Alderaan, Delaya (Alderaan-System)

- Alderaan - Aldera - im Stadtzentrum - Hochhaus - 14. Etage - Wohnung von Ariana - mit den Kids sowie Shawn und seine Familie -

Ein halbes Jahr war mittlerweile vergangen, seit Shawn diese schreckliche Botschaft nach Bastion gebracht hatte. Ariana hatte sich gar nicht so richtig über die Rückkehr ihres verschollenen Bruders freuen können, denn die Nachricht war wirklich furchtbar gewesen. Seit einem halben Jahr hatte sie nicht mehr richtig schlafen können, denn ihre kleine Schwester Arika war gestorben. Zusammen mit ihrem Freund Derrek Carst, einem Kopfgeldjäger, dessen Raumschiff kurz vor Eintritt in den Hyperraum explodiert war. Shawn und seine Frau Liv waren die letzten gewesen, die die beiden lebend gesehen hatten. Sie hatten sich zufällig auf Hapes getroffen, bevor das Paar weitergeflogen war. Arika hatte sehr glücklich gewirkt, auch wenn Derrek das komplette Gegenteil von ihr gewesen war. Sie musste ihn sehr geliebt haben. Wenigstens war sie im Tod mit ihrem Freund vereint, ein kleiner Trost. Dennoch schrie alles in ihr nach Vergeltung und Rache. Lilly wäre entsetzt gewesen, wenn sie von den Gedanken ihrer Freundin auch die geringste Ahnung gehabt hätte. Gut, dass sie nicht auf Alderaan war.

Traurig dachte Ariana nun an ihre Freundin, welche die Celchus Hals über Kopf verlassen hatten, als sie nach Alderaan geflogen waren. Sie war traurig über den Verlust ihrer Freundin, doch dieser war eigentlich nicht ganz so schlimm wie der Verlust der kleinen Schwester. Schwestern gehörten zum eigenen Fleisch und Blut und es war unverzeihlich, dass sich die beiden seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatten. Ariana hatte Arika schon immer für ihren Mut zu rebellieren bewundert. Gern wäre sie so gewesen, wie ihre kleine Schwester, doch sie war viel zu brav gewesen.

Sie hob den Kopf und blickte auf ihre Kinder. Naina und Shanny saßen zusammen mit Liv auf der einen Seite des Wohnzimmertisches und hatten die Köpfe mit ihrer neuen Tante zusammengesteckt. Frauengespräche. Ariana musste schmunzeln. Sie und ihre Schwägerin hatten einiges aufzuholen und auch die Kinder und ihre Tante. Auf der anderen Seite des Tisches saßen Shawn, Ryan und Amico. Der knapp 10jährige war im Moment total vernarrt in seinen kleinen, neuen Cousin. Auch bei der kleinen Shanny hatte sie eine gewisse Zuneigung zu dem Kleinen entdeckt. Die beiden lagen vom Alter her auch gar nicht soweit auseinander. Vielleicht würde sich eine Freundschaft entwickeln. Ariana musste nur dafür sorgen, dass sich die Kinder öfter sehen konnten.

Die Alderaanerin dachte an ihre Eltern, die es bestimmt auch gern gesehen hätten, dass sie mit ihren Familien auf Alderaan geblieben wären. Dazu hatten allerdings weder Shawn noch Ariana Lust. Sie hatten total befremdlich auf den Tod ihrer jüngsten Tochter reagiert und ihr mehr oder weniger, die Schuld dafür in die Schuhe geschoben. Wäre sie nicht so rebellisch gewesen und hätte auf ihre Eltern gehört, wäre sie jetzt noch am Leben. Eine Reaktion, welche die Geschwister nicht verstanden und sich nun mehr und mehr von ihren Eltern absonderten.

Shawn musterte seine ältere Schwester. Er spürte, dass Arikas Tod sie sehr getroffen hatte. Auch ihn hatte der Tod der kleinen Schwester auch schwer getroffen. Er war froh gewesen sie noch einmal gesehen zu haben. Als er sie wiedergetroffen hatte, war sie so glücklich gewesen. Glücklich und frisch verlieb. Verliebt in diesen Derrek, der ihren Tod verantwortet hatte. Doch der Kopfgeldjäger, welcher ebenfalls Alderaaner gewesen war, hatte Arika geliebt. Diese Liebe war von ziemlich kurzer Dauer gewesen, denn vor einem halben Jahr war das Schiff von Derrek explodiert und hatte beide in den Tod gerissen. Auch Liv war traurig gewesen und sie trauerte noch immer, denn sie und Arika hatten sich blendend verstanden.

"Ariana, willst du Mom und Dad wirklich nicht mehr sehen?", setzte er zu sprechen an und als seine Schwester den Kopf schüttelte fuhr er fort: "Wir könnten auch nach Hapes reisen."

"Das wäre schön. Ich würde euch gerne meine Heimatwelt zeigen.", schlug nun auch Liv vor.

"Keine schlechte Idee. Was meint ihr, Kinder?"

"Oh, ja, reisen wir nach Hapes.", riefen die Kinder gleichzeitig.

Sie wollten auch weg von Alderaan. Auch wenn sie ihren Vater öfter sehen konnten, wollten Amico, Shanny und Naina die Heimatwelt ihrer Tante kennenlernen und sie mochten ihre Stiefmutter überhaupt nicht. Sie waren Jasmina ein paar Mal in der Stadt begegnet und unter ihrer Bluse zeichnete sich deutlich ein gewaltiger Babybauch ab, aber die drei Kinder freuten sich überhaupt nicht darauf, dass sie noch ein Geschwisterchen bekommen würden. Naina konnte Jasmina überhaupt nicht leiden obwohl diese gerade mal fünf Jahre älter war, als ihre Stieftochter.

Bevor sie sich allerdings ans Packen machten, klingelte es an der Türe. Ariana öffnete und sah sich ihrem Ex-Mann gegenüber. Weniger erfreut bat sie ihn herein, nachdem er ihr mitgeteilt hatte, er müsse etwas wichtiges mit ihr besprechen. Sie hoffte, dass es nicht um die Kinder ging, denn sie hatte für die drei das alleinige Sorgerecht, da Salem mit Jasmina eine neue Familie gründen wollte. Sie durften ihren Vater zwar sehen, mehr aber nicht.

- Alderaan - Aldera - im Stadtzentrum - Hochhaus - 14. Etage - Wohnung von Ariana - mit den Kids, Shawn und seine Familie sowie Arianas Ex-Mann -
 
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"Was willst du?", herrschte Ariana ihren Ex-Mann an, als sie ihn in die Wohnung gelassen hatte. "Glaub ja nicht, ich ändere die Sache mit dem alleinigen Sorgerecht."

Bevor Salem etwas antworten konnte, war Shawn aus dem Wohnzimmer getreten und hatte die Tür geschlossen. Die Kinder mussten nicht mitbekommen wenn ihre Eltern sich mal wieder stritten. Er selbst war nur hinausgegangen, um seine Schwester zur Not zu beruhigen.

"Du kannst das alleinige Sorgerecht für die Kinder gern behalten. Ich hab ja jetzt dann eine eigene Familie.", meinte Salem so ruhig wie möglich. "Wie gesagt, ich wollte dir nur einen Vorschlag machen. Du wolltest doch schon immer nach Coruscant gehen. Dort findet eine Vernissage statt. Deine Eltern wollten dorthingehen. Du weißt ja von ihren Beziehungen, nach Coruscant, du hast ja selbst welche. Deinen Eltern ist was dazwischen gekommen."

"Und ich soll an ihrerstatt nach Coruscant gehen?", Ariana blickte ihren Mann fragend an.

Dieser nickte nur. Shawn überlegte ob er sich einmischen sollte. Doch es wäre gut für Ariana, wenn sie auf diese Vernissage gehen würde. Sie würde neue Leute kennenlernen, vielleicht ließ sie sich sogar auf Coruscant nieder. Er würde auf alle Fälle mit ihr gehen, zusammen mit seiner Frau und seinem Kind. Ob die Kinder seiner Schwester auch mitwollten?

"So in etwa. Sollte es dir auf diesem Planten gefallen, so habe ich nichts dagegen, wenn du dorthinziehst. Da du das alleinige Sorgerecht hast, ist es mir auch egal, wenn du die Kinder mitnimmst."

"Na gut, ich werde also nach Coruscant reisen, mit den Kindern.", stimmte Ariana zu. "Unsere Reise nach Hapes müssen wir wohl verschieben, Brüderchen.", wandte sie sich an Shawn.

"Kein Problem. Wir werden euch begleiten. Vielleicht kann Liv dich ja auf diese Vernissage begleiten und ich passe auf die Kinder auf."

Ariana nickte. Das war ein guter Einfall. So konnten sich die beiden mehr anfreunden. Sie konnten sich endlich zusammen amüsieren, sofern Liv sie begleiten wollte. Während Ariana ihren Ex-Mann hinauswarf, war Shawn ins Wohnzimmer gegangen, um seine Frau und die Kinder über die Änderung der Reisepläne zu informieren. Die Mädchen waren anfänglich endtäuscht, den Jungen war es egal, wo sie hinreisten. Shawn versprach ihnen, dass sie später immer noch nach Hapes reisen würden, eben nach der Vernissage.

"Und wir zwei werden uns dort so richtig amüsieren. Du nimmst mich doch mit, Ariana?", erkundigte sich Liv.

"Klar nehm ich dich mit."

"Dann ist ja alles geklärt und wir können packen.", freute sich Shawn. "Ihr müsst natürlich vorher zum Shoppen gehen, natürlich auf Coruscant. Ihr müsst die High Society von Coruscant beeindrucken. Die Frauen neidisch machen und die Männer nervös."

Leise lachend machte sich Ariana daran in ihr Schlafzimmer zu gehen und zu packen. Sie hörte wie Naina nebenan ihre Tante fragte ob sie zum Shoppen ebenfalls mitkommen durfte. Sie freute sich, dass ihre älteste Tochter so modebewusst war. Dann wurde sie nachdenklich. Die Kinder würden schon wieder die Schule bzw. den Kindergarten wechseln müssen, gar nicht so einfach. Doch da die drei ziemlich aufgeschlossen waren würde es bestimmt kein Problem werden. Naina würde bald 14 werden und wenn sie so alt war, würde Ariana dafür sorgen, dass sie in verschiedenen Hotels von Coruscant Erfahrungen sammeln konnte. Wenn sie später ein eigenes Hotel eröffnen wollte, war dies das beste für sie.

Als sie schließlich fertig waren, machten sich beide Familien auf den Weg zum Raumhafen von Alderaan. Sie wollten mit Shawns Schiff fliegen, der "Angel of Darkness". Ariana fragte sich bereits zum wiederholten Male, weshalb dieses Schiff ausgerechnet so hieß, aber eigentlich war es ihr ega. Nachdem sie ihr ganzes Gepäck an Bord gebracht hatten, ging es los. Nun waren sie also unterwegs nach Coruscant.


- Hyperraum - Richtung Coruscant - "Angel of Darkness" - mit den Kindern, Shawn und dessen Familie -
 
[ Alderaan - Aldera - Waisenhaus - Schlafsaal ] Summer mit andern Waisenkindern und Mylo

Summer lag auf ihrem Bettchen. Sie lag einfach nur so dort und träumte vor sich hin in den Tag hinein. Die Schule am Vormittag war schon längst vorbei und alle Kinder hatten nach dem gemeinschaftlichen Mittagessen Freizeit. Das dunkelhaarige Mädchen hatte wieder mal nichts angerührt und lag nun still auf ihrem Bett. Ihr leiser Atem war das einzige was sie selbst hören konnte. In ihren kleinen knochigen Armen umklammerte sie fest ihren alten Teddybär. Sie knuddelte den kleinen plüschigen Freund und unterhielt sich mit ihm. Mylo war ihr einziger und bester Freund im Waisenhaus. Die anderen Kinder mochte Summer nicht besonders und auch andersrum. Die anderen Waisenkinder haben sie jahrelang gehänselt, seitdem sie ins Waisenhaus gekommen war vor 3 Jahren. Jeder einzelne Tag war eine Qual für das kleine, dürre, unterernährte Mädchen und sie wünschte sich nichts sehnlicher, dass ihre Mum nicht umgebracht worden wäre. Denn das verschaffte ihr jede Nacht Albträume. Summer war auch nicht in der Lage sich zu Wehr zu setzen, sie war einfach zu schwach und labil.

„Ach, Mylo…“, flüsterte sie ihrem Teddy ins Ohr, „Ich will nicht mehr hier sein. Hier ist alles doof. Die anderen Kinder sind gemein zu mir und ärgern mich immer und du bist der einzige, der nett zu mir ist und mich lieb hat. Ich hab dich lieb Mylo“

Summer war kurz davor in Tränen auszubrechen. Aber als sie sich an den alten Teddybären kuschelte ging es ihr wieder besser. Dann stand sie auf von ihrem Bettchen und ging hinunter in den Garten. Überall wohin Summer ging, überall schleppte sie Mylo mit hin. Draußen setzte sie sich mit dem Rücken an einen dicken Baum, der im Garten des Waisenhauses stand. Dort wandte sie sich wieder ganz ihrem Teddy zu und las ihm eine Geschichte aus einem Buch vor.

„Es war einmal ein kleines Mädchen…“

Die anderen Kinder im Garten liefen um sie herum und warfen mit allerhand Sachen nach ihr und gaben ihr komische Namen und ärgerten wie fast jeden Tag. Summer machte das wütend und traurig zugleich. Sie hatte Tränen in den Augen.

„Irre, irre Ziege… mach bloß die Fliege“,sangen die anderen Kinder im Chor.

„Lasst mich doch einfach in Ruhe und geht weg, ich will allein sein.“, sie fing an noch heftiger zu weinen und zu schreien. Dann lief sie herein, Mylo hinter sich herschleifend in den Schlafsaal. Sie warf sich auf ihr Bett und heulte in ihr Kissen. Aber das schien keinen zu interessieren, noch nicht einmal die Erzieherinnen.

[ Alderaan - Aldera - Waisenhaus - Schlafsaal ] Summer alleine mit Mylo
 
[NPC-Jedi-Ritterin, Samira Noble, Mirialanerin]

Alderaan - Aldera - Auf dem Platz gegenüber der Universität von Alderaan - Cafete - Samira

Die blassgelbhäutige Mirialanerin saß so entspannt wie es ihr gegenwärtig möglich war allein an ihrem kleinen Tisch in dem Café mit dem genialen Namen Cafete. Die getarnte Jedi war als Studentin in Alderaan eingereist und hatte mit ein paar gefälschten Zeugnissen Zugang zu der Universität von Alderaan erhalten. Diese hatte sie bisher allerdings nur einmal von innen gesehen und Samira hatte fest vor es auch bei diesem einen Besuch zu belassen. Lange würde sie ohnehin nicht auf Alderaan bleiben. Da der Planet imperial war, war es einfach zu gefährlich auf Dauer für eine Jedi, auch wenn man von Krieg hier nicht viel mitbekam. Außerdem musste sie immer darauf achten, dass ihre Tätowierungen im Gesicht gut verdeckt waren, teils durch ein breites Stoffband, dass sie sich quasi als modisches Accessoire über die Stirn trug und durch dicke Schminke. Außerdem trug sie zu ihrer einfachen schwarzen Stofftunika graue Handschuhe, die ebenfalls Tätowierungen versteckten, auf die sie eigentlich sehr stolz war. Aber hier war sie als Mensch eingeschrieben und durfte deshalb keine Hinweise zeigen, die sie als Mirialanerin identifizierten. An ihrer blassgelben Hautfarbe hatte sie sich entschlossen nichts zu ändern mit dem Resultat, dass sie schon drei Alderaaner darauf angesprochen hatten, dass sie doch zum Arzt gehen sollte, da sie irgendeine obskure Krankheit namens Gelbsucht hätte. Beim dritten Mal hatte sie bereits leicht genervt reagiert und hoffte, dass ihre Kontaktfrau bald auftauchen würde.

Nein, ich bin mit meinem kleinen Wasser noch zufrieden, danke.

Erwiderte sie der menschlichen Bedienung, wahrscheinlich ebenfalls eine Studentin, als diese erneut nachfragte, ob sie ihr noch etwas bringen konnte. Im Moment wollte die Jedi-Ritterin eigentlich nur ihre Ruhe haben. Tarnung in der Menge war grundsätzlich ja eine gute Idee und Samira war auch dankbar, dass sie nicht die grünliche Hautfarbe der Männer ihrer Spezies hatte. Jedoch ständig Blicke auf sich zu ziehen, weil sie womöglich krank sein könnte hatte sie nicht bedacht. Sie nahm sich fest vor bei nächster Gelegenheit etwas zu besorgen, damit ihre Gesichtsfarbe menschenähnlicher wurde. Dann konnte sie die Leute in der Cafete ja beruhigen, dass es ihr jetzt besser ging, mutmaßte sie etwas griesgrämig. Aufgrund dessen war ihr mittlerweile auch jeder Blick für die Schönheit von Aldera vergangen. Die Jedi musste schon genug darauf achten, dass sie kein fürsorglicher Zeitgenosse womöglich zwangsweise zu einem Arzt schleppen ließ. Samira sah erneut auf ihr Chrono. So langsam sollte ihr Kontakt auftauchen. Um sich die Zeit zu überbrücken kramte sie ein Skript über ihr angebliches Studienfach aus ihrem Rucksack, alderaanische Literatur. "Extrem spannend" für die Jedi, die sich wiederholt dabei ertappte, dass sie lieber die Wesen beobachtete, die über den Platz schlenderten, gingen oder liefen, um den großen Brunnen herum oder in und aus der Universität kommend. Aber leider waren immer wieder auch kleine imperiale Patrouillen zu sehen, die quasi Flagge zeigten auf dem großen belebten Platz.

Na komm schon. Langsam wird es aber echt Zeit.

Murmelte sie wie eine Studentin, die auf ihre Kommilitonin wartete.

Alderaan - Aldera - Auf dem Platz gegenüber der Universität von Alderaan - Cafete - Samira
 
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[ Alderaan - Aldera - Waisenhaus - Essenssaal ] Summer mit Erzieherinnen, anderen Waisenkindern und Mylo

Heute stand ein Gemeinschaftsausflug des Waisenhauses mit allen Waisenkindern in die Stadt, nach Aldera an. Jeden Monat gab es so einen Ausflug. Meistens wurden irgendwelche Parks besucht. Doch heute war es anders. Die Erzieherinnen teilten allen Kindern im Essenssaal mit, dass der Ausflug heute zur Universität gehen würde. Manche Kinder freuten sich darüber, andere widerum wären lieber in einen Park gegangen, wo sie sich hätten austoben können. Summer war erfreut, dass es zu Universität ging, dort wurde sie möglicherweise nicht andauernd gehänselt, obwohl das auf dem Weg dorthin ohnehin der Fall sein würde. Die Erzieherinnen kümmerten sich auch nicht wirklich um sie. Es gab keine extra Zuwendungen. Die Erzieherinnen hatten genug zu tun. Summer stellte sich ihren ausnahmsweise mal schönen Tag vor.

Vielleicht wird es heute ein schöner Tag... an der Universität von Aldera... da war ich noch nie... aber Universitäten... da fühle ich mich bestimmt wohler als hier...

Im nächsten Moment wurde sie von einem kleinen aufklärenden Vortrag der Erzieherinnen wieder aus ihren Gedanken gerissen.

"Wir werden uns an der Universität einen interessanten Vortrag über Alderaan, unseren Heimatplaneten ansehen. Der Ausflug wird also Wissenswertes mit Spaß verbinden. Also wir treffen uns in fünf Minuten vor dem Waisenhaus und ihr stellt euch in Zweierreihen auf."


Das traumatisierte Mädchen ging nach draußen. In der rechten Hand zog sie ihren Teddy Mylo hinter sich her. Es war wie jedes Mal, keiner wollte sich mit ihr zusammen in einer Zweierreihe aufstellen, also ging Summer direkt ganz nach hinten und ging an der Hand einer relativ jungen Erzieherin. Es war warm und sonnig und eine leichte Brise wehte angenehm. Es war etwa ein einstündiger Fußmarsch bis zur Innenstadt, wo sich die Universität befand. Die Unversität befand sich am Universitätsplatz, wo auch einige Bibliotheken, Cafés und Parks waren, wo sich die Studenten ausruhen und ihre Freizeit verbringen konnten, wenn sie nicht gerade in einer Vorlesung waren oder lernen mussten.

Die Gruppe Waisenkinder und ihre Erzieherinnen kamen auf dem Platz an. Sie wurden von einer Art Lehrer begrüßt.


"Guten Tag, Kinder, ich bin Professor Cohen, Dozent hier an der Universität. Ich unterrichte die Studenten in alderaanischer Geschichte, Literatur und Kunst. Und ich werde euch erst einmal den Campus zeigen und dann werde ich euch etwas interessantes über Alderaan erzählen."

Summer hörte dem netten Mann nur halbherzig zu. Sie starrte eher abwesend in den Himmel und schaute den Vögeln beim Fliegen zu. Den Teddy hielt sie immer noch in der Hand. Es hatte vor dem Abmarsch mal wieder Theater gegeben. Die Erzieherinnen mochten es nicht gerne, wenn die Kinder Spielsachen mitnahmen, doch Summer konnte sich einfach nicht von Mylo trennen. Die Vögel am Himmel machten in Summers Augen unglaubliche Kunstflüge, während sie ein fröhliches Lied zwitscherten. Das zauberte für einen kurzen Moment ein Lächeln auf ihr Gesicht, was jedoch schnell wieder verflog, aufgrund verschiedenster Hänseleien. Das kleine Mädchen zupfte der Erzieherin, an deren Hand sie gegangen war am Ärmel.

"Die anderen ärgern mich immer."

"Summer, nicht jetzt, ich möchte den Vortrag hören und du solltest ihn dir auch anhören, er ist wirklich interessant."

Summer blickte bedröppelt um sich herum und beobachtete die Leute auf dem Platz. Hin und wieder schnappte sie ein paar Worte von Professor Cohens Vortrag auf. Ihre Erwartungen an einen schönen Tag hatten sich bisher nicht erfüllt. Und sie verschwendete wieder Gedanken, daran ein anderes Leben zu fürhen...

Ich will nicht mehr zurück in das Waisenhaus... warum sind die anderen so gemein zu mir? Ich habe denen doch gar nichts getan... Ich will endlich ein schöneres Leben....

[ Alderaan - Aldera - Platz vor der Universität von Alderaan ] Summer mit Erzieherinnen, Prof. Cohen, anderen Waisenkindern, Passanten, Studenten und Mylo
 
Alderaan - Aldera - Auf dem Platz gegenüber der Universität von Alderaan - Cafete - Samira

Nach ca. einer weiteren Viertelstunde kam eine Gruppe Kinder auf den Platz mit ein paar Begleitpersonen. Die sind aber noch etwas zu jung für die Universität, dachte Samira amüsiert. Natürlich war es wieder viel interessanter die Kinder in der Gruppe zu beobachten als das Skript über alderaanische Literatur zu lesen. Die Mirialan strich sich eine Strähne ihrer dicken langen schwarzen Haare aus dem blassgelben Gesicht und trank einen Schluck Wasser, während sie weiter durch die Glasfront nach draußen blickte. Ein Kind fiel ihr in der Gruppe auf. Es war ein bisschen abseits bzw. hinten in der Gruppe und an der Hand einer Begleitperson. Außerdem hatte sie als Einzige ein Spielzeug dabei. Aber am meisten fiel ihr auf, dass alle anderen vermutlich einem Vortrag über die Universität lauschten - zumindest deutere der ältere Mensch immer wieder in deren Richtung - nur das Mädchen (Summer) sah lieber Löcher in die Luft. Es schien als wäre sie eine Außenseiterin und irgendwie tat sie Samira daraufhin leid. Kinder konnten so grausam sein, nicht nur mirialanische Kinder, sondern auch Menschliche wie sie von ihrem Meister einmal erfahren hatte. Bevor sie aber weiter das Mädchen beobachten konnte kam endlich, endlich eine blonde Menschenfrau auf sie zu. Ein leichtes Lächeln umspielte deren Lippen.

Na endlich, Taila. Hast du mir das andere Skript mitgebracht? Ich brauch das dringend für meine Klausur Ende der Woche.

Rief sie der Blonden zu als sie an ihren Tisch kam. In einer fließenden Bewegung zog diese eine Datenkarte aus der Tasche ihres Oberteils und legte sie vor Samira auf den Tisch.

Hey, danke.

Keine Ursache. Aber ich muss leider wieder fort. Ich habe noch viel zu lernen heute. Ein andermal wieder.

Samira nickte langsam. Übersetzung: Ihre Kontaktfrau hatte also irgendwo Schwierigkeiten und wollte hier nicht mit der Jedi gesehen werden. Aber die Mirialan war zufrieden. Sie hatte jetzt die Daten über mögliche Sympathisanten der Republik auf Alderaan, die die Republik im Geheimen unterstützen wollten. Die Kontaktaufnahme würde aus Sicherheitsgründen nach sorgfältiger Prüfung jemand anders erledigen, deshalb war ihre Mission hier zu Ende und sie konnte diesen imperialen Planeten hinter sich lassen. Samira sah auf ihr Chrono. Es war verabredet, dass um 17.00 örtliche Zeit im Raumhafen von Aldera ein Frachter auf sie wartete, der sie von Alderaan wegtransportierte und wenn alles glatt lief würde sie auf der neutralen Welt Contruum umsteigen und sich nach Lianna bringen lassen. Sie hatte also noch genügend Zeit. Zufrieden nickend sah sie der blonden Frau nach und als diese verschwunden war legte sie einen Credit auf den Tisch für das Wasser. Dann packte sie ihre Sachen zusammen und verließ mit ihrem Rucksack über die Schulter die Cafete. Sie sah ganz aus wie eine - je nach dem etwas kränkliche - Studentin auf dem Nachhauseweg. Während sie nun den Platz überquerte schlug sie absichtlich einen Weg ein, der sie am Brunnen und auch an der Kindergruppe vorbei brachte. Das Mädchen, dass sie vorher schon beobachtet hatte guckte immer noch Löcher in die Luft und sie hielt wie Samira jetzt erkennen konnte irgendein braunes Tier im Arm. Sie spürte über die Macht, dass das Kind alles andere als glücklich war, als sie ihre Machtfühler nach ihr ausstreckte. Irgendwie schien das Mädchen die Mirialan anzuziehen. Als sie nur zwei Meter entfernt war blieb die Schwarzhaarige stehen und lächelte das Mädchen probehalber freundlich an.

Na, schaust du dir an, wo du später mal studieren möchtest?

Dabei gab sich die Jedi die größte Mühe entspannt und locker zu klingen als ob sie wirklich hierher gehören würde.

Alderaan - Aldera - Auf dem Platz vor der Universität von Alderaan - Summer und Samira
 
[ Alderaan - Aldera - Platz vor der Universität von Alderaan ] Summer mit Erzieherinnen, Prof. Cohen, anderen Waisenkindern, Passanten, Studenten und Mylo

Den Vortrag hatte sich Summer um einiges spannender vorgestellt. SIe gähnte zwischendurch, denn er langweilte sie zu Tode. Alderaanische Geschichte, Literatur und Kunst war alles andere als interessant, eher einschläfernd. Stattdessen suchte sie lieber nach fantasievollen Tieren in den Wolken. Ui da war ein kleiner Bär. Sie wandte sich an Mylo.

"Schau mal Mylo, da oben bist du!"

Sie hielt ihren kuscheligen Freund in Richtung Himmel, sodass er den Wolkenteddy sehen konnte. Sie schaute weiterhin Löcher in die Luft. Dies schien keinen hier irgendwie zu stören. Bloß eine junge Frau (Samira) bemerkte, dass sie etwas aus der Reihe tanzte mit ihrem Verhalten. Sie war bestimmt eine Studentin, dachte sich das kleine Mädchen. Sie kam immer weiter auf sie zu und blieb dann irgendwann neben ihr stehen. Summer umklammerte angstvoll ihren Teddy. Dann stellte die Studentin ihr noch eine Frage.

"Na, schaust du dir an, wo du später mal studieren möchtest?"

Summer schwieg. Die Frau kannte sie nicht, sie war eine Fremde und Fremden gegenüber war sie immer schon zurückhaltend und verschlossen begegnet. Sie klammerte sich immer noch sehr ängstlich an den kleinen Mylo. Summer beobachtete die Studentin ganz genau. Sie wirkte auch etwas angespannt, aber Summer wusste nicht warum. Sie war viel zu sehr mit Angst erfüllt, dass sie nur starr dort stand.
Die Gruppe wollte weitergehen. Die Begleiterin, an deren Hand sie schon auf dem Hinweg gegangen war, ergriff ihre Hand und zog sie leicht.


"Summer, komm jetzt, wir wollen weiter! Und warum schleppst du eigentlich immer diesen dämlichen Bären mit dir rum. Wir haben doch gesagt, dass das Spielzeug zu Hause bleibt."

Die Erzieherin riss Summer den Teddy aus der Hand und warf ihn auf das Straßenpflaster. Das kleine Mädchen, blickte traurig zurück und streckte die Hand nach Mylo aus. Sie schluchzte weinerlich und vergoss ein Tränen. Sie hätte bitterlich weinen können, doch wollte sie keine Szene machen. Sie blickte nur noch nach hinten zu der Stelle, wo der plüschige Freund nun lag.

Mylo... Mylo... nicht weinen Mylo... ich komme dich wieder holen... Mylo... Mylo...

An einer anderen Stelle des Platzes führte Professor Cohen seinen Vortrag weiter aus. "Hier das ist die örtliche Kunstfakultät..." Danach hörte sie schon gar nicht mehr zu. Sie war sehr traurig und verspührte Hass zugleich. Sie hasste diese Erzieherin, die ihren Lieblingsteddy einfach so weggeschmissen hatte. Sie senkte ihren Kopf nach unten und wischte sich mit den Ärmeln von ihrem Oberteil immer die Tränen ab. Summers Augen waren schon total rot.

Mylo... wo bist du... komm zurück... ich habe Angst...

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Alderaan - Aldera - Auf dem Platz vor der Universität von Alderaan - Summer und Samira

Das Mädchen (Summer) reagierte so gut wie gar nicht auf Samiras freundliche Anrede. Ganz im Gegenteil, sie zog sich noch mehr zurück und blieb fast starr vor Schreck stehen bis sie eine Begleitperson grob weiterzog und ihr sogar ihr Spielzeug wegnahm, ein Teddy wie sie jetzt erkennen konnte. Die blassgelbhäutige Jedi schüttelte den Kopf, teils verwundert über das Mädchen, teils verärgert über die Grobheit der Frau. Bemerkte diese denn nicht, dass das Mädchen psychologische Hilfe brauchte? In der Macht war sie Mahlstrom negativer Gefühle, Verzweiflung, Hass, Agonie, Traurigkeit. Es war für die Jedi nicht einfach ihren Impuls, dem Mädchen helfen zu wollen zu unterdrücken. Ihr Meister hatte sie ja wiederholt für ihre Impulsivität getadelt. Sie hatte die Mirialan schon oft in Schwierigkeiten gebracht. Noch dazu befand sie sich auf einem nominell feindlichen Planeten, auch wenn es auf Alderaan grundsätzlich keine Ressentiments gegenüber Jedi gab, aber sie war als Jedi eine Feindin des Imperiums und die örtlichen Garnisonstruppen des Imperiums würden sie auch so behandeln. Trotzdem sah sie konsterniert der Gruppe nach und wie das Mädchen von der Begleitperson schon fast weggeschleift wurde. Für einen Moment sah Samira auf ihr Chrono, was solls. Sie hatte noch genug Zeit, um dem Mädchen zumindest den Teddy zu bringen.

Na komm, mein Kleiner.

Sagte sie zu dem Bären und kam sich im selben Moment dämlich vor. Warum redete sie mit einem Stofftier? Ganz einfach, weil es das Mädchen auch getan hatte wurde ihr im gleichen Moment klar. Der Teddy war jedenfalls sehr wichtig für das Kind. Also ging die schwarz gekleidete Möchtegernstudentin in die Knie und hob das schon etwas mitgenommen wirkende Stofftier auf und wischte den Dreck aus seinem Fell. Dann folgte die junge Mirialan der Kindergruppe über den Platz. Das Mädchen sah noch immer in die Richtung, in der ihr Teddy gelegen hatte. Ihre Augen waren schon ganz rot, was sie bei Menschen als Zeichen für Weinen oder Traurigkeit wertete. So fühlte es sich zumindest iin der Macht an. In dem Moment tat ihr das Mädchen einfach so leid, dass sie gemäß ihrem Instinkt handelte - und die Begleitperson ansprach, die dem Mädchen den Bären weggenommen hatte.

Hallo Sie. Ihr Mädchen hat ihren Bären verloren und es würde ihr glaube ich besser gehen, wenn sie ihn dabei hätte.

Sagte die schwarzhaarige Jedi mit Nachdruck. Ob die Frau Samira allerdings recht geben würde stand auf einem ganz anderen Blatt. Also wartete die Mirialan erst gar nicht ab wie sie reagierte, sondern hielt dem Mädchen den Teddy sofort hin und lächelte sie aufmunternd an.

Ich glaube du hast deinen kleinen Freund hier verloren.

Bereits im selben Moment wurde ihr klar, dass es schlecht für sie wäre, wenn die Erzieherin Ärger machte. Schließlich war Samira hier nur mit einer Tarnidentität unterwegs und sie war sich nicht sicher, ob diese einer imperialen Standardsicherheitsüberprüfung standhalten würde, falls sich die Frau bei der nächsten imperialen Patrouille beschweren würde, die vorbei kam. Aber die Jedi fühlte sich besser nachdem sie eingeschritten war. Es fühlte sich richtig an, auch wenn sie einem Kind nur ihr Stofftier wieder gebracht hatte.

Alderaan - Aldera - Auf dem Platz vor der Universität von Alderaan - Summer und Samira
 
[ Alderaan - Aldera - Platz vor der Universität von Alderaan ] Summer mit Erzieherinnen, Prof. Cohen, anderen Waisenkindern, Passanten und Studenten

Immer noch geknickt und überaus traurig, blickte sie immer noch in die Richtung, wo Mylo lag oder gelegen hatte. Dann konnte sie erkennen, wie die Frau (Samira), die sie eben angesprochen hatte, ihren geliebten Teddy aufhob und in ihre Richtung kam. Konnte sie ihr nun trauen? Sie wusste nicht, wie sie ihr nun begegnen sollte, ob immer noch skeptisch, verschlossen und abweisend. Sie war so nett und brachte ihr Mylo zurück. Doch bevor sie ihr den Teddy zurückgab, wandte sie sich an die Erzieherin, die Summer so grob mitgeschleift hatte.

"Hallo Sie. Ihr Mädchen hat ihren Bären verloren und es würde ihr glaube ich besser gehen, wenn sie ihn dabei hätte.", sprach sie die Begleiterin an, die aber nicht darauf einging. Dann wandte sich die nette lächelnde Studentin an Summer und gab ihr den Teddy zurück, "Ich glaube du hast deinen kleinen Freund hier verloren."
Summer war immer noch leicht skeptisch und murmelte unverständlich immer wieder den Namen ihres Teddys vor sich hin. Als sie ihn wieder in der Hand hatte, umschloss sie ihn in ihre Arme und knuddelte sich an ihn.

"Danke!", kam es etwas zögerlich über ihre Lippen und sie lächelte leicht in die Richtung der jungen Frau und trocknete ihre Tränen mit ihrem Ärmel.

"Danke, dass du mir Mylo zurückgebracht haben.", bedankte sie sich schließlich nochmal richtig, krallte sich jedoch immer noch ängstlich und verschlossen an ihren Teddy. Sie fühlte sich nun etwas glücklicher, doch tief in ihrer Seele saß ein Schmerz, den diese Freude nicht besiegen konnte. Dann, was völlig unerwartet kam, stellte sie der Fremden eine Frage.
"Wie heißt du? Ich heiße Summer.", sie wollte wohl wissen, wer die nette Frau war, die ihren über alles geliebten Mylo gerettet hatte.


[ Alderaan - Aldera - Platz vor der Universität von Alderaan ] Summer mit Erzieherinnen, Prof. Cohen, anderen Waisenkindern, Passantenl Studenten und einer Fremden (Samira)
 
Alderaan - Aldera - Auf dem Platz vor der Universität von Alderaan - Summer und Samira

Das Mädchen zögerte kurz als die als Studentin getarnte Mirialan ihr den Bären hinhielt. Auch schien sie sich sehr überwinden zu müssen sich dafür zu bedanken. Allerdings wirkte das Mädchen trotzdem schon wieder etwas gefasster als sie ihren offensichtlich sehr geliebten Teddy wieder in Händen hielt und trocknete auch ihre Tränen. Irgendwie machte das Kind einen seltsamen Eindruck, zutiefst zerrissen und unglücklich, obwohl sie in Aldera lebte, einer wunderschönen Stadt und einem ebensolchen Planeten, auf dem die Kriminalität sehr niedrig war. Außerdem war Alderaan in den letzten Jahren kein Schauplatz von Kämpfen gewesen soweit die blassgelbhäutige Frau wusste. Was mochte das Mädchen bloß so verstört haben? Samira mutmaßte, dass die Probleme wohl eher im persönlichen Bereich liegen bzw. aus ihrem Umfeld herrühren mussten. Die Mirialan wollte ja helfen und umso mehr freute sie sich, als sich das Mädchen dann plötzlich als Summer.

Hallo, Summer.

Begrüßte sie das Mädchen freundlich lächelnd, während die Jedi weiterhin im Auge behielt, was auf dem Platz um sie herum geschah. Schließlich durfte ihre Wachsamkeit trotz des Gesprächs nicht nachlassen, da sie sich auf einem vom Imperium besetzten Planeten befand.

Ich heiße Samira und bin Studentin an der Universität von Alderaan wie du dir wahrscheinlich schon gedacht hast.

Die Schwarzhaarige zögerte einen Moment bevor sie sich entschloss nachzufragen. Vielleicht war das sprichwörtlich Eis zwischen ihnen ja schon gebrochen. Zumindest redete Summer ja mittlerweile. Dabei entging ihr auch nicht, dass sich die Gruppe langsam entfernte und der ältere Mann sie mit ihren Begleitpersonen in die Universität führte. Da jedoch Summer ohnehin etwas abseits gestanden hatte, war es niemandem aufgefallen, dass sie zurückgeblieben war. Samira hatte auch keinen Grund irgendjemanden darauf hinzuweisen. Schließlich hatte die Erzieherin das Mädchen zuvor alles andere als gut behandelt. Also ignorierte sie dies einfach und redete weiter mit Summer.

Du scheinst nicht allzu glücklich über diesen Ausflug zu sein, habe ich recht?

Versuchte sie weiter mit einer recht unverfänglichen Frage.

Oder sind die Erzieherinnen nicht nett zu dir?

Alderaan - Aldera - Auf dem Platz vor der Universität von Alderaan - Summer und Samira
 
[ Alderaan - Aldera - Platz vor der Universität von Alderaan ] Summer mit Samira

Summer verwickelte sich in ein kleines Gespräch mit ihrer "Teddy-Erretterin". So merkte sie es nicht, dass die Gruppe Waisenkinder und ihre Begleitung schon weitergegangen und schließlich komplett in der Universität verschwunden waren. Hatte man sie absichtlich vergessen. Da sah man es wieder, niemand sorgte sich um das kleine traumatisiere Mädchen. Also unterhielt sie sich weiter mit Samira. In diesem Moment war sie so ziemlich die einzige Person, der man trauen konnte.

"Hallo, Summer", begrüßte die Frau sie freundlich. Sie machte einen netten, warmherzigen Eindruck fand das kleine dunkelhaarige Mädchen. "Ich heiße Samira und bin Studentin an der Universität von Alderaan wie du dir sicherlich schon gedacht hast.", stellte sie sich vor und Summer nickte. Je weiter die beiden sich in das Gespräch vertiefeten, desto weiter entfernte sich die Gruppe und Summer war alleine mit Samira. Weiterhin fragte sie das junge Waisenkind,"Du scheinst nicht allzu glücklich über diesen Ausflug zu sein, habe ich recht?"Summer bekam die Zähne wieder einmal nicht auseinander , deshalb nickte sie wieder bloß. Dann wollte die Studentin auch noch wisse, ob die Erzieherinnen nicht nett zu ihr seien.
"Naja, nett sind sie schon, aber meinen Teddy wegwerfen war nicht nett, sie können sich nicht um alle Kinder gleichzeitig kümmern, deshalb werde ich so oft gehänselt und bin oft traurig und wütend. Aber mehr auf die anderen gemeinen Kinder. Dann sind auch schonmal komische Dinge passiert. Spielzeuge im Waisenhaus sind einfach so durch die Luft geflogen.", erklärte Summer der etwas blassen Frau.

"Warum bist du so blass?", fragte sie neugierig. Vielleicht würde Samira die Frage ignorieren und ihr nicht antworten. Keine Ahnung. Sie wusste es nicht. Es könnte ihr unangenehm sein darüber zu sprechen.
"Oh, wo sind denn die anderen?", fragte sie sich und blickte sich zu allen Seiten um.
Ich will aber nicht zurück, bitte. Du bringst mich doch nicht zurück zum Waisenhaus.", flehte sie die Studentin förmlich an.


[ Alderaan - Aldera - Platz vor der Universität von Alderaan ] Summer mit Samira
 
Alderaan - Aldera - Auf dem Platz vor der Universität von Alderaan - Summer und Samira

Samira war zwar erfreut, dass Summer ihre Fragen wenn auch nur durch Nicken beantwortete, aber wenn das so weiterging würde das ein sehr kurzes Gespräch werden und die Mirialan würde anschließend die Kindergruppe suchen müssen. Innerlich seufzte sie bereits. Warum war sie nur immer so weichherzig? Es machte ihr doch meistens nur Schwierigkeiten. Vielleicht hatte ihr Meister doch irgendwo recht. Aber dann fing das Mädchen doch plötzlich an zu erzählen, was die junge Jedi aus ihren Grübeleien riss.

Du wohnst in einem Waisenhaus? Das tut mir leid.

Sagte sie mitfühlend. Aber ein Detail ließ sie stutzig werden. Es flogen einfach so Spielzeuge durch die Luft? Da Spielzeuge normalerweise eigentlich sehr bodenständig sind, außer wenn sie jemand warf fragte sie besser mal nach, dachte sich Samira. Fragend hob sie ihre dunklen Augenbrauen und prüfte dabei unauffällig, ob ihr Stirnband noch ihre Tätowierungen versteckte. Aber es befand sich alles noch da, wo es sein sollte.

Aber wie meinst du das, Spielzeuge flogen durch die Luft. Haben dich die anderen Kinder damit etwa beworfen? Das ist ja gemein. Menschenkinder können so grausam sein.

Dann beugte sie sich verschwörerisch nach vorne und sprach möglichst leise.

Ich sag dir jetzt ein Geheimnis, aber das musst du für dich behalten. Ich bin kein Mensch. Bei mir ist diese Hautfarbe völlig normal und ich habe garantiert keine gelbe Sucht oder wie ihr Menschen diese Krankheit bei euch nennt.

Mit der Bitte von Summer sie nicht zurück ins Waisenhaus zu bringen war die junge Jedi allerdings etwas überfordert. Auf einem Republikplaneten hätte sie sich ja mit den Behörden in Kontakt gesetzt und versucht die Situation des Mädchens zu verbessern. Aber was konnte sie hier schon für sie tun?

Hm, ich weiß ehrlich gesagt momentan auch nicht, was ich für dich tun könnte. Ich habe auch nur ein kleines Zimmer und das ist gemietet. Das ist auch kein geeigneter Ort für ein so nettes, junges Mädchen wie dich.

Dabei lächelte sie das Kind bemüht freundlich an. Die Enttäuschung bei ihr würde bestimmt groß sein. Aber mitnehmen konnte sie sie auch schlecht. Vor allem, da sie als Jedi ja quasi auch nichts verdiente und dann war da auch noch das Risiko sie von dem imperialen Planeten runter zu bekommen. Samira selbst hatte ja entsprechende gefälschte Papiere, aber die waren nur auf die junge Mirialan ausgestellt. So oder so, im Nachhinein gesehen bereute sie es, dass sie ihrem übermäßigen Drang anderen helfen zu wollen wieder einmal nachgegeben hatte. Auch wenn dem Kind vermutlich gut tat, aber Samira durfte ihren Auftrag nicht gefährden. Die Republik brauchte soviel Unterstützer wie möglich.

Alderaan - Aldera - Auf dem Platz vor der Universität von Alderaan - Summer und Samira
 
[ Alderaan - Aldera - Platz vor der Universität von Alderaan ] Summer mit Samira

Samira sagte zu Summer, dass sie ihr wirklich Leid tat, weil das kleine Mädchen im Waisenhaus lebte. Doch mit eine Detail, was das traumatisierte Mädchen ihr erzählt hatte, machte die Studentin stutzig und sie fragte erneut und genauer darauf eingehend nach.

"Aber wie meinst du das, Spielzeuge flogen durch die Luft. Haben dich die anderen Kinder damit etwa beworfen? Das ist ja gemein. Menschenkinder können so grausam sein."

Summer zuckte zunächst mit den Achseln und fügte dann erklärend hinzu,
"Ich weiß nicht, warum die Spielzeuge geflogen sind. Aber er hat sich komisch angefühlt. Aber manchmal haben auch andere Kinder welche nach mir geworfen, weil ich für sie anders war. Einmal habe ich eine großen Bauklotz an den Kopf bekommen und habe ganz dolle geweint und mich mit Mylo versteckt.", dabei umarmte und knuddelte sie den Teddybären.

Aufgrund von Summers Frage nach der blassen Hautfarbe, erzählte Samira dem Mädchen die Wahrheit. Sie sagte, sie sei überhaupt kein Mensch und die Hautfarbe wäre völlig normal und sie beteuerte, dass es unter keinen Umständen diese Gelbsucht sei. Summer kicherte und es zauberte für einen kurzen Moment ein Lächeln auf die Lippen des Mädchens. Dann bettelte sie darum, nicht ins Waisenhaus zurückzumüssen, doch das schien die Studentin zu überfordern und sie erklärte, sie hätte bloß eine Zimmer gemietet, was aber nicht der richtige Platz für ein Mädchen, wie Summer wäre.

Summer überlegte kurz und versuchte ihren treuherzigen Dackelblick aufzulegen, um Samira doch umzustimmen. Sie schaute hoch zu ihr mit ihren drolligen, großen braunen Augen, schon kurz vor der Tränengrenze und hielt dabei Mylo im Arm.

"Bitte, bitte, bring mich nicht zurück. Bitte, bitte, nimm mich mit. Du kannst doch auf mich aufpassen, wenn du nicht zur Universität musst.", unterstützend setzte sie erneut ihren Dackelblick auf.

Summer hoffte, dass die junge Studentin sie mitnahm, denn sie hatte Angst davor wieder zurück zu müssen und jeden Tag gehänselt zu werden und diese seelischen und körperlichen Qualen zu erleiden. Und nun gab es einen Weg fort von ihren Qualen. Summer fühlte sich wohl bei Samira. Niemand zuvor hatte schneller ihr Vertrauen erlangt seit dem Vorfall vor 5 Jahren.


[ Alderaan - Aldera - Platz vor der Universität von Alderaan ] Summer mit Samira
 
Alderaan - Aldera - Auf dem Platz vor der Universität von Alderaan - Summer und Samira

Samira kratzte sich nachdenklich am Kopf als Summer meinte, dass sie teilweise nicht wusste, warum die Spielzeuge herum geflogen sind. Konnte es sein...? Könnte es möglich sein, dass das Mädchen deshalb anders war und von den anderen Kinder gehänselt wurde, weil es vielleicht eine Begabung in der Macht besaß? Die schwarzhaarige Mirialan seufzte hörbar. Was sollte sie bloß machen? Sie kannte sich gut genug, um zu wissen, dass sie im Grunde wollte, dass es so war. Sie wollte helfen, das war ihre schwache Seite - neben ihrer Vorliebe für Nerfpastete. Es passte nicht wirklich zu ihrer Tarngeschichte, wenn sie als Studentin plötzlich ein junges Mädchen anschleppte. Andererseits wäre es vielleicht schon möglich, dass sie auf demselben Transporter unterkam, der auch Samira wie vereinbart von Alderaan wegbringen sollte. Wenn das Mädchen denn nun wirklich machsensitiv war.

Hm...

Meinte sie unsicher.

Ich weiß nicht, ob ich dir wirklich helfen kann.

Fügte sie hinzu, um Summer keine falschen Hoffnungen zu machen. Als das Mädchen dann so eindringlich bat, dass Samira sie nicht zurückbrachte, schmolz ihr innerer Widerstand langsam aber stetig dahin. Sie konnte Summer so gut verstehen. Irgendwie anders zu sein war besonders bei Kindern in der Regel sehr unangenehm, da Kinder bekanntlich kein Blatt vor den Mund nahmen. Samira selbst hatte noch auf Mirilan erlebt, dass eine Klassenkameradin von ihr, ein Mädchen mit einer Hautpigmentstörung immer wieder Ziel von Spot war. Auf Dauer setzte so etwas bestimmt jedem zu. Umso sympathischer wurde ihr deshalb die junge Alderaanerin, die raus wollte aus ihrer trostlosen Umgebung.

Weißt du was?

Entgegnete sie ihr schließlich nach einigem Zögern. Damit würde sie sich bestimmt wieder Ärger einhandeln. Aber ihr tat das Mädchen so leid. Sie musste es zumindest versuchen.

Ich kann nichts versprechen. Aber mit viel Glück hätte ich einen Ausweg für dich. Komm mit, hier ist zuviel los, um offen darüber reden zu können. Kannst du uns zu einem ruhigen Plätzchen in der Nähe lotsen, wo man ungestört reden kann? So gut kenne ich mich hier nämlich noch nicht aus.

Allein das war übertrieben. Samira war ja erst seit gestern hier und das Meiste von Aldera kannte nur auf der Stadtkarte, die sie auf ihrem Datapad hatte. Die Jedi-Ritterin kam zwar zurecht, aber mit jemandem, der die Stadt halbwegs kannte, das Ganze natürlich um einiges einfacher.

Alderaan - Aldera - Auf dem Platz vor der Universität von Alderaan - Summer und Samira
 
[ Alderaan - Aldera - Platz vor der Universität von Alderaan ] Summer mit Samira

Summer sah, dass sich die Studentin unsicher war, was sie tun sollte. Doch nach mehrmaligem Einsatz ihres berühmt-berüchtigten Dackelblicks erweichte ihr Herz und erzählte ihr von ihrer Idee. Die Augen des kleinen Mädchens funkelten und sie freute sich darüber, dass sie das Waisenhaus nicht wiedersehen musste.

"Ich kann nichts versprechen. Aber mit viel Glück hätte ich einen Ausweg für dich. Komm mit, hier ist zuviel los, um offen darüber reden zu können. Kannst du uns zu einem ruhigen Plätzchen in der Nähe lotsen, wo man ungestört reden kann? So gut kenne ich mich hier nämlich noch nicht aus.", fragte Samira und kurz darauf griff Summer nach ihrer Hand und schleifte die etwas blasse Frau hinter sich her.

"Ich weiß, wo wir hingehen können. Am besten in den Park. Da sind zwar viele Leute, aber ich habe einen geheimen Platz, wo wir ungestört reden können.", erzählte Summer, während sie Samira weiter hinter sich herzog.
Sie betraten den Park von Alderaan und liefen quer hindurch.


"Gleich da hinten! Da ist es. Es ist nicht mehr weit. Komm!", flüsterte das Waisenkind.

Summer zerrte die Studentin durch einige Büsche, vorbei an ein paar Bäumen. Dort wo sie vorbeigingen, flüchteten sich die Eichhörnchen in die Baumkronen. Das Gebüsch raschelte und das Unterholz knaxte als sie hindurchkrochen. Das traumatisierte Mädchen führte Samira zu ihrem Lieblingsort hier im Park. Dort war ein alter, maroder Musikpavillion und keine Menschenseele. Hier konnte man ungestört reden.


"So, wir sind da. Hier können wir ungestört reden, aber was willst du mir denn sagen? Und warum konntest du es mir vorhin nicht sagen?", wollte Summer neugierig wissen.

[ Alderaan - Aldera - Stadtpark - alter Musikpavillion ] Summer mit Samira
 
Alderaan - Aldera - Auf dem Platz vor der Universität von Alderaan - Summer und Samira/B]

Irgendwie wunderte es Samira nicht, dass Summers Augen leuchteten als die blasse Mirialan dem Mädchen von ihrem Gedankenblitz erzählte. Ihr Meister hatte ihr das bei Menschen jedenfalls als Ausdruck von Freude oder Begeisterung erklärt und beides passte zu der Eifrigkeit, mit der die kleine Alderaanerin die Möchtegernstudentin in den Stadtpark schleifte. Für so ein junges Mädchen hatte sie jedenfalls einen ziemlich flotten Schritt drauf. Aber da in den Straßen Alderas viele andere Wesen, hauptsächlich Menschen, ebenfalls geschäftig wirkend umher eilten, ließ die Jedi sie gewähren. Tatsächlich bemerkte Samira niemanden, der ihnen noch einen zweiten Blick zuwarf. Allerdings hatte sie nicht erwartet, dass sie schließlich im Stadtpark unter einige Büsche hindurch kriechen musste. Andererseits, fragte sie sich unwillkürlich, was hatte sie erwartet, wenn sie ein so junges Mädchen wie Summer nach einem Ort fragte, wo sie nicht gestört würden? Leise seufzend schluckte Samira ihre Bedenken nach Summers Aufforderung ihr zu folgen. Die getarnte Jedi hielt ihr Stirnband fest, damit ihre Tätowierungen nicht enthüllt wurden und zwängte sich durch die Büsche. Der Platz dahinter schien die Mühe allerdings wert gewesen zu sein, denn der herunter gekommen aussehende Pavillion war auf den ersten Blick sorgsam umpflanzt, damit er nicht so gesehen wurde.

Da wollte wohl jemand Geld sparen, hm?

Murmelte Samira leise, während sie einige Blätter von ihrem dunklen Gewand zupfte. Summer im Gegenzug war natürlich jetzt neugierig, warum die Studentin sie gebeten hatte hierher zu bringen. Die getarnte Jedi-Ritterin holte tief Luft und begann dann mit ihren Erklärungen.

Also, ich verrate dir den Grund dafür gleich, aber zuvor musst du mir versprechen, dass das unser Geheimnis bleibt, in Ordnung?

Nachdem dies geschehen war nickte Samira zufrieden und sah sich nochmals um, aber es war niemand in Sicht. Dennoch sprach sie sehr leise ohne weitere Einleitung.

Hast du schon jemals etwas von der sogenannten Macht gehört? Ich weiß, die Chance dass meine Vermutung tatsächlich wahr ist, ist ziemlich klein. Aber als du mir erzählt hast, dass sich in deiner Gegenwart Gegenstände auf mysteriöse Weise bewegt haben und dass du anders bist als die anderen Kinder im Waisenhaus hatte ich den Eindruck von dir, dass du vielleicht deshalb anders bist, weil du die Macht in die trägt, also sie ein Teil von dir ist.

Die Mirialan hob eine Hand als Zeichen, dass sie weitersprechen wollte ohne von dem Mädchen unterbrochen zu werden.

Ich weiß, ich weiß, das klingt jetzt alles sehr kryptisch von mir, aber weißt du, was Jedi sind? Wenn ich tatsächlich recht hätte, könntest du so eine werden, wenn du willst und ich könnte dich mit mir nehmen. Aber ich müsste das natürlich erst noch bei dir testen. Du brauchst jedoch keine Angst haben, das geht gleich hier und ist für dich absolut schmerzfrei. Bist du damit einverstanden, dass ich den Test durchführe?

Fragte die blassgelbhäutige Frau und versuchte Summer dabei so vertrauenswürdig wie möglich in die Augen zu blicken. Sie hoffte, dass das Mädchen nicht merkte, dass die Mirialan genauso aufgeregt war wie Summer sich für Samira anfühlte, als sie anfing vorsichtig nach deren Präsenz tastete.

Alderaan - Aldera - Im Stadtpark beim alten Musikpavillion - Summer und Samira
 
[ Alderaan - Aldera - Stadtpark beim alten Musikpavillion ] Summer mit Samira

Als sie den Pavillion erreichten, dauerte es auch nicht mehr lange, bis Samira ihr das wichtigste erklärte oder es zumindest versuchte. Summer konnte nicht alles direkt begreifen, da es zu viel auf einmal war. Doch bevor die Studentin überhaupt was sagte, musste das kleine Mädchen schwören nichts zu sagen.

"Ich verspreche dir, ich werde niemandem davon erzählen!" sagte sie kurz und knapp. Sie war so neugierig, was das Geheimnis wohl war. Es musste irgendwas Besonderes sein, was vielleicht der Grund für ihr Anderssein war.

"Hast du schon jemals etwas von der sogenannten Macht gehört? Ich weiß, die Chance dass meine Vermutung tatsächlich wahr ist, ist ziemlich klein. Aber als du mir erzählt hast, dass sich in deiner Gegenwart Gegenstände auf mysteriöse Weise bewegt haben und dass du anders bist als die anderen Kinder im Waisenhaus hatte ich den Eindruck von dir, dass du vielleicht deshalb anders bist, weil du die Macht in die trägt, also sie ein Teil von dir ist.", versuchte Samira so verständlich wie möglich zu erklären. Sie erklärte noch weiter, ohne, dass Summer die Studentin unterbrechen konnte.
"Ich weiß, ich weiß, das klingt jetzt alles sehr kryptisch von mir, aber weißt du, was Jedi sind? Wenn ich tatsächlich recht hätte, könntest du so eine werden, wenn du willst und ich könnte dich mit mir nehmen. Aber ich müsste das natürlich erst noch bei dir testen. Du brauchst jedoch keine Angst haben, das geht gleich hier und ist für dich absolut schmerzfrei. Bist du damit einverstanden, dass ich den Test durchführe?"

Es dauerte eine Weile bis, das überwältigte Waisenkind antwortete.

"Ähm, ja ich habe schonmal was davon gehört, aber nur in Geschichten.", stammelte sie etwas unsicher und mit fragenden Blicken. Was versuchte die Studentin ihr da grad weißzumachen?

"Was sind das für Tests, Samira?", fragte sie etwas skeptisch und ängstlich.

[ Alderaan - Aldera - Stadtpark beim alten Musikpavillion ] Summer mit Samira
 
Alderaan - Aldera - Im Stadtpark beim alten Musikpavillion - Summer und Samira

Es war irgendwo keine Überraschung, dass die sehr scheue Alderaanerin von ihrer Fragerei erstmal wieder ängstlich und unsicher wurde, was Samira auch sogleich wieder leid tat. Nur kannte die blassgelbhäutige Jedi-Ritterin keine andere Möglichkeit jemanden auf Machtsensitivität zu testen.

Du brauchst keine Angst zu haben, Summer. Die Geschichten über die Jedi sind wahr. Ich bin nämlich selbst eine und wenn es ging würde ich dir gerne anbieten ebenfalls eine zu werden. Aber dafür muss ich eben erst herausfinden, ob du machtsensitiv bist.

Schob die Mirialan sogleich nach, um das Mädchen nicht zu verschrecken. Es war schwierig genug gewesen, deren Vertrauen zu gewinnen.

Du musst auch nichts tun, das übernehme alles ich und glaub mir, es ist wirklich harmlos und absolut schmerzfrei. Es verändert nichts an dir. Es dient einzig und allein dafür, damit ich weiß, ob du das Talent dafür hast eine Jedi zu werden oder nicht.

Fuhr die schwarzhaarige Jedi besorgt fort in der Hoffnung, dass Summer ihr weit genug vertraute. Aber das Mädchen machte keine weiteren Einwände und Samira Noble lächelte sie nach wie vor aufmuntern und freundlich an. Also trat die Jedi-Ritterin schließlich zu dem maroden Pavillion, um sich anlehnen zu können und schloss dann die Augen. So behutsam wie sie nur konnte griff sie mit ihren Machtfühlern nach der jungen Alderaanerin. Es war mehr als offensichtlich wie aufgeregt und unsicher diese war, aber in dem Moment fühlte sich die nach Mirialanmaßstäben ebenfalls noch recht junge Jedi genauso. Sie glaubte sogar, dass ihre Hände leicht zitterten während sie sich konzentrierte. Mit einem tiefen Atemzug versuchte sie dann bei Summer die gewünschte und für machtsensitive Wesen typische geistige Abwehrreaktion zu provozieren, als sie in deren Geist eindrang. Und tatsächlich, wenige Sekunden später wurde die Mirialan stark gegen den Pavillion gedrückt, so dass ihr für einen Moment der Atem weg blieb. Sie hätte laut Schreien und Jubeln können vor lauter Freude, dass das Mädchen tatsächlich eine Jedi werden konnte. Da dies allerdings ihre Tarnung gefährden würde, riss sie sich am Riemen und beschränkte sich auf ein glückliches Grinsen und eilige auf das Mädchen zu. Ungestüm nahm sie sie in die Arme und drückte sie vor lauter Freude kurz an sich.

Ja, ich hatte recht, du bist machtsensitiv. Du kannst eine Jedi werden, wenn du möchtest. Dafür brauchst du nur mit mir zu kommen. Die Jedi würden dich bestimmt mit offenen Armen aufnehmen. Alles was du tun musst ist ja zu sagen.

Ihre Wangen fühlten sich warm an und sie war sich sicher, dass sich ihre Wangen orange verfärbt hatten als Zeichen der Aufregung und Freude.

Willst du mit mir kommen? Ich verlasse noch heute Nachmittag Alderaan und ich denke, dass ich für dich noch ein Plätzchen organisieren kann, damit du auch mitfliegen kannst. Also was sagst du? Du kommst doch mit mir, oder?

Fragte sie atemlos das junge Mädchen. Samira malte sich im Geiste schon aus, was die Meister auf Lianna sagen und wie sie sie loben würden, dass sie, ausgerechnet die offenherzige Mirialan, die fast so etwas wie einen Helferkomplex hatte, recht gehabt hatte das Risiko einzugehen während ihrem Auftrag und das Mädchen von Alderaan mitgebracht hatte. Diesmal würde sie bestimmt keine dafür tadeln, dass sie so offen und vertrauensselig gewesen war.

Alderaan - Aldera - Im Stadtpark beim alten Musikpavillion - Summer und Samira
 
- Alderaan - Aldera - kleines Café - Rush Delaine mit Jasmina Tormin -

Rush war von Hapes nach Alderaan geflogen, weil er dort seine Geliebte Ariana vermutete. Die hübsche Alderaanerin hatte zwar behauptet, sie wolle zurück nach Coruscant, doch so ganz hatte er es ihr nicht abgenommen. Zu seiner Enttäuschung befand sich Ariana aber nicht auf Alderaan. Also musste er jemanden finden, der ihm sagen konnte, so sich seine Geliebte aufhielt.

Vor wenigens Stunden hatte er die hübsche Blondine Jasmina ausfindig gemacht. Diese behauptete Ariana zu kennen. Er schenkte ihren Worten glauben und verabredete sich mit ihr in einem Café. Vielleicht wusste Jasmina ja, wo Ariana steckte. Irgendjemand musste es doch wissen. Rush saß also im Café und wartete.

Es dauerte eine Weile, dann kam eine Blondine an seinen Tisch. Sie war relativ klein und zierlich und schob einen gewaltigen Bauch vor sich her. Sie war hochschwanger. Rush dachte im ersten Augenblick, dass dies nicht Jasmina sein konnte, doch als sie auf ihn zutrat, wusste er, dass er es mit der Geliebten von Arianas Ex-Mann zu tun hatte.

"Bevor du mich fragst. Ich weiß zwar, dass sich Ariana auf Coruscant befindet, aber ich kann dir nicht wirklich weiterhelfen, da ich nicht weiß, wo sie wohnt."

"Wie, du weißt es nicht? Und deshalb haben wir uns getroffen?"

"Salem hat gemeint, ich überbringe dir die Nachricht besser persönlich. Sonst glaubst du mir nicht."

"Na gut, dann sieht es also so aus, als müsste ich sie weiter alleine suchen."

Jasmina nickte. Natürlich wusste sie genau, wo Ariana auf Coruscant wohnte, aber die Alderaanerin hatte ihrem Ex-Mann und dessen Geliebter verboten irgendjemandem zu sagen, wo sie lebte. Sie hatte ihnen ans Herz gelegt, es ganz besonders Rush nicht zu erzählen. Die hübsche Blondie verstand zwar nicht ganz weshalb, aber ihr war es egal. Rush erhob sich und warf ein paar Credits auf den Tisch, dann verschwand er.

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Frustriert darüber, dass ihm Jasmina hatte keine Auskunft geben können, hatte sich der Corellianer auf den Weg in die nächste Bar gemacht. Er wollte seinen Frust in Alkohol ertränken. Ein paar Corellianische Whiskeys, etwas Alderaanischer Wein und vergessen waren seine ganzen Problemchen mit Ariana. Wer war das schon? Er hatte eine bildhübsche Brünette am Arm, mit der er sich königlich amüsierte. Erst im Morgengrauen verließ er die Bar wieder und machte sich daran Alderaa mit seinem geliehenen Landgleiter zu verlassen.

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Keiner hatte Rush aufgehalten, als er stockbetrunken in seinen Landgleiter stieg. Er raste über das Land, seine Gedanken galten dieser hinterhältigen Jasmina. 'Dieses gottverdammte Biest. Sie glaubte wohl sie könne ihn an der Nase herumführen, nur weil sie die Geliebte eines Anwalts war? Er würde seine Ariana schon noch finden und dann würden sie...' Dann dachte er gar nichts mehr, denn auf einmal hatte es einen lauten Knall gegeben und um ihn herum war alles dunkel geworden. Es gab einen weiteren Knall, diesmal explodierten die beiden Landgleiter.

"Ou, verflixt, wir kommen zu spät! Denen ist nicht mehr zu helfen." Eine junge Frau hatte sich nun dem Unfallort genähert. "Eine halbe Minute früher und wir hätten sie retten können."

"Eine halbe Minute früher und wir beide wären ebenfalls gebruzelt worden wie diese Personen dadrin.", meinte ein junger Mann der nun an die Seite der jungen Frau getreten war. "Um das zu verhindern, hätten wir vermutlich die Zeit anhalten müssen oder so. Micah, leg endlich die verdammte Kammera weg."

"Gleich, ich muss dass an alle Kollegen schicken jemand muss von dem Unfall erfahren."

"Ich ruf die Polizei, die können das auch an die Presse weitergeben.", sagte die junge Frau.

Die Polizei kam erst, als beide Landgleiter fast ausgebrannt waren. Die drei jungen Leute hatten ihr bestes gegeben und versucht die Flammen zu bekämpfen. Als es zu einer zweiten Explosion kam, hatten sie sich zurückgezogen. Nun mussten sie sich einer Befragung unterziehen. Später nam die Polizei die drei Toten zur Identifizierung mit und die jungen Leute konnten nach Hause gehen.


- Alderaan - Alderaa - Revier der planetaren Luftverkehrspolizei - Leichenschauraum - drei unidentifizierte Tote -
 
[ Alderaan - Aldera - im Stadtpark beim alten Musikpavillion ] Summer mit Samira

Samira hatte von irgenwelchen Tests gesprochen. Das hörte sich gruselig an. Die scheue Summer wusste nicht genau, was da jetzt auf sie zukommen würde. Es war klar, dass sie wieder Angst hatte und misstrauisch wurde. Die Mirialan redete ihr gut zu und versuchte ihr die Tests so gut es geht zu erklären.

"Du brauchst keine Angst zu haben, Summer. Die Geschichten über die Jedi sind wahr. Ich bin nämlich selbst eine und wenn es ging würde ich dir gerne anbieten ebenfalls eine zu werden. Aber dafür muss ich eben erst herausfinden, ob du machtsensitiv bist.", versuchte die Jedi-Ritterin ihr Mut zu machen. Dann erklärte sie weiter.

"Du musst auch nichts tun, das übernehme alles ich und glaub mir, es ist wirklich harmlos und absolut schmerzfrei. Es verändert nichts an dir. Es dient einzig und allein dafür, damit ich weiß, ob du das Talent dafür hast eine Jedi zu werden oder nicht."

Dann begann Samira mit den Tests. Das junge Mädchen umklammerte ihren treuen Teddy Mylo und beobachtete die blasse Frau ganz genau. Sie stellte sich mit dem Rücken zu der Ravillionruine, um sich anzulehnen. Dann schloss sie die Augen und anscheinend begann der Test. Summer konnte spühren, wie jemand in ihren Geist einzudringen versuchte. Und kaum einen kurzen Augenblick später wurde die Jedi gegen die Pavillionwand gedrückt. Das Waisenkind machte große Augen. Samira strahlte und lächelte ihr entgegen und Summer schaute sie nur fragend an.

"Ja, ich hatte recht, du bist machtsensitiv. Du kannst eine Jedi werden, wenn du möchtest. Dafür brauchst du nur mit mir zu kommen. Die Jedi würden dich bestimmt mit offenen Armen aufnehmen. Alles was du tun musst ist ja zu sagen.", verkündete sie voller Freude und machte Summer sofort einen Vorschlag.

"Willst du mit mir kommen? Ich verlasse noch heute Nachmittag Alderaan und ich denke, dass ich für dich noch ein Plätzchen organisieren kann, damit du auch mitfliegen kannst. Also was sagst du? Du kommst doch mit mir, oder?"

Hatte die Mirialan das gerade wirklich gefragt. Das würde heißen, dass das schüchterne Mädchen von hier weg und aus dem Waisenhaus rauskäme. Sie wollte auf jeden Fall mit ihr mitgehen.

"Ja, ich will mit dir mitkommen. Wohin geht es denn?", fragte Summer total übermütig und euphorisch. Um dann niedergeschlagen festzustellen,
"Wie kommen wir denn an den imperialen Sicherheitstruppen vorbei? Und Samira??? Darf Mylo auch mit?"

Mylo war die wichtigste Bezugsperson in ihrem Leben, seitdem sie im Waisenhaus lebte. Doch diese grausame Zeit war jetzt hoffentlich vorbei. Das junge Mädchen wollte nie wieder dorthin zurück. Sie würde eine Jedi werden wie Samira.

[ Alderaan - Aldera - im Stadtpark beim alten Musikpavillion ] Summer mit Samira
 
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