant - Vincent Reedus am Tisch mit Dhemya, Wyn und Visas
 
[Alderaan - Aldera - im Hotel] mit Dhemya, Visas und Vincent

Mit plötzlichem Verstehen erkannt Wyn, was Dhemya versuchte mit ihren, zugegenermaßen sehr indirekten, Andeutungen sagen wollte: Dieser Söldner, der sich Vincent Reedus nannte, war der, oder zumindest einer der Auslöser für Dhemyas Visionen.

Und aus der Richtung, die Dhemyas Fragen einschlugen schloss Wyn schließlich, dass er höchstwahrscheinlich ein weiterer Machtsensitiver war.

Ihre Meister schien solche Leute wirklich anzuziehen wie kaum jemand anderes. So viele potenzielle Jedi, wie ihnen in der kurzen Zeit seit ihrem Aufeinandertreffen begegnet waren... das war schlicht und einfach kein Zufall mehr.


"Die erste Gegenleistung wäre dann wohl diejenige, dass Ihr darauf verzichtet, ständig davon auszugehen, dass alles eine Gegenleistung erfordert" erkärte sie mit einem Seitenblick zu Dhemya.

[Alderaan - Aldera - im Hotel] mit Dhemya, Visas und Vincent
 
[Alderaan - Aldera - im Hotel - Restaurant] mit Dhemya, Wyn und Vincent


Dhemya's Rätselspiel, was sie mit Vincent trieb, amüsierte auch das blinde Mädchen. Die Situation erinnerte sie stark an Corellia damals, wo sie von ihrer Meisterin gefunden wurde und die Gruppe dann stetig gewachsen ist. Dann als die Jedi-Rätin endlich das Rätsel auflöste, konnte sich Visas das Schmunzeln nicht verkneifen, denn sie versuchte sich Vincent's Gesichtsausdruck vorzustellen. Dieser Söldner war schon ulkig, er fragte immer, was er für Gegenleistungen erfüllen müsse. Gab es dafür einen Ausdruck, vielleicht Konditionalfetischist oder sowas. Die Miraluka hatte ein breites Grinsen aufgelegt, als Wyn eine Bemerkung zu seinen Gegenleistungen machte. Was er sich wohl zurecht fragte war, ob es sich bei der Gruppe um Sith oder Jedi handele. Aber er würde sich sicher bald beruhigen, wenn das auch geklärt ist. Sie wartete ab, bis was geschah.


[Alderaan - Aldera - im Hotel - Restaurant] mit Dhemya, Wyn und Vincent
 
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Man merkte sehr deutlich das er nachdachte. Die Zeit nutzte sie um ihre beiden Padawane anzublicken. Sie beobachteten die Szenerie genau. Visas blieb ruhig, sie ließ alles auf sich wirken, Wyn hingegen nahm an der Szenerie teil.

Auch nutzte sie die Zeit um ihn sich genauer anzusehen. Seine blonden Haare die recht wirr aussahen, machten ihn ganz annehmbar. Sein Alter konnte sie nur schätzen, ungefähr in ihre Richtung aber ein wenig jünger auf jeden Fall. Ansonsten konnte sie nichts schlechtes an ihm finden, zumindest aus ihrer Sicht.


"Frischfleisch möge bei den Sith stimmen aber nicht bei uns Jedi."

Diesmal verzichtete sie auf etwaige Rätsel. Ihre Stimme passte sie auch Seiner an, denn jetzt mussten sie ein wenig flüstern. Es musste nicht jeder wissen um wem es sich hier handelte.

"Er wird es noch lernen Wyn. Bis jetzt gab es nichts anderes im seinen Leben. "

Meinte die junge Rätin mit einem verständnisvollen Nicken.

"Und ja, wir sind Jedi."

Nickte die Kupferrothaarige auch in seine Richtung.

"Es ist eine gefährliche Zeit für uns aber wir wollen uns wieder zeigen. Lange Zeit hatten wir uns alle versteckt. Viele von uns sind zerstreut aber es gibt wieder einen Ort wo wir den Orden vorübergehen aufbauen können."

Sie hatte bei der Ankunft Nachrichten vernommen, die erfreulich klangen. Auch wenn es ein grosses Risikofaktor sein würde einen Ort für die Jedi öffentlich zu machen aber anders würde es nicht gehen. Das sich die Nachricht um ein Fake handeln würde, schloß sie aus.

"Gerade hat man in den Nachrichten Lianna erwähnt. Vielleicht ist dieser Ort ein neuer Anfang für Dich aber vor allem kannst Du dort die Macht kennenlernen."


-Alderaan, Aldera, Hotel mit Wyn, Visas und Vincent-
 
Alderaan - Aldera - Hotel - Restaurant - Vincent Reedus am Tisch mit Dhemya, Wyn und Visas

“Bis jetzt gab es nichts anderes im seinen Leben.“ Pah. Was wussten diese selbstgerechten Jedi schon. Er hatte schon einiges über ihre Überheblichkeit gehört, doch behielt er dies für sich. Sie wussten rein gar nichts von ihm. Überhaupt nichts. Sie wussten nicht dass er und sein Bruder Imperiale die schlechtes getan hatten getötet hatten. Wie ein Flächenbrand hatte sich ihr Siegeszug durch die unteren Ebenen von Coruscant gezogen. Sie wollten ihm sagen dass er nichts anderes kannte? Das Versagen der Neuen Republik und der Jedi das Imperium zurückzuschlagen, das hatte dafür gesorgt dass er nun als Söldner arbeiten musste.

Er schob diese Gedanken beiseite, es würde ihm nichts bringen sich da hineinzusteigern. Stattdessen wartete er ab und hörte zu. Ein erneuter Szenenwechsel für ihn? Anscheinend musste es wohl sein. Er hatte die Wahl ... ein Jedi werden, und gegen das selbstgerechte Image der Jedi ankämpfen, es von innen heraus verändern und dem Imperium alles heimzahlen, oder weiterhin als Söldner ein kleines Licht darstellen.


Ich ... werde euch begleiten.

Sein Entschluss stand fest, gejagt wurde er auch so schon, wieso sollte er dann nicht wenigstens das komplette Programm durchziehen? Für ihn gab es nun kein zurück mehr. Er verstand jetzt viel mehr. Er würde den Jedi dienen, sein Leben der Macht verschreiben. Solange er dabei gutes, und zwar nur gutes tat, wusste er dass er das nicht bereuen würde.

“Lianna also? Nun ... wann beginnt der Flug?“

Vincent setzte ein schelmisches Grinsen auf, denn so schnell würden ihn diese drei Frauen nicht los werden...

Alderaan - Aldera - Hotel - Restaurant - Vincent Reedus am Tisch mit Dhemya, Wyn und Visas
 
-Alderaan, Aldera, Hotel mit Wyn, Visas und Vincent-


Lange brauchte der blonde Mann anscheinend nicht darüber nachzudenken, ob er jetzt zu den Jedi ging oder nicht. Es mußte anscheinend ein Erlebnis gegeben haben, wo die Imperialen nichts Gutes getan hatten. Zumindest dachte die Kupferrothaarige über diese Option nach.

Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet das es gleich losgehen sollte. Vor allem das sie alle nach Lianna gingen. Natürlich hatte sie diesen Gedanken in Hinterkopf, denn immerhin wollte sie sich gerne selbst Vorort über diese neue Wendung überzeugen aber sie hatten noch etwas vor.


"Nun ja....wir werden nicht gleich Lianna fliegen. Wir haben noch ein anderes Ziel, wo wir erwartet werden."

So ganz glücklich fand sie die Situation gerade nicht. Nicht das sie gegen eine Begleitung seinerseits wäre, sondern einfach weil sie noch einen Weg hatten wo sie nicht wussten wie lange es dauern würde. Platz im Schiff gab es auch, daran würde es auch nicht scheitern.

"Wyn, Visas...habt ihr etwas gegen männliche Begleitung?"

Ihre Padawane hatten natürlich auch ein Wort mitzureden. Aber im Grunde konnte sie den blonden Mann nicht einfach so stehen lassen, es gehörte sich als Jedi einfach nicht. Abgesehen davon, irgendwie fand sie den Mann nett. Auch ein Grund warum sie ihn nicht einfach so stehen lassen wollte.


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[Alderaan - Aldera - im Hotel - Restaurant] mit Dhemya, Wyn und Vincent


Visas hatte natürlich nichts dagegen, sie wurde auf Corellia auch in eine Gruppe aufgenommen. Also wäre es nur fair, wenn Vincent die gleiche Offenheit erfahren würde.

"Nein, Dhemya, mir macht es nichts aus. Dann kommt ein bisschen Männlichkeit in unsere rein feministische Gruppe."

Die Miraluka grinste. Bald würde die Reise weitergehen, jedoch nicht direkt nach Lianna? Hatte die Rätin noch eine zweite ihrer Visionen gehabt? Sie freute sich trotzdem. Denn es gefiel ihr irgendwie umherzureisen, neue Planeten zu besuchen, auch wenn sie nicht sonderlich viel davon sah. "Hmm... wohin könnte die Reise wohl gehen?"


[Alderaan - Aldera - im Hotel - Restaurant] mit Dhemya, Wyn und Vincent
 
[Alderaan - Aldera - im Hotel] mit Dhemya, Visas und Vincent

Also war Vincent wirklich machtsensitiv und sie würden ihn mitnehmen? In Ordnung, das war schließlich abzusehen gewesen und sie hatte auch keine Einwände dagegen.

"Ob ich etwas gegen männliche Begleitung habe?", fragte sie mit einem schiefen Lächeln. "Ja, meinen Vibro-Dolch.

"Nein, ich habe eigentlich nichts dagegen. Solange er sich zu benehmen weiß"
, schloss sie mit einem leisen Kichern.

Ihre Gedanken begannen zu wandern und während sie weiterhin Dhemya anzusehen schien, so reichte ihr Blick doch in weite Ferne. Eine schmerzende Leere breitete sich urplötzlich in ihr aus und sie wurde sich zum ersten Mal seit ihrem Abschied von ihm bewusst, wie sehr sie Tryst bereits vermisste.


"In Ordnung, wohin geht es jetzt?", fragte sie und zwang sich zurück in die Gegenwart.

[Alderaan - Aldera - im Hotel] mit Dhemya, Visas und Vincent
 
-Alderaan, Aldera, Hotel mit Wyn, Visas und Vincent-


Das Kommentar von der jungen blinden Frau brachte sie zum Schmunzeln. Es passt wie die Faust aufs Aug. Alles in Allem nahm es Visas mit Humor und Fassung. Bei Wyn sah es anders aus, auch wenn sie zustimmte.

"Gut, dann hätten wir das auch geklärt."

Dies Kommentar ging mehr in die Richtung des blonden Mannes.

"Wir müssen immer noch nach Dorin. Dort werden wir erwartet. Sprich es wird Zeit das wir aufbrechen."

Eine Erholung wurde sowieso nicht eingeplant, auch wenn der Planet alles hatte. Nur gefiel ihr die momentane Situation rund um Alderaan nicht. Seufzend nahm die junge Rätin den letzten Bissen ihres Salates, ehe sie nach der Rechnung verlangte.

"Hoffentlich hast Du alles bei Dir Vincent der musst Du noch einiges regeln?"

Bevor es endgültig losging, kam noch die obligatorische Frage.


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Alderaan - Aldera - Hotel - Restaurant - Vincent Reedus am Tisch mit Dhemya, Wyn und Visas

Die Antworten der beiden jüngeren Jedi kam prompt, auch wenn er bei der blonden Jedi eine Augenbraue hochzog. Kecke Frau also? Gefiel ihm, doch war dies grad keine Option. Vielmehr rasten tausend verschiedene Gedanken durch seinen Kopf, alle führten in verschiedene Richtungen und keine in dieselbe. Diese gesamte Situation kam für ihn wie aus dem heiteren Himmel, alles würde sich nun verändern.

Lianna war aber, wie er den Worten der Kupferhaarigen entnahm derzeit nicht das nächste Reiseziel. Stattdessen hieß es, sie würden nach Dorin fliegen. Wo lag Dorin? Er hatte bisher noch nicht von diesem Planeten gehört, was nicht schwer bei den Äonen von Rassen und Planeten war. Er verneinte auf die Frage ob er alles geklärt hatte, seine Sachen lagen noch immer oben in seinem Zimmer. Er ließ genügend Geld zurück damit sie beim Verlassen des Restaurants für ihn mitbezahlen konnten.


?Gebt mir eine halbe Stunde, dann hab ich alles was ich brauche. Wartet einfach in der Lobby des Hotels!?

Nachdem sich der Coruscanti verabschiedet hatte, ging er schnellen Schrittes die Treppen rauf. Er bevorzugte Treppen, in diesen konnte man kämpfen während einem ein Fahrstuhl zuwenig Freiheit bot. Nur wenn es hieß über den Fahrstuhl in die Schächte zu kommen um von dort aus weiterzugehen, war dies eine Möglichkeit, aber er verdrängte die Gedanken als er die Karte für das ID-Schloss herausnahm und sein kleines Appartment betrat.

Dort nahm er seine beiden Taschen und fing an seinen gesamten Krempel den er im Zimmer verteilt hatte sorgfältig, aber nicht langsam, in die Tasche zu packen. Er hatte sich ein bestimmtes Muster angewöhnt, sodass er selbst im Dunkeln oder blind finden konnte was er benötigte. Seine beiden WESTAR-S35 hielt er jedoch immer noch in den Holstern unterhalb der Achseln die von seiner Synthlederjacke verdeckt wurden.

Als alles fertig gepackt und verstaut war, nahm er seine Tasche und ging hinunter zur Lobby wo er zunächst an der Rezeption auscheckte und bezahlte. Dann erreichte er erneut die Gruppe um die Kupferhaarige.


?Auf nach Dorin! Nebenbei... wo liegt Dorin??

Mit einem verschmitzten Lächeln blickte er alle drei Jedi an.

Alderaan - Aldera - Hotel - Lobby - Vincent Reedus mit Dhemya, Wyn und Visas
 
[Alderaan - Aldera - im Hotel] mit Dhemya, Visas und Vincent

Während Vincent verschwand und seine Sachen holte bezahlten sie die bestellten Speisen und Getränke, von Wyn jeweils kaum angerührt, und warteten dann in der Eingangshalle des Hotels auf die Rückkehr des Söldners.

Als dieser zu ihnen trat und sowohl kund tat, dass er bereit zum Aufbruch war, als auch fragte wo Dorin läge, schenkte Wyn ihm ein spöttisches, wenn auch nicht wirklich böse gemeintes, Lächeln. Von Tryst getrennt zu sein konnte sie zwar ertragen, aber es machte sie eindeutig zickiger als sie ohnehin schon war, wie sie feststellte.


"Dorin liegt da, wo ich unseren alten Frachter das nächste Mal aus dem Hyperraum holen werde."

Nach dieser unglaublich präzisen Erklärung bezüglich der ungefähren Lage Dorins in den Weiten der Galaxis wandte sie sich ohne einen weiteren Blick um und verschwand in der Menge der Passanten.

"Du wirst ja wirklich immer unerträglicher, Wyn...", murmelte sie halblaut zu sich selbst während sie sich ihren Weg an den hin- und hereilenden Leuten vorbei suchte. Klein und flink wie sie war verzichtete sie darauf, zu schieben und zu schubsen, wie es die meisten Passanten taten und wand sich stattdessen ihren Weg zwischen den Leuten hindurch, drängte sich durch Lücken, die für andere viel zu eng waren.

Dass sie dabei den Rest ihrer, wieder einmal um eine Person angewachsene, Gruppe ein wenig hinter sich ließ war ihr nur Recht,Dhemya und Visas kannten schließlich auch den Weg zurück zum Schiff. Und der Vorsprung hielt sie wenigstens davon ab, weitere verbale Angriffe in Richtung ihrer Begleiter zu starten. Vielleicht konnte sie sogar wieder ein wenig zur Ruhe kommen, auch wenn sie sich von Dhemya ziemlich sicher noch das eine oder andere zu ihrem Verhalten würde anhören müssen.

Bei der
Minstrel angekommen stürmte sie umgehend die Einstiegsrampe hinauf und stand kurz darauf im Cockpit, wo sie die Systeme des Schiffes startete. Während selbige hochfuhren verließ sie das Cockpit noch einmal und suchte ihre Kabine auf, wo sich ihr, sehr bescheidenes, Gepäck befand.

Sekunden später flog ihr Schuhwerk in eine Ecke der Kabine und mit hastigen Bewegungen tauschte sie die Kleidung, die sie draußen auf der Straße getragen hatte, gegen die einfachen Roben ein, die auf ihrer Koje lagen.

Wieder einmal barfuß, braun und beige gekleidet betrat sie das Cockpit wieder in dem Augenblick, in dem die anderen die Einstiegsrampe empor kamen und diese hinter sich schlossen. Sie warf sich in den Pilotensitz und begann damit, einen Kurs nach Dorin zu berechnen, einer Aufgabe, der sie mehr Aufmerksamkeit als unbedingt notwendig zukommen ließ, einfach aus dem Grund, ein Gespräch mit den anderen zu vermeiden.

Als Dhemya, dicht gefolgt von Visas und Vincent, das Cockpit betrat erweckte sie die
Minstrel endgültig zum Leben und steuerte sie aus ihrer Landebucht hinaus und in den Himmel von Alderaan hinauf.

Kaum hatten sie den Masseschatten des Planeten hinter sich gelassen, bestätigte sie auch schon die eingegebenen Koordinaten und ließ das Schiff in den Hyperraum springen. In Richtung Dorin.

Die ganze Zeit über hüllte sie sich in Schweigen, sah keinen der anderen an und reagierte auch nicht, als sie sie ansprachen. Stattdessen starrte sie durch die Transparistahlscheiben des Cockpits hinaus in die Leere des Alls, auch wenn es fraglich war, ob sie tatsächlich sah, was ihre Augen aufnahmen.

Mit dem Sprung in den Hyperraum ließ sie die Kontrollen los und verfiel in völlige Passivität. Sie zog ihre Beine eng an sich, legte ihre Arme so um sich, als versuchte sie sich selbst zu umarmen, der Starre Blick unabläsig auf das wirbelnde Blau des Hyperraums.

Irgendetwas hatte in ihr den Schmerz wieder zum Leben erweckt, von dem sie glaubte, dass sie ihn auf Ossus hinter sich gelassen hatte. Doch hier und jetzt war er wieder hervorgebrochen, vielleicht sogar stärker als auf Ossus.

Sie vermisste Tryst, seine Anwesenheit, seine Nähe, seine Stimme. Und am meisten die Art, auf die er sie behandelte. Die kleinen Sticheleien, die sie viel zu oft nicht entsprechend erwiedern konnte, seine Bestimmtheit, die ihr immer wieder klar machte, dass sie ihm besser nicht widersprach, es war schließlich ohnehin sinnlos, seine Bereitschaft, sie zu akzeptieren, trotz allem, allem was sie trennte.

Was er wohl gerade tat? Ob er an sie dachte? Oder lernte er in diesem Moment etwas, von Maedhros, dem wortkargen Jedi, der mit ihm zusammen auf Ossus zurückgeblieben war? Und wie lange würde es dauern, bis sie ihn wiedersehen würde?


"Zu lange...", wisperte sie mit tonloser, nahezu unhörbar leiser Stimme als eine einzelne Träne ihre Wange hinunter kullerte.

[Hyperraum nach Dorin - An Bord der Minstrel] mit Dhemya, Visas und Vincent

[OP: Und dann mal ganz fix nach Dorin. Weiter im Weltraum. ;-)]
 
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Alderaan, Nahanin-Tal - Kamui

Die Sonne hing hoch am blauen Himmel und eine sanfte Brise wehte durch das Nahanin-Tal. Nerf-Herden weideten hier und dort an den saftigen Auen der kleinen Flüsse, die dem Gebirge entsprangen, und auf der Straße, die quer durch das Tal verlief, war vereinzeltes Treiben zu erkennen. Die beiden Gebirgspässe im Westen und Osten waren die einzigen Möglichkeiten, das Tal zu Fuß oder mit einem herkömmlichen Gleiter zu betreten oder zu verlassen, und auch danach hatte man noch einen beschwerlichen Weg vor sich. Es hatten schon einige Reisende versucht, andere Wege aus dem Tal ausfindig zu machen, aber jene stiegen entweder nach einigen Tagen entmutigt wieder ins Tal hinab oder kamen gar bei ihrem Vorhaben ums Leben. Im Südosten lag ein großer See, der sich die meiste Zeit des Jahres bis zur Bergwand erstreckte und von hinab fließenden Wasser des Gebirges gespeist wurde, während sich im Norden eine Anhäufung von kleinen Seen befand, in denen sich der von Nordosten kommende Lavenon-Fluss verlief. Der westliche Teil des Tals war zum großen Teil bewaldet und es floss der Aldavon, der größte Fluss des Tals, von der nördlichen bis zur südlichen Bergkette. Wenn man das Tal überblickte, konnte man - geblendet vom Idyll dieses scheinbar unbefleckten Ortes – leicht vergessen, dass Alderaan vor einiger Zeit im Zuge des Krieges unter imperiale Herrschaft gefallen war und sich seitdem einiges auf dem Planeten geändert hatte.

Glücklicherweise war das Tal beinahe unberührt geblieben und die Bewohner, ein Mönchsorden, der schon seit etlichen Jahrhunderten das Tal zu seiner Heimat gemacht hatte und es weiter gedeihen ließ, blieben von den Auswirkungen der imperialen Dominanz größtenteils verschont. Als die imperialen Besatzer in das Tal eindrangen, versuchten die Mönche erst gar nicht, ihnen etwas entgegen zu setzen - so sinnlos es ohnehin gewesen wäre -, denn trotz ihrer freischaffenden Ideale und der daraus resultierenden strikten Abneigung gegen das Imperium war den Oberen des Ordens klar, dass Widerstand nur in schrecklichen Gräueltaten münden würde und sie ihre Überzeugung gegen ihr Leben eintauschen müssten. So beugten sie sich – die Verantwortung des gesamten Ordens geschultert – der Forderung des führenden Offiziers nach Steuerabgaben – in der Hoffnung, so das Überleben des Ordens vorerst gesichert zu haben. Ihnen war klar, dass sich ihre Lebenslage dadurch stark verschlechtern würde, da sie sowieso ein eher karges und schlichtes Leben führten, leider gab es für sie momentan aber keinen anderen Ausweg. Die fast nicht mehr zu stemmenden Abgaben trieben sie ans Existenzminimum und forderten schon viele Opfer, meist Alte und Kranke, doch die Hoffnung auf das Wiedererstarken der Republik und damit der Wiederkehr der Freiheit ließ die meisten Kraft schöpfen, auch wenn diese Tag für Tag schwächer wurde. Nicht dass sich der Orden schon einmal jemals in irgendeiner Weise politisch eingemischt hätte, aber erst mit der Schreckensherrschaft des Imperiums wurde in den Köpfen die Wichtigkeit der Republik wieder erweckt.

Auch Kamui gehörte diesem Mönchsorden an. Seit nun sieben Jahren lebte er hier, nachdem seine Eltern auf tragische Weise bei einem Unfall ihr Leben verloren hatten und er ins Nahanin-Tal gebracht worden war. Er war froh, hier sein zu dürfen, ein Teil der Gemeinschaft sein zu können, denn nach dem Verlust seiner Eltern war er in ein tiefes Loch gefallen... Er schüttelte den Kopf und damit die Erinnerungen daran fort. Immer wenn er daran dachte, überkam ihn ein Gefühl von Schwindel und seine Gedanken an die Vergangenheit verblassten und wurden immer unkenntlicher. Nun war er hier – was früher war, spielte nun keine Rolle mehr. Er hatte hier neue Möglichkeiten gefunden, sein Leben zu gestalten und mit etwas auszufüllen, was er als sinnvoll empfand. Seine anfängliche Skepsis dem Mönchdasein gegenüber wich Respekt und Anerkennung gegenüber diesem. Zuerst hatte er es sich so vorgestellt, dass sie vielleicht einem skurrilen Guru oder einer obskuren Gottheit huldigten, einem irrwitzigen Jenseitsglauben folgten oder peinlich anmutende Rituale abhielten, aber nichts dergleichen sollte sich bewahrheiten. Schnell lernte er ihre tatsächliche Art kennen und diese beeindruckte ihn sehr. Sie folgten viel mehr einer Philosophie denn einem Glaubensbekenntnis. Ihr Streben war auf die Reinheit des Wesens und somit auf die des Geistes und des Verstandes gerichtet. Sie verlangten nicht nach Macht, Ruhm oder weltlichen Besitztümern, sondern nach Erleuchtung, Freiheit und Frieden.

Als kleines Kind hatte er sich gern Holo-Filme über die Abenteuer der Jedi angesehen und die sehr ähnliche Einstellung der Mönche, die er nur von den Jedi aus den Filmen her kannte, zog ihn schnell in ihren Bann. Als angehender Teenager verstand er natürlich noch nicht viel von der Materie, aber mit voranschreitendem Alter verinnerlichte er die Ansichten der Mönche immer mehr. Er erfuhr auch bald, dass die ähnlichen Lebensphilosophien des Jedi- und des Mönchsordens nicht von ungefähr kamen. Kurrama-Mönche, so nannten sie sich – nach dem Urvater ihres Ordens, dem Jedi-Meister Kurrama. Jener hatte einst auf Alderaan, genauer gefasst im bis dahin unbewohnten Nahanin-Tal, den Ort seines Exils gefunden. Damals war es nicht seine Absicht gewesen, einen Orden zu gründen, der nach höherer Erfüllung strebte. Die Leute waren ihm gefolgt und strömten ihm zu – und er ließ sie gewähren. Als er die Zeichen erkannte und es für nötig sah, führte er gewisse Verhaltensregeln ein, damit ein friedliches und gemeinschaftliches Leben gewährleistet werden konnte. Es war ein eigenmächtiges – und vielleicht auch egoistisches – Handeln, aber es funktionierte und den Leuten ging es gut. Als er im hohen Alter dann letztendlich starb, wurde ihm im nordwestlichsten Teil des Tals, im tiefen Wald und unweit vom Ursprung des Aldavon, ein Schrein erbaut. Der Kurrama-Hain ist für die Mönche seitdem ein Ort größter Ehrbarkeit. Wenige Jahre nach seinem Tod wurde dann der Orden offiziell gegründet und er hatte noch bis heute Bestand.


Alderaan, Nahanin-Tal - Kamui

[Op: Ich hoffe, es ist okay so. /Op]
 
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Alderaan, Nahanin-Tal - Kamui

Kamui stand auf einem Balkon des Klosters und sah in die Ferne. Es war beeindruckend, das Tal nach Westen hin beinahe komplett überblicken zu können. Nach rechts gewandt konnte er den Lavenon sehen, das Seenland dahinter lag in einem seichten Schleier aus Nebel. Zur anderen Seite hin, etwa einen Kilometer entfernt, sah er den Tempel, der zu Ehren Kurramas auf einem der höchsten Hügel im Tal erbaut worden war. Das besondere an diesem Ort war, dass er von mehreren steilen Hügeln umkreist war, welche riesigen Monolithen glichen. Kamui wusste nur soviel, dass es sich um die Überreste einer Jahrtausende alten Kultur handelte, die schon seit Ewigkeiten den Planeten verlassen hatte. Er ertappte sich öfters dabei, wie er sich schon dem banalen Gedanke hingab, diesem Ort etwas Mystisches zuzusprechen. Mit einem vergehenden Schmunzeln dachte er daran, dass es ein ebenso beeindruckender Anblick war, wenn man das Kloster aus der Ferne sah. Es war ein uraltes Bauwerk der ersten Generationen des Ordens, eingelassen in die Felswände der nordöstlichen Berge. Wie für die Bauart Alderaans typisch waren es runde, geglättete Formen, die die Türme und Häuser dominierten und sie schienen stets in einem sanften Bogen dem Talboden entgegen zu gleiten, so als würden sie teilweise noch zum Berg selber gehören. So wirkte das Kloster sehr unauffällig auf dem ersten Blick und erst beim genaueren Betrachten erkannte man, mit welcher Feinarbeit und Umsicht der Berg und die Gebäude in Einklang gebracht worden waren.

Er erinnerte sich noch sehr gut an jeden einzelnen Moment, als er im Tal herumgeführt worden war und er aus dem Staunen gar nicht mehr herauskam. Es gab damals so viel zu sehen und er saugte alle Eindrücke in sich auf, so als wollte er lernen, die Welt neu zu lieben. Das erste Mal, als er alles zu Gesicht bekam... Seit sieben Jahren lebte Kamui nun schon im Naharin-Tal. In diesen Jahren war er glücklich geworden und hatte viel bei den Mönchen gelernt. Seine Erinnerungen, wie er ins Kloster der Mönche gebracht worden war, waren aber nur wie blasse Träume. Wenn er versuchte, daran zu denken, fühlte es sich immer so an, als lege sich ein schwarzer, alles verdunkelnder Schleier über seine Gedanken. Er versuchte immer tiefer, in sein Inneres vorzudringen, doch alles, was er erreichte, waren vereinzelte Eindrücke, Gestalten, Bilder... damals, als er noch einen Vater und eine Mutter hatte und sie zusammen eine glückliche Familie waren! Und dieses Mädchen! Ja, da war dieses Mädchen! An sie konnte er sich zwischen all den Schleierwolken, die seine Erinnerungen in Ungewissheit einhüllten, noch am klarsten erinnern. Er kannte sogar noch ihren Namen. Sie hieß Niyu! Niyu Vosa'r! Er glaubte, sich erinnern zu können, dass sie ihn früher gemocht hatte... Aber vielleicht irrte er sich auch. Woher sollte er wissen, ob es der Wahrheit entsprach, woran er sich erinnern konnte, wenn es doch nur irgendwelche Bruchteile waren, die größtenteils zusammenhanglos in seinem Kopf herumschwirrten!

Die Mönche hatten ihm geholfen und dafür war er ihnen sehr dankbar. Sie hatten ihn bei sich aufgenommen, sie hatten ihn gepflegt und wieder aufgebaut, obwohl er sicherlich kein einfacher Charakter war. Er hatte alles verloren und die Mönche gaben ihm etwas wieder, wegen das es sich zu leben lohnte. Am Anfang redete er nur sehr wenig und öffnete sich niemanden. Alles war so schwierig ohne seine Eltern, ohne sein altes Leben! Wie hätte er sich auch als kleiner Junge damit zurecht finden sollen! Sein vergangenes Leben lag in Fetzen hinter ihm, während er ganz alleine vor einem unbeschriebenen Blatt stand und ihm niemand sagte, was er schreiben sollte! Er versuchte, sein altes Leben wenigstens teilweise zu retten, das, was es noch zu retten gab. Nach zwei Jahren entwendete er einen Gleiter und verließ das Tal, um seinen Erinnerungen nachzujagen. Noch heute bat er die Mönche um Verzeihung und bereute es zutiefst, denn sie hatten ihn davor gewarnt. Schließlich war alles vergebens, seine Erinnerungen waren auch in der Realität zu Staub zerfallen. Das Haus seiner Familie war niedergerissen worden und an dessen Stelle war nun eine kleine Parkanlage errichtet worden. Er war die Räume abgelaufen, stellte sich vor, wo sein Bett gestanden hatte. Aber all das gehörte der Vergangenheit an, alles war verloren gegangen. Auch bei Niyu war er zu Hause gewesen, aber dort hatte er nichts als ein verfallendes und beschmiertes Haus vorgefunden, in dem sich schon einiges an Ungeziefer und anderen Tiere eingenistet hatte. Früher hatten ihre Eltern... nein, ihre Mutter dort eine kleine Pension betrieben. Ihr Vater war... er konnte sich nicht an ihren Vater einnern.


Alderaan, Nahanin-Tal - Kamui
 
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