Immer diese völlig überflüssigen nerdigen Technikdebatten
...
...Die "zeitliche Diskontinuität beim Fortschritt in der Technik" interessiert mich nicht die Bohne, solange der Film gut ist...
Wenn ihr das so seht, ist das ja in Ordnung. Dann weiß ich aber auch gar nicht, weshalb sich hier überhaupt einige dazu in eine "nerdige Technik-Disku" reinschalten. Denn ich sehe das z. B. eben nicht so wie ihr.
Mir ist eine "zeitliche Diskontinuität in der Technik" nicht völlig egal, bloß weil z. B. stattdessen der Film gut ist. Ein Film ist dann für mich 'gut..., besser..., OT'
D), wenn an ihm vieles stimmig ist, was bei einem Film von vielen Faktoren abhängt. Ja, der von Dir eingebrachte Bestandteil der "Geräuschkulisse" bzw. der "Audio-Tracks" ist genauso immens wichtig und wenn er sehrt gut und stimmig ist, unterstützt er die Atmosphäre eines Films in erheblichem Maße (Beispiel: Helloween -> Carpenters genial-atmosphärische Piano-Untermahlung!).
All das fügt sich für mich IMO dann zu einem genialen Ganzen zusammen und Carpenters HW ist ein gutes Beispiel zudem dafür, dass man sich bei einem Film nicht gerade mit "modernster Technik" umbringen muss, um einen gelungenen Film auf die Leinwand zu zaubern.
...Ich hätte nichts gegen ein Alien-Universum, dass in einer seltsamen flachbildschirmlosen parallelen Zukunft spielt, aber so einen neuen Film bekommen wir ja nun nicht.
Was ich somit dann aber sehr bedauerlich finde - und zwar weniger, DASS es so ist (und sich Macher moderner Filme im Technik- und Technologiewahn verfangen), SONDERN weil es aus meiner Sicht die Spektren des Filmemachens in zu eindimensionaler Richtung begrenzt.
...Das Problem ist doch nicht das die "Prometheus" zu neu sondern das die "Nostromo" zu alt aussieht...
Was ein als philosophisches "sich-Totlauf"-Argument ist. Im Umkehrschluss kann man dann ebenso gut sagen: "Das Problem ist doch, das die "Prometheus" zu neu und nicht, dass das die "Nostromo" zu alt aussieht."
...Mir ist eh nicht klar warum manche immer in Filmen die eine Fiktion darstellen alles erklärt haben wollen.
Weil es hier nicht ums "erklären", sondern ums "erklären" einer Fiktion geht! Und dieses Beispiel hier von Darth Gollum plastifiziert hervorragend, was damit gemeint ist...
...In Zurück in die Zukunft fahren die in den 60ern auch nicht mit Autos der 80er durch die Gegend...
Das heißt, dass es um die innere und inhaltliche Logik der Fiktion dabei geht. BttF zeigt z. B., wie man solche zeitlichen "Story-Time-Tours" innerhalb der Storyline-World korrekt bewerkstelligt bzw. bewerkstelligen kann.
... aber dann würde man zwangsläufige Kontinuitätsfragen umgehen.
Und genau darum geht es...
...Ja, weil ZiDZ spielt ja auch in der Vergangenheit (1955, um genau zu sein), da wusste man natürlich schon was einen erwartet...
Einerseits - ja - aber darum geht es hier nicht alleine. Es machte es den Filmemachern und ihren Designer-Crews sicherlich irgendwo leichter, nichts desto trotz aber werden dort auch IMO wieder nicht unbedingt die wirklich so "realen 60er" in den USA gezeigt, wie sie wohlmöglich 'tatsächlicher' waren bzw. 'auch' aussahen.
Es geht IMO nur darum, dass die Art der "Fiktivität" des Stoffes dabei innerhalb der Filme und der in ihre dargestellten Welt dabei sozusagen entsprechend ihrer "Kontinuität" erhalten bleibt. Da hinzukommend enthält die BttF-Trilogie insgesamt dann wiederum zwar auch so einige "künstlerische Freiheiten", was sich aber wiederum ins Genre der Filme einpasst, da es sich um Action-Komödien handelt, die das ganze also generell nicht so ernst nehmen. In sofern sehen dann auch z. B. die "60er" oder die "Zukunft" in den Filmen eher irreal bis surreal im Vergleich zur gezeigten "Jetzt-Zeiten" (1986) der damaligen Filme weitaus "märchenhafter" aus. Heißt: Die im Film gezeigten "60er" gab es so zwar dann auch nicht, was aber für den Film bzw. die darin erzählte Geschichte völlig okay ist. Und das heißt:
...Für mich ist es eigentlich egal, ob die panisch auf einer Tastatur einhacken oder auf einem Holopanel.
Und mir deshalb nicht. Innerhalb der "Timeline-Kontinuität einer Fiktion" sollte das logisch sein - auch wenn es nicht unserer tatsächlichen heutigen Realität entspricht.
Wenn also ein "Blade Runner"-Prequel im Jahre 2015 spielt, spielt es nicht in einem "Jahr 2015" unserer tatsächlichen, realen Welt. Seit George Orwells "1984" ist das gerade IMO in der Filmlandschaft immer mehr deutlich geworden. Das mag tragisch für futuristische Fiktionen ihrer Zeit sein, die z. B. sich ernsthaft um eine möglichst zutreffende Extrapolation zukünftiger Entwicklungstendenzen und -Ereignisse bemühten, weil sich in den meisten Fällen gezeigt hat, dass diese der Realität eher nicht oder nur unzureichend entsprechen. Aber deshalb ist es eine "Science Fiktion Utopie" und überall dort, wo sie bei zeitlichen Überschneidungen unsere tatsächliche Realität wegen weitgehend absoluter Unübereinstimmung verlässt, wird sie zu einer parallel-universalen Alternativ-Erzählung.
Was ist daran also so schlimm. Die meisten Fiktionen sind dem unterworfen, wie z. B. das ST-Universe, das "Alien"-Universe usw. Dennoch sollte IMO daraus nicht resultieren, dass dabei die innere Entwicklungslogik beeinträchtigt wird und das ganze unbotmäßig als Fiktion entlarvt. So etwas kann sich ein Fiktiv-Stoff wie die "Zurück in die Zukunft"-Reihe leisten, nicht aber ein Stoff, der sich inhaltlich ernst nimmt.
Dann sollte man halt keine Prequels zu 30 - 40 Jahre alten Filmen drehen.
Die Alien-Filme spielen in einer
möglichen Zukunft, gesehen aus der Warte der späten 70er, frühen 80er Jahre. Insofern wäre mir ein konsquenter Retro-Look lieber, als ständig irgendwelche Nerd-Diskussionen, in denen krampfhaft erklärt werden muss, warum es in allen Film-Universen, die mit Prequels "gesegnet" werden, der technische Fortschritt stets rückwärts verläuft...
Und das trifft es IMO völlig richtig, was das "Alien-Universe" betrifft. Da mag irritierend sein, aber genau DAS ist das, was in einem Prequel zum ersten Alien-Film zu sehen bzw, zu spüren sein sollte.
Er zeigt nicht eine Zukunft des beispielsweise tatsächlichen Jahres 2015, sondern das Jahr 2015 im Sinne einer '70er/80er-Jahre-Retro-Look-Utopie'.
...Und so ganz nebenbei, man kann es schon erklären, wenn man will. Technische Rückschritte gibt es immer wieder mal, auch in moderner Zeit. Ich könnte mit Leichtigkeit mehrere Seiten vollposten, hier aber nur einige wenige Beispiele :
Im Römischen Reich gab es fliessendes Wasser - für jeden Bürger, nicht nur für die herrschende Kaste.
Nach dem Untergang des Imperiums folgte das dunkle Zeitalter in Europa. Der Luxus von fliessenden Wasser war Geschichte und sollte erst viele, viele Jahre später wieder zurückkommen...
Erklären kann man vieles wenn nicht gar alles, wenn man will. Doch auch diese Deine Erklärung hat simpel den Schönheitsfehler, dass das im ersten Alien-Film so dann aber nicht deutlich wird - also das er z. B. während einer "Phase eines dunklen Zeitalters" spielt. Im Gegenteil. Auf mich wirkt er durch seine Charaktere und die Art derer dialogischer Interaktion wie eine "technologische und wirtschaftliche Hochzeit" oder zumindest "Sci-Fi-Normalität".
Dazu fehlen im Film jedwede Hinweisansätze, dass so etwas sich gerade auf der Erde abspielt oder ähnliches. Im Gegensatz dazu würde z. B. ein Film wie IIRC "2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" stehen, in dem zumindest über Funkverbindung zwischen Raumschiff und Erde transportiert wird, dass dort ein erneuter Weltkonflikt droht, der die Erde in ein neues "dunkles Zeitalter" stürzen könnte.
So etwas aber fehlt im ersten Alien-Film aber völlig und das Verhalten der Mannschaft deutet psychologisch eher auf eine Wohlstandphase hin.
Oder besser ausgedrückt: Es ist schlichtweg zu uneindeutig und die "innere Logik des Universe-Stoffes" würde hier IMO zu stark in Erklärungsnotstand geraten, weshalb dann nun Dinge so sind wie in "Prometheus".
Und warum? Nicht, weil man es nicht NICHT ERKLÄREN kann, sondern weil es sich dann 'falsch' anfühlt!