Alderaan, Delaya (Alderaan-System)

Alderaan, Kaamos-Territorium – Cortess-Tower – Café im Einkaufszentrum – u.a. Aris, Aulona und Wes

Vermutlich war Aulona zum ersten Mal Undercover unterwegs und wie es aussah, würde es eine Weile lang auch das letzte Mal bleiben. Wes war sich unschlüssig, was sie anging. Alisah konnte längst auf eigenen Füßen stehen. Sein Typ wäre wohl erst wieder gefragt, wenn die junge Frau sich entschied, die Beförderung zur Ritterin mit ihrer persönlichen Lebensplanung unter einen Hut bringen zu können. Abgesehen davon hatte er niemand mehr zum betreuen – soweit man in Alisahs Fall überhaupt noch von ›Betreuung‹ reden konnte. Sie kam ihm vor wie die 17jährige Bald-Abiturientin, die die Schule, ihre Freunde und ihr ganzes restliches Leben selbst managte und ihren Dad nur brauchte, wenn diese sie nachts um halb drei von der Disse heimgeflogen werden musste.

Aulona war da eine ganz andere Nummer. Sie klang nach Herausforderung – eigentlich interessant für ihn, wenn er denn Zeit für die Ausbildung von Padawanen hätte. Als Ermittlerin wäre sie Stand heute nicht zu gebrauchen, von der Art und Weise ausgehend, wie lautstark sie gezetert hatte, keine Drogen geschmuggelt zu haben, dass das halbe Café sich zu ihr umgedreht hatte. Aber sie war jung, groß, brünett, schlank und hübsch, aber lange nicht so wunderschön wie Firedevs, so dass diese die Anwärterin unmöglich als Bedrohung wahrnehmen könnte – sie wäre also genau die richtige Padawan für ihn. Vielleicht wäre die Ausbildung einer jungen Jedi auch genau das Mittel, um zu verhindern, sich noch einmal so sehr in Flimsikram zu verlieren wie vor diesem Urlaub, er musste sich das durch den Kopf gehen lassen.

Gut, dass Calborne sich nicht so anstellte und der jungen Priesterin auf den Weg nach draußen genaue Anweisungen gab, wie sie sich zu verhalten hatte. So schafften sie es ohne weiteres Aufsehen zu erregen aus dem Gebäude und bis zur ›Stellar Nomad‹, wo der Kunstpilot seine Droiden anwies, die beträchtlichen Mengen an Einkäufen im Schiff zu verstauen. Als Tarnung waren all die Tüten und Päckchen natürlich super gewesen, aber… er hatte ihr
DAS ALLES spendiert? Sie würden sie ja wohl nicht geklaut haben. Vielleicht, dachte Wes, sollte er im nächsten Leben auch lieber Rennen fliegen anstatt Lichtschwerter zu schwingen. Aber er hatte ja keinen Grund, sich zu beschweren. Alles war er zu tun hatte wäre, in der Luftschleuse auf Firedevs zu warten.

»Sicher,«

Bestätigte Wes knapp – als ob diese Schiff irgendwohin fliegen würde, ohne vorher seine Liebste mit an Bord genommen zu haben! So viel war sicher! Er wartete jedoch gar nicht lange, bis er die Präsenz der schönen Jedi-Ritterin nahen spürte. Nicht lange, und sie war da und konnte Scherze machen. Wes grinste zurück.

»Wir wollten schon ohne dich fliegen.«

Sagte es und half seiner Liebsten, den schweren Yinchorri die Rampe hochzuschieben. Die Frage war, wohin mit ihm.

»Laderaum geht nicht, der ist voll mit Aulonas Einkäufen. Kleiner Tipp: lass dich von deinem Padawan mal zum Einkaufbummel mitnehmen. Such dir einen passenden Auftrag, wo das reinpasst, es lohnt sich!«

Hauptsache, Firedevs kleidete sich von da an nicht so extravagant wie die Aulona, die sie nach ihrer Rückkehr vorgefunden hatten. Der klassische legere Jedi-Look gefiel ihm an einer Frau am besten. Aber bevor er auf die Idee kommen konnte, Firedevs in Gedanken neu einzukleiden, eröffnete ihm diese, dass Mya ihr eine Nachricht geschickt hatte, von einer Vollversammlung des ganzen Rates. Damit hatte er allerdings so gar nicht gerechnet jetzt.

»Okay, das kommt unerwartet…«

Meinte Wes und hatte das Gefühl, ihm wurde schwindelig. Es musste mit den beiden Erschütterungen in der Macht zusammenhängen, konnte gar nicht anders sein. Dass etwas Großes passiert sein musste war klar, aber er hatte erwartet, in den HoloNet News davon zu erfahren und nicht so. Nun, bis er zurück im Gästehaus war, hatte er noch Dinge zu erledigen und er würde sich anderen, vor allem Aulona gegenüber, nichts anmerken lassen. Die Ärmste war auch so schon verwirrt und erschüttert genug.

Den Yinchorri sperrten sie dann doch in den Frachtraum. Solange der Schlägertyp keinen heimlichen Fetisch für Frauenkleider hatte, hatten sie so nicht viel zu befürchten. Kaum dass sie den hundsschweren Kerl abgeladen hatten, spürten sie bereits das Vibrieren der Schiffstriebwerke, so dass Firedevs sich beeilte, den Putzkarren von der Rampe zu schubsen. Wes hingegen begab sich in die Lounge, wo Aulona bereits saß und wartete. Die junge Dame hatte bereits auf dem Weg zum Schiff gefragt, ob die Cortess überhaupt belangt werden würde wegen des Mordauftrags und des Drogenschmuggels. Aus Furcht vor Überwachungsgeräten hatte Wes nicht gleich antworten wollen, aber in der relativen Sicherheit der ›Stellar Nomad‹ konnte er das nachholen:


»Jetzt können wir frei sprechen. Du hast nach den Cortess gefragt, und ob die überhaupt belangt werden für den Mord an der armen Mamira

Begann Wes.

»Ich denke schon. Firedevs wird zur Sicherheit eine Kopie der Beweise behalten, um diese notfalls in's Holonet stellen zu können. Falls man es wirklich unter den Teppich kehren wollte, würde der öffentliche Druck dafür sorgen, dass das nicht passiert.«

Er machte eine rhetorische Pause. Das war der Teil an Wissen über Alderaan, wo er sich wieder recht gut auskannte – auch deshalb, weil die Jedi in jüngerer Vergangenheit die Köpfe von zwei Häusern zu Fall gebracht hatten.

»Du musst wissen, dass Alderaan keine gleichgeschaltete imperiale Welt sind. Die Alderaaner wähnen sich als Demokratie und von einem gewissen Standpunkt aus sind sie auch eine. Nur, dass das Imperium, vertreten durch seinen Repräsentanten Moff Dafonar, unantastbar sind. Ihre eigenen Dinge dürfen die Alderaaner aber selbst regeln. Gewissermaßen passt es, dass der Herrscher über Alderaan der Vizekönig ist. Das war schon immer so, hat aus imperialer Sicht aber den Vorteil, dass es sprachlich unterstreicht, dass der Moff die wirkliche Macht hat.

Dennoch ist Dafonars Macht nicht unbegrenzt. Es brodelt auf Alderaan, in der Vergangenheit mussten bereits die Oberhäupter der Häuser Organa und Thul wegen eines Komplotts gegen die Killik zurücktreten. Cortess gilt als proimperial, was einerseits bedeutet, dass das Imperium schützend seine Hand über sie halten könnte, aber andererseits das Fehlverhalten der Cortess auch eher dem Imperium zugerechnet werden würde. ›Die imperialen Sympathisanten schmuggeln Gewürz und ermorden Leute‹, so in der Art. Bevor es auf den Moff durchschlägt, lässt man sie fallen wie eine heiße braune Knolle. Ein Bauernopfer. Venris Thul war ein ungleich mächtigerer Verbündeter als die Cortess, und trotzdem sitzt er jetzt im Gefängnis.«


Inzwischen war auch Firedevs zurückgekehrt. Sie machte sich mit einer Bemerkung bezüglich Aulonas extravaganten Outfit auf sich aufmerksam und händigte Wes sodann mit erkennbarem Widerwillen sein Jedikom aus. Sie erklärte, dass sie Calborne angewiesen hatte, ihn direkt nach Sanctuary Coast zur Verwandtschaft zu fliegen. Er würde also recht bald da sein.

Sie konnten in Aulonas Anwesenheit nicht wirklich offen sprechen. Vermutlich hatte Firedevs ebenfalls eins und eins zusammengezählt. Zumindest er würde bald wissen, was nach ihrer Ankunft passiert wäre. Ob er sein Wissen dann teilen konnte, stand wieder auf einem anderen Flimsi. Er nahm sein Kom an sich. Einerseits war er froh, es wiederzuhaben, andererseits wünschte er sich, ihre gemeinsame Auszeit wäre nicht so schnell wieder von der Realität unterbrochen worden.


»Jetzt kann ich's dir ja sagen. Ich hatte geahnt, dass du meine Entführung fingieren würdest. Deshalb hab ich Mya instruiert, dass sie dir diese Nachricht zukommen lässt, falls du mir mein Kom wegnimmst. Es war alles von langer Hand geplant. Auch die Erschütterung in der Macht, alles fingiert. Jetzt weißt du's, aber jetzt ist's zu spät. Ich geb's dir nicht wieder zurück!«

Wes grinste, während er seine Sorgen mit Witzen überspielte. Er begann seine Nachrichten zu sichten, die Ladung zur Ratsversammlung von Rornan war nicht zu übersehen. Bei der Macht, das würde Kaf erfordern. VIEL Kaf…

Vor der Landung instruierte Wes einen von Calbornes Droiden, ihm einen großen Becher mit Kaf mitzugeben. Er würde ihn brauchen und Firis Verwandtschaft wollte er nicht lange behelligen. Die ›Stellar Nomad‹ setzte ihn ab und flog dann gleich weiter, während er in das Gästehaus zurückkehrte. Nach der Desinfektionsschleuse konnte er endlich die vermaledeite Schutzkleidung ablegen, sich frei bewegen und vor allem: den Kaf trinken.

Für die Ratssitzung würde er den Aufenthaltsraum benutzen können. Er prüfte diesen mit der Macht und dem Scanner seines Koms auf unerwartete Elektronik wie zum Beispiel Abhörgeräte und fand keine. Er zog die Vorhänge zu und prüfte den Holoprojektor: nur ein simples Abspielgerät, nichts weiter, gut. Er prüfte die Galaxiszeituhr auf dem Kom – nicht mehr lange bis zum angesetzten Termin. Schnell überflog er die berichte, trank dabei seinen Kaf, verband das Kom mit dem Holoemitter und aktivierte die Gegenschallfunktion.


Alderaan – Sanctuary Coast, Anwesen der von Berchems – Wohnzimmer des Gästehauses – Wes per Holo zur Ratssitzung zugeschaltet

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Alderaan- Kaamos-Territorium- bei der "Stellar Nomad"- mit Wes und Aris


Eines Verbrechens beschuldigt werden.In Lebensgefahr schweben. Unerkannt von irgendwo verschwinden, um nicht verhaftet und dann vielleicht doch noch getötet zu werden. Sowas hatte es in Aulona’s behütetem Leben nicht gegeben. Sie waren passive Beobachter, keine aktiven Firguranten. Als sie das Raumschiff erreicht hatten, wies Aris seine beiden Droiden an, die Einkäufe zu verstauen und sich um sie zu kümmern. Wes wartete unterdessen an der Rampe auf die andere Jedi und Aris verschwand im Cockpit, um den Start vorzubereiten. Ein paar Sekunden stand Aulona unschlüssig im Gang, ehe Thea auf sie zu trat und fragte, ob sie sich nicht setzen und etwas trinken wollte. Aulona schüttelte den Kopf, setzte sich aber dennoch hin. Dann fiel ihr etwas ein: Vielleicht konnten die Droiden ihr ja helfen!

„Thea? Kannst du feststellen, ob in meiner Tasche irgendwas versteckt wurde? Also ob da irgendwas anderes als ein Datapad, Kleider und Schuhe drin ist?

fragte sie den Droiden, als diese ihr doch ein Tablett mit Wasser hinstellte. Sie wollte nicht, dass sie auf der nächsten Welt das selbe Theater hatte wie hier. Das selbe Theater. Es konnte nicht das selbe werden, da Mamira nicht mehr da war. Sie musste sich auf die Bestattung vorbereiten. Hoffentlich konnte sie Mamira mitnehmen.

Nur einen Moment später hörte sie die Stimme der anderen Jedi und sie klang locker, als ob garnichts los wäre. Aulona beneidete sie um ihr Selbstvertrauen. Die braunhaarige verschwand dann bald im Cockpit und Wes kam zu ihr und erklärte ihr, warum es durchaus doch möglich war, dass die Cortess-Familie für den Mord an Mamira dran kam. Zur Not würde seine Kollegin eine Kopie der Beweise ins Holonet stellen und damit die Sicherheitsbehörden oder die Cortess-Familie selbst unter Druck setzen. Aulona atmete tief durch und nickte.

„Ich hoffe es klappt alles so, wie du es dir erhoffst.“

Nur wenig später kam die andere Jedi zurück und drückte Wes eine kleine Schachtel in die Hand. Wes meinte daraufhin, dass er geahnt habe, dass sie ihn entführen würde und alles seit dem nur eine Art Spiel gewesen war. Irritiert sah Aulona zwischen den beiden hin und her. Firedevs hatte Wes entführt? War sowas überhaupt möglich? Doch sie hatte das Gefühl, dass das ein Spiel zwischen den beiden war.

Nur kurze Zeit später setzte das Schiff von Aris vor einem gehobeneren Landsitz auf, der von duftenden Blumen und Ställen eingerahmt wurde. Wes verabschiedete sich und das Schiff kam garnicht dazu, abzukühlen. Statt dessen hoben sie, kaum war Wes von Board, wieder ab und machte sich auf den Rückweg nach Aldera, um den Yinchorri an die Sicherheitsbehörden zu übergeben. Was für eine Aufregung.

Alderaan- Sanctuary Coast- Stellar Nomad- in der Nähe des Berchem-Anwesens- mit Aris und Firedevs
 
Alderaan - Kaamos Territorium, Landefeld des Cortess-Towers, an Bord der Stellar Nomad | Wes Janson, Aris Calborne und Aulona Ralegree, Aris' Droiden

Es gab keine weiteren Hindernisse beim Abflug vom Landefeld des Cortess Towers. Weder wurde ihnen die Starterlaubnis verwehrt noch kam eine Abordnung der Sicherheitskräfte der Cortess über das Feld gestürmt, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen und so konnten sie ohne Schwierigkeiten abheben und das unmittelbare Einflussgebiet der Cortess verlassen.

Der Zwischenstopp auf dem Anwesen der
von Berchems dauert nicht lange. Genau genommen hatten die Stellar Nomad kaum aufgesetzt, da war Wes über die Rampe schon ausgestiegen und sie hoben wieder ab. Als nächstes ging es zurück zum Raumhafen Alderas und auch hier hatten sie keine Probleme eine Landegenehmigung zu erhalten. An dem ihnen zugeteilten Landeplatz erwartete sie auch keine unangenehme Überraschung.

Für den Moment waren sie also sicher.

Das änderte aber nichts daran, dass die beiden
Jedi offenbar einen Mann aus dem Cortess Tower entführt hatten. Gut verschnürt lag er da im Steuerbordhangar und war bestens auf der Überwachungskamera zu sehen, die Aris während des Fluges auf einen der vielen Bildschirme im Cockpit gelegt hatte, nachdem Thea ihn per Textnachricht über den unwillkommenen Gast informiert hatte. Den ganzen Flug über hatte er schon überlegt, wie er das Thema ansprechen sollte. Dass die Jedi den Halb-Hapaner unwissentlich zu einem Mittäter in einer Entführung gemacht hatten, gefiel Aris nämlich ganz und gar nicht.

Sicher war der
Yinchorri kein allzu angenehmer Zeitgeselle, wenn nicht sogar ein gedungener Mörder. Dieses Exemplar von galaktischem Abschaum stand aber in den Diensten von einer einflussreichen Organisation, deren Unwillen sich Aris nun wirklich nicht zuziehen wollte. Sein Leben war so schon kompliziert genug, da wollte der Halb-Hapaner nicht noch zur Feindesliste einer alderaanischen Adelsfamilie hinzugefügt werden, die in allerlei zwielichtige Geschäfte verwickelt war und offenbar selbst vor Mord nicht zurückschreckte.

Andererseits war der Gedanke
Aris auch auf makabere Weise amüsant. Sicher, seine Mutter würde es nicht unbedingt stören, würden die Cortess zu seinem Ableben führen. Andererseits war sie nicht gerade der Typus Frau, der Konkurrenz neben sich guthieß. Die Zukunft versprach also spannend zu werden. Mit genau diesen zwiespältigen Gefühlen gesellte sich Aris also zu den beiden Frauen in der kleinen Lounge der Stellar Nomad.

Locker lehnte er sich mit vor der Brust verschränkten Armen mit der Schulter gegen die Zugangsluke und schaute zu den
Firedevs und Aulona herüber. Die beiden Frauen hätten unterschiedlich nicht sein können. Aulona wirkte vollkommen von der Situation überfordert und schaute sich scheu immer wieder um, während Firedevs so wirkte als wäre sie vollkommen Herr der Lage. Dieser Kontrast amüsierte den Halb-Hapaner irgendwie und brachte ihn zum Schmunzeln.

„Damit wären wir zurück in Aldera. Allerdings müssen wir jetzt noch den ungebetenen Gast, der in meinem Frachtraum abgelegt wurde, loswerden. Haben wir irgendeine Vorstellung davon, wie wir das anstellen, ohne selbst im Gefängnis zu landen?“

Bei der Frage blickte Aris direkt zu Firedevs und kräuselte die Augenbrauen, um ihr sein Missfallen über die Situation zu kommunizieren, ohne die Sache direkt vor den Ohren Aulonas anzusprechen. Das Mädchen hatte wirklich mehr als genug durch gemacht, da musste er sie mit dem Thema nicht auch noch belasten, so lange sich das vermeiden ließ.

Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Bord der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne und Aulona Ralegree, Aris' Droiden
 
Alderaan- Sanctuary Coast- Stellar Nomad- in der Nähe des Berchem-Anwesens- mit Aris Aulona und dem Yinchorri ( NPC)

Wes war schnell bei ihren Verwandten abgeliefert und Firedevs zweifelte nicht daran, dass er dort auch sicher war. Bis sie die Sache hier erledigt hatten, würde ihm nichts zustossen. Nur kurze Zeit später erreichten sie wieder Aldera und Firedevs war froh, mit dem Gefangenen nicht auf öffentliche Transportmittel angewiesen zu sein. Aulona sass nach wie vor unsicher im Aufenthaltsbereich der «Stellar Nomad», wohingegen Aris alles andere als erfreut darüber war, dass sie sein Schiff als Gefangenentransporter benutzt hatten. Firedevs lächelte ihn entschuldigend an.

«Es tut mir leid, dass wir sie damit so überfallen haben, Mr. Calborne. Ich mach den Frachtraum nachher auch sauber. Versprochen.»

Sie sah dann zu Aulona und dann zu dem Speicherstick in ihrer Hand.

«Also: als erstes kopieren wir diesen Stick hier. Und dann … spielen wir etwas. Ich muss mich nur als etwas verkleiden. ODER… «


Ihr Blick ging zu dem Raum, in dem der Yinchorri lag.

«Oder ich zeig mich garnicht. Aber ich muss in seiner Nähe sein. Und ich brauche sie als Redner, Mr. Calborne. Haben sie eine Sonnenbrille oder etwas, dass verbirgt, dass der Yinchorri bewusstlos ist?»

Und sie musste dafür sorgen, dass der auch bewusstlos blieb.

«Und dann brauch ich einen Koffer oder einen Sack,in den ich rein passe. UND, Mr. Calborne. Wenn ich ihnen sag, dass sie laufen sollen, bewegen sie sich. Hier her, und dann mit dem Schiff zu Wes zurück.»

Wenn sie die Konzentration verlor oder irgendwas schief lief, sollten die Padawane in Sicherheit gehen.

«Folgende Story: Ihr Freund ist besoffen. Und sie wollen ihn in eine Herberge hier bringen, damit er seinen Rausch ausschlafen kann und ihnen nicht das Schiff vollkotzt. Und sie haben noch was vor, weswegen sie nicht warten wollen, bis er wieder nüchtern ist- schliesslich ist da noch eine junge Dame an Board, nicht wahr? Drum hat er ein paar Kleider dabei, weil er die auch brauchen wird. Nur, falls jemand fragt. Haben sie einen nicht so teuren Schnaps? Dann sorgen wir für den passenden Geruch und dafür, dass er so stinkt, dass ihm niemand zu nah kommen will.»

Wie sie dann mit ihrem Anzug zurück zum Schiff kam, ohne aufzufallen, war dann die nächste Herausforderung, aber eines nach dem anderen. Erstmal mussten sie den Yinchorri los werden.

«Haben sie ne Möglichkeit, den Inhalt des Speichersticks zu sichern?»

fragte sie ihn geradewegs heraus und fuchtelte mit selbigem vor seiner Nase rum.

«Sonst muss ich sie noch losjagen, nen leeren Speicherstick kaufen.»


Mr. Calborne musste gerade etwas herhalten, das wusste sie. Aber das würde sie wieder gut machen. Jetzt gerade brauchte sie aber Verbündete und es war nur noch er da. Also.

Alderaan- Aldera-Raumhafen- Landebucht 94- auf der Stellar Nomad- mit Aris, Aulona und dem Yinchorri (NPC)
 
Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Bord der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne und Aulona Ralegree, Aris' Droiden

Die
Jedi in ihrem Isolationsanzug schien heute noch viel vorzuhaben und den Halb-Hapaner in ihre Pläne noch weiter verstricken zu wollen. Zunächst regte sich unwillkürlicher Widerstand in seinem Hinterkopf. Den drückte Aris dann aber fort von sich. Er hatte gerade ohnehin nichts besseres zu tun und je schneller die Sache erledigt wurde, umso schneller würden sie von hier verschwinden können. Unwillkürlich stieß er sich also von der Zugangsluke ab und ging in der Erwartung, dass Firedevs ihm folgen würde zu der kleinen Bar herüber, um den Lagerbestand zu sichten.

„Ich müsste irgendwo noch eine halbe Kiste von Whyren's Reserve haben. Wäre das was passendes?

Der Halb-Hapaner verschwand hinter der Bar als er sich hinhockte, um die Schränke zu durchsuchen.

„Was den Typen angeht...es gibt diskrete Taxidienste im VIP-Bereich, die gegen einen gewissen Obolus Partygäste, die einen über den Durst getrunken haben sicher nach Hause bringen. Thea und Vea, kümmern sich da normalerweise drum. Sie könnten ihn da ganz einfach anonym mit einem Credstick abgeben, ohne das irgend jemand verdacht schöpft. Also zumindest bis der Typ aufwacht und anfängt, Fragen zu stellen.“

Aris tauchte dann mit zwei Whiskeyflaschen in den Händen wieder auf und schob sie zu Firedevs hinüber. Eine Flasche trug tatsächlich das Etikett der wertvollen Marke Whyren's Reserve und der Zeitstempel darauf wies den Inhalt als nicht weniger als 10 Jahre alt aus. Die andere Flasche gehörte zu einer eher gewöhnlicheren Marke lokalen Ursprungs, war aber stolze 16 Jahre alt.

„Was den Datenchip angeht. Den können wir vervielfältigen, das ist gar kein Problem. Ich nehme an, da ist die schmutzige Wäsche der Cortessleute drauf? Was ist der Plan? Wollen Sie den einem Pressevertreter oder der lokalen Sicherheitsbehörde zuspielen?“

Mit einem wissenden Lächeln holte der Halb-Hapaner zwei Whiskeygläser aus dem Regal hinter sich, stellte sie vor sich auf die Bar und goss einen halben Finger breit von Whyren's Reserve ein.

„Glauben Sie, dass das reicht? Haben Sie so etwas überhaupt schon einmal gemacht?“

Erwartungsvoll hob Aris eine Augenbraue und wartete die Antwort seiner gegenüber ab.

Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Bord der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne und Aulona Ralegree, Aris' Droiden
 
Alderaan- Aldera-Raumhafen- Landebucht 94- auf der Stellar Nomad- mit Aris, Aulona und dem Yinchorri (NPC)

Ihre Idee, den durch einen Stunner bewusstlosen Yinchorri in eine Schnapsleiche zu verwandeln, kam gut an. Ihr Padawan verschwand hinter dem Tresen und holte zwei Flaschen Whisky hervor. Firedevs bezweifelte, dass man so eine Flasche für 20 Credits an jeder Ecke bekam, aber was billigeres gabs vielleicht nicht, also war es ihr recht in dieser Situation.

„Also: Erstens landet er ja nicht in irgendeinem Hotel, sondern bei der lokalen Sicherheit. Aber es kann sich ja auch jemand über sein Verhalten aufgeregt haben. Und mit den Aufzeichnungen: Eine Kopie steck ich ihm in die Tasche. Die werden ihn sicher auf der Suche nach Personalien durchsuchen. Und Wes sagte, dass die Sicherheit eh einen Yinchorri sucht. Also behalten sie ihn bestimmt und sind sicher neugierig auf den Inhalt des Datenchips.“

Aris erklärte dann, dass es kein Problem seie, den Datenchip zu duplizieren und Firedevs nickte ihr Einverständnis. Er fragte jedoch nach dem genauen Plan.

„Nun. Wir geben den örtlichen Behörden erstmal die Gelegenheit, es aus freien Stücken zu regeln. Die Beweise auf dem Chip sind brisant genug, um zur Not die Sektor-Adjutanten zu alarmieren, sollte Alderaan das nicht selbst Regeln. Das Imperium wird Gestalten wie die Cortess’ nicht in irgendeiner Führungsposition dulden, weil das doch ihrem Ruf schaden würde. Von wegen Ordnung und so, du weisst. Sollte der Chip morgen oder übermorgen noch keine Schlagzeilen nach sich ziehen, übermittel ich eine weitere Kopie des Chips an die Presse und dann MUSS das Imperium handeln. So oder so ist die Cortess- Familie wohl bald Geschichte hier.“

Aris holte unterdessen zwei Gläser hervor und goss etwas Whisky hinein. Unterdessen fragte er, ob sie soetwas überhaupt schon einmal gemacht hatte. Firedevs seufzte.

„Kurz nach meiner Ernennung zum Ritter wurde unsere Basis auf Corellia von den Sith zerstört. Viele verloren ihr Leben damals, der Rest ist geflohen. Ich blieb vor Ort und half dem lokalen Widerstand im Untergrund für knapp vier Jahre. Also, ja. Ich hab sowas schon getan. Und anderes.“


Sie sah Aris ernst an und wies auf die Gläser.

„Und wenn du jetzt auf einen erfolgreichen Abschluss der Sache trinken willst...“

Firedevs wies auf die junge Priesterin.

„...wir sind zu dritt! Und dann solltest dieses Taxi rufen. Wes hat zweimal mit dem Stunner auf ihn geschossen, damit er sicher liegen bleibt. Aber ich hab ihn vorher mit der Macht an die Wand geklatscht und er ist trotzdem wieder aufgestanden. Der Bursche ist zäh und ich möchte nicht, dass er im Taxi aufwacht.“

Die Zeit lief jetzt gegen sie und ja, sie wollte den Yinchorri so schnell wie möglich los werden. Vor allem mit den Padawanen in der Nähe.

Alderaan- Aldera-Raumhafen- Landebucht 94- auf der Stellar Nomad- mit Aris, Aulona und dem Yinchorri (NPC)
 
Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Bord der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne und Aulona Ralegree, Aris' Droiden

Firedevs erklärte ihren Plan und Aris konnte da nur zustimmend nicken. Er persönlich hätte direkt eine erheblich spektakuläre Herangehensweise gewählt, aber das hier war ja der Plan der Jedi also würden sie ihre Ideen verfolgen. Zu drastischeren Methoden konnten sie ja später immer noch greifen, das stellte überhaupt kein Problem dar.

„Sie haben offenbar viel Vertrauen in die Rechtschaffenheit der lokalen Behörden und der Medien. Dazu kann ich nur sagen, dass Bastion weit entfernt von Alderaan ist. Aber lassen wir uns überraschen.“

Als Firedevs dann von ihren Kriegsgeschichten erzählte, kräuselten sich etwas die Brauen des Halb-Hapaners. Er hatte noch nie jemanden getroffen, der so offen zugab, sich einst jahrelang als Widerstandskämpferin oder Terroristin die Zeit vertrieben zu haben. Was davon wahr war, lag ja immer im Auge des Betrachters. Klar war nur, dass die Frau vor ihm überaus gefährlich war.

„Ähm...gut.“

Und dann wechselte sie ganz selbstverständlich ins du, dabei kannten sie sich noch keine 5 Stunden und standen sich keineswegs nahe. Er schmunzelte, hob dabei aber tadelnd den Zeigefinger.

„Nanana, duzen lasse ich mich nur von Damen, die ihr Gesicht nicht vor mir unter einem Schutzhelm verstecken. - Aber wenn der Anzug einen Zugang für Strohhalme hat, mixe ich Ihnen gerne einen passenden Drink.“

Damit klemmte Aris sich eine Flasche unter den Arm und nahm jeweils die beiden Gläser bzw. die zweite Flasche in die Hand. Als er hinter der Bar hervortrat, wandte er sich noch kurz an die junge Priesterin.

Aulona, Firedevs und ich müssen jetzt noch ein paar Sachen erledigen. Wenn du irgend etwas brauchst, frage einfach Thea oder Vea. Die beiden sollten dir alle Wünsche erfüllen können und sie können mich auch erreichen, wenn etwas passiert.“

Und damit ging es hinüber zum Frachtraum, wo sie den Yinchorri mit Alkoholflecken dekorierten. Der Halb-Hapaner flöste ihm außerdem eine nicht unbeträchtliche Menge von dem Whiskey ein. Den fragenden Blick von Firedevs beantwortete Aris recht simpel.

„Die Sicherheitskräfte werden seinen Blutalkoholgehalt testen. Wäre doch komisch, wenn sie ihn vollkommen nüchtern vorfinden.“

Anschließend kramte er noch einen unbenutzten Datenchip hervor, auf den sie das Datenpaket kopierten. Eine passende Brusttasche wies ihr kleines Projekt zum Glück auf und auch der Taxidienst ließ nicht lange auf sich warten. Damit war Teil 1 des Planes erledigt. Aris gönnte sich einen genüsslichen Schluck aus dem Whiskeyglas als das Taxi in Richtung Stadt verschwand.

Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Bord der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne und Aulona Ralegree, Aris' Droiden
 
Alderaan- Aldera-Raumhafen- Landebucht 94- auf der Stellar Nomad- mit Aris, Aulona und dem Yinchorri (NPC)

Mr. Calborne schien daran zu zweifeln, dass ihr Plan mit der Anklage des Cortess-Hauses klappen würde. Firedevs sah ihn stirnrunzelnd an.

„Das Imperium ist eigentlich stets bemüht, auf seinen „Perlen“ für Ansehen zu sorgen. Ja, das passiert meistens durch Vertuschung. Drum bekommen sie nur die Kopie. Wenn die lokale Sicherheit nichts macht und auch die Medien zum Schweigen gebracht werden…müssen wir zu stärkeren Mitteln greifen. Die Medienausstrahlung hacken und die Daten selbst verbreiten. Aber dann haben wir wahrscheinlich Bürgeraufstände hier und wir wissen, wie das Imperium auf sowas reagiert. Auf der anderen Seite: Zur rechten Zeit könnten diese Beweise durchaus die Grundeinstellung Alderaans erschüttern und sie dazu bringen, sich der Republik anzuschliessen. Das wäre ein herber Schlag für das Imperium. Wenn die lokale Prominenz ungestraft Drogen einführen und morden darf: Das mögen die wenigsten.“


In der Tat könnten sie hier eine Lawine lostreten. Und wenn der Sektor-Chef auch nur etwas Hirnmasse besass, wurde er lieber aktiv, als einen derartigen Umschwung der Gesinnung Alderaans zu riskieren
Als sie ihm von ihrer Arbeit auf Corellia damals erzählte, veränderte sich sein Blick auf sie drastisch. Das konnte sie sehen. Vorher hatte er sie vielleicht für jemanden gehalten, der die ganze Zeit friedlich in irgendeinem Garten meditierte. Das tat sie auch gern. Sie liebte alles, was wuchs. Aber sie war eben auch absolut Republik-treu. Den Imperialen ihre Ankunft auf Corellia etwas ungemütlich zu machen , war für sie Ehrensache gewesen, auch wenn es am Ende nicht ausgereicht hatte. Ein Kampf gegen Windmühlen. Dennoch bereute sie nichts.

Das sie im Eifer des Gefechts in Du gegangen war mit Mr. Calborne war ihm natürlich nicht entgangen und er entrüstete sich deswegen. Firedevs neigte den Kopf als Zeichen der Entschuldigung.

„Wenn sie darauf bestehen. Es ist halt so: Innerhalb des Jedi-Ordens ist es halt so, dass die Anwärter und Padawane von höherrangigen Jedi generell geduzt werden.Vor allem von ihrem Meister. Sehen sie es also als Gewohnheit von mir an. Ausserdem wird es ihnen so oder so begegnen. Wes ist im Rat und man würde ihn mit „Ihr“ und „Euch“ anreden. Da hält er aber garnichts davon und bietet praktisch jedem das Du an.“

Natürlich meinte er eher den Anzug und Firedevs zuckte entschuldigend mit den Schultern.

„Ich komme direkt von Coruscant. Ich war ohne Schutzausrüstung in den unteren Ebenen. Das C-Virus bringt dort jeden Tag Leute um. Ich weiss noch nicht, ob ich nicht vielleicht Träger bin. Es ist also zu ihrer eigenen Sicherheit, dass ich das Ding trage. Glauben sie mir, ich hätte auch lieber frische Luft als das wiederaufbereitete Zeug hier drin. Aber ja. Sicherheit geht vor.Der „Drink zum Du“ muss warten.“

Mr. Calborne klärte Aulona dann darüber auf, dass sie jetzt noch was erledigen mussten und dass sie sich an die Droiden wenden sollte, wenn sie etwas bräuchte. Anschliessend meinte Mr. Calborne, dass er dem Bewusstlosen noch Alkohol einflössen würde. Firedevs hob die Hand.

„Ich bin zwar keine Heilerin, weiss aber, das Bewusstlose nicht schlucken.Sie kippen es ihm direkt in die Lunge und ertränken ihn damit. Haben sie ne Krankenstation hier?“

fragte sie und erhob sich. Mr. Calborn wies in die entsprechende Richtung und Firedevs marschierte los. Zum Glück waren Krankenstationen halbwegs identisch. Atemmasken inklusive. So eine schnappte sie sich jetzt. In der Kombüse kam noch der kleinste Topf mit Deckel hinzu. Damit sie den Dampf abfangen konnte. So kehrte sie zu dem Gefangenen und Mr. Calborne zurück.

„So, dann bauen wir mal. Setzen sie ihm schonmal die Maske auf.“

bat sie und goss ein Glas vom Whisky in den Topf. Vom Deckel entfernte sie den Griff und aktivierte dann ihre Waffe. Lichtschwerter waren schliesslich Werkzeuge, nicht wahr? Also schmolz sie den Schlauch der Maske minimal an und drückte sie über die Öffnung. Dann setzte sie den Deckel auf den Topf. Anschliessten erhitzte sie den Topf, damit der Schnaps zu kochen begann und als Dampf durch den Schlauch zur Maske lief.

„Der Alkohol geht so direkt ins Blut. Ohne Umweg über Magen und Leber. Also. Der Gute wird nen ordentlichen Kater haben.“

Firedevs grinste und wartete, bis alles verdampft war, ehe sie alles wieder abbaute.

„Ich mach ihnen den Deckel wieder sauber und das kleine Stück vom Schlauch sollte kein Thema sein. Ansonsten besorg ich ihnen nen Neuen. Aber immerhin geben wir keine Leiche ab.“

Anschliessend brachten sie die Schnapsleiche wie besprochen mit dem Datenchip präpariert auf den Weg. Firedevs sah dem Taxi hinterher mit der Überlegung, dem Gefährt irgendwie zu folgen um sicherzugehen, dass ihr Paket auch ankam. Statt dessen schloss sie für einen Moment die Augen und lauschte auf die Macht, bis sie sich sicher war: Er würde ankommen. Wunderbar! Jetzt waren sie frei. Für’s erste. Firedevs lächelte und wandte sich an Mr. Calborne, der sich einen Whisky gönnte.

„Also: Wir haben unser Soll erledigt. Jetzt...würde ich gerne von ihnen beiden wissen: Möchten sie den Weg der Jedi gehen? Wenn ja, würde ich mit ihrer Ausbildung beginnen. Auch Aulona darf sich gern dazu gesellen, wenn sie möchte. Wes würde ihnen wahrscheinlich nichts anderes erzählen als ich.“

Die Jedi lächelte und sah abwartend zwischen den beiden jungen Leuten hin und her. Junge Leute. Sie war ja nun auch noch nicht wirklich alt. Ein wenig schmunzelte sie über sich selbst und liess sich auf dem Sofa neben Aulona nieder, während sie auf die Anworten der beiden wartete.

Alderaan- Aldera-Raumhafen- Landebucht 94- auf der Stellar Nomad- mit Aris und Aulona
 
Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Bord der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne und Aulona Ralegree, Aris' Droiden

Die Schnappsleiche war auf dem Weg und damit von seinem Schiff runter. Das stimmte Aris einigermaßen zufrieden. Für den Moment waren sie sicher, aber er würde ungerne auf den Planeten verweilen, bis die Sicherheitsbehörden oder ein Sector Ranger anfing, herumzuschnüffeln und Fragen zu stellen, die der Halb-Hapaner nicht so wirklich beantworten wollen würde. Firedevs schien die ganze Angelegenheit viel einfacher zu nehmen. Fast so als sehe sie sich über dem Gesetz stehen und nach allem, was man so über die Jedi hörte, war das vielleicht gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt.

„Unser Soll erledigt, hm? Na dann können wir ja Feierabend machen.“

In der Lounge machte es sich Aris also gemütlich mit einem neuen Glas Whiskey in der Hand. Firedevs hatte aber ganz andere Vorstellungen davon, wie sie ihre Zeit verbringen können sollten. Sie fragte, ob Aulona und er nun Jedi werden wollten oder eben nicht und der Halb-Hapaner konnte dazu nur mit den Schultern zucken. Im Gegensatz zu der jungen Frau neben sich, zögerte er keine Sekunde.

„Von vorhin bis jetzt hat sich ja nichts geändert. Also ja, ich schaue mir mal an, was ihr so zu bieten habt. Wenn mir aber nicht gefällt, was ich sehe, dann werde ich ohne großes Drama wieder verschwinden. Ich will mich weder zum Supersoldaten machen lassen, noch von der Republik für irgendwelche dubiosen Abenteuer verpflichten lassen.“

Firedevs setzte zu einer Antwort an, wurde dann aber von ihrem Kommlink unterbrochen. Ihr Jedifreund wollte wohl abgeholt werden und das eher früher als später. Als Aris das hörte, stand er direkt auf und winkte auch schon ab.

„Kein Problem, wir holen ihn direkt ab.“

Und damit verschwand der Halb-Hapaner auch schon aus der Lounge, um die Startvorbereitungen zu treffen und eine Starterlaubnis einzuholen. So ließ er die beiden Frauen zurück und sie hatten dann ein paar Minuten, bis die Stellar Nomad abhob.

Alderaan - Aldera - Raumhafen - Landebucht 94, an Bord der "Stellar Nomad" | Firedevs Kenobi, Aris Calborne und Aulona Ralegree, Aris' Droiden
 
Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht 94- An Board der "Stellar Nomad"- mit Firedevs, Aris und den Droiden

Es fühlte sich irgendwie immer noch alles total surreal an und nun, da sie wieder Zeit hatte, darüber nachzudenken, wurde es nur noch schlimmer. Der Shopping-Tripp mit Aris hatte sie gut abgelenkt und anderweitig fast überfordert. Jetzt liess der Rausch aber nach und Aulona nahm ihre Umgebung wie eine Zuschauerin wahr. Aris und die Jedi wirkten schwer beschäftigt und Aulona sass einfach nur da und bemühte sich, nichts zu denken. Ein äusserst schwieriges Unterfangen, wenn ihr ständig Bilder von Mamira's blutüberströmten Körper in den Sinn kamen und sie dann daran dachte, dass sie sie immer noch bestatten musste. Erneut durchsuchte sie ihre Tasche nach etwas, das nicht ihr gehörte. Aber da war wirklich nichts.

Irgendwann kam die Jedi mit Aris zurück und meinte, dass alles erledigt seie. Zumindest was die Echse betraf. Das erleichterte Aulona sehr. Die Jedi fragte sie dann, ob sie wirklich diesen Weg gehen wollten und meinte, dass sie dann mit der Ausbildung beginnen würde. Aris antwortete zuerst und meinte, dass er bleiben würde, so lang es ihm gefiel, was man von ihm verlangte.

"Gefällt dir die Idee nicht, anderen helfen zu können?"

Fragte Aulona ihn überrascht. Selbstlosigkeit und Nächstenliebe war ihr von klein auf eingetrichtert worden. Auch wenn das oft nur einseitig war, wie die arme Mamira ja am eigenen Leib hatte erfahren müssen. Aulona sah dann zu der Jedi und nickte.

"Ich möchte lernen, ja. Ich möchte erfahren, wie eure Macht mit der Rano's zusammenhängt."

erklärte sie und zwang sich zu einem Lächeln. Sie war immer noch überzeug, dass die Fähigkeiten der Jedi ein Geschenk Rano's waren. Oder das sie sich eben unrechtmässig Zugang zu göttlichen Attributen verschafft hatten, indem sie zum Beispiel Geschäfte mit Dämonen eingegangen waren. Was genau der Ursprung war, würde sie sicher bald herausfinden. Bevor die Jedi jedoch mit ihrem Unterricht beginnen konnte, piepte ihr Com und nur wenig später verabschiedete Aris sich ins Cockpit. Etwas alarmiert richtete Aulona sich jetzt aber auf und sah die Jedi an.

"Was ist mit der Leiche meiner Ordensschwester? Wes sagte mir, ich dürfe sie noch bestatten und so."

Sie einfach so zurück zu lassen, fände Aulona respektlos und sie würde wohl den Rest ihres Lebens ein schlechtes Gewissen haben deswegen. Nein, das MUSSTE sie noch erledigen, bevor sie irgendwas anderes planen konnte.

Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht 94- An Board der "Stellar Nomad"- mit Firedevs, Aris und den Droiden
 
Alderaan- Aldera- Raumhafen- Landebucht 94- An Board der "Stellar Nomad"- mit Aris, Aulona und den Droiden

Mr. Calborne läutete mit dem Abfertigen des Yinchorri gleich den Feierabend ein und genehmigte sich einen Schluck Whisky. Sei es ihm gegönnt, auch wenn Firedevs noch nicht bereit war, den Tag derart zu beenden. Sie hätte die Padawane durchaus noch mit ein paar Theorien konfrontiert und eventuell die erste Wahrnehmungsübung angeleitet. Vorher hatte sie aber die beiden darauf einstimmen wollen mit ihrer Frage, ob es denn immernoch ihr Wunsch war. Aris erklärte ihr das selbe wie bei seiner Rekrutierung. Aulona schien etwas entsetzt über seinen Mangel an Opferbereitschaft, aber sie kannte seinen Hintergrund auch nicht. Firedevs lächelte den Halb-Hapaner nur an und nickte.

"Wie ich schon sagte sind nicht alle Jedi Front-Gänger. Wir haben viele Aufgaben und Spezialisierungen auch ausserhalb der direkten Kampfbereiche. Auch wenn sie um die Grundausbildung im Umgang mit dem Lichtschwert wohl nur schwer drum herum kommen, Mr.Calborne. Gut, es gibt Jedi, die absolut pazifistisch sind und keine Waffe anfassen. Aber ich sage ihnen aus Gewohnheit: Besser man hat ein Lichtschwert und braucht es nicht, als umgekehrt. Ist wie mit Regenschirmen."

Sie grinste, bis auch Aulona ihre Bereitschaft für den Beginn ihrer Ausbildung aussprach.

"Wunderbar, dann..."

in dem Moment piepte ihr Com. Firedevs warf einen Blick darauf und zuckte mit den Schultern.

"...verschieben wir die Sache noch einen Moment. Wes ist fertig und möchte jetzt wieder mitmischen. Mr. Calborne, wenn sie so nett währen , zum Haus meiner Familie zurück zu fliegen....Vielen Dank."


Aulona
war gleich alarmiert wegen der Bestattung ihrer Freundin und Firedevs hob die Hände.

"Ich denke, Mr. Calborne hat genug komischen Besuch auf seinem Schiff gehabt. Ich werde ein paar der Leute von meinem Onkel bitten die Leiche zu holen. Wir können sie sicher dort bestatten. Sie müssen uns nur eine Vollmacht ausstellen dafür, aber das ist ja kein Problem. Machen sie sich da keine Sorgen, ja? Versuchen sie, sich etwas zu entspannen und den Kopf frei zu bekommen. Ich denke, auch ihre Freundin würde sie jetzt ungern so schwer sehen. Alles wird gut."

Firedevs lächelte und nickte Aulona noch einmal aufmunternd zu. Freunde verlieren. Familie verlieren. Firedevs kannte das alles. Correan war schon vor langer Zeit gefallen und er war nur einer von vielen, mit denen sie ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut und dann ihre Bestattung besucht hatte. Aber sie selbst stand noch, was wohl etwas war, worauf sie stolz sein könnte.

Der Flug zurück zum Anwesen ihres Onkels kam ihr jetzt länger vor als beim letzten Mal, aber sie vertrieb sich die Zeit damit, dass sie die Spuren ihres Bauprojekts rückgängig machte. Mr. Calborne sollte keine Arbeit damit haben. Sie hatte gerade alles wieder verräumt, als das Schiff schon wieder zur Landung ansetzte.

"So. Dann heisse ich euch jetzt auch noch einmal willkommen hier. Das ist das Anwesen von meinen Verwandten. Kommt. Wir sind im Gästehaus untergebracht. Wes wartet dort sicher auf uns."

Ganz sicher, sie spürte seine Präsenz nämlich da und ihr Lächeln wurde etwas breiter. Aber einfach reinstürmen konnte sie ja auch nicht, allein wegen der Padawane. Wes hatte mit Sicherheit seine Schutzausrüstung ausgezogen und noch waren Mr. Calborne und Aulona nicht infiziert. Vielleicht war es also besser, wenn Wes wieder in seinen Anzug schlüpfte und raus kam, als dass sie die Anzüge irgendwie von innen sterilisieren mussten für Aulona und Mr. Calborne. Firedevs trat also vorsichtig ins Blumenbeet und klopfte an die Fensterscheibe des Gästehauses. Die Vorhänge waren zugezogen, aber Wes wusste sicher, dass nicht der Gärtner am Fenster stand. Gesuldig wartete sie auf eine Regung im Inneren und grinste die Padawane an.

"Das hab ich als junges Mädchen immer gemacht, wenn es dunkel war und meine Eltern schon geschlafen haben."

meinte sie und kicherte. Ja, sie hatte viele Flausen im Kopf gehabt. Und daran hatte sich ja bis heute nicht viel geändert. Zum Glück.

Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems- mit Wes, Aris, Aulona und was da sonst noch so rumrennt.
 
Alderaan – Sanctuary Coast, Anwesen der von Berchems – Wohnzimmer des Gästehauses – Wes per Holo zur Ratssitzung zugeschaltet

Selten war ein ›Möge die Macht mit euch allen sein‹ so wenig eine Jedi-Floskel gewesen als bei Rornans Verabschiedung am Ende der Holo-Ratssitzung. Nachdem schon kein Ratssaal, sondern nur noch ein leeres blaues Holobild zu sehen war, starrte Wes noch hindurch in's nichts. Er schnaubte, schloss die Augen und dachte nach. Wie ferngesteuert schrieb er eine kurze Nachricht an Firedevs. Aber wie sollte es nun weitergehen? Natürlich hatte er immer mit einem neuen Krieg gerechnet. Man musste schon sehr naiv sein um zu glauben, dass die Gelüste des Imperiums nach Expansion übermäßig lange nur auf neutrale oder unbekannte Regionen beschränken würde. Und das C-Virus? Was hätte es denn anderes sein können als die Vorbereitungshandlung zu einem neuen Krieg, wenn man das Versuchen der Epidemie nicht von Haus aus als einen solchen Akt werten wollte. Allerdings hatte Wes stets gehofft, dass ihnen Zeit bleiben würde, nachdem der Tempel saniert, das Virus besiegt und die Reihen der Jedi wieder gefüllt waren. Dieser Wunsch blieb ihm nun nicht erfüllt, stattdessen hing der Haussegen zwischen Jedi und Republik so schief wie seit der New Era und den Jedi-Verfolgungen nicht mehr, als die Republik sich im Kampf gegen den Vormarsch des Imperiums von den Jedi im Stich gelassen fühlten und diese umgekehrt selbst den rudimentärsten Schutz durch die Republik vermisst hatten und während der Verfolgung komplett auf sich allein gestellt gewesen waren.

Nun begann das Spielchen also von neuen. Natürlich hatte er die Berichte gelesen, besser gesagt überflogen, aber trotzdem:
Ahna, was hast du dir dabei gedacht?‹ Den Gedanken hatten bestimmt viele Räte als Vorwurf formuliert und Wes war fast allein auf weiter Flur, schien es, der die Frage ernst meinte. ›Welche Zukunft hast du gesehen, dass ein neuer Krieg dir als das kleinere Übel erschien?‹ Etwas ließ ihn denken, dass sie im Grunde doch noch vergleichsweise komfortablen Situation jammerten, mit großen Herausforderungen konfrontiert, aber doch am Leben, im Gegensatz zu ihrer Kollegin und wer konnte sicher sein, dass sie anderenfalls nicht bald vor sehr viel größeren Problemen gestanden hätten.

Ein Klopfen an der Scheibe riss ihn aus seinen Gedanken. Er musste nicht nachzusehen um zu wissen, dass seine Firi da draußen stand. Schnell huschte er zum Fenster, schob d
en Vorhang beiseite und signalisierte ihr, dass er nach draußen kommen würde.

Sehr bald stand er im Garten des Gästehauses, mit Schutzkleidung. Die konnten sie sich ja von nun an eigentlich sparen, die Gefahr der galaxisweiten Pandemie war gebannt. Aber es war noch nichts offziell und er kannte sowohl Aulona als auch Calborne bei weitem nicht gut genug, um ihnen halbe Staatsgeheimnisse anzuvertrauen. Lieber noch einmal mit Maskerade nach draußen gehen.

»Willkommen zurück!«

Begrüßte er sie.

»Hat alles geklappt mit den Behörden?«

Er hörte sich an, was die anderen zu erzählen hatten, bevor er seine Liebste entführen konnte.

»Kann ich dich unter vier Augen sprechen, Schatz?«

Sie gingen nach drinnen, wo sie im Wohnzimmer und ungestört auch die Gelegenheit hatten, sich des lästigen Anzugs zu entledigen. Als sie fertig waren, küsste er seine Liebste und umarmte sie auf eine Weise, die den Anschein erweckte, als müsste er sich an ihr festhalten.

»Nun, da wir unter uns sind: es gibt gute und schlechte Neuigkeiten. Das Problem ist, dass im Moment alles noch geheim ist und sehr viel davon abhängt, wann und wie was an die Öffentlichkeit gelangt. Was ich an guten Nachrichten sagen kann, weil die Leute sich bald genug das Wundern anfangen werden: das C-Virus ist Vergangenheit, unsere Schutzanzüge können wir uns von nun an sparen. Auf der Malus-Seite: wir haben schon wieder neue Probleme, in's Detail kann ich nicht gehen, sicherlich nicht solange wir noch auf Alderaan sind.«

Wes sah seine Firi ernst an. Sicherlich zählte sie zwei und zwei zusammen und dachte an die doppelte Erschütterung in der Macht, die sie kurz nach ihrer Ankunft wahrgenommen hatten.

»Viel Zeit haben wir nicht mehr, ein paar Tage vielleicht. Ich bin nicht offiziell zurückbeordert worden, aber wir sollten bereit sein, notfalls kurzfristig abzureisen. Ich weiß nicht, ob es sich noch sehr wie Urlaub anfühlen wird, aber…«

Er seufzte, weil es auch nicht fair war gegenüber ihren frischen Padawanen.

»Die Zeit, die wir noch haben, würde ich am liebsten nur mit dir verbringen. Wir sind nicht hergekommen, um Padawane auszubilden, das hätten wir im Tempel auch haben können. Ich weiß nicht, ob wir ihnen sagen sollen, dass sie zeitnah ihre Angelegenheiten regeln sollen und wir zum Zeitpunkt X zum Abflug treffen. Könnte vielleicht zu unflexibel sein. Ich befürchte, dass sich mein restlicher Aufenthalt hier für mich nicht mehr wie der entspannte Urlaub anfühlen wird, aber vielleicht können wir eine Liste machen mit den Dingen, die wir am liebsten noch machen würden. Sowas in der Art.«

Im schlimmsten Fall würden sie ja so schnell nicht wieder herkommen können, befürchtete Wes.

Alderaan – Sanctuary Coast, Anwesen der von Berchems – Wohnzimmer des Gästehauses – Firedevs und Wes
 
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