Alderaan, Delaya (Alderaan-System)

Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems- Gästehaus- mit Wes

Die gemeinsame Bar-Tour würde wohl warten müssen. Um ein Ale im Garten ihres Onkels zu trinken, brauchte es keine "To-Go"-Gefässe. Firedevs zuckte mit den Schultern um klar zu machen, dass sie jetzt nicht sooo viel Wert auf die Kneipen-Besichtigung legte.

Auch was ihre Verkleidung anging, lenkte Wes ein, dass Bratnuna nun nicht das richtige Auftreten für einen ersten Eindruck war. Auch er erkannte, dass es genug psychologische Baustellen gibt und Firedevs nickte.

"Und das zwei Jedi vor einem stehen muss man auch so erstmal verdauen."

Sie waren wenige und nach wie vor hatte ein Grossteil der Bevölkerung noch nie einen Jedi gesehen. Geschweige denn mit einem gesprochen. Jedi waren immernoch vielerorts Legenden. Firedevs malte sich aus, wie sie sich gefühlt hätte, wenn plötzlich Jedi vor ihrer Haustür aufgekreuzt wären,um mit ihr über die Macht zu sprechen. Sie fing an zu lachen.

" Früher fand ich so Leute, die mit ihrem Glauben hausieren gegangen sind, voll schlimm. Heute mach ich das selbst. Und jaaa, ich weiss, die Macht ist deutlich mehr als nur ein "Glaube".. aber da muss man ja erstmal hin kommen. "

Sie grinste, als Wes fragte, ob sein Auftritt als riesiges Brat-Nuna denn schlimm gewesen wäre. Firedevs lachte noch mehr.

"Also für MICH nicht. Bei den Anhängern Warus... hast du vielleicht für ein paar Albträume vorgesorgt."

Da die ganze Geschichte für einige der Leute da sicher mit Gefängnis geendet hatte, würde die Realität für sie vielleicht so aussehen, dass ein grosses Brat-Nuna sie hatte auffliegen lassen. Sie schüttelte rasch den Kopf, um die Horror-Version von Wes' Auftritt abzuschütteln, bevor sie zu bunt wurde.

Die Idee , in der Öffentlichkeit Zärtlichkeiten auszutauschen, machte für Wes aber das Brat-Nuna wieder attraktiver und Firedevs sah ihm einen Moment lang in die Augen.

" "Erregung öffentlichen Ärgernisses" plus "Bratnuna"? Jetzt bekomm ich Albträume. Hör auf damit!"


Sie wandte sich zum Gehen und murmelte etwas wie *Die Bilder werd ich jetzt nie mehr los.* vor sich hin. Und dabei waren die bisher nur in ihrem Kopf entstanden, was vielleicht schlimmer war als es in der Realität je sein könnte. Sie schüttelte sich.

Nur etwas später standen sie sich in ihren "Verkleidungen" gegenüber und Wes betonte noch mal, dass die Illusion wirklich nur da Äussere veränderte und Firedevs nickte.

"Ich weiss. Schauspiel-Kunst ist dennoch gefragt. Aber wie ich schon sagte, du kannst dich auf deine Illusion konzentrieren. Hast ja gesehen, wie viel Interesse mein Onkel an seinen Mitmenschen zeigt. Jetzt nicht ganz und gar nichts, aber er braucht jetzt auch nich unbedingt nen Gesprächspartner. Also passt das schon so."

Sie lächelte und sie brachen auf. Je schneller sie den Anwärter geprüft und gegebenenfalls eingesackt und her gebracht hatten, desto schneller war Wes von seinen Mühen erlöst. Ihr Onkel und ihre Tante waren zum Glück jetzt nicht so alt, dass das sie ihre Bewegungsgeschwindigkeit zu arg drosseln mussten.

Auf dem Weg nach Aldera spendete sie Wes trost, der vor seine erste grosse Prüfung gestellt wurde. Jedoch war die Macht mit ihnen, dass die meisten Leute sich wahrscheinlich so oder so nicht an sie erinnert hätten, war doch das Sportprogramm so viel interessanter als zwei alte Leute, die händchenhaltend auf den Sitzen sassen.
In Aldera ging sie recht schnell in ihrer Rolle als Tante Anne auf und stellte sie als Autogram-Jäger hin. Wes schien die Geschichte zu gefallen und er stieg gleich mit ein, indem er auf seine eigene Vergangenheit als - vielleicht nur imaginärer- Renn-Pilot einwarf. Firedevs tätschelte seine Hand.

"Ach, du würdest doch heute noch fliegen, wenn man dich lassen würde."

meinte sie lachend und ging mit ihm zur Rennbahn, da sie den Kandidaten dort vermuteten. Wes spielte weiter und fieberte dem Autogram entgehen. Firedevs nickte.

"Lass und doch auch schauen, ob wir ein Holo von euch beiden aufnehmen können. Sonst glauben deine Enkel dir nie!"

Sie kamen gut vorran,was ein ziemlich interessantes Phänomen war, wenn man so drüber nachdachte. Junge Leute wurden auf ihrem Weg oft ausgebremst, weil man ihnen ihren Pfad versperrte. Es kostete dann Zeit, einen neuen zu finden. Alte Leute konnten ihren Weg oft ungehindert gehen, weil man ihnen Platz machte, um sie zu schonen. Firedevs dachte jetzt drüber nach, ob die beiden Altersgruppen bei einem Wettrennen durch eine Meute wie diese hier vielleicht Zeitgleich ankamen, oder ob die "Alten" nicht sogar gewinnen würden, während die Jungen von dieser Flut aus Körpern mitgerissen wurden.Sie war eindeutig zu philosophisch für dieses Umfeld gerade.

Schliesslich erreichten sie ihr Ziel. Oder zumindest so grob. Ein Ticket-Kontrolleur hielt sie auf und wollte ihre Karten sehen. Wes regte sich künstlich auf und Firedevs tätschelte ihm wieder beruhigend den Unterarm.

"Ist ja guuut, Vinzent. Lass mich das machen."

Damit wandte sie sich an den Kontrolleur.

"Hören sie. Wir haben das Rennen zu Hause geguckt, weil es uns auf einer Tribüne doch inzwischen etwas zu viel Trubel ist. Aber dieser eine Beinahe-Bruchpilot da, der hat uns wirklich begeistert. Ich glaube, der ist auch neu im Jargon, oder? Wie hiess er gleich? Aris Calborne? Ja, ich glaube. Und mein Mann ist so ein begeisterter Fan von Rennen jeglicher Art und brennt nun, ein Autogramm von ihm zu bekommen. Gibt er eine Autogramm-Stunde? Wissen sie was?"

fragte sie und sah den Kontrolleur flehend an. Was machte der überhaupt noch hier? Das Rennen war vorbei! Hatte der Angst, jemand würde sich auf die Tribüne schleichen und unerlaubte Wetten auf über die Bahn wehende Staubkörner abschliessen? Der sollte nach Hause gehen! Feierabend! Aber vorher noch verraten, wo dieser Pilot war! Zum Glück tat er das sogar.

"Kein Zutritt ohne Eintrittskarten. Tut mir leid, Madam. Aber die meisten Piloten sind eh weg. Dieser Calborne ist bald nach dem Interview zum Raumhafen rüber gegangen. Vielleicht haben sie ja noch Glück und erwischen ihn da."


Firedevs nickte und grinste.

"Vielen Dank, junger Mann! Sie haben uns einen grossen Gefallen getan. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag und einen noch schöneren Feierabend, wenn sie hier fertig sind."

Lächelnd wandte sie sich ab und führte Wes in Richtung Raumhafen.

"Jetzt müssen wir wirklich hoffen, dass er noch nicht abgeflogen ist."

Sie sandte ein Stossgebet zur Macht, dass sie weiterhin mit ihnen sein möge und sie Aris Calborne nicht durch die halbe Galaxis verfolgen mussten. Und wie es aussah, wurden sie erhört. Am Eingangs-Schalter des Raumhafens servierte Firedevs der Aufsehern die selbe, aufgeregte Geschichte ein weiteres Mal und man gab ihnen eine Nummer, die zu einer Landebucht gehörte. Das Schiff ihrer Zielperson würde dort parken. Firedevs grinste, bedankte sich und schob Wes in die angegebene Richtung.

"Komm, Vinzent. Wir haben Glück! Er ist noch da! Hast du einen Stift und Flimsi?"


Bevor sie abrauschten, wandte sie sich noch einmal an die Aufseher.

"Haben sie einen Stift? Nur für den Notfall!"

fragte sie, um ihre Geschichte noch etwas zu unterstreichen. Den Stift würden die wohl nie wieder sehen, was aber auch nicht ungewöhnlich für ein älteres Paar wäre. Passt schon. Der Aufseher lächelte und gab ihr das ersehnte."Visit Aldera" stand auf dem Stift. Vielleicht behielt sie den wirklich, gab er doch ein schönes Souvenir ab. Schliesslich erreichten sie die angegebene Landebucht und auf dem Weg zum Schiff kamen ihnen ein Zeltros, eine Menschenfrau und eine junge Twi'lek entgegen, die alle so aussahen, als hätten sie zu viel gefeiert und dabei alles mitgenommen, was man in so einer Bar so bekommen konnte. Firedevs runzelte die Stirn und konnte sich ein tadelndes

"Tse tse tse"

nicht verkneifen, als die drei an Wes und ihr vorrüber wankten. Hoffentlich war ihr Ziel nicht in einer ähnlichen Verfassung. Firedevs führte Wes vorwärts bis zur geöffneten Rampe und blieb davor stehen.

"Hallo? Hallo-o? Mr. Calborne, sind sie da?"

Die Stimme ihrer Tante nachzuäffen war wohl noch die grösste Herausforderung. Ihr Vorteil war, dass sie ihre Tante kannte. Etwas, dass Wes bei ihrem Onkel so nicht hatte. Noch ein Grund warum es besser war, dass sie das Reden übernahm. Sie bemühte sich, nicht zu neugierig in das Schiff rein zu spähen. Ihre Tante war zwar neugierig, aber nicht so und auch ihr war Anstand wichtig. Also lauschte sie erstmal nur , ob sich im Schiff was regte. Es war schon cool, dass sie überhaupt soweit kamen. Und bemerkenswert, dass ausser den 3 Party-Gängern kaum Leute hier waren. Das Schockballspiel war wirklich ein Segen.

Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht E14- vor Aris' Schiff- mit Wes - Aris ( hoffentlich ) im Schiff
 
Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, vor der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Wes Janson

Die beiden Jedi mussten zur Landebucht 94, wo ein YT-1930 Frachter namens „Stellar Nomad“ auf sie wartete. Das Schiff war offensichtlich schwer modifiziert wurden, das verrieten allein schon die für MonCal-Schildgeneratoren üblichen Wölbungen auf der Hülle deutlich. Aber auch die Ladeluken der Frachträume wiesen umfangreiche Modifikationen auf. Vermutlich, damit diese den Rennjäger von Aris Calborne aufnehmen konnten. Kaum machten sich Firedevs und Wes auf den Weg zur Einstiegsrampe des Frachter, kamen eben diesen drei junge Personen herunter.

Es waren ein männlicher
Zeltros, eine Menschenfrau mit langen, blonden Haaren und einer blauhäutigen Twi'lek. Die drei wirkten so als würden sie direkt aus einem Nachtclub kommen und hätten die ganze Nacht durchgefeiert. Gerade letzteres schien jeder von den dreien gerade massiv zu bereuen. Wenn man aber diese Klientel kannte, so war einem auch sofort klar, dass es keinen der drei davon abhalten würde, bei der nächst besten Gelegenheit wieder feiern zu gehen. Ein jeder von ihnen war in schillernde, wie knappe Kleidung gehüllt, die sie auch mehr oder weniger tatsächlich anhatten. Der Twi'lek fehlte zumindest ein Schuh, was ihren Gang urkomisch wirken ließ, war sie doch nicht auf die Idee gekommen, den anderen hochhackigen Schuh einfach nicht zu tragen. Ihre menschliche Begleiterin hatte zwar beide Schuhe an, ihr fehlte jedoch der linke Kniestrumpf aus unerfindlichen gründen, während der Zeltrosmann sein Hemd nur einseitig angezogen hatte, warum auch immer. Keiner der drei schien die beiden Jedi auch nur ansatzweise zu bemerken, zu sehr waren die drei mit sich selbst beschäftigt. Ihr Gang war auch erstklassiger Zeuge der zurückliegenden, durchzechten Nacht.

Firedevs und Wes kamen zumindest dem Anschein nach unbehelligt an das Schiff ran. Es gab in der Bucht momentan weder biologische noch droidische Wartungstechniker oder ähnliches, die sie hätten bemerken können. Firedevs Rufen von vor der Rampe her wurde erst einmal nicht beantwortet. Ein Blick die Rampe hoch verriet auch, warum das so war. Die Luke zur Luftschleuse hin war verschlossen. Ein Kommunikationsterminal mit gut sichtbarer, aktivierter Kontrollleuchte daneben lud jedoch ein, Kontakt mit dem Inneren aufzunehmen.

„Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“

Eine melodische, weibliche Stimme erklang. Das geübte Ohr erkannte, dass die Aussprache der Worte einen Tick weit zu perfekt war, wie es nur ein Droide machen konnte. Die Tarngeschichte der Autogrammsucher öffnete den beiden tatsächlich die Luftschleuse, es gab daran jedoch einen Haken.

„Legen Sie bitte Ihre Schutzanzüge in der Luftschleuse ab und verstauen auch alle Waffen, die Sie dabei haben in den dazugehörigen Safes, bevor Sie in die Lounge treten. Wenn Sie sich frisch machen möchten, können Sie die Nasszelle nutzen.“

Die Luftschleuse war einigermaßen eng, doch mehr als groß genug für zwei Personen. Gegenüber zur Luke befand sich eine Tür zu einer winzigen Nasszelle, die auch zur Dekontamination genutzt werden konnte. Links und rechts gab es jeweils eine weitere Tür, die ins Schiffsinnere führte. Beide waren jedoch erst einmal verschlossen. Darüber hinaus gab es hier insgesamt 6 Spinde, von denen 4 geöffnet werden konnten und leer waren. Hier konnten sie ihre Schutzanzüge verstauen und darin befanden sich auch Waffensafes, die mit einem selbst ausgewählten Zahlencode verschlossen werden konnten. Darüber hinaus gab es hier Regale, in denen Handtücher und einfache Hauschuhe, Hosen und Oberteile zu finden waren, die wohl für dafür gedacht waren, sie nach der Nutzung der Nasszelle anzuziehen. Nachdem die beiden Jedi ihre Sachen verstaut hatten, öffnete sich tatsächlich die Tür zur Rechten der Zugangsluke. Sie trug die Beschriftung „Lounge“, während die Tür mit der Beschriftung „Engineering“ verschlossen blieb.

Als die Tür aufging, eröffnete sich eine ganz andere Welt für
Firedevs und Wes. Während die Luftschleuse und anhängende Nasszelle noch spartanisch, zweckdienlich eingerichtet war, genügte ein Schritt, um den Eindruck zu gewinnen, sich in einer Sieben-Sterne-Suite wiederzufinden. Die Schiffslounge war absolut luxuriös eingerichtet. Die Wände und Decke waren holzvertäfelt, während ihre Schritte von einem sündhaft teuer aussehenden Teppich gedämpft wurden. In der Lounge befand sich ein kleiner Esstisch für 8 Personen, eine Sitzgruppe mit einem Holotisch und ein ansehnlicher Barbereich mit einem nicht zu verachtenden Inventar verschiedenster in Flaschen gefüllter alkoholischer Getränke. Halb separiert gab es noch eine kleine Küche aus der zwei für Raumfahrer seltene, wie äußerst angenehme Düfte die Lounge füllten. Dort wurde offenbar frischer Kaf gekocht, doch damit nicht genug. Im Ofen befand sich offenbar Gebäck, das gerade frisch gebacken wurde. Nichts von dem, was hier zu sehen und zu riechen war, passte zu einem CEC Frachter, absolut alles hier war also eine eigens angefertigte Modifikation für dieses Schiff.

Geschmälert wurde der Eindruck jedoch von den Spuren der Party, die hier offenbar gefeiert wurde. Diverse geleerte Flaschen waren hier und dort verteilt und auf dem
Holotisch der Sitzgruppe lag ein kleines Metalltablett mit verdächtigen Pulverspuren. Besondere Aufmerksamkeit zog einer in der Decke versteckten Lüftungsschlitze. In dessen Gitter war der zuvor als Fehlend befundener Strumpf verkeilt und flatterte nun wie eine kleine Fahne fröhlich im Ventilationsluftzug. Die Frage war nur, wie in Dreiteufelsnamen der Strumpf da oben hingekommen war. Wobei, die Frage, wie schlimm es hier noch vor auch nur einer halben Stunde ausgesehen hatte, kam vielleicht auch auf. In dem Raum waren zwei Droiden damit beschäftigt, das Chaos zu beseitigen und schienen damit nicht eben erst angefangen zu haben.

Die beiden humanoiden
Droiden verfügten über einen einer Tänzerin nachempfundenen Körperbau. Ihre äußere Hülle war hochglänzend verchromt und so blank poliert, das man sich selbst in der spiegelnden Gesichtsplatte sehen konnte. Das Fehlen jeglicher Gesichtszüge, denn alle Sensoren und auch der Lautsprecher des Sprachmoduls waren unter der Gesichtsplatte verborgen, ließ die sich mit äußerster Anmut bewegenden Droiden endgültig irgendwie unheimlich unnatürlich wirken. Die Grazie mit denen die Droiden sich lautlos bewegten deuteten darauf hin, mit welcher Präzision ihre Körper gefertigt worden waren und es musste unglaublich teuer gewesen sein. Gekleidet waren sie beide in hochwertig wirkende schwarze, ärmellose Leotards, mit einem flatternden, kurzen Rock eines schwarzen Kürkleides und goldenen Bolerojacken sowie passenden Ballettschuhen. Ähnlich wie die Inneneinrichtung waren sie eine schamlose Zurschaustellung beträchtlichen Reichtums, die vielleicht den einen oder anderen Rückschluss auf den Charakter ihres Besitzer geben mochten. Die beiden Droiden waren voneinander nicht zu unterscheiden, wenngleich einer der beiden sich den Jedi zuwandte, formvollendet einen Knicks vollführte, wie es sonst nur eine sehr gelenkige Person tun konnte und sich ihnen vorstellte.

„Seien Sie mir noch einmal gegrüßt. Wenn es Ihnen beliebt, können Sie mich Thea nennen. Warten Sie bitte noch kurz, bis ich das Frühstück für den Herrn des Hauses anrichte, dann werde ich Sie zu ihm führen. - Möchten Sie vielleicht einen Kaf trinken und haben Sie irgendwelche Allergien, auf die ich achten müsste?“

Mit den Informationen, die Thea von den beiden Jedi erhalten hatte, verschwand er in der kleinen Küche, um die Mahlzeit zu bereiten. Der sündhaft schmackhafte Geruch frischen Gebäcks wurde nur noch überwältigender als der Ofen geöffnet wurde.

Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Board der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Wes Janson, Thea und Vea
 
Alderaan-Aldera- Strassen in der Nähe des Raumhafens- Aulona und viele andere.

Sie waren auf der Suche nach Zeichen ihres Gottes unterwegs gewesen. Und sie hatten sie gefunden. Überall. Im Grossen und im Kleinen. Alderaan war da keine Ausnahme gewesen und der Besuch der zerstörten Vahla-Siedlung war der Hauptgrund ihres Besuchs gewesen. Sie hatten dort ein paar Stunden verbracht und gebetet. Gebetet für die Opfer und das das Leben an diesen Ort zurückkehren möge. Plötzlich hatte Aulona sich gefühlt, als hätte jemand eine grosse Transportkiste nach ihr geworfen und das nächste, an das sie sich erinnerte war, das Schwester Mamira sie schüttelte, weil sie am Boden lag. Sie hatte sich ganz zittrig gefühlt, auch wenn das Gefühl schnell wieder verschwand. Ihre Begleiterin hatte das für ein Zeichen Rano's gehalten und gemeint, dass der Gott Aulona wohl sehr liebte und ihr Zeichen gab. Nun ja. Dieses Zeichen war heftig gewesen. Sie hatten sich daraufhin ein Fremdenzimmer gesucht. In der Nähe des Raumhafens hatte es sein sollen . Keine gute Idee während eines Sport-Events. Sie hatten nur ein inoffizielles Zimmer bekommen. Mehr ein Versteck. Es war kaum mehr als ein Keller-Raum mit einem Bett, einem Schrank, einem kleinen Tisch und einer Kommode. Der Raum lag am Ende einer Sackgasse, die an der Aussenwand des Raumhafens endete. So ganz wohl hattte sich Aulona damit nicht gefühlt und sich darum auch freiwillig gemeldet, als es darum ging, die nächste Mahlzeit zu besorgen.

Jetzt bewegte sie sich durch diese explosive Mischung aus Heiterkeit und Übermut. In ihrer Hand ein kleiner Beutel mit noch warmen Essen, dass sie für sich und Schwester Mamira aufgetrieben hatte. Ihr hellblaues Priesterinnen-Gewand fiel zwischen den bunten Kleidern der Alderaaner kaum auf, was ihr nur recht war. Schliesslich erreichte sie die Gasse, in der ihr vorübergehendes Quartier lag. Doch schon, als sie die Gasse betrat, bekam sie einen Stein im Magen. Und er wog wohl ein paar Kilo.

Nur ein paar Schritte vorwärts und sie konnte die Tür zum Fremdenzimmer sehen. Sie war offen. Warum war sie offen? Vorsichtig näherte sich Aulona der Tür. Sehen konnte sie niemandem.

"Schwester Mamira?"


fragte sie vorsichtig und trat dann in das Zimmer. Alles war umgeworfen worden. Die kleine Komode, der Stuhl. Der Schrank lag quer im Raum und hatte das Bett getroffen, welches unter dem Gewicht zusammengebrochen war.

"Schwester Mamira?"

fragte Aulona noch einmal und ging auf das Bett zu. Das Essen liess sie auf dem Bett einfach fallen, als sie dahinter eine Gestalt in einem blauen Priesterinnen-Gewand erblickte. Oh nein. Oh nein! Es war nicht viel Platz hinter dem Bett und zum zweiten Mal heute schwirrte Aulona der Kopf. Vorsichtig drehte sie den Körper, in dessen Brust ein verziertes Messer steckte. Die Augen von ihrer Ordensschwester waren weit aufgerissen und starrten ins Leere. Das war der Moment, in dem Aulona vor Entsetzen schrie.

Alderaan-Aldera- kleines Quartier direkt am Raumhafen- allein mit der Leiche von Schwester Mamira.
 
Alderaan, Sanctuary Coast – Anwesen der v. Berchems – Garten – Firedevs und Wes

Firedevs hatte da einen Punkt. Ob nun zwei menschengroße Bratnunas oder zwei waschechte Jedi vor einem standen, hatte für den Großteil der Leute in der Galaxis in etwa den gleichen Seltenheitswert. Dafür waren sie trotz aller Bemühungen immer noch zu wenige, deshalb zählten Ereignisse wie der Stunt des Rennpiloten auch so sehr, dass sie alle Vorsicht fahren und Urlaub Urlaub sein lassen mussen. Klar, inzwischen zählte man Jedi wieder in Tausenden statt in Hunderten, aber was war das schon im Vergleich zu einer Billion Einwohnern auf Coruscant alleine?

Die Macht und deren Nutzung als eine Art Religion abzutun, war Wes höchst zuwider. Als wäre der Jedi-Orden nichts anderes als eine schlechter gekleidete Version der Kirche von Waru! Wobei, Goldroben wären eh nicht so sein Ding, die Farbe stand ihm bestimmt nicht und er würde sie auch ständig mit Kafflecken einsauen. Nein, kafbraun war die perfekte Kleidungsfarbe für einen Jedi, der die Tage des Feldeinsatzes gefühlt schon so weit zurückgelassen hatte, dass ein Verwandtschaftsbesuch auf Alderaan als Mission zählen musste. Bei der Macht… Mya würde mit den Augen rollen, wenn sie hier wäre, und wenn sie wüsste, was ihm gerade durch den Kopf ging. Firedevs war zu lieb und zu verständnisvoll für so Sachen. Sie würde ihn vielleicht ein bisschen necken. Wie ihm diese Dinge durch den Kopf gingen, sah er sie ganz verliebt an und die Gute hatte wohl nicht einmal die leiseste Ahnung, wieso eigentlich.

Dass er den Goldroben der Waru-Jünger einigen Schrecken eingejagt hatte, machte Wes nur noch heißer darauf, die Bratnuna-Nummer noch einmal auszuprobieren – nur dachte seine Liebste, dass Alderaan nicht der richtige Ort dafür war. Sie sah ihn eindringlich an mit einem Blick, der
›lass es gut sein‹ signalisierte. Er liebte Firi heiß und innig, aber er mochte den Blick lieber, der sagte ›au ja machen wir's, das wird lustig‹. Letzterer war weitaus häufiger bei ihr – einer von vielen Gründen, warum er die hier auf Alderaan aufgewachsene Brünette so sehr mochte. Dass er ihn hier nicht zu sehen bekam, war daher ein entsprechend deutliches Signal, das Thema ruhen zu lassen. Aber so einfach war das nicht und der Filmriss wurmte ihn immer noch sehr.

»Weißt du, es gibt vielleicht einen Weg, einen Teil meiner Erinnerungen zurückzubekommen,«

Meinte Wes unvermittelt, laut überlegend. Er dachte spezifisch an die Erinnerungen an das Bratnuna, aber auch alle anderen an die Kirche-Von-Waru-Mission wären willkommen.

»Als Jedi-Ermittler im Range eines Rates habe ich ja gewisse Privilegien. Ich kann die Anhänger der Kirche von Waru ja im Gefängnis besuchen, wenn ich möchte, oder den Tatort besuchen, völlig legitim, im Rahmen weiterer Nachforschungen im Bezug auf die Überbleibsel dieser Sekte. Mithilfe der Psychometrie bekomme ich meine eigenen Erinnerungen zwar nicht direkt zurück, aber ich bekomme die Ereignisse in deren Blickwinkel zu sehen, und in der Folge… wer weiß?«

Am besten würde es natürlich mit den Sektierern funktionieren, die ein traumatisches Erlebnis hinter sich hatten, wie eben das Bratnuna. Eigentlich konnte Wes nur gewinnen, wenn er das versuchte.

Etwas später, zwar nicht als Bratnuna, aber als Tante Anne und Onkel Vincent maskiert, instruierte Wes seine Firi in Bezug auf die Illusionen, aber die wusste durchaus Bescheid, wie das lief. Mit der Rollenaufteilung, also sie als Wortführerin, war sie einverstanden und verwies dabei auf das, was sie schon von ihrem Onkel zu sehen bekommen haben.


»Ja, das krieg' ich allemal noch hin samt der Illusion, keine Frage.«

Das durfte er nach einem ruhigen Flug zum ersten Mal im Trubel auf den Straßen von Aldera beweisen. Wes machte einen auf den alten, der sich nicht so ganz damit abfinden konnte, dass die Jahre seiner Jugend endgültig hinter ihm lagen, und Firedevs spielte mit.

»Natürlich! Und ich würde die meisten dieser Bubis immer noch in Grund und Boden fliegen, wenn mir meine Dritten nicht in den engen Kurven rausfliegen würden…«

Ok, das war vielleicht ein wenig dick aufgetragen. Da half nur das Schauspielermotto: weitermachen und sich nichts anmerken lassen. Autogramme würden sie natürlich wollen und Firedevs alias Tante Anne schlug vor, den Augenblick der Begegnung auch für die Enkel festzuhalten.

»Hoffentlich! ›Holo or it didn't happen,‹ oder wie sagt das junge Gemüse heutzutage…?«

Naja, das sagte bestimmt schon seit zehn Jahren niemand mehr, aber das würde ein Onkel Vinzent nicht unbedingt wissen. Davon abgesehen verlief ihr Hauptstadtbesuch ziemlich glatt und reibungslos. Die Leute, die gedanklich nicht immer noch beim Schockballspiel oder mit der Nase in der Aledose waren, machten ihnen überwiegend zuvorkommend Platz. Sie liefen also nicht Gefahr, dass jemand bei einer Kollision die Schutzanzüge spürte und die Illusion dadurch aufflog. Zumindest kamen sie damit bis zum Kontrolleur am Rennbahneingang. Dieser würde freilich wesentlich aufmerksamer sein als die meisten Passanten auf der Straße, also ließ er Firedevs machen und konzentrierte sich darauf, dass ihm bei der Illusion keine Fehler unterliefen.

Wie sich herausstellte, hatten sie Glück im Unglück. Dieser Aris Calborne war schon nicht mehr in der Arena, aber sie erfuhren, dass er zum Raumhafen zurückgekehrt war und so zeitig wie er dran war, könnte es ja noch reichen für sie.


»Allerdings! Unsere Enkel wären so enttäuscht, wenn wir ohne Autogramm zurückkämen,«

Erwiderte er zustimmend, und sie beeilten sich, dass sie einen Speeder zum Raumhafen bekämen. Wenn sie hier zu rennen anfingen, würde die Illusion der beiden alten Leute sicherlich in sich zusammenbrechen. Doch es schien, als wäre die Macht mit ihnen. Nur wenig später erfuhren sie am Raumhafen die konkrete Landebuchtnummer des potentiellen Jedi-Anwärter. Für die Tarnung fragte Firedevs nach einem Stift.

»Ja natürlich, Schatz!«

Erwiderte er eifrig und begann umständlich, seine Taschen abzutasten. Die Show musste sein, denn wenn er einfach so einen Stift aus einer Tasche zog, wo Onkel Vinzents Jackett keine hatte, sollte ihn besser niemand dabei beobachten. Die vermeintliche Tante Anne fragte lieber gleich den Aufseher nach einem Schreibgerät – Wes konnte sich vorstellen, dass es sich bei den beiden Originalen ganz genauso abgespielt hätte.

Außer ein paar Betrunkenen begegneten ihnen nur wenig Leute, sie konnten sich also beeilen und mussten nicht auf langsame alte Leute machen.


»Diese jungen Leute! Nichts als saufen und partymachen im Kopf! Als ich in deren Alter war…«

Meckerte Wes präzise rechtzeitig bevor sie außer Hörweite waren. Er hatte seinen Spaß an der Rolle gefunden und wollte sie auskosten. Tatsächlich stand Calbornes Schiff noch im Hangar und Firedevs übernahm wieder das Reden. Der feine Herr meldete sich aber nicht selbst, sondern eine Droidenstimme. Dieser nahm die Illusion naturgemäß gar nicht erst wahr. Er forderte sie auf, die Schutzanzüge und die Waffen in der Luftschleuse des Schiffs abzulegen. Es hätte schlimmer sein können, würde dem Schiffseigentümer aber eine Komplettdesinfektion kosten. Jedes kleine bisschen Körperflüssigkeit, ein bisschen Spucke genügte schließlich schon…

»Also ehrlich! Zu meiner Zeit hat man Besucher noch persönlich empfangen und keinen Droiden an die Sprechanlage geschickt!«

Wes war immer noch in seiner Rolle, obwohl es jetzt keinen Sinn mehr machte.

»Und überhaupt lasse ich mir von einem Droiden nicht sagen, was ich zu tun habe!«

Der Taanaber konnte keine Droiden leiden, das war nicht einmal gespielt. Es lag nicht nur daran, dass man extra Aufwand betreiben musste, wenn Illusionen sie auch täuschen können sollten, auch sonst… Während er sich noch durchrang, ob er sich nun herumkommandieren und wider besseres Wissens seinen Schutzanzug ablegte, hörten ihre durch die Macht verstärkten Ohren einen Schrei des Entsetzens in der Ferne. Eine Erwachsene, kein bockiges Kind, und keine Kleinigkeit, so viel traute er sich zu herauszuhören. Imperiale Welt hin oder her, sie waren Jedi und in Hörweite war eine Frau in Not. Da gab es nichts zu überlegen.

»Rede du mit Herrn Calborne, ich gehe nachsehen, was da los ist,«

Sagte er zu Firedevs und eilte davon. Unterwegs in die Richtung des Schreis verwandelte er sich in einen etwas jüngeren Onkel Vinzent, den man den Laufschritt abnahm. Wes marschierte nach Gefühl darauf los, er dachte bewusste nicht nach, sondern ließ die Macht seine Richtung lenken. Erfahrungsgemäß funktionierte das immer am besten…

Tatsächlich hatte er den Raumhafen kaum verlassen. Er lief eine kleine Gasse an der Außenmauer des Raumhafens entlang. Dort gab es die übliche Mischung aus Spelunken, Geschäften mit Waren verschiedenster, teils zweifelhafter Herkunft und die eine oder andere Herberge. Bei einer stand die Außentüre offen, was in so einer Gegend selbst für Alderaaner Verhältnisse ungewöhnlich war, und von drinnen hörte er eine junge Frau wimmern. Das musste es sein – er betrat das Gebäude.


»Hallo? Ich bin hier, um zu helfen!«

Kündigte sich Wes an, der nicht einfach mitten hinein platzen wollte. Die Frauenstimme erklang von unten, also stieg Wes die Treppe hinab.

»Was ist los?«

Fragte er in dem Moment, als er die Türe öffnete, gefolgt von einem betroffenen:

»Oh.«

Da kniete eine brünette Frau in einer blaugrauen Robe (Aulona) neben einer identisch gekleideten Frau, die offenbar vor kurzem erstochen worden war.

»Was ist passiert?«

Alderaan, Aldera – Quartier am Raumhafen – mit der Leiche von Schwester Mamira: Aulona und Wes
 
Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht E14- vor Aris' Schiff- mit Wes - Aris ( hoffentlich ) im Schiff

Die Sache mit dem riesen Bratnuna verfolgte sie irgendwie und wahrscheinlich würde die Story ein ewiger Insider zwischen ihnen bleiben. Firedevs schmunzelte bei dem Gedanken, dass sie in dreissig Jahren vielleicht zum Nunabrater gingen und sie ihm noch nach rief, ihr doch bitte ein normal grosses Nuna mitzubringen. Wes hingegen schien diese Erinnerung zunehmend zu vermissen und befand, dass er noch einmal an den Ort des Geschehens zurückkehren wolllte, um an die Echos dieses Ereignisses zu kommen. Auch wenn der Blickwinkel ein anderer wäre als sein eigener. Firedevs grinste.

«Ich glaube, es ist auch lustiger, das Bratnuna aus externen Augen zu sehen, als aus deiner Perspektive. Obwohl.. wenn mich alle so schockiert anstarren würden...ich glaub, das fänd ich doch auch lustig...»

Sie hielt einen Moment inne, bevor sie nachdenklich weiter sprach.

«Die Macht hat sich schon was dabei gedacht, mich nicht so talentiert in Sachen Illusionen zu machen. Ich würd wahrscheinlich den halben Tag nur Blödsinn damit machen.»

Firedevs grinste Wes an, dem es da wahrscheinlich ähnlich gehen würde, wenn er die Zeit und die Gelegenheit dazu hätte.

«Und wenn dir die Perspektive egal ist, teile ich sonst auch mit dir,was ich gesehen hab. Ich war ja auch da.. nur war ich wahrscheinlich nicht so schockiert über das Bratnuna wie die Waru-Jünger . Allerdings würdest du wahrscheinlich noch ein paar andere Dinge erfahren...»


Wes hatte in der Zelle schliesslich mit ihr geflirtet und nicht mit einem der Waru-Anhängern. Auch eine lustige Erinnerung, die ihr aktuell aber noch so nah war, dass sie ihr die Wangen rot färbte. Jetzt im Nachhinein wusste sie, dass das Paar-Spiel nicht nur und alleine Schauspiel gewesen war. Wes hatte sich in ihren besten Freund und Herzensmensch verwandelt, mit dem sie alles teilen konnte. Zum Beispiel eine vergängliche, vorzeitliche Rente, wie jetzt gerade. Sie kamen erstaunlich gut bis zu dem Schiff des Renn-Asses und "Onkel Vinz" betonte die Bedeutung eines Holos für ihr Enkel.

«Oh, Timo und Manuel werden uns an den Lippen hängen!»


antwortete sie. Timo und Manuel waren die Kinder ihres Cousins, wenn man jemanden so nennen konnte, der nicht genetisch mit einem Verwandt war. Beide waren in Ty's Alter aber sicherlich deutlich öfter hier als ihr Neffe. Allerdings wirkte sich Wes' Illusion ja nicht auf ne Kamera aus und auf dem Holo wären sie wohl wieder sie selbst. In Schutzanzügen. Was für ein Andenken. Da lobte sie sich doch den Stift.

Die Leute, die ihnen entgegen kamen, entlockten ihrem Herzblatt ein paar abfällige Worte, die den Party-Löwen besser zu Herzen gegangen wär. Aber sie bezweifelte , dass sie sich auch nur daran erinnern würden, wie sie nach Hause ins Bett gekommen waren. Auf jeden Fall hatten sie wohl Spass gehabt. Als Wes mit "In dem Alter"...anfing, grinste Firedevs.

«In dem Alter warst du doch genau so!»

Na gut, vielleicht nicht ganz genau so. Aber doch sicher beinahe so. Auch Firedevs hatte einiges an Quatsch gemacht und sie war noch lang nicht fertig damit. Sich halb besinnungslos zu saufen stand aber noch auf ihre To-Do-Liste.

Die Begrüssung am Schiff fiel..kühl aus. Metall-kühl. Wie man es eben von einem Droiden erwarten konnte. Wes alias Vinzent regte sich sofort wieder auf, aber Firedevs konnte spüren, dass das diesmal garnicht so sehr gespielt war. Beruhigend tätschelte sie seine Hand.

«Ganz ruhig, Vinnie. Das ist sicher auch so ein Junge- Leute-Ding, vor allem, wenn sie was auf sich halten. Er kommt sicher gleich.»

Der Droide liess sich natürlich nicht so einfach von Wes› Illusion täuschen und forderte sie auf, Anzug und Lichtschwert abzulegen. Firedevs runzelte die Stirn.Nein und….nein. Aus Sicherheitsgründen konnte sie nicht den Anzug ablegen und aus Prinzip legte sie nicht ihre Waffe ab. Niemals! Bevor sie aber eine entsprechende Diskussion starten konnte, erklang ein Schrei, der auch Firedevs' Impuls loszustürmen triggerte. Irgendwas war da geschehen. Wes teilte aber gleich die Aufgaben zu. Sie sollte an dem Anwärter dran bleiben und er würde dem Schrei nachgehen. Firedevs nickte ihm zu.

«Lass mich noch schnell im Schiff verschwinden und hol mich dann ab, wenn du fertig bist.»


Schliesslich würde es komisch wirken, wenn sie sich wieder in sie selbst verwandeln würde, sobald Wes ging. Auf der anderen Seite war der Moment praktisch. Der Droide hatte sie ja offensichtlich schon durchschaut und wenn sie sie selbst wurde, wenn sie an Board ging, gab es schon weniger Verwirrung bei dem Anwärter. Firedevs lächelte Wes noch an. Zu gern hätte sie ihm jetzt einen Kuss aufgedrückt, aber dank der Anzüge war das nicht möglich. Also drückte sie nur noch einmal seine Hand.

«Pass auf dich auf!»

Damit ging sie an Board und liess Wes seiner Aufgabe nach gehen. An Board wandte sie sich an den Droiden und hob entschuldigend die Hände.


«Es tut mir leid, aber ich kann aus sicherheitstechnischen Gründen meinen Anzug nicht ablegen. Ich trage wohl möglich einen gefährlichen Erreger in mir und möchte den nicht auf die Lebensformen hier loslassen. Darum bleib ich isoliert. Und Waffen trage ich keine an mir.»

Erklärte sie mit Nachdruck. Man konnte ein Lichtschwert schliesslich auch als Werkzeug betrachten. Wahrscheinlich kam es da auf den Anwendungsfall drauf an. Dann lächelte sie dem Droiden versöhnlich zu.

«Sei dir gewiss, dass ich deinem Herren kein Leid zufügen werde. Ich möchte nur mit ihm reden.»


Schliesslich konnte sie die Lounge betreten, die sehr extravagant eingerichtet war. Firedevs sah sich mit gerunzelter Stirn um. Sie selbst kam aus der oberen Mittelschicht und war keineswegs in einem Stall aufgewachsen- auch wenn sie wohl nichts dagegen habt hätte. Aber diese Zurschaustellung von Reichtum war schon bemerkenswert und Firedevs versuchte zu verstehen, was Leute davon hatten. Wahrscheinlich erkauften sie sich so Respekt oder steigerten künstlich ihr Selbstwertgefühl. Nun. Wenn der Anwärter auf sowas Wert legte, würde er im Jedi-Tempel eine ganz schöne Bruchlandung erleben. Auch wenn der Tempel deutlich «luxuriöser» war als Corellia seiner Zeit. Firedevs dachte an die Ehrfurcht , die sie empfunden hatte, als sie das erste Mal DEN Jedi-Tempel betreten hatte. Auch, wenn sie da schon Ritter gewesen war und sich vollkommen dem Orden zugehörig gefühlt hatte.

Wenn der Anwärter jedoch Wert auf Chaos legte, gab es aktuell bestimmt noch das eine oder andere Zimmer, dass nach dem Angriff durch die Sith noch nicht wieder hergerichtet war. Dort waren dann halt Trümmerstücke statt Flaschen und leere Snack-Schalen. Aber wer würde denn schon so kleinlich sein? Wahrscheinlich hatte der Anwärter Glück, dass sie dieses Chaos erblicken musste und nicht Wes, der hoffentlich besser dran war.

Einer der aufräumenden Droiden wandte sich jetzt ihr zu und stellte sich als "Thea" vor. Und fragte, ob sie Snacks haben wollte. Erneut huschte ihr Blick über das Chaos und sie schüttelte den Kopf.

«Nein, vielen Dank, Thea. Ich denke, ihr habt noch genug mit Aufräumen zu tun und ich hatte vor kurzem Kaff und Torte. Das hält noch einen Moment lang satt. Ich warte einfach so lange, bis sich Mr. Calbourne Zeit für mich nimmt.»


Lächelnd trat sie dem Droiden aus dem Weg und liess sie mit einer einladenden Geste vorbei. Frühstück für den Herrn machen. Das war noch etwas, dass Firedevs erst bei den Jedi so bekommen hatte. Fertiges Frühstück am Morgen. Wobei sie sich auch daran erinnern konnte, wie sehr sie es als Kind geliebt hatte, den Kaff für ihre Eltern zu kochen. Halbe Kannen, da sie damals nur bis 5 zählen konnte. Und sie hatte sich den Stuhl an die Arbeitfläche schieben müssen, um überhaupt an die Maschine zu kommen. Das sie wirklich mal ein so kleines Mädchen gewesen war, erschien ihr jetzt unendlich weit weg. Heute war sie eine gefährliche Kriegerin mit ein paar fiesen Tricks. Was für eine Wandlung.

Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht E14- In Aris' Schiff- mit Thea und dem anderen Droiden. Aris: Irgendwo
 
Alderaan-Aldera- kleines Quartier direkt am Raumhafen- allein mit der Leiche von Schwester Mamira.

Ein Albtraum! Das musste ein Albtraum sein! Zitternd hob Aulona die Hand, um ihrer Ordensschwester eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen, hielt aber in der Bewegung inne, als sie sah, dass sie Blut an den Händen hatte. Sie wollte Schwester Mamira nicht mit ihrem eigenen Blut das Gesicht verschmieren.

„Oh Gott, warum??“

Es war eine Sache, Rano’s Werk in fremden Umgebungen zu betrachten. Eine andere, wenn es einen so persönlich selbst traf. Sicher hatte ihr Gott einen Grund dafür gehabt, aber im Moment war Aulona nicht in der Lage, ihn zu sehen. Rano liebte sie? Wo war diese Liebe jetzt??? Ihr Blick wanderte durch das verwüstete Zimmer ohne wirklich was zu sehen.

„Warum???“

fragte sie erneut laut und hoffte auf ein Zeichen. Irgendwas, dass das hier zu einem grösseren Plan gehörte und nicht nur aus einer Laune heraus geschehen war. Ihr wurde schwindelig und er da wurde ihr bewusst, dass sie die Luft angehalten hatte. Bebend holte sie Luft, welche sie in einem Klagelaut wieder verliess. Oben an der Treppe wurden Stimmen laut und Aulona war sich nicht ganz sicher, ob sie jetzt jemanden sehen wollte oder nicht.

„Hilfe.“


Flüsterte sie leise, eher zu ihrem Gott als zu irgendjemandem ausserhalb des Raumes. Jemand fragte, was los sei und öffnete die Tür. Das Chaos in dem Fremdenzimmer war wohl das erste, was einen überwältigte. Das sie hinter dem zerbrochenen Bett am Boden sass und ihre langjährige Lehrerin und Freundin im Arm hielt wohl das zweite. Aulona’s Augen waren rot vom Weinen als sie aufblickte und einen Mann (Wes) erblickte, der zumindest mal keine Sturmtruppen-Uniform trug. Er fragte, was passiert seie und Aulona schüttelte den Kopf und drückte die Leiche weiter an sich, als könne sie so verhindern, dass sie auskühlte.

„Ich ..ich weiss nicht..“

stammelte sie. Sie verstand es ja selbst nicht. Die Leiche in ihrem Arm schien das einzig reale zu sein gerade. Alles andere erschien ihr wie ein Holo einfach abzulaufen, ohne, dass sie irgendwie Einfluss darauf nehmen könnte. Weil niemand die Stopp-Taste drückte und ihr Zeit gab, das hier zu begreifen. Weil die Galaxie und all ihre Himmelskörper einfach weiter machten, als wäre nichts geschehen.Dabei war doch etwas geschehen, dass so gravierend war, dass es den ganzen Planeten erschüttert haben musste. Aulona konnte nicht denken. Es gab sicher so viel, was sie jetzt tun musste. Die Augen ihrer Freundin schliessen, dem Orden bescheid geben und dann die Bestattung abhalten. Hier. Sie wusste das alles. Wusste, was sie zu tun hatte. Aber konnte doch gerade garnichts davon tun. Gelähmt, sowohl in ihren Gedanken als auch in ihrem Körper. Tränen brannten in ihren Augen wie Feuer und auf ihre Weggefährtin zu sehen wirkte wie Brandbeschleuniger. Warum hatte Rano sie so einen gewaltsamen Tod erleiden lassen? Was hatte diese Frau getan,das sie dieses Ende verdiente? Warum musste es ausgerechnet hier sein? Aulona schloss die Augen, weil sich der Raum genauso drehte wie ihre Gedanken, während die flüssigen Bestandteile ihres Essens aus dem Transportbehälter in die Laken tropften. Das Essen, welches sie mit ihrer Freundin gemeinsam hatte einnehmen wollen. Zwei Mahlzeiten. Ob Mamira noch am Leben gewesen war, als man ihr die Tüte gereicht hatte? Oder war bereits die Bitte um zwei Portionen vergebens gewesen? Rano hatte sie auserwählt? Eher nicht.

Alderaan-Aldera- kleines Quartier direkt am Raumhafen- allein mit der Leiche von Schwester Mamira.
 
Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Board der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Thea und Vea

Thea nickte Firedevs Antwort in einer fast schon erschreckend menschlich wirkenden Geste ab und machte sich daran, ihren Arbeiten in der Küche nachzugehen. Der zweite humanoide Droide knickste kurz vor der Jedi und ging dann weiter seinen Aufräumarbeiten nach. Nichts am Verhalten der Droiden ließ darauf schließen, dass Firedevs als Bedrohung angesehen wurde. Was also an Scannern hier an Bord zu finden war, erkannte ihr Lichtschwert bisher offensichtlich nicht als Waffe. Es dauerte dann nicht lange, bis Thea wieder zu Firedevs trat. Der Droide hatte nun ein Silbertablett in Händen, auf dem ein reichhaltiges Frühstück zu finden war. Vier halbmondförmige Gebäckstücke fanden sich in einem kleinen Brotkorb, dazu gab es ein Schälchen jeweils mit Butter, Marmelade und Honig sowie einige Käsesticks auf einem kleinen Teller samt einem Messer. An Rande des Tablets standen noch ein kleines Kaffkännchen sowie eine dazugehörige feine Prozellantasse samt Untertasse und einem Milchkännchen.

"Folgen Sie mir bitte."

Und so führte der Droide Firedevs tiefer ins Schiff. Auf dem Gang begegneten sie einem hochmodernen R9 Droiden, der eine Wartungsklappe geöffnet hatte und an der Elektronik dahinter arbeitete. Der Astromechdroide war ein weiterer Hinweis auf den Reichtum, der hier zur Schau gestellt wurde. Er war ein Stück moderner Militärtechnologie, die ihren Weg auf den zivilen Markt erst zu finden begann und er schenkte den beiden keinerlei Aufmerksamkeit. Vorbei ging es an einigen verschlossenen Türen, bis sie schließlich am Heck des Schiffes landeten und einen der beiden Hauptfrachträume betraten. War es zuvor angenehm ruhig gewesen, so prasselte auf Firedevs urplötzlich eine unangenehme Lautstärke auf sie ein, sobald sich die Tür zum Hangar durch einen unausgesprochenen Befehl des Droiden öffnete.

Aus in der Decke eingelassenen Lautsprechern drang laute, basshaltige, harte Musik. Die Soundanlage stand einem Livekonzert in nichts nach und ließ nicht nur die Trommelfelle dröhnen sondern
Firedevs die Bässe im Zwerchfell fühlen. Drei kleine, quirlige Pit Droiden wuselten durch den Hangar und es war einigermaßen unklar, ob sie hier tatsächlich Arbeiten verrichteten oder einfach des Chaos willen Chaos stifteten. Eine R2 Einheit schien jedenfalls wenig begeistert von dem Treiben zu sein und war damit beschäftigt, vergebens die Pit Droiden davon abzuhalten, zu viel Unfug hier anzustellen.

Der Hangar selbst war voll von allerlei Ersatzteilen und Raumjägerkomponenten. Unweit der Zugangstür waren zum Beispiel die Läufe von zwei Laserkanonen und Ionenkanonen fest gegen die Wand gezurrt, die wohl mal zu dem
Eta-2 Actis Raumjäger gehört hatten, der den kleinen Frachtraum dominierte. Er war an der Decke aufgehängt, sodass bequem an der Unterseite des Jägers gearbeitet werden konnte. Und da war auch eine humanoide Gestalt zu finden, die unter dem Jäger stand und bis weit unter die Schultern in den Eingeweiden des Jägers steckte und daran rumzuschrauben schien.

Thea versuchte mehrmals ihre Anwesenheit anzukündigen, was über die laute Musik kaum zu hören war und von der Gestalt, die am Jäger arbeitete offenbar nicht wahrgenommen wurde. Schließlich aber wurde die Lautstärke der Musik auf einen nicht wahrnehmbaren Befehl herabgeregelt, sodass der Droide sich verständlich machen konnte.

"Master Calborne? Ihr Frühstück ist angerichtet. Oh und Sie haben einen Gast."

Die Gestalt unter und in dem Jäger ließ sich von der Ankündigung erst einmal nicht stören.

"Vielen Dank Thea, stell das Tablet einfach irgendwo ab, ich werde später essen. - Ich erwarte keinen Besuch, wenn der Gast mir irgendwas verkaufen will, wimmele ihn bitte ab. Ich bin auch nicht für die Presse zu sprechen. Und wenn es die Rennleitung ist, gib ihnen einen Termin irgendwann nächste Woche."

Der Droide stellte das Tablet wie befohlen auf einem Werkzeugwagen ab und faltete dann die Hände vor dem Unterleib.

"Der Gast scheint mir keiner der genannten Gruppen anzugehören, ich habe ihn übrigens mitgebracht."

Diese Offenbarung ließ Aris dann doch einen Moment innehalten und schließlich seine Arbeit unterbrechen. Unter dem Jäger hervor kam ein junger, athletisch gebauter Mann mit makelloser alabasterfarbener Haut von dem man glauben mochte, dass er eine zum Leben erwachte Marmorskulptur von Naboos oder Alderaans besten Bildhauern war. Er wirkte frisch und ausgeruht als hätte er nicht die Nacht durchgezecht, wie es bisher den Anschein gehabt hatte. Genau genommen hätte man glauben können, dass der erschreckend schöne junge Mann für die Holoaufnahmen für ein Rekrutierungsposter des Militärs bereit war. Die corellianischen Blutstreifen auf seiner Hose bewiesen auch einigermaßen subtil, dass er sich seine Sporen schon verdient hatte. Das engelsgleiche Antlitz wurde nur von dem skeptischen Blick getrübt, den er Firedevs zuwarf. Aris musterte sie von Kopf bis Fuß und nahm einen langen Zug an der Deathstickzigarette in seinem Mundwinkel, bevor er eine Rauchwolke ausblies.

"Netter Aufzug. Wen haben wir also hier? "

Er gab sich nicht einmal die Mühe, sein Misstrauen ihr gegenüber zu verstecken und begann seine Hände mit einer chemischen Flüssigkeit vom Motoröl zu befreien, damit er sich anschließend dem Frühstück widmen konnte. Thea trat zur Seite, um bereit für alle Aufgaben zu sein, die ihr übertragen werden mochten, bis dahin aber dem Gespräch der beiden Menschen nicht im Wege zu stehen.

Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Board der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne und Thea
 
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