Alderaan, Delaya (Alderaan-System)

Alderaan-Apalis-Küste-Killik-Nest-mit Tenia, Akani und NPCs

Tenia war ebenfalls dagegen, der bewusstlosen Heira von dem Schleim zu geben, den die Killiks Membrosia nannten. Allerdings wollte sie das höfliche Angebot der Killiks quasi als Druckmittel für Holt Organa einsetzen, damit der sich auf Verhandlungen einlies. Raffiniert. Nachdem sich der Mensch von seinem Schreck über den Zustand seiner Tochter halbwegs erholt hatte, wies er zunächst mal alle Anschuldigungen zum Thema Killik-Gift von sich. Bailee Kniff daraufhin die Augen zusammen und wandte sich an Akani.

"Wenn er nichts damit zu tun hat, warum gehen die Killiks dann so auf seine Familie los? Du weisst schon, Telto, Heira.... Alles seine Sippe. Und die Killiks sind ja überzeugt, dass es Organas Werk war. Wie kommen sie auf die Idee? Es muss ja Anhaltspunkte dafür gegeben haben, oder? Meinst du, er lügt? Oder will man ihm was anhängen? Aber das würde ja keinen Sinn machen. Es sei denn, jemand WILL es für die Republik unattraktiv machen, Alderaan ins Boot zu holen. Aber dann hat sich dieser Jemand echt Mühe gegeben, nicht nur die Jedi sondern auch die Killiks selber von Organas Schuld zu überzeugen."

Sie sah den blauhäutigen Padawan an und zuckte mit den Schultern. Das war ja richtig spannend und schien regelrecht in Detektivarbeit auszuarten. Einen Moment später trat Tenia zu ihnen und bedankte sich bei ihr für ihre Hilfe.

" Dafür nicht. Das ist selbstverständlich."

Sie schenkte der Jedi ein Lächeln, bevor diese die Augen schloss. Sie sah aus als würde sie lauschen, doch Bailee wusste inzwischen, dass dem wohl nicht so wahr. Zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Als sie die Augen wieder öffnete meinte sie besorgt, dass die Ärzte hoffentlich das Gegengift mitbrachten. Bailee nickte und blickte ebenso besorgt zu der Prinzessin.

"Wenn er das Gegengift jetzt einfach so zur Hand hat, ist das nicht ein Hinweis für seine Schuld an dem Anschlag hier? Oder zumindest für seine Mit-Schuld?"

Andersrum, wenn er wirklich unschuldig war und er keine Ahnung von dem Gift hatte und drum auch kein Gegengift, dann könnte das Heira's Todesurteil sein. Da war die Frage, was jetzt besser war. Doch nur einen Augenblick später wurde das erstmal unwichtig. Bailee kontrollierte ein weiteres Mal Heiras Puls und veränderte dann ihre Position zur Prinzessin. Noch einmal kontrollierte sie, dann ging alles schnell. Bailee drehte die Prinzessin auf den Rücken, überstreckte den Kopf und fing mit der Herzmassage an. Nebenbei sah sie den blauhäutigen Padawan an.

"Kümmer dich um Eila. Sie darf nicht her kommen."

Man erkannte, das Bailee früher schon den Ton angegeben hatte. Das war keine Bitte gewesen. Die Prinzessin würde sicher in Panik geraten und ne panische Schwester konnte Bailee gerade nicht gebrauchen. Nach 15 Massagen gab Bailee einmal Luft in Heira's Lungen, bevor sie erneut anfing auf ihren Brustkorb zu drücken. Die Menschenfrau war so zierlich und vor allem zerbrechlich im Vergleich zu Bailee's Art, dass es relativ schnell geschah, dass eine Rippe-oder mehr - unter Bailee's Hand zerbrach. Aber das war nicht ganz so schlimm. Mit einer gebrochenen Rippe konnte man schliesslich Leben, ohne Herzschlag hingegen wars schlecht. Nach knapp zwei Minuten wurde es Bailee langsam warm und gerade als sie dachte, dass sie weiter machen musste, bis die Ärzte kamen, hustet Heira und erbrach grüne Galle auf Akani's Umhang. Bailee drehte sie schnell wieder auf die Seite, damit alles herauslaufen konnte. Den Umhang konnte man hoffentlich gut waschen.

"Die sollten Gas geben, sonst können sie doch noch nen Leichenwagen mitbringen."

Bailee strich die Haare der Prinzessin zurück, damit sie nicht in den Erbrochenen landeten und kontrollierte noch einmal ihren Puls. Für's erste schien das Herz der Prinzessin seine Arbeit wieder aufgenommen zu haben, der Körper war jedoch offensichtlich dabei, den Kampf zu verlieren. Aber Bailee würde alles in ihrer Macht stehende tun, um Heira lebend an die Ärzte zu übergeben.

Alderaan-Apalis-Küste-Killik-Nest-mit Tenia, Akani und NPCs

OP: Mir ist es auch egal, aber wie Akani schon sagte: Wenn Organa was damit zu tun hat, wirds schwierig mit der Aufnahme in die Familie der Republik. Es sei den er würde es wirklich bedauern. Aber wie ich im Post erwähnte, spricht ja alles für Organa als Schuldigen. Es wurde nie jemand anderes erwähnt. Also bleibt ja jetzt nur Organa.
 
Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)

Die von Bailee ausgestrahlte Ruhe und Souveränität im Umgang mit Heira beeinflusste auch ihre Schwester Eila und ein wenig war sie sich dessen auch bewusst. Andererseits hätte sie sich wohl in blinden Aktionismus hingegeben, irgendwen geschlagen oder sämtliche Diplomatiebemühungen Tenias Herzog Organa gegenüber mit wütenden Vorwürfen zunichte gemacht. Hätte die Prinzessin selbst mit ihrem Vater gesprochen, hätte sich die ganze Sache sicherlich alsbald zu einer Diskussion um die Schuldfrage entwickelt. So konnte die Jedi das Gespräch schnell zurück auf das Einzige zurücklenken, was wirklich zählte: Heira wieder gesund zu bekommen. Dafür war Vater der Schlüssel. Er steckte hinter der Gift-Aktion. Nur er bzw. die Leute, die er beauftragten, konnten ohne lange Analyse sagen, was das für eine schreckliche Substanz war, wegen der das Leben ihrer Schwester auf Messers Schneide stand. Davon abgesehen hatten sie die Zeit dafür gar nicht. Heira sah so krank und schwach auch, wie Eila sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte. Sie war keine Medizinerin und konnte unmöglich sagen, wie lange sie noch hatte. Aber dass sie keine unnötige Sekunde verlieren wollte, das wusste sie.

Zum Glück schien das auch Vater realisiert zu haben. Der zweite Punkt, den Holt unbedingt realisieren musste war die Geste der Killiks, Heira zurückverwandeln. Ihm musste klar sein, dass seine Tochter eine Verbundene war und die Killiks bereit waren, diese Verbindung auch wieder zu lösen.


»Ich werde nichts tun, was Heiras Gesundheit noch mehr gefährden könnte. Außerdem, wie Ihr sagtet, die Geste ist wichtig. Vater muss sie miterleben,«

Erwiderte Eila, obwohl sie nicht direkt angesprochen worden war, aber immerhin war sie die Frau mit der Schale hier. Tenia bedankte sich für Bailees bisherige Hilfe und die Prinzessin hatte eigentlich das Gefühl, dass die Jedi damit vorweggenommen hatte, was sie hätte tun müssen. Gleich im Anschluss lobte sie daher die Nautolanerin:

»Auch ich möchte Euch meinen tiefsten, innersten Dank aussprechen, Padawan Troisi. Ich weiß nicht, was wir jetzt ohne Euch machen würden.«


Wo die Jedi-Ritterin einfach nur die Hoffnung darauf äußerte, dass die Organas ein Gegengift parat hatten, fand Bailee es verdächtig, eine Art Schuldbeweis. Das stimmte; unter anderen Umständen konnte Vater versucht sein, die betreffende Person lieber sterben zu lassen als seinem Haus Schaden zuzufügen. So kalt und brutal hatte Eila ihn zwar noch nie erlebt, aber bis heute hätte sie ihm auch nicht zugetraut, Gift gegen Killiks einzuschätzen. Aber für Heira galt das nicht. Wenn er wusste, was er da hatte verspritzen lassen, würde er zweifellos alles tun, um seine Tochter zu heilen, ganz egal was das die Reputation des Hauses bedeutete. Diesen Schaden hatte er sich freilich selbst zuzuschreiben, denn Eila hatte keinen Zweifel an seiner Urheberschaft.

»Er hat es getan, ich habe ihm kein Wort geglaubt, als er versucht hat, es abzustreiten. So schnell, wie er anschließend klein beigegeben hat besteht kein Zweifel. Er und seine Ärzte werden mit dem fertigen Gegenmittel hier ankommen, kein Zweifel,«


Sagte Eila – hauptsächlich, um sich selbst zu beruhigen. Da sie nicht weiter zu tun hatte und die Untätigkeit alles nur noch schlimmer machte, wollte sie gerne Bailee helfen, obwohl sie nicht wirklich wusste wie. Die Nautolanerin vereitelte das Vorhaben jedoch bereits um Ansatz und kommandierte Akani dazu ab, auf Eila aufzupassen. Die Prinzessin fügte sich resignierend in ihr Schicksal und hielt sich an Akani.

»Sie macht das wirklich gut, nicht wahr?«

Sagte sie zu dem Chiss mit Blick auf Bailee.


»Ich weiß nicht, ob ich Heira am Leben erhalten könnte, bis Hilfe eintrifft. Ich wüsste gar nicht, was zu tun wäre, wenn dies oder das passiert.«

Das Bekenntnis erfolgte mehr, um die Wartezeit zu füllen.

»Hoffentlich kommen die bald. Warum…, ich meine warum nur lässt sich Vater zu solchen Schandtaten herab? Prompt trifft es wen aus unserer Familie… man könnte sagen, wir hätte bekommen, was wir verdienten. Aber warum trifft es dann von allen ausgerechnet die junge, unschuldige Heira?«


Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, trafen die Organa-Speeder ein: einer mit Wachen, unbewaffnet wie versprochen. Einer mit dem Herzog selbst und einer mit Medizinern oder was auch immer sie waren. Natürlich bildete Vater die Speerspitze des Organa-Trosses. Er marschierte forschen Schrittes geradewegs in Richtung Heira und lief dabei fast in Tenia.

»Wie geht es ihr?«


Wollte er wissen – keine Vorstellung, kein Gruß, keine Förmlichkeiten, das war so gar nicht, wie es dem Stande entsprach. Des Herzogs Lakaien trudelten etwas desorientiert nach ihm ein und mussten sofort Platz machen für Marla Organa, die Leibärztin der weiblichen Organas, und einen älteren Mann, den sie nicht kannte und den sie für einen Toxikologen hielt – womöglich den Giftmischer persönlich? Automatisch hatte er damit Eilas Antipathie erlangt, im Gegensatz zu Marla, die sie schon kannte, als Leilo, Heira und sie noch kleine Kinder gewesen waren. Die Ärztin ließ sich von ihrem männlichen Begleiter mehrere bereits aufgezogene Spritzen geben.


»Ausgehend von dem Giftcocktail, den sie abbekommen hat…,«

Dabei warf Marla ihren männlichen Begleitern böse Blicke zu und wandte sich anschließend an Bailee, neben die sie sich kniete.

»…Benötigt Heira zunächst dies, und dann jene. Danach hoffen wir das Beste.«

Da war er, der Beweis. Eigentlich war es Eila ja vorher schon klar gewesen, und hatte es auch gesagt, aber jetzt wusste sie es definitiv. Vater und sein Stab wussten genau, was Heira abbekommen hatte. Sie waren Schuld an ihrem Zustand, an dem Massaker an den Killiks. Es fühlte sich an wie ein Tritt in die Magengrube. Der Prinzessin wurde schlecht.

Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)
 
Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC


„Das macht vermutlich dich zu einem besseren Kandidaten“,
meinte Tenia, als Akani ihr von seinen Bedenken bezüglich des Ritterschlags erzählte. Er wusste nicht so ganz, ob er da zustimmte…Dann schnaubte er jedoch, als sie vorschlug, Unterricht bei Janus Sturn zu nehmen.

Bailee kniff die Augen zusammen, als Holt Organa die Anschuldigungen zum Gift abwehrte.
„Wenn er nichts damit zu tun hat, warum gehen die Killiks dann so auf seine Familie los? Du weißt schon, Telto, Heira…alles seine Sippe. Und die Killiks sind ja überzeugt, dass es Organas Werk war. Wie kommen sie auf die Idee? Es muss ja Anhaltspunkte dafür gegeben haben, oder? Meinst du, er lügt? Oder will man ihm was anhängen?“, schoss sie sofort eine Flut von Fragen auf Akani ab und führte auch gleich den Gedanken aus, dass jemand versuchen wollte, die Republik dazu zu bringen, ihre Aufnahmepläne für Alderaan fallen zu lassen.
Akani schüttelte lächelnd den Kopf.

„Es wäre einfacher, deine Fragen zu beantworten, wenn du sie einzeln stellen würdest, weißt du? Und noch einfacher wäre es, wenn ich die Antworten wüsste.“
Er runzelte die Stirn.
„Ich kann auch nur vermuten. Mir fiele natürlich problemlos eine Partei ein, die sicherlich größtes Interesse daran hätte, dass Alderaan nicht von der Republik aufgenommen wird; wir haben vorhin ja auch ein nettes Gespräch mit dem Abgesandten dieser Partei geführt, an das du dich sicherlich erinnerst. Davon abgesehen könnte es natürlich sein, dass ein anderes hochrangiges Mitglied der Familie Organa hinter dem Ausbringen des Giftes steckt. Ich bin sicher, selbst wenn die Killiks absolut überzeugt davon sind, dass die Organas dafür verantwortlich sind, dürften sie wohl kaum die nötige Information haben, um zu wissen, wer genau die Pläne in die Wege geleitet hat. Außer Heira wusste davon, schätze ich…“
Dann dachte er über Organas Reaktion auf die Vorwürfe nach.
„Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die Angelegenheit wirklich ein ausgeklügelter Plan des Imperiums beziehungsweise eines anderen Organas ist. Der Herzog hat mich gerade eben nicht wirklich von seiner Unschuld überzeugt.“
Der Chiss versuchte sich an das Gespräch zwischen Tenia, Holt und Eila zu erinnern. Er hatte anfangs nur nebenher zugehört und glaubte nicht, dass er da offensichtliche Anhaltspunkte gefunden hatte, dass Organa log. Als Eila sich dazugeschaltet und frei heraus die Pläne erwähnt hatte, hatte er jedoch zugehört und die Reaktion Organas deshalb mitbekommen.
„Ich bin jetzt vielleicht kein trainierter Spezialist für Tonfall, Mimik und Wortwahl, aber die Art, wie der Mann sich bei seiner Schuld-von-sich-weisung plötzlich abgewürgt hat und dann direkt zu den Verhandlungen mit den Killiks gesprungen ist, klingt für mich irgendwie so, als wüsste er eigentlich sehr gut, von welchem Gift die Rede ist.“
Eila hatte das Gespräch wohl mitbekommen, da sie ebenfalls erklärte, ihrem Vater keinen Glauben zu schenken.
Ups. Großartig. Die Prinzessin muss natürlich mitbekommen, wie ich die Gesprächsführung ihres Vaters auseinandernehme…
Egal. Akani weigerte sich, sich für so etwas zu entschuldigen.

Nachdem Tenia Holt überzeugt hatte, unbewaffnet und in Begleitung von Ärzten zu kommen, ging sie zu Bailee und Akani hinüber und erklärte, dass Heira die Flüssigkeit, die die Killik als ein Gegenmittel zur Verbindung gebracht hatten, erst nach ihrer Behandlung verabreicht werden sollte. Außerdem bedanken sich sowohl Tenia als auch Eila bei Bailee für die Versorgung von Heira. Tenia brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass die Organas das richtige Gegengift mitbrachten. Bailee fragte hier, ob sie nicht schlussfolgern konnten, dass Organa wirklich die Schuld am Vergiften der Killiks trug, wenn er direkt das richtige Gegenmittel mitbrachte.
Akani schnaubte.

„Ich glaube kaum, dass er erst seit gestern Politiker ist. Wenn er nicht vorhat, die Schuld tatsächlich auf sich zu nehmen – vorausgesetzt er trägt die Schuld-, dann kann er sicherlich problemlos dafür sorgen, dass das Ärzteteam eine Anzahl verschiedener Antidote dabeihat und zufällig das korrekte dabei ist.“
Die Nautolanerin prüfte dabei den Puls von Heira und musste offenbar festgestellt haben, dass dieser nichtmehr vorhanden war. Besorgt sah Akani zu, wie sie die Organa auf den Rücken drehte und begann, ihr rhythmisch – und nicht sonderlich sanft – auf den Brustkorb zu drücken.
„Kümmer dich um Eila. Sie darf nicht herkommen“, sagte sie dabei.

Akani nickte, allerdings machte Eila tatsächlich keine sonderlichen Schwierigkeiten und folgte ihm problemlos, als er sie sanft ein paar Schritte wegführte.
„Sie macht das wirklich gut, nicht wahr? Ich weiß nicht, ob ich Heira am Leben erhalten könnte, bis Hilfe eintrifft. Ich wüsste gar nicht, was zu tun wäre, wenn dies oder das passiert“, meinte sie und wirkte auf einmal fast so zerbrechlich wie Heira. Verschwunden war die energische Prinzessin von vorhin, die den Ton angab und sofort den nächsten Schritt geplant hatte. Sie fragte sich laut, wieso ihr Vater getan hatte, was er – vermutlich – getan hatte, und philosophierte, dass ihre Familie jetzt das bekommen hatte, was sie verdiente.
Akani blickte ihr fest in die Augen.

„Bailee macht das in der Tat sehr gut und ich hätte Heira ebenfalls nicht am Leben halten können. Aber ich kann andere Dinge tun, und Ihr ebenfalls. Was Ihr jetzt tun könnt, Prinzessin Organa –“, er betonte den Titel in der Hoffnung, sie würde sich dadurch zusammenreißen, „- ist, zu überlegen, wie wir verhindern, dass das weitergeht. Ihr kennt Euren Vater. Wie überzeugen wir ihn? Er muss einsehen, dass die Killiks keine geringeren Lebewesen sind als alle anderen Bewohner Alderaans!“

Als Holt eintraf, wurde er dabei von Wachen begleitet – unbewaffneten Wachen, wie es schien – sowie von Ärzten. Nachdem er fast Tenia über den Haufen gerannt hatte, erkundigte er sich sofort nach Heira. Das war auf einer Seite verständlich für einen um seine Tochter besorgten Vater, auf der anderen aber nicht wirklich für einen Herzog und Oberhaupt eines alderaanischen Adelshauses.
Eine Frau, die wohl das Ärzteteam anführte, nahm ihren Kollegen ohne Umstände direkt bereits vorbereitete Spritzen ab und kniete sich neben Bailee nieder, die noch immer an Heiras Seite war.



„Ausgehend von dem Giftcocktail, den sie abbekommen hat, benötigt Heira zunächst dies, und dann jene. Danach hoffen wir das Beste“, erklärte sie knapp.
Eila wirkte, als hätte eine unsichtbare Faust ihr ins Gesicht geschlagen. Akani legte ihr eine Hand auf den Arm und warf einen Blick zu Tenia und dann zu Bailee. Die Padawan hatte vorhin anscheinend eine Prophezeiung ausgesprochen. Der Herzog hatte sich tatsächlich nicht die Mühe gemacht, seine Schuld an dem Giftgespritze zu verheimlichen.


Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC

Seltsamerweise tat das Lächeln von Bailee gut und Tenia erwiderte es. Ein kleiner Waffenstillstand? Sie wusste es nicht, als sie die Augen schloss und versuchte Heira zu helfen. Aber schon damals auf Thyferra war Tenia mit der Heilung ihrer Gehirnerschütterung im wahrsten Sinen des Wortes heillos überfordert gewesen. Heiras Körper fühlte sich noch fremder an und Tenia gab auf. Das einzige was deutlich war war, dass die Frau mit dem Leben kämpfte und Tenia hatte Mühe nicht in Panik zu geraten, als sie spürte, wie die Lebensgeister von Heira immer schwächer wurden.

„Ich will jetzt gar nicht an Schuld denken…“,


murmelt die Nullianerin leise, als eintraf, was sie eben schon gespürt hatte. Das Herz von Heira hörte auf zu schlagen. Bailee setzte sofort eine Widerbelebung ein und wieder musste Tenia die Panik in sich niederkämpfen und mit ihr das Bild von Dionne Sunrieder. Beinahe mechanisch stand auch sie auf, keine Sekunden zu spät, denn Holt traf ein, der sie beinahe umrannte. Geistesgegenwärtig genug, machte Tenia einen Schritt zur Seite. Wie es seiner Tochter ging? Tenia sog hörbar die Luft ein, als sie schneidend antwortete:

„Sie ist mehr tot als lebendig.“

Kurz danach wusste sie nicht, was überwiegen sollte. Die Erleichterung über das Gegengift oder blanke Wut darüber, dass Holt bestätigte, was sie alle vermutetet hatten. Dass er versucht hatte, einen Genozid zu begehen.
Bleib diplomatisch.
Aber dieser Mann hatte versucht eine Spezies auszulöschen, hatte eben gelogen. Mit so jemandem sollten sie verhandeln? Er sollte Teil der Republik werden?
Alderaan. Nicht er.
Dennoch spürte Tenia, wie ihre Wut weiter anstieg und so sehr sie sich auch bemühte, tief durchzuatmen, es schien beinahe unmöglich sich zu zügeln. Beinahe. Tenia fand einen Fixpunkt, starrte diesen dreißig lange Sekunden an. Zeit, die se brauchte, um sich nicht in Vorwürfen zu verlieren und vor allem Zeit die sie brauchte, um wieder klar denken zu können. Wie eine Jedi.

Herzog,“

sagte sie dann und die anfänglich gespürte Verachtung manifestierte sich nicht in ihrer Stimme.

„die Killik haben Eure Tochter nicht nur aus ihrem Bau gelassen. Sie sind auch bereit, die Verbindung zu ihr zu trennen. Sollte Eure Tochter überleben,“

sie warf einen Blick über ihre Schulter zu Heira und denen, die bei ihr knieten,

„steht Ihr in der Schuld der Killik. Wie denkt Ihr, diese zu begleichen?“


Noch erwähnte sie nicht, dass Holt gerade sein Gesicht verloren hatte. Auch vor Eila.

Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC

OCC: Sehr kurz und kreativlos. Entschuldigt. Ich bin ab nächste Woche abwesend. Postet einfach weiter!


 
Alderaan-Apalis-Küste-Killik-Nest-mit Tenia, Akani und NPCs

Nach Akani sprach auch Eila ihren Dank aus und meinte, dass sie ohne sie nicht gewusst hätten, was zu tun wär.Bailee sah die Menschenfrau an und lächelte.

"Ihr hättet euer Bestes gegeben. Das ist alles, was wir tun können."

Auch Tenia schien erstmal die Waffen ruhen zu lassen und erwiderte ihr Lächeln. Vielleicht konnten sie ja doch noch zumindest mit sowas wie gegenseitigem Respekt auseinander gehen. Nur wenig später tauchten die Gleiter der Organas auf und Bailee hatte das Gefühl, dass Holt Organa ne halbe Armee mitgebracht hatte, allerdings trug niemand eine Waffe. Wahrscheinlich waren diese Männer aber auch unbewaffnet gefährlich genug. Nur um die Landschaft zu verschönern waren sie sicher nicht hier. Zwei Personen gesellten sich zu Bailee, ein Mann und eine Frau. Der Mann gab der Frau zwei Spritzen und die Frau erklärte, dass die Prinzessin beide benötigte in einer bestimmten Reihenfolge. Bailee sah sich die Spritzen an.

"Die Subkutane kann ich machen, die IV ist euer Job, Doc. Das darf ich nicht machen. Ich bin keine Ärztin."

Sie wartete, bis die Ärztin die Vene der Prinzessin angestaut und ihr die Injektion gegeben hatte, bevor sie Heira die andere Spritze in den Oberschenkel gab.

" Ich musste die Prinzessin einmal Reanimieren für etwa zwei Minuten. Als Folgeverletzungen sind Rippenfrakturen ziemlich sicher. Wenn sie aus der kritischen Phase raus ist, sollte sie entsprechend weiter behandelt werden."

Sie informierte die Ärztin über das Wichtigste, was sie getan hatte und diese nickte um zu zeigen, dass sie verstanden hatte. Sie legte der Prinzessin gleich eine Art Korsett an, dass ihren Brustkorb stützen sollte. Viel mehr konnte man bei Rippenfrakturen eh nicht machen, sofern eine Verletzung der Lunge oder eine andere Verschiebung der Rippe eine OP notwendig machte. Der Mann hingegen machte sich dran, die leeren Spritzen zu entsorgen.

"Ich bin neugierig, darf ich mal sehen?"

Fragte sie und lies sich zeigen, was man der Prinzessin gegeben hatte.

"Das hier regt die Atmung an, oder? Die andere Substanz kenn ich nicht."

Aber Bailee beschloss, sich darüber zu informieren. Schliesslich würde sie bald genug Zeit für sowas haben. Wahrscheinlich.

Alderaan-Apalis-Küste-Killik-Nest-mit Tenia, Akani und NPCs
 
Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)

Während Heiras Zustand sich immer weiter verschlechterte, diskutierten Bailee und Akani über die Schuldfrage sowie über die alderaanische Politik. Normalerweise hätte Eila zu beiden Dingen jede Menge zu sagen gehabt, aber im Moment hatte sie nur eines im Kopf: den fragilen Gesundheitszustand ihrer Schwester. Heira mit dem Tod ringen zu sehen zehrte genug an ihren Nerven, da fiel es ihr schwer, darüber zu spekulieren, wer im Hause Organa nun wirklich für die Giftattacke verantwortlich war oder ob womöglich doch ein perfider Plan des Imperiums dahinter steckte. Eila glaubte, den Schuldigen zu kennen und das belastete sie noch mehr: sie wusste, dass Vater von dem Gift wusste, also trug er die Verantwortung, selbst wenn ein anderer Organa dies in die Tat umgesetzt haben sollte. Aber eigentlich versuchte sie gerade nicht daran zu denken, denn sie glaubte, sonst schreien zu müssen. Da lag ihre Schwester, tödlich vergiftet, und das womöglich auf Befehl ihres Vaters. Die Vorstellung war nur schwer zu ertragen. Tun konnte sie auch nichts. Es war Tenia, die aussprach, was die Prinzessin gerade empfand.

»Ja, können wir die Lösung der Schuldfrage bitte auf später verschieben?«


Bat Eila die anderen mit schwacher Stimme. Ihr blieb jetzt nichts, außer Bailee zuzusehen, wie sie sich verzweifelt bemühte, Heiras Herz wieder zum Schlagen zu bringen. Um den Drang zu beherrschen, entgegen der Anweisung der Nautolanerin doch zu ihrer jüngeren Schwester zu stürzen, betrieb sie Konversation mit Akani, dem sie mehr oder weniger zugeteilt worden war. Der Chiss bekannte, ebenfalls nicht über solche Erste-Hilfe-Kenntnisse zu verfügen. Bailee bedankte sich bei Eila und machte ihr Mut.

»Mein Bestes hätte nicht ausgereicht. Ich bin so froh, Euch hier zu haben, Jedi-Padawan Troisi. Eure Meisterin kann stolz auf auch sein und vom heutigen Tag an stehen zwei Organa-Prinzessinnen zutiefst in Eurer Schuld.«

Anschließend redete Akani Eila ins Gewissen, sich Gedanken zu machen, wie sie ihren Vater, den Herzog, dazu zu bringen, sein Verhalten zu ändern.

»Tatsächlich habe ich über diese Frage schon nachgedacht, Jedi-Padawan Akani. Es ist eine ausgesprochen radikale Idee, aber eine mit hundertprozentiger Erfolgsgarantie. Seht, Vater hätte niemals den Gifteinsatz zugelassen, wenn er gewusst hätte, dass Heira im Nest wäre. Natürlich ist es keine Option, sie einfach hierzulassen, ganz abgesehen davon, dass Vater es nicht zulassen würde. Sie hat sich nicht freiwillig mit den Killiks vereinigt, soweit wir wissen, sie hat ein Recht darauf, zurückzukehren. Aber wenn ich aus freien Stücken gehe und eins mit dem Killik-Nest werde, kann er ihnen nichts mehr tun. Ich wäre das Faustpfand für die Sicherheit der Killiks, aber dann ist es eben so.«


Die Organa-Prinzessin war sich nicht sicher, ob sie gerade wirklich klar denken konnte, aber in dem Moment fühlte sich der Plan richtig und logisch an. Der Moment, ihn möglicherweise in die Tat umzusetzen näherte sich, denn der Organa-Tross traf ein. Gebannt verfolgte Eila, was Marla Organa, die Ärztin sagen und tun würde. Es war ein gutes Zeichen, dass sie gekommen war. Ihre Hofärztin war der Prinzessin vertrauter und vertrauenswürdiger als jede andere Person außerhalb des engsten Organa-Familienkreises. Marla machte jedenfalls den Eindruck, zufrieden damit zu sein, dass bereits jemand vor ihr hier gewesen war, die sich auf Erste Hilfe verstand. Schließlich hatte sie Heira ebenfalls von frühester Kindheit an aufwachsen sehen.

»Hier, nehmt sie,«

Meinte Marla und gab Bailee die eine Spritze. Nachdem sie die beiden verabreicht hatten, erklärte die Nautolanerin der menschlichen Ärztin, was sie bisher getan hatte.


»Heira könnte sich glücklich schätzen, dass Ihr zur Stelle wart. Wenn sie überlebt, ist das Euer Verdienst. Mit den Frakturen kommen wir zurecht, das ist kein Problem. Besser als die Alternative, soviel ist sicher.«

Bevor ihr Begleiter, der Toxikologe Durcan Rist, die Spritzen entsorgen konnte, wollte Bailee diese sehen. Eher widerwillig und auf einen bösen Blick Marlas hin rückte er sie heraus und ließ die Padawan diese studieren.

»Das ist eine diffizile Mischung mehrerer Antidote, die ich in aller Kürze zusammengerührt habe, als der Herzog mich kurzfristig darüber in Kenntnis setzte, dass wir ein Gegengift benötigen. Es müsste jene Gifte neutralisieren, die für den menschlichen Körper am gefährlichsten sind. Substanz Krill, wie wir sie nennen, wurde schließlich entwickelt um Killiks möglichst zuverlässig zu töten und nicht, um an Menschen verabreicht zu werden.«


Marla und Eila schüttelten nahezu synchron angewidert den Kopf. Die Prinzessin hätte nicht geglaubt, was für Leute Vater beschäftigte! Heiras Leben stand auf Messers Schneide und dieser Giftmischer verzog fast keine Miene! Vielleicht war es auch professionelle Gelassenheit, aber von so etwas wollte die junge Organa im Moment nicht wissen. Währenddessen stellte Tenia Vater zur Rede und, motiviert durch Akanis Ansprache, schaltete Eila sich ebenfalls ein.


»Killiks sind nicht einfach irgendwelche Schädlinge wie Brotkäfer, Vater! Sie sind eine vernunftbegabte Spezies und eine höchst faszinierende noch dazu. Du kannst durch Telto mit ihrem Kollektivbewusstsein mit ihnen sprechen und hättest es auch schon vorher gekonnt, wenn du ihn nicht einfach in den Turm gesperrt und gehofft hättest, dass sich dieses ›Problem‹ von selbst löst! Oder durch Heira, falls sie überlebt! Unzählige von diesen denkenden, fühlenden Wesen hast du auf dem Gewissen und wenn wir nicht sehr viel Glück haben, deine eigene Tochter noch dazu! Heira!! Wie konntest du nur?!«

Die angestaute Wut gegen ihren Vater entlud sich in einer plötzlichen Tirade. Tränen liefen über Eilas hochroten Gesicht, als sie dem Herzog die Leviten las.


»Was wurde aus der Offenheit der Organas, die Flüchtlinge, andere Spezies, die Vahla, die Caamasi, willkommen heißen? Was denkst du wird It'Kla, dein Caamasi-Verbündeter sagen, wenn er erfährt, was du getan hast? Wie können wir jetzt noch die Verteter von Menschlichkeit und Moral sein, die Anspruch auf den Thron Alderaans erheben. Unser Ruf ist ruiniert, deine Aussichten, einmal Vizekönig zu werden ebenfalls und ich schätze, das hast du dir auch verdient! Völkermörder gehören nicht auf den Thron!!«

Natürlich war das etwas zuviel für Holt Organa, um dies einfach so stehen zu lassen.

»Was hätten wir denn tun sollen? Sie kamen über unser Land, vernichteten unsere Ernte – man kann ja nicht einfach mit Käfern reden und sie zur Vernunft bringen!«

»Vater, hast du mir nicht zugehört?! Man kann mit Killiks reden und tatsächlich haben sie seit geraumer Zeit versucht, mit uns Kontakt aufzunehmen. Zunächst Telto, dann Heira – warum glaubst du, haben die Killiks das getan? Sie brauchten ein Sprachrohr!«

»Eila, du bist so naiv! Du dichtest wegen deiner romantischen Ideen Käfern Verstand und Planungsvermögen an, die doch nur nach Instinkt handeln. Selbst wenn sie Teltos Verstand irgendwie manipulieren, was beweist das schon? Im übrigen, glaubst du wirklich, die Organas wären die einzigen, die Gift gegen Killiks einsetzen. Sie sagen es nicht offen, aber es tun doch alle! Die Organas sind nicht schlechter als alle anderen!«

»Warum können wir dann nicht besser sein als alle anderen? Warum können wir nicht die ersten sein, die zu einer Verständigung mit den Killiks kommen, die Frieden mit ihnen schließen? Warum können wir kein leuchtendes Vorbild für den Rest Alderaans sein und beweisen, dass wir sehr wohl in die Republik gehören!«


Hilfesuchend sah Eila von Jedi zu Jedi. Sie brauchte Unterstützung, Argumentationshilfe, einen Beweis, dass die Killiks keineswegs nur ihre ›romantische Idee‹ waren.

Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)

Steuert ruhig NPCs nach Bedarf, wenn ihr dem Herzog antwortet.
 
Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC


Eilas Antwort auf Akanis Frage fiel deutlich anders aus, als er sie erwartet hatte.


„Es ist eine ausgesprochen radikale Idee, aber eine mit hundertprozentiger Erfolgsgarantie. Seht, Vater hätte niemals den Gifteinsatz zugelassen, wenn er gewusst hätte, dass Heira im Nest wäre“, erklärte sie, bevor sie ihren Plan darlegte, sich mit dem Killiknest zu verbinden und als Pfand zu dienen.

Akani starrte die Prinzessin einen Moment lang einfach nur an.
„Mut habt Ihr, das muss ich euch lassen, wenn ich so offen sein darf. Aber ich glaube nicht, dass das die beste Idee ist. Davon abgesehen, dass ich nicht gerade begeistert bin von dem Gedanken, dass Ihr hier zurückbleibt und als lebendiges Pfand dient, glaube ich außerdem, dass Ihr viel mehr erreichen könnt, wenn Ihr nicht zu einer Verbundenen werdet. Wir haben gesehen, wie die Verbindung sich auf Telto ausgewirkt hat; außerhalb des Nestes ist er komplett abwesend, und in der Nähe des Nestes dient er nur als Sprachrohr für die Killiks, ohne eigene Persönlichkeit. Die Killik kennen aber nicht die Denkweise der alderaanischen Oberschicht; Ihr schon! Meint Ihr nicht, dass Ihr mehr bewirken könnt, wenn Ihr mit Eurem eigenen Wissen zwischen beiden Parteien zu vermitteln versucht? Davon abgesehen wissen wir – noch – nicht, ob die Verbindung wieder gelöst werden kann. Eure Bereitschaft zur Selbstaufopferung in allen Ehren, aber ich denke, das ist wirklich eine sehr drastische Maßnahme, die Ihr da ergreifen wollt“, gab er dann zurück. Und mal ganz abgesehen davon, dass Akani selbst es ungern sehen würde, dass die Prinzessin verbunden wurde; Holt Organa würde dem sicherlich nicht zustimmen und am Ende ginge der Plan nach hinten los.
„Ich schlage vor, dass wir erst einmal eine etwas weniger extreme Vorgehensweise versuchen. Allein die Tatsache, dass die Killiks bereit sind, Heira aufzugeben, statt sie als Druckmittel zu verwenden, spricht doch für sie. Ich hoffe, dass Euer Vater das sieht.“

Nach der Ankunft der Organa-Gruppe verabreichten Bailee und die Ärztin Heira je eines der Mittel, wobei Bailee der Frau auch direkt erklärte, welche Maßnahmen sie zuvor ergriffen hatte. Die Ärztin lobte ebenfalls nochmals die Arbeit Bailees und bedeutete einem ihrer Begleiter, der Nautolanerin die Spritzen wie gewünscht zu zeigen. Der Mann erklärte sogleich, dass es sich um eine Mischung von Gegengiften handelte, die speziell alle für Menschen gefährlichen Bestandteile des Giftes neutralisierte, und erwähnte auch noch, dass das Gift selbst speziell auf Killiks abgestimmt war.
Eila und die Ärztin schüttelten den Kopf und Akani musste den Drang unterdrücken, sich ihnen anzuschließen. Oder vielleicht auch gleich auszuspucken.

Wunderbar. Die Killiks werden großen Trost finden, dass sie von einem maßgeschneiderten Gift getötet wurden anstatt von billiger Stangenware.

Tenia
sprach den Herzog an und erklärte ihm, dass die Killiks eine Möglichkeit bereitgestellt hatten, Heira aus der Verbindung zu entlassen und freizugeben. Dann fragte sie ihn sehr direkt, wie er sich zu revanchieren gedachte.
Eila fühlte sich hierdurch wohl angespornt und stieg gleich mit ein.

„Killiks sind nicht einfach irgendwelche Schädlinge wie Brotkäfer, Vater. Sie sind eine vernunftbegabte Spezies und eine höchst faszinierende noch dazu. Du kannst durch Telto mit ihrem Kollektivbewusstsein sprechen und hättest es auch schon vorher gekonnt, wenn du ihn nicht einfach in den Turm gesperrt und gehofft hättest, dass sich dieses Problem von selbst löst! Oder durch Heira, falls sie überlebt! Unzählige von diesen denkenden, fühlenden Wesen hast du auf dem Gewissen und wenn wir nicht sehr viel Glück haben, deine eigene Tochter noch dazu! Heira! Wie konntest du nur?!“, fuhr sie ihn an. Sie ging gleich weiter und fragte ihn, wie die nicht-menschlichen Verbündeten der Organas auf die Killiksvergiftung reagieren würden und was aus dem Ruf der Familie würde, während ihre angestauten Emotionen sich in Tränen entluden.

Der Herzog hatte wohl nicht ganz zugehört, da er die Killiks weiterhin als Käfer ansah. Als Eila darauf antwortete, warf Holt ihr Naivität vor und wälzte die Schuld auch gleich noch mit dem Hinweis ab, dass andere Adelshäuser ebenfalls gegen das Insektenvolk vorgingen.
„Warum können wir dann nicht besser sein als alle anderen? Warum können wir nicht die ersten sein, die zu einer Verständigung mit den Killiks kommen, die Frieden mit ihnen schließen? Warum können wir kein leuchtendes Vorbild für den Rest Alderaans sein und beweisen, dass wir sehr wohl in die Republik gehören?“, gab die Prinzessin zurück und blickte schließlich zu dem kleinen Grüppchen Jedi hinüber.

Akani schoss der Gedanke durch den Kopf, dass er Tenia vorhin nicht so sehr hätte bedrängen sollen, dass sie sich diplomatisch verhielt und höflich mit dem Herzog umging. Er selbst hatte sich bei dem Gefasel des Mannes zusammenreißen müssen, um nicht die Hand zur Faust zu ballen. Dabei hätte sie doch so schön in das Gesicht Holts gepasst…
Er nahm einen tiefen Atemzug.

Ruhig, Akani. Guter Cop, böser Cop. Eila hat ihrem Vater die Meinung gegeigt, jetzt reiß dich zusammen und sprich vernünftig mit ihm, damit du es nicht vermasselst.

„Herzog, Eure Tochter erwähnte gerade eine Person namens It’Kla; wer war das noch gleich?“, fragte er.
Der Herzog schien etwas überrascht über den plötzlichen Themenwechsel.

„Er ist ein Botschafter der Caamasi.“
„Auf Alderaan gibt es einen nicht unerheblichen Bevölkerungsteil an Caamasi, wenn ich mich nicht irre?“,
„Nun, äh…das ist korrekt.“
„Und nachdem Ihr mit ihnen verbündet seid, gehe ich davon aus, dass Ihr ein recht gutes Verhältnis zu den Caamasi pflegt?“
„Ich denke, das kann man so sagen“, gab der Herzog nun schon etwas ungehalten zurück. Akani war nicht überrascht; soweit er wusste, waren die Caamasi ein äußerst diplomatisches Volk.

„Die Caamasi sind nicht menschlich, ziemlich offensichtlicherweise. Ich komme nicht umhin, mich bei ihrem Anblick an große Eulen erinnert zu fühlen. Die Killiks sehen aus wie überdimensionierte Käfer, wie Ihr schon erwähnt habt. Ich habe blaue Haut – ich versichere Euch, meine Meisterin hat mich nicht verprügelt; meine Haut ist immer so – und so rote Augen, als hätte ich zwei Jahre lang nicht geschlafen. Bailee – das ist die Frau, die Eure Tochter am Leben erhalten hat, bis Ihr eingetroffen seid – hat Tentakeln auf dem Kopf.“
Dass Tenia eine Nullianerin war, erwähnte er nicht; vielleicht war es ganz gut, wenn der Herzog dachte, sie wäre menschlich. Akani konnte es kaum glauben, dass Organa den Caamasi Unterkunft gewährt hatte, statt sie als Federvieh zu bezeichnen und ebenfalls zu vergiften…
„Dennoch haben wir alle die große Gemeinsamkeit, dass man mit uns reden kann; die Killiks brauchen lediglich ein menschliches Sprachrohr, ich nehme an, sie sind anatomisch nicht dazu in der Lage, menschliche Sprachen zu sprechen. Nachdem Telto jedoch für die Killiks sprechen kann, schlage ich vor, dass Ihr dem ganzen eine Chance gebt und mit den Killiks sprecht; zu verlieren habt Ihr nichts. Ich bin sicher, Ihr werdet Eurer Tochter Eila zustimmen, dass sie eine überaus faszinierende Spezies sind. Außerdem hat meine Meisterin euch bereits erklärt, dass sie uns ein Mittel überreicht haben, welches Heira aus ihrer Verbindung lösen kann. Ich glaube, wir stimmen alle überein, dass das ein großes Zeichen ihres guten Willens ist; sie hätten Heira auch als Druckmittel dabehalten und versuchen können, Euch auf diese Art davon abzuhalten, weitere Ladungen Gift zu versprühen. Denkt Ihr nicht, es ist einen Versuch wert, mit ihnen zu verhandeln?“


Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC

OP: Dass es hier auch noch ankommt: Bis 2. Oktober bin ich im Urlaub und werde höchstwahrscheinlich nicht posten können. Ihr könnt mich gern mitziehen :)
 
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Alderaan-Apalisküste-vor dem Killik-Nest-mit Akani, Tenia und NPCs

Die Hausärztin überschlug sich fast im Lob für Bailees Handeln. Die Nautolanerin sah sie dafür einen Augenblick lächelnd an.

" Auch wenn ich mich geschmeichelt fühlen sollte, bin ich mehr noch traurig, dass so ein Handeln überhaupt nötig war. Und wenn hier einer Lob verdient, dann ist es Heira, wenn sie wieder auf den Beinen ist. Denn sie hat den grösseren Kampf zu fechten. Und meine Reanimationsversuche hätten auch nicht gefruchtet, wenn Heira nicht mitgekämpft und Lebenswillen gezeigt hätte. "

Der Giftmischer erklärte dann, dass die zweite Spritze einen kurzfristig zusammengerührten Cocktail an Gegengiften enthielt, die zumindest die für Menschen schlimmsten Gift neutralisieren sollte. Sowohl die Ärztin als auch Eila schüttelten daraufhin den Kopf und Bailees Blick wurde so finster, dass der Giftmischer ihrem Blick auswich.

"Sie sind sowas von unterste Schublade. Ich hoffe, das wissen sie."

Lord Organa schien wie der Giftmischer ein richtiger Imperialer zu sein. Das nichtmenschliche Lebewesen auch intelligent und fühlend sein könnten, schien für ihn nur schwer vorstellbar. In Akani's und Bailees' Fall schien er eine Ausnahme zu machen, aber bei den Killiks erklärte er sich nicht bereit umzudenken. Dass er Eila dann als Träumerin hinstellte, lies Bailee den Mund verziehen. Zum Glück erhob zunächst Akani das Wort und sprach ihr richtiggehend aus der Seele. Der Lord sah nur, was er sehen wollte und da er sich vielleicht Vorteile davon versprach, wenn er sie und Akani genauso wie die Caamasi akzeptierte, war er halt Freundlich zu ihnen.

"Ich war in meiner letzten Anstellung als Monteurin viel im republikanischen Teil der Galaxis unterwegs. Die meisten Planeten, die ein vermeintlich unnötiges Lebewesen aus ihrem Ökosystem entfernt haben, haben es meist nach 1-2 Generationen bereut, weil entweder ein anderes Tier oder eine Pflanze danach entweder übermässig oder garnicht mehr vorhanden war. Und das zog dann so viele Nachteile hinter sich her, dass die Bewohner bald ein Projekt starteten, dass die Wiederansiedlung der ausgelöschten Lebewesen als Ziel hatte. Ihr sagt, die Killiks zerstören eure Ernte? Sie sagen, sie brauchen Land, um sich zu ernähren. Ich habe das Gefühl, die Menschen von Alderaan wissen nicht besonders viel über die Killiks, ausser, dass es Insektoiden sind, seh ich das richtig? Aber die Killiks sind heute ein Teil des Ökosystems des Planeten. Sie leisten vielleicht auch ihren Beitrag, dass Alderaan so eine wunderschöne Welt ist. Schonmal drüber nachgedacht? "


Es gab leider viele Kulturen, die der Meinung waren, dass sie als vermeintlich intelligenteste Spezies auf dem Planeten andere Gattungen nicht nötig hatten. Aber grade von den Menschen einer so schönen Welt hatte sie mehr erwartet. Mehr von dem, was Prinzessin Eila offenbar hatte. Weitsicht.

Alderaan-Apalisküste-vor dem Killik-Nest-mit Akani, Tenia und NPCs
 
Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)

Akani bemühte sich, Eila mit ihrem heroisch-selbstzerstörerischem Vorschlag wieder einzufangen. Der Prinzessin war es vollster Ernst mit ihrem Vorschlag, und der Chiss schien sie dafür zu bewundern. Von der Idee, ein lebendiges Pfand zu sein, wie er es formulierte, hielt er nicht viel und stieß die Alderaanerin auf Teltos Apathie, die er an den Tag gelegt hatte, bis sie sich dem Nest genähert hatten. Akani betonte, dass die Prinzessin als Vermittlerin zwischen den Welten, der Killik-Gesellschaft und jene der alderaanischen Adeligen mehr Nutzen bringen würde als wenn sie es Telto gleichtäte. Schließlich war noch überhaupt nicht bewiesen, dass es den Weg zurück wirklich gab. Das stimmte; Eila hielt zwar diese Schale mit dem seltsamen Gelee in der Hand und sie glaubte den Killiks, dass dieses die Verbindung lösen würde. Sie war sich aber keineswegs sicher, ob die Insekten überhaupt wussten, ob Heira wieder werden würde wie zuvor, oder ob sie irgendwie verändert sein würde.


»Ihr habt ja recht, Akani, bei nochmaligem Überlegen ist es vielleicht doch keine so gute Idee. Es ist eine Verzweifelungstat bestenfalls, ja. Außer mir gibt es in Vaters Umgebung keinen Fürsprecher für die Killiks. Mein Bruder Leilo interessiert sich nicht für die Killiks, bei Heira,…«

Eila seufzte tief.

»Bei Heira wissen wir ja noch nicht einmal sicher, ob sie es schafft. Die Killiks brauchen eine Stimme außer ihrer eigenen. Nur wenn Worte versagen, könnte ich darauf zurückkommen.«


Etwas später, bei Heira: Bailee, die von allen Seiten für ihre Kompentenz als Ersthelferin gelobt, gab dieses ganz bescheiden weiter an die Patientin, die tapfer gekämpft hatte. Die Ärztin nickte und lächelte.


»Ja, die Kleine ist eine echte Kämpferin und war es schon immer, schon seit sie das das erste Mal Licht dieser Welt erblickt hat. Heira war ein Frühchen, wisst Ihr? Ihr Start in's Leben war nicht gerade einfach, aber sie hat es damals geschafft, und sie wird es heute schaffen, da bin ich mir sicher.«


Mit dem Organa-Toxikologen war das Klima freilich rauer. Er schien am liebsten in den Hintergrund treten zu wollen und wohl war ihm bestimmt nicht dabei, dass hier ein Mitglied der Herzogsfamilie wegen seines Giftcocktails um sein Leben kämpfen musste.


»Hey, nicht das Gift tötet jemanden, die Leute tun es. Ich bin nicht verantwortlich für die Entscheidung, die Insekten mit Gift zu bekämpfen,«

Versuchte er sich aus der Rechenschaft zu ziehen.

Kurz darauf eskalierten die innerfamiliären Spannungen zwischen Eila und Herzog Organa. Die Prinzessin, die vor Wut und Schmerz nicht mehr an sich halten konnte, warf ihrem Vater so einiges an den Kopf und dieser reagierte nicht gerade einsichtig darauf. Zum Glück kamen ihr die Jedi zu Hilfe, Akani fragte den Herzog jedoch zunächst, wer ›It'Kla‹ war. Holt Organa antwortete kurz angebunden. Eila ergänzte deshalb:


»Der Caamasi, der auf der Besprechung war, Ihr müsst ihn gesehen haben. Er hatte sich doch angeboten, zwischen Menschen und Killiks zu vermitteln.«


Das war auch genau die Stoßrichtung, die Akani einschlug. Eila wusste ganz genau, dass ihr Vater sich als größter Fürsprecher der Caamasi auf Alderaan rühmte. Er schien zu ahnen, worauf der Chiss hinaus wollte, und die Richtung gefiel ihm offensichtlich nicht. ›Wenn die Leute merken, dass sie argumentativ auf verlorenem Posten stehen, reagieren sie oft gereizt,‹ dachte Eila bitter, hütete sich aber, dies ihrem eh schon ungehaltenen Vater ins Gesicht zu sagen.

»Die Caamasi dürfen keinesfalls hiervon erfahren!«


Meinte der Herzog barsch und bezog sich auf den Gifteinsatz. Akani wollte auf die, von einem gewissen Standpunkt aus betrachtet, ausgesprochen schizophrene Haltung des Hauses Organa in Bezug auf nichtmenschliche Rassen hinaus. Man hatte den Vahla und den Caamasi Zuflucht gewährt; letztere betrachtete man sogar als Verbündete. Dasselbe galt für die Jedi, in deren Gruppe es, soweit Eila wusste, nur einen einzigen Menschen gab. Mit all diesen verschiedenen Spezies redete man und hieß sie willkommen – nur die Killiks, die sich nicht ohne weiteres Nicht-Telepathisch verständigen konnte, bekämpfte man mit Insektengift.

Der Chiss-Padawan appellierte daher an den Herzog, nun, wo es endlich möglich war, einen Gesprächsversuch zu wagen. Was hatte er denn schon zu verlieren? Er wies nochmals darauf hin, dass die Jedi ja schon erfolgreich mit den Killiks verhandelt hatten und diese Heira, Holts jüngste Tochter, freigeben würden, ohne Bedingungen, obwohl sie damit ein Druckmittel aufgaben, um weitere Giftangriffe zu verhindern. Zumindest hätte Vater in der Lage der Killiks nicht ohne Gegenleistung auf ein solches verzichtet, und nach dem Selbstverständnis der alderaanischen Adelshäuser waren keineswegs nur die Caamasi große Diplomaten, sondern auch sie selbst. Dass die Jedi in kürzester Zeit sein wichtigstes Ziel (Heira zurückzubekommen) erreicht hatten, musste ihn wurmen, so froh er auch war, sie wiederzuhaben.

Bailee ging einen Schritt weiter und betonte die möglichen ökologischen Folgen, sollte man die Killiks stark dezimieren oder auslöschen. Niemand wusste, was auf Alderaan passierte, wenn die Killiks plötzlich nicht mehr da wären und womöglich würde man die Entscheidung eines Tages bereuen. Sie legte nahe, dass die Killiks nur deshalb die Ernten zerstörten, weil sie kein Land hatten, um sich zu ernähren und behauptete, dass die Alderaaner nur wenig über sie wussten.


»Einmal ein Killik-Nest von innen gesehen zu haben macht mich aller Wahrscheinlichkeit zur ultimativen Killik-Expertin auf Alderaan,«

Unkte Eila bitter, und womöglich hatte sie dabei sogar recht. Bailee vermutete, dass die Killiks ihren Beitrag zur Schönheit Alderaans leisteten und vermutlich gab es in der humanoiden Bevölkerung niemand, der dies bestätigen oder verneinen konnte, so wenig wusste man über diese Wesen, die scheinbar hauptsächlich im Untergrund lebten.


»Killiks sind keine Heuschrecken, die nur nach Instinkt handeln. Ich bin mir sicher, dass sie auf ihrem Land bleiben, wenn sie erst einmal eines bekommen. Man kann mit ihnen verhandeln, sie sind kompromissbereit und freigiebig, den Beweis siehst du vor dir, Vater!«


Eila deutete mit der freien Hand auf Heira.


»Wir haben die Caamasi aufgenommen und ihnen großzügig Ländereien abgetreten, auch die Vahla und ihnen… etwas gegeben. Wie können wir dann den Killiks dasselbe verweigern, obwohl sie, soweit wir wissen, zuerst hier waren? Was glaubst du, würden die Caamasi tun, wenn sie die Killiks auf ihrem Land hätten. Oder… vielleicht haben sie diese ja und leben längst friedlich zusammen. Sie hätten einfach mit ihnen gesprochen und das können wir jetzt auch. Als was möchtest du in die Geschichtsbücher eingehen, Vater? Holt Organa, Auslöscher der Killiks, Destabilisator des Ökosystems – oder Holt Organa, Freund der Nichtmenschen, Begründer des Friedens?«

Diese Worte ließ Eila im Raum stehen und ging zu Bailee und Marla Organa, der Ärztin.

»Was denkt ihr, ist Heira stabil genug, um ihr diese … Substanz? … zu verabreichen? Ich denke, es wäre ein wichtiges Symbol für ihn.«

Zwischenzeitlich startete der Herzog seine ersten unbeholfenen Versuche, mit Telto, Sprachrohr der Killiks, zu reden.

»Telto?«

»Was Ihr als Telto bezeichnet, ist eins mit dem Nest. Wir sind die Killiks.«

»Ich rede also mit allen von euch?«


»Das ist korrekt.«


»Und ihr gebt meine Tochter frei? Warum habt ihr sie überhaupt entführt?«

»Das ist korrekt. Das Nest Organa hat alles erhalten, was dazu nötig ist. Wir verstehen jetzt, dass diese da für euch sehr wichtig ist und wir können sie nicht vor dem Gift schützen, welches uns tötet. Das Nest Organa ist so anders als die Killiks. Wir brauchten die Verbundenen, um zu verstehen und wir brauchen sie, um zu kommunizieren.«

Es wirkte, als mussten diese Informationen erst sacken. Der Herzog schien eine Weile nachzudenken.

»Von wie viel Land sprechen wir überhaupt? Haben sie das Euch gesagt?«


Wandte er sich unvermittelt an Akani. Eila sah ihre immer noch bewusstlose Schwester an. Sie wusste es. Bestimmt wusste sie exakt, was die Killiks wollten und brauchten.

Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)
 
Alderaan ~ Umlaufbahn an Bord der Sekitari ~ allein

Noch einmal überflog Nei die Textpassagen einer bereits vor einiger Zeit empfangenen Nachricht auf ihrem Com. Immer wieder schweifte ihr Blick ab und über die Amaturen des Cockpits hinaus das durch den Hyperraum verzerrte Universum. In ihren Augen spiegelte sich der nebulöse Lichttunnel wider, der auch nach dem zigsten Sprung in die Überlichtgeschwindigkeit nichts von seinem Zauber verloren hatte. Ihre Gedanken verloren sich für einen Augenblick. Ungern hatte sie ihre Heimat verlassen. Sie hatte das Gefühl, die Ereignisse im Tal der Jedi nicht vollständig verarbeitet zu haben. Stattdessen hatte Nei sich in Arbeit gestürzt, mit dem Senat den Beitritt Ruusans zur Neuen Republik angestoßen, der inzwischen weitesgehend vollzogen war, und sich unter anderem auf eine kurze, aber kräftzehrende Mission mit Jedi Meister Bru-th Agoch begeben. All das, um schließlich nach Ruusan zurückzukehren und zu versuchen ihr inneres Gleichgewicht wiederherzustellen.

Ob ihr das gelungen war viel ihr schwer einzuschätzen. Es hatte zweifellos gutgetan eine Zeit lang in ihrem alten Bett zu schlafen. Alpträume hatten die Ruusanerin eines Nachts geplagt. Plötzlich war sie wieder ein kleines Mädchen, stand auf dem Marktplatz von Olmondo und brach unter den ungefilterten Eindrücken, die ihr die Macht wie ein sich durch Bergmassive schneidender Wasserfall durch das Gehirn gespült hatte, vor allen Anwesenden zusammen. Gefühlt die ganze Stadt hatte das seltsame Mädchen gesehen, welches ohne erkennbaren Grund kreischend umhergelaufen und schließlich bewusstlos zu Boden gegangen war. Schweißgebadet war Nei erwacht und hatte das Bett ihrer Mutter aufgesucht. Auch jetzt war sie wieder das seltsame Mädchen, auf der Suche nach Schutz und Geborgenheit. Doch ihre Mutter war nicht mehr da. Trotzdem legte sich Nei in das Bett im Schlafzimmer von Dione Sunrider und wickelte sich in die kalte Bettdecke bis unter die Nase ein, einen Hauch von Geborgenheit suchend, während sie in das Nachtlicht auf dem Beistelltisch starrte. Sie glaubte die Stimme einer Frau gehört zu haben...

"Nechaska, umgib dich mit denjenigen, denen du einen Platz in deinem Herzen geschenkt hast..."

Nei hatte ihre Augen aufgerissen und sich umgeschaut, und war doch allein. Und doch, ein Hauch von Wärme hatte sie erfüllt und sie hatte endlich Schlaf gefunden, auch wenn eine einzelne Träne ihre Wange hinunter kullerte, bevor der Bettbezug sie aufgesogen hatte. Mama...

Am nächsten Morgen warf Nei beiläufig ihren Blick auf ihr auf dem Küchentisch liegendes Com. Sie aktivierte es und entdeckte die zuletzt empfangene Nachricht ihrer Freundin aus Padawan-Zeiten. Ob Tenia sich noch immer auf Alderaan befindet? Die Worte, die sie wohl im Traum gehört hatte, hallten in ihren Ohren wider und Nei versuchte auf ihren Bauch und ihr Herz zu hören. Völlig gleich ob sie sich das Ganze nur eingebildet hatte oder ob ihre Mama tatsächlich einen Weg gefunden hatte ihr einen Rat zuzuflüstern. Hier in ihren vier Wänden zu versauern, war wohl keine Option. Und der Gedanke Tenia wiederzusehen ließ das wärmende Gefühl der zweiten Hälfte der letzten Nacht wieder aufkommen.


Zurück im Cockpit der Sekitari riss eine rot blinkende Warnleuchte Nei aus ihren Gedanken. Ein Summen ertönte synchron mit jedem Aufleuchten. Wir sind gleich da. Nei legte ihre Hand auf den Hebel zu ihrer Rechten. Begleitet von einem dumpfen Heulen und kleineren Erschütterungen, verließ ihr Raumfrachter den Hyperraum. Während die Sublichttriebwerke ihre Arbeit aufnahmen, scannte Nei die nähere Umgebung und behielt ihren Bordcomputer im Blick um zu schauen, ob jemand versuchte mit ihr Kontakt aufzunehmen. Ein paar Wachtposten poppten auf dem Radar auf, doch abgesehen davon, dass ihr Schiff standardmäßig von einer Weltraumboje gescannt wurde, passierte nichts. Es war sicher ein gute Idee gewesen, die Sekitari nicht offiziell bei den Jedi zu registrieren und das Bordmanifest entsprechend umzuschreiben, auch wenn das bedeutete, dass das Schiff offiziell noch immer auf den Namen ihrer Mutter lief.

Eine knappe halbe Stunde später hatte sich die Sekitari dem Planeten Alderaan genähert. Die ruusanische Jedi spürte wie ihr Herzschlag an Frequenz zunahm. War es ein Fehler gewesen, hierher hierher zu kommen? Am liebsten wäre sie umgekehrt und hätte sich wieder in ihr Loch auf Ruusan verkrümelt, doch wo sie schon einmal hier war... Nei öffnete einen Com-Kanal:

**Nachricht an Tenia Lumiran**

Hallo Tenia,

entschuldige bitte, dass ich mich nicht früher zurückgemeldet habe. Ich hatte gehofft eher zu dir zu kommen, aber... ich wurde aufgehalten.
Aber hey, jetzt bin ich hier!

Falls du noch auf Alderaan bist... ich bin in der Nähe. Ich kann helfen, bei was auch immer du gerade treibst. Oder wir können einfach etwas essen? Gibt es hier was Gutes? Ich hoffe die Imps nerven uns nicht?! Mist, das hätte ich nicht sagen sollen! Haha, lang lebe der Imperator... Ich hoffe die Nachricht scannt keiner...

Egal! Ich bin da! Also hier, in meinem Schiff, im Orbit.

Bis bald?
Nechaska

**Nachricht Ende**

Nei atmete tief durch und versackte in ihrem Sitz. Vor ihr lag Alderaan. Von hier oben sah eigentlich alles ganz friedlich aus.

Alderaan ~ Umlaufbahn an Bord der Sekitari ~ allein
 
Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)


Was hätten wir denn tun sollen? Tenia hatte Mühe, ihren Gemütszustand zu verbergen, als Holt den Hilflosen mimte und damit einen versuchten Genozid zu entschuldigen. Sie kamen über das Land und vernichteten die Ernte? Die Killik waren zuerst da gewesen! Was vernünftige Wesen wie Menschen trieben erkannte man auf Coruscant, dass seiner Natur völlig beraubt worden war. Einmal mehr musste Tenia an sich halten, als Holt dazu überging seine Missetaten in Abrede zu stellen, indem er erklärte, dass die Organas nicht die einzigen waren, die auf Gift zurückgriffen. Was für ein verblendeter, böser Mann! Eila versuchte an sein Gewissen zu appellieren, blickte schließlich hilfesuchend zu den Jedi, als Akani das Wort ergriff. Während Eila an sein Herz gewandt gesprochen hatte, versuchte es Akani mit Vernunft, appellierte an Holts Verstand, genau wie es auch Bailee tat.Tenia rechnete ihrem Schüler seine Worte hoch an, hätte sie, wäre sie ihm zuvor gekommen, ganz anders geantwortet.

„Was fürchtet Ihr, könnte geschehen, dass die Caamasi hiervon nichts erfahren sollten?“

Ihre Frage klang beiläufig, aber Tenias eigentlicher Wunsch war, ihren Finger in die Wunde zu legen.
„Wenn sich auch andere des Giftes bedienen, sollten die Caamasi, es vielleicht sogar verstehen können? Oder gehören sie selbst,“

und sie alle wussten, dass diese Frage rhetorischer Natur sein musste,

„vielleicht zu jenen Völkern, die vertrieben und gejagt werden, weil ihnen ein Schnabel und Gefieder statt Haut und Lippen gewachsen sind?“

Einen Augenblick schwieg die Nullianerin, ehe sie nachsetzte.

„Vielleicht könnten auch die Killik zu verbündeten werden. Die Organas haben in Bezug auf sie und die Vahla schon einmal Weitsicht bewiesen. Die Neue Republik schätzt Güte, Weitsicht und vor allem einen offenen Blick und ein offenes Herz. Schließlich weiß sie sich vom Imperium zu unterscheiden. Die NR begrüßt gerne neue Mitglieder, die für ähnliches einstehen, wie sie selbst.“


Was wohl mehr als ein subtiler Hinweis war. Dabei zweifelte Tenia längst an, dass eine Regierung unter einem Mann wie Holt Organa überhaupt zur Republik passte. Holt wandte sich schließlich direkt an die Killik, indem er mit Telto sprach. Doch offensichtlich begriff der Mann noch immer nicht. Fragte den Chiss, was die Insektoiden verlangten.

„Wäre es nicht ratsam, Ihr würdet den Killiks diese Frage selbst stellen? Schließlich sind direkte Verhandlungen von einer Partei zur nächsten vorzuziehen. Ich bin sicher, dass Ihr, als Herzog und führender Kopf der Organas nicht auf lauter nicht-menschliche Mittler angewiesen sind, wie sie hier zu vertreten sind…“





Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)

 
Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC


Akani vernahm mit Erleichterung Eilas Eingeständnis, dass sie sich wohl doch noch etwas zurückhalten sollte mit ihrer plötzlichen Idee, als Verbundene bei den Killiks zu bleiben. Leider brachte sie das ebenfalls wieder auf ihre Sorgen um Heira zurück, doch die Ärztin sprach gerade zum rechten Zeitpunkt ihre Zuversicht aus, dass die Frau sich durchkämpfen würde.


„Ich war in meiner letzten Anstellung als Monteurin viel im republikanischen Teil der Galaxis unterwegs“, ergriff dann auch Bailee das Wort.
„Die meisten Planeten, die ein vermeintlich unnötiges Lebewesen aus ihrem Ökosystem entfernt haben, haben es meist nach 1-2 Generationen bereut, weil entweder ein anderes Tier oder eine Pflanze danach entweder übermässig oder garnicht mehr vorhanden war. Und das zog dann so viele Nachteile hinter sich her, dass die Bewohner bald ein Projekt starteten, dass die Wiederansiedlung der ausgelöschten Lebewesen als Ziel hatte. Ihr sagt, die Killiks zerstören eure Ernte? Sie sagen, sie brauchen Land, um sich zu ernähren. Ich habe das Gefühl, die Menschen von Alderaan wissen nicht besonders viel über die Killiks, ausser, dass es Insektoiden sind, seh ich das richtig?”

Sie erklärte dann, dass das Insektenvolk Teil des alderaanischen Ökosystems war und vermutlich ebenfalls dazu beitrug, dass Alderaan so aussah, wie es aussah.
Eila setzte nach und betonte erneut, dass man mit den Killiks verhandeln konnte und fragte ihren Vater dann äußerst direkt, ob er den Alderaanern lieber als Friedensstifter oder als Vernichter der Killiks im Gedächtnis bleiben wollte. Anschließend verließ sie das Grüppchen in Richtung Ärzteteam, Bailee und Heira.
Tenia ergriff ebenfalls das Wort und erkundigte sich beiläufig, warum die Caamasi nichts von der Sache erfahren durften, bevor sie fragte, ob das gefiederte Volk nicht ebenfalls Ziel der Unterdrückung der Organas war. Anschließend schwenkte sie um und deutete an, dass die Killiks stattdessen auch potenzielle Verbündete der Organas sein konnten und dass die Neue Republik Weitsicht und Offenheit schätzte.


Holt Organa beschloss währenddessen tatsächlich, etwas zögerlich einen Gesprächsversuch mit den Killiks bzw. Telto zu starten. Auf seine Nachfrage nach seiner Tochter antwortete Telto für das Insektenvolk, dass dieses Heira nicht vor dem Gift schützen konnte, wohingegen die Organas offentlich das Gegengift mitgebracht hatten. Außerdem erklärte Telto, dass die Killiks Verbundene benötigten, um die Alderaaner – also die Alderaaner, die nicht Killiks waren – zu verstehen und sich mit ihnen zu verständigen.
Der Herzog befand offenbar, dass dies genau soviel der unmittelbaren Kommunikation mit Killiks war, wie er verkraften konnte, und wandte sich wieder an Akani, der ein Schnauben unterdrücken musste.

„Von wieviel Land sprechen wir überhaupt? Haben sie das Euch gesagt?“

Tenia schien ebenfalls nicht davon begeistert zu sein, dass der Mann sich nicht direkt bei den Killiks erkundigen konnte.
„Wäre es nicht ratsam, Ihr würdet den Killiks diese Frage selbst stellen? Schließlich sind direkte Verhandlungen von einer Partei zur nächsten vorzuziehen. Ich bin sicher, dass Ihr, als Herzog und führender Kopf der Organas nicht auf lauter nicht-menschliche Mittler angewiesen sind, wie sie hier zu vertreten sind…“
Akani lachte fast laut auf.
Auf der anderen Seite wäre es doch so viel praktischer, wenn der Chiss die Verhandlungen übernimmt und Organa die Schuld dann an den Blauhäuter weiterschieben kann, wenn sie nicht erfolgreich sind…, dachte er.

„Wie meine Meisterin sagt. Denkt Ihr nicht auch, dass dies eine gute Gelegenheit ist, die Verhandlungen zu beginnen? Ihr seid bereits hier. Euer Gefolge kann für beide Seiten bezeugen, was gesagt wird. Die Killiks haben Euch bereits versichert, dass Heira Euch nach Hause begleiten wird, und Eure Leibärztin hat überaus erfreulicherweise bereits die Prognose abgegeben, dass Heira sich aller Wahrscheinlichkeit nach durchboxen wird“, sagte er laut. Kurz überlegte er und fuhr dann fort.
„Wenn Ihr den Worten der Killiks nicht traut, könnt Ihr Eure Tochter mit einigen Eurer Leute bereits zum Palast zurückschicken. Ich schlage sowieso vor, dass Ihr dies tut, sofern die Ärztin ihr Okay gibt, dass Heira transportfähig ist; ich bin sicher, im Palast kann sie besser versorgt werden. Auf diese Weise habt Ihr einen Beweis, dass die Killiks ihr Wort halten und könnt Euch direkt daran machen, mit ihnen auszuhandeln, wie Ihr ihnen dies vergeltet.“


Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan-Apalisküste-vor dem Killik-Nest- mit Tenia, Akani und nem Haufen NPCs

Bailee fühlte sich irgendwie für Heira´s Wohlergehen verantwortlich, trotzdem die Ärztin jetzt da war und sicher viel besser für die junge Prinzessin sorgen konnte. Schon merkwürdig, was solch dramatische Situationen mit einem machen konnten. Die Ärztin erzählte unterdessen, dass Heira ein Frühchen gewesen wär und schon damals immensen Lebenswillen gezeigt hätte. Bailee schmunzelte.

„Von frühgeborenen Säugern hab ich schon gehört.Ebenso von eurem Talent, diese eigentlich nicht selbstständig lebensfähigen Kreaturen doch irgendwie durchzubringen. Bei uns gibts sowas nicht. Es ist schon ein mindestmaß an Kraft nötig, um aus den Eiern zu schlüpfen. Wer das nicht schafft, stirbt einfach. Und wenn man zu klein ist, wird man wohl schnell zur Beute der anderen, wenn man nicht sehr, sehr, sehr viel Glück hat. Sicherlich könnte man sich die Mühe machen, die Schlüpflinge zu trennen und dann irgendwie in Aquarien hoch zu peppeln. Aber dann hätten wir wohl sehr sehr schnell ein Problem mit Überbevölkerung. Drum lässt man es so. Natürliche Auslese. Ausserdem wär es noch fraglich, wie weit so „kleine“ Schlüpflinge dann an Land kommen würden. Die Natur auf meiner Heimatwelt ist schön, aber auch sehr gefährlich. Wir sind zwar weit entwickelt, aber wir können nicht von uns behaupten an der Spitze der Nahrungskette zu stehen. Bei den Kleinsten von uns gibts sogar Pflanzen, die uns zum Verhängnis werden können.“


Sie lächelte die Menschenfrau an. Brianna war ja recht entsetzt gewesen, doch für Bailee- wie auch für alle anderen Nautolaner- war das normal. Ihre Spezies gab sich im Normalfall eben nicht so viel Mühe, ein krankes, schwaches Neugeborenes irgendwie durchzubringen. Und evolutionär betrachtet, waren sie ja damit gut gefahren.

Der Giftmischer indes versuchte, sich von aller Schuld freizusprechen und Bailee rollte mit den Augen.


„Das klingt jetzt wie die Typen aus der Rüstungsindustrie. „Ich bau zwar die Bomben, die zum töten da sind. Aber dafür, dass sie eingesetzt werden, kann ich ja nu auch nichts. Ich verdien mich aber dumm und dämlich am Leid von anderen.“ SIE sind genauso Schuld an dem, was hier geschehen ist, wie Lord Organa. Und es gibt NICHTS, womit sie ihr Gewissen in der Hinsicht reinigen könnten. Aber sie könnten anfangen, den Killiks auch zu helfen. Gehen sie! Lassen sie sich zeigen, wie sie leben und was sie diesen Wesen angetan haben. Und dann nutzen sie ihr ach so schlaues Köpfchen mal dazu, den Killiks ebenso zu helfen wie Heira. Das wär doch mal ein Anfang, oder?“


Bailee kam nicht drum rum, mit den Augen zu rollen. Diese Einstellung brachte ihr Blut wirklich in Wallung. Was für ein Idiot. Hinter ihr wurde unterdessen gefragt, über wieviel Land für die Killiks gesprochen wurde. Wurde der Lord jetzt etwa noch kleinlich? Bailee drehte sich zu der Gruppe um.


„Ich schmeiss jetzt einfach mal ein paar Ideen in die Mitte.


Idee 1: Die Killiks sind kein besonders verbreitetes Volk. Man findet sie nicht so oft in der Galaxis. Also warum nicht Vorreiter sein- wie ihr es schon bei den Caamasi wart- und ein Killik-Schutzgebiet machen? Vielleicht wären die Killiks sogar damit einverstanden, innerhalb des Schutzgebietes zwei oder drei „Beobachtungs-Plattformen“ zu ermöglichen, damit die Besucher mehr über die Killiks und ihre Lebensweise lernen können. Stellt an den Eingängen Büchsen auf für freiwillige Spenden zum Erhalt des natürlichen Lebensraums der Killiks, dann könnt ihr damit sicher bald eure „Verluste“ begleichen, die ihr wahrscheinlich nicht mal erleidet, wenn ihr den Killiks ein Stück Land abtretet. Zumal ihr Haupt-Lebensraum ja eh unter der Erde ist.


Idee 2: Schonmal was von vertikalen Gärten gehört? Ich hab Killiks mit Flügeln gesehen, die sind sicher nicht nur zur Zierde da. Aber die Menschen sind die technisch fortgeschrittenere Spezies hier. Helft den Killiks, solche Gärten anzulegen. Sieht sogar noch schön aus und bietet ne höhere Ausbeute bei weniger Grundfläche.“



Bailee sah Telto an und lächelte.



„Ihr müsst euch mal überlegen, was ihr da rausholen könntet. Vielleicht sogar genug, um mit den Besuchern hier bisschen zu handeln oder zu tauschen und das eine oder andere Schöne oder Nützliche von anderen Welten zu bekommen. Ich hätte früher gern so nen kleinen vertikalen Garten gehabt. Früchte von oben bis unten. Coole Vorstellung. Leider war ich dann zu wenig zu Haus für so ein Unternehmen.“


Bailee hätte sicher Spass dran gehabt. In Ordnung, wahrscheinlich hätte sie am meisten Spass dran gehabt, an dem System rumzubasteln, um es irgendwie selbsterhaltend zu machen. Leckere Früchte und Gemüse von Sommer bis zum Spätherbst haben ohne selbst viel dafür tun zu müssen. Das wärs gewesen. Naja, das Pulverzeug, das man mit Wasser verrühren konnte, um was Essbares zu bekommen, war ja auch irgendwie ok.

Alderaan-Apalisküste-vor dem Killik-Nest- mit Tenia, Akani und nem Haufen NPCs
 
Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)

Bailee erklärte Marla Organa, der Ärztin, dass ihr das Konzept von Frühchen zwar geläufig war, aber eher ›von außen‹. Nautolaner fackelten da nicht lange – was nicht stark genug war, blieb auf der Strecke, was auch der Umwelt geschuldet war. Marla hatte menschliche Medizin studiert und wusste daher keine anatomischen Feinheiten, aber dass Nautolaner sehr viele Eier legten, war ihr wohl bekannt.


»Ich habe davon gehört, aber ihr würdet die Dinge sicher anders sehen, würdet ihr nicht hunderte von Eiern legen. Bei Menschen sind drei Kinder schon viel. Heira damals zu verlieren wäre Holt nicht einfacher gefallen als jetzt, und ich kann euch sagen, dass er gerade eine Menge durchmacht. Ich kenne ihn schon sehr lange und diese emotionale Achterbahnfahrt ist etwas zu viel für ihn. Ihr müsst deshalb entschuldigen, wenn er gerade nicht so staatsmännisch rüberkommt wie er das sonst eigentlich ist. Seine Tochter verloren geglaubt zu haben, wiederzufinden, um zu erfahren, dass man für ihre Vergiftung verantwortlich ist… ich weiß nicht, ob Ihr das verstehen könnt,«


Entgegnete die Ärztin Bailee. Der Giftmischer bekam ganz anders von der nautolanischen Padawan eingeschenkt und er regierte auch anders. Er, in den Killik-Bau gehen? Instinktiv wich er zurück und ein kurzer Seitenblick auf Heira verriet, dass er sich mindestens so viel Sorgen um seinen eigenen Giftcocktail machte als um nachtragende Killiks. Auf den Vorschlag, den Killiks Gegengift zu geben reagierte er zunächst, als wäre dies eine völlig absurde Idee.


»Ich kann nicht! Jedenfalls nicht hier und jetzt!«


Fast zur gleichen Zeit griff Tenia den unbedachten Ausruf Herzog Organas auf, dass die Caamasi nicht von der Vergiftungsaktion erfahren durfte. Vater war nicht wirklich er selbst, dachte die in der Nähe stehende EIla. In Normalform hätte er sich niemals so angreifbar gemacht. Caamasi galten vielen Alderaanern als sowas wie die moralisch normative Instanz. Sie waren der Maßstab – und er gab zu, dass er wusste, dass er diesem nicht genügte. Die Caamasi würden es nicht billigen hieß, dass es die Intellektuellen, die Denker ebenfalls nicht tun würden, unabhängig davon, ob sie nun der Republik oder dem Imperium nahestanden. Es war daher absehbar, dass die Berichterstattung ebenfalls nicht positiv ausfallen würde. Vater machte sich gerade erpressbar, und er merkte nicht einmal, wie viel er gerade preisgab.

»Was soll das überhaupt für eine Frage sein? Das wisst ihr doch ganz genau!«


Blaffte er Tenia undiplomatisch an. Die ließ sich aber nicht irritieren und kam zum Punkt.


»Die Organas haben die Caamasi aufgenommen, weil die imperiumsnahen Häuser keine nichtmenschlichen Flüchtlinge aufgenommen hätten. Wir haben unsere Entscheidung seither nicht bereut,«

Hakte Eila ein, bevor die Jedi-Ritterin eine ähnliche Beziehung zwischen Organas und Killiks skizzierte. Außerdem legte sie nahe, dass Alderaan schlechte Karten bei der NR haben würde, sollten dessen menschliche Bewohner ihr Verhalten nicht überdenken. Der Herzog fixierte die Nullianerin:


»Versucht Ihr mir gerade zu sagen, dass die Neue Republik uns nicht aufnehmen würde, sollten wir keinen Frieden mit den Killiks schließen?«

Anschließend versuchte Holt es wenigstens. Eila sah ihrem Vater an, dass es ihn Überwindung kostete, und Umdenken erforderte, mit Telto als dem Sprachrohr des Killik-Volkes in Verhandlungen zu treten. Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit versuchte er prompt, davon abzuweichen und wollte die Jedi als Mittler einspannen, was Tenia jedoch als weniger effizient zurückwies. Der eigentlich angesprochene Akani baute darauf auf und drängte ihn, hier und jetzt zu verhandeln. Er erinnerte ihn an seine jüngere Tochter Heira, mit der die Killiks bereits in Vorleistung getreten waren. Für die andere Tochter war das das Signal, loszulegen.

»Sieh' her, Vater! Ich verabreiche Heira nun das Killik-Gelee.«

Rief die inzwischen bei ihrer Schwester knieende Eila ein, welche das Okay der Ärztin bekommen hatte. Das Zeug war relativ fest, so dass die Prinzessin es mit den Fingern aus dem Insektenpanzer streichen und Heira in den Mund einführen musste. Die Reste schleckte sie sich anschließend von den glibberigen Fingern. Sie würde Heira nichts zumuten, was sie nicht auch nehmen würde.

»Eigentlich schmeckt das Zeug sogar ganz gut. Süß…«

Befand sie und schleckte sich die Finger sauber. Zu schade, um es abzuwischen, selbst als Marla ihr Tücher reichte.


»Ich bin mir sicher, das braucht ein bisschen. Jetzt red' endlich weiter mit den Killiks, Vater!«

So wie Herzog Organa vorher mit ihr umgesprungen war und sie vor allen Leuten als naiv betitelt hatte, sah Eila auch keinen Grund für prinzessinnenhafte Zurückhaltung und die dem Stande gebotenen Umgangsformen, die er ja ebenfalls hatte vermissen lassen.

»Etwa fünf Eurer Klicks um unsere Nester herum würden genügen, denken wir.«

Erklärten die Killiks nun plötzlich von sich aus, wo die Debatte, wer verhandeln sollte, verstummt war. Fast gleichzeitig unterbreitete Bailee den Anwesenden einen Vorschlag, der auf eine Art Killik-Reservat mit der Gelegenheit, die Insekten aus der Nähe kennenzulernen hinauslief.

»Die Killiks erinnern sich an die Furcht, die dieser hier verspürt hatte, bevor er zum Verbundenen wurde,«

Begann Killik-Telto und deutete auf sich selbst.

»Furcht, die die meisten des Nestes Organa nun nicht mehr zeigen, seit sie hier sind und uns kennen. Die Killiks denken, dass das Nest Organa und die übrigen Nester diese Furcht ablegen müssen. Wir gestatten daher, uns zu beobachten, solange die Nester in friedlicher Absicht kommen. Das Konzept dieser ›vertikalen Gärten‹ ist diesem Killik und jener Ex-Killik…«


Er deutete auf Heira.


»…nicht vertraut. Wenn Ihr recht habt, würde uns auch weniger Land genügen.«

Aber das eigentlich Interessante passierte in diesem Moment woanders, Telto lenkte nur die allgemeine Aufmerksamkeit darauf. Der Veränderungsprozess in Heira hatte bereits begonnen. Obwohl sie noch nicht wirklich wach wirkte, bewegte sie sich ein bisschen und öffnete sie die Augen. Sie sahen nicht mehr so verändert aus als bei Kelto oder wie sie sie im Nest vorgefunden hatte, sondern sie wurden wieder normal.


»Es hat begonnen! Heira hat wieder menschliche Augen!«


Rief Eila laut aus und ihren Vater riss es förmlich. Er sah Heira zwei, drei Augenblicke lang an, um sich noch einmal kurz den Killiks zuzuwenden.

»Ihr könnt Eure fünf Klicks haben – aber keinen Milliklick mehr!«

Augenblicklich eilte er zu seinem Kind, kniete neben seiner Ältesten und streichelte der Jüngsten die Wange. Ganz langsam öffnete sich ihr Mund und kaum hörbar sprach sie:

»Eila? Warum ist es so still? Wo sind denn alle?«

Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)
 
Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)

Was für ein seltsamer Tag. Mitten in der freien Natur führten sie Gespräche, die Adelige sonst wohl eher in geschlossenen Räumen führten. Ordentlich an Tischen, oder wo auch immer man Verhandlungen dieser Art ausarbeitete. Verhandlung. Wie lächerlich! Als ginge es darum ein Barabel-Frucht zu verkaufen und einen guten Preis auszuhandeln. Doch Holt schlug dem Fass einmal mehr den Boden aus. Zum Glück stützte Akani die Worte der Nullianerin und verwies ebenfalls darauf,d ass Geschäfte eben mit denen zu führen waren, die sie direkt betrafen. Vermutlich würde das diesem Popanz einen Zacken aus der Krone brechen, aber das war etwas, das Tenia liebend gerne nicht nur in Kauf nahm, sondern auch beobachten würde. Im Grunde wurde er von allen Seiten konfrontiert, denn auch Bailee ergriff noch einmal das Wort. Nicht ohne vorher mit den Augen zu rollen, was Tenia zu einem verdeckten Grinsen brachte. Holt grinste nicht mehr, sondern blaffte Tenia tatsächlich auch noch an. Sie gab sich Mühe so unschuldig wie nur nötig drein zu blicken.


„Es ist eine ganz normale Frage.“

Die Holt natürlich erzürnte, weil er zwar ein Großkotz aber kein minderbemittelter Dummkopf war.
Als er allerdings ein zweites Mal die Stimme erhob und Tenia fixierte, wurde deren Blick eisig.

„Was ich gerade gesagt habe ist, dass die Neue Republik Wert darauf legt, dass diejenigen, die zu ihr gehören wollen, ähnliche, moralische Ansichten vertritt. Was auch immer sie tut oder nicht, obliegt nicht meiner Entscheidungsmacht.“

Sonst hätte Holt sich lägst ins Aus geschossen. Ein jähzorniger Mensch, der vor Genozid nicht zurückschreckte. Sie würde einen Bericht über diese Mission verfassen, der all diese Punkte enthielt. Bloß, weil sie nicht entscheiden konnte, würde sie ganz sicher nicht den Mund halten.
Tenia hoffte, dass die Killik auf Bailees Rat hören würde, der im Grunde auch beinhaltete, sich nicht mit allem zufrieden zu geben sollten. Natürlich sollte hier Gier keinen Vorrang haben, ohnehin, die Natur gehörte sich selbst. Aber der Gier Holts musste entschieden entgegengetreten werden.
Eine Einigung schien schließlich getroffen, als zwei andere Dinge Tenias Aufmerksamkeit unterbrachen. Sie spürte ihr Komgerät, dass sich gemeldet hatte und Heira, die das Gegenmittel bekommen hatte, erwachte…

OCC: Kurz und unkreativ, sorry. @Nei Sunrider: Bei der nächsten Gelegenheit bekommst du deine Antwort :)

Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)
 
Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC


Bailee zeigte sich ebenfalls nicht begeistert von Holts Reaktion, sofort nach der Größe des Gebiets zu fragen, welches die Killiks für sich benötigten. Sie schlug vor, ein Schutzgebiet für das Insektenvolk einzurichten und mit der Erlaubnis der Killiks einige Plattformen auszubauen, welche es Besuchern erlauben würden, ihre Lebensweise anzusehen und mehr über sie zu lernen. Klugerweise lies sie auch fallen, dass dies den Organas wiederum eine Vorreiterrolle zuteilen würde, mit welcher sie sich dann äußerst positiv beim Rest Alderaans darstellen konnten.

Außerdem meinte sie, dass vertikale Gärten eine Möglichkeit wären, den Killiks mehr Lebensraum bei gleichbleibender Flächenausdehnung zu bieten. Dann wandte sie sich an Telto und schlug diesem und damit den Killiks selbst vor, sich Gedanken zu machen, wie sie ebenfalls einen Nutzen aus dieser Abmachung ziehen konnten.


Holt wiederum stieß sich natürlich sofort den Kopf an Tenias Erklärung, die NR würde Mitglieder begrüßen, welche anderen Spezies gegenüber ähnlich dachten wie die NR selbst, an, und fasste dies wohl als eine Art Erpressung auf. Tenia gab knapp zurück, dass die NR Wert auf die Einstellung ihrer Mitglieder legte, jedoch ihre Entscheidungen unabhängig von Tenia traf.

Während Eila Heira nun die Substanz verabreichte, die sie aus der Verbindung lösen sollte, wandte sich Holt aber immerhin wieder den Killiks zu, welche durch Telto hindurch tatsächlich eine feste Angabe machten; das Wissen bezüglich der Streckeneinheiten bezogen sie vermutlich von Telto selbst. Außerdem zeigte sich das Bewusstsein des Nestes ungefähr hundertmal einsichtiger als Holt und stimmte auch direkt Bailees Vorschlag mit den Beobachtungsposten zu, die es Alderaanern anderer Spezies ermöglichen würden, über die Killiks zu lernen und ihnen gegenüber hoffentlich aufgeschlossener zu werden.

Als hätte die Macht es so gefügt, ertönte nun auch ein Ausruf von Eila, die alle Anwesenden darauf hinwies, dass Heiras Augen sich bereits verändert hatten. Es schien, dass die Killiksubstanz wirklich ihre versprochene Wirkung entfalten würde. Offenbar gab dies Holt den Anstoß, zuzustimmen.


„Ihr könnt eure fünf Klicks haben – aber keinen Milliklick mehr!“, sagte er an die Killiks gewandt und eilte dann zu seiner Tochter hinüber.

Auch Akani verspürte Erleichterung. Hätte das Mittel nicht gewirkt, wäre der Mann sicherlich nicht zu einer Einigung bereit gewesen. Während sich alle um Heira scharten, ging er zu Telto hinüber.
„Verehrtes…Bewusstsein - ich hoffe, Ihr verzeiht mir die ungeschickte Anrede; ich habe keine Ahnung, wie bei Euch derartige Formalitäten aussehen -, vielen Dank für Eure Verhandlungsbereitschaft, das Gelee und die Zustimmung zu Lord Organas Forderungen. Ich denke, der Mann wird jetzt erstmal um das Wohlbefinden seiner Tochter besorgt sein. Würdet Ihr Euch bereiterklären, durch Telto in der nahen Zukunft weitere Treffen mit Lord Organa oder anderen Abgeordneten des Hauses Organa abzuhalten, um die Details für das Abkommen zwischen Euch und den Organas zu besprechen? Ich fürchte, zumindest von Seiten der Organas wird es da einiges an Papierkram geben. Eventuell kann ein Komlink zurückgelassen werden, über welches die Organas dann über Telto Kontakt zu Euch aufnehmen können, um die Treffen zu vereinbaren“, erklärte er. Er hoffte, dass die Killiks aus Teltos Verstand das nötige Wissen zogen, um zu verstehen, wie umständlich derartige Abkommen in der Republik oft waren.


Alderaan - Apalisküste – vor dem Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan-Apalisküste-vor dem Killik-Nest-mit Tenia, Akani und NPC´s

Die Ärztin erklärte Bailee, dass Lord Organa normalerweise wohl nicht so arrogant war und Bailee nickte.

„Ich kann es mir zumindest vorstellen, dass er grad nicht weiss, wo oben und unten ist. „

Ihr Blick wanderte zu dem Mann, der immernoch mit Tenia diskutierte.

„Als ich ihn das erste Mal traf auf dem Empfang, da hatte ich auch das Gefühl, das er sehr nett und offen für Neues wäre. Ich hoffe,dass sich dieser Charakterzug von ihm in Zukunft mehr durchsetzt und es nicht nur politisches Mimenspiel war.Aber, hey. Ich stehe am Anfang meiner Jedi-Laufbahn und Alderaan vielleicht am Anfang der Aufnahmeverhandlungen mit der Neuen Republik. Vielleicht treffe ich Lord Organa oder seine Töchter in ein paar Jahren auf Coruscant wieder und kann ihn dann nochmal unter weniger angespannten Bedingungen kennen lernen.“

Eine schöne Vorstellung und das nicht nur, weil dem Imperium dadurch wohl eine fortschrittliche Welt abhanden kommen würde. Bailee würde sich wirklich freuen, Eila und Heira wiederzusehen.


„Oder ich meld mich mal, wenn ich in diesem Quadranten unterwegs bin.“


Das Gestotter des Giftmischers brachte Bailee´s Laune wieder in den Keller und sie blickte den Menschen an.

„Bei ihnen bekomm ich auch gleich ne Achterbahnfahrt der Gefühle. Wie wärs denn, wenn sie ihnen nicht hier helfen können, wenn sie ihren Hintern in Bewegung setzen, in ihr hübsches, sicher modern eingerichtetes Labor krabbeln und dort an einem Antidot arbeiten, das sich hier genauso verteilen lässt wie das Gift. Und das ein bisschen Pronto. Sie kennen ja offensichtlich das Gegengift für Menschen… Vielleicht fragen sie die Killiks mal ganz ganz lieb und nett, ob sie eine ihrer Leichen für Untersuchungen zur Verfügung stellen würden. Damit sie die Anatomie verstehen und damit vielleicht noch etwas schneller das Gegengift mischen können? Dann könnten sie von sich behaupten, dass sie wenigstens einmal was sinnvolles getan haben in diesem Jahrzehnt. Vom hier rumsitzen und rumjammern ändert sich nämlich nichts.Und so wie ich das sehe, bekommen sie wahrscheinlich früher oder später eh den Auftrag. Also warum fangen sie nicht schonmal an? Da, Telto, anfragen wegen Leiche. Bitteschön.“

Mehr zu sich selbst als zu dem Giftmischer grummelte sie dann nur noch.

„Nen Schritt schneller, wo kein Eis liegt.“


Solche „Mitarbeiter“ hatte sie früher schon gehasst. Solche wie N´derim, dem man auch alles vorkauen musste. Die keine Eigeninitiative zeigten und lieber so lang diskutierten, bis jemand anderes die Fehler ausbügelte oder die Arbeit erledigte. Sie sah die Ärztin mit einem vielsagenden Blick an.

„Solche Leute hab ich echt gefressen, glaub ich.Also, jetzt nicht wörtlich."

Dabei fiel ihr noch etwas ein.

"Wissen sie, wo der arbeitet? Können sie ihm bisschen Feuer unterm Hintern machen, dass das Gegengift möglichst schnell fertig ist? Wahrscheinlich muss hier alles dekontaminiert werden, oder?“

Das Gezeter von Prinzessin Eila brachte Bailee´s Aufmerksamkeit wieder auf den Lord und seine Tochter. Sie kam jetzt mit dem Killik-Gel an, probierte das Gel sogar selbst, was Bailee den Mund verziehen ließ. Auch, als sie beinahe positiv überrascht bekannt gab, dass das Gel süß schmeckte. Aber kurz danach sah sie schon grinsend zu Killik-Telto.


„Seht ihr? Scheint den Menschen zu schmecken. Je nach Aufwand könnt ihr vielleicht schon ne Delikatesse aus dem Gel machen.“

In Bailee´s Phantasie sah sie die Killik´s ihr Gel schon in Gläsern für 3 Credit´s das Stück verkaufen wie andere Marmelade. Aber wahrscheinlich hätten sie in der Nautolanerin keinen dankbaren Abnehmer dafür. Aber viel interessanter war die Wirkung auf Heira, die das Gel von ihrer Schwester in den Mund geschmiert bekommen hatte. Erstmal sah man noch nichts besonderes. Wahrscheinlich hatte Eila recht und es brauchte einen Moment. Zeit, die Killik-Telto nutzte und von den Beobachtungen des Nests bezüglich der Furcht der Menschen gemacht hatte.

„Für die meisten Menschen dürfte diese Verbindung eine beängstigende Erfahrung sein, wie auch für die meisten anderen Spezies. Auch wenn wir in Gruppen und Familien zusammenleben, ist ein kollektives Bewusstsein wie bei euch nicht gegeben. Vielleicht kann man zu ein oder zwei anderen Individuen eine Freundschaft aufbauen, in der das Verständnis für den anderen tiefer geht. Aber wirklich wissen, was andere fühlen oder denken kann keiner im Normalfall.“

Brianna hatte zwar von ähnlichen Verbindungen zu ihrer Meisterin und ihrer letzten Schülerin berichtet, aber Bailee konnte sich sowas immernoch höchstens vorstellen.
Die Idee von den vertikalen Gärten schien den Killik´s zu gefallen, auch wenn sie wohl keine Vorstellung hatte, wie sowas aussah. Aber sie boten an, sich dann auch mit weniger Land zufrieden zu geben. Holt Organa betonte jedoch noch einmal, dass sie die fünf Klicks haben konnten und Bailee nickte dem Killik-Telto zu.


„Annehmen. Besser, ihr habt es, als ihr braucht es. Und eben: Wenn ihr zu viel anbaut und ihr könnt was davon verkaufen, habt ihr noch viel mehr Möglichkeiten auf lange Sicht. Ausserdem wird sich euer Nest erholen. Es wird neue Killik´s geben. Die brauchen dann auch was zu essen. Es ist schon gut so. Und was die vertikalen Gärten angeht. Im Holonet gibt es Anleitungen dafür. Sowohl für Privat als auch für professionellen Anbau. Vielleicht kann euch jemand das runterladen und hier zeigen? Zudem sind die Menschen hier so weit entwickelt.Eventuell kann Lord Organa auch jemanden dazu verdonnern, euch beim Aufbau zu helfen.Einen aus den anderen Häusern, der vielleicht mit aufspringt.“


Der Ausruf von Eila rief Bailee wieder zu Heira. Es hatte begonnen. Die junge Menschin verwandelte sich zurück und öffnete bald darauf die Augen. Das Mädchen wandte sich natürlich zunächst an ihre grosse Schwester und dass Heira Eila überhaupt erkannte und ansprach, ließ Bailee lächeln.

„Immer langsam, Prinzessin Heira. Ihr seid unter Freunden. Bleibt liegen. Ihr hab einiges mitgemacht. Ich denke, eure Ärztin kennt ihr? Sie wird euch in ein Med-Center bringen und dann seid ihr bald wieder ganz die Alte.Aber schön, das ihr wieder da seid.“

Sie lächelte das junge Mädchen ermutigend an und hoffte, dass sie ihr mit ihrem Aussehen keine Angst machte.
Akani richtete seine Worte an Killik-Telto und es klang danach, als wollte er die Verhandlungen zu Ende bringen. Es war ja eigentlich auch alles gesagt und geklärt. Bailee nickte der Ärztin zu.

„Bringen wir Heira nach Hause. Ich helf euch. Habt ihr ne Trage oder sowas dabei? Sonst muss Akani´s Umhang weiter leiden.“

Sie sah den Padawan grinsend an. Das Ding hatte eh eine Reinigung nötig, nachdem sich Heira drauf übergeben hatte. Wenn er jetzt auch noch ausleierte, weil er als Traghilfe herhalten musste, würde er vielleicht nen Neuen brauchen.

Alderaan-Apalisküste-vor dem Killik-Nest-mit Tenia, Akani und NPC´s
 
Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)

Marla Organa hatte das Gefühl, sich für das Oberhaupt ihres Hauses entschuldigen zu müssen. Normalerweise ist er nicht so. Wie bei einem Hund, von dem man sagt, ‚der will nur spielen‘, und einem dann plötzlich in die Hand beißt. Doch auch Bailee, mit der sie sich unterhielt, hatte ihn ursprünglich ganz anders erlebt.

»Das ist auch eher sein normales Selbst, nicht das hier. Klar kann er auch hart und… durchsetzungsfähig sein. Das war er schon als Kind. Aber ich hätte nie gedacht, dass er zu sowas fähig wäre,“

Erwiderte die Ärztin und beschrieb einen großen Bogen mit den Händen. Dem Herzog unter entspannteren Bedingungen eine zweite Chance zu geben, klang vernünftig.

»Ja, tut das. Ich bin mir sicher, Ihr werdet ihn kaum wiedererkennen. Es muss an Heira liegen… und vielleicht an Schuldgefühlen.«


Im Anschluss machte Bailee dem Giftmischer die Hölle heiß, der zunächst zurückwich und hoffte, dass ihm jemand zur Seite sprang und diese energische Nautolanerin einbremsen würde. Als das nicht geschah, stob er davon und sah sich nach irgendetwas um, wo er sich in Sachen Gegengiftforschung nützlich machen konnte. Als er endlich weg war, wandte sich Bailee wieder an die Ärztin.


»Das merkt man und ich habe das Gefühl, die Wörtlichkeit scheint ihn zu motivieren. Er ist ein Rist, was ihn am meisten motiviert ist sicherlich Geld. Ich will gar nicht daran denken, wie viel Credits Holt für so eine schlimme Sache ausgegeben haben muss. Die Rists werden sicherlich wieder Geld sehen wollen… aber wenn die ganze Sache an die Öffentlichkeit geriete – was ich, unseren Ruf hin oder her sehr hoffe – könnte der Druck von Außen ihre Motivation sicherlich erheblich steigern.«

Zwischenzeitlich lieferte sich Tenia einen kleinen verbalen Privatkrieg mit Holt Organa. Eila konnte geradezu sehen, wie sein Blutdruck immer weiter stieg und auch sein Kopf wurde etwas röter, was höchst selten vorkam. Mitleid hatte sie aber keins mit ihm, nicht nach all dem Schaden, den er hier angerichtet hatte. Vater war es nicht gewohnt, dass er Kontra bekam und schon gar nicht von wem, der nicht einmal adelig war. Dass die Jedi-Ritterin ihm gegenüber klare Kante zeigte, tat ihm sicherlich gut. Die Prinzessin begrüßte es jedenfalls. Den Wink mit der Moral hatte er sicherlich auch verdient und dass die Organas sich nicht der Republik würdig verhalten hatten war auch klar. Ein bisschen fragte Eila sich, ob Vater gleich explodieren würde, aber als ihm wohl die Argumente ausgingen, wandte er sich schnaubend ab. Dabei warf er sogar Eila einen finsteren Blick zu, die kaum etwas dazu gesagt hatte, als wäre es ihre Schuld, dass sie sich mit solchen Leuten abgab.

Bailee schlug Telto den Verkauf des leckeren Killik-Gelees als Geschäftsidee vor. Geschäftssinn hatte das Nest wohl noch keinen entwickelt, jedenfalls sah Eila keine Creditzeichen in Teltos verfärbten Augen aufleuchten.


»Ich würde das Zeug in den Palast kommen lassen, wenn es das zu kaufen gäbe,«

Meldete Eila gleich den Anspruch als erste Kundin an. Anschließend begann Bailee den Killiks zu erklären, wie beängstigend so eine innige Vereinigung für Nicht-Killiks war, die nie wirklich wussten, was jemand anderes dachte und fühlte. Dann öffnete Heira die Augen, Holt verzichtete beinahe trotzig wie ein Kind auf die gewünschten fünf Klicks und Akani übernahm die Rolle als Verhandlungsführer ihrer Seite. Er versuchte, die geeigneten Anreden und Floskeln für Gespräche mit einer solchen Entität zu finden und bedankte sich für die Kooperation. Er versuchte gleich eine Basis für weitergehende Verhandlungen aufzubauen, die zu einem Abkommen führen sollten. Für diese Zwecke schlug er vor, Telto ein Komlink zu überlassen.

Bailee riet den Killiks dringend dazu, das Angebot anzunehmen und schlug vor, dass die Organas das Konzept der vertikalen Gärten näherbringen sollte. Diese überlegten nicht lange und sprachen durch Telto:


»Wir sind einverstanden. Die Killiks können sich… an die Bedienung eines Komlinks erinnern. Es erscheint uns wie eine inadequate Form der Kommunikation, doch wir ziehen jegliche Form dem Schweigen vor. Dafür ist Kommunikation zu wichtig. Gerne lernen wir das Konzept dieser… vertikalen Gärten und wenn der Zustand des Nests sich bessert, könnten wir euch Nahrungsgelee im Gegenzug überlassen.«

Eila war überglücklich, die schwache Stimme ihrer jüngeren Schwester wieder zu vernehmen, nachdem ein kleiner Teil von ihr bereits Angst gehabt hatte, dass diese für immer verstummt sein würde. Sie strahlte über das ganze Gesicht und strich Heira über die knochig gewordene Wange.


»Du bist wieder normal. Die Verbindung zu den Killiks wurde gelöst. Du kannst nach Hause, zu deiner Familie…«


»Aber die Stimmen? Sie sind alle weg! Ich bin so alleine…«


»Nein, wir sind hier, wir alle sind hier. Vater, Tante Marla, ich…«


In dem Moment drängte sich Holt an Eila vorbei und scheuchte sie weg mit den Worten:

»Du bist hiermit kraft meiner Gewalt als Herzog beauftragt, die Verhandlungen zwischen dem Haus Organa und den Killiks zu führen. Tu, was immer nötig ist, damit ich nichts mehr von diesen Insekten sehen noch hören muss. Und jetzt mach' dich an die Arbeit!«


Das Familienoberhaupt stieß die zierliche Prinzessin regelrecht beiseite, die ihn verdattert ansah. Irgendwas veränderte sich grad in ihm. War er dabei, den Verstand zu verlieren? So hatte er sie noch nie behandelt!? Zwei, drei Augenblicke sah sie ihn an, wie er sich über sein jüngstes Kind beugte.


»Heira! Dein Vater ist bei dir!«

Schließlich wandte sie sich ab, seufzend und achselzuckend, aber entschlossen, etwas Positives aus seiner Reaktion zu schöpfen.


»Ihr habt alle den Herzog gehört? Ihr könnt bezeugen, dass er mich auftragt hat, ein Abkommen zum beiderseitigen Vorteil mit den Killiks zu schließen?«

Eila war über alle Maßen von ihrem Vater enttäuscht und traute ihm inzwischen durchaus zu, später abzustreiten, dass er es gesagt hatte. Es hatte damit angefangen, den Verbundenen Telto in den Turm zu sperren. Dann hatten sie herausgefunden, dass er die Killiks vergiftet hatte, schließlich sein verbohrtes Auftreten, als er mit ihnen hätte verhandeln sollen, wo er sie naiv genannt hatte und jetzt das. Er benahm sich seines Standes unwürdig, und sie würde ihm zeigen, dass sie sein Killik-Problem lösen konnte, friedlich und einvernehmlich. Sie trat an Telto heran und reichte ihm ihr Kom.


»Hier, nehmt das. Auf diesem Wege können wir miteinander kommunizieren. Wir müssen in unser Nest zurück, um Heira angemessen versorgen zu können. Wir werden uns dort die Karten ansehen, um einen möglichen Grenzverlauf zu ermitteln. Dann werden wir zurückkehren und ihn gemeinsam ansehen, ob er euren Vorstellungen genügt oder ob wir Änderungen vornehmen müssen. Ich garantiere euch, dass es mindestens so viel ist wie mein Vater euch versprochen hat und auf jeden Fall so viel wie ihr benötigt. Das wird euer Land sein, es wird euch gehören und kein Organa wird es ohne eure Erlaubnis betreten. Wir zeigen euch die vertikalen Gärten und andere Techniken der effizienten Landnutzung, und wir bieten euch die Möglichkeit zu handeln an. Wir helfen Euer Land zu dekontaminieren und versuchen, mithilfe dem Nest Rist ein Gegengift herzustellen. Selbstverständlich verpflichten wir Organas uns, nie mehr Gift oder ähnliches gegen euch einzusetzen und wir werden uns dafür einsetzen, dass andere unserem Beispiel folgen. Im Gegenzug erwarten wir, dass ihr aufhört, unsere Felder zu verwüsten, und dass ihr nicht gewaltsam gegen Organas außerhalb eures Gebiets vorgeht. Das wäre unsere Verhandlungsbasis, deren Einzelheiten wir noch regeln, wenn ihr damit einverstanden seid. Ich würde mich freuen, die Gespräche alsbald mit euch vertiefen zu können und mit etwas Glück kann Heira dann auch schon dabei sein.«

»Die Killiks sind einverstanden. Wir freuen uns darauf, bald wieder mit dem Organa-Nest zu sprechen,«

Entgegnete Telto. Eila verabschiedete sich mit einer leichten Verbeugung.

»Bis bald – und lebwohl Cousin Telto, solltest du noch irgendwo da tief drinnen sein.«

Sie wandte sich ab und kehrte zu Heira zurück, die gerade auf eine von Marla bereitgestellte Repulsortrage umgebettet wurde. Vater wich dabei keinen Millimeter von der Seite seiner Jüngsten.

»Ich nehme an, wir können gehen?«

Sie sah Tenia an.

»Moralisch gut genug für die Neue Republik?«


Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)
 
Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)


Akani war schließlich der erste, der sich bei den Killik bedankte und Tenia tat es ihm nach, als sie beide Hände vor ihrer Brust kreuzte, was die nullianische Art war, sich zu bedanken. Dann verbeugte sie sich leicht.

„Auch ich danke Euch für Eure Zusammenarbeit und Milde.“

Immerhin hätten sie dem ganzen nicht zustimmen müssen, wo Holt alles andere als ein sympathischer oder gar angenehmer Zeitgenosse war. Indes, sah Heira langsam wieder aus wie ein Mensch, als sie zu sich kam und die Augen öffnete. Tenia hielt sich im Hintergrund, denn bestimmt war es für die Familie besser, wenn sie erst einander erkannten, jemand Vertrauten sahen und nicht lauter Fremde, wo sie schon nicht in ihrem eigenen Haus, sondern im Dschungel erwachte. Außerdem hatten die Kilik sich einverstanden erklärt und Eilas Kom angenommen.
Eine Repulstrage wurde bereit gemacht, die den Vorschlag Bailees konterkarirte. Im Laufe der Zeit hatte Tenia ihre Ansicht über die Frau, die sie als engagiert und nachdenken wahrgenommen hatte, geändert und sah sie kurz, aber anerkenned zu Bailee, ehe sie ihren Blick Eila zuwandte, die fragte, ob sie gehen konnte.

„Natürlich“,

bestätigte die Jedi mit einem milden Lächeln und was die zweite Frage betraf, so hatte sie die Antwort eigentlich schon gegeben.

„Nicht ich werde darüber entschieden. Aber da Alderaan aus mehr als nur Eurem Vater besteht, werde ich in meinem Bericht nicht unerwähnt lassen, dass es in der Familie Organa auch beherzte Menschen gibt, die sich für die Killik ausgesprochen haben.“

So wenig sie Holt mochte, so ungerecht wäre es gewesen, den ganzen Planeten nur anhand dieses Mannes zu beurteilen. Letztlich war es Sache der Neuen Republik zu entscheiden, wen sie in ihren Reihen akzeptierte und am Ende, das wusste Tenia, würde es immer Männer und Frauen geben, die sich mit ihren Handlungen am äußeren Rand dessen bewegten, was die Republik akzeptierte. Vielleicht war Politik schon immer ein schmutziges Geschäft gewesen, vor allem, wenn es um Regierungsführer ging. Aber kollektiv alle über einen Kamm zu scheren war bestimmt falsch.
Jetzt aber war Zeit zu gehen und so wandte sie sich an Akani und an Bailee.

„Ich schätze, wir haben getan, was zu tun war und sind fertig.“

Ein schiefes Grinsen folgte.

„Wir sollten zurück zum Schiff kehren. Bailee, ich weiß nicht, wie deine weiteren Pläne aussehen, aber wir haben noch einen Platz zurück nach Coruscant frei. Denn dort,“

sie sah zu Akani,

„könnte wohl eine Beförderung auf dich warten. Ich bin stolz auf dich! Du hast auf dieser Mission gezeigt, dass ein guter Jedi aus dir werden kann. Vielleicht sogar ein besserer, als aus deiner Meisterin.“

Akani hatte umsichtig gehandelt und sich nicht von seiner Antpathie Holt gegenüber leiten lassen.
Allerdings wollte sie auch an Bailee noch ein paar Worte verlieren und so sah sie die andere, größere Frau an.

„Auch dir gilt mein Dank und mein Lob. Ich glaube, du hast dich gut eingebracht und vor allem gut mitgedacht.“

Für Tenia hatte sie zwar viel zu viel gesprochen, aber es war nun einmal nicht jeder so wortkarg wie sie. Ihre Schwäche diesbezüglich hatten Akani und Bailee gut ausgeglichen.

„Mit welchem Schiff fliegen wir eigentlich zurück?“

Was sie zu einer ganz anderen Frage brachte. Wer flog überhaupt alles zurück. Und war die Mission schon für alle beendet? Immerhin hatten sie weder Brianna, noch Steven gesehen.

„Und was ist mit Ritterin Kae und Ritter Crant?“

Letzterer konnte ihr im Grunde gestohlen bleiben, sie waren nicht gemeinsam gestartet. Aber Brianna? Tenias Blick wanderte kurz, aber fragend zu Bailee. Dann war da außerdem noch ihr Kom… Vielleicht enthielt die Nachricht ja weitere Instruktionen?
Sie warf einen Blick darauf und blieb auf der Stelle stehen. Nei! Bei den Wäldern Nulls, es war wirklich Nei und Tenia konnte nicht aufhalten, dass ihr Tränen in die Augen schossen, noch weniger, als sie die Nachricht las. Nei war hier, hier auf Alderaan! Am liebsten hätte sie einen Freudenschrei losgelassen, aber im letzten Augenblick gelang es der Jedi sich zusammen zu reissen. Nei! Sie hatte so lange auf eine Antwort ihrer Freundin gewartet, so lange und jetzt war sie hier.
Schnell wischte Tenia ihre Tränen beiseite.

*** Nachricht an Nei***

Du wirst dich dafür entschuldigen müssen, dass ich wegen dir vor meinem Schüler und einer anderen Schülerin beinahe in Tränen ausgebrochen bin.
Nei, bei der Pflanzenpracht Nulls, du hast keine Ahnung wie ich mich über deine Anwesenheit hier freue! Wir können uns in der Nähe des Organa Schlosses an der Alpasiküste treffen. Und ich glaube, der alte Knacker hat kein Interesse, die Nachrichten von sei albernen Frauen zu scannen. Wenn doch, weiß er offiziell, dass er bei keiner von uns eine Chance hätte.

Ich freue mich dich vielleicht heute noch zu sehen!

Tenia

*** Nachricht Ende***


„Ein Schiff hätten wir eventuell“,

lächelte Tenia, die sich längst wieder in Bewegung gesetzt hatte.

„Allerdings frage ich mich dennoch, wie es um die anderen Teilnehmer der Mission steht.“


Alderaan, Apalisküste – vor dem Killikbau – Organa-Tross (NPCs), Tenia, Akani, Bailee, Telto, Heira und Eila (NPCs)
 
Alderaan ~ Umlaufbahn an Bord der Sekitari ~ allein

Der integrierte Lautsprecher im Cockpit der Sekitari war noch im Begriff die Nachricht von Tenia wiederzugeben, als Nei sich parallel dazu bereits ein Holo mit einer Karte der Apalisküste von Alderaan anzeigen ließ. Ihre schlanken Finger glitten über das Display des Navigationscomputers und richteten die Karte so aus, dass sie ihr neues Ziel schnell ausfindig machen konnte.

"Ein Schloss...?", flüsterte die Jedi ungläubig.

Sie hatte noch nie ein Schloss gesehen und hatte bis jetzt auch nie wirklich darüber nachgedacht, dass Schlösser auf einigen Planeten tatsächlich existieren könnten. Bisher waren Schlösser für sie lediglich Szenenbilder in kitschigen Holo-Filmen gewesen, die sie sich in einsamen Stunden angeschaut hatte... Aber dieser Gedanke lenkte sie nur für einen kurzen Moment ab, denn sogleich, als Nei den Kurs der Sekitari korrigierte, begann ihr Herz spürbar gegen ihren Brustkorb zu hämmern.

"Nicht nur du, Tenia!", lachte Nei auf und hatte auch mit einer Träne zu kämpfen, die sich ihren Weg über die markanten Wangenknochen der Ruusanerin zu bahnen versuchte.

Nei war erst jetzt dabei zu begreifen, dass sie ihre beste Freundin endlich und nach so langer Zeit wiedersehen würde. Vor allem war sie froh, dass Tenia noch immer auf Alderaan war und Nei nicht gedankenlos an das falsche Ende der Galaxis geflogen war.


**Nachricht an Tenia Lumiran**

Wir sehen uns am Schloss!
...
...
...
Ich habe dich vermisst, Tenia!

**Nachricht Ende**


Schon von hier oben sah Alderaan atemberaubend schön aus. Und obwohl sie mit den Gedanken längst dabei war sich vorzustellen, wie merkwürdig und hoffentlich auch schön es sich anfühlen würde, Tenia wiederzusehen, und vielleicht auch andere bekannte Gesichter, war es für die Ruusanerin beeindruckend zu sehen, wie reich die Natur dieses Planeten war. Elegant schlängelte sich die Sekitari am Himmel zwischen schneebedeckten Bergspitzen vorbei, während sie das Schloss der Organas ansteuerte und dabei fast vergessen hätte, sich von der Raumkontrolle eine Landeerlaubnis geben zu lassen. Während sie das nachholte, wäre die Sekitari beinahe in einen Vogelschwarm gedonnert. Nie zuvor hatte Nei so viele Vögel an einem Ort gesehen, geschweige denn in Formation fliegend...
Bald schon eröffneten sich vor dem sich senkenden Raumschiff weite, grüne Felder auf denen gigantisch erscheinende Herden von Nutztieren grasten. Wenn die Jedi an Ruusan dachte, war es schon beeindruckend ein Dutzend Eopees an einem Ort vorzufinden. Das hier?! Es mussten um die Hundert sein, mehrere Hundert vielleicht! Es erschien ihr märchenhaft. So märchenhaft, das Nei einige Male blinzeln musste, um sicher zu gehen, dass ihre Augen sie nicht täuschten. Ein eingehender Funkspruch riss die Jedi aus ihrem Staunen und wies sie darauf hin, dass die Sekitari in wenigen Minuten die Küste und das Schloss der Organas erreichen würde.

Etwas abseits des zu dem Anwesen des Schlosses gehörenden Geländes steuerte Nei die Sekitari auf ein freies Feld, wo der ihr alter Raumtransporter knirschend und krächzend landete. Sogleich öffnete Nei das Verdeck des Cockpits, fuhr die Leiter aus, um herauszuklettern. Das abklingende Heulen der Triebwerke begann nur langsam Raum für Vogelgezwitscher, den Klang des Windes, der das hohe Gras und einige umherstehende Bäume und deren Blätter wiegte, sowie das ferne Rauschen des Meeres zu schaffen. Corellia war der einzige Planet gewesen, den Nei besucht hatte und der einen ähnlichen Eindruck hätte hinterlassen können... wäre sie nicht dort gewesen, um in den Krieg zu ziehen.

Nervös, aber beharrlichen Schrittes ging sie auf das Schloss zu. Vor Ungeduld streckte sie bereits nach wenigen Schritten ihre Machtfühler aus und versuchte Tenia auszumachen. Dabei fragte sie sich, was die Jedi wohl an einen solch schönen Ort führen konnte. Vom Cockpit der Sekitari aus hatte eigentlich alles sehr friedlich ausgesehen...

Alderaan ~ Apalisküste, nahe Organa Schloss ~ allein
 
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