Mit der Wahl Martin V zum Papst endete heute vor genau 600 Jahren das Große Abendländische Schisma.
Schisma kommt aus dem Griechischen und bedeutet Trennung. Es wird synonym für Kirchenspaltung verwendet. Das Abendländische Schisma begann direkt nach der Rückkehr der Päpste aus dem avignonesischen Exil nach Rom (1378) und dauerte bis zum Konzil von Konstanz (1414-1418). Genau wie beim morgenländischen Schisma, bei dem sich im 11. Jahrhundert die vier ostkirchlichen Patriarchate von der lateinischen Kirche getrennt hatten, waren auch für das abendländische Schisma mehr kirchenpolitische Gründe als Lehrdifferenzen ausschlaggebend. Der erste wieder in Rom gewählte Papst sollte Urban VI. sein. Er war Italiener und wurde in einem tumultartigen Konklave von einem mehrheitlich französischen Kardinalskollegium gewählt. Ob die Wahl gültig oder ungültig war, ist bis heute nicht eindeutig entschieden. Die französischen Kardinäle jedenfalls zweifelten die Wahl sehr schnell an und erklärten, von den Römern unter Druck gesetzt worden zu sein. Ihre Beweggründe sind leicht zu verstehen, denn Urban VI. wandte sich ungeachtet der Tatsache, dass er seine eigenen Wähler düpierte, rigoros gegen deren Lebensstil und Verfehlungen. Dieser Konfrontationskurs brachte die Franzosen dazu, nur wenige Monate später in Fondi einen Gegenpapst zu wählen: Clemens VII. konnte allerdings in Rom nie Fuß fassen und kehrte deshalb zurück nach Avignon. Dort gründete er die Avignonesische Oboedienz mit eigener Kurie, einem vollständigen Kardinalskollegium und unter Ausbau der Pfründewirtschaft. Versuche, die Spaltung beizulegen, wehrte er ab. 1409 wählten die beim Konzil von Pisa anwesenden Kardinäle einen dritten Papst: Mit Alexander V. wurde die dritte, die Pisaner Oboedienz ins Leben gerufen. Erst mit dem Konzil von Konstanz gelang es, die Kräfte wieder zu bündeln. In einem schwierigen Abstimmungsverfahren wählten die dort Anwesenden Martin V.am 11.11.1417 zum Papst und beendeten mit seiner allgemeinen Anerkennung die Kirchenspaltung. Erst knapp zwei Jahre später erreichte Martin V. im Herbst 1418 Rom, wo es ihm in langwieriger Arbeit und nur mit der Unterstützung seiner mächtigen Familie gelang, das Papsttum und den Kirchenstaat zu reorganisieren. Die vom Konzil auferlegten Reformen konnte er allerdings nur teilweise umsetzen. Die Wahl Martin V zum Papst war darüber hinaus die einzige Papstwahl welche auf deutschem Boden stattfinden sollte.
Doch das Konzil zu Konstanz sollte nicht nur den Frieden innerhalb der Kirche wieder herstelllen,es sollte auch einen Krieg auslösen.
Ob wohl dem böhmischen Reformator Jan Hus durch König Sigismund freies Geleit zugesichert worden war wurde Jan Hus;nachdem der Papst am 04.11.1414 bereits die Kirchenstarfen gegen ihn aufgehoben hatte jedoch am 28.11.1414 verhaftet und in den Kerker geworfen. Nach körperlichen und sellischen Folter wurde Jan Hus am 06.07.1415 zum Tode verurteilt und noch am selben Tage auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.
Der Bruch des Geleitversprechens und der Hinrichtung sollten schwere Folgen haben.
Nach der Hinrichtung von Jan Hus kam es in Böhmen zu mehreren Aufständen welche schliesslich in den Hussitenkriegen der Jahre 1419 bis 1439 mündeten.