Alderaan, Delaya (Alderaan-System)

Alderaan-Apalisküste- auf dem Weg zum Organa-Schloss- Nei

Die Macht war Segen und Fluch zugleich, zumindest war das die Einschätzung Tenias. Die Triebfedern ihres Handelns waren bisher keine gewesen, auf die sie sonderlich stolz sein konnte. Anerkennung, Akzeptanz, das Bedürfnis stark und einflussreich und das Gefühl etwas Besseres zu sein. Danach hatte Tenia gestrebt. Eigentlich war es ein Wunder, dass sie es überhaupt zur Ritterin geschafft hatte. Wie einfach hätte es Arica damals gehabt, sie auf ihre Seite zu ziehen, hätte sie sich nur ein bisschen mehr angestrengt und wie offen war Tenia für die dunkle Seite gewesen? Sich für den Weg einer Schatten zu entscheiden war auch aus falschen Beweggründen entstanden. Den Sith besonders nahe sein, ohne selbst eine Sith zu sein. Sie hatte es sich so einfach gemacht und sich in Rechtfertigungen verloren. Nicht nur die Machtsensibilität war eine Herausforderung. Den eigenen Charakter zu formen war es auch und Tenia hatte, durch ihre eigenen Hände eine Menge getan, das nicht gut gewesen war. Sie hatte Ewigkeiten nicht mehr an Zulia gedacht, aber jetzt fiel ihr ihre damalige Klassenkameradin wieder ein und vor allem das, was Tenia ihr angetan hatte. Sie hatte sich niemals bei Zulia entschuldigt und da seufzte Tenia leise. „Wahrscheinlich hast du recht“, antwortete sie Nei also und lächelte matt. „Und ich werde wieder gut machen, was ich bisher verzapft habe.“ Auch wenn ihre letzte Begegnung mit Zulia fast zehn Jahre zurück lag. Sie würde die andere Nullianerin um Verzeihung bitten.

Wenig später kamen Nei und Tenia schließlich am verabredeten Treffpunkt an und Bailees Antwort in Bezug auf Brianna war wenig aufschlussreich. Sie mussten nicht warten, Bailee sollte sich an Talery wenden, keine weitere Information. Ein leises Seufzen konnte Tenia gerade noch verhindern, als sie Bailee ein unsicheres Lächeln schenkte.
„Ich schätze, dann sollten wir gehen.“ Und so machte sich das Quartett auf zu Neis Schiff.


Alderaan-Apalisküste-auf der Sekitari- mit Akani, Bailiee und Nei
 
Alderaan ~ Apalisküste, am Organa Schloss ~ mit Tenia, Bailee & Akani

Mit einem Nicken signalisierte Nei Tenia und den anderen ihre Zustimmung. Einen kurzen Moment dachte die Ruusanerin, dass es eigentlich ganz nett gewesen wäre, Alderaan etwas zu bereisen und sich die Sehenswürdigkeiten des Planeten anzuschauen. Ein einfältiger Gedanke. Allein schon an den Gesichtern der anderen Jedi konnte Nei ablesen, wie es um deren Lust stand noch länger hier zu bleiben. Und wenn sie ehrlich zu sich war, wollte Nei auch lieber nach Hause, ihr zu Hause als Jedi, Coruscant und der Tempel, nicht Ruusan, denn dort hatte sie mehr als genug Zeit verbracht.

"Wenn ihr mir folgen möchtet. Die Sekitari ist vollgetankt und bereit zum Abflug.", ließ Nei verlauten, ihre Worte mit einer weiten, einladenden Geste begleitend.

Im Cockpit angekommen, betätigte die Jedi einen Hebel und drückte ein paar laut klickende Knöpfe. Sofort heulten die Triebwerke des Transporters auf. Sie deutete auf den Sitz schräg hinter dem Sitz für die Pilotin.

"Hier kann einer von euch Platz nehmen, wenn ihr möchtet. Ansonsten ist dort hinten mein Quartier mit genügend Sitzmöglichkeiten für alle... eine Couch, ein Sessel... bitte nicht auf das Bett setzen!", wies sie ihre Passagiere ein. Tatsächlich war es nämlich das erste Mal, dass sie Leute mit an Bord nahm, die sie, mit Ausnahme von Tenia, noch gar nicht so gut kannte. Und bitte lasst die Schubladen und Schränke verschlossen, fügte sie im Gedanken hinzu, während sie platz nahm und die Koordinaten des Tempels der Jedi auf Coruscant in den Navigationscomputer einzugeben begann.

Als alle an Bord waren und der Schiffscomputer den routinemäßigen Check aller Systeme mit einem ziemlich aufheiternd klingenden Piepen bestätigte, schloss sich das Cockpit und die Sekitari begann sich in Richtung Wolken und Weltall zu erheben.

"Wenn nichts dazwischen kommt, sollten wir in wenigen Stunden bereits Coruscant erreichen.", informtierte Nei ihre Fluggäste. Dabei schaute sie über die Schulter hinter sich und in den Laderaum... der in ihr relativ komfortables, und auch ein bisschen unordentlich-gemütliches Bordquartier. Hoffentlich, so dachte sie, öffnet keiner den Schrank. Ihre Augenlieder zuckten. Dann konzentrierte sie sich wieder auf den anstehenden Sprung in den Hyperraum.

Weltraum ~ Orbit um Alderaan, Hyperraumsprung nach Coruscant ~ an Bord der Sekitari ~ mit Akani, Bailee und Tenia

Wir können den Weltraum gerne überspringen und direkt auf Coruscant landen, wenn ihr möchtet. :)
 
Alderaan - Apalisküste – vor dem Schloss Organa – Bailee, Nei, Tenia und Akani


Bailee entschied sich, Tenia nur die Kurzversion der Neuigkeiten bezüglich Brianna zu geben.



„Wir brauchen nicht auf Brianna zu warten. Sie hat mir aufgetragen, mich auf Manaan an Talery zu wenden. Allerdings ist das die einzige Info, die ich von ihr bekommen habe, und ich glaub nicht, dass ich Talery mit diesen spärlichen Angaben auf Manaan finden werde. Also hatte ich vor, nach Coruscant zurückzukehren und Talery erstmal eine Nachricht zu schicken. Alles weitere wird sich dann zeigen.“

Offensichtlich hatte sie beschlossen, nicht zu erwähnen, was die beiden Padawane in den Nachrichten gesehen hatten. Nun, vielleicht würde sie sich noch umentscheiden und Tenia die ganze Geschichte anvertrauen…

„Ich schätze, dann sollten wir gehen“, antwortete Tenia mit einem unsicheren Lächeln. Sie hatte wohl auf etwas mehr Info gehofft.

„Wenn ihr mir folgen möchtet. Die Sekitari ist vollgetankt und bereit zum Abflug“, lud Nei die Gruppe direkt auf ihr Schiff ein. Dort angekommen, bot sie ihnen einen Platz im Cockpit and und erklärte, dass es hinten weitere Sitzmöglichkeiten gab – mit Ausnahme des Bettes. Nun, Akani hatte sowieso nicht vorgehabt, sich auf jemandes Bett zu setzen, vor allem, wenn es Alternativen gab. Währenddessen beschäftigte sie sich auch gleich mit der Steuerung des Schiffs, und sogleich waren Geräusche vom Antrieb zu hören. Einen Moment später begann das Raumschiff auch mit dem Abheben.

„Wenn nichts dazwischenkommt, sollten wir in wenigen Stunden bereits Coruscant erreichen“, erklärte die Jedi dann.

„Möchtest du hierbleiben und Bailee und ich gehen hinter?“, fragte Akani seine Meisterin. Schließlich war sie mit Nei befreundet, während die Padawane keinen Bezug zu der Frau hatten. Außerdem hatte es so gewirkt, als hätten die beiden Jedi sich eine längere Zeit nicht gesehen, und Akani wusste nicht, ob sie in den vergangenen Stunden alles aufgeholt hatten.

Mit Bailee allein, wandte er sich an diese.
„Hast du eigentlich schon eine Kontaktmöglichkeit für Talery? Sollte Brianna dir nichts geschickt haben, so lässt sich vielleicht im Jedi-Orden etwas finden...
Zumindest nahm der Chiss an, dass es im Orden irgendeine Art von Register aller Jedi gab.


Weltraum - Orbit um Alderaan, Hyperraumsprung nach Coruscant - Sekitari – Bailee, Nei, Tenia und Akani
 
Alderaan-Apalisküste-Vor dem Organa-Schloss in der Nähe der Sekitari- mit Akani,Tenia und Nei

Der Aufbruch war schnell beschlossen und Ritterin Sunrider lud sie alle auf ihr Schiff ein.Bailee betrat das Schiff mit gemischten Gefühlen. Als wäre es irgendwie was endgültiges. Das es eng war, war der Nautolanerin relativ egal. Der "Wohnbereich" auf den Transportern, die sie bis vor kurzem noch geflogen hatte, waren auch winzig gewesen. Nichts für Leute mit Berührungsängsten. Die exotische Jedi erklärte die Sitzmöglichkeiten und Akani bot seiner Meisterin an, nach hinten zu gehen.

"Ich geh auch nach hinten. Ich hab in den letzten Monaten genug Zeit in Cockpits verbracht."


Auf dem Weg nach hinten fragte Akani sie, ob sie schon eine Kontaktmöglichkeit für Talery hätte. Bailee schüttelte den Kopf.

"Nein. Darum wollte ich ja auch nach Coruscant zurück. Sonst hätte ich vielleicht gleich von Alderaan aus ein Schiff nach Manaan nehmen können.Aber ich denke, auf Coruscant gibts bestimmt jemanden ,der mir da helfen kann. "

Sie setzte sich auf die Couch, während das Schiff Richtung Orbit beschleunigte.

"Ist jetzt erstmal sowieso viel offen, drum ist Coruscant sicher ein guter Ausgangspunkt für alles andere. Ich war ja jetzt auch nicht so lange weg. Vielleicht ist dank der Ausreisebestimmungen sogar noch mein ehemaliger Kollege da. Dann kann ich noch ein bisschen mit ihm quatschen und ihn ein bisschen ärgern."

Die Nautolanerin seuftzte und sah sich auf die Hände. Unterschiedlichste Szenarien gingen ihr durch den Kopf, wie schon die ganze Zeit seit sie die Killiks hinter sich gelassen hatten.

"Ah, ich wollte Prinzessin Eila doch noch ein paar Unterlagen schicken für die vertikalen Gärten und so. Ich glaub das mach ich jetzt, bevor ichs vergesse."

Ganz nebenbei hatte sie damit noch eine Aufgabe, die sie ablenkte. Sie holte sich noch das O.K.von Ritterin Sunrider und angelte sich dann ein Datapad aus ihrem Rucksack, auf dem die Pläne gespeichert waren. Zusammen mit den Holos, die sie gemacht hatte und einem lieben Gruss an Eila, Heira und - nach einiger Überlegung über ein diplomatisches Fettnäpfchen- auch an ihren Vater, schickte sie die Nachricht an die Adresse, die sie von einer Dienerin Prinzessin Eila´s bekommen hatte. Nachdem das erledigt war, gab es nicht mehr viel zu tun, ausser zu warten.Einen Moment dachte Bailee drüber nach, sich nochmal in der Übung zu versuchen, die Brianna mit ihr gemacht hatte. Einen Moment lang zögerte sie noch, da sie nicht wusste, was Akani´s Meisterin und deren Freundin vorne im Cockpit von ihren Bemühungen mitbekommen würden. Auf der anderen Seite konnte ihr das ja auch egal sein. Und Akani würde sicher verstehen, das sie damit so Mühe hatte. Also lehnte sie sich zurück, schloss die Augen und versuchte zu rekonstruieren, was sie damals auf dem Weg nach Alderaan gemacht hatte. Wenn Brianna ihre Finger nicht im Spiel gehabt hatte, müsste sie das doch eigentlich hinbekommen. Aber wieder war es so, als versuche sie einen ausgeschalteten Leuchtstab in einer stockfinsteren Turnhalle zu finden. Und es war nichtmal klar, ob dieser Leuchtstab am Boden lag, irgendwo an der Wand oder in freien Raum hing. Niemals aufgeben,hatte Brianna gesagt. Aber Pausen waren nicht verboten, also holte sich Bailee zwischendurch mal ein Glas Wasser, bevor sie weiter versuchte einen Zugang zur Macht zu finden. Nach einer gefühlten Ewigkeit gelang es ihr tatsächlich noch einmal durch dieses Schlüsselloch zu schlüpfen. Wieder erblickte sie das neblige Leuchten um sich herum und die hell leuchtende Gestalt, die wohl Akani sein musste. Doch wieder verdichtete sich der Nebel und alles ausserhalb des Raumes blieb ihr verborgen. Trotzdem war es wieder ein tolles Erlebnis und sie hatte es allein geschafft. Die Freude über diese Errungenschaft katapultierte sie aber sofort wieder raus und in dem Moment, als sie die Augen öffnete, verkündete man vom Cockpit aus, dass man mit dem Landeanflug auf Coruscant beginne und sie sich bitte wieder anschnallen sollten.

"Was? Schon?"

fragte Bailee überrascht und sah auf ihrem Chrono, das tatsächlich schon ein paar Stunden vergangen waren. Wo war die Zeit hin? Egal. Sie grinste Akani an.

"Ich habs nochmal geschafft!"

verriet sie ihm. Ihr Herz schlug schnell vor Aufregung. Jetzt musste sie es nur noch schaffen, auch irgendwas damit anzustellen. Nur. Nur war gut. Und sie musste vielleicht zusehen, dass ihr Zeitverlust bisschen geringer wurde. Wenn sie jedes Mal Stunden brauchte, um überhaupt so weit zu kommen, wäre sie ja ne tolle Jedi.Ha ha. Aber hatte Brianna nicht gesagt, das es leichter werden würde? Bailee beschloss, es jetzt dann öfter zu versuchen, damit aus der Marathon-Strecke eine Abkürzung wurde. Sie hatte ja jetzt Zeit. Jede Menge Zeit.

Coruscant-Orbit-Sekitari- mit Akani,Tenia und Nei

Weiter: Coruscant
 
Alderaan- Aldera- Raumhafen- mit Priesterin Mamira

Die Galaxie war ein faszinierender Ort. Ihre Reise hatte sie zunächst um Nar Shaddaa geführt. Ein düsterer, verkommener Ort, an dem jeder Atemzug in der Lunge brannte. Abschaum und Verkommenheit an jeder Ecke. Jetzt erreichten sie Alderaan. Das absolute Gegenteil. Aulona hatte an der Scheibe geklebt, seit sie den Hyperraum verlassen hatten. Die blau-grüne Kugel war schon aus der Ferne wunderschön gewesen und aus der Nähe hatte der Planet nichts von seiner Anmut verloren. Sanfte Hügel, üppige, grüne Savannen. Grasende Herden. Die Städte sahen mehr aus, als wären sie natürlich dort gewachsen und nicht von Lebewesen erschaffen worden. Als sie das Schiff verliessen, war die Luft klar und sauber. Rano strebte stets nach Gleichgewicht. Auch wenn die Vorstellung schön war, dass die Galaxie nur aus Schönheit wie dieser bestand, so war das schlicht nicht möglich. Es brauchte für jedes Alderaan ein Nar Shaddaa. Für alles Schöne gab es etwas Hässliches. Für alles, was entstand, musste etwas vergehen. So war der Lauf der Dinge und darum waren sie hier. Aulona zog ihr blau-graues Gewand enger um sich, als eine kühle Brise zu ihnen wehte und den Duft des Meeres mitbrachte. Ihre Mentorin Priesterin Mamira setzte sich in Bewegung und führte sie aus dem Raumhafen raus in die Strassen der Hauptstadt Alderaa hinein. Auch die Stadt selbst schien perfekt zu sein. Auf den ersten Blick schien es hier ausschliesslich Wachstum zu geben und Sorge legte sich auf Aulona's Gesicht. Nur Wachstum bedeutete irgendwann Stagnierung. Man konnte einen Turm nicht beliebig hoch bauen. Irgendwann brach er zusammen. Es wäre schade um diese Schönheit, wenn sie zusammenbrechen würde. Priesterin Mamira sah ihren besorgten Blick und lächelte.

"Keine Sorge, Kind. Rano sorgt schon für Ausgleich. Ich zeige es dir."

sie führte Aulona durch die Strassen und die junge Tempeldienerin liess den Blick wachsam über ihre Umgebung schweifen. Der Satz "Zu schön, um wahr zu sein." traf auf diese Welt absolut zu. Aber auch Alderaan besass ein Gleichgewicht aus Zerfall und Entstehung. Auch wenn sie ersteres gut zu verbergen wussten.

Alderaan- Aldera- Strassen in der Nähe des Raumhafen- mit Priesterin Mamira
 
Alderaan Aldera Raumfahrerquartier | Aris Calborne, Passanten, Attentäter

Die Sonne war schon lange untergegangen als Aris sich auf den Weg in die Stadt machte. Sein Ziel war das Vergnügungsviertel der Hauptstadt. Es war schon ein paar Monate her, dass er das letzte Mal auf Alderaan gewesen war, aber das baldige Neumondrennen hatte ihn hergelockt. Das alderaanische Neumondrennen fand zu jedem Neumond über der Hauptstadt statt und diente hauptsächlich dem Vergnügen des hohen Adels und seiner Gäste. Entsprechend waren die Regularien hier strenger als bei den meisten anderen Rennen, an denen Aris teilnahm, doch das störte ihn nicht. Ganz im Gegenteil, es bedeutete, dass das fliegerische Können vollkommen im Vordergrund stand und er nicht damit rechnen musste, im Orbit beschossen zu werden oder auf ein spontan auftauchendes Minenfeld zu stoßen oder dergleichen. Doch das musste erst einmal warten.

Zunächst gab es ein viel drängenderes Problem zu adressieren.
Aris bemerkte seine Verfolger sofort als er den Raumhafen verließ. Sie gaben sich auffällig unauffällig. So schlecht hatten sie sich jedoch gar nicht angestellt. Sie trugen die für diese Jahreszeit typische Kleidung von alderaanischen Handelsreisenden, wie es sie tausendfach hier im Raumfahrerquartier gab. Dennoch hätten sie für Aris kaum auffälliger sein können. Zum einen war da ihr Gang, der ihre militärische Ausbildung verriet, doch viel auffälliger waren die Militärstiefel, die die beiden trugen. Sie passten einfach nicht zu den Überwürfen, die sie anhatten und kein Einwohner Alderas bei Verstand würde sich je diese modische Blöße geben. Adelig oder nicht. Dennoch musste Aris seinen Verfolgern zugestehen, dass sie Schneid hatten, einen Versuch in der Hauptstadt Alderaans zu starten. Die Sicherheitsvorkehrungen in der gesamten Stadt waren außerordentlich hoch. Praktisch überall gab es Sicherheitskräfte oder zumindest Überwachungskameras. Das machte es ihnen schwer, zuzuschlagen und unentdeckt zu entkommen. Aber es machte auch Aris das Leben nicht unbedint leichter.

Sicher, sie würden ihn nicht einfach so auf offener Straße erschießen, aber selbst wenn
Aris sich an die Wachen wandte und um Hilfe bat…sie würden ihn ungezählte Stunden lang auf der nächsten Polizeiwache festhalten und mit unnötigen Fragen belästigen, wie wer dahinter steckte und warum er denn getötet werden sollte. Aris hatte da eine ziemlich gute Idee. Höchstwahrscheinlich war es mal wieder seine Mutter. So wie jedes Mal eigentlich. Er hatte sich zwar nicht überall nur Freunde gemacht, aber sonst war niemand so wütend auf ihn, dass er oder sie ihn umbringen wollte. Er bezahlte immer seine Schulden, Geld war wirklich die letzte seiner Sorgen. Dieses Verhör würde zu nichts führen. Er hatte keine Beweise für seine Überzeugung. Jedenfalls keine, die vor Gericht verwendbar wären, dafür war seine Mutter zu klug. Und sie würde auch nie Auftragsmörder anheuern, die irgendwelche Hinweise, die zu ihr nachverfolgt werden könnten, bei sich trugen. Vermutlich wussten diese Leute nicht einmal, wer ihr tatsächlicher Auftraggeber war und warum er ihr Ziel war. Das waren unnötige Informationen, die ihnen nichts nutzten und nur schaden konnten.

Die Sicherheitsdienste waren also kein Ausweg. Einfach weil er keine Lust hatte, seine Zeit zu verschwenden. Wegrennen konnte nicht, das hätte nur die Aufmerksamkeit der Wachen auf ihn gezogen und genau das wollte er ja vermeiden. Also machte er das nächst beste, er verhielt sich wie ein Idiot. Mal beschleunigte er seine Schritte, nur um dann plötzlich abzubremsen und ohne jeden erkennbaren Grund möglichst langsam zu schlendern oder in diesen oder jenen Laden zu verschwinden wo er sich entweder auffällig lange aufhielt oder diesen direkt durch einen anderen Zugang wieder verließ. Dann wieder deutete er an, in eine bestimmte Richtung zu gehen, nur um dann ohne Vorwarnung in einer Nebenstraße zu verschwinden, über die Straße zu rennen oder er nahm ein Lufttaxi, das offensichtlich in Richtung dieser oder jenen Landmarke unterwegs war, nur um irgendwo auf dem Weg dahin anzuhalten und im Nirgendwo auszusteigen. Kurz gesagt wurde er zum Albtraum des auch best vorbereiteten Beschattungskommandos.

Die Pläne seiner Verfolger wurden so durchkreuzt, was auch immer sie ursprünglich geplant hatten. Es waren vier, nein fünf Leute und sie wurden so aus dem Konzept gebracht langsam etwas nervös, machten Fehler und wurden so angreifbar.
Aris lächelte zufrieden, darauf hatte er gewartet. Einmal mehr verschwand er in einem der Geschäfte, ein Kafgeschäft. 100 Credits wechselten den Besitzer und verließ er den Laden durch den Lieferantenausgang in eine Gasse. Einmal durch die Tür beschleunigte er seine Schritte, um hinter einem Müllcontainer in Deckung zu gehen. Aris zog seine Fliegerhandschuhe an, er hatte nicht vor, irgendwelche Fingerabdrücke zu hinterlassen. Als er seinen Teleskopschlagstock zur Hand nahm und ausfuhr, sah er sich um. Keine Kameras hier, der Ort war wirklich perfekt.

Zwei eilige Fußpaare trappelten die Gasse hoch. Seine Verfolger hatten es eilig, wollten ihn nicht verlieren. Sie würden ihr blaues Wunder erleben.
Aris ließ den ersten Verfolger an ihm vorbeirasen, doch der zweite bekam direkt den Schlagstock in die Magengrube gehauen, was ihm die Luft zum Atem raubte. Aris verschwendete keine Zeit und schickte den Mann mit drei schnellen Schlägen der leeren Hand gegen die Schläfe ins Land der Träume. Doch der erste Gegner oder vielmehr die Gegnerin hatte schnell reagiert, abgebremst und kam nun alarmiert zurückgeeilt. Doch auch sie hatte gegen Aris‘ überlegenen Reflexe keine Chance. Als sie mit ihrem Vibrodolch zustieß, wich er zur Seite aus und Schlug mit dem Schlagstock auf ihre Waffenhand ein. Die Waffe viel klappernd zu Boden als die Attentäterin zurücksprang, doch Aris folgte ihr auf dem Fuß, um ihr keinen guten Schusswinkel für die Blasterpistole zu geben, den sie nun zog. Gnadenlos drang Aris auf sie ein und schickte auch sie mit gezielten Schlägen ins Land der Träume.

Er verstaute den Teleskopschlagstock, der zusammen geschoben in seine Handfläche passte und hob die zu Boden gefallene Blasterpistole auf. Es kam sonst keiner der Attentäter in die Gasse rein, die anderen wollten ihm wohl den Weg abschneiden. Nun, das würde nicht passieren. Aris schoss fünfmal in die Luft und warf die Blasterpistole in den Müllcontainer, hinter dem er sich eben noch versteckt hatte. Das war mehr als genug, um die hiesigen Sicherheitskräfte zu alarmieren und
Aris verschwand in der Richtung aus der er gekommen war in der Menschenmenge. Ein weiteres Lufttaxi zu finden, war nicht weiter schwer und so verließ er das Raumfahrerquartier in Richtung des Vergnügungsviertels, bevor die Sicherheitskräfte eine temporäre Ausgangssperre verhängen konnten. Damit waren seine Verfolger erst einmal beschäftigt, mit etwas Glück gaben sie ihre Jagd ganz auf. Aber das war ein Problem für später.

Alderaan Aldera – auf dem Weg ins Vergnügungsviertel | Aris Calborne, Lufttaxipilot
 
von: Weltraum (Neue Republik)

Weltraum, im Anflug auf Alderaan – Frachter ›Mischief‹ – Irgendwo: die Piloten – Aufenthaltsraum: Firedevs und Wes

Wes schlief, so richtig wie normale Leute, anstatt nur zu meditieren. Ein komisches Gefühl, das erste Mal seit Monaten. Er schlief lange, noch dazu. So lange, dass er beim Aufstehen ein schlechtes Gewissen hatte. Vor allem, weil Firedevs das alles ja ihm zuliebe inszeniert hatte und geduldig in Bett wartete, bis er endlich auch wach war. Beim gemeinsamen Spätstücken war ihr aber nichts anzumerken, dass ihr das etwa zuwider wäre. Sie plauderten und schlugen sich den Bauch voll, wenngleich sie nur einen faden Abglanz dessen an Bord hatten, was sie vermutlich auf Alderaan erwarten würde.

Auch sonst machten sie nur, was ihnen Spaß machte, wozu allerdings auch das Reparieren der defekten Trainingslichtschwerter gehörte. Wes bestand dabei auf einer Kerze, obwohl man ihren schwachen Schein im Licht der hellen Arbeitslampe kaum ausmachen konnte. Wie sich herausstellte, traf Ferak und Firedevs keine Schuld. In den Lichtschwertern waren diverse Teile nicht präzise ausgerichtet und das war nichts, was er sich mit einem Trainingskampf erklären konnte. Schlecht zusammengesetzt oder schlecht behandelt, eines von beiden war wohl der Grund für die Ausfälle.

Irgendwann war es soweit: die ›Mischief‹ trat wieder in den Normalraum ein. Wes setzte sich gleich in einen der Passagiersitze, während Firedevs sich erst im Cockpit erkundigte und dann zu ihm kam, sich neben ihn setzte und mit ihm Händchen hielt, immer noch ein angenehmes, beruhigendes Gefühl. Wie selten passierte es, dass er so richtig Kontakt mit wem hatte? Also nicht nur das Vorsprechen in seinem Büro, durch eine Schreibtischlänge und noch mehr Respekt getrennt, sondern richtig? Außerdem würden sie bald auf Alderaan sein, einem anderen Planeten! Das letzte Mal war schon so lange her, dass es dem Tanaaber schon unwirklich vorkam. Viel zu lange… dass Firedevs ihm auch noch Kuchen versprach, war die Kirsche auf der Sahne auf der Torte.


»Oh Kuchen, so richtig leckeren handgemachten Kuchen…«

Schwärmte Wes mit verklärtem Blick und malte ihn sich in so tollen Farben aus, dass er eigentlich nur enttäuscht werden konnte. Er hatte den Kuchen noch fast bis zur Landung im Kopf, erst dann machte er sich Gedanken wegen der imperialen Herrschaft. Die Waffenvorschriften auf Alderaan waren ja streng, aber auf sein Lichtschwert würde er nicht verzichten. Das schmuggelte er mit ein, immerhin war er auf einer feindlich besetzten Welt und als Rat recht weit oben auf der imperialen Fahndungsliste. Der Anblick von vier Rüstung tragenden Männern, auch wenn sie auf Alderaan weniger martialisch aussahen als anderswo, ließ sein subjektives Sicherheitsgefühl nicht unbedingt besser werden, eher im Gegenteil.

»Beruhigend zu wissen,«

Erwiderte Wes, obwohl das nicht ganz stimmte. Zumindest schien Firedevs' Onkel einen gewissen Status innezuhaben, einen solchen privaten Empfang zu ermöglichen. Er hatte sich schon durch eine imperiale Kontrolle lavieren sehen. Stattdessen erwartete sie nur eine Routineprüfung durch einen, bäh, Droiden. In dem Fall aber waren ihm die Blechkumpane lieber als die Alternative. Eine energiegeladene Firedevs zog Wes hin, wo immer zu sein hatte und das endete vorläufig in einem geschlossenen Speeder mit getönten Scheiben. Niemand würde ihn von außen erkennen, gut.

Sie beide hatten sich gerade erst kuschelig in den Fond des Speeders gesetzt, als Wes nacheinander zwei Erschütterungen in der Macht spürte, die erste stärker als die zweite, gerade so wie ein Herzschlag.
Etwas ist passiert. Schnell war er in den Gedanken bei der geheimen Mission auf Bastion. Hatten die Sith Eowyn getötet? Ein ungutes Bauchgefühl stellte sich ein, der Ankunft und dem schönen Alderaan zum Trotz. Wenn ja, was war der zweite Impuls? Der Jedi-Rat sah erst nach vorne und dann in Firedevs' Richtung. Können wir offen reden?

»Etwas ist passiert,«

Verkündete er schließlich bedeutungsschwer.

Alderaan, Sanctuary Coast – Gleiter auf den Weg zur Unterkunft – Gardisten, Firedevs und Wes
 
Alderaan- Sanctuary Coast- Gleiter auf dem Weg zur Unterkunft.

Wes gab ihr Recht, dass sie mehr miteinander arbeiten müssten und Firedevs nickte. Die Ossus-Ranger waren die Zwischengruppe zum Militär- Es wäre sicher nicht nötig, solche eine Gruppierung in Richtung des NRGD oder des Senats zu integrieren. Firedevs hatte da schon ein paar Ideen, wie man die Grenzen zwischen den einzelnen Abteilungen dennoch verwischen könnte. Aber da würde sie dann mal schauen, wenn sie irgendwie mal einen Padawan bis zum Ritter brachte. Und für sich selbst natürlich.

Das Wes meinte, das andere Gruppierungen sie als "Newcomer" sagen, liess sie amüsiert aufschnauben.

" Von wegen New. Aber ja, der Jedi-Orden musste zu viel ums eigene Überleben kämpfen. Und kaum hatten wir den Jedi-Tempel wieder, kam das C-Virus. Gut, da sind ja jetzt hauptsächlich unsere Heiler gefragt. Das gab anderen Sparten vielleicht die Chance, sich Nachwuchs ran zu ziehen und wieder etwas zu wachsen. Wobei ich irgendwie auch das Gefühl habe, dass es schwieriger geworden ist, Machtsensitive aufzuspüren. Hoffentlich ist da nicht irgendwas von der anderen Seite zugange, dass uns die Wurzeln kappen will."

Die Sith könnten ja unter dem Frieden durchaus auf die Idee gekommen sein, auf republikanischem Gebiet nach machtempfänglichen Wesen zu suchen und diese entweder selbst zu rekrutieren oder... nein, Firedevs verbat sich, diesen Gedanken auch nur zu Ende zu denken. Wes meinte auch,dass die Macht zu wenig verstanden würde und viele glaubten, dass die Jedi zu Anfällig für die dunkle Seite wären. Firedevs grinste. Jaaa, bei manchen Gerichten war der Gedanke vielleicht sogar da. Aber hoffentlich genauso ernst gemeint wie ihre Theorie von vorher, das Firedevs ne Sith-Agentin sein könnte.

"Tja, da hilft nur Transparenz und Aufklärung. Aber darum kümmern wir uns, wenn der Urlaub hinter uns liegt."


munterte sie Wes auf und lächelte. Als sie dann vorschlug, ihn zu massieren, gestand er ihr, ihr den Gefallen nicht erwidern zu können. Firedevs grinste.

"Ich hab sowas auch noch nicht gemacht, aber Sahra hat mich schonmal geknetet. Sie hat da zwar ganz andere Möglichkeiten als ich,aber ich denke, so im Ansatz kann ich das wiederholen, was sie gemacht hat."

Das würde sicher zumindest interessant, wenn nicht lustig werden. Genauso wie das Gravity-Bowling mit Schuss. Wenn sie die Quarantäne ausgesessen hatten, konnten sie ja mal los ziehen. Aber Wes befand auch, dass Alkohol und Lichtschwerttraining nicht harmonierten. Generell sollte sie sich als Jedi wohl von jeglichen Rauschmitteln fernhalten. Aber Wes sah das wohl ählich locker wie sie. Als sie ihm von der Story mit dem geklauten Lichtschwert erzählte, grinste sie.

"Mal davon abgesehen, dass man für ein Lichtschwert auf dem Schwarzmarkt wahrscheinlich ein Vermögen bekommt, gibt es sicher auch genug Leute, die nichtmal wüssten, was das ist, wenn sie es in die Finger bekommen würden."

Und einige, die trotzdem versuchen würden, es zu stehlen.

Der Rest der Reise war recht ruhig. Wes ruhte sich- verdienterweise- gründlich aus. Firedevs war eigentlich immer vor ihm wach, meditierte dann im Liegen und bemühte sich, seine Ruhe nicht zu stören. Irgendwann zwischendrin reparierten sie mal die Lichtschwerter- bei Kerzenschein! Firedevs grinste und schüttelte den Kopf, als Wes mit der Kerze ankam, sie zwischen ihnen platziert und anzündete.

"Naja. Es gibt ja Kulturen die Kerzen einen gewissen...ich sag mal energetischen Einfluss zusprechen. Und damit meine ich nicht nur das Licht und die Wärme, die sie verteilen."


Wenn es einen energetischen Einfluss gab, dann entstand dieser wohl eher durch die Leute, die auf solche Ideen kamen als durch die Kerze. Aber Firedevs brauchte sowas nicht. Die Macht war da. Immer und überall. Und der Macht war es sicher herzlich egal, ob da ne Kerze brannte oder nicht. Die Lichtschwerter waren innen ...nun, nicht ganz Kraut und Rüben, aber für solche Präzisions-Werkzeuge ging es doch ziemlich in die Richtung. Da sie nicht sofort beim ersten Aktivieren ausgefallen waren, tippte Firedevs auf einen temperamentvollen und frustrierten Anwärter oder Padawan, der die Waffe mehr als einmal auf den Boden gedonnert hatte. Und da Wes mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatte, tippte sie auf einen Nutzer, der sich vielleicht zu früh mit zwei Lichtschwertern probieren wollte und es nicht geklappt hatte. Einige Anwärter kamen ja mit den Vorstellungen in den Orden, dass das Führen eines Lichtschwerts nur wenig schwieriger war als das eines Brötchenmessers. Und waren dann wütend, wenn es doch nicht gleich so klappte wie sie es sich vorstellten.

Schliesslich war es soweit. Die Lichtschwerter waren fertig und das Schiff landete auch. Wunderbar.Firedevs bezahlte ihre Piloten wie versprochen und war dann bereit, die Ferien so richtig zu beginnen. Die Idee, dass sie bei ihrer Tante auch Kuchen bekommen konnten, liess Wes total verträumt gucken. Firedevs ginste.

"Ja, genau. Hausgebacken mit echten Eiern und Zucker. So richtig ungesund, wie sich das gehört."

Als sie das Schiff verliessen und von den Sicherheitskräften ihres Onkels in Empfang genommen wurden, war Wes ziemlich.. nun ja, man bemerkte, dass er sich unwohl fühlte. Ein Grund mehr für Firedevs, ihn möglichst zügig in den Gleiter zu bringen und sich neben ihn zu setzen. Der Gleiter war gerade angefahren, als Firedevs das Gefühl hatte, jemand hätte ihr in den Magen geboxt. Nur , dass es nicht der Magen war, der sich schmerzlich zusammenzog. So ein Beben der Macht hatte sie lange nicht mehr gespürt. Wes sah nach vorne und blickte dann zu ihr. Sie nickte als Antwort auf seine unausgesprochene Frage.Das Fenster zum Fahrer war aus Quarantäne-Gründen verschlossen und der Wagen war darauf ausgelegt, dass man geschäftliche Gespräche darin führen konnte.

"War kaum zu ignorieren."

Sie sah die Sorge in seinem Blick und auch sie selbst bereute kurz, ihn entführt zu haben. Aber das hatte sie vor ein paar Tagen ja noch nicht kommen sehen.

"Soll ich dir mein Com geben? Willst du Mya kontaktieren? Oder warten wir ab, ob sie sich meldet?"

fragte sie dann und war schon wieder voll im Arbeitsmodus. So ein Mist. Dabei hätte das hier doch ein entspannter Urlaub werden. Mit nem Tag am Strand, wenn das Wetter mitmachte. Einem gemütlichen Stadtbummel. Und jetzt das. Firedevs befürchtete, dass der Frieden vielleicht in Gefahr war ...und sie waren auf einer imperialen Welt. Wenn jetzt Krieg ausbrach, waren sie hier deutlich mehr gefährdet als während dem Waffenstillstand. Gut, sie würde Wes hier heil raus bringen. Immerhin hatte sie ihn her gebracht. Aber dennoch hätte sie den Frieden lieber gehabt.

"Meinst du, es geht wieder los?"

fragte sie besorgt und sah den Jedi-Rat an. Sie meinte natürlich den Krieg. Und auch wenn es ihr Job war, auch - oder gerade- in Kriegszeiten zu agieren und sie in den letzten Jahren ja sowas wie Ferien hatte, machte der Gedanke an einen neuerlichen Krieg ihr Magenschmerzen. Nicht, weil sie Angst um sich hatte. Nein, sie fürchtete um all jene, die unter einem neuen Krieg leiden würden. Und wie sie zuvor schon richtig festgestellt hatten, hatte der Jedi-Orden seine alte Stärke noch lange nicht zurück gewonnen. Besorgt sah Firedevs durch die getönten Scheiben hinaus auf die sanften Hügel von Alderaan. Bei der Macht, bitte nicht!

Es dauerte nicht lange, bis zwischen den Hügeln ein grosses Herrenhaus auftauchte. Der hintere Teil war von einer grossen, weiss gestrichenen Mauer umgeben. Seitlich am Haus waren Stallungen zu sehen und wie schon in Kindertagen hing ihr Blick vor allen an jenen. Doch jetzt dachte sie nicht an die Pferde, die darin untergebracht waren. Ihr Blick wanderte mehr aus alter Gewohnheit dort hin, während ihre Gedanken sich eher um die Erschütterung drehten und die Folgen dessen, was sie ausgelöst hatte. Nur wenige Minuten später hielt der Gleiter vor einem Seiteneingang des Haupthauses. Grosse Kästen mit Blumen und ein Rankbogen markierten den Weg zu den Gästequartieren, die zwar einen Zugang zum Hauptgebäude hatten , aber auch Isolation ermöglichten. Firedevs nahm ihre Taschen und öffnete selbst die Tür des Gleiters. Ohne weitere Worte marschierte sie auf die kleine Tür zu und drehte den Schlüssel, der in dem Schloss steckte. Ihr Onkel war manchmal schon ein echter Nostalgiker. Innen fand sich eigentlich eine Zweizimmer-Wohnung. Sogar mit Küche und Wohnbereich. Es gab nur ein Schlafzimmer, aber das störte Firedevs gerade am wenigsten. Sie stellte die Taschen nur auf das grosse Bett und ging dann zu Wes zurück.

"Soll ich mich vorsichtshalber erstmal um nen Transport nach Coruscant kümmern? Vielleicht brauchen wir ja auch garnicht erst auspacken. "

DAS wäre wirklich gemein von der Macht, ihr da so in die Suppe zu spucken. Der einzige Vorteil daran wäre wohl, das Wes' Abwesenheit wohl kaum auffallen würde. Dennoch wäre dann die ganze Aktion hier fast umsonst gewesen. Gut, Wes hatte sich auf dem Herflug ausgeschlafen, aber blass um die Nase war er immernoch, weil er zu wenig Sonne abbekam. Und er war sicher auch weit von "erholt" entfernt. Was. Für. Ein. Mist.

Alderaan- Santuary Coast- Anwesen der v.Berchem's - Gästehaus- Wohnzimmer- mit Wes.
 
Alderaan, Sanctuary Coast – Gleiter auf den Weg zur Unterkunft – Gardisten, Firedevs und Wes

Die Gründe, warum der Jedi-Orden durch scheinbar mangelndes Engagement einst die Kritik von Teilen der Neuen Republik aufgezogen hatte, kannte Firedevs genauso wie Wes. Sie vermutete, dass die C-Virus-Epidemie den anderen Teilen der Ordens außer den Heilern eine Atempause verschaffte. Allerdings wurde das nicht so wahrgenommen, da die Heiler im Holonet sehr präsent waren – auch weil der Orden gezielt die Publicity gewisser Damen gefördert hatte, die das Holo-Rampenlicht nach den Maßstäben von Jedi allzusehr genossen. Dennoch war die Ritterin nicht frei von Sorgen. Weniger Nachwuchs? Das war Wes auch schon aufgefallen, aber er glaubte nicht an eine Intrige. Vermutlich verpassten die Jedi durch den einseitigen Fokus auf das Heilgewerbe den Teil des Nachwuchses, den das nicht so ansprach. Er konnte sich täuschen, aber grundsätzlich war er, wie meistens, optimistisch.

Mehr Aufklärungsarbeit über das Wesen der Macht, gerade bei den verbündeten Agenturen, klang nach einer sinnvollen Investition für die Zeit, wenn der Orden einmal nicht mehr ganz so sehr vom C-Virus in Beschlag genommen sein würde. Vielleicht fanden sich dann sogar das eine oder andere in deren Reihen versteckte Talent, spekulierte Wes. Das würde den Anwärterzahlen ebenfalls helfen.

Was das Massieren von beanspruchten Körperteilen anging, stellte sich heraus, dass sie beide keine wirklichen praktischen Erfahrungen hatten, aber vermutlich würden sie im Urlaub ja Zeit haben, die zu sammeln. Da konnte er sich weitaus schlimmeres vorstellen, als Firedevs' anmutigen Körper mit sanften kreisenden Bewegungen zu bearbeiten.

Zeit hatten sie auf der Reise auch schon genug, aber nicht das passende ansprechende Umfeld, das sie auf Alderaan erwarten würde. Das war auch nicht so schlimm, da sich Wes ohnehin hauptsächlich damit beschäftigte, zu schlafen und sonst auch nichts zu tun, da hatte er erheblichen Nachholbedarf. Mit Lichtschwertern beschäftigte er sich dann doch. Die Story vom Verlust seines Lichtschwertes fand seine Firi genauso lustig wie er es mit den Abstand von einigen Jahren tat. Damals war es anders gewesen, und auch die Schatten fanden derlei gar nicht lustig. Wes' Waffe wäre bestimmt auch auf dem Schwarzmarkt gelandet, und Ahna ließ ja regelmäßig Aktionen anordnen, diesen auszutrocken und Schwarzhändlerringe zu zerschlagen. Handel mit Jedi-Artefakten nahm sie nicht auf die leichte Schulter.

Im Gegensatz dazu nahmen manche Padawane die Behandlung der ihnen zur Verfügung gestellten Lichtschwerter sehr wohl auf die leichte Schulter. Dass Wes tatsächlich mit einer brennenden Kerze ankam, sorgte für eine gewisse Heiterkeit, die sie auch brauchten, als sie die defekten Dinger erst einmal von innen zu Gesicht bekamen. Ursprünglich hatte der Taanaber vorgehabt, außer der Kerze auch Tee und Kekse zu bringen (seinen Kaf-Konsum sollte er ja reduzieren), dann aber aus Rücksicht auf die Filigranarbeit davon abgesehen. Im Nachhinein betrachtet wäre es auf Kekskrümel in den Dingern auch nicht mehr angekommen. Im Grunde mussten sie die Dinger zerlegen und komplett neu bauen. Wes ärgerte sich aber nicht darüber, da er das Basteln von Lichtschwertern als eine ungemein entspannende Tätigkeit empfand.

Schließlich erreichten sie dann doch einmal das Alderaan-System, und nachdem Wes so lange durchgehalten hatte, zog Firedevs die letzten Stunden bis zu ihrer Ankunft am Anwesen ihres Onkels noch einmal gehörig in die Länge, nämlich indem sie ihm vom Kuchen ihrer Tante vorschwärmte.


»Oooch, so richtig leckerer selbstgebackener Kuchen, aus echten Eiern, wo bekommt man sowas denn noch. Das erinnert mich an meine Kindheit auf Taanab,«

Freute sich ein verträumt dreinsehender Wes. Die Zeit des Heranwachsens dort war vor allem öde und trostlos gewesen, aber die Zeit verklärte viele Dinge, wobei man richtigen echten Kuchen, wie man ihn gefühlt nur auf Agrarwelten bekam, nicht verklären musste. Der war wirklich gut gewesen, aber wie viele Dinge wusste man auch die stetige Versorgung mit Selbstgebackenem erst dann richtig zu schätzen, wenn man es nicht mehr hatte.

Leider währte die kucheninduzierte Glücksseligkeit nicht allzu lange. Eine starke Erschütterung der Macht erreichte sie, oder vielmehr zwei, die Wes' Gefühl nach aber zusammenhingen (alles andere wäre großer Zufall und den gab es ja nicht). Er hätte nicht sagen können, wie empfänglich seine Teuerste für derlei Dinge war, aber vor allem für den ersten Impuls brauchte man keine große Begabung. Vielleicht war das sogar das Coming-Out für etliche Machtsensitive, die bis dato noch nichts von ihrem Talent wussten.

Wes machte sich Sorgen wegen der großen Geheimmission der Schatten. Auch Firedevs machte sich welche, wusste aber nicht darüber. Er konnte auch komplett falsch liegen und die schnell aufgekommene Assoziation zwischen dem Ereignis und der Mission war nur ein Produkt seines Verstandes. Es konnte viele Gründe für sowas geben, vom Tod mächtiger Machtnutzer Naturkatastrophen bis zu Kriegshandlungen. Ein Machtnexus konnte durch ein kosmisches Ereignis zerstört worden sein, es gab viele Gründe, aber irgendwie glaubte er nicht recht daran. Firedevs bot ihm ihr Kom an, was er ablehnte.


»Ich denke, im Moment ist die Ratlosigkeit im Tempel genauso groß wie bei uns. Im Falle des Falles wird der Rat versuchen, mich zu kontaktieren und Mya würde die Nachricht sicherlich weiterleiten. Natürlich ist das bange Abwarten das schlimmste, aber im Moment halte ich es trotzdem für das Beste.«

Seine schöne Entführerin fragte besorgt, ob er glaubte, dass ein neuerlicher Krieg ausbräche.

»Ich hoffe nicht, aber ausschließen kann ich es nicht. Es sind Dinge in's Rollen gekommen, Dinge, die im Extremfall zu einem neuen Krieg führen könnten, aber nichts, worüber ich reden darf, schon gar nicht hier. Was ich sagen kann ist, eigentlich dürfte es nicht dazu kommen – aber was haben wir dann sonst gerade gespürt?«

Von Ahnas einsamer Entscheidung, den Imperator selbst in's Visier zu nehmen und von dessen diabolischen Plänen konnte er ja nichts ahnen.

»Wenn, dann würden wir vermutlich sehr schnell davon erfahren, auch im Urlaub.«

Der Zeitpunkt war natürlich extrem unglücklich. Sie waren hier, um ein wenig abzuschalten – was sie da gerade nicht gebrauchen konnten waren Ereignisse, die niemand ignorieren konnte. Wes konnte in Gedanken nicht vom Thema lassen, er musste einfach weitergrübeln und kam immer wieder auf dieselben Theorien zurück: eine plötzliche katastrophale Entwicklung in der Viruskrise oder ein ebenso katastrophaler Fehlschlag von Ahnas und Ian Dices Mission auf Bastion. Offensichtlich ging es Firedevs ganz ähnlich, deshalb verbrachten sie den Rest der Fahrt eher schweigend. Wes versuchte sich abzulenken, indem er nach draußen sah, die wunderschöne Landschaft von Alderaan bewundernd, während er Firedevs' Hand hielt. Ihre Körperwärme brauchte er gerade, und ebenso sehr ihren Halt wie sie wohl gerade umgekehrt.

Schließlich erreichten sie das Anwesen. Es war nicht so, wie Wes es sich vorgestellt hatte – nach Taanab-Begriffen war das schon ein halber Palast. Es war ein bisschen wie eine Farm, aber viel kleiner und schöner. Ein bisschen wie eine Puppenhaus-Version eines Hofs auf Taanab. Es gab all die Dinge, die Wes auf einer Farm erwartete: Ställe, Scheunen, Haupt- und Nebengebäude, nur nicht so riesig und nicht so funktional-schmucklos.

Firedevs führte sie in ein Gästehaus, Wes mit der Tasche bepackt, die sie für ihn organisiert hatte. Drollig war, dass im Türschloss ein altmodischer Schlüssel steckte, aber das war das Alderaan: es wirkte manchmal wie in der Zeit stehengeblieben, zu einer weit friedlicheren und zivilisierten Zeit. Die Frage war, wie lange das so bleiben würde, spekulierte Wes. Wie lange, bis das Großereignis, das sie gespürt hatten, den Planeten erreichten? Es war schwierig, über einen längeren Zeitraum die Gedanken davon fernzuhalten und Wes sah sich schon die ganze Zeit über jedihaft zu meditieren, nur um den Zustand zu erreichen. Das hätte er dann aber auch im Tempel haben können…

Drinnen erwartete sie eine eigene kleine Wohnung für sie beide, pittoresk eingerichtet, mit allem was dazugehörte. Sie hatten ein gemeinsames Schlafzimmer, was aus Wes' Sicht erfreulich war – so schlief es sich noch viel schöner. Zunächst diente das Bett aber nur als Gepäckablage; geschlafen hatte er auf dem Flug genug und momentan wäre auch sonst nicht daran zu denken. Auch Firedevs hatte bereits weiter überlegt und fragte, ob sie einen Rückflug organisieren sollte.


»Ja, sicher ist sicher. Ich denke zwar, dass wir auf Alderaan mit am längsten Ruhe vor einem neuerlichen Konflikt haben würden, aber wir brauchen einen Plan B in der Tasche. Ich hoffe, ihn nicht zu brauchen, dass wir in der Abgeschiedenheit trotzdem ungestörte Tage verbringen können und sämtliche Krisen derweil auf uns warten, bis wir wieder fit genug für sie sind,«

Wünschte sich Wes.

»Irgendwelche wichtigen Nachrichten auf deinem Kom? Wenn etwas Galaxisbewegendes passiert ist, wissen es sicherlich bald alle.«

Sollte das nicht der Fall sein, wäre es Zeit, auf andere Gedanken zu kommen, und dafür gab es ein probates Mittel, nach dem der Jedi-Rat prompt fragte:

»Meinst du, der Kuchen ist schon fertig?«

Alderaan, Sanctuary Coast – Anwesen der v. Berchems – Gästehaus, Wohnzimmer – Firedevs und Wes
 
Alderaan- Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems - Gästehaus- Wohnzimmer- mit Wes

Vor allem die Aussicht auf richtig selbstgebackenen Kuchen schien Wes anzusprechen und sein verträumter Blick liess Firedevs grinsen. Zumindest bis die Erschütterung der Macht ihren Magen in einen Stein verwandelte. Zumindest für ein paar Sekunden. Vorbei war die Vorfreude auf ein paar ruhige Tage. Statt dessen breitete sich Sorge aus, aber Wes wollte noch keinen Kontakt zum Jedi-Tempel aufnehmen. Ja, wahrscheinlich liefen da alle gerade kopflos durcheinander und versuchten herauszufinden, was geschehen war. Wes meinte, dass sie jetzt so oder so nur abwarten konnten, bis Erkenntnisse über die Erschütterung eintrudelten. Firedevs atmete ihre Unruhe weg und nickte.

„Wie gesagt: Mya meldet sich bei mir, wenn was dringendes wär. Solang da also Ruhe ist, so lang können wir auch die Füsse hochlegen.“

Ihre Sorge um einen neuen Krieg konnte Wes natürlich nicht ausschliessen. Aber eine Erschütterung wie die gerade eben hatte immer Folgen. Nicht nur für machtsensitive Wesen. Solche Beben lösten Tsunamis in der Galaxis aus. Leute trafen plötzlich völlig unlogische Entscheidungen. Die Fehlerquote schoss in die Höhe. Machtsensitivität war halt kein on-off-Ding. Es gab genug Wesen , die minimal machtsensitiv waren. Zu wenig, um eine Ausbildung zum Jedi ( oder Sith) zu schaffen, aber genug, um von einem derart heftigen Event beeinflusst zu werden. Vielleicht nicht mal bewusst. Eben: Sie konnten nur abwarten, beobachten und reagieren. Wes’ Hand zu halten tat da unglaublich gut. Was auch immer kam: Sie waren nicht allein und würden einander beistehen. Ein unglaublich beruhigendes Gefühl.

Schliesslich kamen sie am Ziel an und bezogen erstmal ihr Quartier für die nächsten Tage. Wenn es denn überhaupt Tage wurden. Wes meinte auch, dass sie ihre Rückreise besser früher planten und Firedevs blutete etwas das Herz dabei, vielleicht nach nur einer Nacht schon wieder abreisen zu müssen. Wes hätte sich erholen sollen- wobei die Reise hier her ihm schon in sofern gut getan hatte, dass er mal ausschlafen konnte. Aber auch ihr Onkel und ihre Tante hatten sich auf das Treffen gefreut und würden enttäuscht sein, dass sie sich praktisch kaum gesehen hatten. Dennoch: Sie war eine Jedi und hatte Verpflichtungen. Und eine der Haupt-Verpflichtungen hatte gerade überdeutlich gerufen. Wes meinte aber auch, dass er die Hoffnung auf ein paar ruhige Tage noch nicht aufgab, was Firedevs lächeln liess.

„Also such ich mal mehrere Optionen raus. Die meisten Frachter haben ja feste Abflugzeiten. Die sind da meist wenig flexibel.“

Wes fragte , ob es Nachrichten auf ihrem Com gegeben hätte und sie nahm es vom Gürtel, war einen Blick darauf und schüttelte den Kopf.

„Bis jetzt nicht.“

Sie legte das kleine Gerät offen auf den Tisch. Wenn es piepte konnte so einfach derjenige dran springen, der am nächsten dran war. Zusätzlich schaltete sie den grossen Bildschirm ein und liess die Holonet-News drauf laufen.

"Etwas, das so nen Knall verursacht, ist doch sicher ne Meldung in den Nachrichten wert, oder?"

meinte sie schmunzelnd und drehte die Lautstärke aber runter. Dann veränderte sich die Stimmung aber wieder zum besseren und Wes fragte, ob der Kuchen vielleicht schon fertig war. Firedevs grinste.

„Ich wette, Tante Anne hatte ihn schon heut Morgen im Ofen.“

Damit schlenderte sie zur Tür, die ins Innere der Anlage führen würde. Natürlich öffnete sie sie nicht. Quarantäne und so. Statt dessen blieb sie daneben stehen und öffnete eine kleine Klappe. Dahinter erschien ein internes Com mit Bildschirm. Die betätigte die Ruf-Taste und musste garnicht lange warten.

„Seid ihr endlich da, wie schön!“

rief ihre Tante überschwänglich und damit laut in das Gegenstück zu ihrem Com. Firedevs drehte den Kopf zur Seite und wich unweigerlich einen Schritt zurück, als könne sie dem Geschrei damit entkommen. Aber ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht, als sie sich wieder dem Bildschirm zuwandte.

„Ja, wir sind gut angekommen. Danke. Es tut mir leid, dass ich euch nicht persönlich begrüssen darf im Moment. Aber sicher ist sicher.“

Das Gesicht ihrer Tante fing an zu strahlen und sie hob etwas weisses hoch. Firedevs kniff die Augen zusammen um zu erkennen, was sie da hatte. Ein Schutzanzug? Dann runzelte sie überrascht die Stirn.

„Habt ihr ein MedCenter überfallen oder sowas?“

Ihre Tante grinste zurück.

„Da musst du Vinzent fragen. Der hat das organisiert. Aber damit können wir uns wirklich sehen. Nur über Bildschirm kommunizieren- dafür hättet ihr nicht herkommen müssen. Wir kommen gleich mit Kaf und Kuchen rüber. Dann können wir zwar nicht mit essen, aber wir können euch zumindest Gesellschaft leisten und ich will doch auch den Mann kennenlernen, den du mitgebracht hast!“

erklärte die ältere Frau und Firedevs lächelte.

„Nehmt euch einfach noch etwas vom Kuchen weg, damit ihr das nachher essen könnt. Den Kuchen kann man ja nicht dekontaminieren und hinterher noch essen. Und was hier rein geht und nicht dekontaminiert werden kann, darf danach nur noch von uns gegessen oder verbrannt werden.“

Ihr Tante riss die Augen auf und nickte dann.

„Es ist Wes bestimmt auch egal, wenn er nur einen Teil vom Kuchen zu Gesicht bekommt. Ich hab das Gefühl, ihm ist nur wichtig, überhaupt Kuchen zu bekommen jetzt.“

Sie sah ihren Begleiter an und grinste.

„Also gut. Dann beeilen wir uns“

Firedevs hob sofort die Hände.

„Lasst euch Zeit! Achtet darauf, das ihr gut geschützt seid. Sicherheit geht jetzt vor, ok?“

Ihre Tante nickte, aber Firedevs sah die Ungeduld in ihren Augen, bevor die Verbindung unterbrochen wurde. Vorsichtig öffnete Firedevs die Tür. Der Flur war normalerweise vielleicht 10 Meter lang. Breit, geschmückt mit Pflanzen und Kunstwerken ihres Onkels. Jetzt sah man davon aber nichts, weil eine Dekontaminierungseinheit direkt an ihre Tür anschloss. Nicht schön aber in Anbetracht der Umstände sinnvoll. Und ihr Onkel hatte wohl definitiv vor, sie persönlich zu sehen.

„Wes? Guck mal! Wenn die Dusche nicht gehen sollte, können wir da duschen.“

scherzte sie und trat zur Seite, damit er einen Blick auf das sperrige Gebilde werfen konnte. Auch sie selbst inspizierte die Dekon-Station genauer.

„Die ist Militärisch.“

stellte sie fest. Natürlich gab es auch lokales Militär. Welche Fäden Onkel Vinzent auch gezogen hatte, um da dran zu kommen: Hoffentlich würde es ihm – und ihnen- keinen Ärger einbringen!

Alderaan- Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems - Gästehaus- Wohnzimmer- mit Wes
 
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Alderaan - Auf der Rennstrecke | Aris Calborne, andere Rennfahrer

Das Rennen verlief gut. Wie erwartet hatte Aris sich schnell unter den Top 3 platzieren können. Der Lokalfavorit hatte die Führung in seinem N-1 Sternenjäger an sich gerissen, während direkt an Aris' Heck der Drittplatzierte in seinem modifizierten TIE/in hing und einfach nicht abzuschütteln war. In einem wahnwitzigen Tempo jagten sie durch die Canyons an Alderaans Äquator. Keiner von ihnen ließ sich etwas von den anderen nehmen und sie alle folgten selbst dem waghalsigsten Manöver des Erstplatzierten, um ja nicht abgeschüttelt werden zu können. Der Halb-Hapaner, Halb-Corellianer ließ sich von alledem jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Sein altertümlicher, winziger Eta-2 Actis-Klasse leichter Abfangjäger war was Geschwindigkeit und vor allem Beschleunigungsmoment anging, seinen Konkurrenten haushoch überlegen. Er musste sich nur in Geduld üben, bis sie die engsten Canyons hinter sich ließen und mehr Platz zum manövrieren hatten.

R2-T8 im Astromechsockel des Jägers kannte den Plan, den Aris sorgfältig vor dem Rennen ausgearbeitet hatte und zählte die Sekunden runter, während er genaustens die Funktionen des für Hochgeschwindigkeitsrennen modifizierten Jägers überwachte. Alles an ihm war so fein justiert, dass niemand außer Aris ihn fliegen konnte und selbst er musste höllisch aufpassen, dass ihm die übermotorisierte Maschine nicht in einem unaufmerksamen Moment um die Ohren flog. Aris lebte für diesen Nervenkitzel. Als Vorbereitung auf das näher rückende Manöver öffnete er die S-Flächen des Eta-2 Actis-Klasse leichten Abfangjägers. An Bord befanden sich zwar keine Waffen, deren Abwärme abgeleitet werden musste, und selbst der hochgezüchtete Twin Ion Engine direkt hinter dem Cockpit produzierte kaum Hitze. Doch das genaue Gegenteil galt für den SLAM den Aris installiert hatte, der Motor würde in sehr kurzer Zeit verdammt viel Hitze produzieren.

Sie flogen nun dicht über der Oberfläche eines Flusses, der sich gleich in einem mehrere hundert Meter tiefen Wasserfall in eine Seenlandschaft hinter den Canyons ergoss. Die Rennleitung hatte diese Route wegen der beeindruckenden Landschaft ausgewählt. Sie hatten nach einer Show gefragt und er war bereit, sie ihnen zu liefern. ...3...2...1... und so schoss der führende
N-1 über den Wasserfall hinweg. Doch als Aris an der Reihe war, passierte etwas...komisches. Ein massiver Kopfschmerz breitete sich in Aris' Schädel aus, der ihm erst die Sicht und für einen kurzen Moment dann auch das Bewusstsein raubte.

Unter
R2-T8s panischem Gekreische kam Aris wieder zu Bewusstsein. Lange konnte er nicht weg gewesen sein, denn sie waren noch nicht am Boden des Tals zerschellt. Doch das bedeutete nicht, dass er noch viel Zeit hatte, das Trudeln des Jägers zu beenden. Beängstigend still wurde es, als Aris den stotternden Antrieb abschaltete. Die plötzliche Stille wurde nur von dem immer panischer reagierenden R2-T8 durchbrochen. Der Eta-2 Actis-Klasse leichte Abfangjäger war grob aerodynamisch gebaut, sodass ein (sehr) begrenzte Gleitflug mit ihm möglich war. Das einzige Problem war nur, dass mit dem Abschalten des Hauptantriebs auch die Energiezufuhr zum Trägheitskompensator wegfiel und Aris so nun die vollen Gravitationskräfte zu spüren bekam, die auf den Jäger einwirkten. Dennoch, der außer Kontrolle geratene Antrieb hatte ihre Situation nur verschlimmert und ohne ihn gelang es Aris vergleichsweise leicht, aus der Korkenzieherabwärtsbewegung auszubrechen.

Also vergleichsweise leicht für ihn. Ein geringerer Pilot hätte sicher erneut das Bewusstsein verloren. Diese Sekundenbruchteile waren einer jener seltenen Momente, in denen er für seine genetischen Modifikationen dankbar war. Es war fast zum Lachen,
Aris' Mutter würde sicher einen Wutanfall bekommen bei dem Gedanken, dass ausgerechnet ihr Herumpfuschen an seinem Genom, ihm gerade das Leben rettete. Nicht, dass er gerade viel Zeit hatte, darüber nachzudenken. Sie hatten die 100 Meter Marke über dem Boden unterschritten, als er die Schnellstartsequenz des Antriebs begann. Sie kamen bei 60 Metern an als der Reaktor wieder seinen Betrieb aufnahm, 40 Meter als der Twin Ion Engine wieder Leistung erbrachte, 30 Meter als der Trägheitskompensator wieder anfing zu arbeiten...hier schaltete Aris den Repulsorlift des Jägers hinzu, da er sonst doch noch im Flussbett aufschlagen würde. Natürlich war dieser nicht dafür gedacht, so einen schnellen Fall abzufangen sondern nur, den Jäger langsam und sicher auf einem Hangarboden zu bewegen und doch verschaffte er Aris genug Sekundenbruchteile, dass sich das Trägheitskompensationsfeld wieder aufbauen konnte und er keine 5 Meter über dem Wasser den Antrieb wieder unter Last nehmen und die Gravitation Alderaans überwinden konnte.

Mit einer Beschleunigung von 2.500 G wurde der Jäger nach vorne katapultiert. Ohne den
Trägheitskompensator wäre nicht nur Aris' Körper unter dem Druck vollkommen zermalmt worden, es hätte auch den Eta-2 Actis-Klasse leichten Abfangjäger auseinander gerissen. Erst jetzt hatte Aris Zeit für eine Bestandsaufnahme. Der Jäger war...gelinde gesagt nicht in der besten Verfassung. Zwei der vier S-Flächen waren abgerissen worden und die anderen beiden hingen mehr mit gutem Willen noch in ihrer Verankerung als alles andere. Damit konnte Aris den Einsatz des SLAMs vergessen. Das Kommando, die S-Flächen wieder einzufahren, mündete in genau keinem Ergebnis. Sie waren verkeilt. Reizend.

Auch sonst sahen die Statusanzeigen nicht rosig aus. Der fragile Jäger war nach Zusammenbruch des Kompensationsfeldes von den Fliehkräften übel ramponiert worden, doch das war ein Problem für später. Zwei, drei Flugstunden würde er noch aus dem Jäger kitzeln können und das war erheblich mehr als
Aris brauchte. Besorgniserregender war dann schon, dass die Hauptenergiezelle keine Leistung mehr gab. Er war nun auf die Reserve angewiesen und die würde nicht lange halten. Das Rennen würde vielleicht noch so 10 Minuten gehen, doch er hatte nur noch Energie für vielleicht 8 Minuten. Und so schob Aris den Beschleunigungshebel bis zum Anschlag nach vorne, um 5.500 G aus dem hochgemotzten Antrieb zu kitzeln. R2-T8 teilte ihm sofort seine Bedenken über den Zustand des Jägers mit und empfahl einen Abbruch des Rennens. Doch mit einem verbissenen Lächeln schob Aris diese beiseite und wies den Astromechdroiden an, den Antrieb genauestens zu überwachen.

Schnell gewann er wieder an Höhe und schoss mit dem winzigen, wahnsinnig schnellen Jäger am Mittelfeld des Rennens vorbei, um wieder zu den beiden in Führung liegenden Piloten aufzuschließen. Diesmal versuchte
Aris nichts raffiniertes, dazu fehlte ihm einfach buchstäblich die Zeit. Keiner der drei schenkte den anderen auch nur das Wenigste, die anderen bleiben trieben ihre Maschinen bis an die Leistungsgrenze, um mit Aris mitzuhalten, doch der musste auf der Zielgeraden etwas Leistung zurücknehmen, damit ihm sein Reaktor nicht um die Ohren flog. Keiner hatte jetzt noch einen spürbaren Vorteil gegenüber den anderen und so kam es allein auf das fliegerische Können der Piloten an...

...doch am Ende war das alles vergebene Liebesmüh gewesen.
Aris war nachträglich von der Rennleitung disqualifiziert worden. Während seines Beinaheabsturzes hatte er die vorgegebene Rennstrecke verlassen und die zugelassene Flughöhe unterschritten. Zu allem Überfluss wurde er noch bezichtigt, absichtlich ein Naturschutzgebiet verwüstet zu haben. Die Anschuldigungen waren natürlich haltlos und würden vor keinem Richter bestand haben. Doch Aris hatte nicht vor, das die nächsten Monate in einem Gerichtssaal auszudisktuieren. Also gelobte er öffentlich kurzer Hand, der Zuständigen Umweltschutzbehörde 50.000 Credits und weitere 20.000 Credits an ein Waisenhaus in der Region zu spenden. Das Geld tat ihm nicht weh und die Freiheit, den Planeten jeder Zeit wieder verlassen zu dürfen, war ihm ohnehin viel wichtig er als die Credits.

Alderaan - Aldera - Pressekonferenz der Rennleitung | Aris Calborne, Vertreter der Rennleitung, Journalisten
 
Alderaan, Sanctuary Coast – Anwesen der v. Berchems – Gästehaus, Wohnzimmer – Firedevs und Wes

Nach all dem Aufwand, den Firedevs betrieben und all der Überwindung, die es Wes gekostet hatte, sich mit den Umständen anzufreunden und gerade jetzt, wo er endlich seine Urlaubsstimmung gefunden hatte, würde er die Sache auch durchziehen. Etwas Galaxisveränderndes war passiert, womöglich etwas Schlimmes, aber der wichtige Teil war: ›war‹. Sie konnten es jetzt eh nicht mehr ändern. Der Rat würde sich auch so darum kümmern, nur dieses eine Mal war er eben nicht dabei. Die Gelassenheit, Dinge zu akzeptieren, bei denen man nichts machen konnte, war irgendwo auch eine Jedi-Tugend. Firedevs hatte viel Zeit aufgewendet, ihm zu zeigen, wie urlaubsreif er war, bis er es schließlich eingesehen hatte und jetzt, wo ihm klar war, wie dringend diese Auszeit war, würde er es auch durchziehen und gestärkt und voller Tatendrang zurückkehren. Vertrauen in andere, noch so eine Jedi-Tugend.

Sie bereiteten sich vor, klar. Firedevs würde eine Liste möglicher Rückkehroptionen erstellen, für den Fall der Fälle. Mya würde sie kontaktieren, sollte es nötig sein. Solange das nicht passierte, war Erholung die erste Jedipflicht. Da auch die Holonet News nichts hergaben, was die Ursache für die Erschütterung der Macht gewesen sein konnte, versuchte er sich vom Gedankenkarussell abzulenken, was alles passiert sein könnte. Sich köstlichen alderaanischen Kuchen vorzustellen half dabei ungemein. Er würde schon längst fertig sein, versicherte ihm Firedevs, ein beruhigender Gedanke.


»Ich bin ja schon so gespannt,«

Freute sich Wes und dachte dabei sowohl an das Backwerk als auch an die Verwandtschaft. Da war sogar eine gewisse Nervosität, die Familie der großen Flamme kennenzulernen. Sahra war ja unterkühlt-professionell, sehr unterkühlt und sehr professionell, wie würden wohl diese Tante Anne und ihr Mann sein?

Das Gesicht bekam er schon einmal über die Rufanlage des Eingangstores zu sehen. Diese Tante Anne war eine ältere Frau mit einem freundlichen Gesicht mit einer gewissen, aber nicht übermäßig großen Ähnlichkeit zu den Kenobi-Schwestern (fand er jedenfalls). Sie schien sich sehr zu freuen und möglicherweise auch nicht zu wissen, wie laut die Sprechanlage eingestellt war, weil seine Firi unwillkürlich zurückzuckte. Wes grinste in sich hinein, er hätte fast laut lachen müssen. In Gedanken zählte er die Tage, wie lange die Inkubationszeit mit dem C-Virus maximal noch dauern könnte. Sie mussten ja nicht die ganze reguläre Quarantäne abwarten, dachte er. In drei bis vier Tagen würden sie, sofern Firedevs und er dann noch gesund waren, von Angesicht zu Angesicht Kuchen essen können.

Das dachte er jedenfalls, bis die Frau voller Stolz etwas Weißes in die Holocam hielt – nur an Firis Reaktion war zu erkennen, worum es sich handeln konnte. Der Plan wurde mit jeder Minute größer, umfangreicher und generalstabsmäßig vorbereitet – da konnte Wes nur hoffen, dass ihnen weder ein Virus noch eine galaktische Krise ihnen die Früchte all der Mühen verhagelte. Er brauchte sich ja nur in das gemachte Nest zu setzen… und Kuchen essen. Kuchen war wichtig. Nicht wichtig dagegen war, ob er einen ganzen Kuchen zu sehen bekam.


»Stimmt genau,«

Bekräftigte er, als Firedevs sich in der Hinsicht bei ihm rückversicherte. So wie er es verstand, würde er die künftigen Schwiegerelten bei Kaf und Kuchen im Gästehaus unter erschwerten Bedingungen kennenlernen, aber immerhin in Natura.

Die Architektur wirkte ziemlich alderaanisch mit viel weiß und runden Formen, im Inneren war es dagegen unerwartet leer, Er kannte schmucklose Gänge, aber meistens waren diese nicht so breit und hatten auch keine Nischen, in denen man Vasen und andere Dekoration erwartete. Ihm wurde aber schnell klar, dass man diese wohl extra zur einfacheren Reinigung entfernt hatte – so wie ein Riesending von Dekontaminationseinheit direkt vor ihnen stand.


»Donnerwetter

Entfuhr es Wes. Firedevs stellte fest, dass es sich um ein militärisches Modell handelte.

»Ja, imperiale Bauart. Hoffentlich vermisst das keiner.«

Wes grinste schief. Den Zweck würde es sicherlich erfüllen, wie dieser Onkel Vinzent allerdings an solches Gerät kam, wunderte ihn aber schon. Wie auch immer, wenn da schon so ein großer Aufwand betrieben wurde, würden sie das auch nutzen, entsprechend gründlich war er bei der Dekontamination. Nachdem sie ihre Sachen in ihrem Schlafzimmer abgestellt hatten, suchte Wes die angrenzende Nasszelle auf reinigte die Hände nochmals extra. Natürlich stand auch dort ein Spender mit Desinfektionsmittel.

Als sie beide fertig waren, führte
Firedevs ihn zum Esszimmer des Gästehauses, wo der Tisch bereits für vier Personen gedeckt war.

»Habt ihr eine bestimmte Sitzordnung?«

Fragte Wes. Die Situation als Normalo war für ihn etwas ungewohnt inzwischen. Wo auch immer er sonst hinkam, war er die hochgestellte Persönlichkeit und saß irgendwo in der Mitte oder direkt neben dem Gastgeber oder so etwas ähnliches. Er musste auch erst darüber nachdenken, wie sie sich am besten begrüßten, er wollte hier nicht den Jedi raushängen lassen. Viel Zeit dafür hatten sie nicht, denn ihre Gastgeber kamen bald, mit einer großzügigen Hälfte des Kuchens in einer Tragebox. ›Die Frau begrüßt man zuerst, oder?‹ dachte Wes und trat vor, sobald das Objekt der Begierde seinen Platz gefunden hatte.

»Hallo! Ich bin Wes,«

Begrüßte er die Tante und reichte ihr die Hand. Als Jedirat tat er sowas überhaupt nie, aber hier gehörte sich das für ein erstes Kennenlernen und bei dem Schutzanzug im Astronautenlook sollte das auch kein Problem ist.

»Keine Sorge, die ist extra gründlich desinfiziert.«

Anschließend wiederholte er das Ritual beim Onkel.

»Guten Tag. Ich freue mich, Sie beide kennenzulernen.«

Alderaan, Sanctuary Coast – Anwesen der v. Berchems – Gästehaus, Esszimmer – Tante Anne, Onkel Vinzent (NPCs), Firedevs und Wes
 
Alderaan- Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems - Gästehaus- mit Wes

Wes wunderte sich über die Dekon vor der Tür und auch Firedevs runzelte die Stirn. Aber gut, solang keine Inspektoren kamen, während sie mit Wes im Garten das Lichtschwert schwang, sollten sie einfach froh drum sein. Bevor ihre Verwandten kamen, sorgten sie noch für ein mindestmass an Hygiene und wuschen sich noch einmal die Hände, ehe es zum Esstisch ging. Wes fragte, ob es eine Sitzordnung gäbe und Firedevs lachte.

«Auf nem Stuhl, wäre schön.»

Sie setzte sich an den Tisch und klopfte auf den Stuhl neben sich. Natürlich wollte sie Wes neben sich sitzen haben. Der Rest war ihr absolut egal.Plötzlich hörte man irgendwas Lautes vom Durchgang. Das hallte auch noch so schön. Prima. Firedevs kniff ein Auge zusammen und sah die Tür an.

«Da braucht man keinen Summer mehr.»

kommentierte sie trocken und erhob sich, um ihrer Familie die Tür zu öffnen. Ihre Tante trug den Kuchen und ihr Onkel kam mit zwei Kannen an. Wohl eine mit Kaff und eine mit Tee. Firedevs grinste, weil sie wusste, das Wes sich freuen würde. Als sie alles abgestellt hatten, begrüsste Wes die beiden erstmal und erlebte gleich mal ihre Tante in voller Aktion.

«Wes. Wie schön, dich kennen zu lernen. Ich bin Anne, die Tante von den Zwillingen.
»

stellte sie sich vor und umfasste Wes Hand noch mit ihrer anderen, was den Akt des Hände-schüttelns etwas herzlicher machte. Ihr Onkel war da etwas zurückhaltender, aber nicht weniger freundlich.

«Vinzent»

stellte er sich nur vor und wartete unterdessen,bis Anne Firedevs erdrückt hatte. Anne umarmte sie nämlich gerade und machte ihrer Freude Luft. Aber Firedevs freute sich nicht weniger und erwiederte die Umarmung aber etwas vorsichtiger. Sie war deutlich kräftiger geworden und wollte ihrer Tante nicht weh tun. Bei ihrem Onkel war ihr das aber egal. Der vertrug es, ordentlich gedrückt zu werden.

«Na, Zippchen? Was macht die Liebe?»


flüsterte ihr Onkel ihr ins Ohr und Firedevs lachte , ehe sie zu Wes guckte und sich von ihrem Onkel befreite. Ihre Tante hatte unterdessen bereits begonnen, die Tassen zu füllen und den Kuchen zu zerteilen.

«Er sieht halt so halb nicht mehr ganz so schön aus. Aber schmecken wird er trotzdem.»

entschuldigte sie sich und legte Wes ein überdimensioniert grosses Stück auf den Teller. Firedevs grinste.

«Mir nur die Hälfte davon bitte.»

rief sie gerade noch rechtzeitig, ehe ihre Tante das selbe Attentat auf ihren Teller verübte.

«Du siehst wohl besonders hungrig aus, Wes.»

kommentierte sie amüsiert, als sie sich hinsetzte und wartete, dass die anderen es auch taten. Ihr Onkel und ihre Tante liessen sich nicht lange bitten und so sassen sie bald alle zusammen. Firedevs konnte ihre Neugier dann aber auch nicht zügeln.

«Onkel Vinz, wo hast du die Dekon-Einheit da draussen her?»


fragte sie und nahm den ersten Bissen von dem Kuchen. Vielleicht hätte sie doch ein grosses Stück nehmen sollen, den der Kuchen war wie eine süsse Wolke im Mund. Also backen konnte ihre Tante. Sie lehnte sich zu Wes rüber.

«Wir sollten Tante Anne für die Tempel-Kantine rekrutieren.»

flüsterte sie ihm zu und grinste. Ok, vielleicht war das doch keine gute Idee. Die Jedi würden alle fett und träge werden, was eher kontraproduktiv wäre.

«Von John! Der hat das möglich gemacht. Ein paar seiner Leute sind in der Stadt und schauen sich das Rennen an. Er deklariert das als Übung und dann fragt auch keiner.»


Firedevs schmunzelte.

«Rennen live angucken. Ganz wichtig!»

Aber wenn man das so regeln konnte, war das doch praktisch. War nur die Frage, warum das Ding in Vinzents Galerie stand und nicht irgendwo auf Militär-Gelände. Aber vielleicht hatte Tante Anne die Einheit auch einfach mit ihrem Kuchen bestochen. Ein Stück Kuchen und keine weiteren Fragen. Wer würde darauf nicht eingehen?

Firedevs Blick wanderte zu dem Bildschirm, auf dem die Kontrahenten einander jagten. Die Fähigkeiten dieser Piloten war schon atemberaubend, aber dennoch wusste Firedevs mit ihrer Zeit eigentlich besseres anzufangen, als Rennen zu gucken. Sie wartete auch jetzt viel mehr auf Hinweise darauf, was sie gefühlt hatten. Aber bisher gabs dazu noch nichts. Statt dessen gab es die «Ausfälle» des Rennens. Also Piloten, die weniger Glück hatten- oder weniger Talent. Obwohl man das bei einem wohl nicht sagen konnte. Der Bursche hatte seinen Jäger aus einer echt haarigen Situation heraus aufgefangen, so dass auch Firedevs anerkennend den Mund verzog. Nicht schlecht! Dann fiel ihr Blick auf den Zeitstempel des Vorfalls. Sie runzelte die Stirn und blickte auf ihr Chrono, ehe sie wieder sehr nachdenklich zum Bildschirm blickte. Wenn sie nicht alles täuschte, begann das Drama ziemlich zu dem Zeitpunkt, an dem sie die Erschütterung gespürt hatten. Firedevs stupste Wes an und zeigte zum Bildschirm, wo die Sache gerade wieder und wieder gezeigt wurde, weil sie immernoch nach dem Auslöser suchten, da der Jäger wohl scheinbar aus dem Nichts heraus aus dem Himmel gefallen war. Firedevs war neugierig, was der grosse Jedi-Rat davon hielt.

Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems -Gästehaus- Esszimmer- mit Wes, Tante Anne und Onkel Vinz
 
Alderaan, Sanctuary Coast – Anwesen der v. Berchems – Gästehaus, Esszimmer – Tante Anne, Onkel Vinzent (NPCs), Firedevs und Wes

Firedevs und Wes setzten sich nebeneinander, nahe nebeneinander. Aneinander gelehnt, Händchen haltend mit den Füßen spielend ließ sich auch die Wartezeit auf den Kuchen gut überbrücken. Eigentlich konnte gar kein Kuchen besser sein als das hier, kein Dessert süßer sein als Firedevs, aber dass er das eine bekam hieß ja nicht zwangsläufig, dass er auf das andere verzichten musste. Nur dass er zusammenzuckte und sich fast den Zeh am Tischbein gestoßen hätte, als ein lauter Summer das Eintreffen der Hausherren ankündigte.

Firedevs' Verwandtschaft verzieh man das selbstverständlich, erst recht, wenn es stimmte, was er über die Kuchenbackkünste gehört hatte. Die Begrüßung lief gleich sehr herzlich ab, seine Liebste schien eine sehr enge Beziehung zur ihrer Onkel und Tante zu haben. Tante Anne war offensichtlich gesprächigere von beiden und setzte auch den Ton, indem sie sofort zum Du überging. Wes war die Situation nicht gewohnt (alle Leute zu duzen sehr wohl), dass es nicht er war, der das Du anbot, aber willkommen war es allemal. ›Sie‹ kam ihm nur schwer über die Lippen, wenn es wirklich sein musste, verwendete er das hochformelle ›Ihr‹, wie es sich für einen guten Jedi geziemte, das dazwischen benutzte er so gut wie nie.

Während Firedevs noch Anstalten machte, Onkel Vinzent zu erdrücken und der ihr Dinge in's Ohr flüsterte, die Wes mit Jedi-Sinnen zwar hörte, aus Respekt aber ausblendete, servierte die Dame des Hauses den Kuchen und – zum Glück! – auch Kaf. Nach dem Gespräch auf dem Schiff hatte Wes befürchtet, totales Kafverbot zu bekommen. Er hatte das Gefühl, dass ihm das immer noch blühen konnte, war aber froh, dass er noch eine Galgenfrist bekam.

Anne legte Wes ein lächerlich riesiges Stück Kuchen auf den Teller (also genau angessen), der bedankte sich artig, wohingegen sie sich für die Optik des angeschnittenen Backwerks entschuldigte.


»Nein nein, er sieht immer noch köstlich aus und duftet auch so,«

Beschwichtigte Wes, als seine Firi ihn neckisch darauf ansprach, wie hungrig er wohl aussehen müsse.

»Das bin ich auch! Guck' mal hier!«

Erwiderte der Jedirat, strich mit den Händen über den Bauch und erzeugte nur für sie die Illusion eines lauten Magenknurrens. Sie setzten sich, Wes nahm ein Gäbelchen voll in den Mund und erlebte die Kuchen-Version einer ersten Begegnung mit Firedevs. Kein bisschen schwer, locker, luftig und saftig, unglaublich intensiv im Geschmack. Man konnte gar nicht genug davon kriegen, genau wie von Firedevs. Zum Essen mussten sie ein wenig auseinanderrücken, aber für die kurze Zeit war es verkraftbar. Wenn es der Zweck war, ihn auf andere Gedanken zu bringen, erfüllte der Urlaub diesen gut. Da war nicht nur seine liebste, die einen großen Teil seiner Aufmerksamkeit auf sich zog, der Rest füllte sich gerade mit Kuchen, der Erinnerung an ihn und den Wunsch, immer mehr davon zu essen. Da musste man der Bäckerin ein großes Lob aussprechen:

»Ausgezeichnet!«

Firedevs fragte einerseits ihren Onkel nach der Herkunft der Dekontaminationseinheit und schlug andererseits im Flüsterton scherzhaft vor, Tante Anne für die Tempelkantine zu rekrutieren.

»Oh ja, unbedingt! Aber wie schaffst du es nur, so dünn zu bleiben bei so einer Bäckerin als Tante?«

Von Vinzent erfuhren, sie, dass die Dekon-Station von Kontakten beim Militär erhalten hatten, die das Rennen anguckten, welches auf dem Bildschirm im Zimmer lief. Wes schenkte ihm zunächst keine Beachtung, er fragte sich aber, ob sein künftiger Schwiegeronkel mit den alderaanischen Sicherheitskräften verbandelt war, oder gar den imperialen Besatzungstruppen – er würde sich weigern, deren Streitkräfte vor Ort als irgendetwas Anderes zu bezeichnen, denn er erinnerte sich lebhaft daran, wie das alles damals vonstatten gegangen war.

»Ein schönes Anwesen habt ihr hier. Darf ich fragen, was ihr beide beruflich so macht? Preisgekrönte Konditoren möglicherweise?«

Ein kleiner Scherz machte die Sache gleich viel harmloser. Wes hatte seinen Kuchen in Rekordzeit vernascht, nahm noch ein zweites Stück und auch eine zweite Tasse Kaf (oder versuchte es wenigstens). Ab und zu warf er einen Blick auf das Rennen – das war das Problem mit Bildschirmen, man guckte eben doch immer wieder hin. Trotzdem versuchte er es zu vermeiden, bis Firedevs ihn anstupste. Sie deutete auf eine bestimmte Szene, die offenbar viel Aufmerksamkeit erregt hatte, die immer wieder gezeigt wurde, unterbrochen von der unvermeidlichen Einblendung des Troig-Kommentators, dessen Gequassel ihn so gar nicht interessierte.

Denn die beiden Köpfe des Reporters lagen so komplett falsch. Da war kein technischer Defekt, sondern ein haarsträubender Blackout eines Piloten, der sich direkt im Anschluss mit einem Geniestreich von Manöver wieder aus der Situation rettete. Zufall? Wohl kaum, selbst wenn man unterstellen wollte, dass es so etwas gäbe. Konnte die eingeblendete Uhrzeit mit dem Zeitpunkt der Erschütterung in der Macht übereinstimmen? Möglich wär's.


»Eta-2-Klasse Jedi-Sternjäger. Gebaut für machtsensitive Piloten, schwer zu fliegen, unfassbar hohe Geschwindigkeit und unfassbar nervöse Steuerung, vorsichtig ausgedrückt. Denkst du was ich denke, Firi

Sagte er leise zu seiner Liebsten.

»Ich beginne ein Fan dieser Art Rennen zu werden. Wie sind denn deine Fähigkeiten als Groupie so?«

Firedevs' geäußerte Vermutung, dass sich weniger Machtsensitive zeigten, hallte in Wes' Kopf wieder. Der Pilot war ein Außenweltler, wenn sie ihn testen wollten, konnten sie die selbst auferlegte Quarantäne nicht abwarten. Er überlegte. Das C-Virus übertrug sich durch Körperflüssigkeiten. Sie konnten Mundschutz tragen. Selbst wenn der Taanaber so viel Kuchen essen würde, bis ihm schlecht würde, so etwas Köstliches würde er keinesfalls wieder hergeben. Im Grunde konnten sie in kompletter Schutzmontur herumlaufen und er brauchte nur eine Illusion darüberlegen, dass sie nicht auffielen – aber Mundschutz, Handschuhe, das würde schon reichen. Es würde ihnen ja wohl niemand auf dem pazifistischen Alderaan ein Vibromesser zwischen die Rippen jagen.

Alderaan, Sanctuary Coast – Anwesen der v. Berchems – Gästehaus, Esszimmer – Tante Anne, Onkel Vinzent (NPCs), Firedevs und Wes
 
Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems -Gästehaus- Esszimmer- mit Wes, Tante Anne und Onkel Vinz

Nachdem sie sich überschwänglich begrüsst hatten und Firedevs das riesige Stück Kuchen auf seinem Teller kommentiert hatte, erklärte Wes voller Überzeugung, dass das so schon seine Richtigkeit hatte. Einen Moment später hörte sie seinen Magen knurren, während er sich über den Bauch rieb. Firedevs fing herzhaft an zu lachen.

«Ok, ok. Du Verhungernder. Das geht natürlich garnicht.»

Natürlich war Wes nicht so am verhungern und Firedevs wusste auch, dass sein Magen-knurren nur Fake gewesen war. Andernfalls hätte ihre Verwandtschaft schon reagiert. So begannen sie die Schlemmerei - und was anderes war es nicht. Ihre Idee, Tante Anne für den Jedi-Orden zu rekrutieren kam natürlich sofort gut an, aber Wes fragte auch,warum sie so schlank war bei so einer Back-Göttin in der Familie. Firedevs grinste.

«Einfach: Die Besuche begrenzen. Aber als Padawan hab ich einige Backwaren von ihr nachgebacken und unter meinen Begleitern damals verteilt. Kam immer gut an. Zu backen hat mich damals immer beruhigt. Inzwischen hab ich aber andere Regulierungstechniken zur Hand und meine Waage dankt es mir.»

erklärte sie und dachte lächelnd an ihre Anfänge zurück. Ihre Tante grinste.

«Ja, jemand muss doch die Rezepte bewahren!»


Firedevs grinste zurück. Ja das hatte schon etwas traditionelles, auch wenn sie sich damit nicht würde selbstständig machen wollen. Ihr Jedi-Kollege wollte dann wissen, was ihre Verwandten beruflich machten. Wieder war es ihre Tante, die Antwortete, weil ihr Onkel auf die Sport-Übertragung guckte.

«Ich bin inzwischen im Ruhestand, hab aber als Unternehmerin einen guten Umsatz erzielt die letzten Jahre. Und Vinzent… Vinzent sammelt- und handelt immernoch mit Kunstwerken und er ist ein leidenschaftlicher Komponist. Wenn er nicht an den Tasten sitzen kann, ist er unausgeglichen und grummelig.»

erklärte Anne, was nun aber die Aufmerksamkeit ihres Mannes erweckte.

«Eine glatte Lüge!»

protestierte er und verschränkte die Arme vor der Brust.

«Es ist die Wahrheit!»

stellte Anne noch einmal richtig und lächelte ihren Mann an. Firedevs grinste, ehe sie den *Ausfall* auf dem Bildschirm beobachtete. Als sie Wes darauf aufmerksam gemacht hatte, klärte er sie gleich über den Schiffs-Typ auf und fragte sie, ob sie das selbe dachte wie er. Firedevs grinste.

«Davon mal abgesehen, dass ich mich jetzt frage, wie einer unserer Jäger überhaupt da hin kommt, denk ich wohl , was du denkst, das ich denke. Sonst hätte ich dich ja nicht angestupst.»

Sie lächelte ihm liebevoll zu.

«Und ich denke, wir müssen zusehen, dass wir da hin kommen. Bevor der disqualifizierte Pilot seine Koffer packt und in den unendlichen Weiten dieser Galaxis verschwindet.»

Wes erklärte dann, dass er diese Rennen vielleicht mögen könnte und fragte sie, wie gut sie als Groupie wäre. Firedevs grinste.

«Für dich? Wenn du fliegst, glaubst du ernsthaft, ich steh kreischend am Rand und guck zu?»

sie schnalzte mit der Zunge, was klar machte, dass sie ihn eher über die Bahn jagen würde, statt nur zuzugucken.

«Wenn ich jedoch untertauchen soll dort, spiel ich das Spiel gern mit.»

Damit wandte sich Firedevs an ihre Tante.

«Könnt ihr beim Rausgehen diese Anzüge vielleicht einfach in der Schleuse lassen? Dann werden sie gleich mit desinfiziert und wir drehen die Besuche künftig um. Kurz: Wenn wir hier raus wollen, isolieren wir uns in den Anzügen. Das gibt uns dann auch mehr Bewegungsfreiheit.»

Ihre Tante wechselte einen Blick mit ihrem Onkel und nickte.

«Natürlich.»

Firedevs lächelte und blickte wieder auf den Bildschirm. Vielleicht gabs schonmal nen Interview mit den Disqualifizierten und sie bekamen nen Gesicht zu jenem Unglückspiloten. Das würde die Suche vereinfachen.

Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems -Gästehaus- Esszimmer- mit Wes, Tante Anne und Onkel Vinz
 
Alderaan, Sanctuary Coast – Anwesen der v. Berchems – Gästehaus, Esszimmer – Tante Anne, Onkel Vinzent (NPCs), Firedevs und Wes

Der Kuchen war ausgezeichnet, vermutlich auch recht nahrhaft, aber Wes war nicht im Urlaub, um abzunehmen. Das war eigentlich überhaupt keines seiner Ziele; für einen Mann seines Alters sah er ganz normal aus. Obendrein war anzunehmen, dass er an der Seite von Energiebündel Firedevs ohnehin abnehmen würde, vielleicht auch, weil er sich mit ihr zusammen eher zu Lichtschwerttraining aufraffen konnte als alleine. Seine Liebste brauchte dagegen eh nicht noch dünner werden, das Risiko, dass sie gleich aus der Form lief, wen sie mal so einen Kuchen nachbuk, erschien ihm daher recht überschaubar.

»Du musst die Sachen ja nicht unbedingt essen, backen reicht…«

Neckte er sie und knuffte sie dabei in den Arm. Firis Tante unterstützte ihn gewissermaßen dabei, ihr war an der Bewahrung der offensichtlich köstlichen und bewährten Familienrezepte gelegen.

»Siehst du…«

Bei den von Berchems war wohl die Frau die große Geldverdienerin gewesen. Ihrem Erfolg als Unternehmerin verdankten sie wohl das stattliche Anwesen, wohingegen Firis Onkel eher eine künstlerische Ader zu haben schien.

»Das ist doch auch ein schönes Hobby,«

Fand Wes, der die Vorstellung reizend fand, in einem Musikzimmer, dessen Wände behangen waren mit alten Meistern, auf Instrumenten herumzuklimpern – nur für ihn war das nichts. Vinzent hingegen wollte nicht allein darauf reduziert werden und offensichtlich war er auch ein großer Sportfan, wo Wes an dieser Art Rennen nicht viel finden konnte. Selber fliegen oder nix… Allerdings wurde es dann doch interessant, wenngleich nicht wegen dem Rennen an sich.

»Dann denken wir offensichtlich das Gleiche,«

Lachte Wes.

»Der Typ ist womöglich machtsensitiv.«

Es machte eine Menge Sinn. Der Pilot flog einen dieser Irrsinns-Eta-Abfangjäger und scheinbar mit großem Erfolg, machte aber an einem Punkt einen haarsträubenden Fehler und das war vermutlich genau der Moment der großen Erschütterung in der Macht gewesen. Firedevs und er waren sich da einig, auch das weite Suchen würden sie denjenigen sicher nicht.

»Auf alle Fälle!«

Die Frage nach Firedevs' Groupie-Qualitäten verstand die Angesprochene anders, als Wes sie gemeint hatte.

»Nö. Heute sind wir beide gemeinsam Groupies. Ein andermal dagegen… die Jedi haben auch recht schöne Zweisitzer.«

Natürlich konnten sie nicht einfach die kompletten Sicherheitsvorkehrungen und die Mühe, die sich die von Berchems gemacht hatten über Bord werden und sich, wie sie waren, frisch aus Coruscant kommend, mitten in's Getümmel stürzend. Firedevs war hier gedanklich bereits einen Schritt weiter und bat ihre Onkel und Tante, die Schutzanzüge für sie beide hierzulassen. Frisch dekontaminiert würden sie für ihren Ausflug zur Rennbahn sicher genug sein.

»Okay, ich lege uns eine schöne Illusion drüber, damit die Leute uns nicht für verrückt oder für die allerersten Astronauten halten, die gerade aus einer Zeitkapsel gefallen wären. Kann sein, dass du dann eher das Reden übernehmen musst, Firi. Wenn sowas total überzeugend sein soll, ist das anstrengend… und kostet Energie. Ich denke ich nehme noch ein klitzekleines Stück, und ein Tässchen, wenn's recht ist?«

Der Kuchen war zu gut um aufzuhören, bevor er weg war und der Kaf wäre ja auch nix mehr, bis sie zurück sein würden. Sie warteten ja eh noch und hielten Ausschau, wie der Pilot, der sie interessierte, überhaupt aussah – sie wollten sich ja nicht auf doof nach der Zielperson durchfragen müssen.

Alderaan, Sanctuary Coast – Anwesen der v. Berchems – Gästehaus, Esszimmer – Tante Anne, Onkel Vinzent (NPCs), Firedevs und Wes
 
Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems- Gästehaus- Esszimmer- mit Wes, Tante Anne und Onkel Vinzent (NPCs)

Die Familien-Rezepte zu bewahren hatte durchaus einen gewissen Wert, auch für Firedevs, deren Familie ja beinahe ausgestorben war. Wes versuchte ihr die Sache schmackhaft zu machen, indem er versprach, dass sie ja nicht alles essen sondern nur zubereiten musste. Firedevs sah ihn einen Moment an, ehe grinste.

«Gibts in der Bibliothek ne Ecke mit kulinarischen Überlieferungen? Vielleicht müssen wir die einführen. Dann überleben die Rezepte die nächsten 10.000 Jahre.»

Vielleicht gab es in 3-4 Generationen dann tatsächlich einen Padawan oder Ritter mit einem Herz für gutes Essen,der sich dann genau das Rezept für diesen Kuchen heraus nahm. Irgendwie eine schöne Vorstellung. Firedevs würde das Rezept natürlich mit dem Namen ihrer Tante versehen. Damit würde sie auch niemals vergessen werden.

Das Tätigkeiten ihres Onkels hingegen legte Wes unter der Rubrik «Freizeitaktivitäten» ab, auch wenn es für ihren Onkel durchaus eine Einkommensquelle war. Ihr Onkel sah Wes darum auch einen Moment lang entrüstet an, ehe die Aktivitäten auf dem Bildschirm sie alle mehr oder weniger gefangen nahmen. Wes bestätigte lachend, dass sie wohl auf den selben Gedanken gekommen waren und sprach ihn auch laut aus. Firedevs nickte.

«Darauf möchte ich wetten. Sollten wir uns irren, geb ich nen Drink aus!»

Ihre Idee, den jungen Mann zu fangen, ehe er verschwand, fand auch bei Wes anklang und er beruhigte sie, dass sie ihm nicht vom Spielfeldrand zujubeln musste. Sie würden beide Groupies sein. Das klang doch gut und Firedevs nickte zufrieden. Wes bot ihr dann aber auch an, mit ihr mal ne Runde in den Jägern des Ordens zu drehen und Firedevs lächelte.

«Oh ja, lass uns das mal machen. Vorausgesetzt man schliesst dich nicht für die nächsten 50 Jahre in deinem Büro ein, wenn wir zurück kommen.»


Das Problem mit der Quarantäne war auch relativ schnell gelöst. Indem sie die Schutzanzüge nutzten um nicht sich vor der Umwelt, sondern die Umwelt vor sich zu schützen, hatten sie doch eigentlich fast die volle Bewegungsfreiheit. Wes schien mit der Idee einverstanden und erklärte, dass er ihr auffälliges Auftreten in den Anzügen mit einer Illusion kaschieren würde und das sie dann das Reden übernehmen musste. Firedevs nickte.

«Aber wehe, du verwandelst uns in übergrosse Brat-Nunas. Nachher werben uns die Veranstalter des Rennens noch als Maskottchen ab und wir müssen bei jedem Rennen als Nunas am Rand auf und ab laufen und mit dem Bürzel wackeln.»

Sie schaffte es nicht lange, wirklich ernst zu bleiben. Die Vorstellung war so absurd, dass sie wirklich lachen musste. Sie war eine Kriegerin, kein Pausenclown. Aber dieses riesen Brat-Nuna in diesem Waru-Tempel wär aber auch wirklich ein Holo wert gewesen. Bevor es aber los ging, gönnte sich Wes noch ein Stück Torte und eine Tasse Kaf, während Firedevs die Nachrichten verfolgte. Schliesslich wurde nochmal der Name des Piloten eingeblendet: Aris Calbourne. So so.Der liebe Aris würde heute noch Überraschungsbesuch bekommen. Ihr Blick fiel auf ihre Tante und ihren Onkel, der immer noch leicht abwesend schien und auf den Bildschirm guckte. Firedevs lächelte.

«Tante Anne? Geht ihr heute noch weg? Oder erwartet ihr Besuch?»

fragte sie und ihre Tante sah sie überrascht an.

«Nein. Unser Besuch ist doch da jetzt?»


erklärte sie irritiert und wies auf sie und Wes. Firedevs grinste.

«Dann könntet ihr doch unser Alibi sein! Wes, du könntest uns in meine Tante und meinen Onkel verwandeln. Onkel Vinzent ist eh nicht der Gesprächigste, wie du ja merkst. Und er wirkt auch in der Stadt manchmal so, als wär er in Gedanken. Ist so ein Künstler-Ding...das würd doch passen? Und wenn sie eh hier sind, glaubt auch keiner, irgendwas doppelt zu sehen da.»


schlug sie vor und putzte dann auch ihren Teller leer. Noch war Kuchen da und sie lächelte Wes an, als dieser von ihrer Tante noch ein Stück auf seinen Teller gelegt bekam. Ihre Tante freute sich sehr, dass es ihm so gut schmeckte.

«Wir können die Rest in den Kühlschrank stellen und später essen, wenn du dann total erledigt von der ganzen Arbeit bist.»

schlug sie vor und goss sich selbst noch einmal Tee nach. Sie würden rausfinden müssen, wo dieser Pilot abgestiegen war, damit sie ihn aufsuchen konnten. Natürlich wär ein Gespräch unter sechs Augen besser als unter Zweihundert, weil halb Aldera ein Autogramm haben wollte.

"Und wir müssen nach Aldera kommen. Da sind wir auch nen Moment unterwegs."

Gab Firedevs zu bedenken und blickte auf ihr Chrono.

"Wenn wir ne Orbital-Route nehmen, sind wir in ner Stunde da."

gab Firedevs zu bedenken und sah Wes mit gerunzelter Stirn an. Gut, mit den Anzügen konnten sie auch öffentliche Transporter verwenden, aber Wes würde sicher ne Kanne Kaf brauchen, wenn sie zurück kamen. Oder ein Bett und zwölf Stunden Ruhe, was wahrscheinlich besser wäre.
Ihr Onkel erhob sich und stellte die Teller zusammen.

«Also dann,ich will noch das Schockball-Spiel sehen, das da im Anschluss kommt. Viel Spass euch beiden. Macht uns keine Schande!»

erklärte er noch und sah sie mit einem Augenzwinkern an. Firedevs grinste.

«Keine Sorge, Onkel Vinz. Von Drogen und Alkohol mal abgesehen, sind wir absolut brav. Meistens. Manchmal. Gelegentlich!»

Anstand und Freundlichkeit gehörte doch eigentlich zum Jedi-sein dazu. Gut, ihre Schwester bewies hin und wieder das Gegenteil, aber da gab es bestimmt noch Entwicklungspotenzial.
Nachdem sie ihr Völlerei-Gelage beendet hatten, verräumte Firedevs noch schnell das Geschirr, bevor sie sich auf die Jagd nach einem der seltenen Schätze machten, die die Macht für sie in der Galaxie versteckt hatte. Wie aufregend!

Alderaan-Sanctuary Coast- Auf dem Weg nach Aldera- mit Wes
 
Alderaan, Sanctuary Coast – Anwesen der v. Berchems – Gästehaus, Esszimmer – Tante Anne, Onkel Vinzent (NPCs), Firedevs und Wes

Dieser Kuchen würde die Zeit nicht überdauern. Allein der waghalsige Jägerpilot würde dafür sorgen, dass er überhaupt den Nachmittag überstand. Dessen Essenz – das Rezept – hatte dagegen größere Chancen. Alles war endlich, nichts bestand ewig, aber in der großen Bibliothek der Jedi waren die Chancen, Wissen für die Nachwelt zu bewahren, allemal am größten.

»Du solltest mit Meister Nackl darüber reden, er ist sehr erpicht darauf, dass seine Bibliothek die allumfassendste Sammlung von Wissen in der ganzen Galaxis darstellt,«

Meinte Wes – und kurz darauf überkam ihn ein lustiger Gedanke, der ihr zum Lachen brachte. Ihn überkam die Vorstellung, dass wenn noch einmal ein getarnter Sith in die Bibliothek eindrang und vermeintliches Jedi-Wissen stahl, er auf Bastion herausfinden würde, dass er Tante Annes Kuchenrezepte erbeuten würde. Wenn die Sith dann nach anfingen, diese nachzubacken… er schwörte bei der Macht, dass deren ganzer Orden bei dem Genuss reihenweise der Hellen Seite verfallen würde.

»Wir sollten ein Datacron bauen, ganz im Ernst.«

Okay, mit dem Begriff ›Freizeitaktivitäten‹ hatte er sich bei Firedevs' Onkel wohl etwas in die Nesseln gesetzt. Das war das Bild, das sich bei dem gemütlichen Klavierklimpern im Musikzimmer so festsetzte. Kultur zum Geldverdienen, da dachte Wes an Disaster Area, Vibrotrommeln und Endstufen von der Größe eines Wohnblocks. Da kein entrüsteter Kommentar folgte, ließ Wes die Sache auf sich beruhen. Vielleicht war es ja doch ganz gut, dass die Glotze während dem Essen lief – einschließlich des Vorfalls, der sie alle auf dieselbe Idee gebracht hatte. Seine Liebste bot an, einen Drink auszugeben, wenn sie sich doch irrten – was der Taanaber sich aber nicht vorstellen konnte.

»Wette angenommen! Ich geb uns einen aus, wenn wir recht haben.«

Von der Idee einer Spritztour in den Ordensjägern war auch Firedevs sehr angetan, die aber bereits unkte, dass Wes sich so schnell keinerlei Freizeit mehr erlauben würde.

»Nein, das machen wir, versprochen.«

Die Idee, sich bei ihrem Trip in die Stadt als überlebensgroße Brat-Nunas zu verkleiden, hatte etwas für sich. Der Gedanke war verlockend, wahrscheinlich würden sie berühmt damit – nur eigentlich wollte Wes nicht den Rest seines Lebens als Maskottchen für Renn-Events verbringen.

»Die Idee ist gut, warum bin ich nicht schon früher auf sowas gekommen?«

Fragte er sich laut.

»Denke aber, heute sollten wir etwas Unauffälligeres nehmen. Stell' dir vor, du hättest zeitlebens keinerlei persönlichen Erfahrungen mit der Macht gehabt und dann sprechen dich plötzlich zwei Bratnunas an, ob du dir ein Leben als Jedi vorstellen könntest…«

Es dauerte eine kleine Weile, ungefähr die Hälfte von Wes' Kaf und Nachschlag-Kuchenstück, bis sie herausfanden, dass ihr Wunderpilot ein gewisser Aris Calbourne wäre. Damit hatten sie die Information, die sie benötigten und Firedevs lieferte ihnen eine Verkleidung, die etwas unauffälliger war, anstatt als Fast Food herumzulaufen: sie konnten die von Berchems mimen.

»Gute Idee. Dann müssten wir euch beide aber nochmals Besuchen kommen, sobald die Schutzanzüge desinfiziert sind. Ich muss einen guten Eindruck bekommen, wie ihr ohne aussieht, damit es auch realistisch wirkt.«

Das war vermutlich machbar, gefühlt hatte Wes bei Tante Anne schon einen Stein im Brett, weil ihm der Kuchen so mundete.

»Der Kuchen ist aber auch einfach nur göttlich,«

Betonte er, als ob das aufgrund seines Appetits nicht schon offensichtlich wäre. Firedevs spekulierte derweil, wie sie am schnellsten in die Hauptstadt kommen würden.

»Da vertraue ich ganz dir. Bei meinem letzten Besuch auf Alderaan hab ich nicht viel mehr als den Raumhafen von Aldera gesehen.«

Damit endete die Tischrunde so langsam. Onkel Vincents scherzhafter Ermahnung hatte Firi eine ebenso scherzhafte Antwort parat.

»Ach komm… da wären wir schon einmal unerkannt in einer großen Stadt, wo das pralle Leben auf uns wartet, nicht so wie auf Quarantäne-Coruscant, und wir sollen auf den ganzen Spaß verzichten? Was wurde aus Sex, Drugs und Rock&Roll?«

Nach dem Ende des Kuchenessens kümmerte sich Firedevs um das Geschirr, während Wes die Anzüge gründlich desinfizierte. Eigentlich war einerlei, wichtiger wäre es, falls Firis Verwandtschaft diese anschließend nochmals benutzen wollten. Sie liefen durch die Schleuse, so war sichergestellt, dass sie außen an den Anzügen keine Keime hinterlassen hatten, die an die Umwelt geraten konnten, danach suchten sie Tante Anne und Onkel Vincent in deren Wohnzimmer auf, wo das erwähnte Schockballspiel lief. Nachdem Wes die beiden von allen Seiten begutachtet hatte (er versuchte, dabei nicht in's Bild zu laufen), bedankte und verabschiedete er sich. Draußen im Garten probierte er die Illusion an ihnen beiden aus.

»Was denkst du? Gut genug?«

Wichtiger als hundertprozentige Ähnlichkeit war der Realismus. Sobald sie nicht mehr exakt wie reale Personen aussahen, würde das Unterbewusstsein der Leute anfangen, durch den Illusionsschleier zu sehen und die Schutzanzüge würden zum Vorschein kommen. Da wäre der Astronautenlook die bessere Wahl gewesen, oder sie machten einen auf Sturmtruppler.

Alderaan, Sanctuary Coast – Anwesen der v. Berchems – Garten – Firedevs und Wes
 
Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems- Gästehaus- mit Wes, Anne und Vinzent

Wes war eindeutig von dem Kuchen überzeugt, womit er sich schonmal einen Platz im Herzen ihrer Tante ergattert hatte. Die Idee, das Rezept in der grossen Bibliothek zu archivieren, gefiel ihr aber gut. Wie viele Jedi wohl schon sowas wie ein Familienrezept dort versteckt hatten?

"Ein Gespräch mit Meister Nackl klingt gut. Wenn wir wieder zu Hause sind und nicht gleich wieder los müssen, werde ich das tun."

Sie schenkte erst Wes und dann ihrer Tante ein erfreutes Lächeln. Auch wenn es nur ein Rezept war. Es war ein Teil ihrer Familie, der erhalten bleiben würde. Wer würde sich darüber nicht freuen? Wes fing an zu lachen und schlug dann sogar vor, ein Datacron zu bauen.

"Wär das nicht bisschen Overkill?"

Datacrons enthielten Weisheit, wichtige Erkenntnisse und lehrreiche Geschichte. Sie dienten dazu, aus der Vergangenheit zu lernen und auf den Fundamenten vorrangegangener Brüder und Schwestern aufzubauen. Ein Kuchenrezept war nun wirklich das letzte, was sie in so einem, ja heiligen Speichermedium erwarten würde. Aber die Art, wie Wes gelacht hatte, verriet ihr, dass er sich mehr dabei gedacht hatte als nur die Tempel-Küche zu beschäftigen.

Als es dann um den Piloten mit dem...Aussetzer ging, erklärte Wes, dass er einen Ausgeben würde, wenn der Pilot tatsächlich machtsensitiv war. Firedevs lachte.

"Dann haben wir nur ein Problem. Wie trinken wir mit den Anzügen?"

Es war klar, das Wes die Runde zahlen würde. Alles andere würde Firedevs doch sehr überraschen.

Wes versprach ihr dann noch, dass sie garantiert mit den Ordens-Jägern fliegen würden.Firedevs grinste.

"DAS nenn ich ein Date."

Das klang zwar ein bisschen so, als wäre sie ein Adrenalin-Junkie, dabei würde sie sich selbst nicht als solchen bezeichnen.

Als sie über die Bratnuna-Illusion spasste, nannte Wes es eine gute Idee, worauf sie ihn entsetzt ansah. Niemals!

"Kannst dich dann als 100jähriger als Bratnuna-Maskottchen zur Ruhe setzen und auf Coruscant unseren Nunabrater anpreisen. Vorher lass ich dich aber nicht gehen!"

sagte sie bestimmt. So leicht kam ihr dieser Jedi-Meister nicht davon! Aber er sah auch ein, das Bratnuna's nicht die richtige Gestalt für ihren Auftritt vor dem potenziellen Anwärter waren. Firedevs grinste.

"Ich würde von dem Tag an all meine Speisen VORHER auf verdächtige Substanzen prüfen. Und/Oder einen Psychotherapeuten aufsuchen. Oder - in seinem Fall- erstmal nen Arzt. Erst der Ausfall, dann riesen Bratnuna's die auch noch sprechen. Da muss was kaputt sein!"


Hoffentlich konnten sie dem jungen Mann diese Befürchtung ersparen. Ihr Alternativ-Vorschlag, quasi in die Gestalt ihrer Verwandten zu schlüpfen, fand Wes indes gut und gab lediglich zu bedenken, dass er sich die beiden vorher nochmal ohne Schutzanzug ansehen musste. Ihre Tante nickte.

"Aber natürlich. Ihr könnt dann auch zum Hauptausgang raus."


erklärte ihre Tante. Firedevs überlegte dann laut, wie sie am schnellsten nach Aldera kamen. Als ihr Onkel sie ermahnte, sich mit ihrem Äusseren gut zu benehmen, empörte sich Wes gespielt über diese Einschränkung. Sie sah an ihm rauf und runter.

"Dein "Drugs"-Erlebnis ist noch nicht so lange her. Willst du das wirklich schon wiederholen? Wenn du in deinem Anzug tanzt und...anderes machen möchtest...."

Sie grinste ihn frech an.

"Ich halte dich nicht auf."

Die Vorstellung war zum schiessen komisch, aber Firedevs glaubte- und hoffte- dass Wes seine Umgebung von so einem Anblick ausschliessen würde.
Dann wurde es für sie "ernst". Wes war echt niedlich, wie er versuchte, ihren Onkel nicht bei seinem Schockball-Spiel zu stören. Ihre Tante hingegen benahm sich, wie bei einem Holo-Shooting. Firedevs grinste und schüttelte den Kopf, ehe sie sich ebenfalls mit einer leichten Verneigung von ihrer Verwandtschaft verabschiedete und Wes in den Garten folgte, wo dieser die Illusion ausprobierte und fragte, ob sie so gehen konnten. Firedevs begutachtete...ihren Onkel. Ein echt schräges Gefühl wenn sie bedachte, wer da drunter steckte.

"Ich finde, das sieht echt gut aus. Fühlst du dich auch so alt wie ich? "


Fragte sie amüsiert. Ein kleiner Vorgeschmack auf ihr Äusseres in so etwa 30 Jahren. Was für eine Vorstellung.

"Die Stadt wird wohl voll sein. Wegen dem Rennen und einige treffen sich vielleicht auch an öffentlichen Plätzen für ein Schockball-Afterglow oder so. Ich glaub nicht, dass jemand so genau hinsehen würde.Die meisten werden wohl in Partystimmung sein.Wenn wir Glück haben, sind die lokalen Sicherheitskräfte mit den betrunkenen Fan's beschäftigt, also sollten wir gut durch kommen. "

Wenn Wes' Gesicht nicht so bekannt wär und auf imperialen Fahndungslisten stehen würde, könnten sie wahrscheinlich einfach in der Masse verschwinden. Aber so war es doch sicherer. Sie prüfte,ob ihre Waffe gut verstaut war. Gut bedeutete hier vor allem: Nicht sichtbar. Und sie sollten um jeden Preis verhindern, sie einsetzen zu müssen.

"Also, wollen wir?"

fragte sie dann lächelnd und hakte sich bereits bei Wes ein, um mit ihm zum Shuttle-Dock zu fahren. Ganz natürlich bezog sie jetzt die Position eines Wächters,aber das passte eh ins Bild. Ihre Tante war immer neugierig und vor allem immer auf der Suche nach einem guten Schnäppchen. Also selbst, wenn man sie erkannte, war das Verhalten doch recht natürlich. Sie, die mit wachen Augen durch die Gegend guckte. Und ihr "Onkel" der eher in sich gekehrt nebenher dackelte.

Der Flug nach Aldera verlief ruhig, von ein paar Leuten, die das Schockball-Spiel wie ihr Onkel mitverfolgten und sich - in Firedevs' Augen - völlig übertrieben für ihr Team freuten. Firedevs schmunzelte und lehnte sich an Wes an. Er arbeitete hier unermüdlich. Etwas, dass sie ja eigentlich verhindern wollte. Aber die Macht bewies ihr gerade mal wieder, das Jedi keinen Urlaub hatten. Niemals. Sowas in der Art hatte Sahra ihr ja auch schonmal gesagt. Auf der anderen Seite konnten sie sich unmöglich einen machtsensitiven Kandidaten für den Orden durch die Lappen gehen lassen, wenn er sich ihnen so präsentierte. Dazu kam, dass Alderaan imperial war. Vielleicht gab es auch unter den Sith Rennsportfan's , die den Absturz beobachtet hatten. Da war es doch erneut eine Fügung der Macht, dass sie bereits vor Ort waren und weg sein konnten, bevor die auch nur hier ankamen. Nach dieser enormen Erschütterung standen die Chancen für sie echt gut, dass sie in den nächsten Tagen schon wieder zurück flogen. Da sollte sie das hier geniessen, so lang sie konnte. Zum Glück standen sich ihr Onkel und ihre Tante noch nah genug, so dass es völlig in Ordnung war, Wes' Hand zu nehmen und festzuhalten, während weit unter ihnen die Planetenkugel dahinraste.

Nur mit einer kleinen Verspätung erreichten sie die Hauptstadt. Firedevs hatte Aldera schon immer spannend gefunden. Einzig die vielen Leute hier gingen ihr gehörig auf die Nerven. Und heute war es besonders schlimm. Es roch nach Alkohol, Schweiss und Rauchwaren. Es wurde gelacht, gegröhlt und gejubelt. Was für ein Tollhaus. Es waren Sturmtruppen anwesend, aber solange sie nichts aussergewöhnliches abzogen, würde die sich wohl nicht besonders für sie interessieren. Alkohol lockerte bei einigen die Zunge eben etwas zu sehr und Streitigkeiten erforderten hier und da das Eingreifen der Truppen. Aldera war- wie der Rest des Planeten- wunderschön und ein Vorzeigeobjekt. Auch beim Imperium. Tumult in den Strassen - und sei es nur eine Kneipenschlägerei- wurde sicher schon im Keim erstickt. Firedevs presste die Lippen zu einem bittersüssen Lächeln zusammen. Coruscant war auch auf seine eigene, urbane Art schön. Das, was hässlich war, hatte man einfach unter ein paar hundert Stockwerken begraben und teilweise vergessen. Wie Dreck, den man unter einen Teppich kehrte. Und unter diesem Teppich war das Leid dieser Tage besonders gross. Hoffentlich würden sie noch etwas Erholung finden und zumindest halbwegs ausgeruht zurück kehren. Wahrscheinlich würden sie die so gewonnene Kraft bald brauchen.

"Ich schlage vor, wir gehen erstmal zur Rennbahn und fragen da ein paar Leute , wo wir Aris Calborne finden können, was denkst du? Wenn du dir ein Autogramm von ihm holen willst, bekommen wir es am ehesten dort."


Sie war als Tante Anne unterwegs. Wenn jemand sie belauschte, durften ihre Worte nicht ungewöhnlich sein. Und ja, es machte ihr auch Spass, Wes als Autogramm-Jäger hinzustellen. Vor allem weil er sie zuvor auf ihre Groupie-Eigenschaften angesprochen hatte. Jetzt konnte er ihr mal zeigen, wie das ging.

Alderaan-Aldera- Strassen - mit Zivilisten und anderen.
 
Alderaan, Sanctuary Coast – Anwesen der v. Berchems – Gästehaus, Esszimmer – Tante Anne, Onkel Vinzent (NPCs), Firedevs und Wes

Das Projekt, Tante Annes Kuchenrezepte für die Nachgalaxis aufzubewahren, nahm langsam Formen an. Firedevs versprach, mit Meister Nackl darüber zu reden, nur die Idee mit dem Datacron fand sie Overkill. Noch… Wes dachte bereits in größeren Maßstäben. Das Datacron würde Rezepte von überall in der Galaxis enthalten, die Essenz von Kochkunst und Kulinarik der gesamten GFFA… schon war es kein Overkill mehr. Ambitioniert ja, Overkill nein.

Die Wette auf die Machtsensitivität des Piloten hatte ein Problem: sie würden Schutzanzüge tragen und konnten gar keine Getränke zu sich nehmen. Wes musste kurz überlegen, kam dann aber auf eine Lösung:


»Ale to go – das ist das Einzige, was funktioniert. Oder du musst bis Coruscant warten mit deiner Runde,«

Erwiderte er schließlich. Vielleicht direkt nach der Spritztour mit den Ordensjägern, die so gut wie fix war? Davor wäre doof, besonders falls Wes an welche von den neuen T-70 rankam… die sollten dann schon bitte in einem Stück bleiben, don't drink and fly und so weiter…

So konkret schien Firedevs die Bratnuna-Illusion dann doch nicht ausprobieren zu wollen. Bis Wes 100 war, hatte sich der Ordens-Nunabrater sicher auch schon zur Ruhe gesetzt. Wenn er so alt wurde, wäre er selbst wohl auch kein aktiver Jedi-Rat mehr. Eher saß er den ganzen Tag in einem kleinen Café im Tempel herum, das sich bis dahin einen Namen mit seinen original alderaanischen Kuchen gemacht haben würde, und trank Kaf. Das dann seinetwegen auch als illusionäres Bratnuna. Die Vorstellung, einem solchen als Padawankandidat zu begegnen, fand sie der geistigen Gesundheit abträglich. Wes musste schweren Herzens zustimmen:


»Dann nicht. Was die Galaxis braucht ist mehr Jedi-Ritter und nicht mehr psychische Wracks.«

Die weitaus vernünftigere Wahl, als Tante Anne und Onkel Vinzent zu gehen, brachte gewisse Einschränkungen mit sich. Sie mussten sich benehmen wie ältere Leute in der Öffentlichkeit – bei Sex, Drugs & Rock'n'Roll klingelte es bei Firedevs, bei Wes leider nicht so.

»Naja, ich erinnere mich ja nicht dran. War es denn schlimm?«

Wes überlegte weiter.

»Wie streng ist denn die alderaanische Sittenpolizei? Wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses und so? Wären die Bratnunas dann nicht vielleicht doch die geschicktere Wahl? Auch wegen dem Jugendschutz?«

Er hatte nicht vor, irgendwas zu tun, was ihnen besondere Aufmerksamkeit verschaffen würde – dafür war es als Jedi-Rat auf einer imperialen Welt einfach zu gefährlich. So viel Nervenkitzel brauchte er in einem Urlaub nicht, wo sie sich doch eigentlich erholen sollten. Schlimm genug, dass es schon wieder vorbei war mit sich im Garten sonnen, Kaf trinken und Kuchen essen, wie Wes sich einen Urlaub im Allgemeinen so vorstellte.

Nach der Umkleide betrachtete Wes seine Motive gründlich von allen Seiten, bis er glaubte, genug gesehen zu haben. Vinzent in Bewegung, da würde er improvisieren müssen, der hatte sich die ganze Zeit über vor der Glotze kaum bewegt. Bei seiner Frau hatte er ungleich mehr Daten. Vermutlich ging das in Ordnung so, weil Wes mehr Erfahrungen mit Illusionen hatte als Firedevs und das infolgedessen leichter kompensieren konnte. Seine Liebste war jedenfalls zufrieden mit der Illusion, die er schließlich zeigte.


»Freut mich! Du machst allerdings auch eine gute Figur als Tante Anne, wenn man das so sagen kann,«

Entgegnete er lächelnd. Dass man sich so alt wie seine Illusion fühlte, da war vermutlich was dran.

»Gut, ein bisschen schon. Das sagt man ja auch über Kostüme, dass man sich ein wenig so fühlt wie die Person, die man darstellt. Ist ja auch gut so, wenn du so jung und fidel herumspringst wie sonst, ist die Tante Anne auch ein bisschen weniger glaubwürdig. Die Illusionen können nun mal nur so viel kompensieren.«

Firedevs wies im Gegenzug auf einen Faktor hin, der ihnen in die Hände spielte: die Innenstadt von Aldera würde voller Schockball-Fans sein, in der Masse würden sie leicht verschwinden und die Sicherheitskräfte damit beschäftigt sein, Ordnung zu halten. Wes nickte.

»Gut für uns…«

Wes tat es seiner Liebsten gleich und stellte sicher, dass er Lichtschwert und Blaster unauffällig, aber im Notfall erreichbar im Schutzanzug verstaut waren. Vor allen Dingen durften die angesichts der strengen Alderaanischen Waffengesetze nicht entdeckt werden, sonst brauchte er nicht als Wes Janson erkannt werden, um jede Menge Ärger zu haben. Als das erledigt war, fragte Firi, ob er fertig war.

»Nach dir…«

Flötete er zurück, nahm erst galant ihre Hand und ließ sich dann von ihr einhaken sowie zum Shuttle-Dock leiten. Dort bestiegen sie die Fähre – für die Illusion war das vielleicht der größte Härtetest. In der Stadt würde jeder seinen eigenen Wegen nachgehen. In den öffentlichen Verkehrsmitteln gab es dagegen genug Leute, die gelangweilt die anderen Passagiere studierten. Wenn er einen Fehler machte, würde es hier am ehesten auffallen bis sie zum Sicherheitsdienst der Rennbahn kamen – aber da würde er bestimmt eh einen Geistestrick anwenden.

Zum Glück lief das Schockballspiel auch auf den Holoschirmen in der Fähre und die meisten Leute beschäftigten sich damit. Wes nicht, er konzentrierte sich auf die Illusion und legte keinen Wert darauf, nebenbei noch irgendetwas anderes machen zu müssen. Auch nach Konversation war ihm nicht, aber der müde alte Mann, der in seinem Sitz döste, das wirkte sicherlich glaubwürdig. Dass er die Wärme von Firedevs' Hand spürte, die die seine hielt, machte die Sache etwas angenehmer.

Der Flug war ereignislos, das Aldera dagegen ein anderes als das, das er kannte. Überall waren Schockballfans, die die Straßen füllten und sich ganz ›unalderaanisch‹ benahmen. Also nicht so, wie er sich Alderaan zumindest vorstellte, mit vornehmen Damen und Herren, sauberen Prachtstraßen und viel Zeit, sich die beeindruckende Architektur anzusehen. Nein, es war laut, dreckig und verstopft – nicht das Alderaan, in dem er Urlaub machen wollte.

Doch der Urlaub pausierte im Moment, sie arbeiteten. Firedevs tat das, indem sie sie als Autogrammjäger hinstellte, ein geschickter Schachzug. Selbst wenn sie belauscht würden, würden sie nicht verdächtig klingen. Wes versuchte, den Faden aufzunehmen:


»Du weißt ja, als ich noch jünger war, bin ich selbst so manchen heißen Flügel geflogen, aber was dieser junge Mann da abzieht… ich muss ihn in Natura sehen. Auf zur Rennbahn, Schatz!«

Wenn sie die alteingesessenen Alderaaner mimten, passte es natürlich nicht, wenn er nach dem Weg fragte oder ein technisches Gerät die Routenführung machen ließ. Firis Verwandtschaft würde sich in Aldera natürlich auskennen und Wes überließ es ihr, ihn Arm in Arm in die richtige Richtung zu leiten.

Zu Fuß würde es zu lange dauern, die Rennbahn zu erreichen und Herrschaften in ihrem vorgeblichen Alter diese auch nicht unbedingt zurücklegen wollen, also ließen sie sich von einem Speedertaxi bis zum Eingang chauffieren. Auch vor der Rennbahn war es noch belebt, die Klientel war aber eine andere. Zumindest waren die Farben andere und es wurde weniger gegrölt, vielleicht weil das Rennen schon länger zurücklag oder weil die Piloten nicht so starke Identifikationseigenschaften hatten wie Schockballteams. Ihr Laufweg lag entgegengesetzt zu dem der meisten Leute.


»Hoffentlich sind wir noch nicht zu spät und dieser Aris Calborne ist schon weg. Sein Autogramm wäre nach diesem Nachmittag so eine wundervolle Ergänzung für meine Sammlung.«

Es schien, als ob ihnen die meisten Leute mit dem Respekt begegneten, wie es sich älteren Leuten gegenüber gehörte. Vielleicht merkte man hier doch die alderaanische Gesellschaft, oder der Alkoholkonsum war hier nicht so hoch wie in der Nähe der Shuttlestation von Aldera, wo sie ausgestiegen waren. Sie konnten es weitgehend vermeiden, angerempelt zu werden, zum Glück. Haptisch überzeugende Illusionen waren schon sehr anstrengend…

Schließlich erreichten sie den Eingang, wo sie aber von einem Ticketkontrolleur aufgehalten wurden.


»Wie unhöflich! Ich bin schon Rennen gucken gegangen, da waren Sie noch nicht mal geboren, junger Mann! Nicht wahr, Schatz, das sind wir doch?«

Wes sah Firedevs an. Ihm war wie abgesprochen lieber, wenn sie sich um die Konversation kümmerte und er sich auf die Macht konzentrieren konnte. Er würde sie ja mit Machtkräften unterstützen können, wann auch immer nötig…

Alderaan, Aldera – Rennbahnausgänge – viele Leute, Firedevs und Wes
 


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