Brianna Kae
Silbermähne
Alderaan, Aldera – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – imperiale NPCs, Janus und Brianna
Brianna war niemals unbewaffnet – beide grinsten, beide verstanden den Scherz. Die verbliebenen Sturmtruppen mochten sich denken, ‚Ha ha, sehr witzig,‘ doch nur wenigen Jedi wäre er überhaupt aufgefallen. Mit Janus dagegen verstand sie sich intuitiv, er sie ebenso, und es lag nicht etwa nur an der Fähigkeit des Lesens der Körpersprache. Sie kannten sich gut, sehr gut, besser als der Rat sie etwa kannte. Im Gegensatz zu ihnen interessierte der Sith-Vollstrecker sich für ihre häufig gar nicht so intimen, sondern vielmehr lautstark geäußerten Wünsche und Bedürfnisse. Bei den Jedi dagegen… Brianna wäre nicht überrascht, wenn einige von ihnen kein großes Problem damit hätten, falls auf Bastion ihr Kopf rollte. Doch das würde nicht passieren. Sie sollte Aufklärungsarbeit leisten, um herauszufinden, ob die offenbar ungleich wichtigeren Köpfe von El'mireth und Dice nicht zu sehr gefährdet waren, schön. Die Silberhaarige hatte lange genug alles, was ihr wichtig war, hinten angestellt. Brianna würde die Aufgabe erledigen, während sie nachholte, was die Jedi ihr vorenthalten hatten, oder ihr nicht geben konnten. Wer sagte denn, dass man Coruscant nicht auch als Schülerin (eigentlich war ihr der Begriff aber nicht recht) von Janus retten konnte?
Also tat die Echani, was das Beste für sie war – und ihr nebenbei ermöglichen würde, den Auftrag zu erfüllen: sie ließ sich auf Janus' Offerte im Balkonzimmer im Organa-Palast ein. All das und noch viel mehr konnte ihres sein – sie brauchte nur zugreifen. Sie tat es und überraschte damit sogar den Sith selbst. Natürlich ließ er sich sein Erstaunen nicht anmerken. Weder fingen es die noch laufenden Holokameras ein noch nahm es Janus' Entourage wahr, weder mit ihren gewöhnlichen Sinnen noch in der Macht. Doch Brianna wusste es und sie überraschte ihn noch viel mehr.
Das Gefühl des Kusses war unbeschreiblich, anders als alles, was Brianna jemals gespürt hatte. Sie hatte schon Jedi geküsst und es war nicht einmal entfernt vergleichbar. Die Galaxis explodierte um die Silberhaarige herum in einer Woge aus rot-heißer Leidenschaft, gegen die eine Supernova wie ein Silvesterkracher wirkte. Es erinnerte sie an ihre ersten Berührungen mit der dunklen Seite damals auf Gamorr und war doch ganz anders. Damals war das Gefühl der rotglühenden Hitze mit Furcht und Hass, der Erinnerung an das, was man ihr geraubt hatte verbunden gewesen. Dieses Mal war es die Verheißung dessen, was sie gewinnen würde. Es war, als hätte sie ihr halbes Leben Angst vor dem Feuer gehabt nur um festzustellen, dass es gar nicht brannte. Als ob sie ihre Hand hineinhielt und feststellte, dass es nicht schmerzte, sondern eine nur stärker machte. In dieser Woge der Macht fühlte sie sich Janus noch näher als zuvor. Er war ohne jeden Zweifel ein Machtnutzer von beeindruckender Stärke geworden, dachte sie. Sie spürte die Wellen der Passion, die von ihm genauso ausgingen wie von ihr, doch sie brachen sich nicht gegenseitig, sie vereinigten sich. In diesem Moment waren sie beide eins. ‚Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft,‘ mit diesen Worten begann der Sith-Kodex, und in diesem Moment, auf einer dem Bürgerkrieg nahestehenden Welt, die gerade erst durch einen Bombenanschlag erschütert worden war, zwischen ihnen beiden, konnte nichts wahrhaftiger sein.
Zugleich musste gesagt sein, dass ein großartiges Gefühl war, wie Janus' Lippen ihre berührten, wie wohltuend es war, die Wärme eines anderen an sich zu spüren, wie viel Halt es ihr gab, jemanden auf diese Weise zu umarmen. Es konnte nur nicht mit dem mithalten, was die Macht ihr bot. War es das, was sie bei den Sith erwartete? Würde dieses atemberaubende Gefühl der Kraft normal werden, so wie sie sich im Laufe der Zeit an die Anwesenheit der Macht generell gewöhnt hatte? Würde sie dieses lodernde Feuer für sich nutzen lernen? Ein Teil von ihr bedauerte, diesen Schritt nicht schon eher getan zu haben. Sie hatte nur wertvolle Zeit verloren.
Zeit. Wie viel davon vergangen war, wusste Brianna nicht, aber irgendwann endete der innige Moment und gleichzeitig lösten sie sich voneinander, doch nicht ganz. Janus hielt ihre Hände, doch nur ganz sanft, nicht, als ob er sie festhalten wollte. Trotzdem fühlte sich diese sachte Berührung wie so viel mehr an. Nicht wie die kühle Distanz, die Jedi so eigen war, keine ritualhafte Verbeugung als Gipfel der körperlichen Interaktion. Sie durfte den Halbechani tatsächlich spüren und ihr war, als floss etwas von seiner Stärke in sie, so wie sie von ihm lernen wollte, mächtiger zu werden. Dass all dies perfektes Futter für die Holokameras war, interessierte sie nicht. Eigentlich nahm die Silberhaarige überhaupt nichts um sie herum wahr außer Janus und sie.
Der Sith riss die Echani aus ihren Träumereien, als er schließlich sprach. Ein Teil davon hätte genau davon aus dem tiefsten Inneren von Briannas Seele stammen können: sie beide eins, aus demselben Holz geschnitzt, nein, füreinander bestimmt. Was den Rest anging, war sie gerade nicht fähig zu analysieren, wie viel davon ehrlich war. Sie nahm es als gegeben – eben noch blind vor Wut und Raserei, nun benebelt von Verlangen und Leidenschaft. Sie wollte antworten, Janus zustimmen, bemerkte jedoch, dass er ansetzte, sie ein weiteres Mal zu küssen. Erneut schloss sie ihn in ihre starken Arme, war dabei irgendwie imstande, die betäubte Schulter zu ignorieren und genoss den dieses Mal viel sanfteren und zärtlicheren Kuss. Es fühlte sich anders an: das heiß brennende Feuer loderte zwar in ihr, doch es dominierte nicht alle anderen Eindrücke. Es war wie ein gewöhnlicher Kuss, nur intensiver. Brianna konnte den Mann, den sie begehrte, seine Lippen, seine Hände auf ihren Wangen, viel präziser spüren als es für gewöhnlich möglich war. Es war etwa wie das Gefühl in den Fingerspitzen genauer war als an anderen Körperstellen, wie die Fingerspitzen einer Blinden, ungefähr so viel intensiver fühlte es sich an.
Dieser Kuss währte kürzer als der vorherige und ließ die strauchelnde Jedi mit dem Verlangen nach mehr zurück. Janus sprach. Was sie vorhin als Gedankenspiel durchexerziert hatten, wurde nun Wirklichkeit. Kein Gedanke an ihre Mission, kein Gedanke an Hell oder Dunkel, sie würde mit Janus vereint sein. Sie würde eine bessere Echani werden, eine stärkere Kämpferin, mit tieferem Einblick in die Macht, und sie würde tun, was getan werden musste. Brianna zögerte nie, das Notwendige zu tun (wenn erst einmal feststand, was es war), und das tat sie auch jetzt nicht. Der Gedanke, Alderaan und die vielen Peinlichkeiten, die ihren Besuch hier umgaben hinter sich lassen zu können, bestärkte sie noch in ihrer Entschlussfreudigkeit.
„Ich liebe dich, Janus. Nimm mich mit nach Bastion, je eher desto besser, ich bin bereit dazu. Gib mir, was ich mir von dir gewünscht habe und all die Dinge, von denen ich noch gar nicht weiß, dass es mich nach ihnen verlangt. Zeig mir mein wahres Potential und lass' uns gemeinsam die Teile von dir erforschen, die noch niemand zuvor gesehen hat. Lass' uns gehen,“
Erklärte Brianna entschlossen und sah Janus dabei tief in die gold-grünen Augen. Zugleich demonstrierte er ihr seine Macht, er ließ der Echani ihr Ausmaß fühlen und in diesem Moment konnte sie nichts anderes spüren als die Dunkelheit, die ihn umgab. Doch diese Dunkelheit schreckte sie nicht. Sie erdrückte sie nicht. Es fühlte sich vielmehr an, als zeigte man ihr zum ersten Mal die Wahrheit. Nicht wie die Jedi, die sie im Dunkeln ließen, so lange sie nur konnten. Die ihr weder ihre Mission noch die Gründe für ihre Entscheidungen erklärten, solange sie es vermeiden konnten. Die die Galaxis über die Wahrheit hinter dem C-Virus im Dunkel ließen. Die nicht ehrlich zu ihr gewesen waren. Janus' dunkle Aura erschien ihr wie das höchste Maß an Ehrlichkeit, das sie seit langem erlebt hatte.
Alderaan, Aldera – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – imperiale NPCs, Janus und Brianna
Brianna war niemals unbewaffnet – beide grinsten, beide verstanden den Scherz. Die verbliebenen Sturmtruppen mochten sich denken, ‚Ha ha, sehr witzig,‘ doch nur wenigen Jedi wäre er überhaupt aufgefallen. Mit Janus dagegen verstand sie sich intuitiv, er sie ebenso, und es lag nicht etwa nur an der Fähigkeit des Lesens der Körpersprache. Sie kannten sich gut, sehr gut, besser als der Rat sie etwa kannte. Im Gegensatz zu ihnen interessierte der Sith-Vollstrecker sich für ihre häufig gar nicht so intimen, sondern vielmehr lautstark geäußerten Wünsche und Bedürfnisse. Bei den Jedi dagegen… Brianna wäre nicht überrascht, wenn einige von ihnen kein großes Problem damit hätten, falls auf Bastion ihr Kopf rollte. Doch das würde nicht passieren. Sie sollte Aufklärungsarbeit leisten, um herauszufinden, ob die offenbar ungleich wichtigeren Köpfe von El'mireth und Dice nicht zu sehr gefährdet waren, schön. Die Silberhaarige hatte lange genug alles, was ihr wichtig war, hinten angestellt. Brianna würde die Aufgabe erledigen, während sie nachholte, was die Jedi ihr vorenthalten hatten, oder ihr nicht geben konnten. Wer sagte denn, dass man Coruscant nicht auch als Schülerin (eigentlich war ihr der Begriff aber nicht recht) von Janus retten konnte?
Also tat die Echani, was das Beste für sie war – und ihr nebenbei ermöglichen würde, den Auftrag zu erfüllen: sie ließ sich auf Janus' Offerte im Balkonzimmer im Organa-Palast ein. All das und noch viel mehr konnte ihres sein – sie brauchte nur zugreifen. Sie tat es und überraschte damit sogar den Sith selbst. Natürlich ließ er sich sein Erstaunen nicht anmerken. Weder fingen es die noch laufenden Holokameras ein noch nahm es Janus' Entourage wahr, weder mit ihren gewöhnlichen Sinnen noch in der Macht. Doch Brianna wusste es und sie überraschte ihn noch viel mehr.
Das Gefühl des Kusses war unbeschreiblich, anders als alles, was Brianna jemals gespürt hatte. Sie hatte schon Jedi geküsst und es war nicht einmal entfernt vergleichbar. Die Galaxis explodierte um die Silberhaarige herum in einer Woge aus rot-heißer Leidenschaft, gegen die eine Supernova wie ein Silvesterkracher wirkte. Es erinnerte sie an ihre ersten Berührungen mit der dunklen Seite damals auf Gamorr und war doch ganz anders. Damals war das Gefühl der rotglühenden Hitze mit Furcht und Hass, der Erinnerung an das, was man ihr geraubt hatte verbunden gewesen. Dieses Mal war es die Verheißung dessen, was sie gewinnen würde. Es war, als hätte sie ihr halbes Leben Angst vor dem Feuer gehabt nur um festzustellen, dass es gar nicht brannte. Als ob sie ihre Hand hineinhielt und feststellte, dass es nicht schmerzte, sondern eine nur stärker machte. In dieser Woge der Macht fühlte sie sich Janus noch näher als zuvor. Er war ohne jeden Zweifel ein Machtnutzer von beeindruckender Stärke geworden, dachte sie. Sie spürte die Wellen der Passion, die von ihm genauso ausgingen wie von ihr, doch sie brachen sich nicht gegenseitig, sie vereinigten sich. In diesem Moment waren sie beide eins. ‚Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft,‘ mit diesen Worten begann der Sith-Kodex, und in diesem Moment, auf einer dem Bürgerkrieg nahestehenden Welt, die gerade erst durch einen Bombenanschlag erschütert worden war, zwischen ihnen beiden, konnte nichts wahrhaftiger sein.
Zugleich musste gesagt sein, dass ein großartiges Gefühl war, wie Janus' Lippen ihre berührten, wie wohltuend es war, die Wärme eines anderen an sich zu spüren, wie viel Halt es ihr gab, jemanden auf diese Weise zu umarmen. Es konnte nur nicht mit dem mithalten, was die Macht ihr bot. War es das, was sie bei den Sith erwartete? Würde dieses atemberaubende Gefühl der Kraft normal werden, so wie sie sich im Laufe der Zeit an die Anwesenheit der Macht generell gewöhnt hatte? Würde sie dieses lodernde Feuer für sich nutzen lernen? Ein Teil von ihr bedauerte, diesen Schritt nicht schon eher getan zu haben. Sie hatte nur wertvolle Zeit verloren.
Zeit. Wie viel davon vergangen war, wusste Brianna nicht, aber irgendwann endete der innige Moment und gleichzeitig lösten sie sich voneinander, doch nicht ganz. Janus hielt ihre Hände, doch nur ganz sanft, nicht, als ob er sie festhalten wollte. Trotzdem fühlte sich diese sachte Berührung wie so viel mehr an. Nicht wie die kühle Distanz, die Jedi so eigen war, keine ritualhafte Verbeugung als Gipfel der körperlichen Interaktion. Sie durfte den Halbechani tatsächlich spüren und ihr war, als floss etwas von seiner Stärke in sie, so wie sie von ihm lernen wollte, mächtiger zu werden. Dass all dies perfektes Futter für die Holokameras war, interessierte sie nicht. Eigentlich nahm die Silberhaarige überhaupt nichts um sie herum wahr außer Janus und sie.
Der Sith riss die Echani aus ihren Träumereien, als er schließlich sprach. Ein Teil davon hätte genau davon aus dem tiefsten Inneren von Briannas Seele stammen können: sie beide eins, aus demselben Holz geschnitzt, nein, füreinander bestimmt. Was den Rest anging, war sie gerade nicht fähig zu analysieren, wie viel davon ehrlich war. Sie nahm es als gegeben – eben noch blind vor Wut und Raserei, nun benebelt von Verlangen und Leidenschaft. Sie wollte antworten, Janus zustimmen, bemerkte jedoch, dass er ansetzte, sie ein weiteres Mal zu küssen. Erneut schloss sie ihn in ihre starken Arme, war dabei irgendwie imstande, die betäubte Schulter zu ignorieren und genoss den dieses Mal viel sanfteren und zärtlicheren Kuss. Es fühlte sich anders an: das heiß brennende Feuer loderte zwar in ihr, doch es dominierte nicht alle anderen Eindrücke. Es war wie ein gewöhnlicher Kuss, nur intensiver. Brianna konnte den Mann, den sie begehrte, seine Lippen, seine Hände auf ihren Wangen, viel präziser spüren als es für gewöhnlich möglich war. Es war etwa wie das Gefühl in den Fingerspitzen genauer war als an anderen Körperstellen, wie die Fingerspitzen einer Blinden, ungefähr so viel intensiver fühlte es sich an.
Dieser Kuss währte kürzer als der vorherige und ließ die strauchelnde Jedi mit dem Verlangen nach mehr zurück. Janus sprach. Was sie vorhin als Gedankenspiel durchexerziert hatten, wurde nun Wirklichkeit. Kein Gedanke an ihre Mission, kein Gedanke an Hell oder Dunkel, sie würde mit Janus vereint sein. Sie würde eine bessere Echani werden, eine stärkere Kämpferin, mit tieferem Einblick in die Macht, und sie würde tun, was getan werden musste. Brianna zögerte nie, das Notwendige zu tun (wenn erst einmal feststand, was es war), und das tat sie auch jetzt nicht. Der Gedanke, Alderaan und die vielen Peinlichkeiten, die ihren Besuch hier umgaben hinter sich lassen zu können, bestärkte sie noch in ihrer Entschlussfreudigkeit.
„Ich liebe dich, Janus. Nimm mich mit nach Bastion, je eher desto besser, ich bin bereit dazu. Gib mir, was ich mir von dir gewünscht habe und all die Dinge, von denen ich noch gar nicht weiß, dass es mich nach ihnen verlangt. Zeig mir mein wahres Potential und lass' uns gemeinsam die Teile von dir erforschen, die noch niemand zuvor gesehen hat. Lass' uns gehen,“
Erklärte Brianna entschlossen und sah Janus dabei tief in die gold-grünen Augen. Zugleich demonstrierte er ihr seine Macht, er ließ der Echani ihr Ausmaß fühlen und in diesem Moment konnte sie nichts anderes spüren als die Dunkelheit, die ihn umgab. Doch diese Dunkelheit schreckte sie nicht. Sie erdrückte sie nicht. Es fühlte sich vielmehr an, als zeigte man ihr zum ersten Mal die Wahrheit. Nicht wie die Jedi, die sie im Dunkeln ließen, so lange sie nur konnten. Die ihr weder ihre Mission noch die Gründe für ihre Entscheidungen erklärten, solange sie es vermeiden konnten. Die die Galaxis über die Wahrheit hinter dem C-Virus im Dunkel ließen. Die nicht ehrlich zu ihr gewesen waren. Janus' dunkle Aura erschien ihr wie das höchste Maß an Ehrlichkeit, das sie seit langem erlebt hatte.
Alderaan, Aldera – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – imperiale NPCs, Janus und Brianna